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Spontane Heilung

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06.08.2005
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Spontane Heilung

Unwillkürlich wippte ihr Fuß mit. Nora mochte die irischen Weisen, die die Gruppe spielte. Während sie zuhörte, tauchten Bilder in ihrem Kopf auf von kleinen Steinmauern und windigen Höhen, von steil abfallenden Klippen und steinigen Stränden, von pfeifendem Wind und Meeresrauschen: Erinnerung an einen Urlaub aus einer Zeit, als ihr Leben noch in Ordnung war. Dies war Musik, wie Nora sie mochte. Ja, sie war froh, hier zu sein.

Dabei hatte sie sich zunächst gesträubt, als Beate, ihre Schwester, ihr die Matinee im Studentenwohnheim vorgeschlagen hatte. "Sonntags morgens? Aber die Kinder!"
"Die können mitkommen. Wolfgang und ich nehmen unsere auch mit."

Nora schaute hinüber zu Kai und Mona, Beates Kindern, und ein Stich ging ihr kurz durch die Brust. Ihre eigenen Kinder waren heute bei deren Vater, es war sein Wochenende. Sie hatte also keine Ausrede gehabt, nicht mitzukommen.

Nora hatte also wieder einen Schritt gewagt auf dem Weg in ihr neues Leben, schmerzhaft bewusst, wieviel Zeit vergangen war seit ihrem persönlichen "schwarzen Freitag". Das war der Tag gewesen, an dem Manfred ihr eröffnet hatte, dass er unglücklich sei und nicht mehr mit ihr leben wolle. Auf einmal war ihr Leben in sich zusammengefallen, für sie aus heiterem Himmel. Ihre Zukunftspläne und ihr Status als zufriedene, verheiratete Frau hatten sich in Luft aufgelöst. Eine Wunde war aufgerissen, tief und bedrohlich. Sie war benommen gewesen, betäubt, und hatte eine Mauer um sich gezogen gegen ihre Gefühle. Aus Angst, überrannt zu werden von Schmerz und Zukunftsangst, hatte sie alles Lebendige in sich eingesperrt. Jeden Tag hatte sie mühsam abgeleistet, gewissenhaft, mit Disziplin; schließlich war sie Mutter, und die Kinder hatten ihre eigenen Probleme, mit der neuen Situation fertigzuwerden.

Nach den ersten Monaten hatte sie Stein für Stein die Mauer geöffnet, sich Gefühlen gestellt und Anzeichen gedeutet. Allmählich war ihr klargeworden, dass die Trennung eine lange Vorgeschichte gehabt hatte, mit Hinweisen, die sie nicht hatte lesen wollen, und auch Manfreds berufliche Probleme und die andere Frau, von denen sie erst später erfuhr, konnten sie nicht mehr überraschen. Und etwas anderes hatte sie entdeckt, dass sie sich früher nie eingestanden hätte: Ihr eigenes Unglücklichsein, ihre innere Leere, die von Tag zu Tag gewachsen war und doch nicht ihr Bewusstsein erreicht hatte.

Sie hatte begonnen, sich wieder ein Leben einzurichten, hatte Freundinnen besucht, war im Kino und im Theater gewesen, und heute war sie also bei dieser Matinee. Jetzt stand sie hier, nach einem gemeinsamen Frühstück mit den anderen im Halbkreis um die Bühne herum und genoss die Musik. Nora bemerkte, dass die Leute neben ihr sich einen Zettel zusteckten und weiterreichten. "Wie in der Schule damals!", dachte sie, grinste und gab das Briefchen weiter. Auf der anderen Seite des Halbkreises begann ein Mann zu gestikulieren, deutete auf die Frau, die neben Nora den Zettel hielt und zeigte dann auf Nora. Verwundert nahm Nora das Papier zurück und las: " Hallo, ich würde dich gern kennen lernen. Hast du gleich noch Zeit? Johannes"

Nora war baff. Dass er sie duzte, lag wohl an der studentischen Umgebung. Aber dass ein Mann Interesse an ihr hatte und es so deutlich zeigte, damit hatte sie nicht gerechnet.
Etwas schüchtern sah sie zu dem Mann hinüber. Er war eher unauffällig: mittelgroß, weder dick noch dünn, hatte dunkle Haare, Brille, Jeans und Sweat-Shirt. "Ganz nett", dachte Nora und bemerkte erst jetzt, dass ihre Blicke sich kreuzten. "Ich Dumme, der erwartet ja eine Antwort!" dachte sie und wurde rot. Sie war mit Beate und ihrem Mann hier, doch konnte sie auf die Schnelle keinen von beiden entdecken. Sie mußte jetzt eine Entscheidung treffen, ein Zeichen geben. Noch einmal sah sie zu dem Mann hinüber, dessen Blick noch immer auf ihr ruhte; dann nickte sie ihm zu.

Als sie nach dem Konzert mit ihm in einer Kneipe saß, war sie ziemlich nervös. Es war so lange her, dass sie sich mit einem netten, attraktiven Mann allein unterhalten hatte. Sie wusste gar nicht mehr, wie man das machte. Worüber sollten sie reden? War er auf einen One-Night-Stand aus? Und sie? Und was war mit Aids? Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. War sie so ausgehungert, dass sie sofort Sex im Kopf hatte? Und was dachte sie sich überhaupt? Er hatte Interesse bekundet, aber vielleicht würde das leise Knistern zwischen ihnen sofort verschwinden, wenn sie ein paar Worte gewechselt hätten. Er schien genauso verlegen zu sein.

Sie atmete tief durch, zeigte auf das Buch, das aus seiner Jackentasche hervorlugte und meinte: "Interessantes Buch?" Er lächelte schüchtern und meinte: "Teilweise. Es sind Biografien von Ärzten. Ich lese gerade über einen Nobelpreisträger, Wagner von Jauregg."
"Bei Wagner fällt mir höchstens Pizza ein oder Götterdämmerung." Nora stutzte. " Sag mal, bist du etwa Mediziner? Mit denen habe ich nämlich schon während des Studiums schlechte Erfahrungen gemacht. Der eine hatte gerade seinen Präpkurs und hat mir in der Mensa immer erzählt, in welcher Reihenfolge er welche Gewebe seziert hat. Und der andere hielt dauernd Vorträge über Restriktionsendonukleaseverdau und Methyl-CpG-Bindeproteine und solche Sachen und fiel aus allen Wolken, als ich Bodycheck für eine Generaluntersuchung gehalten habe. Wie konnte ich denn ahnen, dass er plötzlich das Thema gewechselt hatte und über Eishockey sprach?"
"Jaja, es gibt schon seltsame Mediziner!" Johannes lächelte sie versöhnlich an. "Einige sind aber auch ganz nett. Und dafür, dass du dich so ereiferst, hast du die Ausdrücke aber recht flüssig drauf..."
"Naja, irgendwas bleibt immer hängen. - Und er hatte so schöne Augen, da strengt man sich schon mal an." Nora biss sich auf die Lippe. Wenn sie Johannes los sein wollte, brauchte sie nur weiter von anderen Männern zu erzählen. "Mein Gott, ich vermassel es", dachte sie. "Und du, was bist du für einer?" fragte sie ihr Gegenüber. "Mediziner, meine ich."
"Ich bin in ´ner Praxis für Allgemeinmedizin."
"Aha. Das sind doch die mit viel Profit und wenig Zeit!" entfuhr es ihr, und gleich darauf bereute sie den Ausspruch.
"Wir sind inzwischen zu dritt in der Praxis. Das bedeutet wenig Kohle, aber einen harterkämpften freien Tag." Johannes´ Lächeln wurde etwas traurig. "Allerdings kam diese Lösung für meine Ehe zu spät. Ich bin geschieden."

Nora sah in seine Augen, groß und grün und wunderschön! Der Schmerz, den sie da entdeckte, war ihr eigener. Sie hatte eine Ahnung, warum er gerade ihr den Brief gegeben hatte. Er musste es gespürt haben, ihren Schmerz, ihre behutsame Rückkehr ins Leben. Vielleicht auch ihre Kraft, die sich langsam regenerierte und ihre Lebenslust, zurückgekehrt, noch vorsichtig lauernd.

Das Eis war gebrochen. Sie sprachen von ihren Partnerschaften, den Trennungen, den Kindern. Tief in ihr schritt die Heilung voran, genährt von den Worten, der Offenheit, dem Verständnis. Immer wieder blickte Nora Johannes ins Gesicht, so hübsch, so aufregend, so vertraut! Dass er vor Stunden noch ein Fremder gewesen war!
Bald war es Zeit, ihre Kinder heimzuholen, Zeit für den Abschied.
"Sehen wir uns wieder?" fragte Johannes zögernd. "Mein freier Tag ist übermorgen."
"Wirklich gern!" Nora lachte.
Im Hintergrund lief irische Musik, Klänge wie Wind und Meeresrauschen, und unwillkürlich wippte ihr Fuß mit.

 

Hallo Elisha,

die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist flüssig und einfühlsam geschrieben. Du hast die Gefühle von Nora gut beschrieben.
Ein bisschen Spannung war auch vorhanden. Man konnte nicht gleich erkennen, ob es ein Happy-End gibt oder nicht, weil sie hin und wieder unbedachte Äußerungen fallen ließ, die auch hätten daneben gehen können.

Sonst hab ich nicht zum Meckern gefunden.
Rund um, wieder eine gut geschriebene Geschichte.

Viele Grüße
bambu

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Elisha,

Kann mich Bambu eigentlich nur anschließen. Ich hab die Geschichte gern gelesen. Die Protagonistin ist glaubhaft und lebendig dargestellt und gerade die Unterhaltung zwischen Johannes und Nora hat mir wirklich gut gefallen.
Und dass der wippende Fuß gleichzeitig Anfang und Ende der Geschichte darstellt, fand ich ein sehr schönes Bild.

Eine winzige Kleinigkeit:

Restriktionsendonukleaseverdau

Was soll das denn sein? Ist das Wort noch "verdau" wirklich zu Ende, oder fehlt da ein "ung"? Ich würde an dieser Stelle vielleicht überhaupt zu einem etwas kürzeren Wort raten - denn dieses ist schon extrem lang und kompliziert, um einfach so mal hängen zu bleiben. Auch wenn der Mediziner noch so schöne Augen hat.

Liebe Grüße,
Felidae

 

Hi Elisha,

kurz musste ich innerlach lachen, als deine Prot gleich an Aids dachte...scheinbar hat ihr doch ein Mann gefehlt ;).
Anfangs war es ein ganz kleines Stückchen spröde, in den drei Abschnitten, in denen du dem Leser die ganzen Hintergrundinfos präsentierst.
Danach las es sich kurzweilig. Ob sich das mit dem Zettel tatsächlich so ereignen könnte? Egal, eine nette Idee war es trotz alledem.

Dann hoffen wir mal, dass die Zwei noch weitere schöne Gespräche haben :).

Schön aufgebaute Geschichte, die mir gefallen hat, wenn es auch fast etwas zu schnell ging mit den Zweien.
Der Titel gefällt mir nicht so besonders; denn sie hat ja schon länger daran gearbeitet, wieder nach außen zu gehen (Kinobesuche etc.). Auch wenn sie nun einen Leidensgenossen (und vielleicht mehr) gefunden hat: Deswegen sind viele Probs noch nicht vom Tisch.

Lieber Gruß
bernadette

 

Danke an euch für das Lesen und die überwiegend positiven Kommentare.

@bambu:

Restriktionsendonukleaseverdau - Was soll das denn sein? Ist das Wort noch "verdau" wirklich zu Ende, oder fehlt da ein "ung"? Ich würde an dieser Stelle vielleicht überhaupt zu einem etwas kürzeren Wort raten

Ja , das hat eine eigene Geschichte: Ich habe meine frühere Muse (oder sagt man Musemann :hmm: ?) um 3 Wörter gebeten, ähnlich wie in der Wörterbörse. Dieser blöde Mediziner :Pfeif: hat mir die folgenden geschickt: Restriktionsendonukleaseverdau, Methyl-CpG-Bindeproteine und Bodycheck und dann hämisch hinzugefügt, wenn ich das nicht könnte, dürfe ich auch Meeresrauschen, Götterdämmerung und noch eins, was ich gar nicht mehr weiß :confused: benutzen.
Ich hab´s ihm natürlich gezeigt und alle verwendet. :thumbsup: Da die beiden medizinischen Ausdrücke aus verschiedenen Bereichen kamen, war für mich klar, das sie nur erwähnt werden können. - Ich finde diese Vorgeschichte nett, und deshalb habe ich die Ausdrücke noch behalten, aber für fremde LeserInnen wären wahrscheinlich kürzere Termini geeigneter.

@Bernadette:

Ob sich das mit dem Zettel tatsächlich so ereignen könnte?
Ja, hat es in früheren Studi-Tagen. Seltsamerweise werden bisweilen eher die tatsächlich geschehenen Fakten angezweifelt. Anscheinend habe ich schon merkwürdige Dinge erlebt, aber darum schreibe ich wahrscheinlich auch :)

Der Titel gefällt mir nicht so besonders
Schade, denn den habe ich mit Bedacht ausgesucht. Spontanheilung bedeutet in der Medizin, wenn eine Heilung durch den Patienten ohne Zutun des Arztes geschieht. Ich finde, das passt auf Noras Selbstheilungskräfte, obwohl das natürlich ein langsamer Prozess ist. Ich wollte den Terminus etwas entfremden, um damit auch das Spontane der Begegnung auszudrücken. Vielleicht gefällt er dir ja nach dieser Erklärung besser?

Gruß, Elisha

 

@bambu:
Zitat:
Restriktionsendonukleaseverdau - Was soll das denn sein? Ist das Wort noch "verdau" wirklich zu Ende, oder fehlt da ein "ung"? Ich würde an dieser Stelle vielleicht überhaupt zu einem etwas kürzeren Wort raten

Das hab ich geschrieben und nicht Bambu. *beleidigt guck*
Und hau den blöden Medizinersack und sag ihm, eine andere blöde Medizinerin würde sich sehr für dieses Wort interessieren. (Ich glaub immer noch, dass das "...verdauung" heißt. Aber Biochemie ist auch nicht mein Lieblingsfach.)
(Wenn du mal wieder medizinische Fachtermini brauchst, stehe ich gerne und kostenfrei zur Verfügung ;))

Der Titel gefällt mir übrigens nach deiner Erklärung auch besser als vorher, obwohl ich ja gar nicht daran rumgemeckert hatte. Aber jetzt finde ich ihn sehr passend und hübsch.

Gruß, Felidae

 

:confused: :Pfeif: :confused: :Pfeif: :confused: :Pfeif:

@ Felidae

Das hab ich geschrieben und nicht Bambu. *beleidigt guck*

Ich entschuldige mich zerknirscht!

Ich glaub immer noch, dass das "...verdauung" heißt

Natürlich war das die erste Frage an meinen Musemann, ob das ein Versehen, eine Abkürzung oder der Terminus ist. Er hat mir versichert, dass das wirklich so heißt.

Wenn du mal wieder medizinische Fachtermini brauchst, stehe ich gerne und kostenfrei zur Verfügung
danke, danke, und bevor uns die Moderatoren wegen off-topic raushauen: hast du dich unter "Experten nutzen" (oder so) gemeldet?

Gruß, Elisha

 

Hi Elisha!

Wie versprochen, wenn auch mit etwas Verspätung (sorry dafür, ich hab sie alle gelesen, aber kam bisher nicht zum kommentieren!), sehen wir uns also hier :)
Nicht besonders viel kann ich über deine Geschichte sagen, was schlicht und einfach daran liegt, dass man meiner Meinung nach nicht allzu viel über gute Geschichten sagen kann - bei solchen gibt es nämlich nichts zu kritisieren. :D
Deshalb beschränke ich mich hier auf das Wesentliche: Mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen! :thumbsup: Nach dem Titel hätte ich eine solche Geschichte eigentlich nicht erwartet, aber das trägt immerhin zu einem gewissen Überraschungseffekt bei! "Wer suchet, der findet" trifft wohl doch nicht ganz zu, jedenfalls habe ich keinerlei Kritikpunkte gefunden. Die Geschichte hat sich flüssig gelesen. Ich finde, man kann sich sehr schnell in deine Protagonistin hineinversetzen - und sobald so etwas geschehen ist, fesselt einen die Geschichte und man muss unbedingt weiterlesen. In zwei Worten also: wunderschöne Geschichte!
Ich warte gespannt darauf, wieder etwas von dir zu lesen. So es meine Zeit erlaubt, wirst du dann wieder von mir hören.

Liebe Grüße,

Frenchbumblebee :)

 

Hallo Frenchbumblebee,
es tut mir furchtbar Leid :crying: , aber deinen Beitrag habe ich völlig übersehen. Deshalb erst jetzt eine Entschuldigung :huldig: und ein Dankeschön :) für den netten Kommentar.
Gruß, Elisha

 

Hi Elisha,

ich nehme auch immer Bücher mit zu Konzerten und in Kneipen. Das macht einen so schön intellektuellen Eindruck.
Nein, im Ernst, über etwas anderes hätte sie da schon fallen können.
Viel bleibt zu der Geschichte leider nicht zu sagen. Sie ist mir zu brav, zu glatt, ein solides Routinewerk. Durch die berichtende Schreibweise werden weder Verletzungen noch neue Hoffnung spürbar. Wo bleibt Fieber, wo Sehnsucht, wo Leben?
Wozu erzählst du so etwas? Um anderen Hoffnung zu machen, dass sie auch einen neuen Deckel finden können?
Der Titel ist irreführend, denn die Heilung ist ja nicht spontan beschrieben, sondern hat sich hingezogen.

Handwerklich gibt es nichts auszusetzen. War halt schlicht nicht mein Geschmack.

Sorry, sim

 

Hallo Sim, danke für dein Feedback.

ich nehme auch immer Bücher mit zu Konzerten und in Kneipen.
das habe ich erst ernst genommen, weil ich selten ohne Buch aus dem Haus gehe (selbst zum Einkaufen).
Das macht einen so schön intellektuellen Eindruck.
Das ließ mich an unserer gemeinsamen Gewohnheit zweifeln *g*.

Wozu erzählst du so etwas?
Ich wollte den Aufbruch in ein neues Leben erzählen

Der Titel ist irreführend, denn die Heilung ist ja nicht spontan beschrieben, sondern hat sich hingezogen.
Dazu ein Zitat aus Beitrag 5
Schade, denn den habe ich mit Bedacht ausgesucht. Spontanheilung bedeutet in der Medizin, wenn eine Heilung durch den Patienten ohne Zutun des Arztes geschieht. Ich finde, das passt auf Noras Selbstheilungskräfte, obwohl das natürlich ein langsamer Prozess ist. Ich wollte den Terminus etwas entfremden, um damit auch das Spontane der Begegnung auszudrücken. Vielleicht gefällt er dir ja nach dieser Erklärung besser?
Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha,

was deine Protagonistin erlebt ist recht realistisch geschildert: Die Aufgeregtheit, die Hoffnung, aber auch Zweifel („Aber dass ein Mann Interesse an ihr hatte und es so deutlich zeigte, damit hatte sie nicht gerechnet.“) und eine gewisse Nüchternheit in der Analyse ihrer Situation, was mit einem natürlichen Empfinden für seelischen Selbstschutz zusammenhängen mag.

„als ich Bodycheck für eine Generaluntersuchung gehalten habe.“
- originelle Idee.

„Wenn sie Johannes los sein wollte, brauchte sie nur weiter von anderen Männern zu erzählen. "Mein Gott, ich vermassel es", dachte sie.“

- Sehr anschaulich - der Stress der ungewohnten Situation.

Na, ob sich jemand ausgerechnet diese Fachausdrücke merkt…

Habe es gern gelesen!

Tschüß… Woltochinon

 

Hallo Elisha,

flüssig und routierniert. zwar nix, was sich in meinGedächtnis einbrennen wird udn dort ewig haften bleibt, aber doch nett für zwischendurch, lebendig udn angenehm :) Zwischendurch (bei ihren Gesprächsbeiträgen) musste ich richtig lachen, eine wirklich gute Methode ;)
Gern gelesen, wenn ich auch sim etws zustimme: sehr brav. Aber warum darf man in Alltag nicht auch mal etwas einfaches, schönes erzählen :)

liebe Grüße
Anne

 

@Wolto und Maus,

bei euren Beiträgen weiß ich nicht so, wie ich antworten soll.
Deshalb einfach ein Danke fürs Lesen und euer Lob.

Gruß, Elisha

 

Ja, Elisha, diese Geschichte ist nett und auch gut erzählt, aber sie ist wirklich brav, oder, wie Maus meinte, nur etwas fürs Zwischendurch. Sie wird sicher auch gut morgen bei der Lesung in Bochum ankommen – es gibt Millionen Geschiedene in Deutschland, also werden nicht wenige da sitzen und hinterher sagen: Ja, diese Geschichte ist wirklich gut, und so wahr, wie aus dem Leben gegriffen – Identifikation ist alles, nicht wahr? :D

Du scheinst das Thema – die Trennung vom Partner und damit Zusammenhängendes - immer wieder aufzugreifen. Das gilt für fast alle hier - ich meine, jedem von uns liegt ein bestimmtes Thema besonders am Herzen -, doch ich bin mir deines Themas langsam leid, ich schätze, Solches habe ich bei dir jetzt schon zum 3. oder 4. Mal gelesen, so daß meine Kritik jetzt sicher nicht ganz frei von Vorurteilen ist.

Ich hoffe, du kannst das verstehen, und ich verspreche, als nächstes eine Geschichte von dir zu lesen, die Anders zum Thema hat. :)

Dion

 

Hi Dion,

Sie wird sicher auch gut morgen bei der Lesung in Bochum ankommen – es gibt Millionen Geschiedene in Deutschland, also werden nicht wenige da sitzen und hinterher sagen: Ja, diese Geschichte ist wirklich gut, und so wahr, wie aus dem Leben gegriffen
Ich habe die Geschichte vor einem Jahr, als die Lesung ursprünglich stattfinden sollte, ausgewählt, weil das Thema "Neuanfang" war. Habe nach der Themenfreigabe im Thread auch angeboten, "Vom weisen Weibe und schwertschingenden Helden" zu lesen, weil die lustig und skurril ist, aber Uwe will mich diese lesen lassen. ;)

Du scheinst das Thema – die Trennung vom Partner und damit Zusammenhängendes - immer wieder aufzugreifen.
Ja, das und die Möglichkeit von Beziehung und Nähe, und die Beziehung zwischen Eltern und Kindern, und ... und ... und ... Insofern sollte dir das auch nicht schwerfallen:
ich verspreche, als nächstes eine Geschichte von dir zu lesen, die Anders zum Thema hat.
Garantiert trennungsfrei und mMn von dir unkommentiert sind Auf die andere Seite, Das böse Ende und Das Blöken der Lämmer, um mal ein paar unterschiedliche zu nennen.

Danke für deine Aufmerksamkeit und dein Feedback. :)

Gruß, Elisha

 

Hi Elisha,

die Geschichte liest sich flüssig und damit solides Handwerk. Aber habe schon besseres von dir gelesen. Ich denke, dass liegt daran, weil mir als Leser alles erklärt wird, ich habe die Geschichte nicht "nacherleben" können. Hoffe, du kannst was mit meiner Kritik anfangen.

Viel Spaß und Erfolg bei deiner Lesung.

LG
Katinka

 

Hallo KatinkaH,

danke für deine Kritik. Erstmal: schön, dass du Geschichten von mir liest. *freu*

Aber ich habe schon besseres von dir gelesen.
Puh. *Schweiß abwisch* Dann zeige ich ja eine Entwicklung. Nicht so wie bei einer Uralt-Geschichte von mir, die ich mal nach einem Chat (wegen der Thematik) für Nachtschatten und Sternensegler ausgegraben hatte, und die Nachti dann als meine bisher beste bezeichnete. *g*

Das ist übrigens die Herkunft der Geschichte.

So, ich muss sie mal Lesen üben, dann sehe ich auch wieder die Bilder vor mir. Schade, dass es bei dir nicht so geht. Ich hoffe mal, dem "Publikum" hilft es, wenn es vorgetragen wird. ;)

Gruß, Elisha

 

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