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Shopping

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20.03.2008
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Shopping

Ich so: »Genick: KNACK!« Ergo voll zum schwulen Arzt gewetzt und gewitzt verschärfte Krankengymnastik ausbaldowert. »Bring’ großes Badetuch mit, Du A’sch!« angesagt bekomm’, mächtig Patte eingeholt -> ab zum Shopping.

Ich betrete das Einkaufszentrum für Textilwaren aller Art und mische mich berührungsarm unter hochwasserhosige Hausfrauenhintern. Weltmännisch souverän umschlendere ich gekonnt die Damenunterwäsche, sauge den Bademodengeruch ein wie kalten Fußkaffee, hüpfe grazil durch die Blicke der Verkäuferdamen, die sich wie Papageien vor lauter Langeweile schon ganz zerzaustzupft haben, weil alle vor ihrem nervenzermarternden, von dem verrückten Araber Abdul Al Hazred schon in seinem Necronomicon erwähnten »Kammer Ihne ebbes helfa?« Worte einer nie ausgesprochenen Sprache schreiend in den Wahnsinn rennen, und lande schließlich bei den landläufig unter Freibadgängern wohlbekannten Badetüchern. Mithilfe meiner vier Megachecks performierenden Geschmacksneuronenmatrix ermittle ich die am besten zu meinen Augen passende Farbe und bewege mich wohlwollend zur Kasse. »Natürlich bezahle ich in bar. Seh ich vielleicht aus wie Sie?« Das hat gesessen. -> Die Kassiererin zupft sich, massiv in den Grundfesten getroffen, die letzten Spitzenbüstenhalterreste aus den Haaren, während sie mit zittrigen Händen meine stolzen Reichtümer unter Kniefällen noch und nöcher entgegennimmt.

Auf dem Heimweg ziehe ich mit meiner Shopping-Tasche eine Furche tosenden Jubels durch die Einkaufsmeile der Innenstadt. Pudelmützenkinder zeigen auf mich und fragen ihre Mütter, wer dieser stolze Prinz sei, woraufhin diese, meiner angesichtig, an wiederholten Artikulationsversuchen mit hilflos auf- und zuklappenden Kiefern kläglich scheitern, da sie ihre Blicke nicht von mir reißen können. Bettler graben sich schreiend mit den ungewaschenen Zähnen ein Loch in das gute Marmorpflaster. Eine Tchibo-Filliale explodiert sang- und klanglos aus niederen, fremdkapitalistischen Gefühlen. Flugzeuge stürzen ab. King-Kong ißt den Hölderlinturm. Das Universum zerbirst in einem infernalischen Getöse.

 

Guten Morgen, Skraave!

Du schreibst eine ganz besondere Musik daher, die vor allem mal klasse klingt:

hochwasserhosige Hausfrauenhintern
wie kalten Fußkaffee
Spitzenbüstenhalterreste
Pudelmützenkinder

Und der ganze Schluß, wunderhübsch. Da muß ich weder Sinn noch Aussage haben. Ich hab es mir extra nochmal laut vorgelesen, für den Rhythmus. Lohnt sich.

mische mich gekonnt (...) umschlendere ich gekonnt
Ein gekonnt hätt' weggelassen gekonnt.

Total garnicht kapiere ich leider folgendes Gefüge:

weil alle vor ihrem nervenzermarternden, von dem verrückten Araber Abdul Al Hazred schon in seinem Necronomicon erwähnten »Kammer Ihne ebbes helfa?« Worte einer nie ausgesprochenen Sprache schreiend in den Wahnsinn rennen

Was wurde im Necronomicon erwähnt? Das Kammer Ihne ebbes helfa? (Wieviele Tentakel hat denn das?) Und bevor sie das sagen können, müssen sie schon wegrennen, während sie in der nie ausgesprochenen Sprache schreien?
Vielleicht wäre es möglich, durch das Setzen von Kommata o.ä. dem Leser einen Durchblick zu verschaffen.

Soll ich die Pfeile und die Art Deiner Anführungszeichen bemängeln, bevor's ein And'rer tut? Nö.

Ich hab Dein Debütstück gernstgelesen. Es ist eigenartig, witzig und echt. Mir genau richtig am Karfreitagmorgen.
Achnochwas: Willkommen hier im Forum!
Mögen die Hufe der Kritiker Dein armes Genick nicht zu sehr verbeulen. Obwohl: Mit dem tollen Handtuch kannst Du allem gelassen entgegensehen.

Liebe Grüße,
Makita.

 

Guten Fastnochmorgen, Makita!

recht herzlichen Dank für den Schmeichel. Ich war ja erst unsicher, ob ich mit sowas hier richtig bin. Deine Reaktion stärkt mich nun.


Ein gekonnt hätt' weggelassen gekonnt.
Da hast Du gekonnt recht. Werd ich gleich noch bearbeiten.

Was wurde im Necronomicon erwähnt? Das Kammer Ihne ebbes helfa? (Wieviele Tentakel hat denn das?) Und bevor sie das sagen können, müssen sie schon wegrennen, während sie in der nie ausgesprochenen Sprache schreien?
Vielleicht wäre es möglich, durch das Setzen von Kommata o.ä. dem Leser einen Durchblick zu verschaffen.
Hier hast Du mich erwischt: So ganz hab ich das auch nicht verstanden. (Das wär auch bestimmt gefährlich, weil's hier schließlich um das Necronomicon geht.) Folgende Interpretation halte ich jedenfalls für weitgehend ungefährlich: Der verrückte Araber Abdul Al Hazred hat in seinem Necronomicon die nervenzerfetzende Phrase »Kammer Ihne ebbes helfa?« erwähnt (den Zusammenhang lasse ich hier aus Sicherheitsgründen bewußt aus), und aufgrund ihrer nervenzerfetzenden Natur rennen alle schreiend davon, wenn sie ihrer angehörig werden.
Weil sie aber (die Phrase) aus dem Necronomicon kommt und dort schon viel zu lang mit den pursten Bösheiten des Kosmos zusammenlag, wird man davon nicht einfach nur blöd oder albern, sondern man verfällt in einen gräßlichen Wahnsinn aus apokalyptischen Schmerzen, und daher kommt es dann auch, daß die Grundfesten Natur von dem Paradoxon erschüttert werden, daß die Wahnsinnigen dann Worte einer nie ausgesprochenen Sprache schreien.
Die Idee mit den Kommata kam mir übrigens auch, aber ich dachte, da kommen nirgends welche hin. Wo würdest Du ergänzen?

Soll ich die Pfeile und die Art Deiner Anführungszeichen bemängeln, bevor's ein And'rer tut? Nö.
Die Pfeile krieg ich bestimmt noch um die Ohren gehauen, wenn noch jemand kommentiert, aber die Anführungszeichen kann ich mit Wikipedia rechtfertigen.

Gerne bin ich willkommen und hoffe, das Handtuch künftig nur noch zum Abtrocknen zu benutzen.

Soviel dazu,
Skraave

 

Ahoi!

Deine Erklärungen habe ich... äh... zur... Kenntnis genommen. Ja.

Diesen Satz zu begradigen ist nicht einfach. Das hatte ich mir einfacher vorgestellt! Ich habe verschiedene Kommata ausprobiert und fand keine Erleuchtung, es bleibt unstimmig.
Eines muß definitiv hin:

schreiend in den Wahnsinn rennen, und lande schließlich
Aber das hat mit dem Grundverworrenheitsproblem nix zu tun.

Natürlich könntest Du den Hobel folgendermaßen ansetzen:

..., weil alle vor ihrem nervenzermarternden, von dem verrückten Araber Abdul Al Hazred schon in seinem Necronomicon erwähnten "Kammer-Ihne-ebbes-helfa?" schreiend in den Wahnsinn rennen, und lande schließlich...

Glätten durch Abspecken, das ist nun nicht gerade Königsklasse und bei kurzen Texten auch ärgerlich, aber der Leser soll ja nicht gegen die Wand rennen, und zu verschachtelte Konstruktionen bremsen den Fluß.

Immer auf der Suche nach den Vielfarbigen Eiern des Cthulhu,
Makita.

 

Ja, so isset: dat Thema „shopping“ hätt’ mich nich’ gejuckt, wär ignoriert wordn, aber Makita seiet gedankt, binnich hängn gebliebn.

Hallo und herzlich willkommen auf KG.de, Alter!

Feine Kürzestgeschichte mit Wortspiel (gewetzt/gewitzt) Wortschöpfungen (hochwasserhosig/Bademodengeruch/ Fußkaffee/ zerzaustzupft etc.) Gleichwohl: Barzahlen hat nix mit der bar im Wohnzimmer zu tun, mag sie noch so minniwinzig sein, darum »natürlich bezahle ich in Bar«, bar klein. Und „King-Kong ißt den Hölderlinturm“ ß durch doppel-s ersetzen. Und ob den Untoten in den Konsumlandsmannschaften noch „etwas zu helfen“ sei, muss offe’ bleibe’.

Und noch etwas wird in mir ausgelöst durch diesen kleinen Text: Das „noch und nöcher“ ist hierzulande eine alte Redensart wie „eins nach’m andern, im ganzen zwo“ und meine alte Dame gab auch schon mal die Weisheit von sich: „der eine so, der andere so“, womit sie nicht unrecht hatte.

Kurz & gut, bevor ich in Erinnerungen schwelge, hat mir gefallen + ich bin neugierig auf Dein nächstes Werk!

Schöne Tage diese Tage wünscht

Friedel

 

Grüß Gott, ihr zwei beiden,

Makita schrieb:
Ich habe verschiedene Kommata ausprobiert und fand keine Erleuchtung, es bleibt unstimmig. Eines muß definitiv hin:
Skraave schrieb:
schreiend in den Wahnsinn rennen, und lande schließlich
Aber das hat mit dem Grundverworrenheitsproblem nix zu tun.
Darauf laß ich mich freudig ein.

Makita schrieb:
Natürlich könntest Du den Hobel folgendermaßen ansetzen:

..., weil alle vor ihrem nervenzermarternden, von dem verrückten Araber Abdul Al Hazred schon in seinem Necronomicon erwähnten "Kammer-Ihne-ebbes-helfa?" schreiend in den Wahnsinn rennen, und lande schließlich...

Aber Deine Umformulierung mag ich - Entschuldigung - nicht. Ich finde, das unterstreicht auch etwas den immanenten Wahnsinn, wenn man sich beim Lesen ein bißchen den Kopf stößt.


Friedrichard schrieb:
Hallo und herzlich willkommen auf KG.de, Alter!
Yo! Fetten Dank, ey, und Grüß Gott!

Friedrichard schrieb:
Barzahlen hat nix mit der bar im Wohnzimmer zu tun, mag sie noch so minniwinzig sein, darum »natürlich bezahle ich in Bar«, bar klein.
Is' gebont.

Friedrichard schrieb:
Und „King-Kong ißt den Hölderlinturm“ ß durch doppel-s ersetzen.
Hier muß ich jedoch widersprechen: Ich hab viele Jahre und diverse Deutschlehrer gebraucht, um die alte Rechtschreibung einigermaßen beherrschen, da hab ich bestimmt keine Lust mich so hopplahopp umzustellen. Nix für ungut.

Friedrichard schrieb:
Kurz & gut, bevor ich in Erinnerungen schwelge, hat mir gefallen + ich bin neugierig auf Dein nächstes Werk!
Ich hatte ja damit gerechnet, daß die Geschichte nach wenigen Stunden gelöscht ist und steh also mit 2:0 positiven Kritiken verdammt gut da. Sehr angenehm. Dankeschön.

Laßt euch eine feine Nachtruhe angedeien,
Skraave

 

Tag Skraave!

Ich hab lange überlegt, ob mir dir Geschichte gefallen soll oder nicht und bin zu keinem Schluss gekommen. Deshalb kann ich jetzt auch nur ein bisschen rumlabern.
Zunächst einmal hat die Geschichte ein irrsinniges Tempo, das macht es ein bisschen schwierig zu lesen, allerdings wüsste ich auch nicht, wie man das ändern könnte, ohne den Text grundlegend zu ändern, und ich gehe jetzt mal davon aus, dass du das hier nicht vorhast.
Ich glaube auch nicht, dass du die -> Pfeile rausnehmen wirst, aber ich dachte ich bemängel es mal, mich hat das nämlich gestört. Ich wüsste auch nicht welche Funktion die da erfüllen, die Geschichte käme auch prima ohne die Dinger aus. Kannst mich ja vom Gegenteil überzeugen. ;)
Ehm, jo. Da sind ein paar witzige Wortschöpfungen drin (ein paar ist wohl untertrieben).

Mithilfe meiner vier Megachecks performierenden Geschmacksneuronenmatrix ermittle ich die am besten zu meinen Augen passende Farbe
Das fand ich gut. ;)
Aber naja, ich hab den Eindruck, dass die Geschichte nur um des Schreibens Willen geschrieben wurde, dass es also nur darum geht, ein paar Wortkreationen an den Mann zu bringen, und das ist mir persönlich einfach zu wenig. Vielleicht ist mir aber auch der tiefere Sinn entgangen.
Naja, begeistert hats mich jetzt nicht, aber Schreiben kannst du auf jeden Fall, aber das hab ich ja schonmal gesagt, soweit ich weiß.

Liebe Grüße,
apfelstrudel

 

Hallo apfelstrudel,

danke für Deine ausführliche Kritik. Das Tempo ist mir bisher gar nicht so bewußt aufgefallen. Das könnte daran liegen, daß das so gedacht ist, und wenn man das ändert, ist das so, als würde man einem Kolibri Albatroßflügel anschrauben. Ich glaube, wenn man da Tempo rausnimmt, verliert sich die Geschichte in sich selbst und zerrinnt zu einem Pfützchen Unerheblichkeit und Langeweile. Also laß ich das tatsächlich lieber bleiben.

Die Pfeile hätte ich gern durch richtige Pfeile ersetzt, aber das wollte das Forum nicht. Und wahrscheinlich würden die Pfeilkritiker sie dann immer noch doof finden.
Ich hab überlegt, ob ich sie durch Gedankenstriche ersetzen soll, fand aber dann, daß es Pfeile sein müssen. Jetzt, da ich genauer darüber nachdenk, und wo wir grade beim Tempo sind, glaub ich, daß die Pfeile auch Tempo bringen. Ein Gedankenstrich ist mehr wie eine Schiene, auf der man entlanggleiten kann, ein Pfeil schiebt einen richtig vorwärts. Das war mir wohl wichtig.
Vor allem der erste Pfeil hat für mich auch schon fast eine Gestik, die aus einer Bewegung heraus beide Hände erhebt und dann mit den Zeigefingern in eine bestimmte Richtung zeigt. Nach dem Geldholen leitet die Geste also auf eine Art Broadway, zum Shopping, vielleicht unterstützt von einer Blaskapelle oder so. (Sowas muß es massenhaft in Filmen geben, aber mir fällt keiner ein.)
Ich hab nicht das Gefühl, daß das überzeugend klingt.

apfelstrudel schrieb:
Aber naja, ich hab den Eindruck, dass die Geschichte nur um des Schreibens Willen geschrieben wurde, dass es also nur darum geht, ein paar Wortkreationen an den Mann zu bringen, und das ist mir persönlich einfach zu wenig. Vielleicht ist mir aber auch der tiefere Sinn entgangen.
Ja, ich hab schon immer um des Schreibens willen geschrieben, sofern ich überhaupt geschrieben hab. Ich kann mir nicht vorstellen, eine Geschichte zu schreiben, um irgendeine tiefere Botschaft zu übermitteln, die ich mir vorher ausgedacht hab. Das hieße ja, daß ich dem Leser diktiere, wie er meine Geschichte zu lesen und zu erleben hat. Ich erzeuge lieber Stimmungen und so Zeug und überlasse dann dem Leser, was er daraus macht. Wenn Dir der tiefere Sinn also entgangen ist, hat die Geschichte einfach keinen. Für mich hat sie auch keinen. Außer vielleicht, daß ich ein in Wirklichkeit nicht ganz so extrem gut zu meiner Augenfarbe passendes Badetuch besitze.


Das Lob laß ich am besten unangetastet so stehen, sonst geht’s noch kaputt.

Grüße,
Skraave

 

Sersen Skraave,

Dein Text hat was von Slam Poetry, und durch die vielen feinen Wortkreaturen und das Tempo trägt er sich auch beim stillen Lesen, ohne daß da mehr sein muss, als will oder ist. Mir hat der Text in seiner verschwenderischen Wortartistik gut gefallen, auch wenn das finale Ende doch ziemlich gewöhnlich ist, also ehrlich. Immer geht die Welt unter....

Textkram :

weil alle vor ihrem nervenzermarternden, von dem verrückten Araber Abdul Al Hazred schon in seinem Necronomicon erwähnten »Kammer Ihne ebbes helfa?«KOMMA Worte einer nie ausgesprochenen SpracheKOMMA schreiend in den Wahnsinn rennen
wobei sich hier alternativ auch Gedankenschienen statt der Kommata einsetzen ließen
während sie mit zittrigen Händen meine stolzen Reichtümer unter Kniefällen noch und nöcher entgegennimmt.
da finde ich die Satzmelodie verstellt durch die krude Auflistung, umgestellt wär's unverstellter : während sie mit zittrigen Händen(KOMMA) unter Kniefällen noch und nöcher meine stolzen Reichtümer entgegennimmt.

Fluffiges Teil, zieht eben mal so durch und hinterlässt Jokus und Gutlaunigkeit - und da die Badesaison ja wieder anfängt, ist es immer noch aktuell.

Grüße
C. Seltsem

 

hi Skraave,

eidadaus, schon mehr als ein Jahr her dein shopping und jetzt erst entdeckt. Hoffe, du schlenderst nochmal vorbei, ist ja auch schon wieder ein Monat her, das hast dich blicken lassen. Nun denn:

Starkes, treffendes Stück a la "husch husch zum Wühlkörbchen äh Wühltisch", nur nix liegen lassen, könnt ja nen Schnapper sein. Nicht mehr ganz Mensch, aber Hyäne und furchteinflössend stolz dabei.
Bleibt mir nur die Frage zum Schluß: Hast du was mit der Finanzkrise zu tun? Oder bist du Hellseher?
Ach, was soll's. Geld ist ja auch nur Geld.

Hat mir gefallen!

Katinka

 

Nanu! Wer hätte gedacht, daß es zu so sinnlosem Getöse so viel zu sagen gibt. Und dann auch noch so spät. Aber ich freu mich natürlich.

Dein Text hat was von Slam Poetry, und durch die vielen feinen Wortkreaturen und das Tempo trägt er sich auch beim stillen Lesen, ohne daß da mehr sein muss, als will oder ist.
Ich dachte immer, das hieße „Poetry Slam“. Und das war eigentlich auch schon alles, was ich je darüber dachte oder zu wissen geglaubt habe. Shopping beruht jedenfalls auf einer wahren Geschichte und nich' auf so'm neumodischen Gedöns. Sowas hatten wir damals ja gar nich'!
(Hatte übrigens nix mit der Badesaison zu tun, sondern mit einem verrenkten Genick, das der Gymnastologin eine Badetuchforderung zwecks Unterlage abverlangte.)

Mir hat der Text in seiner verschwenderischen Wortartistik gut gefallen, auch wenn das finale Ende doch ziemlich gewöhnlich ist, also ehrlich. Immer geht die Welt unter....
Naja, das liegt halt daran, daß Endzeit und Weltuntergang so geil sind. Kann ich nix für!

Daß alle Welt mit diesem langen Satz Probleme hat und weiß, wie man den besser machen könnte, versteh ich total gut. Aber Deine Kommas da, Entschuldigung, die versteh ich überhaupt gar nicht.

Man kann zwar schreiend (in den Wahnsinn) rennen, aber das schreiend bezieht sich nicht auf auf das Rennen, sondern auf die Worte (einer nie ausgesprochenen Sprache). Die werden nämlich beim Rennen geschrien.
Bei dem anderen Komma fällt mir keine Argumentation ein, außer der, daß ich's ohne Komma besser find. Und soweit ich die Kommaregeln verstanden hab, ist das letztendlich die einzige Regel. Zur Not könnte ich mit „Slam Poetry!“ bestimmt alles rechtfertigen.

Trotzdem lieben Dank für's Lesen und Phoenixen.

Nicht mehr ganz Mensch, aber Hyäne und furchteinflössend stolz dabei.
Eine stolze Hyäne? Gibt's das? Sowas hätte Disney bestimmt nicht gewollt.

Hast du was mit der Finanzkrise zu tun?
Mist. Ich dachte, das wär das perfekte Verbrechen gewesen. Aber wenn Du's sowieso schon rausgekriegt hast:
Nachdem das Universum ausexplodiert hatte, hab ich King Kong auf Familienhäuser in den USA abgerichtet. Die Bauindustrie stellte sich recht schnell auf die gestiegenen Verluste ein und verdreifachte ihre Hausbaukapazitäten. King Kong bekam aber irgendwann Sodbrennen und ernährt sich seitdem nur noch von japanischen Papierwänden. Die Bauindustrie hat diesen erneuten Umschwung dann dummerweise komplett verschlafen und es gab plötzlich dreimal mehr Häuser als Leute. Die Preise fielen ins Bodenlose — den Rest kotzen uns die Medien täglich ins Wohnzimmer.

Naja, so kann's gehn. Dir jedenfalls auch herzlichen Dank.
Und euch beiden ein gesegnetes Wochenende.

 

Hi Skraave,

Daß alle Welt mit diesem langen Satz Probleme hat und weiß, wie man den besser machen könnte, versteh ich total gut. Aber Deine Kommas da, Entschuldigung, die versteh ich überhaupt gar nicht.
der Satz ist wie er da steht einfach falsch, drum beiße ich mich fest und lass nicht locker :D Meine Kommatavorschläge waren die einzige Option, den Satz nur durch Beigabe von Satzzeichen zu korrektieren.

Man kann zwar schreiend (in den Wahnsinn) rennen, aber das schreiend bezieht sich nicht auf auf das Rennen, sondern auf die Worte (einer nie ausgesprochenen Sprache). Die werden nämlich beim Rennen geschrien.
gut, dann ist die Botschaft identifiziert, muss nur noch so in den Satz rein. Ginge z.B. so :

weil alle vor ihren nervenzermarternden, von dem verrückten Araber Abdul Al Hazred schon in seinem Necronomicon erwähnten Worten »Kammer Ihne ebbes helfa?«KOMMA Worte einer nie ausgesprochenen SpracheKOMMA schreiend in den Wahnsinn rennen

Bin ich uneinsichtig mit den Kommas ?! :Falls es trösten kann, nicht nur da :D Und falls nicht, dann trotzdem.

Und ja, die Kunstform und das Event nennt sich Poetry Slam, doch das Medium ist doch dann mE Slam Poetry. Und ja, mit der ist alles zu rechtfertigen, die ist _echt_ wild und ungezähmt. Oder rückverwildert, je nachdem, in welchem Alter man sie entdeckt.

Phoenixen gefällt mir ausgeschrieben gut, das kupfer ich Dir ab und präsentiere die Vokabel beim nexter Gelegenheit.

Lass gutgehn und schreib mal wieder :)

Grüße
Commatant Seltsem

 

der Satz ist wie er da steht einfach falsch, drum beiße ich mich fest und lass nicht locker :D Meine Kommatavorschläge waren die einzige Option, den Satz nur durch Beigabe von Satzzeichen zu korrektieren.
Ich find ihn goldrichtig und bin jederzeit bereit, ihn mit meinem Leben... Also, ich find den echt gut so!

Ich könnte folgende Kommaerweiterung verstehen:

... weil alle vor ihrem nervenzermarternden, von dem verrückten Araber Abdul Al Hazred schon in seinem Necronomicon erwähnten »Kammer Ihne ebbes helfa?«, Worte einer nie ausgesprochenen Sprache schreiend, in den Wahnsinn rennen ...

Da wäre dann Worte einer nie ausgesprochenen Sprache schreiend ein optionaler Erweiterungseinschub. Oder so.

Das Komma vor schreiend ist auf jeden Fall falsch, weil der Einschub dann unvollendet daherkommt, weil sich das Schreien dann auf die Worte bezieht. Es wird aber unspezifisch geschrien. Das ist so Brauch bei nie ausgesprochenen Sprachen. Find ich.


Phoenixen gefällt mir ausgeschrieben gut, das kupfer ich Dir ab und präsentiere die Vokabel beim nexter Gelegenheit.
Das freut und ehrt mich.

Genehmes Wohlgehabe,
Skraave

 

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