Was ist neu

Träume mit Sergej

Seniors
Beitritt
07.05.2004
Beiträge
1.807
Zuletzt bearbeitet:

Träume mit Sergej

Russenkälte in seinen eisblauen Augen. Er zögert einen Moment.
„Janine“, sagt er. „Sieht man dich mal wieder?“
„Tag Sergej.“ Es wäre toll, einen lockeren Spruch auf den Lippen zu haben, mit dem ich ihn beeindrucken kann. Einen, mit dem ich meine Unsicherheit verstecken kann.
Stattdessen bringe ich nur zwei dämliche Worte heraus. Ich habe das Gefühl, dass jeder Mensch in diesem Supermarkt mich anglotzt und sich über mich kaputt lacht.
Sergej lächelt, jetzt warm, entwaffnend, liebevoll, spöttisch – vielleicht auch gar nichts davon und es ist nur meine Fantasie, die mir wieder einen Streich spielt.
„Zeit für einen Kaffee?“, fragt er mich.
„Klar.“

Früher habe ich mir so oft gewünscht, Sergej irgendwo zu begegnen. Ich habe seine blauen Augen herbeigeträumt, vor dem Telefon gewartet und auf ein Lebenszeichen gehofft. Hass an vielen Tagen, viele Vorwürfe in mir, danach wieder Liebe. Warum laufe ich ihm jetzt über den Weg? Sein Bild in mir ist endlich verblasst.

Er geht neben mir her und lächelt. Ich kann sein Gesicht nicht mehr deuten.
„Erzähl“, sagt er.
Ich zucke mit den Schultern. „Nichts Besonderes.“
„Du siehst mich nach über zehn Jahren wieder und hast nichts zu sagen?“
Er lacht und ich halte kurz den Atem an, weil dieses Lachen noch immer so vertraut ist. Ich stimme mit ein, so wie früher.
"Was möchtest du wissen?"
"Natürlich zuerst: Wie viele Kinder hast du inzwischen?"
Er grinst und doch weicht er meinem Blick verlegen aus.
"Keine", antworte ich. "Und keinen Ehemann. Nichts. Nur eine Katze. Und du?" Die Frage war viel zu hastig, ich spanne meine Schultern an, nehme mir vor keinen Schmerz zu empfinden, egal wie seine Antwort lautet.
"Ich habe nicht mal eine Katze."
Er hakt sich bei mir unter und ich fühle mich glücklich.

Wir steigen in die Straßenbahn ein, sie ist voll und ich stehe nahe bei Sergej, kann seinen Atem in meinem Gesicht spüren. Er sieht mir in die Augen und ich schaue weg. Sein Blick ist noch immer so drängend, so forschend, als wollte er meine Gedanken aussaugen.
Sein Geruch, so bekannt, ich möchte die Hand ausstecken und ihn berühren, um mich zu überzeugen, dass er wirklich ist. Unsere Begegnung nicht nur einer dieser sinnlosen Träume, die ich manchmal habe.
Die keifende Frau neben mir, der aufdringliche Gestank billigen Parfums, mein schmerzender Arm von der schweren Einkaufstüte, sind real. So etwas kommt in Träumen nicht vor. Nur Sergej scheint nicht wirklich. Aber so war das immer.

Ich weiß noch, wir beide in Schweden. Ohne einen Plan zu haben, waren wir losgefahren. Er schlug alle meine Bedenken in den Wind.
„Mach dir nicht immer über alles Sorgen“, sagte er.
In seiner Gegenwart war ich der Mensch, der ich gerne so gerne sein wollte.
Sergej strahlte wie ein kleines Kind und selbst der Dauerregen und unser undichtes Zelt, konnten seine Laune nicht verderben. Er küsste mich immer stürmisch auf den Mund, wenn ich mich beschwerte: „Es reicht doch, dass wir uns haben.“ Und für eine Weile war das wirklich genug.

