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Schockierende Mutproben

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15.06.2003
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Schockierende Mutproben

Ein kleiner Junge läuft durch die Räume. Er hat Angst, zeigt sie aber nicht. Er weiß, dass sich in diesem Haus gewalttätige Männer aufhalten, aber das ist genau der Kick. Er möchte vor seinen Freunden prahlen, dass er sich getraut hat alleine durch die Räume zu laufen, denn nur darum geht es.

Thomas ist erst 10 Jahre alt, aber für die Anerkennung seiner Freunde muss er etwas leisten. Es ist nicht ganz ungefährlich, die Außenwände dieses Gebäudes haben große Löcher und das Haus könnte jederzeit unter seinen Füßen einstürzen, das hat ihm seine Mutter erklärt, als sie erfuhr, wo ihr Sohn sich mit seinen Freunden herumtrieb. Aber Thomas hörte noch nie auf seine Mutter und überhaupt sind ihm seine Freunde wichtiger.
Er zog sich also nach dem Abendessen seine Jacke an und lief aus dem Haus, ohne dass die Eltern etwas mitbekamen.

Der Weg ist an den Seiten stark bewachsen und in ein paar Jahren werden auch die letzten Kieselsteine mit Gras bedeckt sein. Aber das stört den Jungen nicht, er ist noch nicht in dem Alter, wo man sich über seine Klamotten Gedanken macht. Und außerdem sieht er schon das Haus. Noch wenige Sekunden und er würde den Eingang erreichen.
Die Sonne geht schon unter und auf den Rückweg würde Thomas den Weg nur durch die Hilfe des Mondlichtes finden können. Aber er muss es heute tun. Er blickt zu den angrenzenden Schuppen, in dem sich seine Freunde ein Clubraum eingerichtet haben. und nur, wer die Mutprobe besteht, darf diesen Raum betreten. Thomas schüttelt sich die Angst vom Körper und tritt durch das Loch, wo vor ein paar Jahren noch eine hölzerne Haustür war. Ein paar Schritte geradeaus, und dann die labile Treppe hinauf zu den oberen Räumen, die vollgeladen mit alten Zeitungen, Büchern und Briefen sind. Er nimmt nur jede zweite Stufe, denn Thomas hat kein Bedürfnis, länger als erforderlich in diesem Gebäude zu verweilen. Oben angekommen muss er seinen Weg doch langsamen Schrittes fortsetzen, denn das wenige Licht hier reicht nicht, seinen Fuß sicher zu positionieren. Doch jetzt ist Thomas soweit vorgedrungen, heute wird er diese verflixte Mutprobe beenden. Er läuft vorsichtig den schmalen Gang entlang zu den hinteren Räumen und tastet an den Wänden nach einer Tür. Die erste Tür rechter Seite erreicht, sucht Thomas nach den Türgriff und öffnet sie. Der Raum ist von Dämmerung des Abends heller als der Gang und Thomas spürt die Erleichterung dessen. Doch schon im nächsten Augenblick überzieht ihn eine Gänsehaut. Der Raum ist vollkommen leer, ausgenommen den alten Heizoffen in der rechten Ecke. Verdammt, Thomas braucht einen Brief oder eine alte Zeitschrift, damit diese Mutprobe gültig ist. Er durchschreitet den Raum und geht durch die nächste Tür. Ah, auf den ganzen Boden liegen alte Zeitungen und Briefe zerstreut. Thomas nimmt vorsichtshalber gleich mehr mit als benötigt und geht durch die nächste Tür. Aber hier ist es wieder stockdunkel, also müsste das der Gang sein, von welchem er gekommen ist. Er tastet sich wieder an der alten Wand entlang um zum Treppenabsatz zu finden. Nach einigen Schritten sieht Thomas vor sich auf der linken Seite einen matten Lichtspalt und er schließt daraus, dass Thomas die Treppe gefunden hat. Er tastet sich weiter vorwärts und tritt auf die erste Stufe. Von unten strahlt das Licht der Dämmerung wie durch eine Röhre die Treppe hinauf und Thomas wird mit beschleunigtem Schritt unvorsichtiger. Hauptsache raus aus diesem gruseligen Haus.

