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Pechvogel

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30.12.2025
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Pechvogel

Das ist die traurige Geschichte von Nanga Elboko, der in einem kleinen, geradezu winzigen westafrikanischen Land, sich an einem schönen Samstag Nachmittag die Zeit auf einem Golfplatz vertreibt, unweit der Küste, direkt neben dem Flugplatz. Nicht wissend, dass dieser Tag sein Leben auf eine zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbare Art und Weise beeinflussen würde.

Als Nanga Elboko, der in dieser Sportart als überaus routiniert und erfahren einzuschätzen ist, den Ball, der in einer kleinen Senke im Grün des hiesigen Golfareals liegt, mit einem kräftigen und präzisen Schlag unerwartet weit über den Zaun auf das Gelände des benachbarten Militärflughafens schlägt, nimmt in diesem Moment eine Kette unglücklicher Umstände ihren Lauf. Mit der Wucht eines Geschosses durchschlägt der kleine weiße Golfball das Cockpit eines gerade startenden Jets der heimischen königlichen Luftwaffe, dessen Pilot erst die Kontrolle über das Flugzeug verliert und dann ungebremst in weitere am Rande des Flugfelds geparkte Maschinen kracht und diese nahezu vollständig zerstört.

Auch wenn der mit dem Schleudersitz gerettete Pilot unverletzt geblieben war und auch sonst keine weiteren Menschenleben zu beklagen waren, so dämmert es Nanga Elboko langsam, dass er in Schwierigkeiten steckt. In großen Schwierigkeiten.
Er könnte weglaufen, doch wo sollte er sich verstecken? Man würde sogleich nach ihm suchen. Selbst eine Haftpflichtversicherung würde ihm jetzt nicht helfen können, mal ganz abgesehen von der Tatsache daß er gar keine besaß. Was hätte er auch melden können? Einen Glasschaden? In Höhe mehrerer Millionen Dollar? Wohl kaum.
Er könnte zur Polizei gehen und den Sachverhalt schildern, die würden ihn aber verhaften, schlagen, und vermutlich, wie in solchen Ländern gelegentlich üblich, etwas foltern. Und dann dem Militär übergeben.

Sowie er das von seinem Standpunkt auf dem schmalen Hügel überblicken konnte hatte er, zwar gänzlich unabsichtlich, die gesamte Luftwaffe seines Landes lahmgelegt. Und er begann zu ahnen, daß der Präsident seines geliebten, im Moment allerdings gänzlich schutzlosen Landes, die Lage gewiss nicht so differenziert beurteilen würde. Die Luftwaffe, ausgerechnet die Luftwaffe, der ganze Stolz des Präsidenten, durch eine Unachtsamkeit der Lächerlichkeit preisgegeben. Hatte Nanga Elboko bis eben noch geglaubt er würde als „Pechvogel des Jahres" mit einer Tracht Prügel und lebenslang mit einer Zahnbürste das Rollfeld des Flugplatzes putzend davonkommen, musste er sich eingestehen daß diese unglückliche Geschichte ein weitaus übleres Ende nehmen würde. Und so kam es, daß man Nanga Elboko spät am Abend auf dem Gelände des Golfclubs fand, leblos an einem Baum hängend, direkt neben dem Flugplatz.

 

Willkommen bei uns Wortkriegern
@DanBrev,

deine sog. Einstandsgeschichte hat mir leider gar nicht gefallen und zwar aus folgenden Gründen: Sie entbehrt der Logik und des Tiefgangs.

Nanga Elboko wird von dir als versierter Golfer skizziert und weiter erfahre ich über ihn nur, dass er so große Angst zu haben scheint oder vielleicht verrückt ist und sich vielleicht auch nur etwas einbildet, was nicht Tatsache ist und sich deswegen umbringt.
Weiter erfahre ich nichts über ihn, aber da er die Hauptfigur in dieser Geschichte ist, machst du es dir viel zu einfach.
Seine Gedankengänge, die zum Selbstmord führen, genau die wären doch hier von Belang. Es sei denn, es sollte einfach eine völlig belanglose Geschichte werden. Aber dann würde ich dich fragen, wozu?
Mir fehlt also alles, was eine gute Figurenschilderung ausmacht, nämlich der Blick auf ihn und in ihn hinein. Ich lerne ihn gar nicht kennen.

Und dann komme ich zum Logikproblem: Auch, wenn deine Idee mit dem Golfball im Cockpitfenster im Grunde genommen gut ist, muss sie jedoch aber auch möglich sein.
Und da habe ich große Zweifel und den Verdacht, dass du nicht recherchiert hast.
Aber zuvor noch dies hier:

Das ist die traurige Geschichte von Nanga Elboko, der in einem kleinen, geradezu winzigen westafrikanischen Land, sich an einem schönen Samstag Nachmittag die Zeit auf einem Golfplatz vertreibt, unweit der Küste, direkt neben dem Flugplatz. Nicht wissend, dass dieser Tag sein Leben auf eine zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbare Art und Weise beeinflussen würde.
Damit leitest du die ultrakurze Geschichte ein und wenn man das so macht, dann denkt und hofft man als Leser, dass man auch mit einem fulminanten Ergebnis belohnt wird, das der Ankündigung entspricht. Aber das tut es leider nicht. Man wird hier enttäuscht.
nimmt in diesem Moment eine Kette unglücklicher Umstände ihren Lauf.
Das hast du ja oben schon vollmundig angekündigt, warum hier nochmals? Der Leser ist ja kein Depp, der nur ein Kurzzeitgedächtnis von Sekunden hat.
Mit der Wucht eines Geschosses durchschlägt der kleine weiße Golfball das Cockpit eines gerade startenden Jets der heimischen königlichen Luftwaffe,
Ist eine Cockpitscheibe wirklich mit Hilfe eines Golfballs zu durchschlagen? Da habe ich erhebliche Zweifel, denn es ist ja keine normale dünne Glasscheibe. Die muss ja erheblichen Druck aushalten und dürfte entweder gar nicht kaputt gehen oder aber nur zersplittern, was, da sie mehrgeteilt ist, dem Piloten immer die Möglichkeit geben würde, aus einer anderen Scheibe zu schauen, um sich zu orientieren und somit irgendwie sicher zu landen.
dessen Pilot erst die Kontrolle über das Flugzeug verliert und dann ungebremst in weitere am Rande des Flugfelds geparkte Maschinen kracht und diese nahezu vollständig zerstört.
Aber einmal vorausgesetzt, ich irre mich und ein Golfball kann tatsächlich so eine Cockpitscheibe durchschlagen, so dass sie obendrein noch dazu führt, dass der Pilot die Kontrolle verliert. Was passiert dann in deiner Geschichte?
Er fliegt, wenn er in geparkte Maschinen kracht, entweder nicht hoch, schlittert also in diese Maschinen hinein, denn wie soll er sonst die am Rande parkenden Maschinen erwischen und zerstören? Oder er gewinnt bereits an Höhe und muss dann abbrechen, was dann aber auch bedeuten könnte, dass er eine Kurve zurück zur Landebahn fliegt.
Und auch hier frage ich mich, ob der Vorgang so möglich ist, in welchem exakten Zeitpunkt des Starts ist er denn, als der Golfball in die Scheibe fliegt? Eigentlich müsste er ja dann noch am Boden sein? Also hier fehlt eindeutig noch Sachverhalt, um Logik in den Vorgang zu bringen.
Auch wenn der mit dem Schleudersitz gerettete Pilot unverletzt geblieben war und auch sonst keine weiteren Menschenleben zu beklagen waren
Wird der Pilot sich wirklich mit dem Schleudersitz retten können? Ich habe da ganz erhebliche Zweifel, ob das so funktioniert, wie du es sagst. Geht das nicht nur, wenn man eine gewisse Höhe hat? Hier fehlt mir auch noch mehr Erzählung und Erklärung.
Auch natürlich, wieviele Flugzeuge es denn waren, die die Luftwaffe hatte und wie der Pilot es schafft, sie alle zu zerstören. Wie macht er das?
Das alles könntest du aus der Perspektive des Golfers schildern, der dies entsetzt anschaut.
direkt neben dem Flugplatz.
Wo sonst.

Tut mir leid, wenn ich dir leider nur kritische Dinge aufgezeigt habe. Vielleicht macht es auch erst einmal Sinn, wenn du dich hier umschaust, die Geschichten anderer Teilnehmer liest und sie kommentierst, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was so alles bei einer Geschichte zu beachten ist. Nur Mut!

Komm gut ins neue Jahr

lakita

 

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