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Schlamm

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31.10.2004
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Schlamm

Schlamm ist mehr als feuchte Erde. Aber wer weiß das schon? Es gab Zeiten, in denen der Mapacho unbeschwert floss, in denen ich am Ufer lag, das nasse Gras zwischen meinen Zehen rieb und die Wolken bestaunte. So hoch zu fliegen wäre schön, glaubte ich, und das Wasser plätscherte munter, so, als wollte es mir zustimmen. Wolken stürzen nicht ab. Niemals. Nur ganz selten weinen sie, versteckt hinter den Bergen.

Schlammig trennt uns heute der Mapacho von der großen Stadt. Die Dorfbewohner, mein Vater und ich nannten ihn »Wilde Schlange«. Weil er sich durch das Tal schlängelte und sich bei Hochwasser bis tief in die Dörfer hineinfraß. Er bestimmte unser einfaches Leben, sorgte für reiche Ernten und guten Fang. Mittlerweile hat man ihn zurechtgestutzt, mit Kies gemästet und begradigt. Nun kriecht er träge in Richtung Meer. Dort, wo es noch Fische gibt und das Wasser schäumt.

Vieles hat sich seit dem Tod meines Vaters verändert. Die Stadt wuchs unaufhörlich, riss mit ihren Türmen Löcher in den Himmel. Bei Nacht trat ihre funkelnde Silhouette hinter dem qualmigen Vorhang hervor und lockte die Menschen aus dem Dorf zu sich. Stromaufwärts sozusagen. Unterdessen quoll der Mapacho über vor Schlamm.

Den ganzen Morgen schon hocke ich auf einem Baumstumpf und starre in die gärende Brühe. Die Angel wippt gemächlich in meinen Händen. Im Wasser taumelt die hölzerne Boje wie betrunken umher. Kein gutes Zeichen. Sekunden später verheddert sich die Sehne um einen alten, löchrigen Regenschirm. Aber Regenschirme kann man nicht essen, sage ich mir, und durchtrenne die Schnur. Ob es in der Stadt wohl häufiger regnet?

Ich weiß nicht mehr, wann ich zuletzt einen Fisch an Land geholt habe. So richtig lebendig meine ich. Nur noch nutzloses Zeug verirrt sich an meinen Haken, seitdem die Fabriken anfingen, ihren Dreck in den Fluss hineinzupumpen. Für manche wie den alten Pietro ist das natürlich ein Segen. Tag für Tag begegne ich ihm am Ufer, beobachte, wie er den angeschwemmten Unrat umschichtet, sortiert und sammelt. Manchmal, wenn der Schlamm auf sich warten lässt, bemerkt er mich sogar und grüßt. Mit seinem Goldzahnlächeln. Gefunden, gestand er mir vor einiger Zeit stolz.

Irgendwann, hoffe ich, hat das alles ein Ende. Dann endlich, wenn der Mapacho den ganzen Schlamm in die Stadt zurückspült. Möge die doch daran ersticken. Die Sonne rollt über die Berggipfel und zwingt mir ein Lächeln auf. Seit langem ist der Himmel wieder frei von Abgaswolken, erinnert mich mit seinem Blau an ungetrübte Zeiten.

Ein Paar Gummistiefel, unzählige Kunststoffverpackungen und einen schrottreifen Kinderwagen später stelle ich fest, dass heute einfach nicht mein Tag ist. Kurzerhand übergebe ich meine Angel den schlammigen Fluten und verabschiede mich von Pietro, der sich wie ein Idiot über das unerwartete Fundstück freut. Vielleicht hat er damit ja mehr Glück als ich.

Der glühend heiße Wind jagt über die ausgedorrten Ufer. Am Rande dieser Einöde stemmt sich einsam eine kahle Hütte dem Hang entgegen. Kein Schatten weit und breit, noch nicht einmal um meine Füße. Der Pesthauch des Schlamms weht herüber, emulgiert förmlich mit meiner Atemluft. Jeder normale Mensch würde auf der Stelle die Flucht ergreifen. Doch ich wohne hier zusammen mit meiner Frau.

Ilse wartet schon unter der Tür. Hallo, sage ich. Wo bleibt der Fisch?, fragt sie. Hilflos strecke ich ihr meine schlammverschmierten Arme entgegen. Keine Umarmung?, frage ich. Nein, sagt sie, zuckt mit den Schultern und schleicht hinein. So geht es nicht weiter, sagt sie. Muss wohl, sage ich, und trete beinahe auf ihre ausgeblichene Schürze.

Ilse schwärmt von Mode und technischem Kram, der das Leben erleichtern soll – bis es mit der Entsorgung desselbigen wieder kompliziert wird. Wie wundervoll es doch wäre, bloß ein einziges Mal im Einkaufszentrum der Stadt zu schlendern. Und dann sage ich ihr, dass man Glück nicht kaufen kann. Genauso wenig, wie man den Schlamm los wird.

Kurz vor Sonnenuntergang verfinstert sich der Himmel bedrohlich. Kühle Abendluft wirbelt durch das offene Fenster. Sogar Ilse hält mit ihrem Gezeter inne und horcht nach der eigenartigen Stille. Donner flüstert aus der Ferne, die Berge beben. Kurz darauf brechen Regenwolken über unser Tal herein. Von einem auf den anderen Moment schüttet es wie aus Eimern. Das ist die nächste Sintflut, sagt Ilse. Niemals, sage ich ihr.

Der Boden löst sich in Schlamm auf. Mit einem Mal sackt der Hang ab und mit ihm versinkt die Hütte im reißenden Mapacho.

 

Friedvolle Grüße

Die Geschichte ist nicht schlecht ausgearbeitet, nicht schlecht geschrieben.

Was mir allerdings fehlt, ist eine Bezugsperson. Du schreibst alles aus der "Ich" Perspektive, doch bleibt mir der Protagonist fremd. Ich erfahre nur einige Daten, unpersönliche Fakten über ihn. Sein wahres Innenleben bleibt verborgen, wird mir nicht näher gebracht, als es bei einem allwissenden Erzähler der Fall wäre. Dadurch verschenkst Du viel Potential der Erzählweise, denn gerde das Eingehen auf die Gefühle, die der Protagonist mit dem Gesehenen, mit dem Geschehen verbindet, machen die besonderheit der Ich-Erzählung aus.

So kommt auch der Konflik zwischen dem traditionsbewußten Fischer und seiner Frau, die gerne in die Stadt ziehen möchte, nicht klar genug heraus. Das beide sterben müssen, weil er ein Sturkopf ist, wird nicht klar genug, und so verliert die Geschichte viel von ihrer Wirkung.

Du solltest die Geschichte weiter ausarbeiten, den Charakteren mehr Profil verleihen, und einen Schwerpunkt auf die Dramatik legen. Die Leser sollten schon vor dem finalen Ereignis, das Du mit zwei Sätzen lapidar abhandelst, wissen, wo die Geschichte hinführt, aber sie sollten die Charaktere so weit kennen und mögen, das sie hoffen, das schreckliche Ende möge ihnen erspart bleiben.

Kane

 
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Hallo Brother Kane,

Erst einmal einen herzlichen Dank für deine konstruktive Kritik. Ich möchte sie kurz zusammenfassen:
Dein zentraler Kritikpunkt ist die unzureichende Darstellung der Gefühlswelt des Ich-Erzählers, die es dem Leser erschwert, die Geschichte in ihrem Zusammenhang zu begreifen. Du erachtest den Grundkonflikt zwischen der Tradition und dem Drang zu einem modernen Leben, der sich in dem Verhältnis Protagonist und Fluss bzw. Protagonist und Ehefrau manifestiert, als nicht klar genug herausgearbeit. Weiterhin bemängelst du die ungenügende Charakterisierung der Figuren.

Gegen deine Kritik habe ich im Großen und Ganzen nichts einzuwenden. Ich werde mich bemühen, deine Verbesserungsvorschläge umzusetzen. Jedoch möchte ich betonen, dass die Geschichte in ihrer Kürze funktionieren soll. Die komplex Problematik verlangt zwar nach mehr Tiefe, aber dies widerstrebe meinem Anliegen, lediglich Interesse für das Thema beim Leser zu entwickeln, und ihm keine Lösungen und weitergehende Betrachtungen anzubieten - darin liegt für mich auch der Zweck von Kurzprosa. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass ich den Konflikt zwischen dem Protoganist und seiner Ehefrau noch mehr hervorhebe.
Der lakonisch-ironische Ich-Erzähler hat eine ganz eigene, subjektive Sicht der Dinge, die ihn für den Leser unsymphatisch erscheinen lässt. So zumindest erkläre ich mir die Distanz zur Hauptperson, die du erwähntest.

Natürlich auch vielen Dank für dein Lob. :)

Lieben Gruß,
moonaY

 

Hallo moonaY!

