Was ist neu

Thema des Monats Rohrkrepierer

Beitritt
06.06.2005
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Rohrkrepierer

Wenn das Leben an einem vorbeizieht, wie ein verschneites Testbild und das anfängliche Gefühl der Teilnahmslosigkeit zur Taubheit heranwächst ... Wenn das Gesicht der geliebten Frau zu einer Maske erstarrt, die von Tag zu Tag weniger an sie erinnert ... Wenn die eigenen Kinder zu Fremden mutieren, die es nicht einmal mehr schaffen etwas in einem auszulösen, wenn sie weinend vor einem stehen, die blutende Hand Trost suchend zu einem emporhalten ... Wenn Kollegen und Freunde wie Geister um einen herumschwirren und Gesagtes ungehört im Vakuum implodiert ...
Und wenn man sich dann eines Tages in einem schmutzigen Hinterhof wiederfindet, in der Hand ein Plexiglasrohr, das sich gerade mit dem Gehirn einer eben noch schreienden Passantin füllt ...
Spätestens dann weiß man, dass sich das Leben anders entwickelt hat, als geplant.
Man versucht es sich zwar als einmalig einzureden, als Ausrutscher. Doch das gespickte Andenken zwischen den Tiefkühlpizzen ruft es einem immer wieder in Erinnerung:
Für einen kurzen Augenblick hatte man wieder Kontakt zu sich aufgenommen. Hatte die Fingernägel gespürt, die einem die Gesichtshaut zerkratzten, bevor sie leblos von einem abließen. Hatte das verzerrte Gesicht wahrgenommen, ihre aufgeplatzten Lippen bemerkt, die Worte formten, deren Inhalt sich in bloßer Sinnlosigkeit verlor. Man hatte die Angst hinter den geäderten Augen gespürt, die gemischt mit dem trotzigen Willen zu überleben, dem Moment das Besondere verlieh, das einem bis heute in Erinnerung blieb. Wo man beginnt, sich Gedanken um einen Ausbau der Kühlmöglichkeiten zu machen, da die Kinder bereits die ersten Fragen wegen der seltsamen Stangen zwischen ihren Essen stellen. Und man sie gerade noch davon abhalten kann, sie als Aufschnitt für ihr tägliches Abendbrot aufzutischen.
So beginnt man, sich der logistischen Herausforderung bewusst zu werden, der man sich tagtäglich gegenübergestellt sieht, und beginnt zu planen. Man kündigt die Stelle, die einem ohnehin nur noch aufgrund langer Betriebszugehörigkeit gewiss ist. Leistungen hat man schon länger nicht mehr gebracht. Seit dem plötzlichen Tod der Ehegattin war man laut der Geschäftsleitung ja nicht mehr wiederzuerkennen. Einer Geschäftsleitung, der man dann schließlich auch einen Besuch abstattet und ihr armseliges Dasein durch eine Behandlung mit dem Bolzenschneider beendet, der sich widerstandslos durch die haarige Leibesfülle frisst.
Im Keller des eigenen Hauses steht man dann vor der Truhe und begutachtet das Resultat des abendlichen Ausfluges, bevor man es zu den anderen legt und mit einigen Tüten Suppengemüse abdeckt. Wieder hat man ein Stück der Leere gefüllt. Hat getötet, um kurz aufzuleben. Doch Zufriedenheit stellt sich nicht ein. Wie soll man auch Zufriedenheit fühlen, wenn man nicht einmal fähig ist, Trauer zu empfinden.
Wenn man dann auch noch von einem der Kinder gestört wird, das leise, wie nur nackte Kinderfüße es sein können, die Kellertreppe heruntergeschlichen kommt und plötzlich mit verschlafenen Augen neben einem steht, um dem Vater das Maß an Obhut abzuverlangen, auf das es meint, ein Anrecht zu haben ... Dann schließt man überhastet die Truhe und versucht zu hoffen, dass das kleine Mädchen zu jung ist, um zu verstehen.
Die ernsten Gesichtchen, die einem dann am folgenden Morgen vom ungedeckten Frühstückstisch entgegenblicken, sorgenvoll, fast erwachsen, erwecken sie den Anflug einer Erinnerung. Doch Erinnerungen übersieht man leicht, wenn einen die Gegenwart zu sehr in Anspruch nimmt. So sieht man sich dann plötzlich einer Schar Vermummter gegenüber, die von allen Seiten in die Küche stürmen. Der Raum von inhaltlosem Geschrei erfüllt.
Machtlos sieht man, wie die Kinder gepackt und hastig hinausbefördert werden. Man entdeckt das Telefon, das einem der Drei aus der Hand fällt, und sieht die Tränen, die er weint.
Man bewegt sich, einem Impuls folgend, in ihre Richtung, meint sie aufhalten zu müssen. Um dann schließlich von Kugeln zerfetzt, auf den austretenden Inhalt seines Bauches herabzublicken. Und zu dem Schluss zu kommen, dass sich die Leere, die man auszufüllen versucht hatte, am Ende des Rohres in Luft auflöst.

