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Reststrahlung

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02.08.2005
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Reststrahlung

Weit draußen in einem großen, dunklen, leeren All ohne Orientierungspunkte schwebt eine kleine antike Sonde. Unter ihrer Karbonitpikororöhrenhülle zucken noch vereinzelt elektrische Impulse durch die Supraleiter und lassen in regelmäßigen Abständen einen Sender elektromagnetische Wellen im Ultrakurzwellenbereich aussenden.
Die Nachricht ist Platz sparend in Elementarer Standardsprache kodiert und damit in der Sprache, deren Grammatik und Vokabular für jedes Wesen mit Grundkenntnissen in Wahrscheinlichkeitslinguistik ohne größere Probleme verstanden werden muss. Sie erzählt eine Geschichte. Die Geschichte des Raumreisenden Taléadas, dessen Weisheit geschätzt und dessen Erfolge berühmt waren.
Die Legenden erzählten von seinem kleinen schnellen Schiff, mit dem er zur Zeit des Skepsiskrieges eine Kolonie der Existenzliga bei einem Angriff durch die Idealhüter verteidigte, so dass einige Existenzialisten überlebten bis ihre Flotte eintraf. Erzählungen der Idealhüter sprachen von einem heiligen Artefakt, das er nur Sekunden vor der Implosion eines Neutronensternes vor der Vernichtung, durch die entstandene Gravitationstrahlung bewahrte. Die Gesellschaft der Realisten sprach von seinem bedeutenden Forschergeist der das Ende der Zivilisation um viele Jahrtausende heraus gezögert haben soll. Doch alle dies sind Geschichten aus besseren Zeitaltern als dem heutigen.

Ich, Taléadas, letzter Wächter des Freien Kreises, hinterlasse diese Sonde dem All, damit sie Zeugnis ablegen kann, wie alles endet, was vor mehr als neunzig Milliarden Jahren begann. Ein letztes Mal habe ich meinen Antrieb an den elektrischen Niveaus eines Neutronensterns aufgeladen, bevor ihn die Kraft des schwarzen Loches zerriss, das er in immer engeren Bahnen umkreiste und ihn schließlich über die Grenze der Raumzeitblase sog, über die schon so viele vor ihm gegangen waren. Dunkelheit umgibt mich.
Kein Stern leuchtet mehr hell in der Galaxie. Kein schwaches Glimmen eines braunen Zwerges erreicht mehr die Sensoren. Es ist viel Zeit vergangen seit die Milchstraße vom Licht Abermillionen hell leuchtender Sterne durchdrungen war. Nach und nach sind sie verbrannt und erloschen. Die Sternleichen eine nach der anderen von schwarzen Löchern gefressen. Einzig das schwache Licht weniger Sterne einer vier Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie erreicht noch die Kollektoren meines Schiffes Paran.
Aber es genügt bei weitem nicht mehr um die Energiereserven stabil zu halten.
Es ist lange her seit ich das letzte Mal mit vollen Antriebs-Akkus fliegen konnte. Ich hatte sie an dem erlöschenden Stern Gorgonea Terza aufgeladen bevor ich ins Zentrum der sterbenden Galaxie geflogen war. Seitdem sind bereits über eine halbe Milliarde Jahre vergangen.
Von da an ging es nur noch bergab. Vor vierhundert Millionen Jahren ist die letzte Dyson-Sphäre um einen künstlichen Stern wegen Energiemangels in das schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße gestürzt. Ich hatte bei der Evakuierung einiger Siedler der Gesellschaft auf einen ihrer Kreuzer geholfen. Sie hatten bis zuletzt an einer Lösung des Energieproblems geforscht aber ich habe nie wieder etwas von ihnen gehört.
Seitdem treffe ich nur noch selten jemanden. Einmal habe ich einige Idealhüter-Pilger in einem Konvoi getroffen. Sie planten sich in eines der schwarzen Löcher zu stürzen um ihren Geist von der niederen Materie und Raumzeit zu lösen und eins mit dem Multiversum zu werden. Das hatten vor ihnen schon viele getan, also versuchte ich gar nicht erst sie aufzuhalten. Das niemand von denen sich je zurück gemeldet hatte, war für sie nur eine Bestätigung. Es ändert jetzt vermutlich sowieso nicht mehr viel. So lange sie nicht wie zur Zeit des Krieges andere dazu zwingen mit ihnen zu kommen, störe ich mich nicht großartig daran.
Nur einmal war ich danach noch jemandem begegnet. Ein schnelles Schiff flog am Rande meiner Sensorreichweite vorbei. Wir unterhielten uns nur kurz um Energie zu sparen. Er war sehr in Eile. Er meinte er habe eine Botschaft von der fernen schwach leuchtenden Galaxie decodiert. Sie arbeiteten an einer neuen Technologie der Energiegewinnung, die aus einer Entzerrung des Raumes Vakuumenergie ziehen könne. Leider wären die zur Aktivierung erforderlichen Energiemengen so gewaltig, dass sie bislang noch keine großen Erfolge erzielt hätten. Aber da die Nachricht vier Milliarden Jahre im All unterwegs war, besteht eine Chance darauf, dass sie mittlerweile eine Lösung gefunden haben. Wenigstens die Leuchtkraft eines künstlichen Sternes mit Fusionsreaktionen am Leben erhalten können. Genug für einen kleinen Hoffnungsschimmer.
Aber ich hatte vorher noch etwas zu erledigen. Ich bin ein wenig altmodisch, sentimental, wenn man so will. Deshalb schleppe ich auch noch diesen Körper im Cockpit Parans mit mir herum. Ein guter Freund, der schon kurz nach dem Krieg den Sektor verlassen hat, hatte einmal behauptet, ich alter Greis würde ihn behalten, weil er mich an die organischen Wesen erinnern würde, von denen wir Forschungen zufolge abstammen. Aber das stimmt nicht. Ich habe nie eines lebend gesehen. Sie starben vor meiner Zeit. Auf ein holographisches Abbild aus dieser Zeit hatte ich einmal einen Blick werfen können und es sind wahrlich seltsame Wesen. Zerbrechliche Wesen, aus heutiger Sicht, aber vermutlich zweckmäßig.
In Wirklichkeit schleppe ich diesen Körper mit mir herum, weil ich einmal viel für ihn bezahlt habe. Ich finde ihn sehr schön, elegant. Er ist sehr filigran gearbeitet.
Als es noch vereinzelt Asteroidenfelder gab, hatte ich mir hin und wieder eine Pause gegönnt und meinen Geist aus dem Zentralcomputer in diesen Körper transferiert. Es gibt kaum etwas schöneres, als in der leichten Hülle eines mechanischen Körpers auf einem Asteroiden zu wandern und das Prickeln von Neutronenstrahlung auf den ultraempfindlichen Sensoren der Titanfaserhaut zu spüren. Wenn man mit seinen optischen Sensoren die Umgebung betrachtet, vergisst man alle Energiesorgen und gerät ins Schwärmen. Das Leuchten eines Pulsares durch einen roten Nebel, wie ich es aus meinen jungen Jahren kenne, ist mit nichts in der Welt zu vergleichen. Man fühlt sich klein. Aber man beginnt die die Welt auf eine metaphysische Weise zu fühlen, wie es kein Algorithmus erklären kann.
So ist es auch mit der Schrift, die ich einmal gefunden hatte. Die Pilger hatten sie für heilig erklärt und wollten sie mir unbedingt wegnehmen. Ich hatte sie in dieser Sonde versteckt.
Eine dünne Schrift, kaum fünfzig Seiten lang, gedruckt auf Cellulosefasern. Verfasst von einem Lukas. Eine Geschichte voller Könige, Geister, höherer Wesen, Freundschaft und Verrat. Die Geschichte eines Mannes, der Gutes in die Welt bringen wollte, sein Leben, von der Geburt bis zu seinem Tod. Die Seitenzahlen stimmen nicht überein, scheint also nur Teil eines größeren Werkes zu sein, das die Zeit vergessen hat.
Ich habe mich nie großartig damit beschäftigt, trotzdem hat sie mich berührt. Wenn ich mich jetzt aufmache für die nächsten vier Milliarden Jahre an der Grenze zur Lichtgeschwindigkeit auf diese Galaxie zu zufliegen und zu beobachten wie die Sterne einer nach dem anderen erlöschen, bevor ich sie erreiche, werde ich sie analysieren. Vielleicht ist dies das Ende.
Wenn jemand diese Nachricht erhält, wünsche ich ihm viel Glück. Es sind harte Zeiten in denen wir Leben, aber wir werden nicht aufgeben. Vielleicht bedeutet euch diese Botschaft etwas.

