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Nur eine Zigarette lang

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08.10.2005
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Nur eine Zigarette lang

Nur eine Zigarette lang

Ich weiß nicht, wie oft ich schon in diesem Café saß und meinen Espresso trank. Die freundliche Bedienung, der Kaffeeduft und die vorbei eilenden Passanten, das alles ist irgendwie vertraut. Zwei Frauen sitzen am Nachbartisch und kichern. Nach einer Weile sind sie verschwunden und ein durchaus gut aussehender Mann nimmt ihren Platz ein.
Irgendetwas lässt mich an diesem Tisch verweilen, er bestellt einen Espresso und zündet sich eine Zigarette an. Einen Moment treffen sich unsere Blicke und ich sehe kleine Ringe an mir vorbeiziehen.
Mir ist diese Situation etwas peinlich und ich schaue mir gelangweilt die kleine bunte Eiskarte an. Man hätte mir auch das Telefonbuch vorlegen können, das wäre der gleiche Effekt gewesen.
Vorsichtig schaute ich noch mal hinüber und da war so ein Blitzen in seinen Augen, hatte dieser Mann schöne Augen, aber dann schien er sich auf
wichtigere Dingen zu konzentrieren.
Er beschrieb einen kleinen Zettel und drückte den Rest der Zigarette aus, bezahlte und verließ mit einem freundlichen Lächeln das Lokal. Ich schaute ihm unauffällig nach, und dachte an die Frau, die so ein Musterexemplar an ihrer Seite hatte.
Im Gedanken versunken schaute ich den Passanten hinterher und gab der Kellnerin ein Zeichen. Sie brachte die Rechnung und legte mir einen kleinen Zettel auf den Tisch, darauf stand eine Telefonnummer, darunter „Wollen wir den nächsten Espresso gemeinsam trinken? Gruß Bernd Köster".
Nur eine Zigarettenlänge, brachte mein Leben durcheinander. Ich verließ gut gelaunt das Café und behandelte das kleine Stück Papier wie ein lebenswichtiges Dokument!
Drei Tage später griff ich zum Telefon und eine angenehme Stimme sagte, Hallo! Wir verabredeten uns eine Stunde lang für einen kleinen Espresso…..! Die Zeit hatte für uns beide eine andere Bedeutung, das Zeitgefühl hatte sich verschoben. Während wir telefonierten ging die Uhr viel zu schnell und bis zu unserem ersten Wiedersehen viel zu langsam.

Die Geschichte liegt nun schon zwei Jahre zurück und ich geh als Frau Köster noch gern mit meinem Mann einen Espresso trinken, in diesem kleinen Cafe´, wo der Kinderwagen bequem zwischen den Tischen Platz hat.

 

Der Zufall ist das, was einem zufällt. Ein Mann vergißt seinen Hut… So oder ähnlich bei Frisch.

Erst einmal: Herzlich willkommen auf kg.de!

Ich fand den Text ein wenig müde. Die Figuren sind ziemlich farblos, der Plot recht flach: Frau trifft Mann. Heirat. Kind. Das ist m.E. zu wenig für eine Geschichte, mir will auch nicht recht einfallen, wie man daraus etwas Spannenderes machen könnte. Vielleicht die ganze Geschichte in zwei Sätzen als Vortext, dann das erste Treffen beschreiben, die langsame Annäherung, vielleicht auch das Wieder-Verlieren.

Das war jetzt harsch, ich weiß. Nicht entmutigen lassen.

Detailanmerkungen:

  • Ich weiß nicht wie oft - “nicht, wie”
  • das alles ist irgendwie vertraut - Weshalb “irgendwie”? Lieber an einer solchen Stelle ein Bild entwerfen.
  • auf wichtigere Dingen - “Dinge”
  • Ich schaute ihn unauffällig nach - “ihm”
  • Musterexemplar - Was genau muß man(n) sich darunter vorstellen? Finde ich unnötig lapidar.
  • durcheinender - “durcheinander”

 

Hallo Petra,

auch mir ein herzliches Willkommen auf kg.de :)

Für mich als Leser ist es irgendwie schade, wenn ich eine konkrete Situation geschildert bekomme (hier das Kennenlernen) und dann in drei Sätzen zum Schluß (Heirat, Kind) eine halbe Lebensgeschichte nachgesetzt wird - nur um zu zeigen, dass alles ein Happy End hat. Aber anderen gefällt das vielleicht.

Zum Text ein paar Anmerkungen:

Einen Augenblick treffen sich unsere Blicke und ich sehe kleine blaue Ringe an mir vorbeiziehen.

Du benutzt zweimal "blick". Wenn man diese Geschichte laut liest, hört sich das nicht so elegant an. Statt Augenblick könnte man zB Moment nehmen.
Rauchkringel sind meiner Meinung/Erfahrung nach weißlich-grau, aber das ist nun Haarspalterei.

Er beschrieb einen kleinen Zettel und drückte den Rest der Zigarette aus, bezahlte und verließ mit einem freundlichen Lächeln das Lokal.

Wen lächelte er an? Die Protagonistin, die Bedienung oder lächelte er vor sich hin?

Im Gedanken versunken, schaute ich den Passanten hinterher und gab der Kellnerin ein Zeichen.

nach versunken kein Komma; schaute die Protagonistin den oder dem Passanten hinterher?

Sie brachte die Rechnung und legte mir einen kleinen Zettel auf den Tisch, darauf stand eine Telefonnummer, darunter „Wollen wir den nächsten Espresso gemeinsam trinken?“ Gruß Bernd Köster

Tisch, auf dem eine Telefonnummer stand, darunter...

Du zitierst den ganzen Zettel, dann muss der Name auch in die Anführungszeichen.

Nur eine Zigarette lang, brachte mein Leben durcheinender.

Hmm, das passt nicht ganz.
Besser wäre vielleicht: Nur eine einzige Zigarettelänge brachte mein Leben durcheinander.

Drei Tage später griff ich zum Telefon und eine angenehme Stimme sagte, Hallo! Wir verabredeten uns eine Stunde lang für einen kleinen Espresso…..!

Drei Tage später? :hmm:
Da hat die Prot aber lange gewartet, obwohl er doch so schöne Augen hatte ;)

Wenn ich mich verabrede, dann mache ich einen Zeitpunkt aus, wann ich mich mit jemanden treffe, aber nicht, dass ich eine Stunde lang mit der Verabredung zusammen sein werde.

Die vielen Punkte nach Espresso würde ich löschen, das Ausrufezeichen auch. Die Ausrufezeichen benutze ich jedenfalls nur, wenn jemand schreit.

Die Zeit hatte für uns beide eine andere Bedeutung, das Zeitgefühl hatte sich verschoben.

zweimal Zeit

Während wir telefonierten ging die Uhr viel zu schnell und bis zu unserem ersten Wiedersehen viel zu langsam.

Da würde verging die Zeit besser passen; nun hast du oben aber schon zweimal Zeit, also stehenlassen oder ganz neu formulieren.

Die Geschichte liegt nun schon zwei Jahre zurück und ich geh als Frau Köster noch gern mit meinem Mann einen Espresso trinken, in diesem kleinen Kaffe, wo der Kinderwagen bequem zwischen den Tischen Platz hat.

Die ungeliebte Stelle hier in der Geschichte ;).
und: Kaffee

Schön, dass du nun Zeit hast, dich mit den Dingen zu beschäftigen, die dir Spaß machen. Laß dich auf unsere Kritiken ein, lies viele andere Geschichten, dann bekommst du auch ein Gespür für Details, an denen deine Geschichte noch krankt. Probier andere Geschichten und habe viel Spaß hier bei uns :)

Liebe Grüße
bernadette

 

cbrucher schrieb:
"Café", nicht "Kaffee" als Bezeichnung für die Lokalität.

:shy: da hast du Recht. Vielleicht war es ja auch ein Kaff :D (wenn da die Tische nicht wären...)

 

Hallo Bernadette,

vielen Dank für deine Zeilen. Ich merke, dass ich noch viel lernen muss und glaube deine Kritik,sowie auch von cbrucher,werden mir zukünftig beim Schreiben helfen. Ich danke euch für`s Lesen meiner Geschichte.

Viele liebe Grüße Petra

 

Hallo Petra M.,

schade, dass du die Änderungsvorschläge von Bernadette nicht eingearbeitet hast. Über einiges, das sie dir angemerkt hat, bin ich auch gestolpert.

Richtig gefallen wollte mir deine Geschichte nicht. Da waren so viele Holperer im Text und die Geschichte gab als solche zu wenig her. Natürlich, das Thema ist nicht das Allerspannendste, weil es weder neu noch ungewöhnlich ist - allerdings könntest du vielleicht auch hier noch ein paar Details mehr einbauen. Was ist denn an diesen Augen so toll? Wie fühlt deine Prot. sich, als sie den Mann sieht - ist sie aufgeregt, nervös, schüchtern? Wie wirkt sich das aus? Hat sie Herzklopfen etc...?

Das Ende wollte mir nicht so gut gefallen. Es kam mir etwas klischeehaft vor. Ein offenes Ende wäre hier in meinen Augen besser gewesen. Der Leser erfährt zwar, dass die Beiden sich treffen, weiß aber nicht, ob sie ein Paar werden. Das ist allerdings Geschmackssache.

LG
Bella

 

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