Was ist neu

Submodus

Seniors
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14.08.2012
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Submodus

„Herrgott, nicht den Neunzehner. Den Siebzehner! Ich hab M10 gesagt, verdammt noch mal.“
„Sorry, Gloria, mein Fehler.“
Sie könnte ihn erwürgen. Nicht genug damit, dass sie kopfüber und elend verrenkt in dem engen Lüftungsschacht hängt, ihr der Schweiß in den Augen brennt und der Ölgestank sie beinahe kotzen lässt, nein, dieser Fettwanst ist auch noch zu dämlich, ihr das richtige Werkzeug zu geben. Als wäre das weiß Gott was für Wissenschaft. Was Kurt im Install-Team verloren hat, ist Gloria ein Rätsel.
Endlich erscheint er wieder in der Öffnung über ihr und sie hört ihn schnaufen, als er den Oberkörper hindurchzwängt. Er beugt sich so weit es geht runter, streckt den Arm aus und sie spannt die Bauchmuskeln und reckt sich ihm entgegen. Er nimmt ihr den falschen Schraubenschlüssel ab und reicht ihr den passenden. Doch bevor sie ihn richtig zu fassen bekommt, lässt Kurt ihn schon los und das Ding scheppert in die Tiefe.
„Mann, ich dreh noch durch mit dir, echt!“, brüllt Gloria. „Verfluchte Scheiße, Kurt! Und jetzt? Soll ich die Schraube abbeißen oder was?“
„Äh, eine Rohrzange haben wir noch. Soll ich sie dir geben?“
„Hast du eine bessere Idee? … Und binde sie um Himmels Willen wo fest. Oh Gott, oh Gott, lang halt ich‘s da nicht mehr aus.“
„Äh … ich hab keine Schnur.“
„Dann nimm deine Scheißschnürsenkel oder reiß dein Scheißhemd in Streifen, Herrgottnochmal! Benutz bitte einmal deinen Verstand. Einmal nur, Kurt, bitte!“
Gloria spürt, dass sie knapp dran ist, schlappzumachen. Sie kann einfach nicht mehr, sie ist am Ende. Es hat doch sowieso keinen Sinn. Was können sie denn gewinnen? Eine Stunde? Zwei? Und wozu? … Oh Gott, es wäre so einfach. Sie bräuchte nur ihren linken Fuß ein wenig zu drehen und unter dem Rohr hervorzuziehen, hinter dem sie ihn verklemmt hat, und dann die abgewinkelten Beine zu strecken. Auf einen Schlag wäre dieser Alptraum vorbei … sie würde den Schacht hinunterschlittern wie als Kind die Wasserrutsche im Schwimmbad, kichernd, jauchzend, vor Angst und Spaß kreischend, schneller und immer schneller, und schließlich … ja, und schließlich von den riesigen Rotorblättern zerfetzt werden. In Sekundenbruchteilen. Zuerst der Kopf, dann alles andere. Alles. Ihr Körper, ihr Geist, ihr Ich. Ihr ganzes Wesen. Ausgelöscht und weg. Sie braucht sich nur fallen zu lassen, wäre das nicht das Allereinfachste? Sich fallen lassen in einen barmherzigen Tod, in einen tiefen, traumlosen Schlaf und dieser Wahnsinn hätte ein Ende, keine Schmerzen mehr, keine Angst, kein grauenvolles Ding, einfach nichts …
Aber was wäre mit Kurt? Kann sie den einfach so zurücklassen? Er ist ihr keine große Hilfe, das nicht, aber immerhin ein lebendiger, fühlender Mensch, und ja, irgendwie mag sie ihn, diesen stets freundlichen Tollpatsch. Der arme Hund könnte ihr das nicht einmal nachmachen, der bliebe vermutlich in der Röhre stecken und säße dann in der Falle wie ein Karnickel, könnte nicht mehr tun, als zu warten, hilflos zu warten auf das Ding …
Nein, noch ist sie nicht so weit, noch klammert sie sich ans Leben, schon Kurt zuliebe. Nicht, dass sie auf Ebene 7 in Sicherheit wären, aber zumindest würden sie Zeit gewinnen. Ein bisschen Zeit zum Durchschnaufen, zum Atemholen, zum Nachdenken. Und wer weiß, vielleicht funktioniert ja die Com-Unit da unten tatsächlich noch. Theoretisch sollten die Notstromaggregate gut achtundvierzig Stunden durchhalten. Bitte, Mädchen, reiß dich zusammen, du schaffst das, nur die eine Schraube und die Luke ist offen … sie muss bloß diesen einen Bolzen aufkriegen, ein Witz in Wahrheit. Hat sie nicht schon mit fünfzehn die Honday ihres Bruders zum heißesten Bike der Stadt gemacht? Nur um sich jetzt von einem lächerlichen M10-Gewinde in die Knie zwingen zu lassen? Von einer mickrigen Schraube? Ist sie eine Heulsuse oder eine Mechanikerin?
„Wird das jetzt noch was mit der Zange?“, brüllt sie.


