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Schlaf mit mir

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08.01.2002
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Schlaf mit mir

Schlaf mit mir

"LH 4435 A'dam 11.45.Schlaf mit mir!"
Lars starrte auf sein Handy, welches wie von Zauberhand plötzlich diese Nachricht zeigte. Er hatte kurz nach der Landung sein Handy angeschaltet gehabt. Die Meldung kam jedoch erst eine ganze Zeit später als er mit seinem kleinen Koffer in der Halle D des Terminals 2 auf dem Weg zum Ausgang war.
Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht, welches zuvor geschäftsmäßig wie viele der Mitflieger aus Boston ausgesehen hatte. Er schob seinen über dem linken Arm hängenden Trenchcoat beiseite, um auf seine Uhr zu schauen. Jetzt war es 11.20 Uhr.
Ob sie pünktlich landete? Er blickte sich um. Stand schon etwas auf der Anzeigetafel, die ein Stückchen weiter dabei war neue Daten Zeile um Zeile runterzurattern? Als Lars nah genug heran gekommen war, um nach dem Flug LH 4435 zu suchen, stand dieser tatsächlich mit der von ihr angegebenen Ankunftszeit auf der Tafel.
Gut, sehr gut, befand Lars und wenn man ihn genauer beobachtet hätte, wäre ein leichtes Kopfnicken aufgefallen. Terminal 1 Halle A, entzifferte er am Ende der Zeile und zögerte kurz, ob er den Shuttlebus nehmen sollte, beschloß dann aber zu Fuß zu gehen.
Kann nicht schaden, wenn ich mich bewege und frische Luft tanke, dachte er und trat durch die Glastür hinaus in einen feuchten Luftzug. Draußen schlüpfte er in den Trenchcoat. Dann nahm er sein Handy und wählte.
"Hallo, Frau Stegmann? Geben Sie mir bitte meine Frau."
"Hallo Inge, ich wollte kurz Bescheid geben, ich bin jetzt in Frankfurt und werde dann gegen Abend nach Zürich weiterfliegen. Wie sieht es bei dir aus? Alles ok?"
Er lauschte eine Weile während er sich so drehte, dass die Windbö, die seinen Trenchcoat erfaßte und wie ein loses Segel flattern ließ, ihm den Stoff an den Körper drückte.
"Gut, dann bis übermorgen", verabschiedete er sich nach einer Weile und drückte den Oberkörper schräg gegen den Wind während er auf den Terminal 1 zuschritt.
Dort angekommen suchte er sich nahe der Halle A einen Platz an einem der Erfrischungsstände und bestellte ein Wasser. Er blickte auf seine Armbanduhr.
Noch 10 Minuten bis zur Landung. Aber dann ist sie noch nicht in der Halle, dachte er nach, am besten ich gehe gegen 11.50 Uhr zum Ankunftsbereich, das müßte reichen.
Er stellte seinen Koffer zwischen seine Beine, trank noch ein paar Schluck und lehnte sich dann mit geschlossenen Augen zurück.
Endlich klappt es, dachte er und er spürte wie sich Wärme in ihm ausbreitete, vier Wochen ist es her, dass wir zusammen waren, und er atmete tief ein und vor seinen Augen sah er eine aus der Ferne fröhlich winkende forschen Schrittes drauflos eilende Frau auf sich zukommen. Er lächelte.
Wie schön sie war, wenn ihre blonden Haare mit ihren Schritten locker mitwippten und sich ihr Mund zu diesem süffisanten leicht ironischen Lächeln verzog. Und jedesmal dachte er, dass sie in ihrem schwarzen Hosenanzug oder blauem Kostüm aussehe wie eine erfolgreiche Immobilienverkäuferin. Das Wort Maklerin hatte sie ihm abgewöhnt. Und er erinnerte sich an all die kleinen neckenden Wortgeplänkel und wie sie ihn endlich dazu gebracht hatte, die Bezeichnung Maklerin nicht mehr zu verwenden. Das klänge anrüchig, hatte sie gemeint und er hatte erwidert, dass er das nicht so sehe, aber in manchen Dingen war sie von bezaubernder Dickköpfigkeit und es brachte ihm Spaß sie zu beobachten, wenn sie sich über etwas aufregte und sein Lächeln verwandelte sich in ein Schmunzeln.
Ihm war als könnte er ihr Parfüm riechen, diese herbe leicht zimtige Note, die übrig blieb, wenn das frische Citron verflogen war und er öffnete rasch seine Augen, um zu prüfen, ob sie nicht wie durch ein Wunder schon neben ihm stand.
Er blickte auf die Uhr, noch 10 Minuten, wenn alles klappt, kann ich sie in meine Arme schließen und an ihrem Ohrläppchen riechen.
Sein Herz pochte schneller und er schloß seine Augen.
Wie lange kannte er sie, grübelte er, drei Jahre? Vier Jahre? Ihre erste Begegnung, damals im Flugzeug, als sie nebeneinander saßen, zunächst plauderten, um sich gegenseitig die Langeweile zu vertreiben. Dann wurden ihre Gespräche ernster und bekennender und am Ende dieses Fluges hatte er trocken bemerkt, dass er ihr mehr von sich erzählt hatte als seiner Frau in den ganzen Ehejahren. So hatte es angefangen und nach all den Jahren verband sie eine innigvertraute Magie.
Er beschloß loszugehen, als sein Handy läutete. Mit einem Blick auf sein Handy, was sofort ein breites Lächeln bei ihm hervorrief, drückte er die Empfangstaste und sagte: "Hallo Liebchen", weiter kam er nicht,
"Hallo Lars, ich stehe hier wie eine Piksieben am Laufband, weiß der Henker wieso die unser Gepäck nicht reinschicken, so ein Mist, wo steckst du grad?"
"Beruhige dich, das Gepäck wird schon kommen und wir haben Zeit, ich bin ein paar Meter von dir entfernt und erwarte dich mein Liebchen."
"Oh gut, dann hat das geklappt, ach, das ist schön, Lars. Hast du uns schon ein Hotelzimmer besorgt?"
"Nein, ich dachte wir gehen gleich rüber ins Sheraton, die haben meistens ein Zimmer, auch ohne Reservierung."
"Ok, versuchen wir es. Wann mußt du fort, Lars?"
"Ich fliege heute mit der letzten Maschine nach Zürich, ich glaube gegen acht. Und wie sieht es bei dir aus?"
"Warte, das Gepäck kommt grad, ich mach Schluß, bis gleich, Lars."
Ein paar elend lange Minuten später, die ihm vorkamen wie ein langezogenes Gummiband, das sich weigerte endlich zu reißen, kam sie mit hastigen Schritten auf ihn zu, einen widerspenstig rollenden Koffer hinter sich her zerrend. Sie strahlte als sie ihn entdeckte und wie so oft fiel ihm auf, dass sie eine Brille tragen sollte, denn er fand sie hätte ihn viel früher sehen und mit ihrem freudigen Winken begrüßen können. Er zog sie dicht an sich heran, hauchte ihr Küsschen auf die Wangen und sie lächelte strahlend, nachdem er in ihr Ohr:"Wie schön, dich endlich hautnah bei mir zu haben", geflüstert hatte.
Sie strebten zügig dem gleich nebenan liegenden Hotel zu, mieteten ein Zimmer für eine Nacht und standen beide sich tief in die Augen blickend im Fahrstuhl, auf dem Weg zum dritten Stock.
"Sag, Lars, wenn du heute nochmals nach Zürich fliegst, habt ihr also noch Probleme mit der Schweizer Holding?" ,meinte sie nachdenklich. Er lächelte milde. "Liebes, laß uns unsere Sorgen vor der Zimmertür abstellen."
Beschämt, als habe man sie bei einer ganz dummen Äußerung ertappt, blickte sie ihn an und sagte nickend:
"Ok, aber gestatte mir, dass ich kurz meine Familie anrufe und ihr mitteile, für ein paar Stunden in Amsterdam festgehalten zu sein."
"Ich wünschte, wir müßten unsere Ehepartner nicht belügen" ,sagte er und seine Stimme klang traurig. Er ergriff ihre Hände.

