Was ist neu

Sabrina

Mitglied
Beitritt
18.07.2005
Beiträge
12
Zuletzt bearbeitet:

Sabrina

Da saß ich nun auf meiner Decke, bei schönstem Sonnenschein. Ringsherum ein Getümmel, ein Gerenne, ein Gekreische, aber so was ist normal bei uns, im Freibad. Es war Sonntagvormittag und ich genoss das Nichtstun, das Relaxen, das Energietanken für die folgende, sicher beruflich sehr anstrengend werdende Woche. Noch vor einer halben Stunde konnte ich ungestört meine Bahnen schwimmen, dann aber war es innerhalb weniger Minuten nahezu unmöglich geworden, nachdem eine ganze Horde wild gewordener Kinder das Becken für sich beanspruchte. Ich gab klein bei und zog mich auf trockeneres Gebiet zurück. Katharina, meine Frau, fühlte sich nicht besonders, und war deshalb zuhause geblieben. Nichts Schlimmes, wie sie sagte, aber sie wollte sich einfach nur ausruhen. So saß ich nun da, inmitten der anderen Badegäste, und tat etwas für meine bisher nur leicht vorgebräunte Haut.

Da ging sie an mir vorüber, in ihrem gelben, sehr knappen Bikini. Schlank, groß, brünett, langhaarig, mit Bauchnabel-Piercing und süßer Stupsnase. Ich warf ihr einen Blick zu und dachte mir, 'Ein wahrhaftig süßes Mädchen, die Kleine'. Sie erwiderte meinen Blick und zwinkerte mir schelmisch zu. Sie war nicht alleine. Ein für meinen Geschmack recht sympathisch wirkender Junge, bestimmt noch keine achtzehn, folgte ihr, und nahm sie, als sie an mir vorbei gingen, in seinen Arm. Ich drehte mich um, um zu sehen, was nun folgen würde. Sie gingen weiter, hielten sich an den Händen, lachten miteinander und taten sehr verliebt. Immer wieder flüsterten sie sich gegenseitig was ins Ohr. Schließlich waren sie außer Sichtweite und ich machte es mir wieder bequem.

Ich war wohl für einen Moment eingenickt, bevor ich von irgendeinem Geschrei aufschreckte. Leicht benommen bemerkte ich, wie mir der Schweiß von meiner Brust lief. Die Sonne stand inzwischen schon sehr hoch am Himmel und brannte regelrecht auf meiner Haut. Zeit für eine Erfrischung. Ich stand auf, durchwühlte meine Kleidung, fand meinen Geldbeutel und begab mich in Richtung Kiosk. Dort erwartete mich eine lange Schlange von Badegästen, die es alle auf die Vorräte, vor allem die eiskalten Getränke, abgesehen hatten. Schließlich kam auch ich zu meinem Recht und meiner, durch die lange Warterei doch sicherlich wohlverdienten, eisgekühlten Cola.

Als ich schon dabei war zurück zu gehen, sah ich sie wieder. Sie lag ein wenig abseits des Kiosk auf der Wiese. Ihr Anblick ließ meinen Pulsschlag steigen. Sie hatte mich nicht bemerkt, und kuschelte nun mit dem Jungen von vorhin herum. Ich nahm einen großen Schluck aus der Flasche und verspürte unmittelbar danach ein wenig Unbehagen in der Magengegend. War es die kalte Cola, oder das, was ich zu sehen bekam? Sie küssten sich und alberten herum. Sollte ich nun eifersüchtig sein? Nein, das waren zwei junge, verliebte Seelen, die, zumindest heute, zueinander gehörten und ich gönnte es ihnen. „Ich liebe dich“, sagte ich unhörbar leise noch zu ihr herüber, bevor ich mich abwandte, und meine Decke suchte. Diese lag mittlerweile, was mich sehr freute, schon leicht im Schatten einer großen Kastanie. Nach der vielen Sonne war das sehr angenehm, und ich genoss den Rest des Tages an diesem Platz, mal lesend oder auch nicht tuend.

Es war schon spät am Abend, kurz vor Schließung des Freibades, als ich die beiden wieder an mir vorbeilaufen sah. Sie schenkte mir ein erneutes Augenzwinkern, und ich überlegte, wie sie sich wohl fühlte. Frisch verliebt, das war klar, das sah man! Die beiden gingen Richtung Ausgang, lachten laut, blieben jetzt stehen, und küssten sich so leidenschaftlich, dass ich, etwas verlegen, wegschaute. Ich vermied es auch während der nächsten Minuten in Richtung Ausgang zu blicken, und blieb ganz einfach sitzen.

