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Thema des Monats Situs inversus

Seniors
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12.12.2004
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Situs inversus

Situs inversus

Das Los fiel auf Salam und Thomas.
Der Professor stand hinter dem Pult, putzte seine Brille und fixierte die beiden Studenten.
„Kennen sich die Herren schon?“, hüstelte er und schnäuzte sich in sein Putztuch.
Thomas knackte mit dem Daumen die Gelenke seiner gelblichen Finger.
„Nein, Herr Professor!“, antwortete er.
Sein hektischer Blick zuckte zwischen dem Gelehrten und seinem Kommilitonen hin und her.
Salam saß in der ersten Reihe des Hörsaals wie in einem Lehnstuhl. Sein Blick rutschte gelangweilt an Thomas vorbei aus dem Fenster.
„Gut, gut!“, sagte der Altphilologe. „Dann wird das eine richtig interessante Erfahrung für euch beide.“
Damit zog er seine Schuhe unter dem Katheder hervor, nahm seine Bücher und schlurfte von Staubwölkchen verfolgt aus dem Saal.
Der junge Architekturstudent griff nach seiner Tasche, wischte sich den Schweiß vom Gesicht und näherte sich Salam.

„Hallo, ich bin Thomas!“, versuchte er es freundlich.
Salam bekräftigte seine Aufmerksamkeit mit einem Gähnen.
„Äh, ja, genau, äh, also ich studiere Architektur und …“, weiter kam er nicht, da Salam aus seinem Kaftan ein Zigarette gezogen hatte, sie anzündete und ihm den Rauch in die Augen blies.
„Was willst du?“, fragte er.
„Das Los, du weißt ja, das Programm, wir müssen jetzt eine Woche miteinander verbringen.“, pustete Thomas durch den Rauch.
„Paß mal auf!“, sagte Salam. „Ich mach bei dem Programm nur mit, weil ich dafür einen Schein bekomme, klar? Keine Ahnung, wer auf die Idee kam, dass wir uns mit euch abgeben sollen. Tatsache ist, ich bin Muslim, du Heide und das ist gut so! Was willst du dieses Wochenende machen?“
Thomas zog zwei Fahrkarten aus der Jacke.
„Du willst nach Hause fahren und ich soll mit!“, entzog ihm Salam das Wort. Den verwirrten Blick des Jungarchitekten beantwortete ein Finger des Geschichtestudenten. Die Schmutzwäsche war durch die Löcher seiner Tasche zu sehen.
Beschämt stopfte Thomas seine Unterwäsche zurück in Seesack.
„Ja, genau!“, sagte er resignierend.
„Na gut, warum nicht, bei Allah! Könnte ein Heidenspaß werden, Christ!“
Salam schnippte seine Zigarette aus dem Fenster, griff nach seinem Krokodillederbeutel und stand auf.
„Kleiner Mann, du bekommst eine Glatze. Komm schon!“, sagte er und schritt Richtung Ausgang.
Thomas war erleichtert, fasste kurz an seine blonde Tonsur und hechelte dem Hühnen hinterher.

Vor den Toren der Universität tat sich das Meer auf und die Sonne versuchte so wenig Schatten wie möglich zu erzeugen. Die Gewänder der Passanten schillerten in allen Farben. Masillia war herrlich im Spätsommer.
„Fuhrwerk oder Bahn?“, seufzte der Sarazene ohne einen Blick an den neuen Strohhut von Thomas zu verschwenden.
„Flugzeug!“, strahlte dieser.
Die finstere Miene des alten Studenten lichtete sich etwas.
„Dschayyid! Zu Fuß?“, schäuzte er auf die Straße.
Widerwillig winkte Thomas nach einem Motorwagen und berechnete die nächsten zwei Hungertage, während sie einstiegen.


Am Flugplatz wurde Thomas von allen Seiten durchleuchtet, befragt und gedemütigt. Wo er denn hin wolle, ob er etwas zu verzollen hätte, was er eigentlich sei. Salam stand amüsiert daneben und erklärte im schönsten Hocharabisch, dass dies sein neues Projekt wäre.