Er steckt seine Hand aus, wickelt eine meiner schwarzen Locken um seinen Finger. Es dauert nur einen Moment lang und danach bin ich nicht sicher, ob es wirklich passiert ist. Ich starre auf den Mantel der Frau neben mir, versuche das Muster auswendig zu lernen. Sergej darf mein Leben nicht mehr durcheinander bringen, doch ich kann nicht anders, als ihn immer wieder anzusehen. Seine Lippen, die mich so oft geküsst haben. Seine Hände, die jede Stelle meines Körpers kennen.
Ich bin froh, als wir aussteigen können, ich wieder Abstand zu ihm gewinne. Das macht es leichter, die Vergangenheit zu verdrängen.

Wir gehen in ein kleines Café, das beinahe leer ist. Sergej sucht eine abgelegene Ecke aus.
Ich vertiefe mich in die Karte, obwohl ich schon weiß, was ich bestellen möchte.

„Es war schön damals, nicht wahr?“, fragt er mich, als wir vor unseren Milchshakes sitzen.
„Ja“, sage ich. Meine Stimme soll stark klingen, ist aber nur ein Flüstern.
„Und weißt du was? Ich habe mich oft gefragt, warum es geendet hat. Anfangs wusste ich den Grund, später nicht mehr.“
„Sergej“, seufze ich. Wie ein kleines Kind möchte ich mir die Ohren zuhalten. Warum redet er so?
„Du hast gesagt, dass du mich nicht mehr liebst. Dass wir nicht die gleichen Träume haben“, erinnere ich ihn.
Er nickt. „Damals war mir das so wichtig. Träume, Ideale, Ziele.“
„Und jetzt?“
„Ich habe noch immer meine Träume, aber von denen kann man nicht leben.“

Ich denke an Sergejs alte Wohnung, an die vielen Partys, die darin statt fanden. Kein Möbelstück passte zum anderen, jeden Morgen stolperte man über fremde Leute. Wir wollten nie so werden, wie alle Anderen. Sergej sagte, dass es sich nur für die Träume zu leben lohnt und dass ich alles schaffen kann, wenn ich nur fest genug daran glaube. Irgendwann habe ich nicht mehr geglaubt.

Er lacht. "Stell dir vor, ich arbeite jetzt bei einer Versicherung. Ganz geregelt.“
„Du?“, frage ich. „Das kann ich dir wirklich kaum abnehmen.“
„Das wolltest du doch - ein normales Leben.“
Ich nicke: „Ja, das wollte ich.“
Wir schweigen.
„Ich habe oft an dich gedacht!“
Ich lache bei Sergejs Worten kurz auf. Er kann sich nicht einmal vorstellen, wie oft ich an ihn gedacht habe.
„Du kennst mich ja. Ich konnte meinen Stolz nicht überwinden.“ Er zuckt mit den Achseln.
„Du hast mir weh getan“, sage ich. Die Worte schmecken bitter in meinem Mund. Er streicht mir mit seiner Hand über meine Wange. „Das tut mir Leid“, flüstert er.

Es war ein ganz normaler Morgen, Sergej saß mit zerzaustem Haar in der Küche: „Wir passen nicht mehr zusammen“, sagte er. So beiläufig, als ginge es um das Mittagessen. Ich suchte Gefühle in seinen Augen, doch ich fand keine. „Du kannst gehen.“
In meiner Brust begann es zu brennen, Fragen schwirrten in meinem Kopf, doch ich lächelte und packte meine Sachen.
Das Lächeln war immer noch da, als ich meine Eltern bat, wieder einziehen zu dürfen. Danach verschwand es.

„Meinst du“, fragt er „es gibt noch eine Chance für uns?“ Seine Stimme klingt heiser, er spielt mit seinen Fingern.
„Vielleicht.“
Zwischen uns noch so viel Unausgesprochenes, Ungeklärtes. Doch wir haben Zeit.
Mein Mund fühlt sich trocken an, ich weiß nicht, ob es der Anfang oder das Ende eines Traumes ist.

 

Hallo Elenor,

ich danke dir, für deine Kritik - und bin sehr erleichtert, dass sie dir gefallen hat. Ich war mir wirklich sehr unsicher und hab dringend auf eine Rückmeldung gewartet. :)

Gehe ich die Gefahr ein, den 10 Jahre lang geträumten Traum platzen zu lassen, entweder durch Nein oder durch Ja sagen?!? Denn nicht immer ist es das Wahre, wenn sich Träume erfüllen...

Ja, das hast du schön gesagt. Das wollte ich ausdrücken.

Dieser Satz ist mir beim Lesen aufgestoßen: "Ich bin froh, als wir aussteigen können, ich wieder Abstand zu ihm gewinne."
Ich finde hier könnte man das räumliche und emotionale Abstand gewinnen charmanter zeigen, ist mir für die schöne Idee/den wichtigen Moment zu einfach formuliert.
´

Hm... du hast recht. Habe nur im Moment keine Idee. Hast du vielleicht einen Vorschlag?

Lieben Gruß
Bella

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Bella,

Russische Kälte in seinen eisblauen Augen. Er zögert einen Moment.
„Janine“, sagt er. „Sieht man dich mal wieder?“
Diese Frage ist für mich verwirrend. Die stellt man sich, wenn man sich verabschiedet. So müsste doch eher ein Ausrufezeichen dahinter.
Wieso russische Kälte? Das bringt mich bei der Vorstellung, wie Sergej ist, erstmal auf den falschen Weg. Damit verbinde ich etwas Berechnendes, Gemeines, Unsymphatisches.

Warum laufe ich ihm jetzt über den Weg? Sein Bild in mir ist endlich verblasst.

Er läuft neben mir her und lächelt.

Die keifende Frau neben mir, der aufdringliche Gestank billigen Parfums, mein schmerzender Arm, von der schweren Einkaufstüte, sind real.
Komma nach Arm weg
Das macht es leichter die Vergangenheit zu verdrängen.
leichter, die

Kein Möbelstück passte zum Anderen, jeden Morgen stolperte man über fremde Leute.
anderen
Wir wollten nie so werden, wie alle Anderen.
anderen
Irgendwann habe ich nicht mehr geglaubt.

Er lacht. „Du wirst es kaum glauben, aber ich arbeite jetzt bei einer Versicherung. Ganz geregelt.“

Wiederholung

Er sagte ich kann gehen und dass wir nicht mehr zusammenpassen. Seine Augen waren kalt und ich konnte kein Gefühl darin entdecken.
Ich bin gegangen, schweigend habe ich meine Koffer gepackt. Ich habe gelächelt, als ich mich von ihm verabschiedet habe. Ich habe gelächelt, als ich zu meinen Eltern fuhr und darum bat, wieder einziehen zu dürfen. Dann verschwand das Lächeln.
Dieser Absatz gefällt mir überhaupt nicht. Schreibtechnisch bist du eigentlich besser, Bella.
„Meinst du“, fragt er „dass wir die Uhr zurückdrehen können?“ Seine Stimme klingt heiser, er spielt mit seinen Fingern.
„Wir können es versuchen.“
Mein Mund fühlt sich trocken an, ich weiß nicht, ob es der Anfang oder das Ende eines Traumes ist.

Die Uhr kann man nie zurückdrehen. Man kann einen Neuanfang wagen, altes versuchen zu vergessen...aber wie sollen die Zwei denn zehn Jahre zurückdrehen? Und genau das wollen sie doch nicht, denn da hat es ja nicht geklappt ;).

Ich mag ja solche Geschichten auch furchtbar gerne, wenn sich Menschen nach Jahren wieder treffen. Aber deine Geschichte hat mir zuwenig Informationen über die Prots. Wie können sie zehn Jahre einfach mal so auf die Seite schieben, keine Frage zu Partnern, evtl. Familie?

Innerhalb eines so kurzen Gespräches, in dem nur klar wird, was er jetzt arbeitet (scheinbar das, was sie wollte-> Sicherheit durch geregeltes Einkommen) und dass er auf sie gewartet hat: Nur aufgrund dessen willigt sie einen Neuanfang ein?
Das für dich Wesentliche ist mir in dieser Geschichte zu wenig und daher ist sie mir zu banal; nur diese Sehnsucht nach ihm, die nun eine Chance bekommt reicht mir nicht als runde Geschichte, so wie du sie hier verpackt hast.

