Mitglied
- Beitritt
- 16.09.2018
- Beiträge
- 16
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 3
Staubsauger
Er geriet ins Straucheln bei dem Versuch, sich seine Hose auszuziehen. Hart prallte er auf den Staubsauger, der neben seinem Bett stand. Der heftige Aufprall auf die Rippen raubte ihm die Luft.
Der viele Alkohol in seinem Körper dämpfte rasch den stechenden Schmerz. Er schlief ein, so wie er da lag.
Am nächsten Tag weckte ihn der Schmerz seiner gebrochenen Rippen. Jeder Atemzug wie ein Stich mit einem Messer in seine Brust. Der Restalkohol reichte nicht mehr, das zu betäuben. Er fand sich vor seinem Bett, die Hose immer noch um seine Knöchel. Er versuchte sich aufzurichten. Es ging nicht. Er schlief kurz wieder ein, dann weckten ihn die Stiche in seiner Brust wieder auf.
Er schaffte es, seine Hose loszuwerden. Auf alle Viere schaffte er es auch noch, kroch ins Wohnzimmer und wuchtete sich auf sein Sofa.
Eine halbvolle und eine volle Flasche Jim Beam standen da noch auf dem Couch-Tisch. Nach der halben Flasche Whiskey war er sogar soweit sich ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Die Schmerzen waren weg.
Sie kamen wieder am nächsten Tag. Anders. Nicht mehr stechend, ganz dumpf, tief aus seinem Inneren.
Er fühlte sich elend. Fiebrig. Schnaps is alle, Bier is alle, schöne Scheiße dachte er. Aufstehen wollte er, zweihundert Meter weiter war "seine" Tankstelle. Aber es ging nicht. Da waren nicht nur die entsetzlichen Schmerzen seiner gebrochenen Rippen, seine Beine wollten nicht.
Er griff zum Telefon, ließ sich Schnaps und Bier per Taxi kommen.
Die Schmerzen verschwanden wieder im Dunst des Alkohols. Er schläft ein.