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Realfilm!

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04.05.2003
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Realfilm!

Aha ... träume ich, oder bin ich schon wach? Kontrolliere ich meinen Traum, oder verliere ich mich in der – meinen – Realität. Die Bäume strahlen in einem Pink, abgehoben vom schwarzen Gras. Meine Haut – gelb. Die Sonne strahlt in gedämpftem Rot. Schlafe ich am Tag, oder durchlebe ich die Nacht. Liegt mein Kopf an der Kante am Anfang des ... oder am Ende des Bettes. Wo liegt Ende und Anfang überhaupt, wer hat dies definiert? Schreie draußen, unten auf der Straße vor meinem Fenster (geöffnet oder nicht?!) verzweifelte Stimmen. Klingen sie durch die löchrige Mauer, oder vibriert mein Atem in meiner Brust? Die Bilder vor meinen Augen, sind sie in mir, oder halte ich die Augen offen? Läuft ein Film auf der Leinwand aufgespannt vor mir, projiziert von der Kamera hinter mir, oder bin ich Voyeur der Wirklichkeit? Träume ich denn oder bin ich schon wach. Vielleicht vibriert die Erde oder es ist die knurrende Unzufriedenheit in meinem Magen. Verpuffen meine Bewegungen oder verlasse ich diesen Ort?

Es läutet an der Tür – mir war zumindest so! Die Klinge drückt nach unten, ich spüre das in meiner Hand. Kein Ton zu vernehmen, keine Berührung in meinem Ohr – es geschieht ohne menschliche Kraft. Wartend bin ich still und gespannt auf den ersten Ton. Es dauert eine Ewigkeit – ich bin angehalten. Meine Beobachtung verzögert die Sekunden, verschiebt die Minuten auf später. Doch – alles geschieht nach Plan! Bin ich dran? Komm mir zuvor oder entgegen! (wenn du möchtest) Die Ungeduld siegt immer! Wer ist der Gewinner, der Held am Ende des Films oder meines realen Lebens? Dein Wort, mein Wort, die Stille – Unruhe, die Information, die Beruhigung, die Verzögerung, die Freude – im besten Falle aber die Erlösung. Was wenn ich nur träume, oder bin ich schon wach? Sehe auf die Tür – blauer Dunst drückt und quellt durch die Ritzen, dein Schatten kriecht durch den Schlitz, legt sich neben mich. Standbild auf ewig – oder Filmriss!

 

Hallo Sabine,

ehrlich gesagt kann ich wenig mit deinem Text anfangen, die Frage "Traum oder Wirklichkeit" bleibt bis zum Ende unbeantwortet (sollte es sich um ersteres handelt, wäre die Geschichte hier fehl am Platz – siehe Definition Seltsam) und mir erging es beim Lesen ähnlich wie Uwe in Hinblick auf deine andere Story, "Gezeichnet sein". Sorry, aber der Text ist mir irgendwie zu abstrakt.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Lieber Michael,

der Text ist verwirrend - muss er aber auch sein, da es um eine Person geht, die offenbar mit den eigenen Gedanken nicht zurecht kommt und Probleme mit dem Erkennen der Realität hat. Wartend auf jemanden, der Ordnung in die Situation bringt - vergebens oder nicht? Und schon wieder ein Fragezeichen. Ich weiß, dass die Texte verwirrend sind und auch nicht einfach zu lesen ... aber es besteht doch kein Zwang, sich bis zum Ende durchzuquälen. Schaffe ich es Interesse oder Stimmung auszulösen oder zu vermitteln, dann freut mich das ...
Es ist nicht mein Stil, Geschichten zu schreiben, die ausführlich beschrieben sind, alles erklären und ein abgeschlossenes Ende haben, so dass keine Fragen offen bleiben. Auf der anderen Seite ist mit meinen Texten alles erlaubt und es gibt keine richtige oder falsche Interpretation - weder vom ganzen Text oder sei es nur eine Zeile ...

danke für das Lesen (und durchhalten)

Lg Sabine

 

Es ist nicht mein Stil, Geschichten zu schreiben, die ausführlich beschrieben sind, alles erklären und ein abgeschlossenes Ende haben, so dass keine Fragen offen bleiben.

Das hat einen verachtenden Unterton, ob beabsichtigt oder nicht. Berücksichtige bitte, dass es einen Mittelweg gibt: Geschichten, die nicht alles beschreiben, aber doch soviel, dass der Leser kapiert, worum es geht.

Auf der anderen Seite ist mit meinen Texten alles erlaubt und es gibt keine richtige oder falsche Interpretation - weder vom ganzen Text oder sei es nur eine Zeile ...

Was mich angeht, sehe ich überhaupt keine Interpretation. Aber das ist vermutlich auch erlaubt ;)

 

Lieber Uwe,

sollte mein Satz verachtend bei dir angekommen sein, entschuldige ich mich, denn das war nicht meine Absicht, nicht im geringsten, "nicht mein Stil" ist als neutrale, erklärende Aussage zu sehen.

Lg Sabine

 

Liebe Sabine,

an sich habe ich gegen einen Text, der Verwirrung stiftet,
nichts einzuwenden. Wenn man am Ende einer Geschichte als Leser aber immer noch ratlos ist und überhaupt nichts mit einem Text anfangen kann, bin ich der Meinung, dass das eigentliche Ziel des Autors verfehlt wurde.
Auf deine Interpretation – dass dein Protagonist Probleme mit dem Erkennen der Realität hat und auf Hilfe von außen wartet – bin ich jedenfalls nicht gekommen. Stimmung hat er bei mir leider auch nicht ausgelöst.
Das Durchquälen war weniger das Problem, so lange ist der Text ja nicht.

Es ist nicht mein Stil, Geschichten zu schreiben, die ausführlich beschrieben sind, alles erklären und ein abgeschlossenes Ende haben, so dass keine Fragen offen bleiben. Auf der anderen Seite ist mit meinen Texten alles erlaubt und es gibt keine richtige oder falsche Interpretation - weder vom ganzen Text oder sei es nur eine Zeile ...
Eine Geschichte muss ja nicht zwangsläufig ausführlich geschrieben sein – vor allem bei einer Kurzgeschichte ist der Inhalt eher gedrängt und auf das Wesentliche beschränkt –, aber so viel beschreiben, dass der Leser kapiert, worum es geht, solltest du trotzdem – da muss ich Uwe Recht geben. Wenn man sich in die Geschichte – und auch in die Verwirrung deines Protagonisten – hineinversetzen kann, wird es sicherlich auch einfacher, als Leser Stimmung zu empfinden.
Gegen ein offenes Ende hab ich nichts, im Gegenteil, dadurch kann eine Geschichte möglicherweise sogar noch länger in der Erinnerung eines Lesers bleiben und es ist Spielraum für Interpretationen vorhanden, allgemein finde ich es aber gut, wenigstens eine mögliche Erklärung anzudeuten, die das Geschehen schlüssig macht; sonst könnte man ja allen möglichen Schwachsinn zusammenschreiben, wenn eh am Ende alles offen bleibt. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine? ;)

Viele Grüße,

Michael :)

 

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