Vielleicht habe ich auch langsam immer höher werdende Ansprüche an dich. Wenn ich eine Bella-Geschichte lese, erwarte ich mehr als das hier von dir. Das meine ich ganz lieb und ohne Häme.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo Bernadette,

oh, oh! Ich hab vor dem Lesen deiner Kritik schon fast gezittert, ehrlich.

Irgendwie weiß ich nicht, was zur Zeit mit mir los ist. Anscheinend kann ich nix gescheites mehr zeigen und immer die Themen, die mir am Wichtigsten sind, werden am Ende so nichtssagend. Vielleicht brauch ich eine kreative Pause. Keine Ahnung. :(

Ich danke dir jedenfalls sehr für deine Kritik und bin froh, dass du auch die negativen Dinge ansprichst. :)


Diese Frage ist für mich verwirrend. Die stellt man sich, wenn man sich verabschiedet. So müsste doch eher ein Ausrufezeichen dahinter.

Hm, ich kenne das von hier schon so. Ich warte vielleicht noch ab, ob noch jemand etwas dazu sagt. Hier ist das wirklich geläufig, aber das bringt nix, wenn das sonst keiner kennt. :)

Wieso russische Kälte? Das bringt mich bei der Vorstellung, wie Sergej ist, erstmal auf den falschen Weg. Damit verbinde ich etwas Berechnendes, Gemeines, Unsymphatisches.

Och... ich liebe die "russische Kälte" hier. Ok, aber du hast schon recht. Kill your darlings!


Zitat:
Wir wollten nie so werden, wie alle Anderen.

Danke für deine Korrekturen und Wortwiederholungshinweise. Ich korrigier das gleich mal.

Die Formulierung mit der "Uhr zurückdrehen" ist wirklich doof. Ich formuliere die Frage anders.

Das der Inhalt etwas wenig ist... hm. Ich hatte zuerst noch ein paar Dialoge in der Geschichte, in der es um Familie etc. geht. Irgendwie kam mir das danach etwas deplatziert vor, uninteressant. Allerdings wirkt es auch wenig authentisch, dass sie derartiges gar nicht ansprechen. Vielleicht baue ich was kurzes ein - allerdings habe ich das Gefühl, dass ich der Geschichte dadurch nicht mehr Substanz gebe. Hast du da vielleicht eine Idee?

Vielleicht habe ich auch langsam immer höher werdende Ansprüche an dich. Wenn ich eine Bella-Geschichte lese, erwarte ich mehr als das hier von dir. Das meine ich ganz lieb und ohne Häme.

Ich fasse das jetzt mal als Kompliment auf, auch wenn es hier nicht geklappt hab.

*deprimiert*

LG
Bella

 

Hallo Bella,

(und ein Hallo an alle, mein erster Beitrag!)

ich fand deine Geschichte sehr schön. Die resignierte Grundstimmung der Prot ist bei mir sehr gut angekommen. Und irgendwie hatte ich von beiden Personen ein Bild. Ich finde, man weiß gerade genug für diese Geschichte. Man erlebt diese Stunden mit und verläßt sie nach dieser Zeit einfach wieder. Es geht eben um die Atmosphäre.
Auch die russische Kälte hat mir wirklich gefallen, ich denke da nicht an etwas Unsympathisches, sondern habe eher ein Bild von windzersauster, sibirischer Taiga, oder so ähnlich. :)

„Janine“, sagt er. „Sieht man dich mal wieder?“

Diese Frage verstehe ich richtig, das kenne ich auch, ist nur ein bisschen wenig für eine ehemalige Liebe, die man nach zehn Jahren wiedersieht (wohingegen ich die Sache mit dem Zitieren noch nicht so richtig verstanden habe).

"Er hakt sich bei mir unter und ich bin fühle mich glücklich."
"Nur Sergej ist scheint nicht wirklich."

Zwei Sätze, bei denen du dich noch entscheiden musst.

Grüßle
Froschkönig

 

Hallo Froschkönigin,

Herzlich willkommen!


