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Täuschungsmanöver

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17.10.2007
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Täuschungsmanöver

Es war wie jeden dritten Tag: Sie war weit und weich, er verlor sich fast in ihr und hatte mangels Friktion Mühe, überhaupt etwas zu fühlen. Um seine sowieso mäßige Erektion nicht zu verlieren, veränderte er oft die Stellung. Die Veränderungen waren gerade groß genug, seinen Schwanz aus einem etwas anderen Winkel in sie zu stoßen. Aber das half nicht lange. Eben hatte sich sein Schwanz noch ordentlich biegen müssen, schon passte sich ihre Möse den veränderten Bedingungen an und gab ihm Raum gerade dort, wo er Widerstand gebraucht hätte.
Mein Gott, wie war sie früher eng gewesen! Ein schmaler Tunnel, ein ihn fest umschließender Schwanzschuh war sie, als sie sich kennen lernten. Natürlich kam er dann zu früh, kein Mann ist in der Lage, an sich zu halten, wenn er von etwas so Feuchtwarmem und Festem umschlossen wird. Jede Unebenheit in ihr meinte er zu spüren, bei jeder Lageänderung dachte er, sein Zeugungsorgan würde brechen.
Aber es brach nicht, es schwängerte sie nur. Das war der Anfang vom Ende. In jeder Beziehung. Erst wurde sie weicher, dann, nach der Geburt, auch weiter, und das Ficken, am Anfang jeden Tag auf dem Programm wie Essen und Trinken, machte ihm keinen Spaß mehr.
Sie dagegen kam erst jetzt richtig zu ihrem Vergnügen. Weil er nun länger durchhielt. Oder weil ihre Anatomie anders geworden war. Jedenfalls kam sie jetzt mit einer Leichtigkeit, die früher sein Markenzeichen gewesen war. Sie musste sich nun nicht mehr klammheimlich aus dem Bett stehlen, um auf der Toilette sein Werk zu vollenden. O ja, er hatte sie oft stöhnen gehört, trotz Wassers, das sie immer laufen ließ.
Auch jetzt stöhnte sie. Aber sie stöhnte, weil sie nicht mehr konnte. Sie kam bereits mehrmals, jedes Mal mit kleinen, spitzen Schreien, begleitet von kurzen, heftigen Beckenstößen und dem Zusammenziehen ihrer Fotze, so dass er für Augenblicke dachte, es könnte mit seinem Orgasmus doch noch was werden.
Aber es wurde wieder nichts. Obwohl er sich alle Mühe gab. Er war schweißgebadet, von körperlicher und noch mehr von mentaler Anstrengung. Er konnte denken, was er wollte, an seinem Zustand änderte sich nichts. Nicht einmal seine Lieblingsfantasie, die hier wider zu geben nicht der Ort ist, half ihm, den point of no return zu erreichen.
Er fühlte nichts und wusste nun, was er tun musste: Sie täuschen, wie sie ihn früher getäuscht hatte.
Natürlich fiel ihm das nicht schwer, denn längst hatte er Erfahrung darin. Sich ein bisschen heftiger bewegen, ein wenig lauter stöhnen und plötzlich innehalten, das war’s. Er küsste sie auf den Mund und glitt aus ihrer Nässe. Er ließ sich neben sie fallen, und als ihr Atem ruhiger geworden war, ging er ins Bad. Nicht schlechten Gewissens, sondern wie einer, der soeben die Pflicht hinter sich gebracht hat und nun auf dem Weg ist, sich der Kür zuzuwenden.

 

Hallo Sirius,

ja, als Mann hat man's nicht leicht - allerdings ist, wenn ich meinen vielen Spam-Mails Glauben schenken darf, in Zeiten von Viagra und Penis-Enlargement Dein Text nicht so wirklich aktuell.
Für eine Kurzgeschichte finde ich das Ganze ein bißchen zu dünn, wenn auch rund. Du erzählst nur die Sache selbst, und wie sie sich dann umkehrt. Dabei sind durchaus humorvolle Ansätze da ('kam sie jetzt mit einer Leichtigkeit, die früher sein Markenzeichen gewesen war' :D).

Auch über die beiden erfahre ich fast nichts - sie hätten sich ja wenigstens einmal streiten können nach dem Motto 'Du kommst immer zu früh!' 'Na dann beeil Dich!'.
Gut, vielleicht wolltest Du gerade das Nicht-Gespräch thematisieren, aber das ist für einen Leser nicht wirklich erquicklich, empfinde ich als zu kurz.

Sogar die Lieblingsphantasie hast Du ausgelassen!:(

Viele Grüße vom gox

 

Hallo gox!

Wie lang oder kurz muss eine Kurzgeschichte sein - oder wie viel Inhalt muss sie haben -, um als solche zu gelten, dass wird ewig ein Streitpunkt bleiben. Das sind mehr formale Dinge, finde ich, und auf die lege ich weniger Wert, interessanter sind für mich das Was und das Wie.

Soviel zum Grundtenor deiner Kritik, hier die Punkte im Einzelnen:

- Text sei in Zeiten der Viagra nicht wirklich aktuell
Du irrst hier, denn bei der von mir aufgezeigten Problematik (Orgasmusunfähigkeit) hilft Viagra nicht. Sie verhilft, wenn Begehren da ist, zu einem Ständer, aber nicht zu einem Orgasmus.

- über die beiden erfahre ich fast nichts
Das ist richtig, vielleicht hätte ich hier mehr tun müssen. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen: durch Verzicht auf die Individualität wollte ich das Grundsätzliche herausstellen, nämlich das Weitwerden der Frau durch Geburt. Übrigens: Um das zu vermeiden, entscheiden sich immer mehr Frauen zur Geburt durch Kaiserschnitt, obwohl dabei die Komplikationen um 50% zunehmen.

- Sogar die Lieblingsphantasie hast Du ausgelassen
Das mag man bedauern, aber hätte ich die geschildert, müsste ich die Geschichte in die Erotik/Romantik-Rubrik posten, und da würde das Kritische wahrscheinlich sinnlos verpuffen, was natürlich auch hier, im Alltag, passieren kann.

Ich danke dir fürs Lesen, Kommentieren, und dass du die „humorvolle Ansätze“ gesehen hast.

Gruß aus München

Sirius

 

»Das ist der Frau’n Gebühr
In der Woche zwier
Schadet weder Dir noch ihr
Macht im Jahre hundertvier.«

Hi Sirius,

gox sei Dank kommentier ich nicht als erster Dein „Täuschungsmanöver“.

Wird uns hier ein Stück(chen) Pornografie vorgelegt oder lebt der Autor nur seine pornografische Fantasie aus oder sollte beides zugleich es sein? Denn die „nicht einmal seine [des Prots] Lieblingsfantasie, die hier wider zu geben nicht der Ort ist, half ihm, den point of no return zu erreichen“ und verführte mich, das Luther in den Mund gelegte Zitat auszugraben.

Alles Weitere findet sich bereits im Wort gox’, das trotz Deiner Begründung Bestand hat.

Gruß

friedchen

 

Dir auf die Sprünge geholfen zu haben, friedchen, ehrt mich irgendwie, allerdings dass du bei dieser Geschichte gleich an Pornographie denken musstest, war nicht in meinem Sinn. Möglicherweise haben dich dazu die zwei drei niedergeschriebenen Wörter verleitet, die man nach Meinung einiger Moralisten vielleicht denken, niemals aber aussprechen darf, natürlich nur, um Anstand sprich Schein zu wahren.

Da meine Argumentation gox gegenüber bei dir nicht fruchtete, erübrigt sich alles weitere, so bleibt mir nur, dir zu danken für die Mühe des Lesens und Zitatausgrabens.

Oder war da noch mehr?

Ein Gruß an den Veführten
von

Sirius

 

Hallo Sirius,

schon passte sich ihre Möse den veränderten Bedingungen an

was war sie
wie war sie

Aber er brach nicht
es, das Zeugungsorgan

Vergnügen. Weil
Vergnügen, weil

durchhielt. Oder
durchhielt, oder

dass er für Augenblicke
so dass er

wieder nichts. Obwohl
wieder nichts, obwohl

von körperlicher, und noch mehr
von körperlicher und noch mehr

wider zu geben
widerzugeben

ein wenig lauter Stöhnen
ein wenig lauter stöhnen

Innehalten
innehalten

ging er ins Bad. Nicht schlechten
Bad, nicht schlechten


Soviel zu Form. Der Rest ist wohl nicht erwähnenswert.


