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The little Boy

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19.03.2003
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The little Boy

Es war sehr schwül und in den Baumwollfeldern stachen die Moskitos unbarmherzig zu. Ihr Surren erfüllte die Luft schon seit Wochen, aber im August, dem Höhepunkt der sommerlichen Hitze, war es besonders penetrant. Die Muskeln der Pflücker schmerzten von der harten Arbeit. Aber sie durften sich keine Pause gönnen. Die Ernte musste eingebracht werden, bevor es regnete. Früher war es Sklavenarbeit, dachte Samuel, als er plötzlich den Motorenlärm eines Flugzeuges hörte. Er sah zum Himmel.
„Siehst du etwas“, fragte einer seiner Mitgefangenen. Weil es diesig war, konnte Samuel das Flugzeug nicht sehen. Er erkannte das Geräusch.
„Eine Boeing“, antwortete er.
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, blitzte ein gewaltiges Licht auf. Die weiße Farbe im Kopf, trotz der geschlossenen Lider, spürte Samuel die Hitze des Lichts, die Haut und Haar versengte. Ungläubig bemerkte er, wie die Luft um ihn herum fort gesogen wurde. Er konnte kaum noch atmen. Dann hörte er den Knall. Eine gewaltige Druckwelle riss die Arbeiter zu Boden. Samuel fühlte, wie die Trommelfelle seiner Ohren platzten. Warmes Blut rann ihm übers Gesicht, Blut lief aus seinen Ohren. In panischer Angst umklammerte er seinen Kopf. Nur noch vom Instinkt geleitet, verharrte er wie ein Tier iin Winterstarre. Samuel wurde ohnmächtig.
Als er wieder erwachte, fühlte er seinen Verstand nur langsam zurückkommen. Es regnete und die stetigen Tropfen hatten ihn geweckt. Auch war es dunkel. Samuel hatte das Gefühl für die Zeit verloren. Es musste Nacht sein, oder seine Augen waren verblitzt, denn sie brannten. Samuel zitterte, denn es war auch ungewöhnlich kalt geworden. Der Regen war schwarz. Er blieb an Haut und Kleidung schmierig kleben. Samuel sah, dass er sich geirrt hatte. Es war noch Tag, nur dass dunkle Wolken den Himmel verdüsterten. Die Boeing, wo war sie?
Obwohl ihm schwindelig war, mühte er sich ab, seinen Mitgefangenen zu Hilfe zu eilen. Viele hatten Wunden, die er noch nie gesehen hatte. Die Haut der Verletzten war wie die einer reifen Frucht bei Regen geplatzt und mit blutigen Punkten übersät.
Samuel hatte Glück gehabt. Er schaute an sich herunter. Keine offensichtlichen Verletzungen. Trotzdem wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Sogar seine Frau durfte ihn, den Lebenslänglichen, besuchen.
Es war schön, Anne in den Armen zu halten. Ihr Körper war weich und willig.

