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schön langsam

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03.02.2005
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schön langsam

Es war schon nicht mehr lustig, wie uncool ich war. Und nicht viele können das ehrlich von sich behaupten. Erst wenn man wie ich innerlich laut fluchend (damit man die Coolness vor den Anderen behält und es als kleinen Unfall abtut, den man eigentlich ganz lustig findet) vom Rad fällt, weil man einen Menschen aus dieser Gruppe begrüßen wollte und deshalb eine Hand nonchalant vom Lenker wegbewegt hat, um mit ebendieser Hand zu winken, und dann bei der Abwärtsbewegung den Lenker verfehlt, man aber im Grunde ganz normal und entspannt an ebendieser Gruppe von Menschen vorbeifahren wollte, hat man es mit Pauken und Trompeten geschafft, in die Annalen der Verlierer aufgenommen zu werden.

Einige Leute in den letzten Reihen kicherte leise, aber offen traute sich dann doch niemand zu lachen. Aber als ich mit – gespielter – Heiterkeit aufsprang und mir den imaginären Schmutz von meiner Jacke wischte, sah ich in lachende Gesichter. In diesem Moment war es egal, ob sie mit mir oder über mich lachten, ich konnte es einfach nicht ertragen, auch wenn ich selbst mit diesen Nimms-mit-Humor-Ding vorangeprescht war. Also drehte ich mich nach einem finalen Lächler um, hob mein Rad auf, achtete besonders darauf, dass meine Hände, mein Hinterteil und meine Füße alles trafen, was zu treffen war, und trat fleißig in die Pedale.

Aber, um nicht so auszusehen, als würde ich mich zu sehr bemühen wegzukommen, verlangsamte ich meine Tritte. Eigentlich würde ich mir ja den Kragen meiner Jacke, der ganz zugeschnürt ist, weil es so kalt und windig ist, ein bisschen aufzumachen, weil mir momentan so heiß ist, aber das kann ich nicht riskieren, weil ein zweites Mal halte ich das Ganze nicht mehr aus. Zumindest nicht in so einem kurzen Zeitraum.

Im Grunde bin ich eigentlich gar nicht so. So schnell eingeschnappt und aufgebracht, meine ich. Ich kann auch über mich lachen. Normalerweise. Aber bevor ich weiter darüber nachdenke, konzentriere ich mich lieber aufs Treten. Ein Fuß nach dem anderen, schön langsam.

 

hi lolalinda,

also erstmal, ich finde deine Geschichten zu kurz. Sie sagt eigentlich kaum etwas aus, beschreibt nur eine Situation von vielleicht zwei Minuten im Leben dieses Mädchens (nehme ich jetzt einfach mal an), und auch nur aus ihrer Sicht.
Vielleicht wäre die "sie"- Form hier angebrachter?
Die Handlung ist noch ausbaufähig, da es ja offenbar um ein Mädchen geht, das "uncool" ist und ausgegrenzt wird. Erzähl mehr über die Hintergründe, war sie schon immer so, hat sie Freunde und und und...
Außerdem sind deine Sätze extrem lang.
Erst wenn man wie ich innerlich laut fluchend (damit man die Coolness vor den Anderen behält und es als kleinen Unfall abtut, den man eigentlich ganz lustig findet) vom Rad fällt, weil man einen Menschen aus dieser Gruppe begrüßen wollte und deshalb eine Hand nonchalant vom Lenker wegbewegt hat, um mit ebendieser Hand zu winken, und dann bei der Abwärtsbewegung den Lenker verfehlt, man aber im Grunde ganz normal und entspannt an ebendieser Gruppe von Menschen vorbeifahren wollte, hat man es mit Pauken und Trompeten geschafft, in die Annalen der Verlierer aufgenommen zu werden.
oder
Eigentlich würde ich mir ja den Kragen meiner Jacke, der ganz zugeschnürt ist, weil es so kalt und windig ist, ein bisschen aufzumachen, weil mir momentan so heiß ist, aber das kann ich nicht riskieren, weil ein zweites Mal halte ich das Ganze nicht mehr aus.
Ich hatte bei diesen Sätzen anfangs Probeme, die ganzen Zusammenhänge noch zu verstehen. Mach zwischendurch Punkte, beschreib mehr, auch die Gefühle deiner Prot.

Noch einige Fehler:
Einige Leute in den letzten Reihen kicherte leise
-> kicherten leise

Eigentlich würde ich mir ja den Kragen meiner Jacke, der ganz zugeschnürt ist, weil es so kalt und windig ist, ein bisschen aufzumachen, weil mir momentan so heiß ist, aber das kann ich nicht riskieren, weil ein zweites Mal halte ich das Ganze nicht mehr aus. Zumindest nicht in so einem kurzen Zeitraum.
-> hier bist du ins Präsens gerutscht, passender wäre wohl:
Eigentlich würde ich mir ja den Kragen meiner Jacke, der ganz zugeschnürt war, weil es so kalt und windig war, ein bisschen aufmachen, weil mir so heiß war, aber das konnte ich nicht riskieren, denn ein zweites Mal würde ich das Ganze nicht mehr aushalten.

Einige Leute in den letzten Reihen kicherte leise, aber offen traute sich dann doch niemand zu lachen. Aber als ich mit – gespielter – Heiterkeit aufsprang und mir den imaginären Schmutz von meiner Jacke wischte, sah ich in lachende Gesichter.
-> hier besteht meiner Meinung nach eine Ungereimtheit: Erst schreibst du, dass sich niemand traute, offen zu lachen, doch dann sieht sie doch in lachende Gesichter.

Im Grunde bin ich eigentlich gar nicht so. So schnell eingeschnappt und aufgebracht, meine ich.
-> im Text wird eigentlich nicht klar, dass sie eingeschnappt oder aufgebracht ist, nur, dass ihr die ganze Sache peinlich ist.

Zusammenfassend würde ich sagen, mach einfach mehr aus deiner Idee! Flechte mehr Hintergründe mit ein, wen wollte sie grüßen?Warum?Kannte sie ihn/sie schon lange? usw.
Da kannst du auf alle Fälle noch mehr draus machen! :)
Liebe Grüße,
Lily

 

Kurze Momentaufnahme. Sehr lustig, ohne dass aus den Augen verloren wird, dass dein Prot es vielleicht nicht ganz so witzig findet. Gefällt mir ausnehmend gut.

 

Hallo lolalinda,

dafür, dass deine Geschichte so kurz ist, sind die einzelnen Sätze sehr lang geraten. Beim ersten Satz musste ich ein paar mal nachlesen, bis ich den ganzen Satz dann begriffen habe.

Dein Stil ist aber sehr angenehm. Die Situation, die du beschreibst, kommt sehr gut rüber. Man kann sich gut in den oder die Protagonistin hineinversetzen.
Nur leider kann ich da nur Lily zustimmen, die Geschichte hinterlässt nichts beim Leser. Ich könnte sie mir gut als eine Einleitung zu einer Erzählung über das Leben der Hauptperson vorstellen.

Gruß
Dan

 

hallo lolalinda,

dafür, dass deine Geschichte so kurz ist, sind die einzelnen Sätze sehr lang geraten. Beim ersten Satz musste ich ein paar mal nachlesen, bis ich den ganzen Satz dann begriffen habe.
kann ich nur unterstreichen! Diese langen Sätze wirken zu konstruiert, um zu einer spontanen Momentaufnahme (als diese empfinde ich diese Selbsteinschätzung in der kurzen Szene) zu passen.
Ansponsten: inhaltlich nicht spektakulär, aber in Ordnung.

schöne Grüße
Anne

 

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