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Nur drei Worte
Da standen die beiden, es war in ihrem Zimmer. Er fühlte sich hier sehr unwohl, da er erst zweimal bei ihr zuhause gewesen war, seit dem er sie kennen gelernt hatte.
Was schaut er nur so bedrückt, überlegte sie, will er vielleicht gar nicht hier sein. Das wäre undenkbar gewesen. Für das was sie heute vorhatte, musste er hier sein wollen. Sie drehte sich weg und machte das Radio an, doch nicht wegen der Musik, sondern viel mehr um Ihre Nervosität zu verbergen.
Was hat sie denn nun vor, fragte er sich, nachdem sie das Radio eingeschaltet hatte. Ich weiss immer noch nicht, was wir hier gerade machen. Bei den ersten beide Male war das doch immer anders gewesen, wir haben uns dann immer gleich mit etwas beschäftigt.
Sie setzte sich auf ihr Bett und deutete ihm an, dass er sich neben sie setzten sollte, was er auch für seine Verhältnisse relativ schnell begriff. Das gab ein lustiges Bild ab, wie sie nun beide da saßen, beide wirkten sehr nervös.
Er hat sich ein bisschen weiter von ihr entfernt hingesetzt und blickte in ihre wunderschönen blauen Augen und verstand immer noch nicht, was sie von ihm nun verlangte. Er begann schüchtern zu lächeln, dies hatte bis jetzt immer geholfen und es schien wieder zu klappen, den auch sie begann zu lächeln.
Wieso hat er zu lächeln angefangen, überlegte sie, er wusste doch genau wie sie das mochte und dadurch wurde sie jetzt nur noch nervöser. Sie begann sich mit der Zunge über die Lippe zu fahren. Denn ihr Mund war komplett ausgetrocknet. Nein, nicht auch noch das. Wenn ich jetzt kein Wort herausbekomme, habe ich meine Chance wahrscheinlich vertan.
Plötzlich nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und griff nach seiner Hand, er zuckte überrascht zusammen. Sie wollte sie schon wieder zurückziehen und alles aufgeben, als die seine ihre umschloss und er noch breiter zu lächeln begann.
Was hat sie denn jetzt vor, sie ist heute so anders. Seit wann will sie mit mir Händchen halten.
Warum war er so zusammen gezuckt, schoss es ihr durch den Kopf. War das hier doch alles zu schnell, hätte ich vielleicht noch warten sollen. Aber jetzt war es zu spät, nun musste sie durch. Doch wie sollte sie es nur machen, sie hatte so etwas noch nie gemacht. Noch immer saßen sie sich gegenüber, hielten sich eher unbeholfen die Hand und schauten sich in die Augen.
Man wollte diese Stille nicht stören, doch plötzlich zog der Laut von drei Worten durch den Raum. Hatte sie das wirklich gerade gesagt, überlegte er. Hatte sie tatsächlich, ich liebe dich, gesagt.
Wieso sagte er nichts, fragte sie sich. Wenn er jetzt nichts sagt, heißt das nichts Gutes. Sie sah ihn voller Erwartung an.
Erwartete sie nun von mir, dass ich es auch sage? Es kommt alles so überraschend, doch eigentlich mag ich sie ja auch. Und so erwiderte er die drei Worte, breit lächelnd. Plötzlich fühlte sie sich so frei von einer schweren Last, sie hatte es geschafft. Er gab ihr einen schüchternen ersten Kuss.