Unter Gelächter marschierte er an den Flugbegleiterinnen vorbei, zu seinem Platz, während sich Thomas überschlug sich fast bei dem Versuch sein durchwühltes Gepäck zu sortieren, den Ausweis zu verstauen und die Fahrkarten genehmigen zu lassen.
Salam hatte bereits Tee geordert und saß am Fenster.
Der Staub des Südwindes verkroch sich in den Motoren und die Piloten fluchten sich die Seele aus dem Leib, was Thomas sofort zu einigen Gebeten veranlasste.
„Nanana, mein kleiner Mönch! Allah wird uns schon beschützen!“, lachte das weiße Gebiss des Studenten und ließ einen Schluck Tee ein.
Die Viertakter dröhnten und husteten, rissen sich aber kurz vor dem Absterben zusammen und beschleunigten den Zehnsitzer.

Nach wenigen Stunden, in denen Thomas die Briefe seiner Mutter immer und immer wieder durchforstete und Salam den Schlaf der Gerechten genoß, hatte sich die Flugkiste über die Alpen bis nach Mainz gequält.
Kleinere Siedlungen schwammen wie Fettaugen in den dichten Wäldern, deren Grün das Auge fast zum Stillstand brachte. Es war eine unwirtliche Gegend.
Ihr Pilot brachte die Maschine sicher nach unten und ließ sie über den Rübenacker, den man hier Flugplatz nannte hüpfen.
Salam schrak mit einem Grunzen aus dem Schlaf.
„Bei Allah! Ya achi! Was ist los?“
„Wir sind da!“, sagte Thomas ruhig und rechnete Salams Schrecken die Anrede Bruder zu.


Auf dem Weg in die Stadt war Thomas kaum zu bremsen. Zu jeder Kreuzung, zu jeder Kapelle am Wegesrand, eigentlich zu Allem hatte er etwas zu sagen. Salam fror etwas, ließ sich aber nichts anmerken.
Sollten diese Heiden denken, was sie wollten, er würde nicht zittern.

Die Eltern von Thomas wohnten etwas außerhalb an einer Lichtung.
Lehm, Holz, ein paar Blumen. Salam zündete sich eine Zigarette an, als ihm der bittersüßliche Gestank des Misthaufens in die Nase kroch.
Bei der überfallsartigen Begrüßung, die seines Erachtens jede Form von Anstand weit überstieg, behielt er geziemenden Abstand.
Er wollte sich nicht gleich am ersten Tag reinigen müssen.
So zog er es auch vor, das Abendmahl auszuschlagen und sich zum Gebet zurückzuziehen.
Zur Ehre des Gastes, waren die Eltern mit Thomas in ein Zimmer gezogen und Salam breitete sich auf der ehelichen Lagerstatt aus.
Vor dem Einschlafen bemerkte er eine friedvolle Wärme, die er schon lange nicht mehr verspürt hatte.


Der Morgen verging sehr schnell und der Geschichtsstudent, wurde erst in der Stadt so richtig munter.
Thomas war wie ein Schwamm, der schon zu lange das Urmeer seiner Herkunft mit sich trug.
Er lief über bei den detaillierten Erklärungen zu Bau und Erhalt der Stadtstrukturen, erglühte bei den Heldentaten seiner Vorfahren und strahlte im Licht seiner Geschichte, als sie zum großen Museum kamen.
Hier wurde Salam wach. Das Museum war eine Fundgrube heidnischen Brauchtums. Ihm wurde fast ein Bisschen schlecht, als er von den Lebensumständen nach Eroberung durch die Almohaden hörte, doch richtig verwirrt war er, als sie durch die Gänge in den großen Ahnensaal traten.

Die getäfelten Wände waren mit reinstem Brokat überzogen und die goldgetränkte Decke reflektierte das Licht des Lusters wie es keine Sonne in Allahs reich je geschafft hätte.
Wilde Helden in Bärenfellen säumten in Stein gehauen die Reihen der Vitrinen. In ihnen lagen alte Handschriften, die unzähligen Mönchen das Augenlicht gekostet hatte, reich bestickte Gewänder der Kurfürsten, die schon seit Ewigkeiten keine Wärme mehr schenken mussten und Messgefäße aus reinsten Metallen.
„Al-hamdu lillah!“, entfuhr es ihm bei so manch verwegenem Blick der Ahnenstatuen.
„Die Bilder in unseren Büchern! Alle falsch!“, durchzuckte es den Geschichtsstudenten.
Während der kleine Architekt weiter quasselte wie eine Wäscherin, gab etwas in seinem Gemüt nach.
„Wenn sie wirklich so ungläubig sind, wie um alles in der Welt waren sie zu solch einer Kultur fähig!“, rollten die Gedanken in ihm wie ein Mühlstein.

