Was ist neu

Theo und die Weißen Berge

Challenge-Text
Challenge-Text
Mitglied
Beitritt
13.07.2017
Beiträge
564
Zuletzt bearbeitet:

Theo und die Weißen Berge

Sachte schloss Theo die Badezimmertür hinter sich, horchte, ob auf dem Flur alles still war, und lief hinüber zum Waschbecken. Seine Eltern hatten ihn beim Abendessen beobachtet und mit hochgezogenen Brauen einander Blicke zugeworfen, weil er so schweigsam war. Theo würde es ihnen später erklären. Jetzt musste er sich beeilen.
Er schaute zur Sanduhr neben seinem Zahnputzglas. Das Licht der Abendsonne brach sich in den runden Kammern und warf bunte Schatten auf die Wandfliesen. Im unteren Glasbehälter glitzerte jedes Körnchen der kleinen Wüstendüne.
Erst ein paar Stunden zuvor hatte ihm der Wächter, Dr. Krug, von den Weißen Bergen erzählt – sowie von der bevorstehenden Schlacht, die den Krieg zwischen den Schatten und der Weißen Armee entscheiden würde. Und ausgerechnet Theo sollte in diese geheime Welt reisen, um der Weißen Armee zu helfen. Unter keinen Umständen sollte er jemandem davon erzählen. Theo schob den Unterkiefer vor und pustete sich die zu langen Haarfransen aus der Stirn. Beim nächsten Besuch würde er auf dem hell beleuchteten Stuhl Platz nehmen – ein Blick und der Wächter würde über den Ausgang der Schlacht Bescheid wissen. Theo wollte es wenigstens versuchen. Also nahm er Zahnbürste und Paste. Mit einer flinken Handbewegung ließ er den Tubendeckel abspringen. Schon landete der blauweiße Streifen der Länge nach auf den Borsten. Anschließend griff er die Sanduhr, drehte sie auf den Kopf und sprach die ihm aufgetragenen Worte:

Dunkel sind die Schatten, kein Ende ist in Sicht. Finde einen Freund und entdecke das Licht.“

Der Sand rieselte von der oberen Kammer durch den schmalen Hals in die untere. Die Körner schienen sich gegenseitig überholen zu wollen. Um Theo herum veränderte sich das Licht und der Raum: Umrisse verschwammen, lösten sich in Schlieren auf und wurden zu einem orangefarbenen, schummrigen Nebel. Alles Blinzeln half nichts. Beim Versuch, Halt am Handtuch zu finden, griff er ins Leere.

Er fand sich in einer fremden Welt wieder. Riesige weiße Steine schienen wie der Größe nach von klein und schmal zu breit und massiv angeordnet. Feiner Nebel überzog die Fronten, ließ sie wie Bergkristalle funkeln. Doch die Steine zeigten auch schwarzgrauen Belag. Flechten überwucherten sie und brachten einen modrigen Geruch mit sich. Theo rümpfte die Nase und wandte sich ab. Er musste die Augen anstrengen, um in der Dämmerung etwas zu sehen. Ein breiter Spalt in der Steinreihe vor ihm gab den Blick auf einen Bergsee frei. Auf dessen Oberfläche spiegelte sich schwach die U-förmige Gebirgskette. Weiter hinten verjüngte sich der See und mündete in eine Grotte, in deren Tiefe letzte Sonnenstrahlen an nassen Wänden glitzerten. Theo stieg durch die Felslücke. Im Boden war ein kleiner Krater zu sehen, als wäre ein Fels in den Himmel geflogen. Er trat näher an den See und suchte in den Hosentaschen nach der Sanduhr. Die Weißen Berge waren ein dunkler Ort. Der Wächter musste sich geirrt haben. Was sollte Theo hier bewirken?
Abendwind zog auf und die Brandung schmatzte an die Uferschräge. Die Gesteinsreihen warfen lange Schatten. Theo ließ sich in die Hocke sinken und legte das Gesicht in die Hände. Dann schrie er schrill auf. Etwas Glitschiges hatte seinen Knöchel gestreift und hinterließ am gesamten Bein Gänsehaut. Er stolperte zurück, wollte Richtung Felslücke fliehen, als er am Ärmel gepackt und zur Seite gezerrt wurde. Theo fuchtelte mit den Armen und landete einen Treffer.
„Aua! Hey, spinnst du?“
Ein helles Licht blendete ihn. Dann schwenkte der Lichtkegel nach unten und er erkannte vor sich ein etwa gleich altes Mädchen, um dessen Hals eine Stirnlampe hing. Ihre Haare und Wimpern waren so hell, dass sie fast weiß aussahen. Sie steckte gerade eine Zitrone in ihre Tasche. Theo schüttelte den Kopf, um die wirren Gedanken abzuwerfen. Das Mädchen rieb sich unterdessen den Oberarm und verengte die Augen zu Schlitzen. „Hallo. Ich bin Marla, die Tochter des Generals“, sagte sie. Ihre Stimme schallte dumpf zwischen den Felswänden wider. Sie reckte das Kinn in die Höhe, als könnte sie auf diese Weise die wenigen Zentimeter Größenunterschied wettmachen. Die weiße, glänzende Seide ihrer Kleidung schimmerte im Schein der baumelnden Stirnlampe.
„Ich heiße Theo“, sagte er und zeigte zum See. „Was war das im Wasser?“ Theo sah Marlas Augenrollen und bereute fast, sie gefragt zu haben.
Marla schnalzte mit der Zunge. „An deiner Stelle würde ich nicht so dicht ans Ufer gehen! Tsungara zieht alles, was sie zu packen bekommt, unter Wasser, in ihre Höhle hinein.“ Sie holte eine gelbe Frucht hervor und warf sie Theo zu, der sie gerade noch zu greifen bekam. „Wenn Tsungara die Zitrone sieht, zieht sie sich in die Grotte zurück. Musst aber aufpassen. Wegen der Flutwelle, die kann einen mitreißen.“ Damit drehte Marla sich um und lief in Richtung Felswand. Federnd sprang sie auf den Fußspitzen von Stein zu Stein.
„Kommst du?“, rief sie hinter sich, ohne auf Theo zu warten. Er hatte nicht vor, bei dem Seeungeheuer zu bleiben. Und Marla konnte ihm vielleicht helfen zu verstehen, was seine Aufgabe in dieser Welt war.

