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Schwarze Pizzen

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24.02.2005
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Schwarze Pizzen

Sie haben mich schon wieder angeschwärzt. Verbrannter Teig ist krebserregend, und das wissen die auch! Es ist die dritte schwarze Pizza in Folge. Langsam nehme ich es persönlich. Aber ich esse sie trotzdem - oder wie zum Trotz. Hinter mir nehmen vier Personen Platz. Eine junge Frau, ein älterer Mann, eine ältere Frau und ein jüngerer Mann.

Ich spüle den verrußten Teig mit Wein hinunter, während mich ihr Gequatsche wie eine Rauchschwade einzuhüllen beginnt. Ich könnte ihr Geschwätz ignorieren, wenn sie nicht über die Oma einer gewissen Maria-Elena reden würden. Maria-Elena heißt auch meine Freundin. Die Oma liege im Sterben, sagt der ältere Herr und winkt ab.

„Sie wird es nicht mehr schaffen.“

Maria-Elenas Oma liegt zur Zeit auch im Krankenhaus. Sie hat eine Hirnblutung erlitten und ist nicht mehr ansprechbar.
Der Kellner meidet mich. Wie lange liegt mein Geld schon auf dem Tisch? Er sollte nicht so tun, als hätte er es noch nicht gesehen. Das nehme ich einem Kellner nicht ab.

Der ältere Mann sagt, dass sie ihr Land schon lange verkaufen wollte, dass es ihm bisher aber zu teuer gewesen sei. Aber jetzt...Ob es sehr schlecht um sie stehe, fragt die jüngere Frau.

„Sie ist schon nicht mehr ansprechbar“, antwortet der ältere Herr.

Auch Maria-Elenas Oma besitzt ein wenig Land.

Endlich kassiert mich der Kellner ab. Seine Mundwinkel zucken schelmisch. als er sieht, dass ich seine verkokelte Pizza komplett aufgegessen, ja verschlungen habe. So schnell werde ich bei Caruso`s nicht mehr essen gehen. Doch ich bin mir schon nicht mehr sicher, ob seine Mundwinkel wirklich gezuckt haben.

Ich gehe nach Hause und schalte den Fernseher ein. Ein neuer Kinofilm erhält gute Kritiken. Übermorgen läuft er an. Ich werde Maria-Elena morgen anrufen und sie fragen, ob sie Lust hat, mit zu kommen. Wir waren schon lange nicht mehr im Kino. Und ich gehe gerne mit ihr ins Kino, weil sie immer an den unmöglichsten Stellen lacht, beziehungsweise weint.

Kurz vor Mitternacht schalte ich den Fernseher aus und nehme mir fest vor, morgen wieder Pizza essen zu gehen. Und zwar wieder bei Caruso`s.
Denn nur so finde ich heraus, ob sie mich zum Narren halten wollen, oder ob sie es einfach nicht drauf haben.

 

Aber ich esse sie trotzdem
Er staunt nicht schlecht, als er sieht, dass ich seine verkokelte Pizza kaum angerührt habe.
hä?

Hi Nicolaijewitsch,
hehe, toller Schlussatz :thumbsup:

Also, hat dein Prot einfach keinen Lebensinhalt, oder warumv ergeudet er seine Zeit?

Hat mir Spaß gemacht, zu lesen!

Bruder Tserk

P.S: Fehlerliste kommt per PN.

 

Hallo Nicolaijewitsch,

ja was denn nun, hat er die Pizza gegessen oder kaum angerührt?
Das Gespräch über die Oma lenkt einen auf eine falsche Fährte und dann kommt der Schlussatz, und ich hab mich gefragt, soll ich als Leser zum Narren gehalten werden?
Und weil er mich genarrt hat, fand ich ihn gut...den Schlussatz..und auch die Aussage der Geschichte...aber der Mittelteil gefällt mir trotzdem nicht...weiß aber nicht genau warum.
Ich hoffe, du kannst was mit meiner Kritik anfangen.

Liebe Grüße
Katinka

 

hi nicoleijevic,

Ich könnte ihr Geschwätz ignorieren, wenn sie nicht über die Oma einer gewissen Maria-Elena.
fehlt da nicht was?

fands witzig! nichtssagend aber witzig!

gruß
krilliam Bolderson

 
Zuletzt bearbeitet:

Ach, was ich noch sagen wollte: Erst heißt seine Freundin Marie-Elena, dann spricht er aber die ganze Zeit von Natascha ...

fehlt da nicht was?
ach krilliam, du dürftest der Tzerk Interscope ruhig etwas zutrauen ;) Ist natürlich schon längst angemerkt.

Bruder Tserk

 

immer diese monopolisierungen (?)
Oh ... tut mir Leid, so habe ich das gar nicht gesehen! Ich habe natürlich überhaupt nix dagegen, wenn jmd anderer Fehler verbessert (nimmt mir ja dann was ab ;) ), aber manchmal nervts schon, wenn ich dauernd Anmerkungen sehe, die ich schon gemacht habe. Also, und bei deine Anmerkung war einfach der Tropfen, der das Faß na-du-weißt-schon.
Nur manchmal frage ich mich, wenn man sieht, dass da steht "Fehlerliste kommt per PN" von mir, und wenn man sich vllt noch an meine alten in-die-Geschichte-korrigier-Fehlerlisten erinnert und an ihre Ausführlichkeit, dann frage ich mich, wie man denken kann, ich hätte so etwas Offensichtliches übersehen. Gut, das las sich jetzt vllt arrogant, und natürlich übersehe auch ich etwas und will mich korrekturtechnisch nicht auf ein Niveau mit Häferl setzen, aber ... na ja ...
Und was mich noch daran aufregt: Wenn man schon so was anmerkt, kann man doch gleich alle Fehler anmerken und das macht auch keiner, also hats gar nix gebracht.
Na ja, aber ich werde mich in Zukunft zurückhalten :)

Sorry für offtopic.

Bruder Tserk

 

Grüßt euch krilliam, tserk und Katinkah!

Danke für eure kommentare. So schnell kam ja noch nie was zurück!

Hammer. Ein Dank auch für die Fehler-Hinweise. Mit den Namensgebungen bin ich immer etwas unentschieden....

schön, dass euch mein Text gefallen hat.

jo, beste grüße und frohes schaffen!

nico

 

hallo Nicolaijewitsch

Ich muss dir leider sagen, dass ich nicht viel an deinem Text finde. Wo ist die Verbindung zwischen der Oma und der Pizza? Wo ist hier überhaupt irgendetwas?
Bein Text ist schlicht langweilig und nichtssagend. Oder ich hab es nicht verstanden, kann ja sein, dann klär mich mal auf.
Nur sehe ich die Verbindungen halt nicht, und vor allem, das Warum. Warum schreibst du das?
und witzig fand ich es auch nicht. aber das ist eine Geschmacksfrage.

und geschreiben ist es leider auch nicht gut.

Eine junge Frau, ein älterer Mann, eine ältere Frau und ein jüngerer Mann.
Entweder machst du das absichtlich und findest es witzig, was es nicht ist, oder du beleidigst damit den Sinn der Literatur. Der ist nämlich, SAchen darzustellen und zu beschreiben.
Füll sie doch aus, diese Figuren. Beschreibe sie auf eine interessante Art und Weise, lass dir was einfallen.

Sorry

und trotzdem beste Grüße

 

Hallo Nicolaijewitsch,

ein skurriler Einfall, diese Sache mit den schwarzen Pizzen - mehr aber nicht. Für eine Surprise-Ending-Story ist der Schluss zu schwach, die Parallelität des Gespräches über die Sterbende und dem Zustand von Maria-Elena´s Oma hat für den Text keine Konsequenzen. (Die Ignoranz des Pizza-Liebhabers gegenüber dem Leid der Oma seiner Freundin klingt nur an, wird nicht thematisiert).

Schade, hätte interessant werden können …


„bzw. weint.“

- beziehungsweise

L G,

tschüß Woltochinon

 

Hallo Nico!

Bis zum Ende des vorletzten Absatzes war ich eigentlich ziemlich unzufrieden mit deiner Geschichte. Sie steht zwar in Alltag, aber das war mir dann doch irgendwie zuviel Alltag und dieses zu künstliche Herausstellen, dass der Prot auch gerade eine Maria-Elena kennt, die eine sterbenskranke Oma hat etc. ließ mich das Lesen fast schon bereuen.

Durch den letzten (Ab)Satz bekommt deine Geschichte auf jeden Fall noch einmal einen schönen Schwung - und da ich doch in jeder Geschichte (die nicht gerade bei "Seltsam" oder "Experimente" steht) einen Sinn suche, rätsele ich, was dein gegebener sein könnte. Zieht der Prot nicht die Beziehungen zwischen dem Viererpärchen und seiner Freundin die Oma davon (wie wir hier in der Region sagen)? Geht er in einer Art von Paranoia davon aus, dass die Welt ihm Inhalte vorspielt, die sich zwingend auf ihn beziehen? Diese Gedanken machen deine Geschichte auf jeden Fall reizvoll, ich als Leser würde dann doch gerne in ihr einen kleinen Hinweis sehen, ob ich mich auf der richtigen Fährte befinde.
Warum es gerade immer wieder verbrannte Pizzen sein müssen, leuchtet mir auch nicht ein. Ein Stilmittel, um klar zu machen, dass der Prot aus purer Neugierde und Selbstexploration auch dahin geht "wo's wehtut"?

Nicht grußlos verbleibt
König_Bindehaut

 

Seid gegrüßt, edle Kollegen!

Vielen Dank für eure Kommentare.

Jaja, mein Text ist etwas kryptisch. Aber es gibt durchaus eine Aussage, (die der Leser jedoch selbst finden sollte) Aber anscheinend war sie dann doch zu versteckt und vielleicht sollte ich sie noch besser herausstellen. Also, was ich mit meiner Geschichte aussagen wollte:

Es geht um einen Egozentriker. Jemand, den Gäste am Nebentisch nicht interessieren,(deswegen das minimalistische ein jüngerer Mann, ältere Frau etc.) ja sogar stören. (Geschwätz).

Und richtig Wotochinon, dies wird daran verdeutlicht, dass es ihn kaum interessiert, dass da gerade über die Oma seiner Freundin geredet wird, um deren Hinterlassenschaft schon geschachert wird.

Obwohl es ziemlich klar ist, dass dieselbe Oma gemeint wird, echauffiert sich der Prot. nicht im Geringsten, die schwarze Pizza beschäftigt ihn einzig und allein. Es kommt ihm überhaupt nicht in den Sinn, seine Freundin anzurufen, und sich nach ihrer Oma zu erkundigen, oder aber ihr von diesem feisten Typ zu erzählen, der schon auf Omas Grundstück schielt. Stattdessen möchte er ins Kino mit ihr gehen, Spass haben. Der Fernsehkonsum und der nochmalige Bezug auf die Pizza, (über die er sich durchaus echauffieren kann) weist ihn als fast autistischen Partner aus, der sich nicht im Geringsten um seine Freundin sorgt und sich stattdessen in seinen konspirativen Wahnideen verstrickt.

Ich dachte eigtl. schon, dass der Gegensatz zwischen der Banalität des Pizza-Topics und der Schwere des Oma-Topics diese Schlüsse offenlegte....

Beste Grüße,

nico

 

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