Als sie das Museum verließen wurde Thomas stiller. Sie wanderten durch die weitläufigen Gassen.
Salam musste seinen Kaftan raffen. Der Dreck quoll nur so aus den Häuserreihen. Als wären es Hausboote.
Waffenschmiede schwitzten den Stahl gerade, Eimer voll Blut wurden vor die Türen der Metzger gekippt und alte Weiblein boten Kleidung feil, die genauso zerschlissen waren wie sie selbst.

An einer Kreuzung blieb Salam stehen. Der Hauptplatz griff weit um sich.
„Thomas!“, es war das erste Mal, dass er einen Heiden beim Vornamen nannte, „zeig mir mehr!“
Er fühlte sich bedrückt und unklar.
„Laß uns essen und trinken.“, schlug Thomas vor und führte ihn in ein altes Gasthaus. Die niedrigen Decken ermöglichten kaum Luftaustausch und das Erscheinen des Fremdlings wenig Aufregung. Die zerhackten Gesichter der Pelzhändler versanken in großen Humpen und Geld wechselte im Sekundentakt den Besitzer beim Kartenspiel.
Das Geschwätz der Einheimischen war nicht zu verstehen, was Salam ganz recht war. Er kannte die Meinung der Christen zu genau.
Die feiste Wirtin brachte etwas Brot und Wein.
„Du bist doch Sufi, Salam, oder?“, fragte Thomas unsicher.
Salam nickte in Gedanken versunken.
Sie stießen an und nach dem zweiten Glas waren sie tief im Gespräch.
„Wie konnte es soweit kommen?“, begann Salam.
„Ich meine wir konnten euch nie erobern, aber weit genug in der Zeit zurückwerfen, dass ihr keine Gefahr mehr darstellt.“
„Keine Ahnung, Salam! Wir wollten wahrscheinlich nur überleben.“
Der Wein floß nur etwas langsamer als ihre Gedanken.
Salams Rührseligkeit hatte den Punkt der Wahrheit erreicht.
„Thomas! Mein lieber Thomas!“, lallte er.
„Hätten wir nicht Spanien erobert, unsere Koranschulen gebaut und euch das Fürchten gelehrt, was hätte aus euch werden können? Die Juden haben wir mit den Engländern in das Westland jenseits der Nacht transportiert. Rom, ein Trümmermeer durch die Osmanen. Bei Allah, es ist eine Schande! Ich sage dir als Historiker, wie ich hier sitze. Hätten wir nicht unseren Buchdruck gehabt, was hätte alles aus euch werden können. Stell dir das nur vor. Stell dir vor, ihr hättet eure Bibel zu uns gebracht und nicht wir den Koran zu euch.“
Thomas nahm einen tiefen Zug, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sagte: „Möglicherweise Freunde!“.
Sie standen auf, sahen sich tief in die Augen und fielen sich teils vom Wein geführt, teils von Gefühlen getragen in die Arme.
Der Wirtshauslärm rollte an ihnen vorbei. Sie waren eine Insel der Eintracht.

Als sie sich wieder setzten, kam die Wirtin an den Tisch und lächelte: „Ein Bote war gerade da! Die Herren können heute bei mir übernachten.
Ihre Eltern möchten sie morgen vor der Kirche treffen Herr Gutenberg.“

 
Zuletzt bearbeitet:

ACHTUNG, ACHTUNG, ZUERST DEN TEXT!

Dies ist eine Erzählung.
Nach den Erfahrungen meiner letzten Werke, habe ich versucht soviel Ratschläge wie möglich zu berücksichtigen.

Es findet eine Entwicklung des Prots statt, weil ich sehen wollte, wo und wie man die Änderung einbauen sollte. Weiß nicht ob es funktioniert hat.
Der Schluß ist bewußt wie in einem schlechten Asterix Comic gehalten, weil mir das Ganze zu, ich sag mal "süßlich", wurde. :D

Die Grundidee ist alt, aber ich wollte sie mal ausprobieren.
Ahja, ins Adjektivkisterl hab ich auch ein bisserl zu viel gegriffen :shy:
Versuch macht kluch!

In diesem Sinne, viel Spaß
und danke für's kommentieren!

 

Hi Erbe,

erst ein paar Anmerkungen zum Stil: Wie Du selbst schon anmerkst, hast Du hier ein wenig übertrieben. Der Adjektivismus geht gerade noch so durch, schlimmer finde ich den etwas häufigen Einsatz von Personifizierungen:

lachte das weiße Gebiss des Studenten und ließ einen Schluck Tee ein.
Das stört mich wirklich, weil es eine allzu offensichtliche Notlösung zu sein scheint.

