Was ist neu

Stille

Beitritt
27.12.2005
Beiträge
80
Zuletzt bearbeitet:

Stille

Ich kam nach Hause und stellte die Tasche in den Flur, wo sie halb umkippte. In dieser Bestrebung wurde sie lediglich von der Wand gehindert. Ich zog die Jacke aus, hängte sie an die Garderobe.
- Hallo, Schatz! rief ich.
- Hallo kam es von irgendwo her zurück.
Ich ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank, kein Bier mehr da. Ersatzbefriedigung: eine Tüte Chips. Nicht aus dem Kühlschrank natürlich. Im Wohnzimmer legte ich mich auf die angenehm kühle Couch. Was für ein Tag heute wieder. Leider musste ich noch mal aufstehen, der Stand-By-Knopf war aus. Als der Fernseher schließlich lief, merkte ich, dass nichts kam. Nichts Vernünftiges jedenfalls. Ich blieb beim Perfekten Dinner hängen. Eine Frau servierte gerade Seeteufel mit Salzkartoffeln. Ich musste lauter stellen, die Chips knusperten zu laut in meiner Mundhöhle. Außerdem ist diese Tüte immer scheußlich am Krachen und Knispern.
Als meine Freundin in den Raum kam, war ich schon halb eingenickt.
- Chris, ich kann nicht mehr.
Ich schrak auf, rieb mir die zugeschweißten Augen.
- Wasislosweristodwobinich? schwallte ich.
- Christian, du ... kennst du mich überhaupt?
Mittlerweile waren die Eisenvorhänge vor meinen Augen durch ihre Worte weggeweht.
- Ich soll dich nicht kennen? Hallo? Wir sind achtzehn Monate und drei Wochen zusammen. Du heißt Maria Gellermann, hast platinblonde Haare mit dunkelblonden Strähnen. Deine Augenfarbe ist grün-blau. Du bist einen Meter sechsundsechzig groß und sechsundzwanzig Jahre alt. Du riechst nach „Sun“ von Jil Sander. Ich kenne sogar deine Blutgruppe. AB Rhesus negativ.
Ich überlegte noch, ob ich auch ihr Shampoo nennen sollte, doch sie kam mir zuvor.
- Christian ... Darum geht es nicht. Es geht um ... ich ... wer bin ich?

Ich kam nach Hause und stellte die Tasche in den Flur, wo sie halb umkippte. In dieser Bestrebung wurde sie lediglich von der Wand gehindert. Ich zog die Jacke aus, hängte sie an die Garderobe.
- Hallo, Schatz! rief ich.

 

Hallo Santas Little Helper!

So richtig verstanden habe ich Deine Geschichte glaube ich nicht. Sie ist sehr kurz, also habe ich sie deshalb sogar dreimal gelesen, bin aber nicht schlauer geworden. Also, da ist ein Mann, der eine Freundin hat. Offensichtlich kommt er gerade von der Arbeit und muss sich erst einmal ordentlich entspannen. Später irgendwann kommt seine Freundin ins Zimmer und fragt ihn, wer sie überhaupt ist und ob er sie überhaupt kennt. Dann passiert Folgendes: Entweder Dein Prot hat ein Déjà-vú-Erlebnis, oder aber er ist in einer Zeitschleife gefangen. Und weiter?
Ich verstehe das nicht. Hat er sich die Freundin nur eingebildet (das würde zusammen mit dem Titel irgendwie Sinn ergeben)?

Zu Deinem Schreibstil kann ich sagen, dass er mir ganz gut gefällt. Die Geschichte liest sich wirklich flüssig.
Ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen:

Ich kam nach hause und stellte die Tasche in den Flur,

wird groß geschrieben, das Gleiche unten im Text auch.
Nichts vernünftiges jedenfalls.

wird in diesem Fall ebenfalls groß geschrieben.

Das wär's auch schon.
Also, flüssig zu lesen, aber Du musst sie noch ein wenig ausbauen, damit sie verständlicher wird.

Schöne Grüße
Friedesang

 

Hallo helper

also ich verstehe die geschichte so, dass dein prot sein Leben in einer langweiligen Routineschleife verbringt, in der er selbst den Mittelpunkt einnimmt. Seine Freundin kommt nur am rande darin vor, womit sie sich natürlich nicht zufrieden geben kann.
Obwohl sie ihm die Gefahr seiner Lebensweise in Hinblick auf ihre Beziehung nahe bringt, versteht er nicht und macht weiter wie zuvor.
Der Titel Stille ist letztlich das, was auf den letzten Satz folgt, die freundin ist aus der Spirale ausgebrochen.

Sprachlich kann ich mich friedesang da leider nicht anschließen. Ich finde die Sätze arg ungelenk und alles zusammen etwas sehr blass dargestellt.
Ich sehe hier genau das Gegenteil von Friedesang: hier müsste wesentlich mehr auf sprachlicher Ebene gesschliffen werden, denn auf inhaltlicher.
so liest sich das für mich zu rasch hingeklatscht.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Friedesang, lieber Weltenläufer,

Vielen Dank fürs Lesen und Kritisieren.
Da ich im Deutsch-Unterricht neulich gelernt habe, ein Autor würde sich nie auf eine Interpretation festlegen lassen, behalte ich es auch mal dabei.
Friedesang ist von meinem Aussagewillen auf alle Fälle etwas weiter entfernt als weltenläufer, der jedoch auch noch nicht ganz dran ist. Aber sowas ist ja auch immer Geschmackssache.

Das es sich wie "dahingeklatscht" liest, ist natürlich nicht gewollt. Dahingeklatscht wurde sie nicht, habe schon einige Zeit dafür gebraucht.

Dennoch, Danke, nur durch Kritik kann man sich verbessern.

MfG
SLH

 

Hallo Santas Little Helper

An Deiner Geschichte gefallen mir vor allem zwei Dinge: 1. Die Situation in der es zur beziehungstechnischen Grundsatzdiskussion kommt und 2. wie er reagiert.

Allerdings kann ich damit, dass Du zum Schluss einfach die ersten drei Sätze wiederholst auch nicht viel anfangen. Damit deutest Du ein bisschen gar viele Möglichkeiten an.

MacDuke

 

Hallo MacDuke,

Vielen Dank fürs Lesen und auch Danke fürs Lob.
Deute ich mit den letzten Sätzen so viele Möglichkeiten an? Kam mir ehrlich gesagt gar nicht so vor. Weltenläufer und Friedesang haben da doch eigentlich alles ausgedeutet, oder?! Wie deutest du die letzten drei Sätze denn?

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom