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Toy-Run

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20.11.2001
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Toy-Run

„Komm schon, Sabrina, fahr mit!“, fordert Oliver ein letztes Mal, während er in seine Lederkluft steigt. „Ach, deine Ausfahrten gehen mir auf den Geist. Fahr doch alleine mit deinen Kumpels, ich mach mir schon einen schönen Tag...“, weicht sie aus, „...ich leg mich im Freibad in die Sonne und vergesse die Welt um mich, und dich...“, dabei schmiegt sie sich an seinen Körper und grinst ihn an. Ein erstes Wehren unterdrückt sie mit einem ausgiebigen Kuss, dem er nicht widerstehen kann. Schließlich kommt er doch noch los. „Ach komm schon, hör auf, du weißt, dass mir das heute wichtig ist...“ Seine Stimme beginnt, an Willen zu verlieren, während Sabrina von hinten zwischen seinen Beinen nach vorne greift und seine auch durch das Leder deutlich spürbare Männlichkeit befühlt. „Sabrina, hör auf...“, versucht er sich in unglaubwürdigem Tonfall gegen Sabrinas Überfall zu wehren. Er muss sich sehr beherrschen, um sein Vorhaben, das ihm sehr wichtig ist, nicht ins Wasser fallen zu lassen. Seine Freunde hätten ihn auch ausgelacht, wenn er gerade heute aus diesem Grund nicht gekommen wäre. Also nimmt er sie an den Schultern, schiebt sie von sich weg und erklärt: „Wenn du mich davon heute abhältst, bin ich dir ernsthaft böse. Also überleg dir das nochmal, es steht dir frei, mitzukommen, dann musst du dich aber beeilen.“

Das Telefon unterbricht die Situation im richtigen Augenblick. Oliver meldet sich und beendet das Gespräch kurz danach: „Bis gleich!“ Zu Sabrina gewandt fordert er: „Also was ist? Kommst du mit?“
„Na gut, wieder eine dieser sinnlosen Ausfahrten...“, antwortet sie und holt den noch fast neuen Motorradanzug aus dem Schrank.
„Du hast mir scheinbar die letzten Tage überhaupt nicht zugehört, als ich dir erzählt habe, worum es heute geht. Ich habe dir doch gesagt, dass das für die Waisenkinder ist!“, entgegnet Oliver, während er sich den extra gekauften Teddy-Bär vorne in seine Jacke steckt. „Das LEGO kannst du dir einstecken, weil ja jeder Teilnehmer ein Spielzeug mitbringen muß“, setzt er nach und wirft die Packung neben ihrem Rucksack auf den Boden.
„Ich bin schon fertig, komme gleich!“, ruft sie ihm entgegen und erscheint kurz darauf im Vorzimmer, steckt das LEGO in den Rucksack, sowie einen Socken, dessen Ende sie heraushängen läßt, und zieht sich ihre Stiefel an. „Was willst du denn mit dem Socken?“
„Da ist meine Piccolo-Flöte drinnen. Wenn mir fad wird, übe ich ein bisschen.“

Gemeinsam mit hundertsiebenundvierzig anderen Bikern fahren sie Richtung Hinterbrühl. Es beginnt eine gemütliche, kurvige Fahrt durch die hügelige Landschaft Niederösterreichs, wo sich in einem SOS-Kinderdorf schon zahlreiche Kinder auf die Ankunft der Motorradfahrer freuen.
Zwischendurch machen sie für ein geselliges Mittagessen Rast. Während sie auf das Essen warten, nennt der Organisator der Veranstaltung die Summe, die sie am Ziel überreichen werden: "Leute, wir haben 27.000 Schilling an Nenngeldern und Spenden im Gepäck! Damit ist unsere Aktion ein größerer Erfolg, als wir erwartet haben und ich danke euch hiermit für euer Engagement!"
Während sich alle freuen und applaudieren, flüstert Sabrina Oliver ins Ohr: „Es war doch gut, dass du mich überredet hast, mitzukommen!“ Oliver nimmt ihr Gesicht in seine rauhen Hände und bedankt sich mit einem Kuss für diese Einsicht, durch die ihm das letzte Stück der Fahrt noch mehr Spaß macht, als zuvor. Er liebt Sabrina und es machte ihn schon traurig, dass sie in letzter Zeit immer seltener mit ihm mitfuhr. Dabei haben sich die beiden vor zwei Jahren auf einer Ausfahrt kennengelernt. Charly brachte damals seine „kleine“ Schwester mit, die unbedingt einen Biker, wie ihren Bruder, kennenlernen wollte. Zurück fuhr sie dann mit Oliver, dem diese Szenen nun wieder durch den Kopf gehen.

