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Shit happens
Die Tür öffnete sich wieder, das musste sie sein. Sie trug das verabredete Zeichen: Knallrote, glänzende Lackstiefel. Ein kurzer Blick durch das Lokal, dann kam sie zielstrebig auf ihn zu.
„Ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“
„Was denn? Aber hallo erstmal! Ich bin Gaby.“ Sie hielt ihm die rechte Hand hin, die er nicht ergriff.
„Du siehst überhaupt nicht so aus, wie du dich beschrieben hast!“
„Aber ...“
„Du bist doch so FETT!“
„Oh.“
„Ich mein, ich hab einen Ruf zu verlieren, ich kann mich doch mit keiner Frau sehen lassen, die wie die erste weibliche Sumoringerin aussieht!“
Ihr Gesicht war jetzt ein einziges Fragezeichen.
„Und dein Gesicht ... Verpatzte Schönheitsoperation? Eine sehr seltene genetische Erbkrankheit? Dich darf man nicht zu lange ansehen, da wird man ja blind.“
„Wie, warum, du, nein, ich weiß nicht, was ...“ Jetzt wurde sie dunkelrot.
„Und, naja, du hast mir online erzählt, du hast studiert? Bis jetzt hast du noch keinen geraden Satz rausgebracht, der mehr als drei Wörter hatte, also wirklich ... Ober, zahlen! ... Und mit der Körperhygiene hast du´s wohl auch nicht so, hier stinkt es ja jetzt auf einmal wie in einem Ziegenstall!“
Ihre Augen hatten sich inzwischen mit Tränen gefüllt. Er lachte schallend.
„Ach, komm Schätzchen, war doch nur ein Scherz, du siehst ganz entzückend aus, du bist eine der hübschesten Frauen, die ich je getroffen habe. Ich wollte dich nur ein wenig verunsichern und nicht gleich zeigen, wie scharf ich dich finde!“
X-file-mäßig jagten nun dunkle Wolken über die himmelblaue Iris ihrer Augen.
„Ja, ich find dich auch sehr süß!“ Bei diesen Worten wurden aus ihren wunderschönen Augen blutunterlaufene Teleskopaugen, die sich immer weiter aus den Augenhöhlen drehten, und aus den Teleskopaugen wurden schließlich zwei schleimtriefende Teleskoprüsselchen, die sich auf seine Augen setzten und sie aussaugten. Dann rülpste sie.