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Tassja - Im Bann der Klumpfuß-Furie

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12.08.2006
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Tassja - Im Bann der Klumpfuß-Furie

Gruselgeschichte von Leichnam


Wehe dem, der´s Bild der fahlen Toten schaut... (Ebn Zaiat)


Das englische Kaff Blossom ist schon geradezu absurd abgelegen. Man fährt durch Trübe hindurch. Einsamkeit. Stille. Die schier endlos erscheinende Ebene weist einige Hügel auf, ansonsten sieht man gespenstische, ruhige, fast schwarze Seen, einzelne kahle Bäume, totes Gesträuch & Gestrüpp, geduckte Flechten - die den ewigen Unbilden der kalten Witterung hier widerstehen. Kurzum: Eine nicht gerade einladende Gegend. Die wenigen Bewohner dieser eigentümlichen Trostlosigkeit arbeiten in der nächsten Stadt, die fast eine Stunde Fahrtweg entfernt. Und nur noch wenige junge Menschen hält es in Blossom.

Einer dieser jungen Leute war Joe Reamer. Ein 22-jähriger, dünner Kerl, der selten lachte. Eine meist schweigende Person, lebend im betagten Haus des Großvaters. Reamer hatte direkt in Blossom Arbeit. Zusammen mit einem älteren Kollegen arbeitete er als Landschaftsgärtner, wobei das größte zu betreuende Gebiet der steinalte Totenacker war. Nebenher wuschen beide auch Leichen und nahmen Einsargungen vor, doch nur relativ selten starb jemand in diesem dünn besiedelten Ort.

Allmählich kamen die Schatten des Abends gekrochen. Joe Reamer und saglicher Kollege - Frank Fisher - saßen im Geräteschuppen des Friedhofes. Die Arbeit für diesen Tag war getan. Und die Worte, welche von Fisher in die Düsternis gemurmelt wurden, wirkten nicht gerade beruhigend auf den schmächtigen Joe. Denn es wurde ein Thema angesprochen, das mit dieser längst verrotteten Tassja Klinger zu tun hatte. Eine einstige Figur, die wirklich jeder in Blossom kannte. Die Dinge, die nun Frank Fisher erzählte, waren neu für Joe. Und grauenvoll...


Frank auf seiner Holzkiste stierte immer wieder durch den Türspalt nach draußen in die Dämmerung. Ab und an blickte er auch nervös auf seine altmodische Taschenuhr. Ihm war unwohl.

"Weißt du, Joe - das wird heute DIE Nacht werden... Gute Männer werden sterben müssen. Männer Blossom´s...

Sie wird kommen. Sie... Tassja... Der alte Fluch! Alle 30 Jahre kehrt sie zurück. Das letzte mal war sie hier am 1. November 1940. Heute ist der 1. November 1970..."

Wind heulte durch den Türspalt. Knarrend ging das grobe Brett einige Zentimeter weiter auf.

"Mir ist nicht bekannt, ob du genaueres über Tassja Klinger weißt, Joe. Aber sie war eine Bestie geworden mit der Zeit, eine Furie... Das war nicht immer so. Mein Gott, es ist so viele Jahre her - weit vor meiner Zeit. Die Klinger wohnte im alten Landhaus. Den zerfallenen Kasten hat man ja heute noch hier stehen. Die reiche Mutter verblich. Allein blieb Tassja zurück, die junge, hässliche Frau mit Klumpfuß... Sie wünschte sich Liebe, S.e.x.ualität. Doch kein Mann im Dorf war bereit, sie zu beglücken. Sie sah schaurig aus... Schiefe, faulige Zähne, nur wenige Fäden als Haar, dünne und käseweiße Haut. Sie ging gekrümmt und humpelte über ihren verkrüppelten Fuß.

Das Schlimme: Sie war eine Kennerin des Okkulten, der Schwarzmagie... Sie starb jung. Sie starb unter Grauen... Ihre Todesschreie und den Fluch ihrer Rückkehr soll man angeblich im ganzen Ort vernommen haben - tief in der Nacht... Sie wollte Gewalt wirken lassen. Pure, nackte, unverfälschte Gewalt gegen kommende Männergenerationen Blossom´s... Man hatte sie nie geliebt, körperlich, verstehst du, Joe? Sie war eine Nymphomanin. Eine entstellte, verkrüppelte Nymphomanin..."

Wieder ging der Türspalt des Schuppens ein Stück weiter auf. Joe Reamer starrte entsetzt hin...

"Sie hinterließ Papier. Der Schwur war da, alle 30 Jahre Blossom heimzusuchen. Vermutlich hatte die Hölle die Furie aufgenommen..."


Joe knetete sich die Stirn. Er war müde. Müde von der Arbeit. Sie hatten heute eine Mauer neu gesetzt.

"Und du glaubst an den Scheiß, Frank? Schwarze Magie, okkultes Treiben und so weiter? Sicher ist an solchen Sachen was dran - doch hier in unserem Kaff?"

Frank Fisher lächelte mitleidig. Sein zerfurchtes, von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht wurde noch faltiger.

"Ich glaube nicht nur dran. Ich habe es am ersten November 1940 selber erleben müssen..."