Weit draußen in einem kalten, leeren All ohne Orientierungspunkte schwebt eine kleine antike Sonde. Unter ihrer Karbonitpikororöhrenhülle zucken noch vereinzelt elektrische Impulse durch die Supraleiter als sie in den Gravitationsstrudel des schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße gerät, wo sie in ihre Molekularstruktur zerfällt und in eine Welt jenseits von Raum und Zeit gezogen wird.

 

Hallo anarchist,

ich bin tief gerührt. Ehrlich, der Text hat mir gut gefallen. Inhaltlich erinnert er mich an localrogers "Passage"-Serie oder Phillip C. Jennings "Bug"-Serie, aber noch viel weiter in die Zukunft. Solltest Du den Roman noch nicht kennen, so will ich Dir auch Greg Egans "Diaspora" ans Herz legen, der wird Dir gefallen.

Wie dem auch sei, an Deinem Stil kannst Du noch etwas arbeiten. Stellenweise sind da noch ein paar Fehlerchen, hier und da hakt eine Formulierung, nichts schlimmes, nur Kleinkram.

Insgesamt eine poetische kleine Geschichte.

entstandene Gravitationstrahlung bewahrte.
Kein schwaches Glimmen eines braunen Zwerges
künstlichen Stern wegen Energiemangels in das schwarze Loch
als sie in den Gravitationsstrudel des schwarzen Lochs

Grüße,
Naut

 

Hey Naut!

Danke! =) Es freut mich wirklich, wenn dir die Geschichte gefällt. Fehler werden natürlich unverzüglich geändert. Habe nur gehofft, dass es nicht zu ausgelutscht ist. Habe die letzten ein, zwei Jahre zu wenig SF gelesen.
Danke für die Lesetipps.

Gruß
anarchist

 

Hi anarchist,

alles in Allem tendiert die Story mehr zum Positiven in meiner Bewertung. Irgendwie hat sie mir gefallen, trotz:

ein paar Kleinigkeiten:

antike Sonde.
antik ist mir zu stark erdbesetzter Begriff.
deren Grammatik und Vokabular für jedes Wesen mit Grundkenntnissen in Wahrscheinlichkeitslinguistik ohne größere Probleme verstanden werden muss.
Naja, kann ich das Woertebuch Deutsch-Wahnscheinlichkeitslinguistik mal haben? Der Begriff ist doch sehr weit hergeholt.

Sie erzählt eine Geschichte. Die Geschichte des Raumreisenden Taléadas, dessen Weisheit geschätzt und seine (dessen!) Erfolge berühmt waren.
entstandene Gravitationstrahlung
Ich dachte, es gaebe nur Gravitationswelle? Was meinen die Physiker?
neunzig Milliarden Jahren begann
Also nicht in unserem Weltall?
.
Ein letztes Mal habe ich meinen Antrieb an den elektrischen Niveaus eines Neutronensterns aufgeladen, bevor ihn die Kraft des schwarzen Loches zerriss
Den Antrieb, den Neutronenstern?
Abermillionen hell leuchtender Sterne
Ich haette mindestens Milliarden bevorzugt.
Aber es genügt bei weitem nicht mehr um die Energiereserven stabil zu halten.
Energiereserve macht hier keinen Sinn.
Dyson-Sphäre
die wuerde ich draussen vor lassen. Dysons Hirngespinst (wieder Erdbegriff, uebrigens) wurde ja schon dermassen ausgelacht...
Ein schnelles Schiff flog am Rande meiner Sensorreichweite vorbei. Wir unterhielten uns nur kurz um Energie zu sparen.
Du und das Schiff, das im naechsten Absatz zum Er wird?
Entzerrung des Raumes Vakuumenergie
m.W.n. verliert der Raum bei Entzerrung Enerige... Physiker, wo seid ihr?
Genug für einen kleinen Hoffnungsschimmer.
Welcherart Hoffnung soll das sein? A la lebenserhaltende Systeme bei Hirntoten? ;)
Neutronenstrahlung
cooler und weniger konventionell waere: Neutrinostrahlung :D
Pulsares
Sind Pulsare nicht kurzlebig?
Verfasst von einem Lukas.
Lukas_Iskariot? :D
Grenze zur Lichtgeschwindigkeit