Im Zimmer, nachdem sie ihre Kostümjacke über einen Sessel geworfen und in Windeseile ihre Schuhe von den Füßen gestriffen hatte, zog er sie dicht heran und sagte leise:
"Liebchen, endlich kann ich dich begrüßen." Er küßte sie zart auf ihren noch geschlossenen Mund, wobei er ihren Kopf sanft in seinen Händen barg. Sie hatte die Augen geschlossen und ließ sich von ihm führen, erwiderte seinen Kuß, zunächst vorsichtig, wanderte sie mit ihren Lippen behutsam in winzigen Schritten an seinen Lippen entlang, um dann wie die stürmische See durch eine berstende Flutmauer mit unzähligen kleinen Küssen auf ihn hereinzubrechen. Ihre Arme umschlangen seinen Rücken und er nahm seine Hände von ihrem Kopf, als ergebe er sich machtlos in ihren Sturm aus Küssen. Dann barg seine Hand ihren Hinterkopf und seine Zunge suchte sich einen Weg zwischen ihren Lippen und ihrem leidenschaftlichen Küssen und drang tief in ihren Mund ein. Als habe er sie damit gebändigt, ergab sie sich mit einem leisen Stöhnen und schmiegte sich noch fester an seinen Körper. Ihre Münder schmolzen zusammen zu einer warmen Feuchte, zu zwei miteinander spielenden Zungen, die sich umkreisten und für ein paar Sekunden in die Unendlichkeit versanken.
Er löste sich von ihr und verharrte ein paar Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, strich mit seiner Hand über ihre Haare und schaute sie zärtlich an. Die Hitze, die ihre geröteten Wangen ausströmten vermischten sich mit ihrem heißen Atem und für den Bruchteil eines Atemzuges spürte er den Schmerz, sie loslassen zu müssen.
"Wollen wir duschen?" fragte er.
"Ja", sie löste sich aus seiner Umarmung und begann ihre Bluse aufzuknöpfen. Auch er entkleidete sich und als sie beide nackt voreinander standen, zog er sie zu sich heran und sog den Geruch, den ihre Haut ausströmte tief in sich ein.
"Geh ruhig schon ins Bad", sagte sie leise, "ich rufe schnell zu Hause an." Er nickte.

Er ließ den heißen Wasserstrahl auf seine Schultern prasseln und stand bewegungslos abwartend da. Als sie zu ihm in die Kabine schlüpfte, hatte das heiße Wasser seine Anspannungen von ihm weggespült. Er fühlte sich gelassen und mit ruhigen Bewegungen spritzte er Lotion in seine Handinnenflächen, verteilte diese auf ihren Schultern in kreisenden Bewegungen, wanderte über ihre Brüste, die er liebkosend in seinen Händen barg über ihren Bauch zu ihrem Schamhügel. Sie ließ es mit weit zurückgebogenem Kopf widerstandslos geschehen und genoß voller Vertrauen mit geschlossenen Augen seine Berührungen unter dem Fluß des warmen Wassers. Er zog ihre Hände zu sich heran, so dass sie sich einen kleinen Schritt auf ihn zubewegen mußte und legte sie auf seine Hüften. Sie umschlang ihn, so dicht an ihn gedrängt, dass das von oben herabprasselnde Wasser zwischen ihnen keinen Weg mehr fand und in kleinen plätschernden Stößen seitlich wegspritzte. Sie küßte sein Kinn, er beugte sich leicht herab und seine Zunge schob sich gierig in ihren Mund als wolle er aus ihm trinken. Sie standen unter dem warmen Regen engumschlungen sich leicht hin und herwiegend wie ein einsames letztes Paar auf einer Tanzfläche.
Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und stiegen aus der Dusche. Er reichte ihr ein Handtuch und nahm seines, um sie vorsichtig als sei sie zerbrechlich abzutrocknen, was sie mit einem schelmischen Lächeln über sich ergehen ließ und dann damit endete, dass sie ihn mit einem breiten Grinsen abrubbelte. Ihm einen kecken Klaps auf seine Pobacke gebend, huschte sie unter die Bettdecke bevor er seinen Protest mit einer eigenen Handbewegung vollenden konnte.
Als er das Bett erreicht hatte, in das er gerade schlüpfen wollte, sagte sie: "Lars, hast du dir den Wecker gestellt? Mein Handy wird mich gegen 18.00 Uhr erinnern und wann mußt du los?"
"Warte, ich guck mal", er zog aus der Jacketinnentasche einen Flugschein, in welchem er blätterte, "ich denke, es reicht, wenn ich gegen 20.00 Uhr losgehe, ich hab's nicht weit", meinte er und griff nach seinem Handy, um die Erinnerungsfunktion zu aktivieren.
"Möchtest du was trinken, Liebchen?"
"Nein, ich habe keinen Durst, ziehst du bitte die Vorhänge weiter zu?" Er tat es und schlüpfte danach unter die Bettdecke zu ihr. Zog sie sanft zu sich heran, schob ihr Kinn hoch, so dass sie zu ihm aufblicken mußte und küßte sie.
Sie rückte ein Stückchen näher und schmiegte sich an ihn, während er sorgsam an der Seite entlangtastete, ob sie auch genügend zugedeckt war. Die Ränder der Decke drückte er an ihren Körper, legte behutsam seinen Arm um sie und flüsterte:
"Schlaf gut, Liebchen und träum etwas Süsses!" und hauchte einen Kuß auf ihre Stirn.
"Ja, Lars, schlaf auch schön", murmelte sie sich eng an ihn kuschelnd.

 

Liebe Susi,

du machst mich ganz verlegen, in zweierlei Hinsicht:
erstmal wegen der ganzen vielen Mühe, die du dir beim Korrekturlesen meiner Geschichte gegeben hast. Da werd ich mich am Wochenende spätestens dransetzen und alles in Ordnung bringen. Vielen lieben Dank für alles! :kuss:
Und auf der andren Seite bin ich verlegen, weil's halt so viele Fehler sind, die ich immer noch mache.
Speziell mit ß und ss steh ich wohl gehörig auf Kriegsfuß. ;)

Was deinen Vorschlag anbelangt, dass meine Intention noch besser also deutlicher herausgearbeitet werden könnte, stimme ich dir einerseits zu, ja, man könnte es, aber auf der anderen Seite ist es trotzdem, so wie es ist, ok.
Weil ich nämlich denke, es soll jeder Leser für sich genommen, halt dasjenige herauslesen, was ihn berührt.
Wenn also manch Leser mehr eine Erotikgeschichte erwartet hat, soll er ruhig enttäuscht sein, sie nicht vorzufinden. Vielleicht bewegt sich in seinem Kopf da mehr durch diese Enttäuschung als durch eine glatte Geschichte, die bei ihm keine falschen Erwartungen wachsen läßt.
Wie viele Male im Leben dieses Lesers mag es solche Enttäuschungen aufgrund falscher Erwartungshaltungen schon gegeben haben? Vielleicht ist diese Geschichte dann ein Anlaß mit dem Umdenken anzufangen.
Aber ich will keineswegs so vermessen sein und behaupten, meine Geschichte soll hier irgend jemanden erziehen. Das ginge zu weit.
Auf der anderen Seite ist es ebenso vermessen innerhalb einer Kurzgeschichte so komplexe und vielschichtige Themen wie die Entfremdung unter Ehegatten darzustellen und die Ursachen für das Fremdgehen. Diese Fülle an Facetten wäre Stoff für einen Roman.
Nur wer will schon Analysen lesen, auch wenn sie vielleicht, geschickt in die Form einer guten Handlung gegossen sind?
Ich kann und werde mich in dieser Geschichte nur auf das fragmentarische beschränken können, was heißt, es muß und soll mißverständlich bleiben, was die beiden Protagonisten da treiben.
Soll ruhig der eine Leser denken, es sei trotzdem verwerflichstes Fremdgehen, soll ruhig der andere denken, es sei verzeihlich und denke ruhig du, liebe Susi, es sei überflüssig, weil in der eigenen Beziehung, Ehe oder Partnerschaft Erfüllung zu finden ist. Das alles ist ok.

Nochmals vielen lieben Dank für all deine Mühewaltung und lieben Gruß nach Wien

elvira

 

Hallo movie_editor,

boah is das langweilig *gaehn*,
akzeptiert, vermutlich hattest du aufgrund des Titels ein heftiges erotisches Werk erwartet. Sorry dafür, dass ich deinen Schwanz zum Narren gehalten hab. :D

keine klammer
falsch, denn die Klammer ist die Begegnung zweier Fremdgänger in einem Hotel am Flughafen.


kein spannungsbogen

wenn du beim "Spannungsbogen" die Betonung auf Spannung setzt: richtig
wenn du beim "Spannungsbogen" die Betonung auf Bogen setzt: falsch.

keine story
ist nicht dein Ernst :rolleyes:


kein anfang
doch!


kein ende
doch, sonst würdest du jetzt immer noch lesen oder?
Falls du meinst, dass die Geschichte inhaltlich kein Ende hat, hast du sie vermutlich nicht verstanden. Das Ende besteht darin, dass beide sich gemeinsam den Schlaf gönnen.

kein sex
Jau, richtig, Treffer und versenkt. Der Kandidat Kritiker hat 100 Punkte!

vielleicht wirds noch
öhm...das macht dich direkt liebenswert, dass du noch Hoffnung hast. :D

Lieben Gruß
lakita

 

lakita,

das ist nicht nett!
So eine ausführliche Beschreibung des Flughafens, des Telefonierens, der Begegnung, des Duschens - und dann dieses Ende. Pfui! Schliesslich bin ich ein gesunder Mann mit gesunden Bedürfnissen! ;-)

Im Ernst - eine gelungene, muntere Geschichte. Ich finde jedoch, dass angesichts der eher kleinen Pointe am Schluss die Vorgeschichte zu lang ist, da stimmt für mein Gefühl die Gewichtung nicht.
Bei 'Spannung - Erotik - Fußpilz!' würde die Gewichtung stimmen!

War dennoch sehr schön zu lesen, es grüsst Dich
gox

 

Hallo gox,

herzlichen Dank für deine Kritik.
Verstehe, was du meinst. Die Gefahr bei dieser Geschichte liegt darin, dass ich einerseits die Erwartungen, die ich geweckt habe, nicht erfülle und sodann auf die Pointe hinarbeite, aber in dem Moment, wo ich sie bringe auch die Luft komplett aus der Story raus ist. *seufz*
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ich am Ende mehr Gewichtung hineinschreibe, ohne zu langweilen.
Auf der anderen Seite mag ich mich von keinem Satz des bisher Geschriebenen trennen.

Lieben Gruß
lakita

 

Hi,

hier jetzt auch ich mit dem Hinweis,

ich fand die Story spannend und gut erzählt; und dann kommt auch die Kritik schon... die Story ist m.E. zu breit ausgewalzt für den Plot. dadurch entsteht Länge, die kein Adäquat findet.

Aber amüsant!

 

Lieber FlicFlac,

danke fürs Lesen und deine Anmerkungen. Ich verstehe dich und gox ja, ich weiß, was ihr meint, aber ich weiß nicht welche Sätze ich weglassen sollte, wo straffen, um den Enttäuschungseffekt nicht so heftig werden zu lassen. *seufz*
Ich vermag mich nicht von den Sätzen zu trennen, auf der anderen Seite vermag mich aber auch nicht noch intensiver in die Schlussszene einzusteigen. Oder sollte ich da mehr draus machen?

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita,

eine gut erzählte Geschichte: Viele kleine Details lassen die Personen vor dem Auge des Lesers lebendig werden. Die Motivation für das Handeln wird geschickt eingeflochten ohne das beim Lesen das Warnlämpchen `Achtung, Begründung´ aufleuchtet. Im Nachhinein ist dies
"Ich wünschte, wir müßten unsere Ehepartner nicht belügen"

besonders interessant, da die Ehepartner einerseits froh sein könnten, dass es sich `nur um so eine Beziehung´ handelt, andererseits immer noch genug Grund hätten, die Vertrautheit der Beiden zu beklagen.
Auch im Nachhinein betrachtet gönnt man den Beiden nach all der vergangenen und zukünftig zu erwartenden Hektik ihren Schlaf.
Die Geschichte ist ein typischer spannungsabbauender Text, obwohl man eher eine Pointengeschichte erwartet. Dieser Spannungsabbau ist reizvoll - für den Leser und für die Protagonisten…
Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich auf den erotischen Teil, hier gibt es Formulierungen, die mich an – verzeih – etwas schnulzige Liebesromane erinnern, z.B.:

„Dann barg seine Hand ihren Hinterkopf und seine Zunge suchte sich einen Weg zwischen ihren Lippen und ihrem leidenschaftlichen Küssen und drang tief in ihren Mund ein. Als habe er sie damit gebändigt, ergab sie sich mit einem leisen Stöhnen und schmiegte sich noch fester an seinen Körper.“

Es ist natürlich schwer, da einen Beurteilungsmaßstab zu finden.

L G,

tschüß… Woltochinon

 

Hallo Lakita,

ich schließe mich meinen Vorrednern an, eine schöne Geschichte. Sehr gute Beschreibung wie sie sich kennenlernten, die Spannung während des Wartens und immer hat man ein Bild im Kopf, wie es gleich weitergeht.
Das du dann aber zerstörst, indem du sie einfach einschlafen lässt :D

Etwas hat mich gestört, der Name 'Liebchen'!
Bei Liebchen denke ich sofort an mindestens 30 Jahre Ehe und wenn Sex, dann Kuschelsex :hmm:
Aber da hat wohl jeder andere Assoziationen.

Ciao,
Jurewa

 

Hi,

eigentlich wollte ich nur sagen: Schön!
Hat mir gut gefallen und mit dem Ende hast du die Geschichte meines Erachtens erst zu etwas Besonderes gemacht :-)

Mir gefällt sehr gut, wie du es schaffst zu zeigen, wie zärtlich er sie liebt, hat mir gefallen!

LG Luca

 

Hi lakita,

Lars starrte auf sein Handy, welches wie von Zauberhand plötzlich diese Nachricht zeigte.
Handys sind doch dafür da, dass sie u.a. Nachrichten anzeigen ;)
Er hatte kurz nach der Landung sein Handy angeschaltet gehabt.
Die Meldung kam jedoch erst eine ganze Zeit später als er mit seinem kleinen Koffer in der Halle D des Terminals 2 auf dem Weg zum Ausgang war.
angeschalten gehabt - das hört sich nicht besonders elegant an, zudem finde ich diese ganze Information unnötig und ich frage mich, was du damit bezwecken wolltest. Ging es dir nur um einen Einstieg?

Er schob seinen über dem linken Arm hängenden Trenchcoat beiseite, um auf seine Uhr zu schauen.
Das liest sich für mich kompliziert. Vielleicht: Den Trenchcoat über seinem Arm schob er zur Seite, um auf die Uhr zu sehen. seine Uhr wäre Wortwiederholung, zudem geht das aus dem Kontext hervor.
Stand schon etwas auf der Anzeigetafel, die ein Stückchen weiter dabei war neue Daten Zeile um Zeile runterzurattern?
...dabei war, neue Daten Zeile um Zeile herunterzurattern

Als Lars nah genug heran gekommen war, um nach dem Flug LH 4435 zu suchen, stand dieser tatsächlich mit der von ihr angegebenen Ankunftszeit auf der Tafel.
Er muss den Flug doch nicht suchen ;).

Gut, sehr gut, befand Lars und wenn man ihn genauer beobachtet hätte, wäre ein leichtes Kopfnicken aufgefallen.
Das befand hört sich gestelzt an

Er lauschte eine Weile während er sich so drehte, dass die Windbö, die seinen Trenchcoat erfaßte und wie ein loses Segel flattern ließ, ihm den Stoff an den Körper drückte.

Weile, während

"Gut, dann bis übermorgen", verabschiedete er sich nach einer Weile und drückte den Oberkörper schräg gegen den Wind während er auf den Terminal 1 zuschritt.
Wortwiederholung

Endlich klappt es, dachte er und er spürte wie sich Wärme in ihm ausbreitete, vier Wochen ist es her, dass wir zusammen waren, und er atmete tief ein und vor seinen Augen sah er eine aus der Ferne fröhlich winkende forschen Schrittes drauflos eilende Frau auf sich zukommen.
spürte, wie sich

Der fette Teil ist wieder etwas kompliziert in der Ausdrucksweise. Du versuchst in diesem Text öfters, viele Informationen in einen Satz zu packen, wo zwei Sätze oder weniger Adjektive manchmal sinnvoller wären.

Er blickte auf die Uhr, noch 10 Minuten, wenn alles klappt, kann ich sie in meine Arme schließen und an ihrem Ohrläppchen riechen.
Der Perspektivenwechsel gefällt mir nicht so. Ich bin keine Fachfrau, was Zeiten betrifft, aber müßte das nicht: werde ich sie in meine Arme schließen und an ihrem Ohrläppchen riechen können?
heißen?

Dann wurden ihre Gespräche ernster und bekennender und am Ende dieses Fluges hatte er trocken bemerkt, dass er ihr mehr von sich erzählt hatte als seiner Frau in den ganzen Ehejahren. So hatte es angefangen und nach all den Jahren verband sie eine innigvertraute Magie.

Das ist etwas verwirrend, weil du erst von der Frau, dann von der Geliebten erzählst. Jahr-> Wiederholung

Er beschloß loszugehen, als sein Handy läutete. Mit einem Blick auf sein Handy, was sofort ein breites Lächeln bei ihm hervorrief, drückte er die Empfangstaste und sagte: "Hallo Liebchen", weiter kam er nicht,
Liebchen finde ich, wie schon ein anderer Kritiker, einen, naja, nicht so passenden Kosenamen ;)

"Hallo Lars, ich stehe hier wie eine Piksieben am Laufband, weiß der Henker wieso die unser Gepäck nicht reinschicken, so ein Mist, wo steckst du grad?"
"Beruhige dich, das Gepäck wird schon kommen und wir haben Zeit, ich bin ein paar Meter von dir entfernt und erwarte dich mein Liebchen."
"Oh gut, dann hat das geklappt, ach, das ist schön, Lars. Hast du uns schon ein Hotelzimmer besorgt?"
"Nein, ich dachte wir gehen gleich rüber ins Sheraton, die haben meistens ein Zimmer, auch ohne Reservierung."
"Ok, versuchen wir es. Wann mußt du fort, Lars?"
"Ich fliege heute mit der letzten Maschine nach Zürich, ich glaube gegen acht. Und wie sieht es bei dir aus?"
"Warte, das Gepäck kommt grad, ich mach Schluß, bis gleich, Lars."
Sie nennt mir etwas zu oft den Namen, das macht man doch im Gespräch nicht so penetrant.

Sie strahlte als sie ihn entdeckte und wie so oft fiel ihm auf, dass sie eine Brille tragen sollte, denn er fand sie hätte ihn viel früher sehen und mit ihrem freudigen Winken begrüßen können.
Ich kann dem Satz nicht entnehmen, ob das nun ein Gag sein soll mit der Brille oder ob sie tatsächlich kurzsichtig ist.
Sie strebten zügig dem gleich nebenan liegenden Hotel zu, mieteten ein Zimmer für eine Nacht und standen beide sich tief in die Augen blickend im Fahrstuhl, auf dem Weg zum dritten Stock.

Da hat es wieder viele Informationen in einem Satz. zügig zustrebenfinde ich sehr gestelzt - zwischen Fahrstuhl und auf kein Komma

Sag, Lars, wenn du heute nochmals nach Zürich fliegst, habt ihr also noch Probleme mit der Schweizer Holding?" ,meinte sie nachdenklich. Er lächelte milde. "Liebes, laß uns unsere Sorgen vor der Zimmertür abstellen."
Beschämt, als habe man sie bei einer ganz dummen Äußerung ertappt, blickte sie ihn an und sagte nickend:

Komisch, eigentlich kennen sie sich so gut und er erzählte ihr beim ersten Kennenlernen soviel, was nicht mal die Frau weiß und nun winkt er bei einer Frage bzgl. seiner Arbeit schon ab? Das ist nicht stimmig. Passender wäre gewesen, wenn sie sich wenigstens kurz über den Arbeitstag unterhalten hätten.

"Ok, aber gestatte mir, dass ich kurz meine Familie anrufe und ihr mitteile, für ein paar Stunden in Amsterdam festgehalten zu sein."
Wieso fragt sie um Erlaubnis, bei ihrer Familie anrufen zu können? Es ist doch dringend notwendig, dass sie anruft, und was vortäuscht, dass weiß er doch auch. Dieser Dialog wirkt deshalb nicht besonders authentisch auf mich.
Im Zimmer, nachdem sie ihre Kostümjacke über einen Sessel geworfen und in Windeseile ihre Schuhe von den Füßen gestriffen hatte, zog er sie dicht heran und sagte leise:

Die Satzstellung wäre zu optimieren: Nachdem sie ihre Kostümjacke im Zimmer über einen Sessel
Er reichte ihr ein Handtuch und nahm seines, um sie vorsichtig als sei sie zerbrechlich abzutrocknen, was sie mit einem schelmischen Lächeln über sich ergehen ließ und dann damit endete, dass sie ihn mit einem breiten Grinsen abrubbelte.

...sie vorsichtig, als sei sie zerbrechlich, abzutrocknen, ...

Die Geschichte ist ja schon älter und wahrscheinlich würdest du sie wohl nicht mehr so schreiben, wie ich sie hier nun gelesen habe. Mich hat sich nicht überzeugt, da mir inhaltlich die Konsequenz fehlt. Wenn sich die Prots so gut verstehen, so eine innige Bindung haben, kann ich es nicht nachvollziehen, dass sie nur über organisatorische Dinge wie Telefonieren, Wecker stellen etc. sprechen und ansonsten über eine überaus erotische Begegnung unter der Dusche hinaus nichts miteinander zu besprechen haben.
Auch sprachlich gibt es noch einige Mankos, die ich zum größten Teil herausgesucht habe.
Die Szene auf dem Flughafen ist mir auch zu lange und du erzählst zuviel Details, die die Geschichte nicht weiterbringen, aber auch nicht mehr Atmosphäre schaffen. Da würde ich einiges streichen.
Mit realistischeren (inhaltlich sinnvollen) Dialogen und einer dezenteren Duschszene könnte ich mir vorstellen, dass die Geschichte besser wirkt, so jedoch ist sie nicht rund.