Liebe Grüße

enigma

 

Was willst Du hier erzählen, Sirius?
Was soll ich damit? Den armseligen Kerl bemitleiden?

,er schwängerte sie nur. Das war der Anfang vom Ende. In jeder Beziehung.

Jööö, jöjööseli!

Ich glaub, Du bist auf dem falschen Dampfer!

Gruss,
Gisanne

 

Hallo Sirius!

Also Orgasmusunfähigkeit sehe ich da nicht, im Bad hat er ihn dann ja, oder hab ich das falsch verstanden?

Was ich sehe, ist vielmehr, daß sich die beiden - hintereinander, erst sie, dann er - selbst im Weg stehen, indem sie nicht darüber reden, sondern etwas vormachen. Es zählt, zumindest bei ihm, bei ihr ist das nicht so klar, nur das Funktionieren, bzw. das Glaubenlassen, daß alles funktionierte. Und wenn er sie glauben läßt, daß eh alles paßt, dann glaubt sie es und wird nicht auf die Idee kommen, etwas anders zu machen. Würde er reden, könnten sie vielleicht zusammen Lösungen finden. Würden sie sich lieben, hätten sie schon mehr Gefühle füreinander entwickelt und es müßte keiner hinterher Begonnenes fertigstellen.

Daß Frauen bei der Geburt weiter werden, ist schon immer so. Jahrtausende hat es funktioniert und plötzlich wird es zum Problem, sodaß Frauen deshalb Kaiserschnitte wollen? Woran mag das wohl liegen?
Bei einem ordentlichen Arzt bzw. in einem ordentlichen Krankenhaus kann man sich das allerdings nicht so einfach aussuchen. Wenn keine medizinische Notwendigkeit besteht, dürfen die Ärzte das meines Wissens nach nicht. Aber vielleicht haben wir da auch unterschiedliche Gesetze.
Kaiserschnitt ist jedenfalls nicht lustig, vor allem nicht, weil das Neugeborene u. a. aufgrund der Narkose die Mutter nicht sofort hat und auch erst viele Stunden später zum ersten Mal gestillt werden darf, und gerade der erste Kontakt ist immes wichtig.
Wenn einem Mann die Enge wichtiger ist als sein Kind, soll er besser nur mit Gummi ficken. Die anderen kaufen sich dann ein Kama-Sutra und lesen die Stellungen nach, die weite Frauen (angeblich) enger machen.

Immerhin hast Du mich zum Nachdenken angeregt, das ist ja schon was. :)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo enigma!

Danke für die Korrekturvorschläge, die ich teilweise übernommen habe. Und was den Rest betrifft: Wer Augen hat, der …


Hallo lea!

Danke auch dir fürs Lesen und Verteidigen. Ich habe nicht im Traum daran gedacht, der Text könnte so mißinterpretiert werden, wie bisher geschehen. Dachte schon, ich wäre hier falsch.


Hallo Gisanne!

Willst du wirklich, dass ich meinen eigenen Text interpretiere, bloß weil du offensichtlich dazu nicht in der Lage bist?
Dabei habe ich schon einen dicken Hinweis gegeben: Es sterben Frauen, weil sie eine enge Möse behalten wollen!
Natürlich, um dem Mann zu gefallen, haben Frauen auch in Vergangenheit zu drastischen Mitteln gegriffen (Aschenputtelgeschichte), und in manchen anderen Ländern geschieht immer noch weitaus Schlimmeres.
Du siehst, es geht hier nicht um Mitleid mit dem Mann, sondern um Konsequenzen, die sich aus dem hier geschilderten Drama ergeben. Ich weiß nicht, muss ich dir wirklich sagen, dass dieses Drama so ähnlich tausend-, ja millionenfach jeden Tag geschieht und mit ein Grund ist, dass Männer fremd gehen, vorzugsweise zu jüngeren Frauen?

Schönen Abend euch allen

Sirius

 

Hallo Sirius,

Danke für´s Übernehmen der kleinen Hinweise.

Deine Antwort an Gisanne ist´s, die mich nochmals schreiben lässt. Deine Deutung passt so gar nicht zu Deinem Text. In dem Text geht es der Frau ja gut, sie kommt nun zum Höhepunkt, und von dem Poblem des Mannes weiß sie nichts. Kein Hinweis darauf, dass sie irgendetwas an der Situation ändern möchte, um dem Mann zu gefallen.

Und was meinst Du damit, dass dieses "Drama" millionenfach jeden Tag geschieht? Ich denke, es ist eher selten, und für diese Fälle hat Häferl ja bereits sachdienliche Ratschläge gegeben.

Bitte sei mir nicht böse, wenn ich es so offen sage, aber wenn ein Text von so vielen Lesern missinterpretiert wird, wäre vielleicht zu überlegen, ob es an den Lesern liegt oder am Text. Insgesamt komme ich mir beim Lesen deines Textes ein wenig vor, als wäre ich hier falsch, nicht bei kg.de, sondern versehentlich beim Dr-Sommer-Team gelandet.

Liebe Grüße

enigma

 

Hallo Susi!

Habe dich vorhin irgendwie übersehen, sorry.

Also: Es gibt Männer und Frauen, die allein durch Willen, also ohne jegliche Berührung, kommen können, und andere, die brauchen dazu feste Reibung. Zur letzteren Kategorie gehören vor allem ältere, die aufgrund der Gewohnheit nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen sind.
Natürlich kann man der Langweile wie auch dem Weiterwerden der Vagina durch entsprechende Maßnahmen entgegenwirken, nur das passiert sehr selten. Lieber gehen (jetzt) Frauen unters Messer (das in Deutschland mit wenig Mühe bzw. Geld leicht zu erreichen ist) als eine lebenslange Beckenbodengymnastik zu betreiben. Und früher gab es weder das eine noch das andere, und das Ergebnis ist bei Frauen über 60 zu besichtigen: sie werden viel eher inkontinent als gleichaltrige Männer.
Und die Frage, Kind oder enge Vagina, stellt sich einem Mann nicht, und wenn doch, dann will er, wie seine Frau, beides. :D

Ich danke dir fürs Lesen und sich Auseinandersetzen mit der Geschichte.

Gruß nach Wien von

Sirius

 

Hallo enigma!

Natürlich steht von der Lösung des Problems kein Wort in der Geschichte, und ich denke, das ist auch nicht die Aufgabe einer Geschichte. Ich habe lediglich einen kurzen Ausschnitt aus der Beziehung zweier Menschen geschildert, die einander lieber täuschen, statt miteinander zu sprechen: Sie täuschen, um nicht zu enttäuschen!
Und wenn hier jemand meint, es spricht sich leicht darüber, was die beiden nacheinander erleben und tun, dem sage ich: Gehe in dich und frage dich, wie du in so einer Situation gehandelt hättest.
Das teuflische daran ist ja, dass man den anderen nicht verletzen möchte, denn die Frau kann ja nichts für, ist ja ein ganz normaler Vorgang, der sich seit Jahrtausenden nicht verändert hat, wie Susi sagte, und deswegen denkt sich der Mann nichts dabei, denkt, damit müsse er sich abfinden.
Und du irrst, wenn du meinst, das Problem gäbe es nicht häufig. Das ist sehr wohl ein Problem, doch zugleich auch ein Tabu, d.h. es wird darüber nicht gesprochen. Mahr darüber kannst du hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Wunschkaiserschnitt
Und zu deinem Dr.Sommer Einwurf: Meinst du damit den Text der Geschichte, oder das, was ich in den Kommentaren geschrieben habe?

Gruß

Sirius

 

Die Auseinandersetzung zeigt immerhin, dass die Geschichte funktioniert - wenngleich ich dennoch der Meinung bin, dass Teile der Diskussion hier eben direkt eingewoben in die Geschichte gehört hätten, und sei es nur andeutungsweise.

Viele Grüße vom gox

 

Hallo Sirius,

ein ihn fest umschließender Schwanzschuh
:D - ein komisches Bild zeichnest du da. Ich stelle mir den Schwanz in Ballettschühchen vor, wie er munter auf und nieder schwingt.