Erst als Thomas unten ankommt, bemerkt er, dass dies nicht die gleiche Treppe war wie bei seinem Aufstieg in die zweite Etage. Doch die Treppe wieder hinaufgehen und den bekannten Weg suchen kommt für Thomas nicht in Frage, dafür ist der obere Gang viel zu dunkel. Er muss den Ausgang von dieser Etage aus suchen. Er geht seinen Weg wahllos weiter und späht durch jede offene Tür, in der Hoffnung, dort den Ausgang oder einen ihn bekannten Ort im Haus zu sehen.

Die dritte Tür seines Weges ist geschlossen und Thomas tastet zögernd nach den Türgriff. Er drückt den Griff nach unten und stößt die Tür auf, damit er schnell nach hinten ausweichen kann, falls ihm hinter der Tür ein illegaler Einwanderer entgegenblickt. Thomas weiß, dass dieses Gebäude beliebt für solche Menschen ist, und gerade dieser Umstand macht das Haus so schrecklich grusselig. Er hat selbst mit seinen Freunden die Jacken und Decken, die den Ausländern als weiche Unterlage nächtlichen Schlafes dienten, aus den Fenster geworfen, sodass diese sich in den Ästen der nebenstehenden Bäume verfingen.
Doch hinter dieser Tür steht kein Mann, der Raum scheint gänzlich leer. Thomas nähert sich den Inneren und blickt zu der Seite des Raumes, der von der Tür versteckt ist. Thomas schaut starr auf die Fließen, der Angstschweiß perlt von seiner Stirn, ihn fröstelt. Ist das Blut? Er blickt genau auf die Stelle, in der ein kleines Loch in den Fließen ist und rund herum ist rote Farbe verteilt, die unterhalb des kleinen Loches in Richtung Badewanne verläuft.

Er weiß nicht, wie lange er darauf gestarrt hat, doch schließlich besinnt sich Thomas und läuft voller Entsetzen aus dem Raum und den Gang entlang – vor und wieder zurück – bis er endlich eine Tür entdeckt, die ihn ins Freie bringt. Dort wusste Thomas in welcher Ecke des Hauses er sich gerade eben noch befand und läuft so schnell er kann um das Haus und den Weg hinauf, der zur Straße an sein Elternhaus führt.
Erst auf der Straße hält Thomas inne und ringt erschöpft nach Atem. Er hatte sich getäuscht, die Sonne ist noch nicht ganz hinter den Horizont verschwunden, was die Verarbeitung des Schockes um einiges leichter macht. Aber erst jetzt fällt ihm auf, dass er die Zeitungen und den Brief unten im Haus fallen ließ, als er wie gebannt auf diese rote Farbe im alten Badezimmer starrte. War es wirklich Blut? Thomas wollte es gar nicht mehr wissen und die Clique mit ihrem Clubraum ist ihm jetzt auch egal. Er will nur noch schnell nach Hause, wo er sich in Sicherheit fühlt und dem alten Haus wird er sich nie im Leben weiter nähern als nötig.

 

Hallo Stella G.,

ich habe gerade Zeit und daher wird's etwas ausführlicher.
Leider auch etwas hart, ich hoffe, du kommst damit klar.

Er weiß, dass sich in diesem Haus gewalttätige Männer aufhalten,
Warum? Woher weiß er das?
Wenn du es hier erklärst, anstatt am Ende, erhöhst du die Spannung. Der Leser fiebert dann mit, ob Thomas diesen Männern begegnet.

und das Haus könnte jederzeit unter seinen Füßen einstürzen
Etwas unglückliche Formulierung: Er wird kaum das Haus unter seinen Füßen haben.

Noch wenige Sekunden und er würde den Eingang erreichen.
Konjunktiv ist immer problematisch. Interessant ist nur, was passiert, nicht was passieren würde.

Die Sonne geht schon unter und auf den Rückweg würde Thomas den Weg nur durch die Hilfe des Mondlichtes finden können.
Der Satz ist so ohne jede Aussage: Scheint der Mond oder nicht?

Er blickt zu den angrenzenden Schuppen, in dem sich seine Freunde ein Clubraum eingerichtet habe
dem Schuppen
einen Clubraum

Du hast generell Schwierigkeiten mit den Fällen.

Der Raum ist von Dämmerung des Abends heller als der Gang
Warum ist der Raum heller? Wenn er ein Fenster hat, schreib das.
Das Abend ist, ist schon bekannt und muss hier nicht nochmal erzählt werden.

und Thomas spürt die Erleichterung dessen.
Diese Formulierung ist mindestens merkwürdig.

Ich hätte den Satz vielleicht so geschrieben:
"Er war erleichtert, als er vom Gang in das Mondlicht trat, dass den Raum erhellte."
Oder so...
Lass deinen Prot. etwas tun. Das kommt immer besser, als ihn etwas spüren zu lassen oder einen Raum etwas sein zu lassen.

Verdammt, Thomas braucht einen Brief oder eine alte Zeitschrift, damit diese Mutprobe gültig ist
Er braucht keine Zeitschrift oder Brief sondern eine Beweis aus dem Haus. Das wird hier nicht deutlich.

strahlt das Licht der Dämmerung wie durch eine Röhre die Treppe hinauf
Röhre?

dass dies nicht die gleiche Treppe war wie bei seinem Aufstieg
ist
Achte auf die Zeit.

Er drückt den Griff nach unten und stößt die Tür auf, damit er schnell nach hinten ausweichen kann, falls ihm hinter der Tür ein illegaler Einwanderer entgegenblickt.
Wie bitte? Wieso denn jetzt ein illegaler Einwanderer? Wo soll der denn herkommen? Nach der bisherigen Geschichte kann er doch eher mit einem Geist oder Freddy Krueger rechnen, aber doch nicht mit einem illegalen Einwanderer.
Abgesehen davon schreibst du am Anfang von gewalttätigen Männern. Illegale Einwanderer sind nicht zwangsläufig gewalttätig. Die Erklärung reicht nicht.

Die Lebensumstände, die du im folgenden beschreibst, passen auf Obdachlose. Das sind nicht die typischen Wohnräume eines Illegalen.

Er hat selbst mit seinen Freunden die Jacken und Decken, die den Ausländern als weiche Unterlage nächtlichen Schlafes dienten, aus den Fenster geworfen, sodass diese sich in den Ästen der nebenstehenden Bäume verfingen.
Jeder weiß, wozu Decken und Jacken da sind. Er hat die Decken und Jacken dr Fremden in die Bäume geworfen. Versuch nicht, einfache Handlungen zu vergrößern, damit machst du die Sätze nur unnötig lang und schwierig.


Er blickt genau auf die Stelle, in der ein kleines Loch in den Fließen ist und rund herum ist rote Farbe verteilt, die unterhalb des kleinen Loches in Richtung Badewanne verläuft.
Wenn du schreibst, dass rote Farbe an den Fliesen ist, dann ist es rote Farbe. Wenn du hier Blut meinst, solltest du das anders umschreiben, damit der Leser es sich denken kann.
Welche Badewanne? Eben war der Raum noch leer.

War es wirklich Blut?
Nein, es war Farbe.

Thomas wollte es gar nicht mehr wissen und die Clique mit ihrem Clubraum ist ihm jetzt auch egal.
Die Zeiten stimmen nicht.

Dein Stil ist etwas sehr umgangssprachlich:

und überhaupt
ohne dass die Eltern etwas mitbekamen.
er ist noch nicht in dem Alter, wo man sich über seine Klamotten
Solche Wendungen verwendet man normalerweise nicht in der Schriftsprache.

Du neigst zu sehr langen Sätzen, zB:

Es ist nicht ganz ungefährlich, die Außenwände dieses Gebäudes haben große Löcher und das Haus könnte jederzeit unter seinen Füßen einstürzen, das hat ihm seine Mutter erklärt, als sie erfuhr, wo ihr Sohn sich mit seinen Freunden herumtrieb.

Das sind eigentlich zwei Sätze. "Das hat ihm seine Mutter..." ist schon ein neuer. Versuche, die Sätze kurz zu halten, dann lassen sie sich besser lesen.
Deine Zeichensetzung ist auch verbesserungsfähig.


Fazit:

Du hast etwas geschrieben und d.h. du bist prinzipiell auf dem richtigen Weg, aber es wartet noch sehr viel Arbeit auf dich.

Der Anfang deiner Geschichte ist zu wenig strukturiert. Es dauert zu lange, bis die Geschichte ihre Richtung findet. Der erste Absatz wirkt wie von einem unpersönlichen Erzähler. Versuche, die Handlung komplett aus der Perspektive des Jungen zu schildern.

Auch das Ende gefällt mir nicht. Ich erwartete die ganze Zeit eine Pointe, die nicht kam. Tut mir leid, aber "Junge geht in altes Haus, findet Blutfleck, läuft weg und kommt nie wieder" ist keine Geschichte sondern eine Anekdote.

Aber mach weiter!

Gruß
Andreas

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Stella,

Ein kleiner Junge läuft durch die Räume. Er hat Angst, zeigt sie aber nicht. Er weiß, dass sich in diesem Haus gewalttätige Männer aufhalten, aber das ist genau der Kick. Er möchte vor seinen Freunden prahlen, dass er sich getraut hat alleine durch die Räume zu laufen, denn nur darum geht es.

Thomas ist erst 10 Jahre alt, aber für die Anerkennung seiner Freunde muss er etwas leisten. Es ist nicht ganz ungefährlich, die Außenwände dieses Gebäudes haben große Löcher und das Haus könnte jederzeit unter seinen Füßen einstürzen, das hat ihm seine Mutter erklärt, als sie erfuhr, wo ihr Sohn sich mit seinen Freunden herumtrieb. Aber Thomas hörte noch nie auf seine Mutter und überhaupt sind ihm seine Freunde wichtiger.
Er zog sich also nach dem Abendessen seine Jacke an und lief aus dem Haus, ohne dass die Eltern etwas mitbekamen.


Im zweiten Absatz beginnt offentsichtlich eine Rückblende, da Thomas sich im ersten bereits im Haus befindet. Um das deutlich zu machen, solltest du die Rückblende ins Präteritum setzen.

Er blickt zu dem angrenzenden Schuppen, in dem sich seine Freunde einen Clubraum eingerichtet haben und nur, wer die Mutprobe besteht, darf diesen Raum betreten.

Ein paar Schritte geradeaus, und dann die labile Treppe hinauf zu den oberen Räumen, die vollgeladen mit alten Zeitungen, Büchern und Briefen sind.

"labil" klingt in Zusammenhang mit einer Treppe merkwürdig. Ich würde zB "morsch" schreiben. Und anstatt "vollgeladen" vielleicht "vollgestopft".

Die erste Tür rechter Seite erreicht, sucht Thomas nach den Türgriff und öffnet sie.

Vielleicht: "Als er die erste Tür auf der rechten Seite erreicht, sucht..."

Der Raum ist von Dämmerung des Abends heller als der Gang und Thomas spürt die Erleichterung dessen.

Klingt auch komisch. Vielleicht "Schwaches Abendlicht fällt in den Raum..." und "Thomas ist erleichtert."

Doch schon im nächsten Augenblick überzieht ihn eine Gänsehaut.

Warum? Nur weil der Raum leer ist?

Von unten strahlt das Licht der Dämmerung wie durch eine Röhre die Treppe hinauf und Thomas wird mit beschleunigtem Schritt unvorsichtiger.

Der Röhrenvergleich klingt komisch. Würde ich streichen.
Vielleicht besser: "beschleunigt seine Schritte."

Die dritte Tür seines Weges ist geschlossen und Thomas tastet zögernd nach den Türgriff.

"auf seinem Weg"

Er drückt den Griff nach unten und stößt die Tür auf, damit er schnell nach hinten ausweichen kann, falls ihm hinter der Tür ein illegaler Einwanderer entgegenblickt.

Bei dieser Stelle musste ich fast lachen, weil sie unfreiwillig (?) komisch ist. Der Leser rechnet mit Monstern, Geistern und Dämonen, Thomas aber mit illegalen Einwanderern?

Thomas weiß, dass dieses Gebäude beliebt bei solchen Menschen ist, und gerade dieser Umstand macht das Haus so schrecklich grusselig.

Ab hier hatte ich ernsthafte Zweifel, ob du die Geschichte tatsächlich ernst meinst. Erstens kann ich mir durchaus gruseligere Dinge vorstellen, als illegale Einwanderer (es sei denn, man leidet unter Xenophobie) und zweitens ist es bestimmt wahrscheinlicher, in einem alten Haus "einheimische" Obdachlose zu finden.

Er hat selbst mit seinen Freunden die Jacken und Decken, die den Ausländern als weiche Unterlage nächtlichen Schlafes dienten, aus den Fenster geworfen, sodass diese sich in den Ästen der nebenstehenden Bäume verfingen.

Da stellt sich die Frage, wer hier wirklich "gruselig" ist...

Thomas nähert sich den Inneren und blickt zu der Seite des Raumes, der von der Tür versteckt ist.

"Thomas betritt den Raum und blickt zur Seite.."

Thomas schaut starr auf die Fliesen, der Angstschweiß perlt von seiner Stirn, ihm fröstelt.

Er blickt genau auf die Stelle, in der ein kleines Loch in den Fliesen ist und rund herum ist rote Farbe verteilt, die unterhalb des kleinen Loches in Richtung Badewanne verläuft.

Hä? Welche Badewanne? Ich dachte, der Raum sei leer. Und warum rote Farbe? Thomas vermutet doch, dass es sich dabei um Blut handelt. Ich weiß nicht, ob ich den Satz ganz verstanden habe. Das "Blut" fließt also von der Badewanne in ein Loch (ein Abfluss?) in den Fliesen?

Dort weiß Thomas in welcher Ecke des Hauses er sich gerade eben noch befand und läuft so schnell er kann um das Haus und den Weg hinauf, der zur Straße an sein Elternhaus führt.

Ergibt wenig Sinn. Warum weiß er beim Verlassen des Hauses plötzlich, in welchem Teil des Gebäudes er war und was spielt das überhaupt noch für eine Rolle?

Die Zutaten "kleiner Junge", "altes Haus" und "Mutprobe" sind zwar nicht wirklich neu und originell, man kann daraus aber dennoch eine unterhaltsame und spannende Kurzgeschichte machen. Das ist dir leider nicht gelungen. Das liegt nicht nur an den stilistischen Schnitzern (die aber durchaus zu verzeihen sind. Übung macht bekanntlich den Meister), sondern auch an der dünnen Handlung. Es passiert einfach zu wenig. Illegale Einwanderer sind nicht wirklich eine unheimliche Bedrohung und die Entdeckung im Badezimmer ist mir auch etwas zu "unspektakulär". Sicher, man muss nicht alles bis ins kleinste Detail aufklären, da der Grusel in den Köpfen des Lesers entsteht. Aber ein wenig Blut im Badezimmer (von dem man noch nicht mal weiß, ob es überhaupt Blut ist), reicht meines Erachtens nicht aus. Aber lass den Kopf nicht hängen, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. /Floskel-Mode off

Gruß, Tobias


EDIT: Oh, Asta war schneller. Ich bitte Übereinstimmungen mit seiner Kritik daher zu entschuldigen.. ;)

 

@asta & MrPotato

Also, diese Geschichte ist eine weitere zu meiner Sammlung "Stella's Tagebuch".
Das sind alles Geschichten aus meinem Leben, eben nur abgewandelt!

Dieses Haus, in dem Thomas rumrennt, war früher (als ich noch kleiner war) ein beliebter Spielplatz für uns. Nur allein hat sich keiner von uns reingetraut.

Und diese illegalen Ausländer:
ich bin wirklich kein Ausländerhasser, aber man muss bedenken war bei uns so für "Arschlöcher" rumturnen. In den Häusern sind keine Einheimischen Obdachlosen (sowas haben wir gar nicht), sondern illegale Ausländer die absolut nicht scharf drauf sind, entdeckt zu werden. Ich bin so einem noch nie begegnet, aber ich kann mir schon vorstellen, dass sie gewalttätig werden, wenn die Gefahr besteht dass sie verraten werden können.
Die erwähnten Jacken und Decken haben sich diese "netten" Männer aus den Häusern besorgt, aber das ist eher nebensächlich.

Zu der Badewanne: Ok, ich geb's zu, mit dem leeren Raum hab ich mist gebaut. Nur die Badewanne war eben das einzige im Raum und Thomas konnte sie am Anfang noch nicht sehen weil die Tür im weg war.
Die Badewanne steht in Wirklichkeit in einem ganz anderen Haus, nur in dieser Geschichte habe ich sie in dieses Haus verfrachtet. Und dieses andere Haus ist das gruseligste überhaupt im Dorf. Meine Freundin und ich haben damals einen Rundgang ums Haus herum gemacht und in ein Kellerfenster geschaut. Dort stand diese Badewanne und über ihr war ein kleines Loch in den Fließen. Es sah aus als wäre dort jemand erschossen worden, und ob es nun Blut oder Farbe war weiß bis heute noch keiner! Wir sind auch nicht wieder dort in die Nähe gegangen.

Es ist auch wichtig für diese Geschichte, dass dieser Thomas erst 10! Jahre alt ist. In diesem Alter hat man bei weitem mehr Angst als mit 20 Jahren oder so. Ich werde es wohl wissen, ich hab das alles durchgemacht. Ich kenne den Thomas, der bin nämlich ich - mein Charakter und so... ihr wisst schon...


@asta
ja, ich weiß, Grammatik war schon immer meine Schwäche...

Naja, ich werde eure Antworten zu Herzen nehmen und die Geschichte noch mal überarbeiten..

 

Hi Stella,

achso, die Geschichte ist quasi autobiographisch... und genau das ist das "Problem", denke ich... Man schreibt über Dinge und Ereignisse, die man selbst als gruselig empfand und es läuft einem beim Schreiben vielleicht immer noch ein Schauer über den Rücken, weil man die Worte einfach mit eigenen Erlebnissen assoziiert. Man neigt dazu, zu vergessen, dass den Lesern dieser biographische Kontext komplett fehlt und sie die Story einfach nicht gruselig finden. Emotinoale Verbundenheit mit einer Geschichte lässt einen häufig einfach nur Sätze aneinander reihen, ohne auf für den Leser nachvollziehbare Dinge wie Atmosphäre oder Spannungsaufbau zu achten.
Grundsätzlich sind autobiographische Geschichten natürlich in Ordnung, es fällt halt ohne den nötigen Abstand manchmal nur schwer, sie auch spannend zu gestalten und Emotionen beim Leser zu wecken.

Gruß, Tobias

 

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