Die beiden tasteten sich im Dämmerlicht vorwärts, quetschten sich durch Spalten und kletterten über Steinbrocken. Theo hörte das Schrubben von Besen und das Schwappen von auskippenden Eimern. Dann blickte er auf emsiges Treiben im Licht unzähliger Scheinwerfer, die jede Ritze der Felsfronten beleuchteten. Mit wachen Augen überblickte und koordinierte ein Mann in prächtiger Uniform die Einsatzkräfte, die mit Schrubber, Haken und Wasserspritzen die Flechtenausbreitung zurückdrängten. Seine Hände waren hinter dem Rücken verschränkt. Die weißen Haare trug er in großen Wellen nach hinten gekämmt. Theo bewunderte die Entschlossenheit und die stolze Haltung des Generals. Dann fiel ihm auf, dass der General, wenn er meinte unbeobachtet zu sein, die Schultern nach vorn fallen ließ und seine Hände knetete. Theos Mutter sagte immer, dass es nicht schlimm ist, unsicher zu sein. Das wäre keine richtige Angst, sondern Bammel. Das sei nichts anderes als Aufregung, die es schließlich auch bei schönen Dingen gibt. Theo fragte sich, ob der General das nicht wusste.

Als der General Marla und Theo bemerkte, drehte er sich um, schaute Theo neugierig an und lächelte. „Du musst der Junge sein, den uns der Wächter geschickt hat.“
Marla räusperte sich. „Hätte ich nicht nach ihm geschaut, wäre er im See gelandet.“ Ihr Vater erwiderte nichts darauf, sondern winkte Theo zu sich. Theo trat näher, beobachtete Marla aber aus den Augenwinkeln, wie sie die Stirnlampe abnahm und sich in ihre Tasche stopfte. Mit verschränkten Armen stellte sie sich neben ihren Vater.
„Die Schäden werden von Minute zu Minute größer. Dort, wo sich dunkle Flechten auf der Felsoberfläche schließen, bröckelt das sonst so feste Gestein ab wie Heidesandkekse.“ Er schüttelte nachdenklich den Kopf. „In der alten Prophezeiung heißt es:

Ganz nah an des Unheils Quelle, die Lösung liegt an dieser Stelle.“

Der General sah Theo erwartungsvoll an. Doch der strich sich verlegen mit der Hand den Nacken und hatte nicht den leisesten Schimmer, wie er helfen sollte.

Theo lief umher, stolperte von einem auf das andere Bein und versuchte, niemandem im Weg zu sein. Wieder und wieder ging Theo in Gedanken die Prophezeiung durch, bis die Wortfetzen zu einem einzigen Buchstabensalat verschwammen. Vorsichtig stellte er die Uhr auf eine Steinplatte und wischte die schwitzigen Hände an der Hose ab. Mehr als die Hälfte des Sandes war bereits am Boden der Uhr gelandet. Der General suchte über die Menge hinweg Theos Blick und rief: „Theo, uns rinnt die Zeit davon! Kannst du uns helfen?“
Theo überlegte fieberhaft, was er sagen sollte. Er spürte seinen Herzschlag bis in die Ohrläppchen pochen. „Warte mal ... die Zeit rinnt davon“, wiederholte Theo die Worte des Generals. Er trat einen Schritt zurück, beugte sich vor und musterte die Sanduhr. Die aufbäumende Brandung machte die bewachsenen Steine in Ufernähe schmierig glatt. Theo rutschte auf einem der glitschigen Steine aus und landete mit einem Bein im See. Er umklammerte die Felskante, versuchte, wieder hochzuklettern. Hinter ihnen brodelte der Bergsee, denn unter der Wasseroberfläche zog Tsungara ihre Kreise. Im Wasser stiegen hunderte kleine Luftblasen auf. Marla rannte auf Theo zu, der sie verdutzt ansah und ihr bedeutete, dass er keine Hilfe brauchte. Er hatte nicht bemerkt, dass sich das Wasser um ihn herum verdunkelte. Marla griff in ihre Tasche, zerrte die Zitrone hervor und zog sie mit festem Griff über den scharfkantigen Kamm einer kleinen Steinreihe. Die Frucht hinterließ auf der rauen Oberfläche eine gelb gesprenkelte Linie. Gerade als der Kopf des Ungeheuers die Seeoberfläche durchbrach, erreichte Marla die Wasserkante. Sie quetschte die Zitrone so fest sie konnte in der weit von sich gestreckten Hand und verpasste Tsungara eine saure Dusche. Theos Augen folgten Marlas Bewegungen und er erkannte die Gefahr. Schnell griff er Marlas freie Hand und kletterte das steinige Ufer hinauf. Tsungara wand sich und erzeugte einen schaumigen Strudel, als sie sich schließlich Richtung Grotte zurückzog. In großen Wellen schwappte das Wasser zur Seemitte.

Die Kinder sahen einander kurz an. Marlas Pupillen füllten die Iris völlig aus. Die Luft war vom Duft der Zitrusfrucht erfüllt.
Um die beiden herum ging es weiter hektisch zu. Die Flechten hatten einen weiteren weißen Riesen fast vollständig bedeckt. Theo ging zur Plattform, auf die er die Sanduhr gestellt hatte. „Der Sand ist fast komplett durchgerieselt“, rief er hinter sich. „Die Prophezeiung sagt: Die Lösung liegt an dieser Stelle.“ Mit zittrigen Händen griff er nach der Uhr und kippte sie um die Hälfte, sodass beide Glaskammern nebeneinander auf gleicher Höhe ruhten. Das Verbindungsröhrchen war leer. In der linken Kammer befand sich so wenig Sand, dass man die Körner hätte zählen können.