Aber es brach nicht, es schwängerte sie nur. Das war der Anfang vom Ende. In jeder Beziehung. Erst wurde sie weicher, dann, nach der Geburt, auch weiter, und das Ficken, am Anfang jeden Tag auf dem Programm wie Essen und Trinken, machte ihm keinen Spaß mehr.
An dieser Stelle frage ich mich: Wie ist das In jeder Beziehung? gemeint? Nur umfassend beim Thema Sex oder allumfassend in der Ehe?

Unglücklicherweise kennt dieses Paar, das uns hier vorgeführt wird, scheinbar nur die Standardversion: Schwanz trifft Möse. Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, dem Partner einen Orgasmus zu bescheren. Da kann man nur sagen: Dumm gelaufen. Sie haben es nicht anders verdient.

Nun ja, was für mich eine KG immer lebendig macht, ist die wörtliche Rede. Diese kurze Episode könnte ich mir sehr gut mit einzelnen eingestreuten Sätzen vorstellen. So ist das eben nur eine Bestandsaufnahme aus einem Ehebett von Frau und Herr XY - quasi ein Aufzeigen des Problems.

Die Protagonisten sind mir nicht nahe gekommen, so, dass ich eben nicht dachte: Mensch, dann leck sie/ihn eben mal, das täte ihr/ihm gut und eurer Beziehung auch. Ich war nicht in der KG drin. Das macht für mich eine gute Geschichte aus.

Am Rande noch:
In vielen Kliniken werden auch mehr Kaiserschnitte durchgeführt, weil das für die Ärzte planbar ist - bei der engen Personaldecke fast unumgänglich. Ein bedenklicher Gesichtsausdruck bei einer Vorsorgeuntersuchung mit zwei Sätzen eines Arztes, dass es vielleicht doch sicherer wäre, genügt, um eine Frau dazu zu bringen, dem zuzustimmen.

Liebe Grüße
bernadette

 

Schade, bernadette, dass dir die beiden nicht nahe gekommen sind. Und wahrscheinlich hast du Recht, ein bisschen Direktrede könnte die Geschichte beleben.

Ich habe die Geschichte geschrieben, weil ich erstens in meiner Umgebung so ein Fall von medizinisch nicht notwendigem Kaiserschnitt miterlebte (damit die Krankenkasse das bezahlte, wurde ein medizinischer Grund erfunden), und zweitens habe ich vor wenigen Tagen gelesen, dass das Weitwerden der Vagina ein sehr verbreitetes Phänomen ist, weil die Frauen im allgemeinen nichts dagegen machen, z.B. keine sog. Kegelübungen zur Stärkung des Beckenbodens durchführen und Männer aus Angst, sie zu beleidigen, nichts sagen, wenn sie Veränderung spüren.

Sicher, ich hätte auch ein paar Bemerkungen über Pubococcygeus (Scham-Schwanz-Muskel) fallen lassen, aber eine Geschichte ist nicht dazu da, Rezepte zu liefern, sondern sie soll den Leser treffen oder ihm etwas mitteilen, wovon er zuvor keine Ahnung hatte oder sich damit nicht beschäftigte, will sagen, ich bin schon zufrieden, wenn eine Geschichte im Leser einen Denkprozess auslöst, bzw. dass er nicht darüber hinweg geht und sagt: Na und, was geht mich das an! Oder so wie bei dir: Man sind die beiden dämlich, geschieht ihnen recht, mir jedoch kann das nicht passieren.

Danke fürs Lesen und sich Gedanken machen.

Sirius

 

Hallo Sirius, ich bin über deine Kritik an meiner Geschichte hierher gekommen. Blöderweise habe ich nach deinem Text dann gleich auch noch die Kommentare gelesen, das mag meine ursprüngliche Meinung etwas überlagern.

Die war vor allem von Irritation geprägt, weil ich mich fragte, was du uns denn genau sagen willst. "Täuschungsmanöver" im Schlafzimmer sind auf beiden Seiten sicherlich keine Seltenheit. Aber dein Text schien mir trotz der deftigen Sprache irgendwie saft- und herzlos. So, als bliebe dem Protagonisten zu Hause sein Leibgericht verweigert, das er fortan im Restaurant essen wird.

