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René

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23.12.2008
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René

René

Es war Winter als es geschah. Ich liebte den Winter. Zu dieser Jahreszeit, kam René immer in unser kleines Dorf.

Oben, am Hügel, spielten wir Tag für Tag, den ganzen Winter lang, im Schnee. Wir bauten Schneemänner, machten Schneeballschlachten und fuhren mit meinem Holzschlitten, den mir mein Vater gebaut hatte, den Hügel hinunter. Wir lachten oft, viel und gerne.

Viel wusste ich nicht über ihn. Nur, dass er Franzose ist, hier jeden Winter seine deutsche Großmutter besuchte und, dass er gute Geschichten erzählen konnte. Manchmal waren sie lustig, manchmal traurig, oft spannend und einige Male machten sie mir auch Angst… Doch ich liebte sie. All dies war einfach Routine. Seine Geschichten, wie auch er selber, waren einfach Teil meines Winters.

René und ich saßen am liebsten an einem stillen Ort im Wald, bei der großen Eiche. Dies war unser Ort. Keiner war jemals dort, keiner kannte ihr und niemand wusste, dass wir dort waren, abgesehen von den Vögeln, dem eingefrorenen Fluss und den Eichhörnchen, die ab und zu vorbeiflitzten.

Nach einem langen Tag, gingen wir jedes Mal erschöpft zu unserem Versteck. Dort fing er dann immer an zu erzählen. Ich war still, sagte nichts, lauschte einfach nur gespannt dem Klang seiner Stimme, bis er fertig erzählt hatte.

Doch als es geschah, war alles anders… Er erzählte mir gerade eine spannende Abenteuergeschichte. Ich erinnere mich noch genau daran wie es war… Ich saß wie immer aufmerksam neben ihm, als lautes Geschrei und darauf folgendes Glockenläuten, die Stille zu verschlucken schienen.

Ohne die Geschichte zu Ende erzählt zu haben, stand er auf und lief in Richtung der lauten, aufgeregten Stimmen. Schon immer war er neugierig gewesen… Ich hatte jedes Mal große Angst um ihn, wenn er mich aufgrund seiner Neugierde ruckartig verließ und davon lief, doch jedes Mal schwieg ich. Jenes mal, was es jedoch anders. Es war nicht dieses Angstgefühl. Es war anders. Meine Angst um ihn war größer, viel größer… Sie schien mich zu zerfressen… Ich rief noch nach ihm, „René, wohin gehst du?“, doch er hörte mich nicht…

So lief er dahin und ich blieb dort. Vergeblich wartete ich auf ihn, doch er kam nicht…

Mit Tränen in den Augen und einer zittrigen Stimme, beteuerte mir seine Großmutter mehrmals, dass er in Frankreich sei und nicht mehr wieder kommen würde. Doch mir war klar, dass das nicht stimmte. Ich war sicher, dass er wiederkommen würde, er kam immer wieder...

An Stelle dessen, kamen der Frühling, der Sommer, der Herbst, gefolgt vom Winter und René kam nicht… 17 Mal schmolz der Schnee und danach trug unsere Eiche Blätter, und noch immer kam er nicht…

Ich wuchs, wurde älter, eine junge Frau, und René blieb für immer jung… und fuhr mit meinem Schlitten im Schnee …


Nadine Hassan

 

Hi Nadu!
Ich werde aus deiner Geschichte auch nicht ganz schlau. Zwei Kinder spielen miteinander bis das eine grundlos verschwindet. Das ganze erweckt den Eindruck einer schrecklichen Erinnerung, nur ist da nichts. Vielleicht entgehen mir da irgendwelche Andeutungen. Irgendwie hat man beim Lesen das Gefühl du hast dir schon überlegt was du meinst, nur nicht deutlich genug geschrieben.
Was mich von der Form her stört sind die vielen ...

machten eine Schneeballschlacht
klingt unbeholfen, da unspezifisch
Wir lachten oft, viel und gerne
viel und oft ist eine Wiederholung
hier jeden Winter seine deutsche Großmutter besucht
du fällst aus der Zeit, müsste "besuchte" heißen
Doch ich liebte sie einfach. All dies war einfach Routine.
zweimal einfach
gingen wir immer erschöpft zu unserem Versteck. Dort fing er immer
wdh
Schon immer war er neugierig…
+gewesen
Ich rief noch nach ihm
sicher nicht: ich rief ihm noch nach ?
So lief er dahin
dreimal laufen in zwei Absätzen
ich blieb hier
rein logisch gesehen, müsste es "dort" statt "hier" heißen
Vergeblichst
Vergeblich
An Stelle dessen
auf's erste Lesen hab ich nicht kapiert was du meinst
An Stelle dessen
zu oft kommen
Ich wuchs, wurde älter, eine junge Frau, und René blieb für immer jung… und fuhr mit meinem Schlitten im Schnee …
Das Bild finde ich schön, allerdings klingt es komisch, weil sie ist eine junge Frau und er bleibt immer jung, das passt nicht ganz. Verstehst du was ich meine?

Insgesamt finde ich die Geschichte zu kurz und irgendwie nicht lebendig genug. Z.B. könntest du diese "Abenteuergeschichte" bis zu der Unterbrechung wiedergeben, oder so. Deine Personen bleiben ein wenig blaß. Und wie gesagt ich fände es besser wenn man zumindest erraten könnte warum der Junge verschwunden ist.
Ich hoffe du kannst etwas mit meinem chaotischen Kommentar anfangen.
Sonnige Grüße
Cathy

 

Hallo NADU,
ich mag den Ausdruck und die Wirkung dieser Geschichte, ich habe mir vorgestellt, daß er zum Geschehen eines Verbrechens gelaufen ist und umkam...das Glockengeläut habe ich nicht verstanden, wenn ich überhaupt etwas verstanden habe. Vor vielen Jahren sind hier in Norddeutschland Kinder entführt worden, die mit einer Kutsche und zwei Ponies davon allein unterwegs waren...

Die Wirkung der sehr knappen Schilderung finde ich stark, korrigiere sie noch weiter, wie Cathy es Dir empfiehlt, dann wirkt sie noch stärker, weil knapper im Ausdruck.

Später bist Du eine junge Frau, während der Verstorbene, der immer neben Dir ist, nicht mitaltert...schönes Bild.

Gruß Set

 

Hey Nadu,

mir gefällt auch die Idee, nur die Umsetzung bzw. das knappe Ende tun der Geschichte nicht so gut. So wie deine Geschichte momentan ist, ist das für mich höchstens ein Gerüst ohne Material drumherum, bau da weiter. Vor allem lebt die Geschichte von ihren Figuren, denn da passiert ja nix großartig, von daher musst du dich auf ihre Charakterisierung konzentrieren. Nach einer ordentlichen Bearbeitung würde mir die Geschichte ganz sicher gefallen.

JoBlack

 

Hey,

vielen Dank für eure Kritik und die vielen Verbesserungsvorschläge! Ich habe deine Tips berücksichtigt Cathy und auch in der Geschichte verändert. Ich bin gerade dabei die Geschichte weiter zu bearbeiten und auszubauen. Das Läuten, steht für den Alarm, es gibt einen Brand. Man muss beachten, dass sie im Dorf leben.
Die knappe Darstellung ist beabsichtigt, wie auch die wenigen Informationen die ich gebe. Der Leser soll sich das selber vorstellen und mit seiner Phantasie vervollständigen!

LG
Nadine

 

Das ist für mich,

liebe NADU,

eine Variante über die junge Frau, die einem jungen Kerl versprochen ist, der aber als Bergmann verschüttet wird und erst nach Jahrzehnten aus dem Schacht geholt wird (gibts auch unter Seeleuten, deren Leiche nach Jahren angespült wird): so kehrt der junge Kerl zur gealterten Frau zurück.

Bisschen liest es sich wie'n Schulaufsatz. Zu viel Worte. Mach keine überflüssigen Worte, probier einfach aus, ob das, was Du sagen willst, auch mit weniger Worten möglich ist. Hier als Beispiel:

>Oben, am Hügel, spielten wir Tag für Tag, den ganzen Winter lang, im Schnee. Wir bauten Schneemänner, machten eine Schneeballschlacht und fuhren mit meinem Holzschlitten, den mir mein Vater gebaut hatte, den Hügel hinunter. Wir lachten oft, viel und gerne.<
Mein Vorschlag:
"Tag für Tag spielten wir den Winter lang am Hügel, bauten Schneemänner, schlugen Scheeballschlachten und fuhren mit einem Holzschlitten, den mir mein Vater gebaut hatte",
denn dass man Schlitten von oben nach unten fährt ist eben so, auch dass Schnee da sein muss leuchtet bei den genannten Spielen ein. Dass es Spaß machte, darf unterstellt werden, sonst hättet ihr nicht gespielt ...


Zeichensetzung

>Es war WinterKOMMA als es geschah<
und hier kommt's Komma weg
>Zu dieser Jahreszeit, kam René immer in unser kleines Dorf<, ebenso hier:
>René und ich saßen am liebsten an einem stillen Ort im Wald, bei der großen Eiche.< Du weißt um die Zweideutigkeit des "stillen Ortes"?

Flüchtigkeit

>Nur, dass er Franzose ist, ...<, besser "war"

>keiner kannte ihr und niemand wusste, ...< ihn

Schau einfach noch mal durch und probier's aus.

Gruß

Friedel

 

Da bin ich nochmal.

Auf die Gefahr der "Übertreibung" hin,

liebe NADU,

lies mal E. T. A. Hoffmanns Bergwerke von Falun.

Gruß

Friedel

 

Hallo Nadu!

Diese Geschichte läßt ein wenig zu viel Raum für Phantasie. Dass es sich um einen Feueralarm handelt müsstest du halt schon irgendwie in den Text bringen.
Manchmal kann mehr Information die Phantasie des Lesers auch anregen. Wenn du zB ein ziemlich genaues Bild einer Person lieferst, sie dann aber irgendwann eine Handlung machen läßt, die man aufgrund der Infos niemals vermutet hätte.
Die Situation in der die Großmutter sagt dass er in Frankreich ist, könntest du näher beschreiben. Warum glaubt sie dass die Großmutter gelogen hat? Hatte sie Tränen in den Augen, oder ein Zittern in der Stimme? War sie nervös?
Den Anfang und die Beschreibung finde ich schön. Mir fehlen aber nähere Infos zu den Personen.
Aber da du gerade am Überarbeiten bist, wirst du sicher einiges ändern und vor allem mehr erzählen
LG Katze

 

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