Proxi

 
Zuletzt bearbeitet:

Nur mal kurz zum naturwissenschaftlichen Aspekt: Da stimmt leider vieles nicht :crying:
Das Problem ist, dass sowas der Geschichte den Boden unter den Füßen wegzieht. Sie könnte noch so gut geschrieben sein - wenn da wissenschaftlich falsche Zusammenhänge stehen, funktioniert sie einfach nicht.
Ich empfehle Dir (und jedem angehenden SF-Autor), vor dem Schreiben von Storys mit Schwerpunkt auf wissenschaftlichen Aspekten die Grundlagen zu lernen, und das sind im Fall von Weltraumgeschichten nunmal Astronomie und Physik. Ein Zahnarzt nimmt auch keinen Bohrer in die Hand, bevor er gelernt hat, wie man ihn bedient ;)
Beispiele:

Antrieb an den elektrischen Niveaus eines Neutronensterns aufgeladen
Was sollen denn "elektrische Niveaus" eines Neutronensterns sein?
seit die Milchstraße von Abermillionen hell leuchtender Sterne durchdrungen war
Wie proxi schon sagte: Milliarden. Außerdem passt "durchdrungen" nicht.
Vor vierhundert Millionen Jahren ist die letzte Dyson-Sphäre um einen künstlichen Stern wegen Energiemangels in das schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße gestürzt
Sehr fantasievoll und hochdramatisch, aber warum kreist die Sphäre nicht einfach weiter um das Schwerezentrum der Galaxis? Das ist es nämlich, was sie ohne Energiezufuhr tun würde.
Das Leuchten eines Pulsares durch einen roten Nebel
Hm ... bist Du sicher, dass Du weißt, was ein Pulsar ist? ;)

Grundsätzlich ist die Idee interessant, das Ende des Universums zu beschreiben, aber ich fürchte, Du machst es Dir zu einfach. Ich weiß leider gerade nicht, ob es eine akurate, wissenschaftliche Beschreibung des Strahlungstodes des Universums gibt, aber wenn mir was einfällt, komme ich drauf zurück.

Bedauerlicherweise ist Deine Geschichte eben auch nicht mehr als der Versuch, dieses Ende des Universums zu beschreiben. Es gibt keine interessante Handlung, folglich keine Spannung. Deshalb fürchte ich, wird mir Dein Text nicht lange in Erinnerung bleiben.

Uwe
:cool:

 
Zuletzt bearbeitet:

Phew, da habe ich erstmal viel zu erklären...

Trotzdem erstmal danke für die Kritik und fürs lesen Proxi und Uwe.

