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Stille

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25.01.2006
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Stille

Stille (1945)

Wunderbare Stille, die meine Gedanken in Ruhe lässt und sanft meine Fantasie umspielt. Stille, durch nichts unterbrochen, nur weiss und unschuldig, wie ein unbeschriebenes Blatt. Wie ich sie vermisse. Seit einem Jahr hören meine Ohren nichts anderes als Explosionen, Schüsse und Todeschreie. Die Geräusche des Krieges. Auch jetzt höre ich die grausamen Rufe des Todes, der mit kalten Fingern nach mir greift. Ich schliesse meine Hände härter um das kalte Metal meines Gewehres und schaue hinauf in den Himmel. Schwere Regentropfen fallen aus einem grauen Wolkenzelt auf unseren Trupp hinunter.

Ich wende meinen Blick auf die Menschen, die um mich stehen und mit bangen Gesichter unseren Kommandanten ansehen. Es sind alles junge Männer, die meisten noch nicht über Zwanzig und doch sitzen sie schon tief in der Hölle. Die Todesangst steht ihnen in das Gesicht geschrieben. Manche weinen, andere sehen nur stumpfsinnig vor sich hin. mehrere Männer übergeben sich. So geht es allen beim ersten mal. So ging es mir, und so ging es den anderen, die mit mir auf das Schlachtfeld zogen. Inzwischen sind die alle tot. Ich bin der letzte Überlebende. Ich drehe das Gesicht und blicke in die kalten Augen von Jenkins, unsrem Funker. Ich kenne ihn schon ziemlich lange. Er ist der einzige Freund, dem ich noch vertraue. Auch in seinem Gesicht ist der Schleier des Sterbens zu sehen, aber ich versuche ihn zu übersehen.

"Sie kommen!", brüllt plötzlich unser Späher, der oberhalb unserer Stützung Platz genommen hat. Es ist das Letzte was er sagt, denn kurz darauf fällt er mit einem dumpfen Knall auf den sumpfigen Boden. Kopfschuss. Ich bin schneller auf den Beinen als ich mir noch jemals zugetraut hätte. Das menschliche Denken schalte ich aus, den tierischen Instinkte lasse ich freie Bahn. "Jenkins!". brülle ich und höre meine Stimme nur gedämpft. "Komm!" Ich springe aus dem Loch, das uns als Deckung diente und werfe mich in eine nasse Pfütze. Ich höre etwas neben mir aufklatschen und bete zu Gott dass es Jenkins ist. Kurz darauf explodiert die Granate, die ich gesehen hatte in dem Loch und der Knall vermischt sich mit dem Klang des Verderbens auf dem Schlachtfeld. Ich erhebe mich und schaue noch kurz zu dem Loch zurück. Die meisten Soldaten meines Trupps liegen zerfetzt in dem Loch, das braune Wasser vermischt sich mit dem Blut. Die Jungen Männer, welche nicht getroffen wurden, straucheln aus dem Loch wie kopflose Hühner. Die meisten bekommen eine Kugel, bevor sie wissen was passiert ist.

Ich reisse Jenkins aus dem Schlamm und renne mit ihm in eine Nahe gelegene Deckung. Schüsse pfeifen uns um die Ohren und schlagen neben uns in den nassen Boden. Plötzlich fällt Jenkins und ich sehe mich nach ihm um. Für einen Moment scheint die Zeit still zu sehen, ich höre nichts mehr und sehe alles wie in Zeitlupe. Dan trifft mich die Kugel. Ich spüre den Einschlag, fühle aber keine Schmerzen. Nur Stille. Ich schaue auf meinen Bauch, aus dem Blut läuft. Wie ein Brunnen der langsam versiegt. Ich sehe hinauf in Jenkins Gesicht, sehe seine Tränen, sehe wie er den Mund bewegt. Aber ich höre ihn nicht. Ich sehe, wie sich die Sonne langsam durch die Wolkenberge kämpft und der Regen aufhört.

Stille!

 

Hallo Anarchos,

erstmal Rechtschreibung etc...

Seit einem Jahr hören meine Ohren nichts anderes als Explosionen, Schüsse und Todeschreie

... Todesschreie.

..., die meisten noch nicht über Zwanzig und doch sitzen sie...

... über zwanzig Komma (glaube ich) und doch...

mehrere Männer übergeben sich.

Mehrere Männer übergeben sich.

...Jenkins, unsrem Funker.

Jenkins, unserem Funker. (Klingt besser, find ich)

aber ich versuche ihn zu übersehen

aber ich versuche Komma ihn zu übersehen

Ich bin schneller auf den Beinen als ich mir noch jemals zugetraut hätte.

...den Beinen Komma als ich mir...

... den tierischen Instinkte lasse ich freie Bahn

...den tierischen Instinkten lasse ich freie Bahn

"Jenkins!". brülle ich

"Jenkins!".Komma statt Punkt brülle ich

...nur gedämpft. "Komm!"