„Eine Missgeburt, hörte Anne sie sagen. Die Hebamme nahm das Kind an sich und hüllte es fest in eine Decke ein. „Vielleicht stirbt es sofort“, sagte sie leise zum Arzt. Dr. Flemming antwortete nicht. Er war mit der Mutter beschäftigt. Der Dammriss musste genäht werden.
Anne streckte die Hände nach ihrem Kind aus. Sie wollte es und bekam ein Bündel. Behutsam strich sie mit ihren Fingerspitzen das Flanelltuch auseinander. Ihr Herz trommelte, weil sie es kaum erwarten konnte, ihren Sohn anzusehen: Unschuldig, weich und grau von Käseschmiere, das Köpfchen bedeckt mit einem schwarzen Flaum. Das Gesicht ein Abbild seines Vaters. So sollte es sein.
„Sie brauchen es nicht anzusehen“, sagte der Arzt und näherte sich. Anne presste das Bündel an sich.
„Gehen Sie!“, flüsterte sie. Ihre Wangen waren eingefallen. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen. Und doch blitzten sie auf. Dr. Flemming sah zu Boden. Er kannte diese Art von Frauen. Waren sie doch taff genug, um zu begreifen: Der Tod ist manches Mal gnädiger zu ihren Kindern als das Leben. Unmerklich schüttelte er seinen Kopf.
„Er soll Sam heißen, nach seinem Vater“. Anne hielt die Augen geschlossen und streichelte das Baby. Tränen der Erschöpfung quollen unter den Lidern hervor und liefen ihr übers Gesicht. Ihre Stimme bebte.
„Gott sei seiner Seele gnädig!“
So sehr Anne auch ihren Glauben bemühte, Dr. Flemming wusste es besser.
Dieses Kind war nicht aus Liebe gezeugt worden. Es war ein Versuch, bestenfalls ein Irrtum, sein Irrtum.
„Warum trinkt er nicht?“
Anne hatte Sam angelegt. Das Kind suchte, schnappte aber nicht nach der Brustwarze, an der sattgelbe Tropfen hingen. Die Zunge schnalzte vergeblich in dem Spalt des Kiefers, der anstelle eines menschlichen Mundes zu sehen war.
Der Junge versuchte zu saugen. Nur konnte er keine Lippen schürzen, um die Brustwarze zu umschließen.
Dr. Flemming schluckte den Kloß im Hals herunter. Die zur Schau gestellten Instinkte des Kindes berührten ihn.
„Schwester! Geben Sie dem Kind eine Zuckerlösung.“, sagte er.
Die Schwester sah ihn an, als sei er verrückt geworden.
„Nun machen Sie schon. Mit der Pipette.“, sagte er, als diese ihn immer noch anstarrte.
„Anne, Sie können ihre Milch abpumpen und Sam mit der Pipette füttern.“
Die Andeutung eines Lächelns huschte über Annes Gesicht. Sie ließ zu, dass Dr. Flemming ihr das Bündel aus den Armen nahm.

„Ihre Empfehlung?“ fragte die näselnde Stimme.
Dr. Flemming stand auf und nickte dem Präsidenten und seinen Beratern zu.
Er wusste, der Krieg war furchtbar und ihn nicht zu beenden, wäre eine Katastrophe.
„Die Auswirkungen“, begann er, „werden langfristig sein...“

 

Hallo Goldene Dame,

tja, da kommst du etwas spät :D.

kleiner Junge von Hagen

Little Boy von Dante

Ansonsten liest sich das ein wenig wie "Die letzten Kinder von Schewenborn" von der guten Gudrun Pausewang. Bombe geworfen, mutierte Kinder, wusch, wusch ... ;)

Lieben Gruß

Der Dante

 

Hallo Goldene Dame,

um ehrlich zu sein, hätte Dante mir nicht gerade mit den letzten Kindern von Schewenborn auf die Sprünge geholfen, ich hätte nie begriffen, worum es in deiner Geschichte geht. Trotz der Bennenung der Geschichte nach dem Namen der bekanntesten Atombombe überhaupt.
Ich habe es einfach nicht geschafft, eine Verbindung zwischen dem ersten und den zweiten Absatz zu ziehen. Sie standen für mich, bis auf die Namen, zusammenhanglos nebeneinander.
Jetzt, wo ich den Hintergrund kenne, kann ich diese Verbindung ziehen.

Lieben Gruß, sim

 

Hi Dante

tja, da kommst du etwas spät .

kleiner Junge von Hagen

Little Boy von Dante

Aber ich denke, die Geschichten haben bis auf den Titel nichts gemeinsam :D

Hi sim,

hätte Dante mir nicht gerade mit den letzten Kindern von Schewenborn auf die Sprünge geholfen, ich hätte nie begriffen, worum es in deiner Geschichte geht. Trotz der Bennenung der Geschichte nach dem Namen der bekanntesten Atombombe überhaupt
.

Ich muss gestehen, Die letzten Kinder von Schewenborn nicht zu kennen.

Geschrieben habe ich meine Geschichte, weil vor 60 Jahren die allierten Befreier, vielen Menschen das Leben gerettet haben.

