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Tennis- einmal ganz anders

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01.11.2007
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Tennis- einmal ganz anders

Tennis einmal ganz anders

Auf mein sportliches Talent war ich schon immer besonders Stolz. Neben
Fußball hat es mir der weiße Sport sehr angetan. Im Wieberger Tennisclub
erreichte ich als Jugendspieler den Titel des Senioren-Vereinsmeisters. Auch
wenn ich im Training oftmals fehlte konnte mir hier einfach niemand das
Wasser reichen. Unvergesslich blieb für mich doch ein ganz anderes Tennis-
match. Bei einigen gemütlichen Bierchen im Stammlokal Bad-Cafe lernte ich an einem Mittwoch-Nachmittag einige Campinggäste aus Berlin kennen. Ein stämmiger vollbärtiger Typ hatte einfach ständig seine Klappe offen. Er hieß Rüdiger und konnte nach seinem Reden wirklich alles besser als die dummen Bayern. Als er dann auch noch von der gewonnenen Berliner Tennismeister schaft anfing platzte mir der Kragen.
„Du willst Tennis spielen können, des is wohl lächerlich oder ??“ schallte es
ihm um die Ohren. „Gegen dich spiel ich mit einer Bratpfanna und 10 Seidel
Bier no besser, du Pfeife“ hörte ich mich deutlich sagen. Der schwergewichtige
Preuße zeigte sich schnell an einem Match interessiert. „Du Jungsporn hast ja
keene Chance, dir werde ich Deine Hammelbeene lang ziehen“ entgegnete er.
Gut, er war bestimmt schon 40 Jahre alt und wirkte auch nicht besonders körperlich fit, aber ich hatte ihn halt noch nicht spielen sehen. Mit der Gewissheit der eigenen Stärke, die nach jeden Bier größer wurde und dem Aufmuntern meiner Kameraden lies ich mich schließlich auf eine Wette ein. „Ok, Freinderl, ich trink am Tag verteilt 10 Halbe und benutz als Schläger a Bratpfanna und gewinn immer no gegen di“. „Wer gwinnt kriagt vom andern 50 Liter Bier zum Feiern danach hier im Bad-Cafe“. Rüdiger zeigte sich einverstanden und schlug ein. Wir vereinbarten als Spielzeit den kommenden Samstag um 15 Uhr und als Spielort den Wieberger Tennisplatz. Es wurde von meinen und seinen Freunden extra eine Jury gegründet, die meine getrunkenen Biere am Samstag zählten. So kam es, dass meine besten Freunde Rainer, Michael, Tom und ich bewaffnet mit einer Bratpfanne und einem Kasten Bier ca 2 Stunden vor Spielbeginn am Wieberger Tennisplatz eindrudelten. Dort warteten bereits schon zwei Berliner-Jury-Mitglieder auf uns. Ich stärkte mich erst mal mit drei frischen Naabecker-Urquell. Danach probierte ich die ersten Schläge auf meinem schlagenden Kochutensil. Geschockt von diesem Qualitätsunterschied zum üblichen Racket spülte ich mit zwei weiteren Halben meine Nervosität hinunter. Inzwischen war auch Rüdiger mit Gefolge auf der Anlage eingetroffen. „Haste das Bier schon kalt gestellt“ hörte ich ihn siegessicher rufen. Die Antwort übernahm mein Fan-Club, der mittlerweile in Scharen eingetroffen war. Ich warf einen Blick auf den Nachbarplatz um die Stärke des Gegners festzustellen. Oweh, ein blutiger Anfänger war der bestimmt nicht.
Ich grübelte gewaltig ob diese Wette überhaupt Erfolgsaussichten haben konnte und schüttete bereits mein 6. Bier in mich rein. Die Wette hatte sich im Dorf schnell rumgesprochen. Kurz vor Spielbeginn waren es bestimmt schon 40 Besucher, die sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen wollten. Pünktlich um 15 Uhr gab der Schiedsrichter oder auch Stammwirt Erwin, der mühevoll den Referee-Turm bestiegen hatte den Startschuß. Bei 4 harten Aufschlägen des Gegners kam ich gerade einmal an den Softball heran. Allerdings versprang dieser völlig und landete im Fangzaun. Meine Aufschläge mit diesem unhandlichen Teil waren auch nicht besser, so dass ich den 1 Satz ohne geringste Gegenwehr mit 0:6 abgeben musste. Das einzige was gut lief war das Naabecker. Während des ersten Satzes schüttete ich noch mal zwei Flaschen vom köstlichen Gerstensaft in mich hinein. Rüdiger konnte seine Siegerlaune nicht verbergen und stichelte „ Na wat ist los, is deene Pfanne kalt oder das Bier zu warm“. Auch im 2 Satz änderte sich nicht viel. Mit dem starren Teil in der Hand war ich einfach chancenlos. Als es bereits 0:3 stand und ich inzwischen meine 10 Halbe intus hatte beging der Berliner Sprücheklopfer einen Fehler. „Hier Kleener, möchte mal sehen ob du im Rausch mit einem Schläger wat treffen kannst“ tönte es als er mir seinen Ersatzschläger zuwarf. Ich riss mich am Riemen und erkämpfte schnell ein 5:5. Meine Fans jubelten und Rüdiger merkte wohl, dass er zu siegessicher war. Als ich den 2 Satz schliesslich mit 7:6 im Teabreack für mich entschied bestand der bärtige Preuße wieder darauf seinen geliehenen Schläger gegen meine Bratpfanne auszutauschen. Im 3 und entscheidenden Satz lag ich schnell mit 0:3 hinten bevor mein Kumpel Reiner für meine Rettung sorgte. Er war nach Hause geeilt und hatte mit einem Racket-Netz eine Pfanne überspannt und so quasi einen Pfannen-Schläger gebastelt. Nach Austausch meines Spielgerätes konnte ich so zumindest richtungsweisende Schläge vornehmen. Rüdiger war am Anfang wenig begeistert, willigte aber erneut sehr siegessicher ein. Auch der Referee konnte nichts Verbotenes am neuen Spielgerät feststellen. Ich gewöhnte mich nur schwer an das ungewohnte Teil, schaffte es aber einige verblüffende Punkte damit zu erzielen. Immerhin holte ich auf 2:4 auf und mit den Fans im Rücken wuchs ich über mich hinaus. Ich kam immer besser mit den Zwitterschläger zurecht und konnte das Match zumindest offen gestalten. Beim Stande von 4:5 und 15:40 konnte ich sensationell zwei Matchbälle abwehren und erneut zum 5:5 ausgleichen. Als ich dann freiwillig das 11. Bierchen aufmachte und zu Rüdiger prostete wusste dieser wohl endgültig, dass mich das Grundnahrungsmittel aus Bayern nicht aus dem Gleichgewicht bringen würde. Ich siegte schließlich mit 7:5 und lies mich von den Besuchern gebührend feiern. Die anschließende Feier im Bad-Cafe war nicht zu toppen. Mein Retter Rainer durfte sich neben Freibier den ganzen Abend über gesponserte Harry-Zigaretten freuen, das mindeste was sich mein Kumpel verdient hatte.

Die Geschichte ist tatsächlich passiert

 

Die Geschichte ist tatsächlich passiert
So liest sie sich leider auch.

Moin Peter,

ich weiß ja nicht, wie es dir als Jugendlichem ging, aber waren nicht die Döntjes der alten Säcke ab dreißig so in etwas das Letzte was wir lesen und hören wollten? Und dann noch im Brustton der Überzeugung, wie großartig der Erzähler gewesen ist (selbst, wenn er im Grunde nur von seiner Großmäuligkeit erzählt)?
Die Rubrik Jugend empfinde ich leider falsch, weil die Geschichte sich nicht an der Zielgruppe orientiert. Die Rubrik Vergangenheitsverklärung gibt es aber leider nicht.
Döntjes haben die Eigenart, keine literarische Bearbeitung erfahren zu haben. Wenn überhaupt, eignen sie sich zum (lebhaften) Erzählen, das beim Lesen leider immer an die Schulaufsätze "Mein schönstes Ferienerlebnis" erinnert.
Stilistisch schreibst da natürlich besser, es finden sich wenig Fehler, kaum gleiche Satzanfänge, durchaus ein Wechsel der SPO-Reihenfolge.
Es befinden sich allerdings schon so viele Wertungen im Text. Rüdiger wird nicht nur beschrieben, sondern gleich für mich bewertet, die eigene Wette wird bewertet. Mir bleibt da als Leser wenig. Und dadurch kommt auch dieser Aufsatzeindruck.

Lieben Gruß
sim

 

Tennis mal ganz anders

Die Geschichte stammt aus meinem Buch "Hallo Ihr da Unten"

Die Schilderung ist geschrieben aus der Sicht eines viel zu früh verstorbenen Jugendlichen (19, Leukämie)
Also nicht Imponiergehabe von mir

Gruß Peter

 

Hallo Peter!

Lass mich raten: Zuschussverlag.

Äh, hast du eigentlich Interesse an Kommantaren - im Sinne davon, dass du etwas an dem Text ändern würdest?

Sonst spare ich mir das.

Grüße
Chris

 

für ehrliche Kritik bin ich immer zu haben. Für Kasperl-Theater allerdings
habe ich kein Verständnis


Gruß Peter

 

Hallo Peter,

für mich als Rezensenten oder Leser kann doch nur wichtig sein, was ich aus dem Text lesen kann, vor allem dann, wenn ich die Umstände seiner Entstehung nicht kenne, was hier den Wenigsten vergönnt sein dürfte. Im Buchkontext mag er anders wirken, ohne diesen wirkt er auf mich genau so, wie ich ihn beschrieben habe, inklusive Imponiergehabe. Wenn du diese Vokabel auf dich beziehst, fehlt die Trennung zwischen Autor und Erzähler. Dem nämlich habe ich es angelastet, nicht dem Autor. Das ist ein Unterschied.

Tri Tra Trullala
sim

 

Hallo Peter, wer nun diese Geschichte "selbst erlebt" hat, ist doch voellig egal. Es aendert nichts an der Tatsache, dass es eine recht lahme story ist.
Was die Form betrifft, fallen die fehlenden Absaetze und die epidemische Benutzung von Zahlen auf. Das liest sich wie ein Leserbrief in der lokalen Sportzeitung, ehrlich.
gruss, sammamish

 

Hallo Peter!

"Für Kasperl-Theater allerdings
habe ich kein Verständnis"

War das nun ein Ja oder ein Nein auf meine Frage?

Hier gibt es genug Leute, ernsthaft Meinungen hören wollen, weil sie ihren Text verbessern wollen. Ernsthaft Kommentate kosten Zeit. Wenn du kein Interesse daran hast, widme ich mich lieber Texten von anderen.

Grüße
Chris

 

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