Realfilm!
Aha ... träume ich, oder bin ich schon wach? Kontrolliere ich meinen Traum, oder verliere ich mich in der – meinen – Realität. Die Bäume strahlen in einem Pink, abgehoben vom schwarzen Gras. Meine Haut – gelb. Die Sonne strahlt in gedämpftem Rot. Schlafe ich am Tag, oder durchlebe ich die Nacht. Liegt mein Kopf an der Kante am Anfang des ... oder am Ende des Bettes. Wo liegt Ende und Anfang überhaupt, wer hat dies definiert? Schreie draußen, unten auf der Straße vor meinem Fenster (geöffnet oder nicht?!) verzweifelte Stimmen. Klingen sie durch die löchrige Mauer, oder vibriert mein Atem in meiner Brust? Die Bilder vor meinen Augen, sind sie in mir, oder halte ich die Augen offen? Läuft ein Film auf der Leinwand aufgespannt vor mir, projiziert von der Kamera hinter mir, oder bin ich Voyeur der Wirklichkeit? Träume ich denn oder bin ich schon wach. Vielleicht vibriert die Erde oder es ist die knurrende Unzufriedenheit in meinem Magen. Verpuffen meine Bewegungen oder verlasse ich diesen Ort?
Es läutet an der Tür – mir war zumindest so! Die Klinge drückt nach unten, ich spüre das in meiner Hand. Kein Ton zu vernehmen, keine Berührung in meinem Ohr – es geschieht ohne menschliche Kraft. Wartend bin ich still und gespannt auf den ersten Ton. Es dauert eine Ewigkeit – ich bin angehalten. Meine Beobachtung verzögert die Sekunden, verschiebt die Minuten auf später. Doch – alles geschieht nach Plan! Bin ich dran? Komm mir zuvor oder entgegen! (wenn du möchtest) Die Ungeduld siegt immer! Wer ist der Gewinner, der Held am Ende des Films oder meines realen Lebens? Dein Wort, mein Wort, die Stille – Unruhe, die Information, die Beruhigung, die Verzögerung, die Freude – im besten Falle aber die Erlösung. Was wenn ich nur träume, oder bin ich schon wach? Sehe auf die Tür – blauer Dunst drückt und quellt durch die Ritzen, dein Schatten kriecht durch den Schlitz, legt sich neben mich. Standbild auf ewig – oder Filmriss!