Inhaltlich ist es Ok, ich hatte noch etwas Ähnliches vor. Mal sehen, ob ich das jetzt noch bringen kann. *überleg*
Insgesamt gefällt mir die Wendung des Charakters von Salam. Es hat ein bisschen etwas von einer Jugendgeschichte, würde ganz gut in eine SF-Anthologie für das Lesealter 10-17 passen.

Insgesamt: Viele schöne Details, Inhalt Ok, Stil übertrieben.

Grüße,
Naut

 

Hallo Lems Erbe,

die Rubrik Science Fiction ist bei mir ja immer angstbesetzt, fürchte ich doch, mich durch eine Wust wissenschaftlicher Erklärungen fressen zu müssen, um dahinter eine Geschichte zu entdecken. Eine Angst, die dein lateinischer Titel noch verstärkte, auch wenn er nur für die Umkehr von Seiten steht.
Um so schöner fand ich, dass es bei dir ganz menschlich zuging.
Die Vorurteile blieben dieselben. Nur das Machtverhältnis hat sich umgedreht. Verantwortlich machst du so eine segensreiche Erfindung wie den Buchdruck, lässt auch dem Erfinder keine Chance mehr dazu, denn das Buch gibt es zu seinen Lebzeiten schon, die Weichen sind gestellt und er muss in den Slums auf den Resten ehemals westlicher Kultur hausen.
Bedauerlicherweise reicht ein Museum, Salam sichtig werden zu lassen. Das entspricht nicht ganz der Umdrehung und ist wohl der Tatsache geschuldet, dass du möglichst flott zu deinem Punkt kommen wolltest. In der realen Entwicklung sind uns allerdings die kulturellen Leistungen der Welt, auf die wir herabblicken vertraut, ohne dass es uns zu einem Umdenken bewegt.
Und auch den möglichen christlichen Fanatismus sparst du bis auf die Kontrolle am Flughafen aus. Angst vor Terrorismus nennst du, nicht aber das, was viele heute als Wurzel dessen empfinden. Der islamisch-christliche Konflikt findet nur in kleinem Geplänkel statt.
Kern scheint mir zu sein, dass auch eine friedliche Erfindung die Welt grundsätzlich aus den Angeln heben kann. Wissen unter das Volk zu bringen, kann das Volk befreien, aber auch knechten, wenn man es vorher filtert. Wenn die Bücher nur den Koran (oder die Bibel) bringen, wenn die freie Entscheidung nicht gelehrt wird und die Grundlagen dazu gegeben, dann werden Entfaltungsmöglichkeiten gekappt.
Es ist sicher eine bewusste Übertreibung der Verlauf der Teilung in arme und reiche Welt dem Buchdruck in die Schuhe zu schieben, aber es regt auf alle Fälle zum Nachdenken an.

Stilistisch gibt es manchmal Bilder, die nicht stimmen.

die Sonne versuchte so wenig Schatten wie möglich zu erzeugen
Soetwas passiert manchmal, wenn man etwas schön beschreiben will. Die Sonne aber erzeugt nie Schatten. Und es gibt in deiner Geschichte keine teiferen Sinn darin, das ins Absurde zu führen.
Ahnlich, wie hier:
Der Wirtshauslärm rollte an ihnen vorbei.
Rollen tut Verkehrslärm, Wirtshauslärm ist statisch.

Trotz dieser langen Anmerkungen hat mir die Geschichte gefallen.

Lieben Gruß, sim

 

Jau! Das ist ein Alternativwelt-Szenario, wie es sich gehört! :thumbsup:
Leider ist die Umsetzung verbesserungswürdig.
Es sind viele kleinere Rechtschreibfehler drin, und wie schon von sim angemerkt, eine ganze Menge schiefer Bilder (z.B. "das Meer tat sich auf" - das stimmt vielleicht bei Moses' Teilung des Roten Meers, aber sonst?).
Toll fand ich dagegen:
"Der Wein floß nur etwas langsamer als ihre Gedanken."

Inhaltlich fand ich den Sinneswandel des Salam etwas aufgesetzt. Das geht mir zu leicht. Und die Schlusspointe mit Gutenberg finde ich einfach nur überflüssig. Die Erklärungen im vorletzten Absatz sind mir etwas zu ... erklärend. Da ist weniger mehr.

Aber Du hast Dir eine schwierige Aufgabe gestellt, und es nicht schlecht gelöst. Jetzt noch einiges an Textarbeit, und die Story wird ein Aushängeschild für dieses Thema des Monats.