Joe Reamer vereiste. Durch den Türspalt konnte er ziemlich genau auf´s Grab der Tassja Klinger schauen. Ein uralter, verwitterter Stein. Die Aufschrift kaum mehr lesbar. Der Wind wirbelte Laub um ihn herum. Ein kleines Wunder, dass es das Grab überhaupt noch gab nach all den Jahren.

"Niemand hat es gewagt, ihre Ruhestätte zu entweihen.", sagte Fisher leise, als hätte er die Gedanken und Blicke Reamer´s genau erfasst. "Andere alte Gräber wurden still gelegt und für neue Platz geschaffen. Nicht so beim Bett der Klinger. Vielleicht fürchtete man ihren Fluch. Und man fürchtete zu Recht. Denn er hat sich bewahrheitet. Nie werde ich das Sprudeln des Blutes vergessen, die entsetzten Schreie der Pein vor genau 30 Jahren, das Reißen von Menschenfleisch, den Anblick der schlaffen Körper der dahingemetzelten Männer - egal, ob halb noch Kind oder schon Greis... Die Geschlechtsteile brutal weggerissen, die Gesichter bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Als sie ins Dorf kam, diese Tassja, hörte ich ihr heiseres Kreischen in der tiefen Nacht. Man sagte später, es hätte geklungen wie bei ihrer Todesstunde. Die Beschreibung ihres harten Krampfes beim Sterben ist schriftlich genauestens überliefert..."

Reamer schluckte. Sein Arbeitskollege wusste viel, sehr viel sogar. Für ihn selbst war das alles neu, obwohl er freilich einige wenige Dinge im Ansatz schon mal gehört hatte. Etwas sickerte immer durch im Gespräch mit den Alten. Doch von jener regelmäßigen Rache hatte man ihm noch nie berichtet. Vielleicht wollte man nicht noch die letzten jungen Leute aus dem Ort entfernt wissen...

"Es ist Zeit, dass wir nach Hause gehen.", flüsterte Frank Fisher. "Wir sollten uns verbarrikadieren, uns völlig ruhig verhalten... Denn sie wird kommen, soviel ist sicher... In ein zwei Stunden haben wir hier tiefste Dunkelheit..."

Joe nickte nur. Seine Kehle war zum Sprechen zu ausgetrocknet geworden...

Die zwei Arbeiter erhoben sich von ihren improvisatorischen Sitzplätzen. Frank griff noch in die Brusttasche seiner derben Lederweste und entnahm dieser einen blechernen Flachmann. Der Schluck, den er nahm, präsentierte sich verdammt tief...

"Nimm lieber auch einen kräftigen Zug, Joe!", brummte Frank Fisher. "Besser noch: Trinke die Flasche aus. Dann hast du weniger Probleme damit, dass du ermordet werden wirst..."

Der 22-jährige soff das Behältnis aus. Seine Hand zitterte dabei.

"So - und nun fort von hier!!", zischte Frank. "Wenn du hier noch Urlaub machen willst: Bitteschön! Ich jedenfalls verziehe mich nun! Das rate ich dir auch, Joe! Hau so schnell wie möglich ab von hier!"

Reamer gab das kleine Gefäß zurück und trottete hinter dem ´Boss´ her. Sie verließen den Gottesacker. Keine Blicke mehr auf den Grabstein der Tassja folgten. Mochte es noch so seltsam windig sein wie nie vorher, wollte die allgemeine Aura delikat den Seltsamkeiten des Wahnsinn´s entsprechen... Sie hegten für derartige Stimmungen keinerlei Gefühl mehr. Und so ging Frank in die eine Richtung, und Joe Reamer in genau die entgegengesetzte.


Was es war, das Joe mutig gemacht hatte, kann nicht genau gesagt werden. Vermutlich plötzliche Neugierde oder auch eigentlicher Unglaube oder Misstrauen der Geschichte gegenüber. Jedenfalls lief Reamer zunächst nicht nach Hause. Seine Richtung galt dem verfallenen Landhaus der einstigen Tassja Klinger…

Am Rande von Blossom befand sich der wuchtige alte Bau. Mächtig streckte er seine dicken grauen Mauern - geborsten und vom völligen Zerfall bedroht - gen Abendhimmel. Wind zieselte leise um die unheimlichen, sehr düsteren Wände. Das Portal wies ein Vordach auf, welches von zwei rostigen Eisensäulen gestützt wurde. Dorthin ging Reamer - zur dunklen, kaputten Eingangstüre.

Dort lag eine zersplitterte Flasche herum. Unkraut gab es. Schon außerhalb des Hauses roch es muffig. Joe stand unschlüssig dort. Langsam drehte er sich um die eigene Achse. Hinten am Horizont, zwischen zwei gigantischen, finsteren Wolkengebirgen, stand die Sonne schon verdammt tief. Dem jungen Mann kam es vor, als würde diese beschleunigt sinken - schneller als sonst…

Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der mächtigen Doppeltür zu. Als Kind war er schon mal mit einem Freunde im Klinger-Haus gewesen. Verdammt dunkel da drin, staubig, ja verdreckt. Die Möbel ausgeräumt, jedoch Schutt und Schrott , die irgendwelche frechen, unbekümmerten Zeitgenossen einfach abgelagert hatten.

Ein Poltern erklang hinter der Tür!