„Komm, lass uns fahren, Daddy“, waren die ersten Worte, die Sabrina zu mir sagte, seit sich heute Vormittag unsere Wege hier getrennt hatten. Meine Tochter war, mit ihren nun sechzehn Jahren, zu einer äußerst attraktiven jungen Frau herangewachsen, der ich ihre Liebeserfahrungen von Herzen gönne.

 

Allein mit dem Schluß gibst du der Geschichte Würze. Vorher wirkt sie vergleichsweise wenig interessant, alles lebt so vor sich hin. Das erste Mal stutzte ich, als der Prot sagte: Ich liebe dich. Zu dem Teenager! Da dachte ich mir - nanu? Lolitakomplex?

Dass sich das jedoch als Vater-Tochter-Beziehung aufklärt, bildet einen angenehmen Schluß für diesen Freibadtag. Durchweg gelungene Beobachtung, flüssig zu lesen. Vielleicht insgesamt etwas ZU ruhig, aber dennoch gelungen.

 

Hallo Lars,

es ist eine nette Geschichte, die du geschrieben hast. Aber mehr ist es nicht für mich.
Es sind meist Gedanken und Beobachtungen, die hier beschrieben werden, ohne eine Spannung hervorzurufen.
Wenigstens mir ging es so. Ich habe schon recht früh gedacht, dass es sich um seine eigene Tochter handeln könnte. Vielleicht war daran auch Schuld, dass ich deine Geschichte "Konsequenz" gelesen habe, die mit einer Pointe endete. Diese hat mir wesentlich besser gefallen.

Einige Punkte sind mir noch aufgefallen.
Zum einen mag ich so lange verschachtelte Sätze nicht so sehr. Ich hätte aus dem ein oder anderem Satzgeflecht eher mehrere Einzelteile gemacht. Aber das ich Geschmacksache.

Sie beschenkte mich mit einem Augenzwinkern,

Sie schenkte mir ein Augenzwinkern oder Sie zwinkerte mir zu.

„Ein wahrhaftig süßes Mädchen, die Kleine.“ dachte ich mir noch,

„Ein wahrhaftig süßes Mädchen, die Kleine", dachte ich mir noch,

Ich war wohl für einen Moment eingenickt, bevor ich, wahrscheinlich von irgendeinem Geschrei geweckt, aufschreckte.

Ich war wohl für einen Moment eingenickt, bevor ich von irgendeinem Geschrei aufschreckte.
Wenn man aufschreckt, dann ist man doch wach oder?

Dort erwartete mich eine Schlange von mehr als 20 Badegästen, die es alle auf die Vorräte, vor allem die eiskalten Kiosk- Vorräte, abgesehen hatten.

Vorräte ist doppel. Beim ersten vielleicht "Leckereien" verwenden. Außerdem würde hier eine lange Schlange genügen. Die Personenzahl ist hier nicht so wichtig.

„Ich liebe dich“ sagte ich unhörbar leise noch zu ihr herüber,

siehe oben

„Komm, lass uns fahren, Daddy“ waren die ersten Worte,

Komma vor waren

Die Sonne, sie stand nun schon sehr hoch am Himmel, brannte regelrecht auf meiner Haut.

Die Sonne stand inzwischen schon sehr hoch am Himmen und brannte regelrecht auf meine Haut.
Hier kannst du die Verschachtelung umgehen, was auch bei dem ein oder anderen Satz möglich ist.

Nach der vielen Sonne war das sehr angenehm, und ich genoss den Rest des Tages auf meiner Decke sitzend oder liegend, mal ein Buch lesend, mal nichts tuend, einfach nur da zu sein.

Nach der vielen Sonne war das sehr angenehm, und ich genoss den Rest des Tages auf diesem Platz, mal lesend oder auch nichts tuend.

Zusammenfassend möchte ich sagen: Wenn dir Geschichten mit einer Pointe am Ende liegen, dann kannst du bestimmt bessere schreiben, siehe "Konsequenz".

Viele Grüße
bambu

 

Hallo Cruzha, bambu und groper,

danke für eure Meinung zu meiner KG.
Eigentlich wollte ich hier einen ansonsten sehr langweiligen Sonntag im Freibad nur mit einer kleinen Zugabe einer Vater-Tochter Beziehung würzen. Wie das mit Gewürzen nun mal so ist, zumal wenn man kein Chefkoch ist, hat man schnell mal vom Einen zu viel, vom Anderen zu wenig drin, außerdem sind die Geschmäcker unterschiedlich. Ein Schwabe würde es essen, weils halt nichts kostet.
Dass ich eine Vorliebe habe, oder entwickle, für Geschichten mit einer Pointe, kann ich wohl nicht bestreiten.
Ansonsten auf jeden Fall erst mal herzlichen Dank an bambu für die Verbesserungen, die ich jetzt eingearbeitet habe.