„Gib ihr noch ein bisschen vom Puertiamin. Nicht viel, so circa … pff, was weiß ich, so nullzwei, nullzweifünf. Und am Neurozwei-Tuner gehst du auf achtzehnvier.“
„Lass es gut sein, Herbie, bitte. Die Kleine dreht uns gleich durch.“
„Komm, mach schon. Die packt das, da bin ich mir sicher. Die hat’s echt drauf.“
„Du spinnst, Herbie, echt. Erinnere dich, wie’s den Hormayer damals auf Level zwölf zerbröselt hat … Mann, ich darf gar nicht dran denken.“
„Jetzt mach schon.“
„Okay, du bist der Chef. Aber sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“


„Kommt gleich. Hab sie an meinen Gürtel gehängt.“
„Du bist ja doch ein Genie, Kurt, ich wusste es.“ Gloria verdreht die Augen.
Dann lässt ihr das Genie die Rohrzange runter … und prompt löst sie sich von der Gürtelschnalle. Bevor Gloria die Hände hochreißen kann, knallt ihr das Ding ins Gesicht, genau aufs Jochbein, und schlägt ihr die Lippen auf, aber mit einem irrwitzigen Reflex gelingt es ihr, die Zange mit dem Unterarm an die Schachtwand zu pressen. Sie schnappt nach Luft. Das letzte Werkzeug, ihre allerletzte Chance! Blut rinnt ihr über die Wangen in die Augen und weiter über die Stirn und sie wimmert vor Schmerz. Werd jetzt ja nicht ohnmächtig, Mädchen, bitte, und pass auf die Zange auf. Oh Gott oh Gott, ich seh nichts mehr. Jetzt schluchzt und weint Gloria wirklich. Sie wischt mit der freien Hand Blut von den Augen und heult auf, als sie dabei den zertrümmerten Wangenknochen berührt. Das war’s, denkt sie, jetzt sind wir hin. Oh Gott, ich kann nicht mehr ... sie schließt die Augen und stellt sich vor, wie Blut und Tränen sich mischen, über ihre Stirn fließen und von den Haarspitzen ins Leere fallen, glitzernde Tropfen, die der Luftzug der Ventilatoren zerstäubt und in den stählernen Eingeweiden der Luna verteilt. Sie stellt sich den feinen, roten Sprühnebel vor, wie er durch die Lüftungsgitter in die verwüsteten Decks strömt, rosafarbene Wolken, die alles umhüllen und die Wände färben, so rosa wie die Wände ihres Kinderzimmers ... rosa Wände und darauf rosagerahmte Fotos von Ponys und Katzen. Und darunter das Bett mit der Überdecke, die ihr die Oma aus Seidenflicken genäht hat, rot, lila und golden, und die sie sich morgens immer übers Gesicht zieht, wenn die ersten Sonnenstrahlen ihre Augen treffen. Durch den dünnen Stoff betrachtet sie die Sonne und die ist nicht mehr als ein Lichtfleckchen, nur ein sanftes Glimmen, mal rot, mal blau.
Sie hüpft aus dem Bett und schlingt sich das Seidentuch um die Schultern. Ich bin eine Prinzessin, singt sie, und wo ist mein schöner Prinz? Charlie, mein Liebling, wo bist du? Sie tänzelt auf den Balkon hinaus.
Charlie, Charlie, ruft sie in den Garten und dann sieht sie den Kater auf sich zukommen, zögerlich stakst er durchs taunasse Gras.
Meine Güte, Charlie, was bist du wasserscheu ich komm gleich runter zu dir, mein Süßer, und dann gibt's Frühstück.
Sie lässt sich fallen.


„Mist. Ich glaub, wir verlieren sie. Runter mit dem Neurozwei, schnell. Mindestens auf zehn. Und dann abbrechen.“
„Wenn’s die so arg wie den Hormayer erwischt hat, bring ich dich eigenhändig um, Herbie, ich schwör’s dir.“
„Jessas, Lou, jetzt scheiß dich nicht gleich an. Ein paar Stunden im RehaModus und sie ist so gut wie neu. Die Kleine ist ein Wahnsinn, die steckt so was weg wie nix, glaub mir.“


Charlie springt auf die Gartenbank und leckt sich das Fell.
Komm her, Charlie … miez miez miez … jetzt komm schon, du Angsthase. Die paar Wassertröpfchen wirst du überleben.
Der Kater maunzt kläglich. Kurzerhand läuft Gloria zu ihm und hebt ihn hoch.
Bist du etwa aus Zucker, ha?
Seine Schnurrhaare kitzeln ihre Nase.
Ich hasse nasses Fell, das weißt du, knurrt Charlie und haut ihr die Krallen in den Unterarm.
„Spinnst du?“, schreit Gloria und reißt die Augen auf.
„Ganz ruhig, Gloria … alles okay, du bist wieder raus. Alles okay, Mädchen, ganz ruhig.“
Gehetzt blickt Gloria um sich. „Lou? … Mann, bin ich froh … diesmal dachte ich echt … pff.“
„Ganz ruhig … entspann dich, Gloria … alles ist gut.“
Sie sieht ihm zu, wie er mit Leukoplast die Kanüle an ihrem Unterarm fixiert, dann schließt sie wieder die Augen.
„Oh Gott oh Gott, diesmal hat’s mich aber ordentlich erwischt. Scheiß Level zwölf. Nie schaff ich den.“
„Verdammt, Gloria, du warst echt gut, ehrlich. So weit wie du ist noch niemand gekommen. Na ja, und das mit der Rohrzange … jessas, das war richtig fies. Hat Herbie erst vorgestern reingeschrieben.“
„Mann, was für’n Arsch. Wahrscheinlich findet der das noch lustig.“ Mit den Fingerspitzen tastet sie über ihr Gesicht. „Ich hab wirklich geglaubt, das war’s jetzt … aber weißt du, Lou, was mich am meisten fertiggemacht hat?“
„Na ja, die Schmerzen, nehm ich an.“
„Nein, die gar nicht so … aber wie mir das Ding in die Fresse fliegt, da spür ich plötzlich mit der Zunge, dass zwei Zähne ausgeschlagen sind … ich mit einer Zahnlücke, stell dir das mal vor. Also da musste ich echt heulen. Da war’s vorbei irgendwie. Da konnte ich nicht mehr.“
„Ja, um dein hübsches Lächeln wär’s jammerschade.“ Lou grinst sie an, dann dreht er sich um und hantiert am Infusionsbeutel. „So, meine Kleine, jetzt schläfst du dich erstmal aus. Hast es dir verdient.“
„Was anderes noch, Lou. Was hatte denn das Scheißviech da drin verloren?“
„Hehe, das war Ripley.“
„Ripley?“
„Genau, Ripley. So nennt Herbie sein jüngstes Baby. Wie diese Tussi aus Alien. Du weißt ja, er hat‘s mit diesen alten Filmen.“
„Ja, okay, aber ich mein, was hat denn so ein schleimiges Kriechtier mit unserem Training zu tun? Fliegen wir zum Mars oder nach Hollywood?“
„Na ja, Herbie fand‘s halt witzig. Kennst ihn ja. Und er meint, dass es ja eigentlich egal ist, womit wir euch da drin den Stress machen, oder? Hauptsache, ihr scheißt euch vor Angst in die Hose. Und da hat er ja irgendwie recht.“
„Mann, ihr spinnt doch. Und was sollte der Scheiß mit Ebene 7? Die gibt’s auf der Luna doch gar nicht. Findet ihr das auch witzig? Was hat denn das mit Evakuierungstraining zu tun? Echt jetzt.“
„Schau, Gloria, es geht doch ums Improvisieren. Jeder Situation gewachsen sein und so. Sich nicht einfach sagen können: Okay, kenn ich eh alles, da vorn muss ich zweimal links, und dann über den Laufsteg rüber und dort ist die nächste Com-Unit und dort der Feuerlöscher, nullo Problemo ... ihr müsst flexibel sein, verstehst du? Sonst könntet ihr ja gleich durch die echte Luna rennen und Fangenspielen.“
„Na ja, ihr müsst es ja wissen … und was wäre hinter der Luke gewesen?“
„Ebene 7.“
„Ja, Lou, schon klar. Aber was ist auf Ebene 7?“
„Keine Ahnung, Gloria, ehrlich, ich weiß es selber nicht. Herbie hat‘s mir noch nicht verraten. Er nennt es seinen Joker. Sein As im Ärmel. Damit hat er mich an den Eiern, sagt er.“
„Was heißt, er hat dich an den Eiern?“
„Na ja, momentan lieg ich nämlich noch in Führung. In der letzten Sequenz hat er ja keine Credits gekriegt, das war quasi ein Streichresultat. Die Regeln sind ein bisschen kompliziert, musst du wissen. Fast so arg wie beim Baseball irgendwie.“
„Verarscht du mich, Lou? Ihr spielt?“
„Also spielen würd ich’s nicht unbedingt nennen. Steckt schon verdammt viel Arbeit drin.“
„Ihr seid verrückt. Ich glaub‘s nicht.“
„Na komm, Gloria, was meinst du wie langweilig uns hier unten ist ... ich mein, ihr anderen haut euch alle zwei Wochen für ein paar Tage in den SubMod, aber seit der Hormayer ausgefallen ist, machen wir zwei Idioten hier fast rund um die Uhr Dienst.“
„Was redest du da für Scheiß? Ihr seid doch zu sechst hier beim Simulator. Was ist mit Team 2? Mit Milo und Theo und Jorge?“
„Äh ... na ja, die sind krank ... sozusagen.“
„So ein Blödsinn. Das wüssten wir doch alle. Und erst recht die zu Hause. Die drei können sich ja nicht einfach aus dem MedData ausgeloggt haben.“
Lou grinst sie an. „Wer überwacht denn das MedData, Gloria, ha?“
„Na das MetaB.“
„Richtig. Und das MetaB?“
„Blöde Frage. Das MainMasterSystem natürlich.“
„Kluges Mädchen. Und wer, meinst du, ist seit sechs Wochen im MainMaster drin?“
„Mein Gott … das ist nicht euer Ernst.“
„Doch, hehe … war Herbies Idee. Der Hund hat’s tatsächlich geschafft, den BetaCode zu knacken. Noch vor dem Abflug, wie wir uns da wochenlang auf der Mondbasis den Arsch wund gesessen haben. Keine Ahnung, wie er das hingekriegt hat. Mit irgendwelchen Ableitungen aus den Messiere-Rosenzweig-Gleichungen, glaub ich. Er hat‘s mir mal erklärt, aber wirklich kapiert hab ich‘s nicht.“
„Lou, bitte. Sag mir, dass du dir das alles gerade ausdenkst.“
„Nö. Stimmt hundertpro.“
„Aber das muss doch wer merken.“
„Wer denn?“
„Na alle. Die MBasis, Henniger, das ganze Team halt.“
„Wieso? Die Statusmeldungen sind ganz normal, vollkommen unauffällig. Immer alles bestens. Nix Houston, wir haben ein Problem. Nein, nein, das hat Herbie voll im Griff. Hehe, der Typ ist echt ein Genie.“
„Aber zumindest Henniger muss doch was checken.“
„Das hörst du jetzt vielleicht nicht gern, Gloria, aber … tja, der Alte pennt seit drei Wochen im SubMod … also in Wahrheit pennt eigentlich nicht nur der Käpt’n, sondern die ganze Besatzung.“
„Was? Ich hab doch noch gestern mit Henniger gesprochen.“
„Du meinst gestern vor drei Wochen, Liebes. Du warst jetzt nämlich drei Wochen in der Sim. Also in der Sim im SubMod. Im SimSubMod quasi. Oder sagt man SubModSim? … ach scheiß drauf, du weißt schon was ich meine.“
„Heißt das … oh mein Gott! Lou … ihr habt die Luna gekapert?“
„Kann man so sagen.“
„Lou, bitte, warum macht ihr das?“
„Na ja, wir finden‘s witzig irgendwie. Und Herbie meint, dass es eine Schande wäre, wenn man so eine megageile Kiste nicht voll am Limit fährt … komm, Gloria, schlaf jetzt ein bisschen. Ich muss noch nach Kurt schauen. Träum was Schönes, mein Engel.“