Joe überlegte nicht. Wie ein Hase rannte er davon…

Er war längst vom Platz verschwunden, als sich knarrend das Portal auftat. Zum Glück konnte Reamer die Szene nicht mehr sehen. Er kam am Haus seines Großvaters an. Mit flatternden Händen schloss er auf. Sein Kumpel Frank Fisher hatte wohl durchaus Recht getan, ihn zu warnen. Und Joe hatte auch keinen einzigen Menschen auf den wenigen Wegen und Plätzen Blossom´s gesehen.

Und draußen wurde es finster. Der Einbruch der Nacht.


Joe verschloss sorgfältig die Eingangstür zum Haus. Dann erstürmte er das Wohnzimmer. Der Großvater lag ausgestreckt auf dem Diwan.

“Na, Junge? Fertig mit der Arbeit für heute?”

Joe hasste es, wenn er als ´Junge´ bezeichnet wurde, aber der Alte hatte es sich eben seit Jahren so angewöhnt. Statt einer Antwort begann Joe mit Vorwürfen.

“Wie kannst du hier ruhig liegen und ruhen? Solltest du dich nicht irgendwo in Sicherheit gebracht haben? Neben dir ist gleich das Fenster! Noch nicht einmal zugezogen… Was soll das?”

Der alte Mann richtete sich langsam auf. In sein betagtes, doch eigentlich meist vergnügt aussehendes Antlitz hatte sich plötzlich eine Miene des Erschreckens eingeschlichen.

“Mein Gott…”, hauchte er. “Der erste November, nicht wahr? Wir haben heute den ersten November!”

“Ja! Und warum muss ich erst von einem Kollegen von der Legende mit Tassja erfahren? Warum klärtest du mich nie auf darüber?”

Der Alte hüstelte und starrte Joe eindringlich an, die dünnen Hände in ein Sofakissen verkrallt.

“Ich wollte es tun, Joe. Wirklich! Doch ich wartete und wartete damit… Ich… Wir… Wir gehen in den Keller, hinter das Eisengitter. Wir schließen es ab und verkriechen uns im Dunkel vor der Furie!”

“Nein!”, sagte Joe hart, die Gardinen der beiden Fenster zuziehend. “DU kannst dich meinetwegen da unten verkrümeln! ICH gehe hoch in mein Reich!”

Der alte Mann schüttelte müde den Kopf und nahm den Kellerschlüssel vom Hakenbrett. “Ich kann dir nichts mehr vorschreiben. Du bist erwachsen. Doch ich gebe dir einen Rat mit auf den Weg: Solange du SIE siehst - aus der Ferne - kannst du noch fliehen! Sobald sie auf zehn Meter an dich heran ist, kannst du nichts mehr tun, gar nichts… Hoffen wir bei Gott, dass der Kelch an uns vorüber geht. Und wenn sie in 30 Jahren wieder kommt, werde ich ohnehin nicht mehr sein…”

Und der Alte humpelte brabbelnd die Kellertreppe hinunter. Joe Reamer aber nahm die Stufen nach oben, in seinen Wohnbereich.

_________

Da draußen aber, in Blossom, rührte sich nichts mehr… Die Lichter der Häuser brannten nicht, und es befand sich keine Menschenseele mehr im Freien. Dicht zogen wahre Ungetüme von Wolken dahin - vor dem Hintergrunde eines Himmels mit Halbmond. Eine abgrundtiefe Stille lag über allem, lediglich Wind raunte leise an dieser Stätte der Heimsuchung. Die Glocke der Dorfkirche schlug plötzlich dünn an. Es war weder volle Stunde noch halbe oder viertle.. Dieser schwache Schlag läutete das Kommen der Furie mit dem Klumpfuß ein…


Wie tot lag Blossom da. Und plötzlich setzte sanfter Schneefall ein. Schnell kamen mehr Flocken hinzu, die auch größer waren. Bald schon herrschte dichter Niederschlag, welcher Straßen, Wege und Plätze weiß einkleidete. Am Rande des Dorfes waren sie bereits sichtbar: Spuren im Schnee, wobei man definitiv die Anomalie der rechten nackten Extremität ahnen konnte. Ein mühsam nachgezogener Klumpfuß!

Ein heulender Windstoß wirbelte das weiße Pulver hoch. Die Stärke des Windes nahm hastig zu. Ein schiefer Gartenzaun war schon halbhoch mit Schnee eingefärbt. Und an einer Stelle brutal in Richtung Vorgarten eingedrückt…

_________

Joe Reamer war in seinen Gefilden, oben im Hause, angelangt. Schon im zarten Alter von 15 Jahren hatte er hier begonnen, extra Wände einzuziehen, Korridore und wild abbiegende Gänge zu schaffen. Das Werk hatte Reamer im Alter von 20 Jahren relativ beendet, dann war er dazu übergegangen, diese dunklen, neu entstandenen Räumchen & Gänge zu staffieren. Fratzenhafte Gebilde aus Pappmasse und Drahtgeflecht hingen überall, eines schlimmer ausschauend als das andere. Einige waren über eine versteckte Transmissionswelle sogar beweglich. Joe hatte sich ein eigenes, kleines aber feines Kabinett geschaffen. Monster, selbst gemalte Wahn-Fantasien, echte Menschenknochen. Die fand man bei Grabungen auf dem Friedhof öfter mal.

Joe schlich mit inzwischen gezückter Taschenlampe durch sein eigenes, merkwürdiges, aber auch bedrückendes Reich. An etlichen Stellen musste der junge Mann sich bücken, um nicht gegen tiefer gelegte Deckenbereiche zu rammen.

Er tat hier eine Türe auf, durchging da einen Gang, betrat dort ein Räumchen. Langsam, bedacht. Dann kam er in einem ganz speziellen Zimmer an. Hier waren Bildnisse von Toten an die Wand gepinnt…

Einmal sogar ein eigenes Foto: Eine Fotografie der ersten Einsargung, die er mit Fisher absolviert hatte. Eine hübsche junge Frau. Zurecht gemacht und mit dem wissenden Lächeln der Leichen ausgestattet, welches den Tod noch gespenstischer zu machen pflegt…


Zunächst zog Joe Reamer die Tür zu und schloss diese ab, denn er beabsichtigte, im Zimmer seiner “Freundin” zu bleiben. Er zündete sich den ersten Joint an. Seit er 16 war, rauchte er diverse Kräuter. Dafür ging verdammt viel Geld drauf, doch die Sucht war zu stark. Der Großvater und auch Frank Fisher ahnten davon nichts, denn Joe rauchte nur im stillen Kämmerlein - dort aber ausgiebig!

Er zog sich einen Stuhl an die Wand, an der die Bildchen hingen. Jener Stuhl war im Unterbau mit Draht umspannt, um diesen Draht herum war eine Schlangenhaut gewickelt, die Joe in einer Kneipe der weit entfernten Stadt einem dubiosen Händler abgekauft hatte. Joe kaufte fast nur sinnlosen Kram. Er trank viel, rauchte noch mehr, nahm nur in extremen Hungerfällen feste Nahrung zu sich.

Jetzt schaute er intensiv das Bild der Toten an - ´seiner´ Eingesargten. Er entsann sich an den Steifen, den er damals dabei gehabt hatte. Innerlich gab er zu, ein wenig auf Leichen zu stehen. Allerdings hatte er ein Problem damit, dies offen zuzugeben.

Die erste Tüte war bald aufgeraucht, und der junge Mann gönnte sich eine weitere. Dabei starrte er, durch den aufsteigenden dicken Rauch hindurch, wieder das Bild an. Welch´ eine hübsche Offenbarung! Joe war sich nicht sicher, ob er die Frau auch so heiß gefunden hätte, wenn sie im lebenden Zustand gewesen.

Bleichheit. Gefaltete Hände auf der Totendecke. Geschlossene Augen, dunkles langes Haar. Joe wusste, dass sie blaugraue Augen gehabt hatte. Teufel - längst waren diese verwest.

Dieses Lächeln! Er starrte unentwegt die Lippen an. Bald war der dritte Joint in Folge fällig…

_____________

Draußen auf den Straßen gab es ein Kreischen! Ein absolut krankes, abartiges Geräusch. Es ließ alle, die es hörten, erzittern. Joe hörte es nicht…

Er starrte auf das Bild in seinem Kabuff. Jenes Bild zog sich zu seinem Erstaunen plötzlich in die Länge, nach unten hin. Viel mehr vom schwarzen Sarg wurde sichtbar! Die Totendecke - rappelte es nicht darunter? Das Gesicht der Schönen - wurde es nicht jäh anders? Älter? Faltiger?

Unten schob sich - auf dem Bild - ein Fuß unter der Decke hervor. Ein Klumpfuß!

Da hatte Joe schon seinen vierten Sorgenvernichter…

Ungläubig starrend schoss der Mann vom Stuhl hoch. “Nein! Nein!”, brüllte er. “Das ist nicht wirklich, nicht wirklich!!!”

Er wankte rückwärts zur Tür hin. “Genau wie diese Furie! Sie ist nicht wirklich! Scheiß alles! Scheiß!!!”

Geschah auf dem Bild noch etwas? Er wusste es nicht, denn er schaute nicht mehr hin. Er wollte an die frische Luft. So verließ er sein Kabuff.

Im nächstliegenden Gang wurde er von Tassja zerfetzt.

ENDE

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Hallo Mr. Leichnam.

Na, das war doch zumindest mal ne Geschichte, die man vom Stil her durchaus als lesenswert betrachten konnte.

Es gelingt dir sogar anfänglich Spannung aufzubauen. Und das, trotz des doch recht abgedroschenen Plots.

Was aber bitteschön, war am Ende mit dir los? Keine Lust mehr?
Oder muss man bekifft sein, um dieses nachvollziehen zu können? :D
Was ich damit sagen will: Bis zur "Jointgeschichte" baust du Spannung auf, doch dann wirkt es, als wolltest du schnell fertig werden, ja, als fehlten dir gar die Ideen für einen passenden Schluss.

Nix für ungut. Ein wenig muss ich sogar gestehen, dass man sich durchaus in deinen geschwollenen Schreibstil hineinleben kann, und dass er dann richtig Spaß macht.
Trotzdem war das Ende nicht mein Ding. Sorry!

Gruß! Salem

 

Hallo Salem!

Oh wie oft musste ich dat schon hören: NICHT MEIN DING...

Mittlerweile höre ich schon im Traum die Worte NICHT MEIN DING, NICHT MEIN DING, NICHT MEIN DING...

Tja, was soll ich dagegen machen? Bleibt nur noch das Beenden des Hobbys Schreiben... (Nachdem ich wirklich bisher NUR negative Dinge/Kritiken zu hören bekam...)

Glück auf der Leichnam

Thanx für Deine Einschätzung! Privat nehme ich mir das zu Herzen in Richtung Verbesserung von Geschichten. Werde mal eine Wertung schreiben in Richtung Salem - jetzt gleicho! :)

 

NICHT MEIN DING
Hey, das war doch gar nicht diese Geschichte!
Diese war doch mein Ding, bis auf das Ende. Hier gefiel mir sogar deine bildhafte Sprache, die ich ja in einer anderen Geschichte von dir als "Nicht mein Ding" bezeichnete.

Ich glaube, du hast einen Stil, der durchaus gewöhnungbedürftig ist (zumindest für mich, da ich ja mehr auf der Trivialschiene fahre), eben, weil er anders ist. Aber das muss ja nicht zwangsläufig schlecht sein.

Bei dieser Story verstehe ich einfach nicht das Ende. :confused:
Und da es so unerwartet und abrupt und zusammenhanglos (für mich) daherkommt, kann ich die Gesamtstory halt nicht sooo positiv bewerten.

Also, lieber Freund: Trotzdem weiterschreiben!!!;)

 

Guten Tag, Leichnam!
Hier nun etwas Kleinkram,
der mir in den Sinn kam:

Gruselgeschichte von Leichnam
Ah! Gut zu wissen, in welcher Rubrik man ist. ;)

Das englische Kaff Blossom ist schon geradezu absurd abgelegen
"Schon" kannst du streichen. "Absurd abgelegen" klingt auch nicht besonders ausgereift. Was spricht gegen ein simples "liegt weit abseits touristischer Pfade" oder ähnlichem?

Man fährt durch Trübe hindurch

:confused: "Die Trübe"?

totes Gesträuch & Gestrüpp

Argh! Gewöhne dir das "&" in Texten (abgesehen natürlich von Firmenbezeichnungen) sofort ab! Das ist ein Befehl!

Ein 22-jähriger

22jähriger

doch nur relativ selten starb jemand in diesem dünn besiedelten Ort

"Relativ" lese ich in Schilderungen gar nicht gern. Klingt für mich etwas merkwürdig.

Joe Reamer und saglicher Kollege - Frank Fisher

Meinst du "sarglich"? :D
Ne, im Ernst: Du meinst wohl "besagter" - "saglich" habe ich noch nie irgendwo gelesen.

S.e.x.ualität

:confused:

Man hatte sie nie geliebt, körperlich, verstehst du, Joe? Sie war eine Nymphomanin

Ich bin mir nicht sicher. Aber widerspricht der eine Satz nicht dem anderen?

als hätte er die Gedanken und Blicke Reamer´s genau erfasst

Im Deutschen wird da kein Apostroph gesetzt.

Die zwei Arbeiter erhoben sich von ihren improvisatorischen Sitzplätzen

Ich würde eher meinen: "improvisierten".

Reamer gab das kleine Gefäß zurück und trottete hinter dem ´Boss´ her.

Hey! Endlich mal eine Horrorgeschichte mit Bruce Springsteen! :)

die allgemeine Aura delikat den Seltsamkeiten des Wahnsinn´s entsprechen

Apostroph weg.

Und plötzlich setzte sanfter Schneefall ein. Schnell kamen mehr Flocken hinzu, die auch größer waren. Bald schon herrschte dichter Niederschlag, welcher Straßen, Wege und Plätze weiß einkleidete. Am Rande des Dorfes waren sie bereits sichtbar: Spuren im Schnee, wobei man definitiv die Anomalie der rechten nackten Extremität ahnen konnte. Ein mühsam nachgezogener Klumpfuß!

Hm. Kann es sein, dass du von Ludwig Hirschs "Die Spur" inspiriert wurdest? ;)

Das Werk hatte Reamer im Alter von 20 Jahren relativ beendet, dann war er dazu übergegangen, diese dunklen, neu entstandenen Räumchen & Gänge zu staffieren

Es gibt zwei Sachen, die mir an diesem Satz nicht gefallen. Welche das sind, solltest du inzwischen selber erahnen können. :)

Er tat hier eine Türe auf, durchging da einen Gang, betrat dort ein Räumchen

Bitte ein Synonym für "durchging" verwenden.

Im nächstliegenden Gang wurde er von Tassja zerfetzt.

Äh, ja. Eine höchst ausgefeilte, originelle Pointe. :Pfeif:


Fazit: Die Geschichte hat mir im Großen und Ganzen gefallen. Das klassische Setting ist auf jeden Fall "mein Ding", um in deinem Jargon zu bleiben.
Leider gibt es viele Mängel, die den Text an einer Empfehlung vorbeischrammen lassen:

* viele stilistisch unsaubere Stellen. Die von mir Bemängelten sind bei weitem nicht alle!
* Inflationärer Gebrauch von Wörtern wie "schon" oder "relativ".
* Die Story ist extrem geradlinig: Es stellt sich nie die Frage, ob der Fluch nicht eventuell ein Ammenmärchen ist oder ob der Protagonist überlebt. Ein paar "red herings" oder ein Perspektivenwechsel könnten die Story sicher etwas beleben.
* Die Logik bleibt außen vor: Wenn die Bewohner wissen, was alle 30 Jahre geschieht und es keinen Zweifel daran gibt: Warum hauen die nicht einfach einen Tag lang ab? Warum ist dem Großvater das Schicksal seines Enkels ziemlich egal? Sollte er ihn nicht geradezu mit nackter Gewalt nach unten schleifen? Und warum will der Junge partout nach oben, wenn er anscheinend davon überzeugt ist, dass die Legende wahr ist? Das sind Fragen, die einen schalen Nachgeschmack hinterlassen.
* Stilistisch schwankst du bisweilen ziemlich hilflos zwischen geschraubter Sprache (die tw. wirklich gut gelungen ist!) und "Scheiße!" - das passt überhaupt nicht zusammen.

Ich weiß nicht, ob du noch Zeit in die Story investieren möchtest. Falls ja, würde ich eine Überarbeitung im Hinblick auf meine Kritikpunkte empfehlen. Dann könnte eine kleine, feine Horror-Story daraus werden.

 

Uiuiui! Rainer, ich muss wirklich ehrlich sagen, dass Du mich auf Punkte hingewiesen hast, die ich so noch nicht gesehen habe. War eine sehr interessante Kritik, wirklich!

Vor allem hast Du auch mit den Mängeln bei der Logik recht. Es ist halt so: Man schreibt und schreibt wie im Wahn. Und immer wieder schleichen sich Mängel ein, die man nicht bemerkt.

Apostroph kann man im Deutschen fast vollständig weglassen, oder?

"Die Trübe" gibt es nach meinem Gefühle. Das Wörtchen "relativ" sollte ich in der Tat lieber weglassen oder höchstens eimalig im Text nehmen. Ludwig Hirsch sagt mir nichts - inspiriert wurde ich hier ehr durchs erste NIGHTMARE CREATURES (Videospiel von Kalisto, da kommt Schnee drin vor, Zäune, Spuren.)

Den letzten Satz wollte ich mal so knallig als Schluss bringen. Es war ein Experiment. Scheint aber allgemein wenig angekommen zu sein...

Gruß Leichnam

PS.: Vielleicht überarbeite ich paar Stellen in der Tat noch einmal. Danke für Deine Kritik, Rainer!!!
Großvater hat es einfach aufgegeben, den Enkel helfen zu wollen, denn der ist zu selbstsüchtig. In gewisser Weise ist es dem Alten egal.

 

Leichnam schrieb:
Uiuiui! Rainer, ich muss wirklich ehrlich sagen, dass Du mich auf Punkte hingewiesen hast, die ich so noch nicht gesehen habe. War eine sehr interessante Kritik, wirklich!

Ist ja auch von mir...

Vor allem hast Du auch mit den Mängeln bei der Logik recht. Es ist halt so: Man schreibt und schreibt wie im Wahn. Und immer wieder schleichen sich Mängel ein, die man nicht bemerkt.

Natürlich! Das kenne ich auch von mir selbst. Deshalb ist ja Kritik oft sehr hilfreich, weil man diverse Mängel "überliest". Man ist einfach zu sehr an seinen eigenen Text gewöhnt, um ihn mit offenen (im übertragenen Sinn) Augen lesen zu können.

Apostroph kann man im Deutschen fast vollständig weglassen, oder?

Zumindest in diesem Text, ja.

Das Wörtchen "relativ" sollte ich in der Tat lieber weglassen oder höchstens eimalig im Text nehmen.

Gerade bei (nicht böse gemeint) Anfängern ist das ein sehr beliebtes Wort: "Er war relativ dünn", "Das Monster sah relativ schrecklich aus", bla. Wenn man genau darüber nachdenkt, ist es ein völlig nichtssagendes Wort: Relativ zu was?
Die Relation ergibt sich nur im Vergleich, also: "Es war relativ warm für einen Märztag in Hamburg".

Ludwig Hirsch sagt mir nichts

Oha. Da habe ich dich verwechselt: Dachte, du wärst Österreicher.
Es gibt ein Lied von Ludwig Hirsch, wo es auch um eine "grausige" Fußspur im Schnee geht.

Den letzten Satz wollte ich mal so knallig als Schluss bringen. Es war ein Experiment. Scheint aber allgemein wenig angekommen zu sein...

In diesem Fall klappt das nicht, weil er exakt das Naheliegendste schildert. Ein "knalliger Schlusssatz" muss den Leser überraschen, nicht seine Vorstellung bestätigen, wie hier.

Großvater hat es einfach aufgegeben, den Enkel helfen zu wollen, denn der ist zu selbstsüchtig. In gewisser Weise ist es dem Alten egal.

Hm. Okay, wir sind hier im Horrorbereich. Aber mir erscheint das dennoch höchst unglaubwürdig. Wenn sich hier zwei Fremde gegenüberstehen würden, dann könnte ich es akzeptieren, wenn der eine die Schultern zuckt und sagt: "Na, gewarnt hatte ich dich ja!" - aber der Großvater zu seinem Enkel der bei ihm wohnt? Näää...

Viel Spaß noch beim Überarbeiten der Story. ;)

 

Stimmt auf jeden Fall, dass ein eigener Text von Brettern geziert ist, die man selbst nicht sieht. Ein Fremdleser sehr wohl schon.

Du hast mir wirklich geholfen, einige spezielle Sachen mehr zu beachten. (Schäm wegen "Anfänger": Schreibe seit meinem 14. Lebensjahr fast täglich, heute bin ich 39... Schwach, was?)

Ein Kumpel sagte auch mal zu mir: "Mensch, Du spielst seit zig Jahren E-Gitarre. Eigentlich müsstest du längst wesentlich besser sein..."

Ich scheine seit Jahren auf der Stelle zu latschen... Ich habe keine Ahnung, weswegen.

 

Leichnam schrieb:
Du hast mir wirklich geholfen, einige spezielle Sachen mehr zu beachten. (Schäm wegen "Anfänger": Schreibe seit meinem 14. Lebensjahr fast täglich, heute bin ich 39... Schwach, was?)

:Pfeif: Ich bin nicht gerade für verblüffend richtige Einschätzungen bekannt...
Nochmal: Die Geschichte ist ja nicht völlig vergurkt, sodass nur noch in die Tonne treten hilft! Aber sie bedarf kräftiger Überarbeitung, um richtig gut zu werden.

Ein Kumpel sagte auch mal zu mir: "Mensch, Du spielst seit zig Jahren E-Gitarre. Eigentlich müsstest du längst wesentlich besser sein..."

Na ja, wenn das stimmen würde, wäre zB Schreiben lediglich eine Angelegenheit von Fleiß. Was zum Glück nicht der Fall ist! Natürlich ist es wichtig, dass man viel schreibt (und liest), aber Talent ist meines Erachtens nach immer noch das entscheidende Kriterium.

Ich scheine seit Jahren auf der Stelle zu latschen... Ich habe keine Ahnung, weswegen.

Wenn du seit 25 Jahren schreibst, nehme ich an, dass du die meiste Zeit über wenig oder befangenes (= Verwandte, Freunde) Feedback erhalten hast. Du wirst sehen, dass du in diesem Forum wahnsinnig viel dazulernen kannst. Also: Dranbleiben, dann wird das schon.

 

Leichnam schrieb:
Ich scheine seit Jahren auf der Stelle zu latschen... Ich habe keine Ahnung, weswegen.

Dann latsch mal weiter. Mir hat deine Geschichte mal wieder gut gefallen. Dein Stil sagt mir nach wie vor zu (mittlerweile ertappe ich mich sogar bei der Frage, ob Wind nicht wirklich zieseln kann ;) ) auch wenn du ihn diesmal offenbar ein wenig an die hiesigen Lesegewohnheiten angepasst hast. Das ist an sich nicht schlecht, doch führte es hier zu einzelnen sprachlichen Ungereimtheiten. Eben "Scheiße" und dergleichen; auch würde ich anraten den Joint in Opium zu verwandeln, scheint mir einfach weniger neumodisch. Atmosphärisch stimmte mal wieder so ziemlich alles, besonders
wollte die allgemeine Aura delikat den Seltsamkeiten des Wahnsinn´s entsprechen...
ist einfach herrlich. Lediglich bestimmte Stellen (auf dem Friedhof zu Anfang und vor dem Hause der Furie) hättest du, um der Stimmung willen, noch ausbauen können.
Die Story war geradlinig aber noch nicht primitiv, auch verwendest du mal wieder deine Lieblingsmotive (morbide Vorlieben und psychische Abweichungen beim Protagonisten, die Faszination des Düsteren...). Spannung kommt vor allem gegen Ende im "Reich" des Protagonisten auf. Der eigentliche Schluss ist mit einem Satz jedoch wirklich zu kurz und unspektakulär.
Überdies muss ich gestehen, dass ich ein anderes Ende erwartet hätte, nämlich, dass sich der Protagonist sexuell auf die untote Nymphomanin einlässt. Hätte ich auch schön schaurig gefunden...
Aber insgesamt mal wieder sehr gelungen, weiterzieseln! ;)

@Rainer
"Zwei Spuren im Schnee"? Bin zwar Bundesdeutscher, aber irgendwo muss man ja Skiurlaub machen... ;)


Gruß,
Abdul

 

Gruß Rainer und Abdul!

An Rainer: Stimmt wahrscheinlich, man darf die Sachen halt nicht nur der Freundin oder paar engen Freunden zeigen. Hier im Forum geht es verdammt ehrlich ab - habe ich gleich bemerkt. Nach anfänglichen Schocks hatte ich mich dran gewöhnt! (Ans Unverblümte hier - so soll es auch sein! Und der Anstand der Leute stimmt auch! Das ist in Foren längst keine Selbstverständlichkeit mehr.)

Über Abdul habe ich mich heute Abend besonders gefreut! Mensch, sowas treibt mich zum Weitermachen an! Der Einfall, mit der Furie (nymphoman) Sex zu gestalten, ist grandios. WARUM NUR BIN ICH NICHT DARAUF GEKOMMEN? Hinterher hätte sie den Kiffer immer noch eliminieren können...

Na ja, wie gesagt: Die Sache mit EINEM Schluss-Satz war so gewollt. Ein Experiment, wie es (in einem anderen Forum übrigens) ankommen würde. Sage es gleich: Kam nicht an... Aber einen Versuch war es mir wert.

Mit meinen Lieblingsmotiven hast Du so ziemlich Recht! (Aber es kommen noch paar dazu.)

Gegenwärtig arbeite ich an der Novelle "Das Kichern der zerfetzten Fratze des Todes". Danach habe ich vor, eine Uralt-Story von mir zu überarbeiten: "Knöpfe für Froschjacken" nennt die sich. Eine dramatische Kurzgeschichte. Wenn die fertig ist, kommt sie hier rein, versprochen!

Demnächst will ich nur mal wieder kräftig Geschichten anderer Hobby-Autoren hier einschätzen. Mal was von Rainer und Abdul! :)

 

Hi.

Zitat:
Demnächst will ich nur mal wieder kräftig Geschichten anderer Hobby-Autoren hier einschätzen. Mal was von Rainer und Abdul!

Rainer ist kein Hobbyautor, fürchte ich. Im Gegenteil.

Deine Strärke liegt in den Beschreibungen von Orten, ganz klar, wobei mir >Das englische Kaff Blossom ist schon geradezu absurd abgelegen< sehr gut gefällt, streicht man, wie angeregt, das SCHON. Allerdings benutzt du zuviele Ausrufezeichen, und der Plot ist nicht sooooo originell, was zwar nicht tragisch ist, aber auch nicht gut.

Was mich wirklich stört:
Einmal sogar ein eigenes Foto: Eine Fotografie der ersten Einsargung, die er mit Fisher absolviert hatte. Eine hübsche junge Frau. Zurecht gemacht und mit dem wissenden Lächeln der Leichen ausgestattet, welches den Tod noch gespenstischer zu machen pflegt…

Leichen lächeln nicht. Nie. Diese Beobachtung existiert nur in Witzen über Männer, die beim Bumsen sterben. Die fürs Lächeln zuständigen Muskeln erschlaffen, die Leiche verkneift sich zwangsläufig jeden Andranf von Fröhlichkeit.

Mach weiter! (Man beachte das Ausrufezeichen)


J

 

Soviel ich mal gelesen habe, gibt es Möglichkeiten, Leichen zum Lächeln zu bekommen. Wie man das genau macht, weiß ich nicht, da ich kein Leichenwäscher bin.

Und keine Sorge: Es geht weiter!

Danke für Deine Bemerkungen, Jack!

 

Was mir eben spontan auffiel: Der Titel der Geschichte ist in meinen Augen suboptimal. Das ist zwar nicht wirklich wichtig, aber dennoch...
"Im Bann der Klumpfuß-Furie" klingt unangemessen reißerisch und irgendwie billig, was gar nicht zu deiner hintergründigen Geschichte mit ihrem schönen Stil zu passen scheint. Aber vielleicht ist das Geschmackssache, schließlich hört sich "Das Kichern der zerfetzten Fratze des Todes" ähnlich an.


Gruß,
Abdul

 

Hallo Abdul!

Habe zur Zeit meine reißerische Titel-Phase... :D

Das rührt daher, dass man meine Stories mit "normalen" Titeln nicht mal mit der Kneifzange anrührte - aber mit den verrückten Titeln gleich wie irre in Lese-Gier verfiel. (in nem anderen Forum so geschehen)

Da ists doch dann legitim, oder?

 

Leichnam schrieb:
Das rührt daher, dass man meine Stories mit "normalen" Titeln nicht mal mit der Kneifzange anrührte - aber mit den verrückten Titeln gleich wie irre in Lese-Gier verfiel. (in nem anderen Forum so geschehen)

Da ists doch dann legitim, oder?


Sicher! Für das nächste Mal empfehle ich Titel wie:
"Schock! Die sexgeile Nymphomanin lässt schon wieder die Hose runter!"
"Als sich mein feuchter Traum in einen nackten Alptraum verwandelte"
"Her mit den kleinen Vampirinnen!"
"Greis am Stiel - aus dem Leben eines perversen Kannibalen"

 

JackTorrance schrieb:
Rainer ist kein Hobbyautor, fürchte ich. Im Gegenteil.

Das Gegenteil von einem Hobby-Autor: Tagebuch-Schreiber?

@ Leichnam
Wirst du die Story noch überarbeiten? Meiner Ansicht nach würde es sich lohnen, weil das Setting gelungen ist. Ich denke sogar, wenn du sie noch etwas polierst und ein paar Unebenheiten (der lethargische Opa, der Schluss) ausbügelst, kannst du mit der Story locker bei einem Horror-Wettbewerb mitmachen und was reißen.

 

Meinst Du wirklich, Rainer? Hmm. Bin bloß mittlerweile bißchen wettbewerbsscheu geworden, da noch nie was erreicht. Außer bei zwei Lit.-Wettbewerben der Zeitung FREIE PRESSE. 2malig erster Platz. Aber: Es nahmen jeweils immer nur 4 oder 5 Leute teil, wie ich auf interne Nachfrage erfuhr...

Gegenwärtig arbeite ich intensiv an "Das Kichern der zerfetzten Fratze des Todes". Habe geplant, die Geschichte auch hier zu posten. Wird aber noch Wochen dauern, da es schon eine umfangreichere Novelle ist, die es sich aber bestimmt zu lesen lohnt. Habe literweise Herzblut in diese Suspence-Story reingeschüttet... Ist halt aber auch wieder so ein Ding, da im Netz lange Geschichten nicht gerne gelesen werden. Doch wenn es wenige Leute tun - auch ganz ohne Rückmeldung - ist mir das auch recht. Besser, als würden die Blätter in meiner Schublade vor sich hin gammeln.

Gruß Leichnam

 

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