Lieber Gruß
bernadette

 

Lieber Woltochinon,
lieber JoLepies,
liebe Jurewa,
liebe Luca,
liebe Bernadette,


euch allen zunächst herzlichen Dank für die Kritiken und höchst konstruktiven Verbesserungsvorschläge.
Ich bin zeitlich nicht in der Lage eure Vorschläge umzusetzen und die Geschichte besser zu machen, weil ich kurz vor meinem Urlaub stehe und insoweit versuche, im Büro jede Menge Vorarbeiten zu leisten.

Ich hoffe, dass es mir technisch im Urlaub gelingt, online gehen zu könnrn, um an der Geschichte arbeiten zu können.

Zunächst also nur erstmal ein ganz herzliches DANKE an euch :)

Liebe Grüße
lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Lakita,

ist die rein sprachliche Doppelbedeutung des „miteinander schlafen“ wirklich spannend genug, um ihr eine solch lange Geschichte über zuhelfen? Wer benutzt diesen Terminus denn, um explizit keinen Beischlaf auszudrücken? Diese Pointe scheint mir sehr konstruiert, deshalb funktioniert Deine Geschichte m.E. auch nicht wirklich. Dazu kommt, dass die sexuellen Zärtlichkeiten zwischen den beiden Akteuren viel zuviel Raum einnehmen und zu detailliert beschrieben sind, um dann so unvermittelt zu verpuffen. Schreib doch mal eine Geschichte über diese Zärtlichkeiten! Deine Ausführungen darüber gefallen mir nämlich gut. Es scheint, als sei Dir beim Schreiben erst plötzlich aufgefallen, dass der Sex gar nicht so wichtig werden sollte und Du ja noch die Pointe unterbringen musst.
Viele kleine stilistische Ungeschicktheiten haben meine „Vorredner“ bereits moniert. Bestimmt fällt Dir beim Überlesen auch noch so manches auf. (Chronologie,Kommasetzung!)

Beste Grüße
Rob

 

Hallo lakita!
Deine Geschichte gefällt mir sehr gut im Grossen und Ganzen. Auch der trügerische Titel. Miteinander schlafen halte ich eh für einen unpassenden Ausdruck.
Was mir nicht so gefällt, ist, dass die Frau die typische Geliebte ist. Sie ist verliebt uns somit schlussendlich das Opfer. Sie weiss, dass sie ihm zwar Geborgenheit und Liebe geben, aber keine Fragen und Anfordeungen stelllen darf. Geliebte dürfen so was nicht.
Aber wie gesagt, sonst wars super, besonders die Stelle unter der Dusche.
Gruss mERETTSCHEN

 

Obwohl ich mit joLepies selten einer Meinung bin, Lakita, aber hier muß ich ihm zustimmen: Nach allem, was in der Dusche passiert, müßte der Mann eine Erektion haben, mit der er keinesfalls so ohne Weiteres schlafen kann, oder er ist impotent, was aber aus der Geschichte nicht hervorgeht – deine Absicht war je auch eine andere, wie du selbst sagst.

Insofern ist die Geschichte nicht glaubwürdig - vielleicht hast du deswegen so viele (unnötige!) Details einfließen lassen? -, und ich wundere mich, wie so viele Kommentatoren das außer Acht haben lassen können: War hier der Wunsch, es könnte so eine Beziehung wie hier geschildert wirklich geben, der Vater des Gedanken bzw. der Blindheit? Oder waren Kommentatoren in den Anfangsjahren der kg.de immer so milde?

Um nicht mißverstanden zu werden: Ich habe nichts gegen das auf die falsche Fährte locken bzw. gegen überraschenden Wendungen, aber ich habe etwas gegen konstruierte Geschichten, deren einziger Zweck es zu sein scheint, den Leser auch um den Preis der mangelnden Glaubwürdigkeit hinters Licht zu führen.

Falls das eine deiner ersten Geschichten sein sollte, was ich momentan leider nicht sehen kann, will ich nichts gesagt haben als: Netter Versuch. ;)

Dion

 

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