Laute Rufe erklangen aus allen Richtungen. Der General trat zu Theo, bückte sich hinunter, um die auf der Seite liegende Sanduhr zu inspizieren und ließ den Blick über die Bergkette schweifen. Überall schauten Arbeiter verwundert auf die dunklen Flächen, die aufgehört hatten, sich weiter auszubreiten. Das Überwuchern der Felsen und Steine war zum Stillstand gekommen. Und es wurde wieder heller, als ginge die Sonne in die Verlängerung. Nun war es ein Leichtes, die Flechten zu entfernen. Überall wurde mit Besen geschrubbt, mit Schläuchen der Dreck weggespült. Die Oberflächen funkelten weiß im Sonnenlicht, als der dunkle Belag entfernt war. Und die ruhige Oberfläche des Sees spiegelte den prächtigen Gebirgszug. Theo strahlte Marla an. „Wir haben es geschafft! Die dunklen Flecken wachsen nicht mehr weiter.“
Doch Marla lächelte verzagt. „Nur bis die Zeit deiner Uhr weiterläuft, denke ich.“
Der General legte den Arm um die Schultern seiner Tochter und drückte sie kurz. „Aber wir haben diese Schlacht gemeinsam gewonnen. Ich werde Patrouillen einsetzen, die einen Befall sofort melden. So können wir eine erneute Ausbreitung verhindern.“
Theo wurde klar, warum Marla verhalten reagierte. Er musste die Sanduhr aufstellen, um zurück nach Hause zu kommen. Der General bemerkte Theos Blick und nickte. „Wenn der Wächter im Spiegel der Wahrheit eine Bedrohung sieht, bist du willkommen, dich gegen die dunklen Schatten an unsere Seite zu stellen.“
Marla trat einen Schritt vor und umarmte Theo. „Ich würde mich freuen.“
„Ich mich auch“, erwiderte Theo. Er atmete ruhig und tief in den Bauch, ging hinüber zur Sanduhr und sprach an Marla gerichtet lächelnd die zweite Formel, die er vom Wächter bekommen hatte:

Wahre Freunde bleiben da, sagen ade und sind doch immer nah.“

Dabei richtete er die Sanduhr auf. Die wenigen Körner der oberen Kammer rieselten durch die Verengung der Uhrenmitte. Auf dem See verschwammen die Konturen der Bergkette. Um Theo herum färbte sich erneut alles orange, alles Blinzeln war vergebens. Die Umgebung veränderte sich, bis er durch den Nebel in sein eigenes Gesicht schaute.

Er stellte die Sanduhr langsam auf das schmale Spiegelregal, als sein Vater die Badezimmertür öffnete.
„Großer, wenn du mit dem Zähneputzen fertig bist, kannst du noch auf eine kurze Spielrunde rüber zu Marla geh‘n.“
Theo runzelte die Stirn und schaute seinen Vater wortlos an. Dieser schmunzelte beim Anblick von Theos verträumtem Gesichtsausdruck. „Sie hat gerade geklingelt und nach dir gefragt. Ihr Vater ist noch in der Kaserne und kommt erst spät nach Hause“, erklärte er und verließ das Bad wieder. Theo fuhr mit der Zunge die sauberen Zahnreihen ab – von den Schneidezähnen, mit der frischen Lücke, bis zu den großen, breiten Backenzähnen – und beförderte die Zahnbürste klirrend in das Glas. Dann schlüpfte er in seine Turnschuhe, öffnete die Tür zum Treppenhaus und klopfte nebenan bei seiner Freundin.

 

Hi @wegen

Ich lese gerade die Challenge-Geschichten, und Deine habe ich mir tatsächlich als zweites vorgenommen (schon ein paar Tage her; nicht dass ihr denkt, ich wäre SO spät dran mit der Challenge). Denn der Titel ist ja so cool, der hat mich sofort angelockt. Wohin die Reise geht, wenn es um "weiße Berge" geht, habe ich mir beim Titel schon gedacht. Also, sehr schön!

Die Geschichte gefällt mir auch gut, Dr. Krug scheint ja ein genialer Zahnarzt zu sein. Wobei ich auch sagen muss, dass ich beim ersten Lesen nicht alles begriffen habe. :lol: Ich habe beschlossen, nicht für irgendwelche Kinder zu sprechen, denn da habe ich wirklich keine Ahnung, aber schnörkelig ist diese Geschichte hier schon. Aber ich fand's spannend, beim zweiten Lesen noch Details zu entdecken.

Was sollte Theo hier bewirken?

Einen größeren Kritikpunkt hätte ich allerdings, denn die obige Frage habe ich mir auch gestellt: Als ich die Geschichte das erste Mal gelesen habe, war ich ein bisschen enttäuscht davon, wie klein die Rolle ist, die Theo in der Geschichte spielt. Es ist zwar irgendwie süß, dass er fantasiert, dass seine Freundin Marla das Rätsel löst, aber eigentlich wurde er doch geschickt, um das Problem zu lösen.

Den Aspekt mit Tsungara finde ich cool. Der Name ist auch super; aus den Kommentaren lese ich heraus, dass der vorher anders war. Ziemlich gut so! Ich glaube aber, ich hätte Theo seine Auserwähltenrolle eher abgenommen und wäre nicht ganz so enttäuscht, wenn Marla ihn vor Tsungara retten würde, während er das Rätsel löst – wenn also ihre Rollen vertauscht wären. Ich hoffe, Du verstehst, worauf ich hinauswill: Nach meinem Empfinden spielt Theo in der Geschichte eine untergeordnete Rolle. Und das finde ich schade.

Noch ein paar Kleinigkeiten:

Theo würde es ihnen später erklären. Jetzt musste er sich beeilen.
Theo schaute zur Sanduhr neben seinem Zahnputzglas.

Ich finde, der dritte Satz könnte mit "Er" anfangen. Der Name wurde hier schon recht oft wiederholt.

Erst ein paar Stunden zuvor hatte ihm der Wächter, Dr. Krug, von den Weißen Bergen erzählt – sowie von der bevorstehenden Schlacht, die den Krieg zwischen den Schatten und der Weißen Armee entscheiden würde. Und ausgerechnet Theo sollte in diese geheime Welt reisen, um ihnen zu helfen.

Wer sind denn diese markierten "ihnen"? Vom Bezug her könnten es die Weißen Berge oder die Schatten sein. Wer von den beiden es ist, wird nicht klar. Das wäre doch aber wichtig.

Er musste die Augen anstrengen, um in der andauernden Dämmerung etwas zu sehen.

Das Wort "andauernden" würde ich hier streichen. Theo ist erst seit ein paar Minuten oder Sekunden da, woher soll er wissen, wie andauernd diese Dämmerung ist? Und selbst wenn die sich jetzt nicht in Äquator-Geschwindigkeit vollzieht, welchen Wert hat dieses Adjektiv? In unseren Breitengraden werden die meisten es gewöhnt sein, dass Dämmerung ein bisschen dauert.

Auf dessen Oberfläche spiegelte sich schwach die U-förmige Gebirgskette.

"u-förmige" ist ein Adjektiv, und deshalb würde ich es klein schreiben.

Dann schwenkte der Lichtkegel nach unten und er erkannte vor sich ein etwa gleich altes Mädchen, um dessen Hals eine Stirnlampe hing.

Wieso trägt sie ihre Stirnlampe um den Hals? Ich meine, why make it overly complicated? Die bildliche Vorstellung würde intuitiver zu mir kommen, wenn sie entweder eine Stirnlampe tragen würde oder eine Lampe um den Hals.

Theo trat näher, beobachtete Marla aber aus den Augenwinkeln, wie sie die Stirnlampe abnahm und sich in eine der großen Taschen stopfte.

Welche großen Taschen? Habe noch einmal hochgescrollt, ob irgendwo große Taschen erwähnt wurden, aber nichts gefunden. Bin mir unsicher, ob ich mir vorstellen soll, dass Marla große Taschen in ihrem weißen Seidenkleid hat (wahrscheinlich) oder ob neben ihr große Taschen rumstehen.

In dieser Kürze erst einmal von mir. Ich hoffe, Du kannst mit meinem Kommentar etwas anfangen. Zauberhafte Krümelgeschichte, danke dafür.

Cheers,
Teddy

 

Hallo @peregrina,

auch dir ein herzliches Willkommen im blitzsauberen Gebirge!

die dunklen Tiefen der (D)Rachenhöhle eintauchen und Theo bei seinem heroischen Kampf gegen Plaque und Karies begleiten (huuh, das hört sich aber verdammt nach Skylla und Charybdis an).
Natürlich sicher verborgen hinter dem weißen Zahnschmelz, sorry, Zahnfels.
:} Du formulierst selbst Kommentare so leidenschaftlich und fantasievoll, dass es die reinste Freude ist. Grandios, was dir für weitere Bilder passend zu Theos Welt einfallen.

Wie kommt man nur auf solche abgefahrenen, fantastischen Ideen, frag ich dich. (Zehn Prozent des Einfallreichtums würden mir schon genügen.) Die absolute Stärke der Geschichte liegt meiner Meinung nach in der Grundidee und ihrer Umsetzung, in der Erschaffung dieser gefährlichen Kulisse.
Vor einiger Zeit habe ich Neverwhere von Neil Gaiman gelesen, zwei Mal hintereinander. Es geht um die Fantasiewelt „London Below“, die völlig unsichtbar für Londons Durchschnittsbewohner, im Kanal- und U-Bahnnetz der Stadt existiert, mit allerlei obskuren Gestalten und kompromisslosen Gesetzen. Im Laufe der Geschichte gibt es immer wieder Berührungspunkte und Verknüpfungen zur anderen/oberen Seite. Dieses Konstrukt der Parallelwelten, nur erkennbar für Eingeweihte, fand ich großartig und wollte das unbedingt ausprobieren.

irgendwie war mir das Ganze zu ungeordnet und überfrachtet.
dass du geschrubbt und poliert hast. Und zwar absolut erfolgreich.
Ich hau zu viel rein, was von der eigentlichen Handlung ablenkt. I know. Aber wie du ja sagst, abspecken und umsortieren geht leichter, als dazu erfinden. :)
Was für ein Glück für Theo und mich, dass du noch mal vorbeigeschaut hast, um die aktuelle Version zu lesen.

Deine Gedanken zu den einzelnen Textstellen fand ich sehr interessant. Danke dafür. Unser Zahnarzt ist tatsächlich ein super Typ, der selbst drei kleine Kinder hat und viel Geduld für die kleinsten Patienten zeigt. Ich überlege, ihm die fertige Geschichte bei der nächsten Milchzahnversiegelung zu geben.

Dunkel sind die Schatten, kein Ende ist in Sicht. Finde einen Freund und entdecke das Licht.“
Der Auftrag in Versform ist toll! Schön geheimnisvoll!
Juchu. Btw., hattest du verstanden, dass mit („Freund“ und) „Licht“, Marla mit ihrer Stirnlampe gemeint war? Meine verworrenen Wortspielereien ... ohje.