Danke fürs Lesen

Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

auch ich kenne die von Dante genannte Geschichte nicht. Das es um eine Atombombe ging, habe ich trotzdem geahnt.
Du schreibst sehr bewegend - gerad die Mutter, die sich voller Liebe an das mißgestaltete Kind klammert, hat mich sehr berührt. Mit dieser Geschichte zeigst du nur wieder einen der schrecklichen Aspekte des Krieges.

Das Ende fand ich nicht so toll. Ich fand diesen zusätzlichen Effekt, dass quasi Dr. Flemming an der Entscheidung zur Atombombe beteiligt war, braucht die Geschichte eigentlich nicht. Natürlich müssen irgendwelche Leute die Entscheidungen fällen, sicherlich fühlen diese Leute sich dann auch schuldig, selbst wenn sie meinen das richtige getan zu haben. Ich finde nur, dass das eine andere Geschichte ist.

Ein paar Anmerkungen:

Samuel fühlte, wie die Trommelfelle seiner Ohren platzten. Warmes Blut rann ihm übers Gesicht, Blut lief aus seinen Ohren. In panischer Angst umklammerte er seinen Kopf. Nur noch vom Instinkt geleitet, verharrte er wie ein Tier iin Winterstarre. Samuel wurde ohnmächtig.

Hier kommt mir die Beschreibung seines Schmerzes ein wenig zu kurz. Da könntest du einen oder zwei Sätze einbauen.

Es war noch Tag, nur dass dunkle Wolken den Himmel verdüsterten.

Vorschlag: Es war noch Tag, doch dunkle Wolken verdüsterten den Himmel.

LG
Bella

 

Hallo Goldene Dame!

Ich finde die nüchterne Darstellung des grausamen Geschehens sehr gelungen. Das Gefühl kommt durch den Leser. Auch die einzelnen Fetzen fand ich gut, habe auch erst mit der Zeit begriffen, was da los ist. Der Schluss ist gut gesetzt. Eigentlich eine tolle Geschichte, meiner Meinung nach, ich finde an Stil und Darstellung nichts zu meckern ...

lieber Gruß
Anne

 

Hallo Bella, Hallo Maus,
Vielen Dank fürs Lesen und eure Gedanken. Im Moment bin ich etwas sprachlos, um genauer auf Eure Kommentare einzugehen.

Lieben Gruß

Goldene Dame
Hallo Häferl,

Wieder einmal hast Du ein ernstes Thema mit besonders wenig Authenzität behandelt. Auch, daß der Fokus Deiner Geschichte auf dem Unvermögen des Kindes liegt, an der Brust zu saugen, spricht nicht gerade für Deinen Umgang mit Leidenden. Du stellst sie einfach nur zur Schau – aber offenbar nicht, um Verständnis zu schaffen oder mit einem anderen hehren Grund, denn dann würdest Du wenigstens besser recherchieren (das bezieht sich nicht nur auf diese Geschichte).
Dir ist es offenbar egal, wie glaubwürdig oder wie an den Haaren herbeigezogen eine Geschichte ist, solange nur am Ende alle sprachlos auf irgendein armes Elend gaffen.

Daß ein Arzt, der an der Entscheidung zum Abwurf der Atombombe beteiligt gewesen sein soll (soweit ich recherchiert habe, konnte ich keinen Verantwortlichen mit dem Namen Flemming finden), neun Monate später Geburtshelfer in Japan ist (so verstehe ich das jedenfalls), halte ich für ein Märchen rein um des Effektes Willen.


Wenn du meine Geschichte als eine authentische Beschreibung des Atombombenabwurfs auf Hiroshima gelesen hast, hast du mich und die Geschichte nicht verstanden. Diese Gerschichte ist fiktiv, wie alle meine Geschichten niemals geschehen sind. Außerdem verstehe ich dich so, dass alle meine Geschichten in deinen Augen nur halbgarer Kram sind. Leider bin ich so wütend darüber, dass ich jetzt nichts dazu schreiben möchte.

Goldene Dame

 

Viele Autoren recherchieren lang und gründlich, um fiktive Geschichten authentisch erscheinen zu lassen.

Das soltte ein Kritiker auch tun. Bei Zweifeln an seinen Quellen sollte man auch eine Gegenrecherche anstellen.