Im Kinderheim angekommen, werden sie schon freudig von den Kleinen erwartet. Die abgestellten Motorräder ergeben ein eindrucksvolles Bild, das sich, durch Kinderaugen betrachtet, sicher noch verstärkt. Der Gabentisch füllt sich zusehends. Nachdem die Geldspende unter tobendem Applaus übergeben wurde, beginnt der eigentliche Spaß für die Kinder: Sie dürfen auf den Sozius-Sitzen der Motorräder eine Runde mitfahren, was ihre Augen zum Leuchten bringt. Da eine Runde nicht genug ist, bei Kindern, die sonst nicht viel haben, werden noch einige mehr gefahren. Während Oliver Kinder chauffiert, sitzt Sabrina auf der Wiese und zaubert Melodien aus ihrer Flöte. Währenddessen wird sie sich bewusst, wie sehr sie ihn bisher verkannt hatte. Diese Seite an ihm war ihr ganz neu.

Es ist Zeit, Schluss zu machen und wieder abzufahren, auch wenn sich niemand wirklich schon trennen will. Die Kinder winken der lauten Motorradmasse nach, die ihnen so viel Freude gebracht hat, bis sie sie nicht mehr sehen. Hören können sie das Dröhnen der Motoren noch länger und so lange bleiben sie auch noch draußen, bevor sie diesen zufriedenen Tag im Heim beenden gehen.

Während der Rückfahrt muss Oliver mehrmals die Hände von Sabrina an eine andere Stelle legen, da er sonst die Fahrsicherheit gefährdet sieht. „Wart nur, wenn wir nach Hause kommen!“, ruft er ihr durch den Helm zu und gibt demonstrativ kurzzeitig mehr Gas.
Vom Abschlussfest verabschieden sie sich bald, zur Verwunderung der befreundeten Biker.
Zu Hause angekommen, sperrt Oliver die Wohnungstür auf, schließt sie hinter Sabrina, nimmt sie in den Arm und meint: „OK, jetzt lasse ich mir alles gefallen, was du willst. Also nochmal, wie war das heute morgen?“

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Diese Geschichte schrieb ich als Anerkennung für die Toy-Run -Teilnehmer, von deren Aktion ich sehr beeindruckt bin, die sie nun seit 1993 (die Zahlen dieses Jahres nahm ich als Geschichtengrundlage) jährlich veranstalten und zwischendurch auch noch Aktionen setzen. Heuer fuhren bereits 2.804 Bikes mit, dabei wurde die Summe von € 48.411,-- gesammelt. Die in meiner Geschichte handelnden Personen sind jedoch frei erfunden.

Susi P.

 

Nette kleine Geschichte, die mich stark an den Film "Die Maske" erinnert, falls den jemand kennt. Nicht der Kasperl-Film mit Jim Carrey, sondern der 80er Jahre Film mit Cher.
Ich weiß natürlich nicht, welche Art "Biker" du meinst; in dem Film jedenfalls geht es um Leute, die auf Normalbürger oftmals einen furchteinflößenden Anblick machen (so auch auf mich, ich geb´s zu) und dabei doch warmherzig sind.

Ich weiß, dass Harley-Fahrer irgendwelche Aktionen machen, um Geld für karitative Zwecke zu sammeln (frag mich jetzt nicht was - ich leide schon an Alzheimer...). Und somit ihrem Image als "harte Jungs" nicht gerecht werden.
Vielleicht sollte diese Story auch aufzeigen, dass mitunter Außenseiter anderen Außenseitern (und was sind die Kinder in den Kinderdörfern?) helfen, anstatt über ihre "Leichen" hinweg zu versuchen, doch ein paar Brosamen vom ungerecht verteilten Reichtum in unserer Gesellschaft zu erlangen.

Deshalb fände ich die Story besser unter "Gesellschaft" platziert, denn Romantik ist hier eher wenig vorhanden, ahem...

Stilistisch habe ich wenig auszusetzen, außer einigen Stellen wie

was ihnen das Leuchten in die Augen treibt.
= "was ihre Augen zum Leuchten bringt"

Ansonsten: Gut erzählte kleine Geschichte mit Message. Mal eine angenehme Abwechslung hier!

 

hi häferl! jetzt kriegst du alles zurück!!! :-)))

nein, im ernst, eine stimmig erzählte geschichte, nur der erste teil des dritten absatzes fällt ein wenig aus dem rahmen, der liest sich recht kalt...liegt wohl an der erzählperspektive.

 

Hi Rainer!

Danke! Du hast Recht, es ist wohl doch überwiegend Gesellschaftskritik. Aber ganz ohne Romantik denke ich doch nicht, daß sie ist, oder?

Also erst dachte ich ja an die Variante, daß sich zu Beginn eine alte Frau über die "Rowdies" aufregt, aber dann dachte ich, das wird wieder so belehrend... dann muß wohl das Unterbewußtsein mit mir durchgegangen sein... ;)

Übrigens wohnt mein Lieblings-Biker nicht weit von Dir... Ich machte mit meinem damals 5 Jahre alten Sohn im Mühlviertel Urlaub und war mit ihm mehr als zwanzig Kilometer gewandert, dann wollten wir mit dem Bus zurückfahren. Mein Sohn streckte spaßhalber bei der Busstation den Daumen hinaus (die beiden Tage zuvor machten wir das ernsthaft) und prompt blieb ein Mann wie frisch aus dem Wald (das muß der Ur-Mühlviertler gewesen sein...) mit seiner (alten, offenen) Beiwagenmaschine stehen und führte uns bis vor die Haustür...

So, zurück... Die Stelle mit den leuchtenden Augen habe ich ausgebessert, Du sprachst von einigen - verrätst Du mir die anderen noch? :)

Hi schumpo!

Es freut mich, daß Dir meine Geschichte gefällt!
Danke fürs Lesen und Deine Kritik - den dritten Absatz hab ich ein bisschen überarbeitet - ist er jetzt besser?

Alles liebe Euch beiden
Susi

 

ja, er ist jetzt angehmer zu lesen. mir sticht immer wiedwer der zweite satz ins auge. da ist soviel information drinnen, da merkt man da spricht jemand, der WEIT ausserhalb der handlung steht. ist aber nur ein persönlicher eindruck.

die geschichte ist so und so gut.

 

Hi Häferl!
schöne Erzählung. Und die Aktion gefällt mir natürlich auch. Ich hab zur Umsetzung ein paar Anmerkungen:

„Komm schon, Sabrina, fahr mit!“ fordert Oliver
ein Komma nach den ""

und seine trotz Leder deutlich spürbare
irgendwie mag ich diese Formulierung nicht so sehr. es müßte doch heißen, "trotz des Leders" und wenn Du das verkürzt, dann fällt auch gleich der Genetiv weg, denn "trotz Leders" klingt seltsam. ... kann man diese Probleme irgendwie umgehen? wie wäre es mit "durch das Leder", aber dann sagst Du nicht dasselbe... naja, vielleicht findest Du was ...
Es kostet ihn viel Willenskraft, sein Vorhaben, das ihm sehr wichtig war, nicht ins Wasser fallen zu lassen.
2 Dinge: kostet - war ... ist das ein Zeit-Fehler? und, daß es ihm wichig war, hat er eben schon selbst gesagt. Das würde ich hier nicht wiederholen. Wenn Du es in diesen Satz einbauen willst, solltest Du es vielleicht "subtiler" tun.
Obwohl es doch eigentlich so wichtig ist, kostet es ihn viel Willenskraft, sein Vorhaben nicht ins Wasser fallen zu lassen. oder so...?
Bis gleich!“. Zu Sabrina gewandt fordert er: „Also was ist?! Kommst du mit?“ - „Na gut, wieder eine dieser sinnlosen Ausfahrten...“ antwortet sie
sinnlosen Ausfahrten...“ antwortet sie
denn es muss jeder Teilnehmer ein Spielzeug mitbringen.“ setzt er nach
„Ich bin schon fertig, komme gleich!“ ruft sie
Komma nach der wörtlichen Rede.

nicht zugehört, als ich dir erzählte,
ich finde, er redet ein wenig zu formell. Oben schon das "es steht Dir frei" und jetzt hier das Imperfekt. Das würde ich eher anpassen. Auch in dem Satz:
denn es muss jeder Teilnehmer ein Spielzeug mitbringen.“ setzt er nach
denn es muß... ist eher eine gewählte Formulierung. Würde er nicht eher sagen: "Denn jeder Teilnehmer muß..." ? das erscheint mir eher, wie eine normale wörtliche Rede.

Eine andere Frage: wenn die Flöte im Socken ist, wieso hängt er dann heraus? und das auch nocht halb... muß ein großer Socken sein, oder eine kleine Flöte. :D wie wär's mit: den sie ein Stück heruashängen läßt? dann kann man sich die Flöte leichter vorstellen.

Wenig später treffen sie einige andere Biker, genaugenommen hundertsiebenundvierzig, unter denen viele ihrer Freunde sind.
dieser Satz ist mir irgendwie zu erzählt. der nächste ist dann ein wenig zu vollgestopft. Ich würde das alles ein wenig "vermischen"

"Zusammen mit 147 anderen Bikern fahren sie richtung Hinterbühl. Es ist eine gemütliche, kurvige Fahrt... etc..."

der Nenngelder bzw. Spenden nennt,
ist mir ein wenig zu "technisch". Auch die Umrechnungsangabe... klint mehr wie eine Zeitungsberichterstattung, und vorher warst Du noch so persönlich... kannst Du vielleicht in eine wörtliche Rede verpacken. Der Organisator verkündet beim Mittagessen, wie viel Geld sie ... überreichen werden: "Wir haben... gesammelt... "

Bild, das sich durch Kinderaugen sicher noch verstärkt
müßte es nicht "in den Kinderauggen" oder "für die Kinderaugen" heißen? sonst würden doch die Augen das Bild an sich verstärken, das dann andere sehen... :confused: verstehst' mich?

Die Kinder winken der lauten Motorradmasse nach, die ihnen so viel Freude gebracht hat,
schöner Ausdruck!
bevor sie diesen zufriedenen Tag beenden gehen.
das auch!
wenn wir nach Hause kommen!“ ruft er ihr durch den Helm zu
Komma nach der wörtl. Rede

Lieben Gruß,
Frauke

 

Hi Häferl!

Ein bisschen Romantik, ein wenig Erotik, schön erzählt, ergibt eine sehr nette Geschichte. Passt also auch hierher.
Zu Fraukes Kritik kann ich nichts hinzu fügen.

Beste Grüße
Lothar

 

Liebe Frauke!

Danke für Deine hilfreiche Kritik! Habe die Geschichte jetzt überarbeitet und hoffe, sie wird langsam perfekt... ;)

Hi Buji!

Danke auch Dir fürs Lesen und Dein Lob!

Alles liebe Euch beiden
Susi

 

freut mich, wenn ich helfen kann. Bin ja auch immer dankbar für Hilfe.

Lieben Gruß,
Frauke

 

Liebe Susi,

ich hatte mal Lust auf eine "Nicht-Anna-Irene"-Geschichte von dir und habe diese hier rausgekramt und es nicht bereut. :)
Kurzweilig , straff und stimmig geschrieben. Die Stimmung gefällt mir gut, weil du weder ins kitschige Romantische abdriftest, noch ins Übererotische, sondern gut die Waage hältst. Kleine unterhaltsame Geschichte für Zwischendurch mit angenehm positivem Timbre.
Einen Nebensatz allerdings würde ich wegkürzen, weil er eigentlich nichts Neues sagt, sondern eher die Aussagekraft des davorliegenden Satzes mildert:

"denn jetzt freuen sie sich beide schon sehr aufeinander."
Genau das weiß man ja bereits, wenn man den Satz zuvor liest.

Lieben Gruß
elvira

 

Liebe Elvira!

Ja, der Satz war wirklich überflüssig - ist schon weg. :)

Ich freu mich, daß Du diese Geschichte mal wieder ausgegraben hast :kuss: und daß sie Dir gefallen hat!

Was ich mich gerade frage, ist, ob wohl der englische Titel schuld ist, daß sie relativ wenig gelesen wurde? :hm:

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hej Susi!

Schöne, stimmungsvolle Geschichte! Zwar wenig Erotik, dafür aber jede Menge Menschlichkeit, und die verjag ich bestimmt nicht aus meinem Forum! ;)

Danke, lakita, fürs Ausgraben!

 

Freut mich, daß sie Dir gefällt! :)

Danke fürs Lesen,
liebe Grüße,
Susi

 

Hallo liebe Häferl,

man könnte diese Gruppe also die Help Angels nennen? ;)

Die Toy-Run Aktion ist wirklich beispielhaft und allemal eine Geschichte wert.
Du hast diese Aktion in eine hübsche kleine Beziehungsgesschichte eingebettet,zu der ich allerdings doch ein paar kritische Anmerkungen habe.

Die Unlust deiner Protagonistin zu Beginn erscheint mir trotz Olivers Bemerkung, sie würde ihm gar nicht zuhören nicht ganz glaubwürdig. Er wird sie nicht nur einmal darauf hingewiesen haben worum es bei diesem Ritt geht. Damit gestaltes du Sabrina am Anfang fast so zickig, dass man ihr den Biker gar nicht gönnt. ;)

Währenddessen wird sie sich bewusst, wie sehr sie ihn bisher verkannt hatte. Diese Seite an ihm war ihr ganz neu.
An dieser Stelle fragt man sich erst recht, wie ignorant sie vorher eigentlich in der Beziehung gelebt hat. ;)
So ganz klar wird mir auch nicht, warum sie sich dann doch für die Tour und gegen das Schwimmbad entscheidet.

Er muss sich sehr beherrschen, um sein Vorhaben, das ihm sehr wichtig ist, nicht ins Wasser fallen zu lassen.
Da wird es eine Spur zu wichtig. ;) Es reicht meines Erachtens wenn du es in Olivers wörtlicher Rede bei der Feststellung belässt.

An einigen Stellen wirkt mir deine Geschichte leider arg betulich und missionatisch, so wie ein Ausflugsbericht in einer Kirchenzeitschrift. Das klingt jetzt böser als es gemeint ist, also belege ich diesen Eindruck mal mit einem Satz, der ihn in mir zum Beispiel erweckt.

Die Kinder winken der lauten Motorradmasse nach, die ihnen so viel Freude gebracht hat, bis sie sie nicht mehr sehen.
Du hast ab und zu solche wertenden Nebensätze drin, die mir persönlich der Geschichte einen zu salbungsvollen Touch geben. Da geht dein gutes Herz mit deiner Freude über eine solch tolle Aktion durch und leitet deine Finger über die Tastatur. Ich glaube, die Geschichte und diese Aktion würden viel besser zur Geltung kommen, wenn du das Ziel der Fahrt nicht von Beginn an klar machen würdest, wenn du den hehren Ansatz etwas zurückschrauben würdest. Dann wäre auch die anfängliche Weigerung Sabrinas besser einzuarbeiten.
Erwähne die Kinder doch erst am Ziel, als sie bei dem SOS Dorf angekommen sind. Der Kontrast eines Bikers, der sich einen Teddy einsteckt, und seiner Freundin für die Tour Legosteine hinlegt, wäre größer, wenn er er nur als Andeutung benutzt werden würde.

Es tut mir leid, so brachial über deine nette Geschichte zu einer tollen Idee herzuziehen, dich allerdings über meine Meinung zu belügen sehe ich auch nicht ein.
Schön fand ich solche Passagen:

Seine Stimme beginnt, an Willen zu verlieren, während Sabrina von hinten zwischen seinen Beinen nach vorne greift und seine auch durch das Leder deutlich spürbare Männlichkeit befühlt. „Sabrina, hör auf...“, versucht er sich in unglaubwürdigem Tonfall gegen Sabrinas Überfall zu wehren.

Trotz der schlechten Kritik ganz liebe Grüße, sim

 

Lieber sim!

Danke für Deine ausführliche Kritik zu der Geschichte! :)

Sie ist ja schon etwas älter, und ich meine, Du hast mit Deinen Kritikpunkten völlig Recht. Ich werde sie bestimmt eines Tages überarbeiten, aber im Moment steht sie in meiner Prioritätenliste nicht sehr weit vorne, da ich einfach viel zu wenig Zeit hab, alles zu schreiben, was ich schreiben will. - Was aber nicht heißen soll, daß Du Deine Vorschläge umsonst gemacht hast, denn ich finde sie sehr brauchbar und schon allein deshalb werd ich die Geschichte eines Tages überarbeiten, es wird halt nur ein Weilchen dauern. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi Häferl,

ich finde, sim hat das gut auf den Punkt gebracht - Sabrinas Art und Weise, mit dem Biker umzugehen, gefällt mir auch nicht so ganz, das ist nicht stimmig.
Zum Schluß lesen wir etwas viel Schubidu mit den Kindern. Du wolltest eine Hommage an die Biker schreiben: Wieso nicht, wenn die Oma unpassend ist, aus Sicht der Kinder? Das fiel mir dazu ein, aber das wäre ja eine ganz andere Geschichte.
Als Bikergeschichte ist mir zuwenig "Biken" drin, aber das liegt auch nur daran, dass ich selber Motorrad fahre ;).

Lieber Gruß
bernadette

 

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