Er fand sich in einer fremden Welt wieder. Riesige weiße Steine schienen wie der Größe nach von klein und schmal zu breit und massiv angeordnet. Feiner Nebel überzog die Fronten, ließ sie wie Bergkristalle funkeln. Doch die Steine zeigten auch schwarzgrauen Belag.
Theo reist in seinen eigenen Mund., wenn auch nur in Gedanken. Das ist wirklich krass! Lässt mich an den Film Reise ins Ich denken. Da rast Dennis Quaid mit einem mikroskopisch kleinen U-Boot durch den Körper eines Menschen.
Stimmt, ich erinnere mich. Schräger Gedanke, solch eine bemannte Kapsel injiziert zu bekommen. Aber wer weiß, was in Zukunft noch geht.


Tsungara zieht alles, was sie zu packen bekommt, unter Wasser, in ihre Höhle hinein.“
Gut gewählter Name für das Ungeheuer Zunge. Echt toll!
Das Lob geht mindestens zur Hälfte an @Fliege, die mir einen Namen dichter an „Zunge“ empfahl. :anstoss:

Theo bewunderte seine Entschlossenheit und die stolze Haltung des Generals.
Anstatt seine bitte die Entschlossenheit, sonst könnte man seine auf Theos Entschlossenheit beziehen.
Hast Recht. Gekauft.

Das ist eine sehr gute Beobachtung, die mich einen sensiblen, aufmerksamen Jungen erkennen lässt.
:shy:

Hatte Theo nicht vom Zahnarzt den Auftrag bekommen. Hab ich etwas überlesen? Was denn für eine Karte?
Arrrgh. Die Karte sollte es längst nicht mehr geben im Text. Danke fürs Aufspüren des Überarbeitungsüberbleibsels. Den zweiten Vers hatte ihnen der General ein paar Zeilen darüber vorgetragen.

Die Ohrläppchen gefallen mir sehr.
Sehr gut.

„Wenn der Wächter im Spiegel der Wahrheit eine Bedrohung sieht, bist du willkommen, dich gegen die dunklen Schatten an unsere Seite zu stellen.“
Grins, grins!
:lol: Knaller, oder? Als mir das einfiel, habe ich mir auch ins Fäustchen lacht.

Dann schlüpfte er in seine Turnschuhe, öffnete die Tür zum Treppenhaus und klopfte nebenan bei seiner Freundin.
Gut gemacht! Zirkelschluss, wieder in der Realität gelandet und die bildet den Bezug zu Theos Fantasien. Was will man noch?
Juchu. Genau. So schön, dass das alles so bei dir fruchtet. :)

Danke vielmals für deinen Besuch und den wirklich schönen und hilfreichen Kommentar.

Und jetzt gurgeln und ausspucken.

Liebe Grüße
wegen

@TeddyMaria,
hab lieben Dank für deinen Kommentar, den ich noch ausführlich beantworten werde. Nur kurz: deinen Vorschlag mit dem Rollentausch habe ich bereits umgesetzt. Gefällt mir selbst auch besser. Das ähnelte der Rückmeldung von @linktofink , die Theo allerdings sehr als Allein-Helden dastehen ließ. So ist es für mich ein guter Kompromiss, auch Marla bekommt ihren Auftritt und kann sich beweisen. :)

Viele Grüße
wegen

 

Hey @wegen,

du fragst:

Juchu. Btw., hattest du verstanden, dass mit („Freund“ und) „Licht“, Marla mit ihrer Stirnlampe gemeint war? Meine verworrenen Wortspielereien ... ohje.
Natürlich! Bin da nicht hängen geblieben.
Dunkel sind die Schatten, kein Ende ist in Sicht. Finde einen Freund und entdecke das Licht.“
Da muss ich dir energisch widersprechen. Der Auftrag ist geheimnisvoll, aber nicht verworren. Die gereimten Textpassagen sind absolut gelungen. Und wenn sich die Lösung der Rätsel ernst nach dem Fertiglesen offenbart, sehe ich auch kein Manko darin.

Unser Zahnarzt ist tatsächlich ein super Typ, der selbst drei kleine Kinder hat und viel Geduld für die kleinsten Patienten zeigt. Ich überlege, ihm die fertige Geschichte bei der nächsten Milchzahnversiegelung zu geben.
Unbedingt! Der soll die KG einrahmen und gut sichtbar im Wartezimmer aufhängen. :thumbsup:

Noch eine Frage:

Sie quetschte die Zitrone so fest sie konnte in der weit von sich gestreckten Hand und verpasste Tsungara eine bittere Dusche.
Warum bitter und nicht sauer? Weil es dramatischer wirkt?

Das war's schon.
Liebe Grüße von peregrina

 

Moin, moin @wegen,

ich hab noch ein wenig Wartezeit über und schaue mal, ob ich nicht Deine schöne Krümelgeschichte noch kommentiert bekomme (außerdem hat mir ein lieber Mod verraten, wie man unauffällige "Etappenkommentare" schreib). Bin immer noch dankbar dafür ...

Theo und die Weißen Berge
Was für ein spannender Titel, lockt auf alle Fälle - Spannung als Tag?

Sachte schloss Theo die Badezimmertür hinter sich, horchte, ob auf dem Flur alles still war, und lief hinüber zum Waschbecken.
Schöner Einstiegssatz, ich hab sofort ein gutes Bild und bin verortet

runden Kammern
es ruckelt! Wie wäre es mit runden Blasen, oder nur Blasen/hohle Murmeln ... Mist, zu früh für Kreativität, aber Kammern sind irgendwie eckig

Unter keinen Umständen sollte er jemandem davon erzählen.
Du baust gekonnt Spannung auf

Theo schob den Unterkiefer vor und pustete hoch, Richtung Stirn.
Mhh! Warum so detailliert beschrieben? Dafür spricht, ich kann es als Vorleserin schön nachmachen. Spontan höre ich aber die Zuhörerfrage - Warum macht er das? Vielleicht: Theo schob seinen Unterkiefer vor und bläst die zu langen Haare aus der Stirn. Verstehst Du, was ich meine? (wie das geht, sollten wir Vorleser auch ohne Anweisung schaffen)

Mit einer flinken Handbewegung sprang der Tubendeckel ab.
Ne, er ließ mit einer flinken Handbewegung den Deckel abspringen, soviel Fantasie willst Du doch nicht erzählen, das der Deckel lebt, oder?

sprach die ihm aufgetragenen Worte:

Dunkel sind die Schatten, kein Ende ist in Sicht. Finde einen Freund und entdecke das Licht.“

und das hast Du für meinen Lesegeschmack ganz fein gemacht
Ich mag irgendwelche Lied- oder Gedichteinschübe nie, aber hier macht es ja total Sinn!

Alles Blinzeln half nichts. Beim Versuch, Halt am Handtuch zu finden, griff er ins Leere.

Er fand sich in einer fremden Welt wieder.

und wieder hab ich was dazugelernt. Schön gemacht, ganz entspannt erzählt, der Wechsel von einer in die andere Welt.

Dann schrie er schrill auf. Etwas Glitschiges hatte seinen Knöchel gestreift und hinterließ am gesamten Bein Gänsehaut.
Grusel - herrlich spannt. Ein kleines Gemecker, das Wort "Dann" am Satzanfang ist irgendwie immer Schulaufsatz, vielleicht magst Du ja noch ein bisschen Schrauben. Apropos Schrauben, ich finde, Du hast super viel verändert und die Geschichte ist nochmal viel besser geworden - ist schon toll, was gemeinsam mit den Wortkriegern immer so machbar ist ...

Sie steckte gerade eine Zitrone in ihre Tasche.
Klasse Idee, welch eine Waffe!

Theos Mutter sagte immer, dass es nicht schlimm ist, unsicher zu sein. Das wäre keine richtige Angst, sondern Bammel. Das sei nichts anderes als Aufregung, die es schließlich auch bei schönen Dingen gibt. Theo fragte sich, ob der General das nicht wusste.
Der Einschub gefällt mir, ich mag ja zugeben auch immer ein bisschen was Schlaues (Irgendwer sagt mal erhobenen Zeigefinger zu mir). Aber wenn Du hier schon ein wenig breiter in Deinen Einblicken in all die Prots wird - warum erfahre ich dann nicht, warum der General Bammel/Unsicherheit/ ... ausstrahlt. So ist es eine Behauptung, mir fehlt da ein Satz mehr ...

Gestein ab wie Heidesandkekse.
mein erster Gedanke war - doofer Vergleich, wenn man die Kekse nicht kennt
der zweite (und den lass ich stehen) - dann müssen eben dringend welche gebacken werden

verpasste Tsungara eine bittere Dusche.
Der Name passt so gut, ich kann mir toll vorstellen, wie ich beim Vorlesen meine Zunge einsetzen werde. Peregrina hat es schon gefragt, warum eigentlich bitter?

Die Lösung liegt an dieser Stelle.“ Mit zittrigen Händen griff er nach der Uhr und kippte sie um die Hälfte, sodass beide Glaskammern nebeneinander auf gleicher Höhe ruhten
Grins - gefühlt machst Du es Dir (beim ausdenken) und den Helden (beim Handeln) ziemlich einfach, aber das Ergebnis zählt. Ich erkläre es mir jetzt einfach mal so, das es ja um die Dauer des Putzens geht, manchmal ist länger ja auch mehr ...

„Großer, wenn du mit dem Zähneputzen fertig bist, kannst du noch auf eine kurze Spielrunde rüber zu Marla geh‘n.“
und das gefällt mir noch umso besser, die Fantasiegeschichte in der Realität verankern, den Trick klaue ich ganz bestimmt mal

und beförderte die Zahnbürste klirrend in das Glas. Dann schlüpfte er in seine Turnschuhe, öffnete die Tür zum Treppenhaus und klopfte nebenan bei seiner Freundin.
Ja, ich mag Deine Geschichte, die Überarbeitung hat wirklich einiges gebracht. Schöner Challenge-Beitrag, hab Dank
Beste Wünsche
witch

 

Hi @TeddyMaria,

schön, dich unter meinem Challengebeitrag zu finden. Hab lieben Dank für deinen Kommentar. :)


Denn der Titel ist ja so cool, der hat mich sofort angelockt. Wohin die Reise geht, wenn es um "weiße Berge" geht, habe ich mir beim Titel schon gedacht. Also, sehr schön!
Juchu. Danke, dass du mir das schreibst.


Die Geschichte gefällt mir auch gut, Dr. Krug scheint ja ein genialer Zahnarzt zu sein.
Spitzenwächter.

Wobei ich auch sagen muss, dass ich beim ersten Lesen nicht alles begriffen habe. ... Aber ich fand's spannend, beim zweiten Lesen noch Details zu entdecken.
Haste nett formuliert. :schiel: Ich habe auf jeden Fall das sichere Gefühl, dass es mit jeder Überarbeitung klarer wurde.


Als ich die Geschichte das erste Mal gelesen habe, war ich ein bisschen enttäuscht davon, wie klein die Rolle ist, die Theo in der Geschichte spielt. Es ist zwar irgendwie süß, dass er fantasiert, dass seine Freundin Marla das Rätsel löst, aber eigentlich wurde er doch geschickt, um das Problem zu lösen ...
... wenn Marla ihn vor Tsungara retten würde, während er das Rätsel löst – wenn also ihre Rollen vertauscht wären.
Mensch, Teddy, die Rollen zu tauschen und damit die Gewichtung etwas zu verändern ...da kam ich nicht drauf. :drool:
Ich hatte dir schon kurz geschrieben, dass ich die Idee super finde und auch schon im Text übernommen habe. Mir gefiel, Marla auch als Heldin zu zeigen und konnte mich nicht dazu durchringen, Theo die ganzen Lorbeeren ernten zu lassen. Das würde auch ein weniger gutes (Charakter-)Licht auf den Tagträumer Theo werfen, wenn er seine beste Freundin zur Statistin degradiert.

