Schlecht

[mongmong]

Schlecht

Sie schaltete den Computer ein, worauf es sogleich anfing, zu brummen. Der ganze Tisch vibrierte. Dieses Vibrieren erschreckte sie immer noch, obwohl sie den Computer schon fast 2 Jahre lang besaß. Ungeduldig sah sie zu, wie der Bildschirm aufflackerte, der Monitor sich vorbereitete, Window xp auf dem Bildschirm erschien. Sobald sich die Liste der Benutzer zeigte, führte sie hastig den Zeiger auf ihren Namen, tippte ihr Passwort ein und schon war sie drinnen. Ihre Augen waren die ganze Zeit auf den Bildschirm geheftet, als sie ins Internet stieg und kg.de eintippte. Ihre Finger waren merkwürdig kalt, doch sie war es gewohnt, kalte Hände zu haben. Dennoch blieb sie wegen dem kalten Schweiß an ihren Händen an falschen Tasten hängen, sie ärgerte sich beinah zu Tode, als sie sich mehrmals vertippte. Die Aufregung wallte in ihr, ihr Herz klopfte ein wenig, als sich ein neues Fenster vor ihr öffnete. Sie hatte ein Kommentar zu ihrer neuen Kurzgeschichte bekommen! Sie übersprang den langen Text, der sich vor ihren Augen breit machte, rollte den Text weg und war endlich unten angekommen. Nach einem Flug mit ihren Augen über den winzigen Text, der da stand, sank die Aufregung in ihr zusammen.
Hallo Ione!
Deine kg hab ich irgendwie nicht so gut verstanden... was sollte das mit der Frau und dem Mann? Sollte sie etwa ihn umbringen? Dein Text hat zwar gut angefangen, aber am Ende musste ich doch noch skeptisch dreingucken...
Was soll der Hauptpunkt dieser kg sein? tut mir leid, so hart das auch klingen mag... aber du kannst dich auch verbessern! probier's halt eben noch einmal, lass dich nicht entmutigen!
Dein strampelmann
Dann wallte in ihr etwas anderes hoch: Die Wut!
Ihre Finger hämmerten nur so auf die Tasten, als sie ihre Antwort eintippte. Wenn ihr Vater dabei zugesehen hätte, hätte er ihr schon längst Arrest gegeben. Aber das war im Moment egal! So ein mieses Schwein! Was weiß der schon?
He, du Strampelmann!
Es ist nicht meine Schuld, dass du meine kg nicht verstehst. Also mir gefällt mein Text und damit basta! außerdem, was soll denn da hart klingen? und für dich probier ich NIX.
Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihren Mund, doch bevor sie auf den Button zur Bestätigung drückte, zögerte sie noch. Eigentlich sollte sie sowas lieber nicht schreiben, wer wusste, was danach passieren konnte! Nun saß sie da und überlegte. Nein, überlegen tat und konnte sie nicht. Ihr Ärger über das Kommentar von Strampelmann war noch nicht verflogen. Ihre rechte Hand umschloss die Maus und ihr Zeigerfinger war drauf und dran, auf den Button zu klicken. Das Fenster änderte sich.
Bitte warten, dein Kommentar wird überprüft!
Hatte sie zugedrückt?
Egal, jetzt hatte sie das schon vollbracht. Jetzt musste sie abwarten.

Am nächsten Tag, sie kam von der Schule, setzte sie sich ein bischen nervös vor dem Schirm. Auf einen Gegenangriff gefasst, hatte sie sich schon eingeloggt. Eine neue Nachricht!
Gelöscht
Hallo Ione,
deine Kurzgeschichte wurde gelöscht, da du keine Fortsetzungsgeschichten reinschreiben darfst, dass ist nich erlaubt. So Leid es uns auch tut.
Dein Michel
Sie könnte vor Wut platzen! Was bildeten sich diese Idioten ein?

 

[Hendek]

Und die Pointe?
Da loggt sich jemand ein, stellt eine Geschichte ins Netz, ist voller Hoffnung und eben diese wird mit dem ersten Kommentar zur Geschichte im Keim erstickt. Auf eine negative Kritik wird trotzig reagiert. Am nächsten Tag ist die Geschichte weg. Soweit der Inhalt.
Was aber, willst du uns mit diesem Inhalt klar machen? Dass man trotzige Reaktionen auf Kommentare nicht ernst nehmen soll? Dass das Künstlerherz nun einmal eitel ist und ehrliche Kritik nicht verträgt und erst recht keine Handlung nach Vorschrift akzeptiert?

Ich bin mir auch nicht sicher, ob du mit der saloppen und fehlerhaften Gelöscht-Mitteilung die Inkompetenz mancher Entscheidungsträger aufs Korn nimmst oder gar unbewusst deinen eigenen Schnellschuss preisgibst.

 

[Lucas66]

Ich finde die Geschichte ganz interessant.

Macht korrumpiert, darum sind Moderatoren,Administratoren, Chefs usw. gleich, ihre Abhängigen allerdings auch.
Ich liebe es, wenn ein User angewinselt kommt und nach der Sicherung seiner gerade gelöschten Datei winselt, solche Momente sollte man festhalten, haben sie doch eine Art Göttlichkeit, das ist der Himmel eines Administrators, klingt mies, ist aber so.

Dumpfe Wut wegen einer abgespulten Regel ist genauso normal, dass kennen wir doch alle. Eine Behördenentscheidung, eine Kündigung, eine Kritik, die gemein und niederschmetternd ist. Etwas erreicht uns, dass wir nicht beeinflussen können, wir agieren nicht, sondern können nur reagieren und das macht jeder anders, einer beginnt zu weinen, andere ballen die Fäuste.

Unter diesem Aspekt finde ich das Grundthema sehr gut, leider vermisse ich eine Betrachtung des Gegenparts, dass hätte die Sache interessant gemacht. Die Welt ist nun mal nicht schwarz oder weiß.

LG Lucas

 

[sim]

Hallo mongmong,

auf einer Metaebene ist diese Geschichte voller Lebenswahrheiten. Die Schuld tragen immer die anderen ist schließlich das Lebensprinzip schlechthin. "Differenzierung" ist in unserer Gesellschaft sowas von unmodern und ungefragt, sonst müsste man ja darauf kommen, dass eine Löschung wegen Regelverstoßes keine qualitative Aussage ist, sondern hier auch der "Erlkönig" gelöscht würde, da Gedicht und Plagiat.
Handwerklich hat schreiben natürlich erstmal was mit Sprache zu tun, da gibt es einige (unvollständige) Anmerkungen.

als sie ins Internet stieg und kg.de eintippte.

Interessant, wo sie da landet.

Dennoch blieb sie wegen dem kalten Schweiß an ihren Händen an falschen Tastaturen hängen

wegen des kalten Schweiß' an den Händen (wie viele Tastaturen hat sie denn? Mir reicht meistens eine. Oder meintest du die falschen Tasten auf der Tastatur?)

sie ärgerte sich beinah zu Tode, als sie sich mehrmals ertippte.

das ist natürlich fast ein schöpferischer Vorgang, sich selbst zu ertippen, da sie sich nur beinahe zu Tode geärgert hat, muss es sie jetzt also mehrmals geben. Oder meintest du vertippte?

Wenn ihr Vater sie dabei zugesehen hätte

ihr zugesehen oder sie gesehen

Dein Kommentar wird bald erscheinen!

solches Fenster habe ich noch nie gesehen, aber vielleicht gibt es das ja bei KG.de

Lieben Gruß, sim

 

[mongmong]

Hallo sim, mal sehen, was sich noch ändern lässt! danke für deinen Hinweis!

 

[Leia4e]

Hallo mongmong,

deine geänderte Geschichte ist jetzt viel flüssiger zu lesen.
"Strampelmann" zu goldig!

Was ich nicht verstehe ist, dass deine Prot. so harsch auf die recht konstruktive Kritik reagiert. Wenn der "Strampelmann" z. Bsp. geschrieben hätte, die Geschichte ähnelt einer Bravo-Lovestory oder die Geschichte hat so viel Spannung wie ein Aufsatz aus der 3. Schulklasse, hätte ich den Ärger der Prot. eher verstehen können.

Also ich fand deine Geschichte ganz amüsant.

Gruß
Leia4e

 

[mongmong]

hallo Leia4e!

hm....kann sein! xD
nuja, ich hab's geändert - aber alles is dann irgendwie nicht gespeichert worden, was mich jetz total ärgert, danach hatte ich eben keine Lust mehr, es noch mal zu verbessern.....*ohmann*

LG
mm

 

[wörtherr]

Hallo mongmong,

Würde in deiner Geschichte noch irgendwie ein Mann und eine Frau vorkommen, und so, wäre das mal ganz orginell, denn dann wärs Geschichte und Kritik an dieser Geschichte zugleich gewesen - also etwas, was nach der Experimenterubrik schreien würde.
So habe ich aber fast das Gefühl, du drückst dich um ein vernünftiges Thema herum. Gibt es ja allzu oft hier, Geschichten, die sich um KG.de und seiner Community drehen. Aber das wusstest du vielleicht bloß noch nicht, gut.

Tut mir leid, so hart das auch klingen mag... aber du kannst dich auch verbessern! Probier's halt eben noch einmal, lass dich nicht entmutigen!

Ungeduldig sah sie zu, wie der Bildschirm aufflackerte, der Monitor sich vorbereitete, Window xp auf dem Bildschirm erschien.

• Das ist nicht nur schnödes Product Placement (pfuibäh!), sondern auch erstens falsch geschrieben (Windows) und zweitens noch nicht mal für ein richtiges Betriebssystem. >> Ungeduldig sah sie zu, wie der Bildschirm aufflackerte und das Systemlogo erschien. Schlicht und fertig.

Dennoch blieb sie wegen dem kalten Schweiß an ihren Händen

• Wegen kalten Schweißes, Genitiv. Es sei denn, du willst bewusst Sick ärgern, aber dann ist es trotzdem nicht richtig. Überhaupt klänge besser, glaub ich >> Durch den kalten Schweiß blieben ihre Finger an den falschen Tasten haften, und es ärgerte sie wahnsinnig, wenn sie sich vertippte.

Sie übersprang den langen Text, der sich vor ihren Augen breit machte, rollte den Text weg und war endlich unten angekommen. Nach einem Flug mit ihren Augen über den winzigen Text, der da stand, sank die Aufregung in ihr zusammen.

• Wiederholung 3x "Text" >> Sie scrollte über den Text ihrer Geschichte und war endlich unten angekommen. Überflog den winzigen Kommentar, der da stand, und sank in sich zusammen. Denn die Aufregung kann ja nicht zusammensinken, vielleicht verfliegen.

Das war nur der erste Absatz, für den Rest kein Bock.

-- floritiv.