Du hast die Zerstörung der Natur auf recht drastische Art dargestellt, ein Schwarz-Weiß-Bild sozusagen.
Einerseits hab ich nichts gegen Schwarz-Weiß-Bilder, schreibe selbst immer wieder welche, andererseits ist es schon wirklich ein bisschen viel in dieser Geschichte. Daß der Fluß gar nur mehr Schlamm ist, und der Protagonist auch noch versucht, darin zu fischen, und daß Gegenstände wie Kinderwagen vom Schlamm herangetragen werden, scheint mir ein Eutzerl zuviel zu sein.

Das beide sterben müssen, weil er ein Sturkopf ist, wird nicht klar genug,
Das sehe ich überhaupt nicht so, und ich hoffe, daß das nicht das war, was Du darstellen wolltest. Sie müssen sterben, weil die Städter (oder die Weißen) die Natur zerstört haben.
Und so ist es ja auch: Die Indianer in den Reservaten können heute gar nicht mehr so leben wie früher, da die Natur nicht mehr funktioniert. Tierarten sind ausgestorben, Flüsse vergiftet, Land vertrocknet. Sie werden praktisch gezwungen, sich dem Dollar anzupassen, da ein Leben von der Natur allein nicht mehr möglich ist.

Ich bin mir nicht sicher, ob Du hier wirklich einen Indianer darstellen wolltest, es kommt mir so vor, andererseits spricht auch manches dagegen. Etwa, daß die Frau »Ilse« heißt, oder daß die beiden sich nicht einem anderen Stamm angeschlossen haben, nachdem ihre Leute alle weggegangen sind. Aber vielleicht sollte es ja auch bloß ein ganz einfacher Fischer sein… Das könntest Du vielleicht noch ein bisschen deutlicher machen.

Was mir noch aufgefallen ist:

»Aber Regenschirme kann man nicht essen, sage ich mir, und durchtrenne die Schnurr.«
– Schnur

»wann ich zuletzt einen Fisch an Land holte«
– würde sagen, da stimmt die Zeit nicht

»wenn der Mapacho den ganzen Schlamm in die Stadt zurückspült. Möge die doch daran ersticken.«
– die beiden ü bei »zurückspült« lesen sich nicht so toll, Vorschlag: zurückspuckt, zurückdrängt
– Mögen

»Ilse schwärmt von Mode und anderen technischen Kram, der das Leben erleichtern soll – bis es mit der Entsorgung desselbigen wieder kompliziert wird.«
– und anderem technischen Kram – Aber ist Mode technischer Kram? Würde schreiben: und unnötigem technischen Kram

»Genau so wenig, wie man den Schlamm loswird.«
– »Genauso« zusammen, »los wird« auseinander

Liebe Grüße,
Susi :)

 
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Hallo Susi,

Vielen Dank für deine inhaltlichen Betrachtungen.

Du liegst mit deiner Interpretationen nicht falsch. Es ging mir aber nicht nur vordergründig um die Zerstörung der Natur, auch menschliche und soziale Aspekte finden sich in der Geschichte wieder. Die Schuld an der Katastrophe tragen zu einem erheblich Teil die Städter. Das Fischerpaar muss nicht unnbedingt deshalb sterben, weil der Ich-Erzähler, der übrigens keine dunkle Hautfarbe in meinen Überlegungen hatte, derart uneinsichtig ist. Der Name seiner Ehefrau, Ilse, ist eine der zahlreichen Anspielungen auf das Volksmärchen »Der Fischer und seine Frau« von den Gebrüder Grimm, das mich in seiner Ausdruckskraft gewissermaßen zu diesem kurzen Text inspirierte.

Die Fehler habe ich beseitigt. Herzlichen Dank für deine Mühe.

Lieben Gruß,
moonaY

 

Hallo Marius Manis,

Freut mich, dass du die Geschichte gelesen hast und sie dir auch teilweise gefallen hat. Um auf deine Kritik einzugehen: Ich bin der Meinung, dass der anklagende und zynische Erzählton sehr wohl zum Protagonisten passt. Bedenke doch einfach sein Schicksal. Die Verschmutzung des Flusses hat sein Leben verpfuscht. Wieso darf er dann nicht seinem Ärger Luft machen? Wie schon gesagt, es ist seine persönliche Sicht der Dinge.

Das Ende ist problematisch. Einerseits möchte ich den Märchenstil imitieren, andererseits verwirrt der Perspektivwechsel den Leser. Trotzdem denke ich, dass gerade durch diese nüchterne Schilderung der Katastrophe die Geschichte sehr trocken und bissig abklingt. Was meinst du?

Die Kommata setze ich vor allem aus satzmelodischen Gründen. Das macht sich beim Vorlesen sehr gut, glaube mir. Natürlich hast du Recht, dass es gegen die orthografische Norm verstößt. Mich würde interessieren, ob andere Leser - Juschi vielleicht? ;) - dies ebenfalls für störend empfinden.

Lieben Gruß,
moonaY

 

Hallo moonay,

deine Geschichte ist noch nicht ganz stimmig.
Den etwas zudeutlichen Zaunpfahl haben ja schon andere moniert. Mich hat vor allem der Perspektivwechsel am Ende gestört. Das auch, weil du aus der Situation mehr hättest machen können. Die Fischer sehen sich den Regen herbei, erhoffen von ihm eine Erlösung, die so nicht kommt. Das Ersehnte bringt die Vernichtung und den Tod. Es reinigt nicht.
Es gibt schöne und ausdruckstarke Momente in deiner Geschichte, mir ist sie aber über weite Strecken zu beschreibend, während du die Dramatik des Geschehens in einigen kurzen Sätzen abfertigst. für mich stimmt da die Gewichtung nicht so ganz.

Lieben Gruß, sim
Mich haben die Kommas aus satzmelodischen Gründen übrigens auch gestört. ;)

 

Hallo moonay,
mir hat Deine Geschichte insgesamt gefallen, möchte mich aber Sim in dem Punkt anschließen, dass den (übrigens sehr schönen) beschreibenden Momenten sehr kurze Momente der Dramatik folgen. Aufgrund dieser Kürze kommt die bei mir nicht so richtig an.

Zu dem diskutierten Perspektivproblem:
Mich stört der Wechsel zum Schluss gar nicht, im Gegenteil. Ich finde, es gibt der Geschichte eine Art melancholischen Ausklang, der sie mitunter auszeichnet.
Vielleicht käme man näher an den Protagonisten heran, wenn er zuvor - wie bereits vorgeschlagen - etwas mehr Persönlichkeit und Innenleben bekäme.

Viele Grüße
Cassandra

 
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Hallo sim,

Dieses Mal wollte ich verhindern, dass der Inhalt allzu sehr von ("Zuckerguß-") Metahpern verschleiert wird. Deshalb wählte ich eine direkte, teilweise sehr deutliche Erzählweise. Das zwiespältige Ende werde ich nochmals überdenken. Die Dramatik im Text versteckt sich unter einer dicken Schicht Schlamm. Erwähnenswert wäre da der Tod des Vaters, der alte Pietro und der Dialog - wenn man es überhaupt so nennen darf - zwischen dem Fischer und seiner Frau. In dieser Hinsicht harmonieren Form und Inhalt miteinander. Danke für deine Kritik und dein Lob.

Hallo Cassandra,

Eine neue Leserin - das gefällt auch mir. Auf die bemängelte Kürze bin ich schon einmal eingegangen. Es ist eine Schwäche von mir, dass ich äußerst selten über eine Seite mit meinen Texten hinauskomme. Da geht sicherlich eine Menge Tiefe verloren, die man hätte besser verarbeiten sollen. Deine Meinung zum Ende nehme ich jetzt einfach einmal als Beweis dafür, dass der Perspektivwechsel beim Leser wirkt. Auch dir vielen Dank für deine Kritik.

Schöne Feiertage euch beiden,
moonaY

 

Hallo Marius Manis,

Den von dir bekrittelten Absatz nehme ich genauer unter die Lupe. In jedem Fall sollte es aber "Lächeln" anstatt "Grinsen" heißen, da hast du vollkommen Recht. Das Ende habe ich hinsichtlich des unpassenden Perspektivwechsels ein wenig entschärft. Über meine Kommasetzung mach ich mir noch einmal Gedanken.

Lieben Gruß,
moonaY

 

Hallo moonaY!

Es ging mir aber nicht nur vordergründig um die Zerstörung der Natur, auch menschliche und soziale Aspekte finden sich in der Geschichte wieder.
Das ist schon klar, aber die Zerstörung der Natur bringt den Rest ja mit sich. Auch Pietro ist so ein Opfer der Stadt bzw. der Zivilisation, er paßt sich an und lebt vom Wohlstandsmüll. Jeder muß irgendwie seinen Weg finden, damit fertig zu werden, um zu überleben, selbst, wenn er selbst nie zu denen gehörte, die die Umwelt verschmutzen. In schwarz-weiß gesagt: Das Böse zwingt das Gute in die Knie.

Daß das Märchen vom Fischer und seiner Frau hier Pate stand, ist mir nicht aufgefallen, aber jetzt, wo Du es sagst... :)
Ich würde es nur noch ein wenig deutlicher machen. Nicht, um dem Märchen näher zu kommen, sondern um Ilse mehr einzubeziehen. Vielleicht von Anfang an mehr Andeutungen machen, eine sich steigernde Sehnsucht, statt in einem Satz zu sagen, daß sie sich die Mode und technischen Klimbim wünscht. Ich würde damit an dieser Stelle beginnen:
"Bei Nacht trat ihre funkelnde Silhouette hinter dem qualmigen Vorhang hervor, und lockte die Menschen aus dem Dorf zu sich." - Aber ohne dem vorangehenden Löcher-in-den-Himmel-Reißen der Wolkenkratzer die Kraft zu nehmen.

Ich bin der Meinung, dass der anklagende und zynische Erzählton sehr wohl zum Protagonisten passt.
In dem Punkt schließe ich mich Marius zu 100 % an. Hat mich auch gestört, aber um das Empfinden so herauszuformulieren wie Marius, habe ich die Geschichte zu kurz wirken lassen.

Der Schluß gefällt mir auch noch nicht so richtig. Würde da fast mehr zu gängigen, aber aussagekräftigen Redewendungen wie "es zieht mir den Boden unter den Füßen weg" oder "der Strom reißt uns mit sich" greifen.

"Ilse schwärmt von Mode und technischen Kram"
- technischem Kram

Liebe Grüße,
Susi :)

 
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Hallo Susi,

Häferl schrieb:
Das Böse zwingt das Gute in die Knie.
Damit magst du völlig Recht haben. Dass das Ganze aber so schwarz-weiß zum Ausdruck kommt, ist natürlich nicht so schön.

Das Märchen hat mich nur am Anfang dazu bewegt, die Geschichte zu schreiben. Sicherlich ist es deshalb schade, dass Ilse nur eine solch untergeordnete Rolle spielt. Daran werde ich aber später etwas ändern. Danke.

Hallo groper,

Gleiche Antwort wie bei Susi: Das Märchen tangiert die Geschichte inhaltlich nur peripher. Es geht hauptsächlich um Schlamm. Dass er deiner Ansicht nach zu melodramatisch daherkommt, wundert mich ehrlich gesagt. Gerade du neigst in deinen Geschichte zu übertriebener Dramatik. Die marginalen Webfehler nehme ich auf meine Kappe. Dass sie einem den Zugang zum Text versperren hingegen nicht. Danke dir.

Hallo Noel,

Fein, dass du die Ironie mit dem Regenschirm erkannt hast. Andererseits ist nicht nur dir aufgefallen, dass der Ich-Erzähler in seinen Schilderungen zuviel Distanz zum Leser schaft. Daher rührt vermutlich auch die unpersönliche Erzählhaltung, die du kritisiert. Eine Idee, dies zu beheben, will mir allerdings nicht einfallen. Herzlichen Dank.

Lieben Gruß euch allen,
moonaY

 

Dass das Ganze aber so schwarz-weiß zum Ausdruck kommt, ist natürlich nicht so schön.
Naja, wenn Du der Geschichte mehr Tiefe gibst, verschwindet das Schwarz-Weiße sicher.

dass der Ich-Erzähler in seinen Schilderungen zuviel Distanz zum Leser schaft. Daher rührt vermutlich auch die unpersönliche Erzählhaltung, die du kritisiert. Eine Idee, dies zu beheben, will mir allerdings nicht einfallen.
Ich würde sagen, versetz Dich noch tiefer in den Ich-Erzähler hinein. Stell Dir die Situation vor, wie die Dorfbewohner der Reihe nach in die Stadt gezogen sind - er kannte die ja, hatte Freunde, Verwandte, Nachbarn usw. Es war eine Gemeinschaft, die nach und nach zerfallen ist, während die Stadt gewachsen ist. Das muß ihn ja auch persönlich, innerlich berühren. Dann ist da vielleicht nicht mehr nur die "böse" Stadt, vielleicht macht er sich auch Gedanken um die Menschen, die er verloren hat? Vielleicht kommt irgendjemand alle ein, zwei Monate oder alle paar Wochen in die "alte Heimat" zurück, á la Wochenendhaus, und erzählt davon, daß sie schon gegen die Umweltverschmutzung demonstrieren, aber so machtlos sind, und selbst von den Fabriken abhängig... Ich denke, so ein Bindeglied zur Stadt würde der Geschichte sehr gut tun.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

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