Hier sind meine Quellen für meine fiktive Geschichte.


http://www.aktivepolitik.de/zoom/zoom_Hiroshima_009.html

http://www.aktivepolitik.de/index.php?id=116

http://www.aktivepolitik.de/index.php?id=118

http://www.aktivepolitik.de/index.php?id=122

http://www.aktivepolitik.de/index.php?id=129

http://www.aktivepolitik.de/index.php?id=130

http://www.aktivepolitik.de/index.php?id=133

 

Ich habe meine Geschichte geschrieben, weil mir die Greueltaten im 2. Weltkrieg auf den Magen geschlagen sind. Nicht, um Effekthascherei zu betreiben.

 

Hallo Goldene Dame,

ich hab deine Geschichte durchaus als fiktiv verstanden, schon wegen den amerikanischen Namen. Meiner Meinung nach passt die Nüchternheit auch gut zum Thema, stilistisch hat sie mir - wie die meisten deiner Geschichten - zugesagt.

Leider leider muss ich etwas Anderes bemängeln, was daran liegt, dass Genetik zu meinen Studienfächern gehört:

Wenn ich es richtig verstanden habe, wird Anne von Samuel schwanger, nachdem sie ihn besuchen durfte und bekommt daraufhin ein missgebildetes Kind.
Das ist ein Mythos der Verstrahlung: sie kann zwar Erbanlagen verändern, aber niemals so massiv, dass dann missgebildete Kinder gezeugt werden. Eher sterben die Samenzellen ab.
Die vielen missgebildeten Kinder nach Atomunfällen und Atombomben rühren von Strahlung, die die Kinder im Mutterleib geschädigt hat, also Kinder, die schon gezeugt waren und deren Mütter Strahlung ausgesetzt waren. Tatsächlich gibt es soviel ich weiß keinen bezeugten Fall von Missbildungen, allein weil eines der Elternteile verstrahlt war.
Tut mir leid.

Trotzdem fand ich die Geschichte beeindrucken geschrieben.

Gruß,

Ronja

 

Hallo Ronja,
Vielen Dank fürs Lesen, Lob und Kritik

Die vielen missgebildeten Kinder nach Atomunfällen und Atombomben rühren von Strahlung, die die Kinder im Mutterleib geschädigt hat, also Kinder, die schon gezeugt waren und deren Mütter Strahlung ausgesetzt waren.
Dein Einwand ist berechtigt.
Für meine ersonnene Geschichte habe ich Erkenntnisse aus dem Reaktorunglück von Tschernobyl verwendet. Dort wurden unter anderem darauf hingewiesen, dass die Pathologien im Bereich der menschlichen Fortplanzungen deutlich zugenommen haben, obwohl ein direkter Zusammenhang mit der Strahlung nicht nachgewiesen ist.

LG
Goldene Dame

 

Hallo nochmal,

Dort wurden unter anderem darauf hingewiesen, dass die Pathologien im Bereich der menschlichen Fortplanzungen deutlich zugenommen haben, obwohl ein direkter Zusammenhang mit der Strahlung nicht nachgewiesen ist.

Ich weiß nicht, eventuell haben sie verminderte Fortpflanzungsfähigkeit gemeint. Außerdem gibt es durchaus mehr Säuglinge mit Erbkrankheiten, aber das sind dann selten Missbildungen (zumindest keine so deutlichen), sondern eher so was wie Immunschwächen oder Unfähigkeit, defekte DNA zu reparieren (was dann im Endeffekt zu Missbildungen führen kann, aber häufiger zu Krebs).

Na ja, vielleicht bin ich pingelig, aber es war eben eines meiner Prüfungsthemen, wahrscheinlich ist es mir deswegen so aufgefallen ;)

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hallo nochmal Bella,

Du schreibst sehr bewegend - gerad die Mutter, die sich voller Liebe an das mißgestaltete Kind klammert, hat mich sehr berührt. Mit dieser Geschichte zeigst du nur wieder einen der schrecklichen Aspekte des Krieges.

Ich stelle mir immer wieder vor, was mit unseren Kindern geschieht, die doch einfach nur in diese welt geboren werden.

Das Ende fand ich nicht so toll. Ich fand diesen zusätzlichen Effekt, dass quasi Dr. Flemming an der Entscheidung zur Atombombe beteiligt war, braucht die Geschichte eigentlich nicht. Natürlich müssen irgendwelche Leute die Entscheidungen fällen, sicherlich fühlen diese Leute sich dann auch schuldig, selbst wenn sie meinen das richtige getan zu haben. Ich finde nur, dass das eine andere Geschichte ist.

Der Schluss hat mir auch Kopfzerbrechen bereitet. Gerade weil vor 60 Jahren ein Weltkrieg zu Ende gegangen ist und bis heute in den Köpfen der Krieg als Möglichkeit der Friedenssicherung existiert.

Hallo nochmal, Anne

Das Gefühl kommt durch den Leser. Auch die einzelnen Fetzen fand ich gut, habe auch erst mit der Zeit begriffen, was da los ist. Der Schluss ist gut gesetzt.

Ich freue mich, wenn der Schluss dazu beitägt, zu polarisieren. Die Gefühle, die du ansprichst, tragen dem Rechnung.
Meine Gefühle beim Schreiben waren sehr zwiespältig. Ich könnte sie nicht im einzelnen beschreiben, aber, wenn die Stimmung zwischen den Zeilen mitschwingt, habe ich es vielleicht doch aussrechen können.

LG

Goldene Dame

 

Little Boy

Hi Goldene Dame,

da hab ich doch schon wieder bald eine KG von dir übersehen.
Ich sollte mir mal angewöhnen, bei meinen Lieblingsautoren, hin und wieder auf die KG-Liste zu gehen. ;)

Ich habe deine Geschichte so verstanden, wie du sie gedacht hast.
Auch war mir klar, dass du eine fiktive Handlung gewählt hast.

Sim hat vor kurzem eine KG, in Anlehnung an das Unglück von den Flugtagen in Ramstein gepostet.
Auch das war eine fiktive Geschichte, obwohl sie ähnlich, bestimmt geschehen ist. Deshalb würde ich nicht auf die Idee kommen, zu erforschen, ob an dem Tag in deiner KG, Nebel herrschte oder nicht. :schiel:
Für mich ist das jedenfalls nicht wichtig.
Du hast beide Teile der Geschichte mit prägnanten und eindrucksvollen Worten geschildert, so dass ich, (wie immer bei dir) Bilder im Kopf hatte. :)

Ich bin froh, sie gefunden zu haben.

lieben Gruß, coleratio

 

Hi coleratio,
Vielen Dank für deine Rückmeldung.

Ich sollte mir mal angewöhnen, bei meinen Lieblingsautoren, hin und wieder auf die KG-Liste zu gehen.
:kuss:
Sim hat vor kurzem eine KG, in Anlehnung an das Unglück von den Flugtagen in Ramstein gepostet.
Ich habe sie auch gelesen :)

Du hast beide Teile der Geschichte mit prägnanten und eindrucksvollen Worten geschildert, so dass ich, (wie immer bei dir) Bilder im Kopf hatte.

Ich bin froh, sie gefunden zu haben.

Danke:shy: Das tut gut.

Liebe Grüße
Goldene Dame


Hi Häferl

Das nenn ich Verhöhnung der Opfer. Das ist, als würde jemand schreiben, in den KZs hätte es Kinderspielplätze gegeben, und dann sagt er als Argument, es sei ja alles fiktiv. - Dann dürfte die Geschichte nicht "Little Boy" heißen, denn das ist eindeutig Hiroshima.
Häferl, ich habe keine Ahnung, was dich eigentlich wirklich aufregt. Aber sicherlich wirst du deine Gründe dafür haben, die ich mich sehr verwundern, denn bislang hatte ich den Eindruck, dass dein Gespür feinsinnig sei und du offen bist. Aber die Art deiner Kritik, gespikt mit Allgemeinverurteilung meiner Geschichten und Verdrehung der Tatsachen, sehe ich als persönlichen Angriff.
Kritik ist in Ordnung, aber bitte sachlich.
Den Vernichtungsrundumschlag zu meinen Geschichten hättest du mir per PN zukommen lassen können.
Zitat:
Den schwer erkrankten Überlebenden konnte kaum geholfen werden. Denn das medizinische Personal, das überlebt hatte, war selbst krank und die Krankhäuser waren zerstört oder schwer beschädigt.

Das nenn ich Verhöhnung der Opfer. Das ist, als würde jemand schreiben, in den KZs hätte es Kinderspielplätze gegeben, und dann sagt er als Argument, es sei ja alles fiktiv. - Dann dürfte die Geschichte nicht "Little Boy" heißen, denn das ist eindeutig Hiroshima.

Fakt ist, dass es Überlebende, ohne sichtbare Außenverletzungen kurz nach einem Abwurf, geben kann. Duck and Cover, siehe Dante kommt nicht von ungefähr.
Oder willst du das auch noch abstreiten. Little Boy heißt kleiner Junge, könnte ich polemisch antworten. Tu ich aber nicht. Natürlich habe ich den Bezug zu dieser Bombe herstellen wollen. Mein Text gibt aber genügend Hinweise, nicht über Hiroshima zu schreiben. Das haben genügend andere Leser nun bestätigt. Der Titel ist auch nicht aufreißerisch, wie du mir unterstellst. Die Klicks verdanke ich dir, ;) Auch finde ich deine Unterstellung, ich hätte gecovert, an den Haaren herbeigezogen. Ich habe die anderen Geschichten vorher nicht gelesen. Jeder Autor hat erlebt, dass ein anderer die Idee zur Story anders verkauft hat. Das ist normal und höchstens für den Autoren enttäuschend.
Dass ich Opfer beleidige ist nun wirlklich die gröbste Unterstellung.
Ich bin echt fassungslos, wie du mir deine Meinung hinknallst. Als sei ich ein Blitzableiter. Aber, ok, deine Meinung. Ich werde mich dazu nicht weiter rechtfertigen, denn deine Argumentation spricht für sich.

Man liest sich

Goldene Dame

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Häferl nochmal

Zitat:
Zitat von Goldene Dame
Keine offensichtlichen Verletzungen. Trotzdem wurde er in ein Krankenhaus gebracht.

Zitat:
Den schwer erkrankten Überlebenden konnte kaum geholfen werden. Denn das medizinische Personal, das überlebt hatte, war selbst krank und die Krankhäuser waren zerstört oder schwer beschädigt.


Ich wiederhole, dieses Argument mag ziehen, wenn ich über Hiroshima geschrieben hätte. Habe ich aber nicht. Ich habe sogar offen gelassen, weshalb die Bombe gefallen ist. ;)
Häferl schrieb:
Aber bestimmt haben sie für den Lebenslänglichen trotzdem ein bequemes Bett gehabt, wahrscheinlich allein in einem Zimmer, damit er von seiner Frau besucht werden und mit ihr in dieser Idylle ein Kind zeugen konnte.

Wenn du schon feststellst, dass es unwahrscheinlich ist, das es sowas in Hiroshima gegeben hat, wiso pochst du darauf, ich hätte es geschrieben? :confused:

Häferl schrieb:
Aber vielleicht verstehe ich das alles ja auch falsch. Vielleicht sollte Dein »Lebenslänglicher« ja eigentlich ein »Kriegsgefangener«, also ein Amerikaner sein, um den man sich so rührend gekümmert hat – wäre bei dem Namen Samuel/Sam durchaus möglich –, und seine Frau kam extra aus Amerika angeflogen, um ihn im Krankenhaus zu besuchen? Die Amis hatten ja keine anderen Sorgen, als Frauen von verletzten Häftlingen herumzufliegen … Nein, das hast Du bestimmt nicht so gemeint, das wäre ja noch weiter an den Haaren herbeigezogen, als die Geschichte in meiner ersten Lesart ist, und obendrein noch fragwürdiger in der Aussage…

Fragwürdig ist deine Lesart. Beziehungsweise deine Deutungen :crying:

Da steht Lebenslänglicher und nicht Kriegsgefangener und rührend gekümmert ist deine Wertung.

GD

 
Zuletzt bearbeitet:

Morgen, ihr zwei Zankäpfel,

Pro Häferl: Titel und Beginn der Geschichte sind tatsächlich sehr irreführend. Auch ich habe sofort an Japan gedacht,vor allem wegen "Little Boy" und der "Baumwollfelder". Dann ist es durchaus berechtigt, auf Fehler in der Beschreibung und der etwas schludrigen Art der Herangehensweise hinzudeuten ...


Pro Goldene Dame: Allerdings passt bei genauerer Betrachtung der Name des Protagonisten nicht: "Samuel", ein "Lebenslänglicher" und kein "Kriegsgefangener", da ist auch nichts dran rumzudeuten, das steht so im Text. Nehmen wir uns den Anfang noch mal vor und denken vorher an einen Ort in den Südstaaten der USA:

Es war sehr schwül und in den Baumwollfeldern stachen die Moskitos unbarmherzig zu. Ihr Surren erfüllte die Luft schon seit Wochen, aber im August, dem Höhepunkt der sommerlichen Hitze, war es besonders penetrant. Die Muskeln der Pflücker schmerzten von der harten Arbeit. Aber sie durften sich keine Pause gönnen. Die Ernte musste eingebracht werden, bevor es regnete. Früher war es Sklavenarbeit, dachte Samuel, als er plötzlich den Motorenlärm eines Flugzeuges hörte. Er sah zum Himmel.
Passt! Daher eben kein rein geschichtliches Geschehen, sondern eine fiktive Geschichte, die sich Freiheiten der Interpretation herausnehmen kann ...

So, werte Damen, jetzt erkennt bitte die Standpunkte des anderen an und vertragt euch wieder. :)


Liebe Grüße

Frank

 

Hi Dante,
Du hast die Südstaaten erkannt, dann bin ich beruhigt. Dein Szenario unter dem gleichnamigen Titel habe ich auch in Amerika gesehen. Also pure Fiktion. Und auch darauf abgezielt, wenn auch anders, den Leser zu berühren.

Ich freue mich auch, wenn du zwischen Susi und mir zu schlichten versuchst, aber ihren Standpunkt kann ich beim besten Willen nicht annehmen, wenn sie so

Wieder einmal hast Du ein ernstes Thema mit besonders wenig Authenzität behandelt. Auch, daß der Fokus Deiner Geschichte auf dem Unvermögen des Kindes liegt, an der Brust zu saugen, spricht nicht gerade für Deinen Umgang mit Leidenden. Du stellst sie einfach nur zur Schau – aber offenbar nicht, um Verständnis zu schaffen oder mit einem anderen hehren Grund, denn dann würdest Du wenigstens besser recherchieren (das bezieht sich nicht nur auf diese Geschichte).
Dir ist es offenbar egal, wie glaubwürdig oder wie an den Haaren herbeigezogen eine Geschichte ist, solange nur am Ende alle sprachlos auf irgendein armes Elend gaffen
.

unter die Gürtellinie haut.

Das tut weh.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Um die Geschichte deutlicher von der Hiroshima Bombe abzusetzen, habe ich den Titel abgeändert. Die soll auch gleichzeitig ein Einlenken bezüglich, Häferls Argumentation sein.

LG
Goldene Dame

 

Hi Manuel,
Geschrieben habe ich die Geschichte, weil mir genauso speiübel gewesen ist, als ich die Berichterstattung über die Befreiung durch die Allierten verfolgt habe. Ich habe mich nicht sorgfältig genug ausgedrückt. Die Amerikaner haben auch sehr viel Unglück über die Menschen gebracht und ich habe in der Zeit des kalten Krieges in Angst vor einem atomaren Krieg der USA und der UdSSR auf dem Rücken Europas gelebt.
Ich glaube auch nicht, dass meine gefühlsduselige Geschichte, in der Menschen missbraucht und benutzt werden, eine Heldenverehrung darstellt, sondern die andere dunkle Seiten der Heroes zeigt.

GD

Verzeih die harten Worte, aber vielleicht kannst du ein wenig nachvollziehen, was ich empfinde.

Manchmal müssen auch solche Geschichten geschrieben werden, damit Empfindungen nach außen getragen werden.

 

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