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Sinfalda
Auf einem großen Hügel, der voller schwarzen, qualmender Felsbrocken lag, standen sie sich gegenüber. Es waren in etwa zwei gleichgroße Geschöpfe, denen man den Hass, den sie für einander empfanden von den Augen ablesen konnte. Das etwas breitere Wesen zog ein riesiges Schwert aus einer verzierten und geschmückten Scheide. Das Schwert war gewellt, verlief zu einer langen Spitze und glänze matt in der untergehenden Sonne. Langsam wurde das Schwert von dem Wesen hin und her bewegt und die Gestalt machte knurrende, bedrohliche Geräusche. Dann zog das etwas schmalere Wesen ebenfalls ein Schwert, welches jedoch viel dünner, dafür aber auch mindestens 20 cm länger war. Ein leichtes schimmern lag auf dem Griff, dieses Schwertes.
Um den Hügel herum fand eine erbitteterte Schlacht statt. Und obwohl auf beiden Seiten um die 10.000 Einheiten kämpften, setzte kein einziges dieser Wesen auch nur annähernd einen Fuß auf den Hügel auf dem sich die zwei Gestalten gegenüber standen. Es war eine Schlacht zwischen Elben und Orks und es war wahrscheinlich die größte die bisher in diesem Land ausgetragen wurde.
So standen sich auch auf dem Hügel ein Ork und ein Elb gegenüber. Der Ork war männlicher Natur und mit einem prachtvollem Lederwams bekleidet. Dieser war in die dunkelroten Farben seines Stammes gehalten und hatte zwei goldene Verzierungen auf seinen Schultern. Er trug einen schwarzen Helm, der ebenfalls noch Schutz für seine Nase bot. Sein Gegenüber war weiblich und viel schmaler als der Ork. Sie hatte ein weißes Gewand an und goldene Stiefel. Auf ihrem Kopf hatte sie einen goldenen Kranz, der mit drei grünen Blättern geschmückt war. Die Scheide in der ihr Schwert steckte, war ebenfalls mit goldenen Verzierungen bestückt. Ihr Name war Sinfalda und sie war die oberste Königin der Elben, seit ihr Vater vor wenigen Jahren von Occtar dem mächtigen Orkführer, dem sie nun endlich gegenüberstand, umgebracht wurde. Aus ihr stieß ein heller Schrei hervor und sie hielt sich ihr Schwert vor die Augen. Sie sagte noch etwas und rannte auf Occtar zu. Ihr Schrei hielt an und Occtar schwang sein Schwert nach rechts um zu einem kraftvollen Hieb auszuholen. Er hatte vor sie wie ihren Vater einfach in zwei Stücke zu hacken, was er danach mit ihr machen würde, würde er dann sehen. Doch als er zuschlagen wollte um seinen stupiden Plan auszuführen, sprang Sinfalda plötzlich in die Luft und wich dem Schwert ihres Gegners so, ganz einfach aus. Sie trat ihn mit ihrem linken Fuß gegen die Schulter und sprang in die Höhe. Durch diesen heftigen Stoß total überrascht, stolperte der Ork rückwärts und stützte sich mit einem Knie auf dem Boden ab. Total perplex starrte Occtar in die Luft und sah nur wie die weiße Gestallt wieder auf ihn herunter fiel und mit dem Schwert genau auf seinen Kopf zielte. Er riss sein mächtiges Schwert in die Höhe um den Stoß irgendwie zu parieren. Es gelang ihm das Schwert von sich ab zuwenden, doch da er nun keinen Schutz mehr hatte trat ihm die Elbin mit voller Wucht ins Gesicht. Sinfalda nahm ein lautes Knacken wahr und schwarzes Blut spritzte über ihren Stiefel. Der Ork schrie und sie sprang zurück, doch sein mächtiges Schwert war lang genug, um ihren Oberschenkel zu streifen. Hallrotes blut tränkte ihr Gewand an ihrer linken Seite. Es war keine tiefe Verletzung, aber sie würde wohl keine Attacke, dieser Art mehr ausführen können. Ihr Gegenüber stand langsam Auf sein Nasenschutz war in seinen Kopf gedrückt und Sinfalda konnte nur noch einen geringen Teil davon erkennen. Mit der ganzen Kraft die er noch aufbringen konnte und voller Wut rannte Occtar auf sie zu, schrie dabei und warf sein Schwert von einer Seite auf die andere. Die Elbenkönigin versuchte sein Schwert mit ihrem abzufangen, doch der Schlag war so gewaltig, dass ihr Schwert fast aus ihrer Hand flog. Sie duckte sich schnell und das Schwert ihres Gegners rauschte über ihren Kopf hinweg. Fast wäre sie überrannt worden, doch sie wich schnell aus und zog Occtar ihr Schwert durch die Seite seines Oberkörpers. Wieder spritzte ihr schwarzes Blut entgegen und bespritzte ihr Gewand. Der Ork brüllte vor Schmerz und die Elbin kam wieder auf die Beine. Jetzt standen sie sich sicht gegenüber. Der Ork atmete schwer und ließ sein Schwert auf sie fallen. Sinfalda konnte dieses mal das Schwert mit ihrem aufhalten. Das war aber auch das einzigste was sie in ihrer momentanen Lage machen konnte. Ihr Bein schmerzte immer mehr, da sich das Schwarzsumpfgift, mit dem diese Orks ihre Schwerte bestrichen, sich langsam in der Wunde ausbreitete. Andere Lebewesen, so wie Goblins, würden bei dieser Wunde schon innerhalb von Sekunden unter Qualen sterben.
Der Ork schnaubte sie an und blickte eindringlich in ihre Augen. Um ihre Verachtung zu untermalen, die sie für dieses Wesen empfand, spuckte sie ihm in Gesicht. So viel Hass hatte sie noch niemals vorher für irgendein Wesen empfunden. Der Ork grinste nur und leckte sich mit seiner riesigen, dunkelgrünen Zunge über die Wange und grinste. Voller Wut drückte sie sein Schwert nach oben, drehte sich schnell nach links und hieb ihr Schwert in die bisher unverwundete Seite des Orks. Die Klinge drang zehn Zentimeter in das muskulöse Gewebe dann riss sie ihr Schwert wieder zurück, da Occtar zu dem nächsten Hieb ausholte. Sie sprang so weit es ihr möglich war zurück und das riesige Schwert riss ihr Gewand auf. Occtar sah ihre helle Haut und sah einen leichten Schnitt den er ihr zugefügt hatte. Unzufrieden mit seiner Attacke stürmte er wieder auf sie los, doch durch die Wunden die er bisher einstecken musste humpelte er leicht und war auch nicht mehr ganz so schnell. Wieder riss er sein Schwert von der einen Seite zur anderen. Sinfalda drehte ihm den Rücken zu, der Ork wunderte sich, zögerte kurz, rannte dann aber weiter auf sie zu. Sinfalda drehte sich wieder um. Das geschah so schnell, dass der Ork keine Chance hatte darauf zu reagieren. Er sah nur, dass sie kein Schwert mehr in ihrer Hand hielt. Plötzlich wurde er von einer Kraft erfasst, die so mächtig war, dass der gewaltige Ork einfach vom Boden abhob und zurückgeschleudert wurde. Das Schwert der Königin steckte in seinem Hals und zwei Fontänen schwarzen Blutes spritzten nach vorn und nach hinten. Der Schrei des überraschten Orks wurde immer schwächer bis es nur noch ein Gurgeln war. Dann schlug der Körper mit einem heftigen Schlag auf dem harten Boden auf. Ein lautes Reisgeräusch war noch zu hören und plötzlich ragte dem Ork ein schwarzer, spitzer Felsen aus dem Bauch. Sein Kopf hing in einer widerlichen Position und wurde durch das Schwert, das ihm im Hals steckte, gehalten.