antik ist mir zu stark erdbesetzter Begriff.
Wer sagt denn, das das nicht so gemeint ist? Taléadas ist wie gesagt sehr sentimental.
Naja, kann ich das Woertebuch Deutsch-Wahnscheinlichkeitslinguistik mal haben? Der Begriff ist doch sehr weit hergeholt.
Schon heute gibt es Unternehmungen Sprachen auf ihre innere Systematik zu untersuchen. Es geht dabei darum herauszufinden, ob bestimmte Module der Sprache allgemeingültig für alle Sprachen sind. Bei entsprechender Forschung und genügend Zeit wäre es möglich, die wahrscheinlichste aller Sprachen, bzw. auch die einfachste, verständlichste aller möglichen Sprachen annähernd zu erreichen. Ich gebe zu, weit hergeholt, aber mit 90 Milliarden Forschungsjahren...
neunzig Milliarden Jahren begann.
Also nicht in unserem Weltall?
Eben doch, aber in ca 91 Milliarden Jahren, ab jetzt.
Ich dachte, es gaebe nur Gravitationswelle? Was meinen die Physiker?
Wie elektromagnetische Strahlung, aus elektromagnetischen Wellen besteht, Lichtwellen, Lichtstrahlung, Photonen, so ist denkbar, das mit mit der Entdeckung von theoretisch postulierten Gravitronen, Gravitationsstrahlungssender und Gravitationsstrahlen bewiesen werden können. Jedenfalls meinem physikalischen Wissen zu folge.
Den Antrieb, den Neutronenstern?
Ich dachte, das sei klar, schließlich ist der Antrieb ja noch da, aber wenn das zu unklar ist, könnte ich es umformulieren..
Ich haette mindestens Milliarden bevorzugt.
Es ist nunmal eine sterbende Galaxie. Seit es noch eine Milliarde Sterne gab, ist eben eine noch viel, viel, viel längere Zeit vergangen.
Energiereserve macht hier keinen Sinn.
Wieso nicht? Energiereserven in den Akkus. Energiegewinnung durch Kollektoren. Energieverlust durch Antrieb, (geringe) Reibung und Gravitationskräfte. Energieverlust > Energiegewinnung
Dysons Hirngespinst (wieder Erdbegriff, uebrigens) wurde ja schon dermassen ausgelacht...
Viele große Genies wurden ausgelacht :D
Du und das Schiff, das im naechsten Absatz zum Er wird?
Bezieht sich auf den Satz vorher: Jemand.
m.W.n. verliert der Raum bei Entzerrung Enerige... Physiker, wo seid ihr?
Ist schwer zu beweisen, erscheint aber logisch, zumindest in einem expandierenden Universum, das immer energieärmere Zustände erreichen will. Siehe auch Chemie. Die Rückführung des Universums in Zustände die dem Urknall näher sind (komprimierter Raum) kosten Energie, folglich könnte man durch eine Beschleunigung der Expansion Energie gewinnen. Lasse mich da aber auch gerne besseres belehren, wenn es begründet wird.
Welcherart Hoffnung soll das sein? A la lebenserhaltende Systeme bei Hirntoten?
Hoffnung weitermachen zu können. Und neue Entdeckungen zu machen, die eine entgültige Rettung versprechen. :confused:
cooler und weniger konventionell waere: Neutrinostrahlung
Neutrinostrahlung ist fast immer überall, also nichts besonderes.
Sind Pulsare nicht kurzlebig?
Wer weiß, wann dieser eine geboren wurde?


Was sollen denn "elektrische Niveaus" eines Neutronensterns sein?
Neutronensterne sind zusammengefallen Sterne deren Atome mehr oder wniger zu einem einzigen Kern verschmolzen sind, in ihrer Hülle bewegen sich deshalb relativ viele Elektronen frei. Dadurch entstehen Ladungsunterschiede und damit verschiedene Spannungs-"Niveaus".
Sehr fantasievoll und hochdramatisch, aber warum kreist die Sphäre nicht einfach weiter um das Schwerezentrum der Galaxis? Das ist es nämlich, was sie ohne Energiezufuhr tun würde.
Mh, ein Problem damit, das das schwarze Loch wächst und die Dyson-Sphäre dadurch einen höheren Impuls benötigt, weil die Zentripetalkraft anwächst? Dieser Zusatzimpuls kann aber wegen Energiemangel nicht aufgebracht werden...
Hm ... bist Du sicher, dass Du weißt, was ein Pulsar ist?
Ein Pulsar ist nichts anders, als ein Neutronenstern, der von Radiowellen bis sichtbarem Licht verschiedene Spektren aussenden kann. Diese sind wie beschrieben schon sehr selten. Was aber noch viel seltener ist, und worauf es eigentlich ankommt ist der Nebel, der eher junge Galaxien charakterisiert, weil aus ihm, zumindest theoretisch noch neu Sterne entstehen könnten.
Ich weiß leider gerade nicht, ob es eine akurate, wissenschaftliche Beschreibung des Strahlungstodes des Universums gibt, aber wenn mir was einfällt, komme ich drauf zurück.
Ich bin sehr gespannt, meines Wissens wird nämlich der Tod der letzten Sterne in unserer Milchstraße bereits in ca. 80 Milliarden Jahren eintreten. Das ergaben jedenfalls meine Recherchen. Das einzige wo ich etwas geschummelt habe, ist, dass mehrere andere Galaxien vermutlich noch das Licht aus der Vergangenheit senden würden. Und danach bleibt nichts, als die Hintergrundstrahlung des Urknalls.
Es gibt noch eine alternative Überlegung zu dem Thema: Es könnte sein, das durch die Expansion unseres Universums die Molekülstruktur, bzw atomare Struktur der Welt verloren gehen kann. Aber dann versinkt alles im Brei und ist noch etwas weniger spannend.
Es gibt keine interessante Handlung, folglich keine Spannung. Deshalb fürchte ich, wird mir Dein Text nicht lange in Erinnerung bleiben.
Schade eigentlich. Ist eben etwas melancholisch und ruhig. Man hat halt Zeit als "biologisch" Unsterblicher.
:cool: Aber ich kanns ja nicht jedem recht machen.

Liebe Grüße
anarchist

 

Hallo anarchist,

nette Geschichte.

Die/der allgegenwärtige Dunkelheit, Mangel, Endzeitstimmung, Niedergang kommen gut rüber, finde ich.

Allerdings kommt mit die Grundidee (Jammern am Ende des Universums) irgendwie bekannt vor.
Aber nichts für ungut.
Die Atmosphäre stimmt jedenfalls.

Also gleich zu den Einzelheiten.

„... schon viele versucht, also versuchte ich gar nicht erst ...“
Wiederholung versucht - versuchte.

Es gibt keine Energie mehr zur Aktivierung eines Energiegewinnungsprozesses.
Schön logisch konstruiert.
Nein wirklich. :)

„Aber ich hatte vorher noch etwas zu erledigen.“
Diesen Satz finde ich unbegründet.
Was hat er zu erledigen?
Hat es was mit dem im folgenden beschriebenen Körper zu tun?
Kann ich nicht nachvollziehen.

Die folgende Beschreibung des Körpers finde ich dann ziemlich gelungen.
Vor allem, wie sich rausstellt, dass der Körper, von dem er spricht, gar nicht so ein biologischer Körper ist, wie man zuerst denkt.
Das ist ein schöner Schnörkel.

Am Schluss wird ganz nett mit Hoffnung gespielt.
Erst die Bibel und dann der Zerfall der Sonde.

Insgesamt habe ich mich mit der Geschichte ordentlich unterhalten.

viele Grüße
jflipp

 

Hey jflipp!

Freut mich zu deiner Unterhaltung beigetragen zu haben.

Allerdings kommt mit die Grundidee (Jammern am Ende des Universums) irgendwie bekannt vor.
Gut. Denn das gehört zu den wenigen Sachen (vom Energiemangel abgesehen), die heute sind, wie in der Geschichte. Alle Jammern über den Weltuntergang (Untergang der Kultur, Bildung, Verdorbenheit der Jugend). =)

Was hat er zu erledigen?
Mh...
Ich würde sagen, er sieht sich einfach berufen, das Universum feierlich mit dieser Botschaft, die er in der Sonde hinterlässt, zu beerdigen. Kann aber auch sein, dass es noch einen anderen Sinn hatte, bin mir da aber gerade selbst nicht mehr sicher. Wenn mir noch etwas einfällt, werde ich es nachreichen und entsprechend im Text verdeutlichen.

Vielen Dank für die Kritik.
anarchist

 

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