Zitieren:

Du rufst die Geschichte mit dem Button "Zitieren" auf.
Dann hast du sie in einem kleineren Fenster, über dem diverse Button, ähnlich einem Textverarbeitungsprogramm, stehen. Das ganz rechte mit der Sprechblase ist das fürs Zitieren. Einfach den Text markieren und dann diesen Button drücken.

Viele Grüße
bernadette

 

Hallo Bella,

wenn du so unsicher bist: Die Geschichte ist gut, hat eine gute Stimmung und viele schöne Kleinigkeiten. Insgesamt sehr stimmig. Besonders hat mir das Muster gefallen, und die Fremden in der Wohnung, genau wie die Vorstellungen, Träume.

Trotzdem ein paar Kleinigkeiten:
Ich würde das mit der Uhr zurückdrehen ruhig im ersten Satz lassen, sie aber antworten lassen. Nein. Aber wir können neu anfangen- oder so etwas ähnliches. Das würde die Stimmung in der Geschichte besser wiedergeben.
Statt russische Kälte könntest du z.B. Sibirien nehmen, die Taiga, Nowosibirsk oder eine andere Assoziation zu Kälte.

Der Absatz

Alles tat weh, als er sagte, dass ich gehen kann und wir nicht mehr zusammenpassen. Ich wollte ihn anflehen, seine Meinung zu ändern, wollte ihm wiedersprechen, doch ich tat es nicht. Stolz packte ich meine Koffer, ein Lächeln in meinem Gesicht. Ein paar leise Abschiedworte, keine Tränen.
Ich musste meine Eltern darum beten, wieder bei ihnen einziehen zu dürfen und nur genickt, als sie ihn durch den Dreck zogen. Ihn hatte ich verloren, meinen Stolz nicht.

ist nicht sehr stark. Bringe hier ein paar Details, die du vorher drin hattest. Das z.B. wieder jemand Fremdes in der Wohnung ist. Die Sache mit Träumen, Vorstellungen, die du weiter oben erwähnst. Und etwas für sie, ein Detail, eine Kleinigkeit.
Sonst ist es zu narrativ und hat zu wenig "Fleisch".

Und den Grönemeyer weg- ist kein Kurzzitat mehr, und so bräuchstest du eine Erlaubnis von ihm, um das so abzu"drucken".

Gruss

Bluomo

 

Hallo Bella,

Alles tat weh, als er sagte, dass ich gehen kann und wir nicht mehr zusammenpassen. Ich wollte ihn anflehen, seine Meinung zu ändern, wollte ihm wiedersprechen, doch ich tat es nicht. Stolz packte ich meine Koffer, ein Lächeln in meinem Gesicht. Ein paar leise Abschiedworte, keine Tränen.
Ich musste meine Eltern darum beten, wieder bei ihnen einziehen zu dürfen und nur genickt, als sie ihn durch den Dreck zogen. Ihn hatte ich verloren, meinen Stolz nicht.

Huch, das hatte ich gerade gar nicht gesehen, dass du das geändert hast. Ich schließe mich Bluomo an, so passt es wirklich nicht sehr gut in die Geschichte. Natürlich tut es ihr weh, dass er sie nicht mehr liebt, ist selbstverständlich. Dass ihre Eltern ihn schlecht machen, ist nicht wichtig, finde ich.
Das wird dich jetzt verwirren, da Bernadette ja das Gegenteil sagte, aber so, wie es vorher war, mit dem wiederholten Lächeln, fand ich es sehr ausdrucksstark. Das, was du in der zweiten Version aussprichst, nämlich den Schmerz und die Demütigung, zu den Eltern zurückzukehren, habe ich in der ersten Version gefühlt.

Froschkönig

 

Er sagte ich kann gehen und dass wir nicht mehr zusammenpassen. Seine Augen waren kalt und ich konnte kein Gefühl darin entdecken.
Ich bin gegangen, schweigend habe ich meine Koffer gepackt. Ich habe gelächelt, als ich mich von ihm verabschiedet habe. Ich habe gelächelt, als ich zu meinen Eltern fuhr und darum bat, wieder einziehen zu dürfen. Dann verschwand das Lächeln.