...nur gedämpft.Komma statt Punkt "Komm!" Punkt

... bete zu Gott dass...

... bete zu Gott Komma dass...

...in dem Loch und der Knall ...

...in dem Loch Kommaund der Knall ...

...bevor sie wissen was passiert ist

...bevor sie wissen Komma was passiert ist

Dan trifft mich die Kugel.

Dann trifft mich die Kugel.

So, puh...das waren dann doch mehr, als ich bei ersten Mal lesen gedacht habe... Bei den Kommas wär ich an deiner Stelle aber einwenig vorsichtig, aufgrund der Rechtschreibreform(en) blick ich`s da auch nicht mehr, ist aber eh halb so wild...

So, nun der etwas haarigere Teil, der Inhalt und der Stil.
Mir gefällt deine Geschichte leider nicht.

Du versuchst (so kam es jedenfalls für mich rüber), deine Geschichte möglichst emotionslos zu erzählen, damit die Abgestumpftheit, die man im Krieg entwickelt, spürt. Hat bei mir nicht besonders gewirkt. Es wurde eher langweilig dadurch.
Außerdem fehlt mir deine Motivation. Was willst Du ausdrücken? Das Krieg furchtbar ist? Das wissen wir, behaupte ich, alle...
Nehm`s mir nicht übel, die Geschichte ist einfach unausgereift, und nicht sehr aussagekräftig...

Hier außerdem noch ein paar vorschläge, wie ich manche Passagen vielleicht geschrieben hätte, bzw. Dinge, die mir am meisten ins Auge gefallen sind:

. Inzwischen sind die alle tot. Ich bin der letzte Überlebende. Ich drehe das Gesicht und blicke in die kalten Augen von Jenkins, unsrem Funker. Ich kenne ihn schon ziemlich lange. Er ist der einzige Freund, dem ich noch vertraue.

Da widersprichst Du Dir. Der letzte Überlebende wovon? Deine Kameraden sind noch da, Jenkins kennst Du ziemlich lange, und er ist der einzige Freund, dem Du vertraust... also hast Du noch mehrere Freunde...? Du weist was ich meine?

... fällt er mit einem dumpfen Knall auf den sumpfigen Boden.

Du meinst wahrscheinlich, dass es knallt, und das er dann umfällt. Denn auf nem sumpfigen Boden hört sich ein fallender Körper nicht an, wie ein Knall...

brülle ich und höre meine Stimme nur gedämpft.

Wenn auch ein Klischee, nicht ganz so schlecht. Schreib aber lieber:
... brülle ich, doch meine Stimme klingt gedämpft. ...oder so

...nasse Pfütze

Doppelt gemoppelt... gibt`s auch nicht nasse Pfützen?

neben mir aufklatschen und bete zu Gott

aufklatschen? Nagut, nasser Boden... aber Du bist schon aus dem Loch und im folgenden hat es sich für mich so gelesen, als wäre es die Granate und nicht Jenkins, die dann im Loch landet, oder war es doch Jenkins? Dann musst Du das irgendwie klar machen, denn der gesamte Abschnitt, war verwirrend.

Außerdem: Loch Loch Loch... Abwechslung! "einstige Deckung" "das, was einmal unser Schutz war", "Grube", "Mulde" ... was auch immer

straucheln aus dem Loch wie kopflose Hühner

Das war witzig...

den nassen Boden

Jaja, der Boden ist nass, das kam schon ein paar mal...

. Plötzlich fällt Jenkins und ich sehe mich nach ihm um. Für einen Moment scheint die Zeit still zu sehen, ich höre nichts mehr und sehe alles wie in Zeitlupe. Dan trifft mich die Kugel. Ich spüre den Einschlag, fühle aber keine Schmerzen. Nur Stille. Ich schaue auf meinen Bauch, aus dem Blut läuft. Wie ein Brunnen der langsam versiegt. Ich sehe hinauf in Jenkins Gesicht

Also... Jenkins liegt am Boden, Du wirst in den Bauch geschossen, schaust auf selbigen (stehend) und dann schaust Du nach oben in Jenkins Gesicht?
Merkwürdig...

Zusammenfassung: Leider emotionslose Kurzgeschichte über durchgekautes Thema, die auch nicht viel Potential zu einem Ausbau birgt.

Sorry, falls mein Urteil zu krass ausgefallen sein sollte, ich meins echt nicht böse... Versuch Dich doch erstmal an nicht ganz so ernsten Themen wie Krieg, denn ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht leicht ist, über ein solch brissantes Thema zu schreiben...

beste Grüße vom Bodensee an den Eidgenossen

Bob

 

Hi

Danke erst mal, dass du meine Geschichte gelesen hast.

Die Kritik tut mir (wahrscheinlich) ziemlich gut.

Du hast recht, Krieg ist eigentlich nicht so sehr mein Ding. Aber da ich die Geschichte nun halt geschrieben hatte, dachte ich mir, ich könnte sie auch veröffentlichen :)

So long

Anarchos

 

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