 
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zigga Achillus dotslash

zigga schrieb:
Also das ist immer so ein Zwiespalt bei deinen Storys: Einerseits kann man sich in denen immer voll zurückfallen lassen, die Szenenbeschreibungen auf sich wirken lassen, die Dialoge vor seinem inneren Augen sehen - und dann wird der Plot sehr kompliziert. Also die Sprache und Darstellung ist immer extrem leicht und angenehm zu konsumieren, aber der Plotaufbau nimmt … zum Ende hin … so eine Kompliziertheit an, dass man extrem fokussiert lesen muss. Ich weiß, dass dir das gefällt,
Tja, zigga, ich hatte am Freitag schon mit einer Antwort an dich begonnen. Ich wollte dir z.B. sagen, dass ich ein bisschen Rätselhaftigkeit, also in der Art, dass sich nicht alles gleich auf den ersten Blick erschließt, wirklich gern mag, nicht nur in meinen eigenen Geschichten, sondern überhaupt beim Lesen, und ich wollte die Dramaturgie gerade dieser Geschichte vor dir rechtfertigen, und dieses wollte ich dir erklären und jenes, usw. …

Aber dann kam der Kommentar von Achillus und dann noch der von dotslash, na ja, und da ging mir schön langsam ein Licht auf, dass es vermutlich nichts bringt, mir und anderen die Geschichte in ihrer jetzigen Form noch länger schönreden zu wollen.
Achillus hat es ja perfekt auf den Punkt gebracht:

Achillus schrieb:
Der Text hat allerdings ein erzähltechnisches Problem. Die Inhalte, die er vermittelt, sind zeitlich auf problematische Weise arrangiert.
und seine Bedenken dann auch sehr ausführlich und plausibel begründet. Und dann haute noch dot in dieselbe Kerbe.

Hmm.
Also was ich sagen will: Momentan weiß ich nicht recht, wie ich mit der Story weiter verfahren soll. Auch weil ja die Reaktionen darauf so unterschiedlich sind. Die einen fanden die minimalistische Erstfassung toll, andere wiederum meinten, die erweiterte Fassung sei ein Gewinn, usw.
Nur ich selber weiß schön langsam nicht mehr, was ich von der Geschichte halten soll.
Ich glaube, ich werde mir jetzt einfach ein bisschen Bedenkzeit ausbitten und in mich gehen. Vor allem über diesen Satz von dot werde ich nachdenken:

dotslash schrieb:
… dieses tollen Pilotfilms zur Gloria-Erfolgsreihe "Submode - Der letzte Level".
:D

Großen Dank jedenfalls für eure vielen Gedanken zur Story.

offshore

 

Hallo ernst offshore

Hätte nie gedacht, dass ich hier auf eine Mischung aus "2001: Odyssee im Weltraum", "Matrix", und "Alien" stoßen würde. Geschweige denn, dass sie mir so gut gefällt.

Das das eine virtuelle Realität ist, war nach dem ersten Gespräch zwischen Lou und Herbie klar, aber die beiden Twists am Ende, dass Gloria weiß, dass sie in einer virtuellen Realität ist und dann doch nicht weiß, dass zwei gelangweilte Wissenschaftsoffiziere währenddessen das Schiff kapern, habe ich dann doch nicht erwartet. :D

Ich wüsste nicht was es zu kritisieren gäbe, deswegen lasse ich es einfach an der Stelle :)

Mit freundlichen Grüßen,

Yoghurtjohn

 

Yoghurtjohn schrieb:
Hätte nie gedacht, dass ich hier auf eine Mischung aus "2001: Odyssee im Weltraum", "Matrix", und "Alien" stoßen würde. Geschweige denn, dass sie mir so gut gefällt.
Vor sechs Wochen noch hätte ich nicht gedacht, jemals so was zu schreiben, Yoghurtjohn. Aber dieser spontane Ausflug ins SF-Genre hat mir wirklich Spaß gemacht, und ja, ich mag die Geschichte auch sehr gern.

Ich wüsste nicht was es zu kritisieren gäbe, deswegen lasse ich es einfach an der Stelle
Ist okay, das passt schon. Damit kann ich leben. :D

Vielen Dank, Yoghurtjohn

offshore

 

Lieber ernst,

Mann, zum Glück bin ich so blind, dass ich immer die Tags übersehe, denn um "Science fiction" mach ich einen Bogen (das kapier ich nämlich nie), sondern nur den Titel "Submodus" toll fannd (wie alles mit "sub": suboptimal, Subspezies ...).
Auch wenn ich mich bei Erklärungen über MetaB usw. usf. einfach "treiben lasse" (und drauf verlasse, das der Autor das dann am Ende noch so auflöst, dass es auch bei mir "klick" macht).

Ja, Melancholie ist da drin - und eine ganz besondere Art von Romantik bzw. Zuneigung zwischen den Figuren. Auf eine unaufdringliche, aber menschlich der nachvollziehbare Art. Wie die Art von genervter Zuneigung zwischen Gloria und Kurt - meine Lieblingsstelle übrigens. :)
Und durch deine Art der Formulierung/Ausdrucksweise auch Charme und so eine spezielle Subnote, die da mitschwingt und die melancholische Komponente nährt. (Macht das Sinn, was ich sage?)

Aber mal der Reihe nach:

Sie könnte ihn erwürgen.

Sie könnte ihn aber auch küssen. Oder bis halb zehn warten und ein Knoppers essen. Die Formulierung fand ich an dieser Stelle irgendwie zu schwach, ich hätte eher auf ein: "Sie würde ihn am liebsten erwürgen!" gewartet.

Wie gesagt, die Dynamik zwischen Gloria und Kurt fand ich sehr, sehr gelungen und hat mich irgendwie berührt. Und zwar deshalb:

dieser Fettwanst ist auch noch zu dämlich, ihr das richtige Werkzeug zu geben. Als wäre das weiß Gott was für Wissenschaft. Was Kurt im Install-Team verloren hat, ist Gloria ein Rätsel.

Und dann (da sagt die Formulierung schon alles, total klasse):

„Dann nimm deine Scheißschnürsenkel oder reiß dein Scheißhemd in Streifen, Herrgottnochmal! Benutz bitte einmal deinen Verstand. Einmal nur, Kurt, bitte!“

Doch schließlich:
Und was wäre mit Kurt? Kann sie den einfach so zurücklassen? Er ist ihr keine große Hilfe, das nicht, aber immerhin ein lebendiger, fühlender Mensch, und ja, irgendwie mag sie ihn, diesen stets freundlichen Tollpatsch. Der arme Hund könnte ihr das nicht einmal nachmachen, der bliebe vermutlich in der Röhre stecken und säße dann in der Falle wie ein Karnickel, könnte nicht mehr tun, als zu warten, hilflos zu warten auf das Ding …

Alles nachvollziehbar. Das berührt einen. Zumal zu zwischendrin das Bild einer Person zeichnest, die einerseits diesen Überlebensinstinkt hat, andererseits einfach fertig und am Ende ist. Diese Ambivalenz, die wohl jeder kennt ... Auch wenn die Situation total bizarr ist, brichst du's auf was total "Alltägliches" runter und diese Mischung macht's.

An der Stelle, als sie aufgeben will, hast du ein-/zweimal etwas zu sehr ausgeholt und bist über's Ziel hinausgeschossen:

ja, und schließlich von den riesigen Rotorblättern zerfetzt, zerstückelt, zermalmt werden.

Zerfetzt und zerstückelt - macht Sinn, kann ich mich vorstellen, hab kapiert, was dann passiert. ;) Unschönes Blutbad und so ... Aber zermalmt? Ich fand, mit (höchstens) zwei Bezeichnungen hast du dein Ziel schon erreicht. Und zermalmt passt auch nicht, würde ich sagen, denn zermalmt wird man, wenn man zwischen zwei großen Dingen eingeschetscht ist und dann dazwischen eben ... zermalmt wird. Wohingegen die Rotorblätter sie in Scheibchen schneiden wie diese Brotschneidemaschinen, die's im Supermarkt gibt.

Sich gnädig fallen lassen in einen barmherzigen Tod, in einen tiefen, traumlosen Schlaf und dieser Wahnsinn hätte ein Ende, keine Schmerzen mehr, keine Angst, kein grauenvolles Ding, einfach nichts …

Gnädig und barmherzig war für mich auch etwas zu dick aufgetragen, zumal ich Gloria nach deiner bisherigen Präsentation als temperamentvolles, aber auch pragmatisches Mädel einschätze, die eher kurz und bündig denkt: "Lass ich mich fallen, ist alles zu Ende. Auch gut."

Ich will mich nachfolgend nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, auf die Gefahr hin, dass ich das mit dem Raumschiff nicht so ganz verstanden hab. (Sie haben's gekapert und machen ihren Vorgsetzten jetzt was vor, von wegen, es sei alles okay? Hach, danke, dass du's nochmal ausdrücklich gesagt hast. ;))

Du hast es auch geschafft, Lou (und über "Hörensagen" dann auch Herb) durch den Dialog zu charakterisieren, ihne dass da aufdringlich oder ausschweifend was erklärt wird und dadurch ins Unglaubwürdige abrutscht. Also, dass sie jetzt da im Krankenzimmer liegt und dem Leser durch ihre Gedanken Dinge erklärt, über die sie so ja nie denken würde: "Ich liege in der Krankenstation. Die wurde vor zwei Monaten erst neu eingerichtet. Die ganze Raumstation ist schon 100 Jahre alt" ... Wo wir öfter mal über gute Erzählperspektive "diskutieren". DAS ist einfach gutes Handwerkszeug hier. Punktum. (Auch wenn sich Gloria nicht über ihre strahlend weißen Zähne auslässt oder Lou über seinen gestählten Sixpack ...).

Eine tolle Story. :)

Liebe Grüße
Tell

 

Tell schrieb:
Und durch deine Art der Formulierung/Ausdrucksweise auch Charme und so eine spezielle Subnote, die da mitschwingt und die melancholische Komponente nährt. (Macht das Sinn, was ich sage?)
Nö, kein bisschen. Sag doch einfach, dass du’s toll findest, wie ich schreibe, das tät ich vermutlich kapieren.

Eine tolle Story.
Na bitte, geht ja.

Mann, zum Glück bin ich so blind, dass ich immer die Tags übersehe, denn um "Science fiction" mach ich einen Bogen (das kapier ich nämlich nie), sondern nur den Titel "Submodus" toll fand

Im Ernst jetzt, liebe Tell, ich hab mich sehr über deinen Ausflug ins SF-Genre gefreut. Für den Titel musst du dich aber bei Perdita bedanken. Der war nämlich ihre Idee.

An der Stelle, als sie aufgeben will, hast du ein-/zweimal etwas zu sehr ausgeholt und bist über's Ziel hinausgeschossen
und damit hast du natürlich auch recht. Ich werde da wohl noch mal mit dem Rotstift drübergehen.

Vielen Dank,Tell.

offshore

 

Nö, kein bisschen. Sag doch einfach, dass du’s toll findest, wie ich schreibe, das tät ich vermutlich kapieren.

Wäre zu einfach, das so banal zu schreiben - ganz klar unter dem Niveau von sechzehnjährigen, pickeligen Nerds, Ernst. Wir kommunizieren doch auf anderer Ebene.

 

Hallo Ernst

Der Anfang ist gut, der Schluss zieht sich hin.

Wie gesagt: Der Anfang ist dir gelungen. Das Bild der im Schacht hängenden Frau ist augenfällig. Der Gehilfe, der keine große Hilfe ist, sondern ein Tollpatsch, verschärft die Situation. Gut so, das ist alles zu loben. Der zweite Teil der Geschichte hingegen wirkt nach zehn oder zwölf Zeilen flach. Er wirkt wie: die Vorgeschichte der Geschichte in Dialogform.

[…] aber mit einem irrwitzigen Reflex gelingt es ihrem Unterarm, die Zange an die Schachtwand zu pressen.

Wer handelt hier, sie oder er? Kennst du den Begriff Depersonalisation? – Manchmal wird er mit einem Witz erklärt: Zwei Tourenskifahrer übernachten in einer Berghütte. Mitten in der Nacht erwacht der eine, weil der andere mit den Zähnen klappert. Als er hinüber schaut, sieht er, dass ein Bein des anderen aus dem Schlafsack schaut. Fragt er ihn: He, wieso ziehst du dein Bein nicht in den Schlafsack hinein? Antwortet der andere: Was, jetzt soll ich auch noch dieses kalte Bein zu mir in den Schlafsack nehmen!? – Dein Erzähler redet auch, als gehörte Glorias Unterarm nicht zu ihr.

Gruss teoma

 

Ich will dir noch schnell antworten, teoma, bevor ich mich ins lange (vermutlich wk-freie) Gathering-Wochenende vertschüsse.

teoma schrieb:
Der Anfang ist gut, der Schluss zieht sich hin. […] Der zweite Teil der Geschichte hingegen wirkt nach zehn oder zwölf Zeilen flach. Er wirkt wie: die Vorgeschichte der Geschichte in Dialogform.
Tja, teoma, daran ist vermutlich auch die Entstehungsgeschichte der Story schuld. Ursprünglich endete die ja noch vor dem Dialog zwischen Lou und Gloria. Dann hat mich aber der Teufel geritten, und ich hab ein paar Tage nach dem Posten einfach weitergeschrieben, in der Meinung, der Geschichte möglicherweise was Gutes zu tun, wenn ich in der Schlussszene die näheren Umstände des Geschehens davor entschlüssle.
Und das ausschließlich über einen Dialog zu machen war schon auch so eine Art Experiment für mich, oder nenne es meinetwegen Schreibübung. Ich wollte einfach wissen, ob s mir gelingt, den Lesern recht komplexe Zusammenhänge nur mittels eines Dialogs zu vermitteln. Eines Dialogs, der obendrein tunlichst lebensecht klingen sollte. Dass ich damit der Storydramaturgie möglicherweise einen Bärendienst erweise, war mir nicht so recht klar, muss ich zugeben. Und nach wie vor weiß ich nicht, ob mir selbst die Geschichte in der neuen Fassung nun besser gefällt als die in der alten oder nicht. Die Meinungen in den Kommentaren sind diesbezüglich ja auch geteilt.
Aber vielleicht erfährt das Ding ja irgendwann eh noch eine radikale Umarbeitung, mal sehen. Weil die Idee der Geschichte finde ich nach wie vor klasse.

[…] aber mit einem irrwitzigen Reflex gelingt es ihrem Unterarm, die Zange an die Schachtwand zu pressen.
Wer handelt hier, sie oder er? Kennst du den Begriff Depersonalisation?
Nö, kenn ich nicht. Aber ich kann mir ungefähr vorstellen, was er bedeutet. Allerdings kann ich dir auch erklären, wie es zu diesem Satz gekommen ist. Die längste Zeit stand das im Text:

… aber mit einem irrwitzigen Reflex gelingt es Gloria, die Zange mit dem Unterarm an die Schachtwand zu pressen.

Dieses zweimalige „mit“ störte mich furchtbar, aber mir wollte ums Verrecken nicht einfallen, wie ich das wegbekäme, ohne den Reflex zu streichen. Den wollte ich aber unbedingt drin haben. Und die jetzige Fassung, die ich auch nicht ideal finde, habe ich vor mir selbst dann damit gerechtfertigt, dass ich mir gesagt habe: Scheiß drauf, ein Reflex ist ja nichts, was man bewusst steuern kann, also ist es eigentlich egal, ob ich Gloria oder ihren Unterarm die Zange usw.

Deine Kritik an dem Satz ist mir zumindest Ansporn, noch einmal über ihn nachzudenken. Mir wird schon noch was Besseres einfallen, bin ich mir sicher, irgendwann halt.

Vielen Dank, teoma, für deine Gedanken.


offshore

 

Auch wenn der letzte Kommentar jetzt schon länger her ist - eine SF-Story von ernst offshore kann ich mir nicht entgehen lassen.
Ich genehmige mir auch gleich einmal, nicht alle vorherigen Beiträge/Kommentare zu lesen.

Super kurzweilig zu lesen, hat Spaß gemacht.

„Gib ihr noch ein bisschen vom Puertiamin. Nicht viel, so circa … pff, was weiß ich, so nullzwei, nullzweifünf. Und am Neurozwei-Tuner gehst du auf achtzehnvier.“
Da hatte ich kurz den Gedanken, ein Buzzword-Bingo anzufangen.

Im Verlauf der Geschichte findet man als Leser dann langsam heraus, dass es irgendwie doch nur eine Simulation ist und die ausdauernden Beschreibungen des zerfetzt Werdens durch die Rotorblätter niemals Realität werden würden - zum Glück?

Die Richtung, die die Geschichte dann nimmt, finde ich ziemlich cool, auch die Dynamik, mit der sich das ganze dann nach vorne entwickelt, finde ich gut, nicht zu schnell und nicht zu langsam.

Und dann... Ist die Geschichte zuende? Ja wie?
Jetzt wird's doch gerade erst spannend!

Mein Science-Fiction-gieriges Leserhirn schreit nach mehr!

 

Morre schrieb:
Super kurzweilig zu lesen, hat Spaß gemacht.
Vielen Dank, Morre, das ist ein tolles Kompliment. Umso mehr, da es von einem versierten SF-Leser kommt. (Immerhin war das ja mein erster Gehversuch in diesem Genre.)

Und dann... Ist die Geschichte zuende? Ja wie?
Jetzt wird's doch gerade erst spannend!

Mein Science-Fiction-gieriges Leserhirn schreit nach mehr!

Ich will dir nicht zu viel versprechen, aber vielleicht kommt es irgendwann zu einem Sequel oder Prequel zu Glorias Marsreise. Ein paar Ideen dazu hätte ich schon im Kopf und die überwiegend sehr positive Resonanz auf die Geschichte ist mir ein zusätzlicher Ansporn.

Jedenfalls freue ich mich, dass es dir gefallen hat, Morre.

offshore

 

Hi Ernst,

nach Monaten die ich im Schacht hing, um dies und das zu reparieren, komme ich erstmals (womöglich nicht so bald wieder, mal sehen) wieder dazu, hier reinzuschauen und deine Geschichte ist die erste.

Sie ist fein geschrieben, deine Zukunftsvision! Gloria mochte ich gleich: Kurt voll genervt trotzdem nicht im Stich lassen zu wollen, sich durchbeißen, das ist sympathisch. Und die Erklärung, die Halluzinationen, das hat echt was. Trotzdem kommt mir die Geschichte wie ein Bruchstück, wie so eine Scherbe eines größeren Teils vor und ich komme dadurch auch nicht 100% in ihre Gedanken- und Sprachwelt hinein. Dennoch: War toll zu lesen!
Viele Grüße,
Eva

 

Schade, Eva, dass du so wenig Zeit für uns hast. Mir gehen nicht nur deine Kommentare, sondern auch neue Geschichten von dir ab.
Andererseits, was ist schon das Geschreibsel von ein paar Hobbyautoren gegen das wirkliche Leben?

Vielen Dank, Eva, für deine netten Worte.

offshore

 

Hm. Keine Ahnung, was meine Vorposter hier so alles gepostet haben, aber nach deiner Kritik an meiner letzten Kurzgeschichte hätte ich mir bei einer von deinen schon wesentlich mehr erwartet. Beginnt gut und endet mit einem elendig langen Dialog und einer Art Ach-es-war-alles-nur-ein-Traum Auflösung? Der erste Teil hat mich tatsächlich gefesselt, aber beim zweiten Teil hast du mich eindeutig verloren. Wirklich Science Fiction lastig kommt mir die Story auch nicht vor. Alles in allem nichs Besonderes. Aber vielleicht geben deine anderen Stories ja mehr her. :-)

 
Zuletzt bearbeitet:

grOOvekill@ schrieb:
nach deiner Kritik an meiner letzten Kurzgeschichte hätte ich mir bei einer von deinen schon wesentlich mehr erwartet.
Warum, grOOvekill@?
Als Wiener ist dir doch sicherlich Marcel Prawy ein Begriff.
So unbestritten dessen Kompetenz als Opernkritiker auch war, kein Mensch hätte von ihm erwartet, dass er selber bühnenreif Arien singen kann.
Oder, anderes Beispiel, muss man selber ein begnadeter Gitarrist sein, um die Riffs eines Jimmy Page beurteilen zu können?
Oder kicken können wie Zidane, um sich zu einem Fußballmatch zu äußern?
Aber wie auch immer, es tut mir leid, dass ich deinen Erwartungen nicht entsprechen konnte. (War auch mein erster Versuch im SF-Genre.)

Aber vielleicht geben deine anderen Stories ja mehr her. :-)

Schau dir mal die an:

Wer zum Teufel ist Uli?

(Wenn dir die auch nicht gefällt, sind wir zwei offenbar nicht füreinander geschaffen. :D)

 

Hallo Ernst,
Ein gutes Stück, deine Geschichte, wenn sie nur nicht zu vage wäre. Mir ist das alles zu unbestimmt und nebelig. Ein bisschen konkreter müsstest du schon werden. Ich muss zu viele Vermutungen anstellen, wohin sie fahren und warum.

In Sekundenbruchteilen. Zuerst der Kopf, dann alles andere. Alles. Ihr Körper, ihr Geist, ihr Ich. Ihr ganzes Wesen. Ausgelöscht und weg. Sie braucht sich nur fallen zu lassen, wäre das nicht das Allereinfachste? Sich fallen lassen in einen barmherzigen Tod, in einen tiefen, traumlosen Schlaf und dieser Wahnsinn hätte ein Ende, keine Schmerzen mehr, keine Angst, kein grauenvolles Ding, einfach nichts …
für mich nimmt das viel Tempo aus der Geschichte. Könnte man ersatzlos streichen.

lg
Bernhard

 

Hallo ernst offshore ,

ich war schwer geplättet, dass diese Geschichte jetzt hier auftaucht. Als Science-Fiction-Autor hatte ich dich nicht im Fokus. Selber bin ich ein Fan davon, habe ziemlich viel davon gelesen. Angefangen mit Stanislav Lem bis zu den achtbändigen Wälzern der letzten Jahre. Du hast den Sound ganz gut getroffen, natürlich gibt es ein paar Hinweise auf filmische Anleihen.

Richtig gut hat mir gefallen, dass von drei Ereignisebenen nur eine die reale ist. Das könnte ausbaufähig sein. Aber es ist bestimmt Schwerstarbeit, denn der Markt verlangt mindestens achthundertseitige Konvolute. Wer will sich das antun ohne Team, das im Hintergrund die Recherche erledigt? Ich glaube, da braucht man ein eigenes Gen dafür. In zwei Stunden geschrieben? Respekt:thumbsup:

Ich lese jetzt mal deine anderen Geschichten. Wer weiß, welche Überraschungen noch auf mich warten.

Gruß wieselmaus(verblüfft)


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Zuletzt bearbeitet:

Bernhard schrieb:
Ein gutes Stück, deine Geschichte, wenn sie nur nicht zu vage wäre. Mir ist das alles zu unbestimmt und nebelig. Ein bisschen konkreter müsstest du schon werden. Ich muss zu viele Vermutungen anstellen, wohin sie fahren und warum.
Nun ja, Bernhard, diese Geschichte war für mich so eine Art Experiment. Ich wollte ausprobieren, ob es mir gelingt, ausschließlich mittels eines (möglichst lebensecht klingenden) Dialogs das Geschehen der ersten Geschichtenhälfte rückwirkend zu entschlüsseln. Und nach wie vor bin ich der Meinung, dass in diesem Dialog alle relevanten Erklärungen zu finden sind. (Der Simulator befindet sich im Raumschiff Luna, das wiederum ist auf dem Weg zum Mars, usw.)

für mich nimmt das viel Tempo aus der Geschichte. Könnte man ersatzlos streichen.
Diese fünf Zeilen sind mir insofern wichtig, weil sie zeigen sollen, dass Gloria in diesem Moment tatsächlich und ernsthaft die Möglichkeit ihres Todes ins Auge fasst. Und das darf meiner Meinung nach dann ruhig auch ein bisschen melodramatisch klingen.

Aber immerhin war das mein erster Gehversuch im Science Fiction-Genre (vermutlich nicht mein letzter :D), und dementsprechend freut mich natürlich dein Lob.

Vielen Dank, Bernhard.


wieselmaus schrieb:
In zwei Stunden geschrieben? Respekt :thumbsup:
Nein, das stimmt so nicht ganz, wieselmaus.
Das betrifft nämlich nur die ursprüngliche Fassung, die ja nur halb so lang war. Für die Erweiterung habe ich dann schon noch mehr Zeit gebraucht.

Ich war schwer geplättet, dass diese Geschichte jetzt hier auftaucht. Als Science-Fiction-Autor hatte ich dich nicht im Fokus.
Tja, tatsächlich bin ich offenbar ein sehr vielseitiges Kerlchen und habe mich schon in einigen Rubriken herumgetrieben. Neben Romantik/Erotik Geschichten gibt’s von mir ein Märchen, eine bitterböse Groteske über einen klassischen Vater-Sohn-Konflikt, der mit zerschossenen Knien des Vaters endet, eine philosophisch angehauchte Klettergeschichte, einen Text mit einem verzwickten Zeitparadoxon, zwei Geschichten, in denen der leibhaftige Herrseibeiuns vorkommt, usw.

Hättest du mir vor vier Jahren gesagt, dass ich einmal siebzehn Kurzgeschichten schreibe, hätte ich dir vermutlich geantwortet: „Ja ja, und das Gras ist blau.“
Aber da siehst du mal wieder, wie inspirierend dieses wunderbare Forum ist.

Vielen Dank für deinen Besuch, wieselmaus.

 

Sehr fein, sehr atmosphärisch. Und sehr verwirrend. Und gerade, als ich so das Gefühl hatte zu durchschauen, was sich auf der (simulierten) Luna so abspielt war es auch schon auch. Das ist ein bisschen so, als würde man ein verflucht schwer zu öffnendes Grubengas endlich auf bekommen ... und dann ist es leer.

Aber die Atmosphäre ist toll :-)

 

velvet schrieb:
Und gerade, als ich so das Gefühl hatte zu durchschauen, was sich auf der (simulierten) Luna so abspielt, …
Also das Raumschiff Luna ist durchaus real, velvet, und befindet sich tatsächlich auf einer Reise zum Mars. Und an Bord ist eben dieser Simulator, in dem die Raumfahrer trainieren.

… war es auch schon aus.
Tja, diese Geschichte hat eine etwas durcheinandere Entstehungsgeschichte, aber bisweilen denke ich ernsthaft daran, sie weiterzuschreiben, z.B. in der Art, dass es Gloria gelingt, die von Lou und Herbie gekaperte Luna unter ihre Kontrolle zu bringen und eine saubere Landung auf dem Mars hinzulegen. Der Mars allerdings entpuppt sich letztlich als nichts anderes als eine von Aliens fabrizierte Planetensimulation. :D

Vielen Dank fürs Vorbeischauen, velvet, und ja, willkommen hier.

offshore

 

Hallo ernst offshore,
sehr geile Story!
Ich hab zwar keine Ahnung von den Dingen, aber ich glaube die jedes Wort.
Genial.
Lieben Gruß Damaris

 

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