Was mich daran gestört hat, war folgendes:

- Der erste Satz als solcher.
Dann paßt der zweite von der Perspektive aus gesehen nicht auf den ersten.
Dann ist sie 1. gegangen, 2. danach hat sie schweigend die Koffer gepackt, dann hat sie sich 3. verabschiedet. Das passt von der Logik nicht.
Mir ging es in dem Absatz weniger um den Inhalt als um die Art, wie sie geschrieben hat.

 

@Froschkönig, Bernadette und Bluomo

Ich danke euch für euer Feedback und für´s Lesen meiner Geschichte.

@Froschkönig

Herzlich Willkommen auf Kurzgeschichten.de! :)

ich fand deine Geschichte sehr schön. Die resignierte Grundstimmung der Prot ist bei mir sehr gut angekommen. Und irgendwie hatte ich von beiden Personen ein Bild. Ich finde, man weiß gerade genug für diese Geschichte. Man erlebt diese Stunden mit und verläßt sie nach dieser Zeit einfach wieder. Es geht eben um die Atmosphäre.
Auch die russische Kälte hat mir wirklich gefallen, ich denke da nicht an etwas Unsympathisches, sondern habe eher ein Bild von windzersauster, sibirischer Taiga, oder so ähnlich.

Vielen Dank. Das freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Es stimmt schon - diese Geschichte baut hauptsächlich auf Atmospähre. Klar, die Beiden müssen noch viel klären und vielleicht ist ein derart schnelles Einlenken auf einen Neuversuch auch etwas unrealistisch.
Allerdings möchte ich natürlich auch nicht, dass die Geschichte blass bleibt und alles total unglaubwürdig wirkt. Ich weiß nicht genau, wie ich das richtige Mittelmaß finden kann.

Diese Frage verstehe ich richtig, das kenne ich auch, ist nur ein bisschen wenig für eine ehemalige Liebe, die man nach zehn Jahren wiedersieht (wohingegen ich die Sache mit dem Zitieren noch nicht so richtig verstanden habe).

Ja, wenig ist es schon. :D Allerdings weiß ich nicht, was ich in einer solchen Situation groß sagen könnte. Hast du eine Idee?

"Er hakt sich bei mir unter und ich bin fühle mich glücklich."
"Nur Sergej ist scheint nicht wirklich."

Hoppla. Danke!

@Bluomo


wenn du so unsicher bist: Die Geschichte ist gut, hat eine gute Stimmung und viele schöne Kleinigkeiten.

Danke. :)

Trotzdem ein paar Kleinigkeiten:
Ich würde das mit der Uhr zurückdrehen ruhig im ersten Satz lassen, sie aber antworten lassen. Nein. Aber wir können neu anfangen- oder so etwas ähnliches. Das würde die Stimmung in der Geschichte besser wiedergeben.

Au ja, das ist eine gute Idee.

Statt russische Kälte könntest du z.B. Sibirien nehmen, die Taiga, Nowosibirsk oder eine andere Assoziation zu Kälte.

Ich bin momentan immer noch zu verliebt in die russische Kälte. Ich wollte sie gestern löschen, aber ich kann grad noch nicht. :) In ein paar Wochen wird mir die Passage aber mit großer Wahrscheinlichkeit ziemlich peinlich sein...


Der Absatz


ist nicht sehr stark. Bringe hier ein paar Details, die du vorher drin hattest. Das z.B. wieder jemand Fremdes in der Wohnung ist. Die Sache mit Träumen, Vorstellungen, die du weiter oben erwähnst. Und etwas für sie, ein Detail, eine Kleinigkeit.
Sonst ist es zu narrativ und hat zu wenig "Fleisch".

Ok, ich nehme wieder den alten Absatz, versuche aber ihn sprachlich zu verbessern. Ich habe hier Bernadette in ihrem Komm. falsch verstanden und dachte, dass er inhaltlich nicht gut ist.

@Bernadette

Danke für deine erneute Rückmeldung. Ich hab dich wirklich falsch verstanden und werde jetzt den alten Absatz wieder nehmen, allerdings versuchen ihn besser zu schreiben.

LG
Bella

 

Hallo Bella,

Ich war am Anfang etwas unsicher, was ich auf diese Geschichte schreiben soll.
Sie hat schöne Details, auch einige schöne Formulierungen, sie lässt suich flüssig und locker lesen, ist gut erzählt. Daran wird es also nicht liegen, dass sie mir nicht so gut gefallen hat.
Ich denke, es liegt am Inhalt.
Ich habe beide Prots nicht richtig verstanden, fürchte ich, da mir zu beiden ein wenig die Information fehlt. Was ist zum Beispiel typisch für diesen Sergej, was hat Janine dazu gebracht, sich in ihn zu verlieben, welche Gesten mag sie an ihm, welche Minik? Welche besonderen Erinnerungen steigen in ihr auf, wenn sie ihn wiedersieht? (Das kann doch wohl kaum nur diese Party sein oder seine Wohnung mit den unterschiedlichen Möbeln... oder?) Ich verstehe nicht, was beide verband. Und deshalb verstehe ich auch nicht, warum sie nach zehn Jahren noch an ihm hängt und überlegt, sich wieder mit ihm einzulassen, ja, soweit kann man interpretieren, sich auch keinen anderen Freund gesucht hat (du könntest ja auch noch erwähnen, dass sie vielleicht ein paar gescheiterte Beziehungen hatte - oder eben keine, beides würde sehr viel aussagen über den Charakter).
Vielleicht können dir ja diese Fragen auch ein paar Anregungen geben, wie du diese Geschichte noch ausbauen kannst. Natürlich nur, wenn du willst.

Ach ja, den letzten Satz fand ich sehr gut.

Dieses noch:

Wir gehen in ein kleines Kaffee
Uh, ich finde, der Kaffee ist das Getränk, wenn man in ein Lokal geht, dann ist es ein Café.
Nenn mich eigen.

In diesem Sinne
c

 

Hi chazar,

ich freu mich, dass du dich doch meldest, auch wenn du ein paar Sachen zu meckern hattest. :)

Deine Anregungen und Fragen haben mir auf jeden Fall geholfen und ich habe jetzt schon eine kurze Passage eingebaut. Ich weiß nicht, ob die schon aussagekräftig genug ist und muss mal abwarten, wer noch etwas dazu sagt. Ich möchte halt nur nicht, dass die Geschichte zu lange wird.
Bzgl. den anderen Männern, die es in Janines Leben gegeben hat, muss ich mir noch etwas einfallen lassen, wie ich das einbauen kann.

Ach ja, den letzten Satz fand ich sehr gut.
:)

Dieses noch:

Uh, ich finde, der Kaffee ist das Getränk, wenn man in ein Lokal geht, dann ist es ein Café.

Ja klar, du hast recht. Mich stört das auch, wenn ich es irgendwo falsch lese.

Lieben Gruß
Nicole

 

Russische Kälte in seinen eisblauen Augen
wieso sagt man das eigentlich? Eis ist doch nicht blau?
Statt dessen bringe ich nur zwei dämliche Worte heraus
Stattdessen
Nur Sergej ist scheint nicht wirklich.
ist weg
Wir wollten nie so werden, wie alle Anderen
Komma weg (und da du ja Erklärungen wolltest ;) bei Vergleichswie kein Komma); anderen
"Das tut mir Leid", flüstert er.
:thumbsup: ;)
Ein paar leise Abschiedworte, keine Tränen.
Abschiedsworte
Ich musste meine Eltern darum beten
bitten
Challo Bella, che, che, che, lasst uns Wodka trinken mit Sergej,
ich find diese Geschichte wieder gut, weils was zum Verbessern gab ;) Nein, also, vom Stil her, ya know, excellent, but vom Inhalt her, it reißts mich not from the Hocker; aber wir kennen ja mich, der nie was checkt. :silly:
Bruder :sad: Tserk

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Tserk,

wieso sagt man das eigentlich? Eis ist doch nicht blau?

doch, in einem bestimmten licht schon. :)

Zitat:
Nur Sergej ist scheint nicht wirklich.

ist weg


*g* Ich hab grad diese Anmerkung nicht kapiert. Ich dachte der Satz soll heißen: Nur Sergej ist weg. *g*

Komma weg (und da du ja Erklärungen wolltest bei Vergleichswie kein Komma); anderen

Danke!

Challo Bella, che, che, che, lasst uns Wodka trinken mit Sergej,
ich find diese Geschichte wieder gut, weils was zum Verbessern gab Nein, also, vom Stil her, ya know, excellent, but vom Inhalt her, it reißts mich not from the Hocker; aber wir kennen ja mich, der nie was checkt.

Hehe, lustigerweise hab ich wirklich mal mit einem Sergej zu viel Wodka gebechert. :ill:
Schön, dass dir der Stil gefallen hat. Ich weiß, dass es inhaltlich nicht der absolute Reißer ist, aber ich konnt den Sergej in der Geschichte so gut leiden.

Danke für deine Kritik!

LG
Bella

 

Hallo Elenor, hallo Golio,

danke für euer Feedback.

@Elenor

Vielen Dank, ich ändere den Satz so, wie du es vorgeschlagen hast. Danke.

@Golio

:)

LG
Bella

 

hallo Bella

ach du bist doch doof! da wollt ich meinen Krampf mit der Frauenwelt mal für eine Zeit vergessen und mich auf mich konzentrieren, und dann muss ich so was Sehnsucht-schluchzendes von dir lesen. na danke.

aber dass es in mir was wachrüttelt ist für dich ja ein gutes zeichen! ich denke, jeder kann sich hier mit den Gefühlen identifizieren.
und es ist auch schön geschrieben. hab ich nichts mehr zu meckern.

nur eine riesen Bitte hab ich an dich. ich wäre dir auf ewig dankbar und du hättest was bei mit gut.

Russische Kälte in seinen eisblauen Augen. Er zögert einen Moment.

bitte bitte schreib Russenkälte. das könnte zum Unwort des Jahres werden. ich wollte es immer in meine Texte einbauen, aber hat nicht so funktioniert.

was hälst du davon?

besten Gruß

 

hallo aris,

nächstes mal werde ich dich vorwarnen, wenn dich eine derartige geschichte erwartet. ich wollte dich natürlich nicht an den krampf mit der frauenwelt erinnern.
aber du hast recht - es ist schon ein gutes zeichen, dass die geschichte dich berühren konnte. deswegen bin ich jetzt doch froh.

die änderung habe ich vorgenommen. gefällt mir auch sehr gut. danke für den tipp.

lg
bella

 

Hej Bella,

du schaffst es, den Moment so einzufangen, dass er lebendig wirkt. Dein Text hat mich berührt, Deine Protagonisten wirken real. Wunderbar geschrieben.

Und am Ende steht man dann da mit einer winzigen Portion Hoffnung und bangt mit den Figuren - gemein, aber ebenfalls gut. Ein vorgekautes Happy End wäre einfach unrealistisch, ein "Vielleicht" muss reichen.

Danke fürs Schreiben. :)

Liebe Grüße
chaosqueen

Ach ja, Du hast noch ein paar Fehlerchen drin:

Er hakt sich bei mir unter und ich bin fühle mich glücklich.
Entscheidungslos? ;)

Sein Geruch, so bekannt, ich möchte die Hand ausstrecken und ihn berühren,

Nur Sergej ist scheint nicht wirklich.

Und für eine Weile KEIN KOMMA war das wirklich genug.

Er streckt seine Hand aus,

 

Hallo Chaosqueen,

vielen Dank für dein Lob. Es freut mich, dass ich den Moment gut eingefangen habe und er real wirkt und du mitfiebern konntest.

Danke fürs Schreiben.

Das ist ja fast das schönste Lob, das ich jemals bekommen habe. :)

Danke für deine Fehlerliste, ich hab die Fehler gestern schon korrigiert.

Lieben Gruß
Nicole

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom