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Stille Tränen

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31.01.2009
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Stille Tränen

Es regnet. Etliche Tropfen prasseln von außen gegen das Fenster, laufen hinab, als wäre es ein Wettrennen. Im Zimmer ist es warm und trocken. Sie sitzt mit angezogenen Beinen auf dem Bett, die Arme um die Knie geschlungen. Ihr Blick verliert sich im Nichts. Gedankenverloren starrte sie aus dem Fenster, irgendwo hinter den grauen Regenschleier. Nicht einmal sie selbst weiß, was sie sieht.
Ihre Gedanken sind wirr, ohne Ziel, ohne Ausweg. Alles ist so furchtbar kompliziert. Das Leben ist so unwirklich in ihren Augen. Egal was sie tut, es bringt nichts, ändert nichts. Ihr Weg war schon lange vor ihrer Geburt vorbestimmt. "Kein Recht auf Änderungen" stand vermutlich auf dem Vertrag ihrer Entstehung. Alles geplant, berechnet. Keine Möglichkeit irgendetwas an der Zukunft zu ändern. Sie wussten was sie sollte. So wurde sie erzogen. Immer brav und artig sein. Nie reden ohne gefragt zu werden. Schweigen und zuhören. Höflich sein. Nie die Geduld oder die Beherrschung verlieren. Eben so sein, wie man sie haben wollte.
Sie gaben ihr nie die Chance zuzeigen was sie wollte. Nicht einmal sie selbst wusste es. Sie lebte in ihrer Welt, in der alles seine Richtigkeit hatte. Alles nach Plan lief und es nie Komplikationen gab. Sie war zufrieden. Glaubte sie zumindest.
Sie musste sich nie Gedanken über eine Entscheidung machen. Denn es gab nie eine für sie. Es ist wie früher, bevor die Frauen irgendwelche Rechte hatten. Bevor sie auch nur daran denken konnten. Nur ist es nicht früher. Es ist heute. Es ist jetzt.
Sie schließt ihre Augen, stellt sich vor wie es wäre, normal zu sein. Einfach wie jedes andere Mädchen in ihrem Alter. So wie sie sein wollte. Denn nun ist sie sich sicher was sie will. Nicht länger hinter einer Fassade leben, ihren eigenen Weg bestimmen, das ist es was sie sich sehnlichst wünscht. Und doch weiß sie, es ist aussichtslos. Niemand würde es zulassen. Alle würden es verhindern wollen. Nicht nur wollen, sie würden es auch schaffen. Man hat zu viel Gewalt über sie. Keine rohe Gewalt, aber denn noch die Macht über ihr Handel. Wie? Das weiß nicht einmal sie selbst.
Sie atmet tief ein. Spürt den Sauerstoff in ihrer Lunge. Sie hat einen entgültigen Entschluss gefasst. Einen, den ihr niemand jetzt noch nehmen kann. Etwas, dass alles aus seiner Bahn werfen wird. Das, womit sie nicht gerechnet haben. Was sie ihn ihrem Plan vergessen haben. Zielsicher öffnet sie die Augen. Ihr Blick ist klar. Sie weiß was sie will. Sie löst sich aus ihrer eigenen Umarmung, schwingt leicht die Füße von der Bettkante. Mit Bestimmten Schritten läuft sie zum Fenster. Öffnet es mit einer raschen Handbewegung. Kühle Luft strömt ihr entgegen, die Regentropfen kitzeln ihre Wange. Geschwind stellt sie sich auf den Stuhl und schaut hinaus in die unendliche Freiheit. Über Dächer, Reklameleuchten, Fabriken. Hin zu den Bergen in weiter Ferne. Der Regen vermischt sich mit ihren stillen Tränen. Sie schaut hinunter auf den nassen Rasen, tief unter ihr. Ihr letzer Gedanke: Es ist meine Entscheidung!
Es regnet. Etliche Tropfen brasseln auf den Parkettfußboden, wo sich langsam eine Pfütze bildet.

 
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Hallo Bella1501!

Emo-Selbstmordgeschichten sind hier seit 1.1.2008 verboten! Und auch, dass auch der Himmel weint, wenn jemand so traurig ist und auch der Satz:

Alles ist so furchtbar kompliziert.
VERBOTEN VERBOTEN VERBOTEN!!!

Egal was sie tut, es bringt nichts, ändert nichts. Ihr Weg war schon lange vor ihrer Geburt vorbestimmt. "Kein Recht auf Änderungen" stand vermutlich auf dem Vertrag ihrer Entstehung. Alles geplant, berechnet. Keine Möglichkeit irgendetwas an der Zukunft zu ändern.
Ich glaub, dass ist einfach ein auch im übertragenen Sinne fettärschiges, faules Mädchen, das nie gelernt hat, irgendetwas mal selbst zu machen, oder sich zu irgendetwas aufzuraffen oder sich zu überwinden, und jetzt die Schuld auf die Umstände und die Eltern schiebt, dass ihr Leben so leer ist oder was auch immer sie zu dem Selbstmord treibt. Es bleibt hier halt alles sehr nebulös. Es wird nur pauschal behauptet, dass die Eltern schuld sind, aber keine konkrete Szene gezeigt.
Komma nach: Möglichkeit, irgendetwas ...
Sie wussten was sie sollte.
Komma: wussten, was ...
Nie reden ohne gefragt zu werden.
Komma: reden, ohne ...
Sie gaben ihr nie die Chance zuzeigen was sie wollte.
ausienander: zu zeigen, Komma: zeigen, was sie ...
Sie schließt ihre Augen, stellt sich vor wie es wäre, normal zu sein.
Komma: stellt sich vor, wie es wäre
Denn nun ist sie sich sicher was sie will.
Komma: sicher, was ...
das ist es was sie sich sehnlichst wünscht.
Komma: es, was ...
Und doch weiß sie, es ist aussichtslos. Niemand würde es zulassen. Alle würden es verhindern wollen. Nicht nur wollen, sie würden es auch schaffen. Man hat zu viel Gewalt über sie. Keine rohe Gewalt, aber denn noch die Macht über ihr Handel. Wie? Das weiß nicht einmal sie selbst.
Ja, und der arme Leser erfährt es leider auch nicht. Sowas kann man immer leicht behaupten, ohne es zeigen zu müssen, dass niemand es zulassen würde. Warum haben die solche Macht über sie? Zeig es!
Fehler: zusammen: dennoch, Handeln
Sie hat einen entgültigen Entschluss gefasst.
endgültig
Einen, den ihr niemand jetzt noch nehmen kann.
den ihr niemand mehr nehmen kann
Etwas, dass alles aus seiner Bahn werfen wird.
das
Sie weiß was sie will.
weiß, was ...
Mit Bestimmten Schritten läuft sie zum Fenster.
klein: bestimmten
Der Regen vermischt sich mit ihren stillen Tränen.
Ja, klar ... *augenüberdreh*
Sie schaut hinunter auf den nassen Rasen, tief unter ihr. Ihr letzer Gedanke: Es ist meine Entscheidung!
Es ist feige, und ja, sie wird nie mehr irgendetwas machen müssen ...
Etliche Tropfen brasseln auf den Parkettfußboden, wo sich langsam eine Pfütze bildet.
prasseln

Versuch es einfach mit einem anderen Thema, das nicht so abgelutscht ist, oder du stellst dem Selbstmord eine ordentliche, konkrete Geschichte voran, damit man das nachvollziehen kann ... Nein, nimm ein anderes Thema! ;)

Gruß
Andrea

 
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Hallo bella,

du zeigst uns hier die Gedanken eines sehr verwirrten und traurigen Mädchens... ich denke mir, dass wir als Leser mitfühlen sollten, aber das fällt schwer, denn so weit ich sehen kann hat das Mädchechen echt keine Probleme. Nun ist das wahrscheinlich genau das, was solche mädchen zu hören bekommen. Was ist denn dein problem eigentlich? Und dann fühlen sich sich noch missverstandener und die situation verschlechtert sich. Hat die Frau denn keine Freundin mit der sir reden kann? Komst nichts cooles im fernsehen? wie wärs mit ner flasche whiskey...?
Ich meine bloß, es gibt Möglichkeiten... wenn es aber wirklich keine gibt, dann muss du uns das zeigen, sonst sehen wir einfach jemand der schlecht drauf ist, und wie auch im wahren Leben: dafür interessiert sich leider niemand. Niemand will mit der person reden, die auf der Party traurig in der ecke hockt. Ist halt so. Man will zu den Glücklichen gehören... was aber nicht heißt, dass es keine trauruge Kgs geben darf. Es ist aber dann deine Aufgabe uns mitzureissen.
Ich finde ein paar cool formulierte Sätze sind drin, aber ich glaube du kannst mehr.

mfg,

JuJu

 

Hallo bella,

mir hat deine Geschichte gefallen. Jedoch denke auch ich, dass du sie noch verbessern könntest.

Als Psychologie-Student habe ich etwas analytisch den Gedanken dieses Mädchens gelauscht. Depressiefe Menschen haben oft irrationale Gedankengänge (negative cognitive schemas- Beck/ explanatory syles and learned helplessnes theory- Seligman). Diese negatiefen Schemata haben Einfluss auf die Interpreation der Welt und geben einem das Gefühl keine Kontrole mehr zu haben- ein Spielball zu werden.
Was dies für Gedanken sein können, hast du in deiner Geschichte sehr gut ausgedrückt. Und auch wenn man nicht gerne mit Menschen spricht, die auf einer Party trauig in der Ecke sitzten- ist diese thematik deiner Geschichte nicht weniger spannend.

Du hast das Mächen in eine Umgebung gesetzt, die mich sehr ansprach. Am Anfang deiner Geschichte und am Ende hast du den Regen wunderschön umschrieben. Es zeigt die Isolation, die Einsamkeit. DRaussen die Welt, gross, dunkel, bedrohend- und dann das Zimmer, das Bett als Innenleben.

Das Mädchen öffnet das Fenster. Für mich baut es dan Kontakt zur Aussenwelt. Ich wünschte mir, dass sie Mut und Hoffnung gefunden hat, dem Regen in ihrem Gesicht trotzte, mit etwas Kraft über die Stadt zu den Bergen schaut und sicht als Ziel setzt ihr Leben in die Hand zu nehmen. Es zumindest zu versuchen.
In deiner Geschichte nimmt sie sich dann das Leben. Hiermit wird auch der Leser enttäuscht.
Mein tipp: Lass das Mädchen etwas kämpfen mit dem Leben. Gib ihr und dem Leser etwas Hoffnung- Versuche eine "Erkenntnis" einzubauen. Und lasse das Ende offen-so schreiben, dass das Ende zu interpretieren ist. Sprang sie? Oder hat sich etwas in ihr verandert?

Du schriebst: Denn nun ist sie sich sicher was sie will. Nicht länger hinter einer Fassade leben, ihren eigenen Weg bestimmen, das ist es was sie sich sehnlichst wünscht.

Was wünscht sie sich genau? Was ist die Fassade, was sind Träume, Wünsche des Mädchens- auch hieraus kannst du mehr machen. Du schreibst manchmal etwas zu oberflächlich....schreib konkreter.

Dann möchte ich noch schreiben, dass ich es respektlos und als wenig nützliches Feedback betrachte, wenn man die Leistung eines Authors als Emo-Selbstmordgeschichte betitteld.
Abgelutscht oder nicht abgelutscht- es ist die Kunst sein Thema gut zu inszinieren.

gruss

moody

 

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