Fazit: inhaltlich guter Alternativwelt-Ansatz, sprachlich mit einigen Fehlern und schiefen Bildern.

Uwe
:cool:

 

Mir fällt gerade noch etwas anderes ein: Wieso darf Salam als Moslem überhaupt Wein trinken?

 

Guter Hinweis!
Vor allem dürfte er es nicht gewöhnt sein und müsste so sehr lallen, dass er den komplizierten Absatz gar nicht auf die Reihe bekommt ...
:wein:

 

Hi Lem

Jetzt hat mir Uwe alle Worte aus dem Mund gestohlen. Ich kann nicht anders, als ihm hundertprozentig zustimmen.

Deine Idee und auch die Umsetzung bieten sehr viel Potential. Vor allen Dingen der Teil bis kurz nach derAnkunft in Deutschland bieten einen derart treffenden Spiegel, dass man als westlicher Leser vom Anblick angewidert zurückschreckt (das war ein Kompliment).
Aber auch mir geht die Entwicklung Salams zu schnell. Im übrigen hatte ich nicht den Eindruck, dass du dich hier auf den Buchdruck beziehst, das könnte wenn überhaupt, erst durch den letzten Satz so rüberkommen.
Ich bin geschichtlich nicht so bewandert, aber die Osmanen haben bei uns nicht Spanien erobert. Das ist doch dein Aufhänger, oder nicht?

Ich grüble schon länger an einer ähnlichen Idee, nur nicht mit demm Islam. Deine Umsetzung brachte mir ein paar entscheidene Anstöße. Jetzt bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob ichs umsetzen sollte, allein schon wegen des Vorwurfs des Ideendiebstahls

Fazit: gut gemacht, auch wenn noch ein paar Falten gradezubügeln sind. :D


Gruß
Hagen

 

Hi Lem!

Hätte ich Dummkopf den Titel besser gelesen und mich informiert, was hier Thema des Monats ist, hätte mich die Erkenntnis, um was es geht, nicht so unvermittelt getroffen. Gute Idee also, hat mir gut gefallen, viel Potential und vor allen Dingen, nicht so ein Null-Ach-Fuffzehn-Scheiß!

Die Ausführung, die schon bekrittelt wurde, ist tatsächlich 'n büschen mangelhaft, was vielleicht in der Natur der Sache liegt, weil die Zeit ja drängt, diese Story fertigzuschreiben. Insofern sind die Rechtschreib-und einige Grammatikfehler verständlich, aber nicht entschuldbar. :D

Mit den Bildern, die nicht wirken, habe ich nicht ganz so große Probleme wie die anderen, ich bin immer schon froh, wenn nicht von schneeweißen Hemden oder strhlenden Sonnenaufgängen die Rede ist. Dann kriege ich Krämpfe. Du hast das zumindest glücklicherweise vermieden.

Salams Bekehrung ist unglaubwürdig, ich hätte drauf verzichtet, vielleicht hätte ich ihn zurückfahren lassen mit zweifelnden Gedanken, das wäre schon genug. Kern ist, glaube ich, die Aussage von der umgekehrten Welt, dieser Spiegel, den man sich vorhalten lassen muss.

Ach ja, und nehm den Gutenberg raus, er passt nicht, glaube ich.

Ansonsten hast du schön versucht, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, was angenehm war und interessant.
Also: Gute Geschichte, die vielleicht etwas mehr Bearbeitung verdient hätte.

Weiter so!

Viele Grüße von hier!

 

@ all

Danke für eure wohlwollende Kritik.

Ich Depp hab gerade festgestellt, daß ich wieder einmal nicht abgespeichert habe nach dem verbessern.
Das ist also die grausige Version.

Gut, werd nochmal drüberbügeln. Beim erneuten lesen sind mir die Fehler klar geworden. Zu früh gepostet *andernasenehm*
Alternativwelten braucht viel Recherche.

@uwe und naut:

Sufis dürfen Alkohol trinken.
Siehe Sufi-Orden resp. Omar Sharif in Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran. ;)

Also, schon bald wird diese Welt in neuem Licht erstrahlen.
Der Sinneswandel fliegt entweder raus oder wird klarer gemacht.

Danke nochmal!
bg, Stanislem's Law :D
(wenn das Proxi sieht bin ich dran, hehe)

 

Bisschen mehr Einsatz Lemmi, dann waere dir nicht entgangen:
Stanislaw Lem durchgemischt = An Islams Welt!
Insofern muss ich Dir die Story wohl durchgehen lassen (*grinss*).