 

Hi krilliam,

Die Geschichte habe ich im Großen und Ganzen bereits vergessen. Aber ich erinnere mich, dass sie etwas kurz und recht unterhaltsam war ... glaube ich.
Mehr kann ich zu dem Text momentan nicht sagen, weil ich gerade das dringende Bedürfnis habe, meinen Bolzenschneider zu suchen.

Gruß,
HienTau

 

Hallo HienTau,

lang nicht mehr gesehen.

Sie ist knapp länger als die Mindestvorgabe von einer Seite und die Tatsache, dass du sie unterhaltsam findest, find ich gut. Dass du sie schon wieder fast vergessen hast, spricht allerdings nicht für sie.

Vielleicht lässt du dich ja mal wieder häufiger hier blicken

Danke und Gruß
krilliam

 

Ich fands nicht übel wegen dem neuen Erzählstil für dieses Thema.

 

Hey Krill,

mir hats gefallen. Mag den Stil, mit dem du deine Abscheulichkeiten zum Besten gegeben hast. Die Perspektive ... Hm, ist natürlich immer etwas haarig dieses neutrale "man" zu wählen. Da kommt nämlich sofort die Frage nach dem "warum" auf. WIe unterstützt das die Intention? Letztlich geht es ja um einen speziellen kranken Fall, der schlecht als "Allgemeingut" verkauft werden kann.
Aber wie gesagt, für die "Dauer" der Geschichte hat es mich nicht gestört, dem kleinen fiesen Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Denke aber, das wird vielen anders gehen.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi krilliam,
dein Stil gefällt mir, nicht wie eine Geschichte, sondern wie eine Erzählung geschrieben. Und das vermischt mit Hirn, Eingeweiden und co. ist einfacht klasse! :cool:

 

Hallo krilliam,

Na, das war ein ganz netter Happen Grausamkeit für zwischendurch... Aber eigentlich sollte dir das zu wenig sein, ich meine: Wenn ich die Grausamkeit bei diesem von der Sache her doch recht heftigen Gewaltaufgebot noch als "nett" nezeichnen kann, ist das Brutalitäts-Schreckens-Verhältnis wohl alles andere als optimal. ;)
Das liegt natürlich auch am gewollt distanzierten Erzählstil. (Der in den ersten paar Zeilen übrigens so distanziert ist, dass ich schon fast nicht weiter gelesen hätte.) Genau so liegt es aber an der Innovationsarmut der Geschichte und daran, dass ihr das Individuelle abgeht. Ich meine, das hat man doch wirklich schon zig mal gelesen - und auch die Art wie du's hier angepackt hast, reißt nichts raus, weil da, wie oben bemerkt, die individuellen Details fehlen.
Du kannst jetzt natürlich sagen: "Es ist ja nur ein Quickie." Aber wenn damit argumentiert wird, will ich wenigstens die Quickie-typische Pointe am Ende, so unerwartet und bekloppt wie eben möglich. ;)
Nett fand ich die Geschichte, im verhaltensten Sinne, aber dennoch, einfach weil solche Geschichten, so farblos sie auch sind, wenn solide ausgeführt immer eine recht sichere Bank sind. (Sie sind gewissermaßen die Bundesschatzbriefe unter den Horror-Kurzgeschichten; steht der TdM-Zusatz also vielleicht gar nicht für "Quickies" sondern für "Finanzkriese"?)


Gruß,
Abdul

P.S.: Der letzte Satz ist cool. ;)

 

Hi krilliam,

Ja, hab mich schon lange nicht mehr blicken lassen. Aber wie es aus sieht, lohnt es sich, mal wieder öfter vorbei zu schauen :)
Deine negative Schlussfolgerung ist ganz richtig. Die Geschichte hat was von diesen unterhaltsamen B-Movie-Horrorfilmen, die man etwa so lange im Gedächtnis behält, wie man sie schaut. Abdul hat das prima auf den Punkt gebracht.

Gruß,
HienTau

 

Salut krilliam

interessant, wie sich manche TdMs in Stil und Thematik ähnlich sind.
Gegenseitiges Befruchten? Positiv, wenn's so ist.

Deine kurze Schlittenfahrt auf der schlabberigen Grausamkeit von nebenan hat mir gefallen. Anfänglich schreckte mich der lyrische Einstieg etwas ab, ich blieb aber dran und dann zog es mich doch noch in die Geschichte rein.


Wo man beginnt, sich Gedanken um einen Ausbau der Kühlmöglichkeiten zu machen, da die Kinder bereits die ersten Fragen wegen der seltsamen Stangen zwischen ihren Essen stellen. Und man sie gerade noch davon abhalten kann, sie als Aufschnitt für ihr tägliches Abendbrot aufzutischen.
Das liest sich irgendwie komisch. Zuerst dachte ich, die Stangen stehen auf dem Tisch (, zwischen den Kindertellern).
Oder hat er das Essen der Kinder vorbereitet im Kühlschrank? Und die Kinder sind doch eher noch jung, da tischen die sich doch nicht selber das Abendbrot auf. Und der Aufschnitt ist für mich dann eher Brotaufstrich.:sick:

Aber alles in allem war's recht unterhaltsam, ein Quicky eben.
Gruss.dot

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey weltenläufer,

mir hats gefallen.
Fein, freut mich
Hm, ist natürlich immer etwas haarig dieses neutrale "man" zu wählen. Da kommt nämlich sofort die Frage nach dem "warum" auf.
Sie ist eigentlich aus der Ich Perspektive geschrieben.

WIe unterstützt das die Intention? Letztlich geht es ja um einen speziellen kranken Fall,
Die Intention war tatsächlich (Abgesehen davon, dass ich auch mal was ausprobieren wollte) aus der Sicht von jemandem zu schreiben, der den Kontakt zu sich verloren hat. Bei dem Geschilderten handelt es sich wirklich nicht um Allgemeingut. (hoffentlich)

dem kleinen fiesen Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Denke aber, das wird vielen anders gehen.
Wie man merkt ;)

Vielen Dank

Hey berl ... äh rueganerin,

Ich finde deine Geschichte vor allem sprachlich tadellos und gut umgesetzt. Ich habe gar nichts zu meckern (Mist!). Zwischen den ganzen Sätzen, die ich mit einer 1 bewerten würde, gibt es dann noch einige besonders schöne, die mir auch eine 1+ wert wären, zum Beispiel durchweg die ersten zehn Zeilen, aber auch welche mitten im Text. Auch der Schluss ist gelungen und greift schön des Thema "Rohrkrepierer" auf.
Das ist Balsam für die geschundene Seele. Danke

War mir ein Vergnügen.
Ebenso

Hi Diemond,


dein Stil gefällt mir, nicht wie eine Geschichte, sondern wie eine Erzählung geschrieben. Und das vermischt mit Hirn, Eingeweiden und co. ist einfacht klasse!
Ach, du meinst das Hirn der Passantin. Ja, hehe. Danke, auch das baut auf.

Hey Abdul,

war ja klar, dass das nicht ewig so weitergehen kann. ;)

Na, das war ein ganz netter Happen Grausamkeit für zwischendurch...
Erst mal in Sicherheit wiegen. Jo, danke.


Genau so liegt es aber an der Innovationsarmut der Geschichte und daran, dass ihr das Individuelle abgeht.
Aber dann. BAM!: Da sprichst du etwas an, das ich momentan zu meinem Hauptproblem erkoren habe.

Du kannst jetzt natürlich sagen: "Es ist ja nur ein Quickie."
Aber es ist doch nur ein Quickie.
Aber wenn damit argumentiert wird, will ich wenigstens die Quickie-typische Pointe am Ende, so unerwartet und bekloppt wie eben möglich.
Er ist ein Massenmörder, der von den Cops erschossen wird. Das ist doch ne krasse Überraschung, oder nicht. Der Bezug vom Titel (und seiner metaphorischen Bedeutung) zum Schlusssatz zum Inhalt und der Originalität der Geschichte. Keine Große Sache, keine Frage.

gewissermaßen die Bundesschatzbriefe unter den Horror-Kurzgeschichten;
hehe, man sieht ja was die ganzen Leute davon hab, die mutiger waren.

Danke dir für das Salz

P.S.: Der letzte Satz ist cool.
Ach, so am Ende auch noch was Süßes, Danke ;)

Hey Hien Tau,

Ja, hab mich schon lange nicht mehr blicken lassen. Aber wie es aus sieht, lohnt es sich, mal wieder öfter vorbei zu schauen
Jo, da geht was. Mich hats auch wieder.

Deine negative Schlussfolgerung ist ganz richtig. Die Geschichte hat was von diesen unterhaltsamen B-Movie-Horrorfilmen, die man etwa so lange im Gedächtnis behält, wie man sie schaut. Abdul hat das prima auf den Punkt gebracht.
Das befürchte ich auch.

Hey dotslash,


interessant, wie sich manche TdMs in Stil und Thematik ähnlich sind.
Gegenseitiges Befruchten? Positiv, wenn's so ist.
Oh, da muss ich mich wohl mal umschauen. Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich momentan etwas lesefaul bin. Vielleicht eine Art Masseninspirationspsychose

Deine kurze Schlittenfahrt auf der schlabberigen Grausamkeit von nebenan hat mir gefallen. Anfänglich schreckte mich der lyrische Einstieg etwas ab, ich blieb aber dran und dann zog es mich doch noch in die Geschichte rein.
Ahhh, da gehts wieder bergauf.

Das liest sich irgendwie komisch. Zuerst dachte ich, die Stangen stehen auf dem Tisch (, zwischen den Kindertellern).
Stimmt, hast Recht. Das schau ich mir noch mal an.
Aber alles in allem war's recht unterhaltsam, ein Quicky eben.
Jo, ein Quicky eben. ;)

Danke

Und Gruß an euch alle
krilliam

 

Hey krill,

also mit der Geschichte gewinnst du vielleicht einen Blumentopf, aber nur einen ganz kleinen. ;)
Der Erzählstil - ja, ist schon was anderes, aber auch eben so, als würde nicht über eine bestimmte Person, sondern über irgendein Abstrakta berichtet werden, das nur ab und an Form gewinnt.
Cool ist es geschrieben, das schon, aber ... naja, es zündet für mich einfach nicht so richtig.

Saubere Arbeit, aber mir fehlt da was
Quinn

 

Hey Quinn,

für einen kleinen Blumentopf hätte ich Verwendung, da liegt schon seit Wochen son kleiner, grüner Kaktus bei mir in der Wohnung rum.
Deine Kritikpunkte nehme ich mal so an und freue mich einfach darüber, dass es wenigstens eine saubere Arbeit geworden ist. Ein Knaller isses ja vielleicht wirklich nicht gworden.

Danke und Gruß
krilliam

 

Hallo krilliam!

Immerhin erzählst Du für das kurze Stück Text ganz schön viel Handlung bzw. Geschichte!
Aber was mir wirklich nicht gefallen hat, ist diese Man-Form. Ich hab nicht alle Kommentare gelesen und weiß nicht, ob Du damit Distanziertheit ausdrücken willst, ich vermute es, halte es aber hier nicht für das beste Mittel. Besser fände ich eine Ich-Form, bei der Du aber möglichst wenig mit "ich" schreibst, sondern mehr wie das mit dem Rohr, das nicht er, sondern das sich selbst mit dem Hirn füllt. Da macht sich sicher auch einmal das eine oder andere "man" ganz gut, aber für eine ganze Geschichte, auch wenn sie so kurz ist, finde ich das zuviel.

Trotzdem hab ich sie aber gern gelesen. :)

Wenn das Leben an einem vorbeizieht, wie ein verschneites Testbild
Ein Beistrich zu viel nach "vorbeizieht".
die es nicht einmal mehr schaffen etwas in einem auszulösen,
Einer zuwenig nach "schaffen".

das sich gerade mit dem Gehirn einer schreienden Passantin füllt ...
Sie schrie dabei noch? :susp:

die gemischt mit dem trotzigen Willen zu überleben, dem Moment das Besondere verlieh
Keinen Beistrich nach "überleben" (oder auch einen nach "die", aber das sieht blöd aus).

bevor man es zu den anderen legt und mit einigen Tüten Suppengemüse abdeckt. Wieder hat man ein Stück der Leere gefüllt.
Sehr brav, ein gut gefüllter Tiefkühlschrank spart Energie! :D

Man entdeckt das Telefon, das einem der Drei aus der Hand fällt,
drei

Um dann schließlich von Kugeln zerfetzt, auf den austretenden Inhalt seines Bauches herabzublicken.
hinab- oder hinunterzublicken


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi Susi,

die Man-Sache war vielleicht eine zweifelhafte Idee, Distanziertheit sollte sie ausdrücken, na klar. Ich habe es jetzt an einer Stelle geändert, ob es dadruch besser wird, kann ich nicht sagen. Aber an der Stelle, wos jetzt ist, hats vielleicht noch eine weitere (ungeahnte) Bedeutung ;) .

Schön aber, dass du sie totzdem gerne gelesen hast.

Hey Basti08,

Ich hab sie ja in einer ähnlichen Situation geschrieben, kurz vor einem kleinen Mittagssnack. Mein Appetit hat sich dadurch nicht verringert.

Freut mich, dass sie dich durch deine wohlverdiente Mittagspause begleiten durfte.

Danke und Grüße an euch beide.
krilliam

 

Hallo Krilliam!
(möchte er sich denn groß oder lieber klein geschrieben wissen?)

Hat mir deine Geschichte gefallen?

Ja, aber erst ab hier:

Man entdeckt das Telefon, das einem der Drei aus der Hand fällt, und sieht die Tränen, die er weint.

Denn ab hier wurde die ganze Geschichte für mich fassbar.

Der Stil, das Mittel, ist ja schon etwas ausgefallen, man muss sich dran gewöhnen. Aber ich zumindest kam über das distanzierte nicht hinaus, obwohl du ja schon eine ziemliche Handlung darlegst. (allerdings die Motivation entzieht sich mir noch etwas)

Aber dieses eine Bild - die Tränen des Polizisten - das blieb haften und steht für die Story.

Also, hat gut gefallen, auch wenn erst im Rückblick.

Schöne Grüße von diesseits!

 

Hallo Hanniball,

krilliam bitte lieber klein (so wie es richtig ist halt ;) )

Der Stil, das Mittel, ist ja schon etwas ausgefallen,
joa

(allerdings die Motivation entzieht sich mir noch etwas)
einen quicky zu schreiben, auf eine Art, die ich bisher noch nicht ausprobiert hatte.
Aber dieses eine Bild - die Tränen des Polizisten - das blieb haften und steht für die Story.
Ohje, sag ichs jetzt, oder sag ichs nich ...?
okay: eigentlich weint das Kind, dem das Telefon aus der Hand fällt, mit dem es die Polizei angerufen hatte.

Jetzt hab ichs versaut ... aber so wars einfach gedacht.

Danke dir jedenfalls fürs Lesen und teilweise gut finden

Gruß
krilliam

 

Hi krill,

I'm loving it! (wie Ronald McDonald sagen würde) :)
Die allgemeinen Betrachtungen, aus denen die Geschichte besteht, kommen in amerikanischen Serien vor, um in eine Handlung hineinzukommen oder sich sachte zu verabschieden. Es zu wagen, ALLES in dieser Form zu sagen, ist mal was Neues. Es gefällt mir, wenn Autoren mit Stilmitteln experimentieren.

"Man" heißt in den meisten Fällen "ich". Den Kritikern, die sagen, das sei unpersönlich, möchte ich widersprechen. Man sagt vielleicht "man", um nicht zuviel von sich preiszugeben, oder um die eigenen Erfahrungen als etwas Allgemeingültiges erscheinen zu lassen. Joseph Roth ist (meiner Meinung nach) ein Meister darin, subtile Gefühlsregungen zu beschreiben. Die Passagen, in denen er die Leser ins Innere seiner Figuren schauen lässt, enthalten dauernd dieses "man".

Ebenfalls gefallen hat mir der resignierende Zynismus, der mir immer wieder an Deinen Geschichten auffällt. Wie dieser Mann durchdreht und der Leser die grausigen Details in einem Ton erfährt, als würde der Erzähler mal eben so über sein Dasein reflektieren - das hat Klasse!

Freundliche Grüße,

Berg

 

Mensch Berg,

freut mich das aus deiner Feder zu lesen.

Stimmt, jetzt wo du es sagst, kommen mir diese amerikanischen Serien in den Sinn, die du meinen Könntest. Begonnen haben, meine ich, die "desperate housewifes" damit. Oder wars Sex in the City. Irgendsoeine Frauenserie jedenfalls. Gefällt mri ganz gut das Stilmittel, auch wenn die Serie darum nicht so meine sein sollte. (zumindest offiziell)

"Resignierender Zynismus" das gefällt mir, vor allem, weil das Wort "Klasse" bisher im Zusammenhang mit mir, nur von meinem Schulleiter genannt wurde, der mir mitteilte, dass ich die zwölfte Klasse wiederholen müsse.

Hat mich wirklich gefreut, danke!

Gruß
krilliam

 

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