@linktofink: Für dich stimmte Theos Heldenanteil auch nicht zur Leser- Erwartungshaltung. Ich hoffe, jetzt passt es auch besser für dich.(?) Insgesamt, ist der Text jetzt auch weniger überladen mit Details, denke ich.

Den Aspekt mit Tsungara finde ich cool.
Juchu.

Der Name ist auch super; aus den Kommentaren lese ich heraus, dass der vorher anders war. Ziemlich gut so!
@Fliege :anstoss:

Ich finde, der dritte Satz könnte mit "Er" anfangen. Der Name wurde hier schon recht oft wiederholt.
Gekauft.


Wer sind denn diese markierten "ihnen"? Vom Bezug her könnten es die Weißen Berge oder die Schatten sein. Wer von den beiden es ist, wird nicht klar. Das wäre doch aber wichtig.
Gekauft: ...sollte in diese geheime Welt reisen, um der Weißen Armee zu helfen.


Das Wort "andauernden" würde ich hier streichen. Theo ist erst seit ein paar Minuten oder Sekunden da, woher soll er wissen, wie andauernd diese Dämmerung ist?
Hast Recht. Ist weg.

Auf dessen Oberfläche spiegelte sich schwach die U-förmige Gebirgskette.
"u-förmige" ist ein Adjektiv, und deshalb würde ich es klein schreiben.
Ist beides erlaubt. Weil der Großbuchstabe eher der Zahnreihe ähnelt, würde ich es jetzt so lassen.

Dann schwenkte der Lichtkegel nach unten und er erkannte vor sich ein etwa gleich altes Mädchen, um dessen Hals eine Stirnlampe hing.
Wieso trägt sie ihre Stirnlampe um den Hals? Ich meine, why make it overly complicated? Die bildliche Vorstellung würde intuitiver zu mir kommen, wenn sie entweder eine Stirnlampe tragen würde oder eine Lampe um den Hals.
Theo wird vom Lichtschein der Stirnlampe geblendet. Nur wenn Marla die Stirnlampe abnimmt (=Lichtkegel wandert nach unten), kann er sie betrachten. Overly complicated? Yeah, that‘s me writing short stories. :lol:

Theo trat näher, beobachtete Marla aber aus den Augenwinkeln, wie sie die Stirnlampe abnahm und sich in eine der großen Taschen stopfte.
Welche großen Taschen? Habe noch einmal hochgescrollt, ob irgendwo große Taschen erwähnt wurden, aber nichts gefunden.
Ah, stimmt. Das stammte aus einer früheren Version. Ich habe es etwas umformuliert.

In dieser Kürze erst einmal von mir. Ich hoffe, Du kannst mit meinem Kommentar etwas anfangen. Zauberhafte Krümelgeschichte, danke dafür.
Auf jeden Fall konnte ich mit deinem Kommentar was anfangen. :shy: Großes Dankeschön für deine Zeit.

Viele Grüße
wegen

Hallo @peregrina,

danke für deine fluxe Rückmeldung!

Dass die eingebauten Reime Sinn in der Handlung ergeben, beruhigt mich. Und du findest sie gelungen. Juchu!

Noch eine Frage:
Sie quetschte die Zitrone so fest sie konnte in der weit von sich gestreckten Hand und verpasste Tsungara eine bittere Dusche.
Warum bitter und nicht sauer? Weil es dramatischer wirkt?
More drama, Baby!? Ich dachte beim Schreiben an bitter=enttäuschend; die bittere Wahrheit, ihr Opfer entkommen zu sehen; die bittere Pille der Niederlage schlucken zu müssen. Und saure Dusche/saurer Regen war für mich anders belegt. Aber, logo, eine Zitrone schmeckt sauer, nicht bitter. Deshalb ändere ich es in sauer.

Lieben Dank, viele Grüße und einen guten Wochenstart!
wegen

Moinsen, liebe @greenwitch,

Theo und die Weißen Berge
Was für ein spannender Titel, lockt auf alle Fälle - Spannung als Tag?
Ach, besser nicht. Wegen der Erwartungshaltung, weißte.

Sachte schloss Theo die Badezimmertür hinter sich, horchte, ob auf dem Flur alles still war, und lief hinüber zum Waschbecken.
Schöner Einstiegssatz, ich hab sofort ein gutes Bild und bin verortet
Toll. :shy:

runden Kammern
es ruckelt! Wie wäre es mit runden Blasen, oder nur Blasen/hohle Murmeln ... Mist, zu früh für Kreativität, aber Kammern sind irgendwie eckig
Echt? Aber Herzkammern sind doch auch nicht eckig. Vielleicht siehst du bei dem Begriff gleich einen Verschlag/Abstellraum vor dir und kommst deshalb auf eckig?


Unter keinen Umständen sollte er jemandem davon erzählen.
Du baust gekonnt Spannung auf
Oh, wie schön das zu lesen.


Theo schob den Unterkiefer vor und pustete hoch, Richtung Stirn.
Mhh! Warum so detailliert beschrieben? Dafür spricht, ich kann es als Vorleserin schön nachmachen. Spontan höre ich aber die Zuhörerfrage - Warum macht er das? Vielleicht: Theo schob seinen Unterkiefer vor und bläst die zu langen Haare aus der Stirn. Verstehst Du, was ich meine? (wie das geht, sollten wir Vorleser auch ohne Anweisung schaffen)
Hast Recht. Gute Erklärung. Ich ändere es in: Theo schob den Unterkiefer vor und pustete sich die zu langen Haarfransen aus der Stirn.


Mit einer flinken Handbewegung sprang der Tubendeckel ab.
Ne, er ließ mit einer flinken Handbewegung den Deckel abspringen, soviel Fantasie willst Du doch nicht erzählen, das der Deckel lebt, oder?
Gekauft.


sprach die ihm aufgetragenen Worte:
Dunkel sind die Schatten, kein Ende ist in Sicht. Finde einen Freund und entdecke das Licht.“
und das hast Du für meinen Lesegeschmack ganz fein gemacht
Ich mag irgendwelche Lied- oder Gedichteinschübe nie, aber hier macht es ja total Sinn!
Haha. Danke dir! Mir geht’s genauso. Und trotzdem bau ich solche Reime ein. Zu einer Kinder-Fantasy-Geschichte fand ich es stimmig, habe dann aber gebangt, wie es hier wohl ankommt.


Alles Blinzeln half nichts. Beim Versuch, Halt am Handtuch zu finden, griff er ins Leere.
Er fand sich in einer fremden Welt wieder.
und wieder hab ich was dazugelernt. Schön gemacht, ganz entspannt erzählt, der Wechsel von einer in die andere Welt.
Freu mich sehr, dass du mir das schreibst. :shy:


Dann schrie er schrill auf. Etwas Glitschiges hatte seinen Knöchel gestreift und hinterließ am gesamten Bein Gänsehaut.
Grusel - herrlich spannt. Ein kleines Gemecker, das Wort "Dann" am Satzanfang ist irgendwie immer Schulaufsatz, vielleicht magst Du ja noch ein bisschen Schrauben.
Ehrlich jetzt, ich hasse dieses „dann“ an der Stelle auch. Mir fällt aber partout nichts anderes ein, um dieses plötzliche (das wäre noch schlimmer) Geschehen einzuläuten. Wenn du ne Idee hast, bitte, bitte her damit.


Apropos Schrauben, ich finde, Du hast super viel verändert und die Geschichte ist nochmal viel besser geworden - ist schon toll, was gemeinsam mit den Wortkriegern immer so machbar ist ...
Auf jeden Fall. Bin auch dankbar und glücklich, was aus der Geschichte geworden ist! :herz:


Sie steckte gerade eine Zitrone in ihre Tasche.
Klasse Idee, welch eine Waffe!
:D

Theos Mutter sagte immer, dass es nicht schlimm ist, unsicher zu sein. Das wäre keine richtige Angst, sondern Bammel. Das sei nichts anderes als Aufregung, die es schließlich auch bei schönen Dingen gibt. Theo fragte sich, ob der General das nicht wusste.
Der Einschub gefällt mir, ich mag ja zugeben auch immer ein bisschen was Schlaues (Irgendwer sagt mal erhobenen Zeigefinger zu mir). Aber wenn Du hier schon ein wenig breiter in Deinen Einblicken in all die Prots wird - warum erfahre ich dann nicht, warum der General Bammel/Unsicherheit/ ... ausstrahlt. So ist es eine Behauptung, mir fehlt da ein Satz mehr ...
Ja, ich verstehe was du meinst. Das ist eine von Theos unterbewussten Verknüpfungen zur Realität. Marlas Vater, der stolze (keine Ahnung) Leutnant, kommt immer erst spät von der Kaserne nach Hause. Das wird zum Schluss der Geschichte erwähnt. Der Spagat zwischen Dienst und Vaterrolle und die Erwartungshaltung an seine Person ist nicht leicht zu erfüllen. Das wird ihm im privaten Umfeld, wenn er meint außer einem Nachbarjungen beobachtet ihn niemand, anzumerken sein. Du hast natürlich Recht, kein Kind wird das beim Lesen/Zuhören checken. Aber grundsätzlich haben auch Erwachsene, die ach so stark und sicher auftreten, ihre Selbstzweifel und Schwächen. Und das ist okay. Das wäre hier die erhoffte Botschaft. :schiel:


Gestein ab wie Heidesandkekse.
mein erster Gedanke war - doofer Vergleich, wenn man die Kekse nicht kennt
der zweite (und den lass ich stehen) - dann müssen eben dringend welche gebacken werden
Wer die nicht kennt – eine Schande, versteht auf jeden Fall, dass Sandkekse zerbröseln.

verpasste Tsungara eine bittere Dusche.
Der Name passt so gut, ich kann mir toll vorstellen, wie ich beim Vorlesen meine Zunge einsetzen werde. Peregrina hat es schon gefragt, warum eigentlich bitter?
Schau bitte oben, in meine Antwort an peregrina. Ist in sauer geändert.

Die Lösung liegt an dieser Stelle.“ Mit zittrigen Händen griff er nach der Uhr und kippte sie um die Hälfte, sodass beide Glaskammern nebeneinander auf gleicher Höhe ruhten
Grins - gefühlt machst Du es Dir (beim ausdenken) und den Helden (beim Handeln) ziemlich einfach, aber das Ergebnis zählt. Ich erkläre es mir jetzt einfach mal so, das es ja um die Dauer des Putzens geht, manchmal ist länger ja auch mehr ...
Genau. Manchmal brauchen die drei Minuten eine Verlängerung. Bei Mohnbrötchen oder Lakritze, zum Beispiel. :)


„Großer, wenn du mit dem Zähneputzen fertig bist, kannst du noch auf eine kurze Spielrunde rüber zu Marla geh‘n.“
und das gefällt mir noch umso besser, die Fantasiegeschichte in der Realität verankern, den Trick klaue ich ganz bestimmt mal
:lol:


Ja, ich mag Deine Geschichte, die Überarbeitung hat wirklich einiges gebracht. Schöner Challenge-Beitrag, hab Dank
Oh, das war ein großartiger Kommentar, voller guter Fingerzeige, Formulierungsideen und Wohlfühlloberei.
Vielen Dank, witch.

Liebe Grüße
wegen

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom