Was ist neu

Silvester

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29.07.2003
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Silvester

Es war das Jahr, das man nicht richtig genießen konnte. Der Grandprix war dieses Mal schon wieder nichts neues, George Bush wurde gewählter Präsident der Vereinigten Staaten und hundertausende Menschen starben in Asien durch eine einzige Flutwelle.
Das blaue Licht im Keller ließ alle Umrisse verschwimmen. Ich erinnerte mich zurück an damals, als ich noch jünger war und wir, das heißt mein Bruder und ich, mit der Großfamilie feiern mussten. Dort gab es jedes Mal entweder Fondue oder Raclette, man unterhielt sich andauernd über die selben Dinge und irgendwann hatte ich es satt. Aber damals hat man sich noch wirklich darauf gefreut.

Dieses Jahr war alles ganz anders. Überschattet von leichtem Ohrensausen saß ich auf der Bank, aß Bockwurst mit Nudelsalat und unterhielt mich mit den anderen.
"Was wünschst du dir fürs neue Jahr?", fragte mich ein Mädchen neugierig. Wünsche, dachte ich mir. Jetzt sind es auch noch Wünsche. Früher waren es nur Vorsätze, da war man selber Schuld, wenn man sie nicht eingehalten hat. Seien wir mal ehrlich; geändert hat sich doch nie etwas.
"Och, darüber mache ich mir ungern Gedanken", antwortete ich gleichgültig.
"Männer", schallte es nur noch zurück.

Das Feuerwerk war atemberaubend gewesen. Das kam vom vielen Schwarzpulver. Husten brachte nichts. Mit Schaumwein spülte ich den Geschmack herunter. Vielleicht hätte ich besser spenden sollen. Von den Raketen bekam ich dann so gut wie gar nichts mehr mit. Das Ohrensausen wurde stärker, die Ohrstöpsel halfen da schon nicht mehr und machten es eher schlimmer.
Ich sah mich um: Überall wankende Gestalten, von denen ich viele gar nicht kannte. Die eine Hälfte hielt sich noch halbwegs auf den Beinen, während die andere nicht wusste was sie tun sollte.
Manche werden lustig, wenn sie trinken, manche werden aggressiv. Manche aber werden traurig und dann kommen die ganzen Beziehungskrisen zutage.
Die Umarmungswelle kommt auf und natürlich werde ich mitgerissen. Es knallt und pafft und überall poppen Sektkorken.

Morgen wird hier jemand gewaltig aufräumen müssen, denke ich, während ich den Unbekannten ein "frohes Neu's" zurufe.

Meine Vorsätze für's neue Jahr? Dieses Mal feiere ich woanders!

 

Hallo Yaso,

Passend zum Jahreswechsel willst du uns deine Eindrücke zum Silvesterfest schildern. Leider gelingt dir dies für meinen Geschmack in der Kürze des Textes nicht.

Nur eines bleibt sicher: Dieses Silvester werde ich so schnell nicht vergessen.
Warum wirst du es nicht so schnell vergessen? (Zeitenwechsel)
Du berichtest von den zurückliegenden Ereignissen des Jahres, jedenfalls von denen, die dir etwas bedeut haben, und von persönlichen Erlebnissen am Silvesterabend. Damit zeigst du, dass Silvester einerseits zum Nachdenken über das Vergangene im Jahr, andererseits zur feierlichen Begrüßung des neuen Jahres einlädt. Mehr Quintessenz konnte ich deinem Text nicht abgewinnen.

"Och, darüber mache ich mir ungern Gedanken", antwortete ich gleichgültig.
- Punkt nach Gedanken weg

Vielleicht hätte ich besser spenden sollen.

Lieben Gruß,
moonaY

 

hi yaso,

gefällt mir sehr gut ... ich mag die beiläufigkeit, mit der du viel rüberbringst, vor allem den satz

"Es war das Jahr, das man nicht richtig genießen konnte. Der Grandprix war dieses Mal schon wieder nichts neues, George Bush wurde gewählter Präsident der Vereinigten Staaten und hundertausende Menschen starben in Asien durch eine einzige Flutwelle."

zu silvester hab ich auch jedesmal das gefühl, dass das früher ein tag war, auf den man sich gefreut hat und jetzt eher einer ist, an dem man gezwungen wird (auch vor sich selbst) ein jahresresümée zu ziehen, was ja nicht immer angenehm ist. die nacht selbst, mit all dem alkohol und den knallern, finde ich auch immer seltsam und heuer besonders absurd. das einzige, worauf ich mich jedes jahr freue, ist der donauwalzer, den zu tanzen hier bei uns pflicht ist und den man dann am neujahrsmittag im neujahrskonzert wiederhört.

gewundert habe ich mich, als ich dein alter gelsen habe ... so jung und schon so "abgeklärt"?

alles liebe,

h.

 

Hallo Yaso,

ich mag den Stil diesen Textes sehr gerne - beiläufig erzählt, liest er sich wie ein einzelner Gedankengang - lauter lose, nicht unbedingt miteinander verknüpfte Fäden. Aber auch mir ist nicht schlüssig, warum du/der Prot dieses Silvester nicht vergessen wirst/wird. Ich kann aus all diesen vielen Gedanken keinen herauslesen, der so sehr beindruckt haben soll... Mein rat: arbeite entweder diesen Grund nochmal deutlicher heraus oder verlängere den Text. Oder aber streiche den Schlussatz.

Gruß,
Anea.

 

Moin Yaso.
Der Text war halbwegs flüssig, Fehler wie RaGlett (Raclette/Französisch) stören aber, und die Unvergesslichkeit des Sylvesters erschließt sich mir noch nicht.
...nach deinem Alter schau ich jetzt lieber nicht(grins)
Fazit:
Weiterschreiben, (vielleicht auch noch um den Sinn erweitern)dann klappt´s beim nächsten Mal besser...
Frohes neues.
Lord

 

Hmmm ... sieht so aus, als hätte ich gemischte Gefühle verursacht.

@moonaY:

Du hast Recht, der letzte Satz passt vom Inhalt nicht hin. Mir entzieht sich die Bedeutung gerade selbst, denn zum Schreiben musste ich mich in den Zustand völliger Gleichültigkeit versetzen :D

@tantehildegard:

Sind achtzehn Jahre jung? Wenn ich manchmal mitkriege, was einige Zwölfjährige schon erlebt haben, fühle ich mich wie ein Opa ...

@Anea:

Wenn ich vor dem letzten Satz Schluss mache, dann hat der Text keinen Schluss oder etwa doch?

@Lord Arion:

Dort wo ich herkomme, sagt man Raglett. Sogar die Franzsosen sprechen es so aus, wenn man genau hinhört. Leider kann ich mich mit Mundart aber nicht herausreden, ich weiß ;).

Hmmm unvergesslich war, glaube ich, ironisch gemeint. Toll war's jedenfalls nicht.

Auf jeden Fall danke für's zuhören, beziehungsweise lesen ...

LG,
Yaso

 

Und so hat der Text einen Schluss, der nicht passt.
Also ergänze ich: streiche und ersetze mit passendem Ende. Mach es rund...

 

Ich finde den Text auch recht gut, aber mir fehlt da irgendwie was. Was jetzt schon ziemlich alle vor mir gesagt haben, kann ich nur wiederholen. Der letzte Satz passt nicht. So wie du es beschrieben hast, vergisst man dieses Silvester sofort.

Der Grandprix war dieses Mal schon wieder nichts neues, George Bush wurde gewählter Präsident der Vereinigten Staaten
schon allein hier gibst du mir nicht gerade die Idee, dass ich es im Gedaechtnis behalten sollte.

Insgesamt finde ich, dass der Text noch ziemlich viel Potential hat. Es sind sehr gute Gedanken dabei, aber irgendwie fuehrst du sie nicht hundertprozent aus. Geh doch nochma durch den Text und ueberleg, wo du noch ein bisschen mehr draus machen koenntest. Aber ansonsten streich einfach den letzten und dann ist es auch ein guter Text :-).

Nebenbei: Warum eigentlich immer diese pessimistischen Texte? Hat nich auch mal wer einen opt. zu Silvester auf lager?

 

Hallo Tommy!

Warum pessimistisch? Vielleicht weil es einfach pessimistische Zeiten sind, in denen wir leben. Oder ist das nur die Mentalität in Deutschland heutzutage? Nach den ganzen Katastrophen kann man seinen Optimismus schon verlieren.

Ich habe den Text jedenfalls ein wenig abgeändert.

 

Hi Yaso,

ach ja, die typischen trüben Gedanken eines Jugendlichen.
Kenne ich von meinen Söhnen. Ändert sich aber mit der Zeit :)

beim nächsten Mal, will dein Prot woanders feiern.
Und wenn das wieder so ein besch ... Jahr wird, hat er wohl die gleichen Gedanken nehme ich an. :shy:
Wenn man es sich überlegt, unterscheidet sich die Silvesterfeier von anderen Feiern, doch nur dadurch, dass man sich um Mitternacht zuprostet und ein frohes Neues wünscht.
Ein Ritual.
Doch wir Menschen neigen dazu uns schwere Gedanken über das Vergangene zu machen, dass wir eh nicht mehr ändern können. Warum? :hmm:

Warum nicht gespannt auf das Neue warten und es annehmen, sei es nun
positiv oder negativ.
Erfahrungen, die uns das Leben bietet, können uns nur bereichern. Jedes Ende hat einen neuen Anfang.
Freuen wir uns drauf. ;)

Bin gespannt, was uns dein Prot zum nächsten Jahreswechsel zu erzählen hat. :)

lieben Gruß, coleratio

 

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