Es steht mir darüber hinaus nicht an, zu moralisieren, weil du als Autor fast alles schreiben kannst, was du möchtest. Deshalb ist der folgende Satz keine Kritik an deinem Text, sondern ledigkeich ein Gedanke zu der entbrannten Diskussion: Es befremdet mich, dass eine geburtserprobte Vagina den Sex total vermiesen soll. Ich habe natürlich auf gar keinen Fall einen zu kleinen Penis ;), aber ich habe munkeln hören, dass selbt Männer mit einem solchen ihre Frauen durchaus beglücken können. Wie es dann auch umgekehrt helfen dürfte.

Betrachte ich deine Postings in der Diskussion zur Geschichte, kann ich mich weiter des Eindrucks nicht erwehren, dass du wild entschlossen bist, einen Umstand aufzudecken, der dich persönlich sehr betroffen macht. Vielleicht aus privaten, vielleicht auch aus beruflichen Gründen. Vielleicht bist du ja Psychologe oder Gynäkologe?

Es mag natürlich sein, dass ich das falsch sehe, weil ich trotz meines mittelhohen Alters zwar an vielem, nie aber an einem möglicherweise unvollkommenen Beckenboden gescheitert bin, aber: Ich habe den Eindruck, dass eine Kurzgeschichte das falsche Mittel ist, um dein Anliegen auszudrücken. Die Moral von der Geschichte, die wohl etwas mit lebenslanger Beckenbodengymnastik zu tun hat, halte ich zumindest für literarisch schlecht verwertbar.

 

Mir scheint, Richard, du hast weder die Geschichte, noch die Kommentare mit der nötigen Sorgfalt gelesen, sonst würdest du nicht zu folgenden Aussagen kommen:

RichardB schrieb:
Ich habe natürlich auf gar keinen Fall einen zu kleinen Penis ;), aber ich habe munkeln hören, dass selbt Männer mit einem solchen ihre Frauen durchaus beglücken können. Wie es dann auch umgekehrt helfen dürfte.
Falls dir das entgangen sein sollte: Der Prot kann durchaus seine Frau befriedigen (sie kommt ja mehrmals), nur er kann nicht kommen, weil zuwenig Friktion.

RichardB schrieb:
… kann ich mich weiter des Eindrucks nicht erwehren, dass du wild entschlossen bist, einen Umstand aufzudecken, der dich persönlich sehr betroffen macht. Vielleicht aus privaten, vielleicht auch aus beruflichen Gründen. Vielleicht bist du ja Psychologe oder Gynäkologe?
Auch dazu habe ich bereits Stellung genommen: In meiner näheren Umgebung gab es vor ein paar Monaten ein Wunschkaiserschnitt, und als ich dann in der Zeitung las, dass das trotz Risiken für Frau und Kind immer mehr um sich greift, habe ich diese Geschichte geschrieben.

RichardB schrieb:
Ich habe den Eindruck, dass eine Kurzgeschichte das falsche Mittel ist, um dein Anliegen auszudrücken.
Mit einer Kurzgeschichte lässt sich sicher nicht das darstellen, was mit einem Roman möglich ist, aber für das Thema hier müsste es reichen. Eine andere Frage ist aber, ob ich in der Lage war, das angemessen umzusetzen; den Kritiken nach zu Urteil wohl eher nicht.

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

 

Lieber Sirius,

der Penis war nur das Gegenbeispiel. Wie eine Vorrednerin sagte: Man kann sich (gegenseitig) auch anders beglücken. Allerdings denke ich, dass auch Frauen Reibung zu schätzen wissen, und wo Mann sich verloren fühlt, dürfte auch Frau nicht viel von haben. Aber der Protagonist scheint ja Glück zu haben, was die Erregbarkeit seiner Frau angeht.

Ganz abgesehen davon denke ich, dass du es einfach nochmal versuchen solltest, vielleicht mit einem anderen Thema. Ich bin jedenfalls auf neue Geschichten von dir gespannt!

Viele Grüße

Richard

 

Hi Sirius,
Die Geschichte lässt mich unbefriedigt :D zurück, weil ich nicht erkennen kann was den armen Kerl denn so umtreibt, dass er Hand anlegen muss um einen Höhepunkt zu erleben. Auch kann ich nicht nachvollziehen, warum er der Frau, dazu noch die Mutter seiner Kinder täuschen muss, das er schlapp macht. Weil sie weit geworden ist????? Vermutlich ist das genau so ein Klischee wie auch Frauen nur Männer mit großem Penis bevorzugen ...

Aber vielleicht ist der Prot ein Warmduscher oder ein Eierstreichler weil seine Mutti ihn soft erzogen hat damit er kein ganzer Kerl wird, der immer kalt duscht und Eier köpft, wie sein Vater :D

Mach mehr aus der Geschichte!

LG
Goldene Dame

 

Allerdings denke ich, dass auch Frauen Reibung zu schätzen wissen, und wo Mann sich verloren fühlt, dürfte auch Frau nicht viel von haben. Aber der Protagonist scheint ja Glück zu haben, was die Erregbarkeit seiner Frau angeht.
Ja, vielleicht ist das Glück, Richard, viel eher jedoch ist das auf das gesteigerte Durchhaltevermögen des Mannes zurückzuführen, der ja mit zunehmendem Alter gewöhnlich unempfindlicher wird für Reize und Reizungen. Im Gegensatz dazu bekommen Frauen erst so ab 30 mehr Appetit auf Sex, sind offener und experimentierfreudiger als die jüngeren.


Eine Mystifikation wird zwar als eine Täuschung, Irreführung; irrationales Interpretieren einer Erscheinung angesehen, doch mystische Sexualität hat mir dem Geschilderten nichts aber auch gar nichts zu tun.
Soll ich das jetzt als Textkritik verstehen, Are-Efen, oder als ein Statement von dir, mit dem du uns etwas erklären willst, wonach dich weder jemand gefragt hat, noch in meiner Geschichte die Rede ist?


Die Geschichte lässt mich unbefriedigt :D zurück, weil ich nicht erkennen kann was den armen Kerl denn so umtreibt, dass er Hand anlegen muss um einen Höhepunkt zu erleben.
Nach Bernadette bis du die zweite Frau, Goldene Dame, die die Geschichte unbefriedigt zurücklässt, d.h. ich habe was falsch gemacht, nicht wahr, es sind ja immer die Männer schuld, wenn Frauen unbefriedigt ... okay, Spaß beiseite, ich gebe jetzt zu, dass dieser Geschichte wesentliche Merkmale fehlen, um interessant und unterhaltsam zu sein.

Auch kann ich nicht nachvollziehen, warum er der Frau, dazu noch die Mutter seiner Kinder täuschen muss, das er schlapp macht. Weil sie weit geworden ist????? Vermutlich ist das genau so ein Klischee wie auch Frauen nur Männer mit großem Penis bevorzugen ...
Das mit dem Weitwerden ist ein ernstzunehmendes Problem, das zu ignorieren sich nur diejenigen Frauen erlauben können, die nach der Geburt eines Kindes ihren Beckenboden durch entsprechende Übungen wieder in den alten Zustand gebracht haben, zumindest soweit das bei überdehntem Gewebe möglich ist.

Aber vielleicht ist der Prot ein Warmduscher oder ein Eierstreichler weil seine Mutti ihn soft erzogen hat damit er kein ganzer Kerl wird, der immer kalt duscht und Eier köpft, wie sein Vater :D
Ich habe hier keinen bestimmten Mann vor Augen gehabt, und ich glaube auch nicht, dass das geschilderte Problem nur Männer bestimmter Kategorie trifft. Dem widersprichst ja du selbst, wenn du vom Klischee sprichst, denn zum Klischee kann nur werden, was tatsächlich und sehr oft geschieht.


Ein Schwanz ist [...] ein Körperteil, das abtastet, signalisiert, hängt, wedelt oder eingezogen wird und im vorliegenden Text in dieser Eigenart auch klar erkennbar ist.

Das Täuschungsmanöver besteht darin, dass der Prot sozusagen mit der Ferse anstatt mit dem großen Zeh in den (Schwanz)Schuh steigt.

Soll das, nach deinem ersten Statement, jetzt eine Kritik auf Raten werden, Are-Efen, um uns deine Inkompetenz zu demonstrieren? Denn mitnichten ist hier vom Schwanz, mit dem der Hund wedelt etc., die Rede, und auch nicht von Fußfetischisten, falls deine Bemerkung in diese Richtung zielen sollte.

Bin etwas ratlos, angesichts dieser Bemerkung. :D


Ich danke euch allen für die Kritiken und sonstige Beiträge.

 

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