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Rastlos

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11.10.2007
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Rastlos

Da saß er. Er sagte kein Wort und starrte einfach auf die Turmuhr. Um ihn herum sammelte sich eine hektische Menschenmasse. Ich stellte mich dazu.
„Er sitzt da schon genau acht Tage ohne einmal aufgestanden zu sein“, hörte ich jemanden neben mir sagen.
„Was will er denn?“, fragte eine Frau besorgt.
Der sitzende Mann schien diese Frage gehört zu haben und antwortete: „ Ich ruhe mich aus, ich habe einen langen Weg hinter mir.“
Die Menschenmenge schien verwirrt zu sein und löste sich langsam auf. Auch ich ging, etwas verunsichert, nach Hause.
Eine Woche später ging ich wieder am Kirchplatz entlang und sah den Mann dort immer noch sitzen. Vor ihm standen Polizisten und der Bürgermeister. Langsam näherte ich mich.
„Warum stehen sie nicht auf und gehen endlich?!“, schrie der Bürgermeister.
Der Mann schaute noch immer auf die Turmuhr und antwortete: „Ich ruhe mich aus, ich habe einen langen Weg hinter mir. Wieso wollen Sie, dass ich gehe?“
„Sie verbreiten Unruhe und machen nichts als Ärger!“, fuhr der Bürgermeister den Mann an.
„Indem ich hier sitze?“, fragte der Mann erstaunt.
Der Bürgermeister gab den Polizisten ein Zeichen und lächelte.
Der Mann wurde abgeführt. „Ruhen Sie sich nicht auf Kosten der Öffentlichkeit aus!“, rief der Bürgermeister hinterher.
Ich schaute hinterher und dachte nach.
Ich setze mich auf die Bank und schaue auf die Turmuhr.

 

Hallo andymacht86!

Ja, so kann es gehen. Nicht einmal ruhig sitzen und auf die Turmuhr starren darf man, ohne von der Polizei abgeführt zu werden. Einen kurzen Text zum kurzen Nachdenken hast du da eingestellt. :)
Leider gibt es sprachliche Schwächen und einige Fehler haben sich auch eingeschlichen. Vielleicht kuckst du noch einmal drüber? Ein paar Vorschläge dazu unterhalb:

Da saß er. Er sagte kein Wort und starte einfach auf die Turmuhr.
starrte
Würde diesen Satz wegen dem doppelten "er" zusammenziehen und etwas umgestalten. Vorschlag: Da saß er, sagte kein Wort und starrte (einfach) auf die Turmuhr. "einfach" füllt nur den Text, sollte entfallen.

„Er sitz da schon genau acht Tage ohne einmal aufgestanden zu sein“, hörte ich jemanden neben mir sagen.
sitzt.
(Eigentlich unmöglich, dass jemand acht Tage sitzt ohne aufzustehen. Geht der nie auf die Toilette? Und wer beobachtet ihn, acht Tage lang, ununterbrochen?
... acht Tage, ohne einmal ... (Komma)
Vorschlag: Er sitzt schon seit acht Tagen da, ohne ...

Eine Woche später ging ich wieder am Kirchplatz entlang und sah den Mann dort immer noch sitzen.
Ziemlich unglaubwürdig, dass jemand zwei Wochen lang am Kirchplatz sitzt. Vielleicht: wieder dort sitzen.

„Warum stehen sie nicht auf und gehen endlich?!“, schrie der Bürgermeister energisch.
"Energisch" ist entbehrlich, geht schon aus dem Text hervor. (Zumal der Bürgermeister diesen Satz schrie.) Mit Dialogergänzungen (Bühnenanweisungen) immer vorsichtig sein, meistens sind sie überflüssig. Hast du mehrfach in deinem Text.

Der Mann wurde abgeführt. „Ruhen Sie sich nicht auf Kosten der Öffentlichkeit aus!“, rief der Bürgermeister hinterher.
Ich schaute hinterher und dachte nach.
Ich setze mich auf die Bank und schaue auf die Turmuhr.
Wortwiederholungen und ein Zeitfehler im letzten Satz.
Es muss heißen: setzte und schaute. Wegen der Wiederholung besser: blickte zur Turmuhr.

Einen lieben Gruß,
Manuela :)

 
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Danke für die Fehler. Der Zeitwechsel ist aber gewollt am Schluß und sollte nicht zum kritisieren sondern zum Nachdenken anregen.

Beobachtet wird er nicht von einer Personen ununterbrochen, vielleicht nochmal nachlesen, dann wirds sicher klarer....

Denk mal an unser Rentensystem und die ganze Diskussion...

In diesem Text geht es nicht um die Glaubwürdigkeit, sondern es stellt ein Bild da, von einem alten Menschen, der sich auf Kostern der Anderen ausruht (Rentner).
Der Zeitwechsel verdeutlicht, das wir irgendwann auch in diese Lage kommen.

 

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