Proxi

 

Hi Lem,

nachdem ich die Kritiken alle gelesen habe, ist mir ganz schwindlig geworden.
So Fachmännisch kann ich deine KG nicht beurteilen. :(

Mir hat dein Stil gefallen. Lebendig, witzig und ironisch.
Die beiden Kulturen, die aufeinander treffen. Die stolze, aber auch etwas herablassende Art Salams. Die Seelen, die sich im süffigen Zustand finden, sich mögen und zeigen, dass letztlich alle Menschen gleich sind. :shy:

ganz lieben Gruß, coleratio

 

schäuzte er auf die Straße.
Was ist schäutze?


während sich Thomas überschlug sich fast bei dem Versuch sein

Ansonsten kann ich mich leider nur noch anschließen. Ich finde die Geschichte wirklich gelungen. Toller Spiegel:). Was hat einer gesagt, du versuchst nicht mit der Tür ins Haus... finde ich sehr gut!! Den letzten Absatz würd ich allerdings auch weglassen. Das zerstört das Ganze ein bisschen.
Allerdings muss ich auch sagen, dass mir Salams Entwicklung zu schnell ging. Vielleicht diesen Wendepunkt genauer charakterisieren. Dann versteht der Leser vielleicht besser, wie er zu diesem Ergebnis kommt.

Sie stießen an und nach dem zweiten Glas waren sie tief im Gespräch.
Das ging mir irgendwie zu schnell. Mit dem Finger schnips und sie sind im tiefen Gespräch. Wieder ein Punkt, wo die Wandlung zu schnell geht.


Ansonsten wirklich schön, schön. :thumbsup:

@ Hagen. Es dürften die Türken 711 gewesen sein. 1492 wurden sie dann von Granada wieder endgültig vertrieben. Allerdings müssten es dann die Osmanen schon gewesen sein.

 

Hi col.,

Danke für die Blumen! Freut mich! ;)

@tommy:

Danke!
Es war natürlich schnäuzte gemeint. Wie gesagt, daß ist die unkorrigierte Version, weil ich gepfuscht habe.

Nach soviel Zuspruch werd ich auf alle Fälle nochmal drübergehen. Die Tipps waren wirklich gut. Der Übergang ist echt zu schnell und undeutlich.

Besten Dank, LE

 

Soweit ich den Antworten-Thread überschauen kann, wurden die (auch mir) wichtigsten Dinge ja bereits genannt: die Entwicklung Salams vollzieht sich zu schnell. Seine veränderte Gedankenwelt läßt sich noch so halbwegs nachvollziehen, aber emotional kommt man beim Lesen wirklich nicht mehr mit.

Die Grundidee, Karl Martell einfach in der Geschichte auszulassen, halte ich für gelungen. Aber die Umsetzung erschien mir dann doch ziemlich holperig. Verwirrend erschienen manchmal die Bezüge. Zum Beispiel zu Beginn, wo Du häufig von "(Geschichts-/ Architektur-) Student" sprichst. Vielleicht guckst Du da noch einmal drüber.

  • Hühnen - Hünen
  • Masillia - Massilia (laut Stowasser)
  • schäuzte - bitte korrigier' das doch mal
  • und ließ sie über den Rübenacker, den man hier Flugplatz nannte hüpfen. - Zieh doch das hüpfen vor den Nebensatz
  • Salam schrak mit einem Grunzen aus dem Schlaf. - Fehlt da am Ende nicht ein "auf" oder "hoch"? Und ob "(er-)schrecken" nun stark oder schwach konjugiert wird, konnte ich nicht befriedigend herausfinden. Es geht wohl beides. Hier allerdings, in nicht transitiver und nicht reflexiver Verwendung scheint die schwache Flexion verbreiteter zu sein.
  • Der Morgen verging sehr schnell und der Geschichtsstudent, wurde erst in der Stadt so richtig munter. - Hier ist "Geschichtsstudent" ein echter Stolperstein. Und wenn Du hier ein Komma unterbringen willst, dann setze es doch nach "schnell". Zudem weiß ich nicht recht, wie das "und" die beiden Sätze logisch verknüpft.
  • Ihm wurde fast ein Bisschen - Hat er da irgendwo heruntergebissen?
  • das Licht des Lusters - War ich erstaunt. Ist wohl die österr. Variante von "Lüster".
  • Ihre Eltern möchten sie morgen vor der Kirche treffen Herr Gutenberg. - Bitte, bitte, bitte: streichen.

 

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