Tschau, Lars

 

hallo lars,

ich bin froh, dass ich diese geschichte gelesen habe, nachdem mir "Samstag" gar nicht zusagte.
aber auch hier hast du nicht ganz sauber geschrieben.

Plötzlich kam sie vorbei, in ihrem gelben, sehr knappen Bikini. Schlank, groß, brünett, langhaarig, mit Bauchnabel-Piercing, süßer Stupsnase und wohlgeformten Brüsten. Ich warf ihr einen Blick zu. Nein, das war mehr, als nur einer!

"Plötzlich" ist in die irre führend, plötzlich = unerwartet. aber das kann nicht sein, wenn vater und tochter ins freibad gehen.
"Ich warf ihr einen Blick zu. Nein, das war mehr als nur einer!" auch das ist irre führend. das klingt nicht wie vater, der seine tochter schon oft gesehen hat. es klingt nach fremden menschen.

das mit dem freien oberkörper finde ich sehr gewagt. da muss die familie schon ziemlich liberal sein - DAS aber muss erklärt werden, was die pointe versaut.

der rest aber ist in ordnung, wenn es nur um die pointe geht. als vater einer zur jungen frau heranwachsenden tochter kann ich mich mit diesem vater in deiner geschichte allerdings nicht im entferntesten identifizieren.

der schreibstil ist schön, dazu nur ein paar kleinigkeiten:


Katharina, meine Frau, fühlte sich heute nicht besonders,

die vergangenheitsform von "heute" ist "an diesem Tag"

bevor ich mich abwandte, und meine Decke suchte. Diese lag mittlerweile, was mich sehr freute, schon leicht im Schatten einer großen Kastanie. Nach der vielen Sonne war das sehr angenehm, und ich genoss den Rest des Tages auf meiner Decke, mal lesend oder auch nicht tuend.

"Decke" ist doppelt. das 2. "Decke" könntest du mir "Unterlage" tauschen.

Es war schon spät am Abend, kurz vor Schließung des Freibades, als ich die beiden an mir vorbeilaufen sah. Sie schenkte mir ein Augenzwinkern,

hier fehlt unbedingt ein "erneut" oder ein "abermals" vor "ein Augenzwinkern"

der ich ihre Liebeserfahrungen von Herzen gönne.

neidisch darf er auch sein!

fazit: fast saubere geschichte mit einem fast ehrlichen überraschenden ende. dabei gehe ich von der intention aus, die nur auf die überraschende pointe abzielt - ansonsten ist der inhalt nämlich recht fraglich!

bis dann

barde

 

Hallo Lars,

natürlich ist man vom Schluss überrascht, er gibt der Geschichte eine völlig neue Wende. Allerdings finde ich die Story nicht wirklich .... stimmig (ist nicht ganz das richtige Wort, aber ich finde gerade kein Anderes). Der Vater hat eindeutig keine väterlichen Gefühle, wie ich finde.
Ein Vater ist vielleicht genervt, wenn die Tochter den ersten Freund hat. Vielleicht sogar ein wenig eifersüchtig, weil jetzt ein Anderer kommt und ihm die Tochter wegnimmt, sicherlich auch besorgt, ob der Kerl ihr nicht weh tun wird etc.
In deiner Geschichte lese ich deutlich ein sexuelles Begeheren heraus und das lese ich immer noch heraus, obwohl ich die Pointe jetzt kenne.
Sicher bemerkt ein Vater auch die Veränderungen seiner Töchter, aber ob er sich wirklich um die Form der Brüste Gedanken macht? Keine Ahnung, glauben kann ich es nicht wirklich.

Ansonsten muss ich den Anderen zustimmen: Der Spannungsbogen innerhalb der Geschichte ist nicht wirklich gut. Allerdings ist mir aufgefallen, dass das bei Pointengeschichten des Öfteren der Fall ist. Vielleicht ist das der Grund, warum sie bei mir im Allgemeinen nicht sonderlich gut ankommen.

Stilistisch fand ich deine Geschichte sehr ansprechend. Sie lässt sich flüssig lesen und "Holperer" konnte ich keine entdecken. Vielleicht könntest du für das Verhalten der beiden Jugendlichen noch ein paar andere Bezeichnungen als "herumalbern" finden. Die Häufung dieses Wortes ist mir aufgefallen.

LG
Bella

 

Hi Bella und Barde,

danke für eure Hinweise !
Ich hoffe, dass die Geschichte nun "etwas entschärft" und leicht verbessert ist.

Thanks, Lars

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom