Was ist neu

Träume?!

Mitglied
Beitritt
17.04.2005
Beiträge
23

Träume?!

Prolog

Wenn ich so hier sitze und schreibe, dann fällt mir eine Geschichte ein, welche ich euch nicht vorenthalten möchte:


Vor 2 Jahren, ja ich glaube sogar mich daran erinnern zu können dass es im März war.

Ja im März in einer regnerischen Nacht. Einer Nacht, dass man meinen könnte Gott persönlich hätte eine zweite Sintflut eingeleitet. John sah aus dem Fenster seines kleinen Notdürftig eingerichteten Appartements auf die Straße direkt unter seiner Wohnung, welche ohne die im Takt aufflackernden Blitze und ohne das Neon-rot-grün schimmernde Licht des Twisting Eagle, einem Lokal das John nicht sonderlich mochte, da es irgendwo zwischen Bordell und Hinterhof-Gang Kneipe an zusiedeln war, im Regen fast nicht mehr erkennbar war. Eine Szenerie von der man fast meinen könnte sie stamme aus einem dieser Mittwoch Abend Horror B-Movies.


„Was für eine scheiß Nacht“ dachte John vor sich hin. „Das geht jetzt schon drei Tage so.“ und im selben Augenblick in dem er dies Worte sprach, schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Er dachte an damals als er noch jung war. Als er noch bei seinen Eltern lebte, in Florida. Die gute alte Zeit eben. „Wie schön es doch damals war.“ Sagte er wieder laut. „Ich will wieder heim!“ und wieder dachte er: „Regnete es eigentlich in Florida? Ich kann mich nicht erinnern.“

Und wie er so über die Jugendzeit in Florida nachdachte und seinen Blick vom Fenster abwandte, da fiel ihm das kleine fast schon unscheinbare Foto auf seiner Kommode auf, welches er eigentlich selten beachtet, schon allein erkennbar daran, dass es in der dunkelsten Ecke seines Zimmers stand und schon ganz schön Staub angesetzt hatte. Das Foto seiner Eltern. Das Einzige das er aus Florida mitnahm, als er die sicheren Lande ,genannt Heimat, verlies um in die Welt hinaus zu ziehen. Um in die Welt hinaus zuziehen und den „Amerikanischen Traum“ zu erleben. Diesen „vom Tellerwäscher zum Millionär Traum“, den doch jeder von uns schon mindestens einmal träumte.

Doch dieser Traum hatte sich für John nie erfüllt. Nein, er wurde kein Millionär. Er wurde nicht einmal Tellerwäscher. Statt dessen fand er einen Job in der alten Fabrik an den Docks. Miller & West Co. Import Export. Was genau die Firma machte hatte er nie so ganz begriffen.
Es hatte ihn auch nie interessiert. Aber das war jetzt sowieso egal. Denn die Firma hatte vor einer Woche dicht gemacht. Wäre John nicht so sparsam, dann hätte er jetzt ziemlich große Probleme. Zwar war sein Appartement nicht teuer und er ist eigentlich auch kein Mensch der auf großem Fuße lebt aber hätte er nicht seinen Lohn gespart dann müsste er bald raus hier. In ein noch kleineres Appartement. In einen noch „schmutzigeren“ Teil der Stadt.

„Ihr beide habt es Gut“
sagte er in Richtung des Fotos.
„Vielleicht sollte ich auch mal wieder anrufen? Oder euch besuchen?“
Und da erinnerte er sich wieder an das was seine Eltern ihm sagten als er von zu Hause fortging.
„Du musst nicht gehen. Bleib hier. Du kannst bei deinem Vater im Laden arbeiten. Sicher wirst du nicht reich davon. Aber hier weißt du wenigstens was dich erwartet.“
Seinem Vater gehörte ein kleiner Werkzeugladen außerhalb von Florida. Keiner von dieser Art der mit den großen Läden mithalten könnte aber einer von diesen Laden die ihre Stammkundschaft hat. Stammkundschaft oder „kleine Familie“ wäre der passendere Ausdruck. Die meisten der Leute kamen nicht um etwas zu kaufen und wenn sie was kauften dann ließen sie meistens Anschreiben. Nein Sie kamen nicht um zu kaufen. Sie kamen um zu reden um sich gegenseitig Geschichten zu erzählen. Wie das halt so ist in einem kleinen Vorort, in dem Jeder Jeden kennt.

„Ja ich glaube ich werde auch besuchen kommen. Vielleicht geh ich auch gleich wieder für immer zurück. Ihr hattet recht. Ich wusste nicht was mich erwartet. Ja ich glaube ich geh wieder heim.“
Und er dachte wieder an seine Jugend, an die gute alte Zeit damals. Er hätte wohl noch die ganze Nacht so weiter denken können, wäre er nicht in diesem Augenblick vom Knall eines Donners aus seinen Erinnerungen gerissen worden.

„Oh, schon so spät? Naja wieder ein dämlicher Tag vorbei. Für heute hab ich genug Mist erlebt“
sprach John als er sein Gesicht zum Spiegel hinwandte.
„Gute Nacht du Versager“
sagte er zu seinem Spiegelbild in einem leicht witzelndem Unterton.
„Schlaf schön und Traum süß“.
Ja, John konnte eben auch witzig sein. Er erledigte den „allabendlichen Schlafensgehn-Ritus“ welchen wir in der einen oder anderen Form alle erledigen. Die blase Leeren, noch mal schnell das Gesicht waschen, die Zähne putzen, das musste sein. John ging nicht gern ohne geputzte Zähne ins Bett. Und dann legte er sich hin, und im Rhythmus des Regens der gegen sein Fenster plätscherte, den Donnern und den Blitzen welche er trotz geschlossenen Augen noch wahrnahm schlief er langsam ein. Wovon er wohl geträumt hat? Vielleicht vom Amerikanischen Traum? Oder von seiner Jugend? Der guten alten Zeit?

Kapitel 1

Wäre es draußen nicht heller, könnte man meinen er habe nicht lange geschlafen. Noch immer plätscherte der Regen im Takt nur das Donnern und das Blitzen war verschwunden.

„Was für ein wunderschöner Tag“
sagte er in einem leichten doch für jeden erkennbaren sarkastischem Ton, während er aus dem Fenster auf die andere Straßenseite sah, welche nun doch fast schon klar erkennbar war. Wie jeden Tag verlies um diese Uhrzeit der „harte Kern“ den Twisting Eagle und torkelte um die Straßenecke.
„So ist’s schön brav Jungs, nur schnell auf zum nächsten Schnapsladen bevor ihr euren Pegel verliert“
flüsterte er leise vor sich hin, als hätte er Angst sie könnten ihn hören. Was natürlich völliger Unsinn wäre. Er drehte sich um, streckte sich noch kurz in alle Richtungen, fast wie eine Katze welche einen Buckel macht. Dann kniff er sich um sicher zu gehen dass dies alles kein Traum war. Seit er von Zuhause wegzog hatte er nämlich oft diesen Gedanken. Diesen Gedanken den wir schon alle einmal hatten:
„Was wäre wenn das alles nur ein Traum ist und ich plötzlich aufwache? Zuhause in Florida? Unten in der Küche wartet meine Mutter auf mich und mein Vater ist schon im Werkzeugladen.“ Er kniff sich noch einmal.
„Wär ja auch zu schön.“
Gähnte er und drehte sein Gesicht zum Spiegel.
„Und du bist immer noch da?“
witzelte er sein Spiegelbild an. Dann begann er seinen morgendlichen Aufsteh-Ritus, welcher bis auf die Tatsache das er etwa 8 Stunden nach dem Abendlichen stattfindet fast der selbe war.

„Mhh, lecker, ranzige Butter und schimmliges Brot,“
sprach John mit in den Kühlschrank gestreckten Kopf. Man könnte fast meinen es wäre seine Lieblings-Speise, soviel hatte er davon im schon etwas alten, schmutzigen Kühlschrank. Aber nein, es war natürlich nicht seine Lieblinsspeise. Er ist eben einfach ein Mann. Ein Mann der nicht gut für sich allein sorgen kann. Wie die meisten Männer.

„Keine Angst, du hast es bald hinter dir,“
krächzte er mit noch leicht rauer Stimme.
„Wenn ich erst wieder in Florida bin, dann kommst du in den wohlverdienten Ruhestand.“
Im fehlte der Kaffee. Er hatte nämlich auch keine Kaffeemaschine, dass heißt er hatte schon eine aber was oben reinkam sah mehr nach Kaffe aus als das was unten rauskam. Überhaupt war die Kaffeemaschine nur ein weiteres Elektrogerät in seiner Wohnung das in etwa genauso gut funktionierte wie der Kühlschrank und all der Rest der Dinge mit Kabel und Stecker.

Noch kurz ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, die Schlüssel geschnappt und raus aus dieser Baracke.

„Sie an, es hat zu Regnen aufgehört. Bist doch kein so schlechter Kerl,“
flüsterte er mit zum Himmel erhobenem Gesicht. Und so begann er seinen regelmäßigen Morgenrundgang, den er machte seit er nicht mehr in der Fabrik arbeitete. Aus dem Haus raus über die Straße am Twisting Eagle vorbei, um die Ecke die Straße entlang, am Schnapsladen vorbei, welcher auf der anderen Straßenseite lag.
„Na sie an, wer da sitzt,“
dachte er. Es war der „harte Kern“ der vor gerade mal einer Stunde das Twisting Eagle verlies. Und weiter die Straße entlang bis zur Kreuzung und dann rechst. Schnell die Tageszeitung gekauft, welche er sich beim Kauf nicht sofort ansah. Erst musste der Kaffe her. Also noch mal weiter die Straße entlang um die Ecke wieder Links und hier war er nun. Ein kleiner Park, kein schöner Park aber immerhin ein paar Bäume, Sträucher und ein paar Sitzbänken. Und direkt gegenüber ein kleiner Imbissstand, an dem sich John noch schnell einen Kaffe besorgte bevor er sich im Park auf einer Bank niederließ, auf seiner Bank. Wie er sie für sich gern bezeichnete. Er mochte dies Bank vor allem deswegen, weil er von dort aus Das Mietshaus in dem er wohnte erkennen konnte. Eigentlich konnte er nur das Dach erkennen und er war sich nicht einmal sicher ob es das richtige Haus war oder eines der vielen identischen Nachbarhäuser. Aber jedes Mal wenn er dieses Dach sah konnte er sich sicher sein, sich nicht verlaufen zu haben. Davor hatte er besonders Angst, denn dieses Viertel hatte auch seine Schattenseiten und davon nicht gerade wenige. An vielen Ecken tummelten sich dunkle Gestalten. Und das letzte was John wollte war mit einem Zettel am Zeh im Leichenschauhaus zu landen.

Noch einige Zeit schweifte sein Blick ziellos umher , bevor er einen ersten kräftigen Schluck aus dem Becher nahm und die Zeitung aufschlug. Die Meldung auf der Titelseite weckte sein Interesse.

GRAUENHAFTER MORD IN STAINSVIEW

„Nur noch verrückte unterwes“
seufzte er und las weiter. ..fiel vergangene Nacht eine Person dem oder den Tätern in die Hände.....wurden dem Opfer Herz und Lungen herausgerissen sowie.....so blieb lediglich der Kopf des Opfers ohne erkennbare Spuren von Gewalteinwirkung, was eine schnellstmögliche Identifikation ermöglichte...Polizei hält sich mit Informationen sehr bedeckt..... „..Das Opfer wurde in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung ermordet.... Wir haben Hinweise denen wir nachgehen, mehr kann ich ihnen nicht sagen“ so Detektive Paul Hastings, der leitende Ermittler in diesem Fall...... Weiter unten ein Foto des Opfers, dem 33 jährigen Steven Miller.

„Was? Oh verdammter Mist!“
John lies vor Schreck den Kaffeebecher fallen, welcher sich sofort über seiner Hose ergoss, konnte er doch nicht glauben was das Foto zeigte. Er sah noch einmal genau hin. Er kannte den Mann. Er kannte ihn gut. Steven war sein bester wenn nicht sogar einziger Freund in dieser Stadt.
„Steve?“
John bekam fast keine Luft mehr. John atmete einige Male stark und doch schwer und zitternde ein und aus und als es ihm wieder besser zu gehen schien übergab er sich fast. Er stand auf, ging hastig ziellos umher. Es viel ihm schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Langsam beruhigte er sich, saß sich wieder zurück auf die Bank und begann langsam zu weinen. Tausende Gedanken schossen ihm durch den Kopf und jeder hatte in irgendeiner weiße mit Steve zu tun. Erinnerungen an seinen ersten Arbeitstag in der Fabrik, an dem er ziemlich hilflos war und nicht wusste was er tun sollte. An diesem Tag traf er Steve das erste Mal.
„Es gibt bessere Orte in dieser Fabrik um sich abzuseilen als mitten in der Produktionshalle. Du bist der neue oder? Na komm mal mit ich zeig dir alles. Ich bin Steven. Steven Miller. Kannst mich Steve nennen.“
Das waren die ersten Worte die Steve ihm entgegnete.
Erinnerungen daran wie er ihm aus der Patsche geholfen hatte als Steve das erste mal fast die ganze Produktion lahm legte, weil er wie all zu oft in seinem Leben nicht ganz bei der Sache war.
Erinnerungen daran wie sie zusammen die Stadt unsicher machten.

Und immer wieder ein Gedanke der sich durch seinen Schädel fraß. So sehr John auch versuchte diesen einen Gedanken nicht zuzulassen so sehr war er machtlos dagegen sich vorzustellen wie Steve ermordet wurde. Vor seinem Geistigen Auge begann sich ein Film abzuspielen der sich aus den bekannten Tatsachen im Zeitungsbericht zusammensetzte. So abscheulich es ihm auch schien, stellte er sich die letzten Sekunden in Steves Leben vor. Er könnte ihn vor seinem Geistigen Auge geradezu um sein Leben betteln hören, bevor ihm sein Körper aufgerissen wurde und ihm jemand die Organe herausriss. John verabscheute sich selbst für diesen Gedanken. Den Weg zurück zu seine Wohnung beschritt er in sich selbst versunken. So sehr in sich selbst versunken das ihn beinahe ein Auto überfahren hätte.
„Du verdammter Penner, wo haben sie dich den rausgelassen?“
fauchte der Autofahrer John an, welcher einige Sekunden völlig regungslos dastand bevor er sich mit blassem, versteinertem Gesicht umdrehte und weitertorkelte.
„Jetzt haut dieser verdammte Arsch einfach ab,“
konnte man den Fahrer des Wagens durch das halbe Viertel hören.

Den Rest des Tages verbrachte John damit nichts zu tun. Wie sollte er sich auch ablenken? Schaltete er den Fernseher ein kam es in allen Nachrichten, sein Radio war kaputt und in nahezu jeder Bar war es das Hauptgesprächsthema, sogar im Twistin Eagle. Und wie er so in seiner Einsamkeit da saß und nachdachte viel im etwas ein, an das er gar nicht mehr gedacht hatte seit er den Zeitungsartikel las. Er wollte sich gestern Abend noch mit Steve in einem Lokal gleich um die Ecke von Steves Wohnung treffen, hatte aber wegen des miesen Wetters dann doch keine Lust das Haus zu verlassen. John hätte Steve ja gerne angerufen aber auch sein Telefon hat vor geraumer Zeit den Dienst quittiert.
„Ich hab ich ihn umgebracht“
begann er mit weinender Stimme zu säuseln.
„Hätte ich ihn angerufen. Es ist meine Schuld. Es ist meine Schuld.“
John dachte nach.
„Wenn er gewusst hätte das ich nicht im Lokal auf ihn warten würde, dann hätte er seine Wohnung nicht verlassen. Dann würde er noch leben. Er würde noch Leben. Ich hab ihn umgebracht. Es ist meine Schuld.“
John tat etwas was er schon lange nicht mehr getan hatte. In der Kommode stand noch eine Flasche Whisky, die er vor ein paar Jahren geschenkt bekam. Unnötig zu sagen das er den Rest des Tages damit verbrachte seinen Kummer im Alkohol zu ertränken. Mit jedem Schluck den er nahm begannen auch die Gedanken in seinem Kopf immer undeutlicher und verschwommener zu werden und die Träume die er in jener Nacht hatte waren auch völlig zusammenhanglos. Alle Träume bis auf einen.

Der Traum handelte von letzter Nacht. Es regnete. Blitze erleuchteten den Nachthimmel und Donner schallte durch die Straßen in denen sich John wieder fand. Er stand direkt vor dem Lokal. Aber es war nicht so wie er es in Erinnerung hatte. Überhaupt nichts war so wie es in Wirklichkeit war. Das Lokal das eigentlich in hellen Lichtern erstrahlt wurde, lag vollkommen in der Dunkelheit. Keine Dunkelheit wie man sie kennt, nein, die Lichter des Lokals waren an aber sie gaben kein Licht. Eine Gestalt näherte sich direkt vor ihm. Das undeutliche murmeln das von ihr Ausging wurde zunehmend deutlicher als sich die Gestalt näherte und langsam begann sie aus der Dunkelheit hervorzutreten.
„Warum John? Warum? Warum? Warum? Warum warst du nicht da? Es ist alles deine Schuld! John warum hast du mich umgebracht? Wieso hast du das getan John?“
Und während dies Worte erklangen begann sich auch das Gesicht der Gestalt zu manifestieren. Stevens Gesicht. Er war sehr blass und seine Augen stachen hervor, aus den Mundwinkeln tropfte Blut.
„Du hast mich getötet! Du! Du!“
Kaum wurden diese Worte ausgesprochen erhellte ein Blitz den Nachthimmel und als die Blendung in Johns Augen nachließ, lag Steven mit zerfetztem Oberkörper vor ihm. John erhob die Hände. In der linken hielt er ein Messer, in der rechten ein noch pochendes Herz. Der Regen der das Blut vom Messer wusch veränderte sich. Das Wasser selbst wurde nun zu Blut und in Bruchteilen von Sekunden versank das ganze Viertel in einer Flutwelle aus Blut. John versuchte sich an einem Laternenpfahl festzuhalten um nicht devongespült zu werden, doch je stärker er sich daran festhielt desto kräftiger zog ihn etwas an den Füßen nach unten. Und schließlich ließen seine Finger vom Mast ab. Gerade in dem Moment in dem John im Blut zu ertrinken drohte wachte er mit einem Schreien auf.

Die Sonne ging langsam vor seinem Fenster auf, er sah sich um, begriff noch nicht ganz was er da träumte, hatte auch gar keine Zeit darüber nachzudenken, denn in diesem Moment klopfte es an der Tür.
„Aufmachen Mr. Rivers! Hier ist die Polizei. Machen sie die Tür auf!“

„Was? Wie? Was wollen sie?“
Ängstlich wich er einige Schritte zurück, fiel fast über den Sessel in dem er die heute Nacht eingeschlafen war, schnellte aber wieder unmittelbar Richtung Tür um durch den Spion zu sehen. Er konnte zwei Gestalten erkennen. Ein Mann und eine Frau. Durch den Spion sahen sich irgendwie gar nicht beängstigend aus, eher wie kleine Wichtel mit winzig kleinen Körpern aber doppelt so großen Köpfen.
„Machen sie bitte auf wir müssen mit ihnen reden.“
John überlegte einige Sekunden
„Die werden mich beschuldigen... Ich habe doch nichts gemacht.... Was wenn die denken ich habe Steve umgebracht? ...Die müssen doch wissen das ich es nicht war. Ich kann es gar nicht gewesen sein, ich war doch die ganze Nacht zuhause. ....Die werden mich fragen ob das jemand bestätigen kann....Die werden mich verhaften obwohl ich unschuldig bin... Ja.. Die werden mich verhaften. Davon hab ich schon oft im Fernsehen gehört... Ohne Alibi verhaften die einen gleich.. Was soll ich mach...“
Die Polizisten schlugen gegen die Tür. Sie schlugen so stark das sie die Tür fast von Außen eingeschlagen hätten. Und mit lauter nachdrücklicher Stimme hörte man einen der Polizisten wieder:
„Mr. Rivers machen sie bitte die Tür auf wir wollen nur mit ihnen Reden.“

John öffnete zögernd die Tür ein wenig, sah an der Seite nach draußen auf den Gang. Jetzt konnte er sie klar und deutlich erkennen. Es handelte sich um echte Polizisten, dass konnte er an den Ausweisen erkennen die sie ihm unaufgefordert entgegenhielten. Jetzt da er sie in voller Größe sah, erschienen sie ihm gar nicht mehr wie lustige Wichtel. Sie sahen aus wie die Polizisten die man aus den Fernsehserien kennt. Den Mann erkannte John sofort, es war der Detektiv aus der Zeitung, ein älterer Mann mit Brille, leichtem Übergewicht, einer Glatze, Schnurrbart, eingepackt in einen Trenchcoat. Es fehlte nur noch die Zigarre und man könnte meinen er sei der Vorsitzende eines Columbo-Fanclubs. Die Frau hingegen war leschär gekleidet. Sie trug einen Hosenanzug, matte Damenschuhe, dezentes Make-up, die dunkelbraunen Haare zu einem Zopf nach Hinten gebunden und grüne Augen. Eigentlich eine schöne Frau. John fragte sich weshalb sie keinen Rock trug.
„Sie hat bestimmt schöne Beine. Oh ja wahnsinnig schöne Beine und erst der Rest von ihr...“ Wäre er nicht in dieser Situation hätte er sie sicher gefragt ob sie mit ihm einen Kaffee trinken würde. Johns Gedanken über sie führten ihn immer weiter in eine Richtung die in diesem Moment eher unpassend war. Wüsste die Frau was er jetzt dachte... sie würde ihn wahrscheinlich auf der Stelle erschießen.

„Mr. Rivers sie brauchen vor uns keine Angst zu haben. Mein Name ist Detektiv Paul Hastings und das ist meine Kollegin Detektiv Angela Swanson. Wir wollen ihnen wirklich nur einige Fragen stellen. Dürfen wir reinkommen?“
„Ja, ja, komm.., komm.., kommen sie rein. Ähm Äh ich.., es tut mir leid das ich gezögert habe aber ich... Mein Freund wurde ermordet und ich habe nicht sonderlich gut geschlafen heute Nacht. Aber deshalb sind sie ja hier, nicht wahr? Nicht wegen meines schlechten Schlafs sondern wegen Steve...Ähm,“
und ohne wirklich ernsthaft darüber nachzudenken was er da faselte kam es wie aus der Pistole geschossen:
„Ich habe ihn nicht umgebracht!“
Die Polizisten sahen sich kurz gegenseitig leicht verstört an und wandten ihre Köpfe zurück in Johns Richtung.
„Jetzt hab ich’s erst recht versaut, was für einen Mist rede ich da überhaupt. Oh Mist hätte ich nur meine Klappe gehalten, jetzt werden sie mich gleich verhaften.“
„Mr. Rivers beruhigen sie sich erst mal. Setzten sie sich hin. Sonst werden wir sie wirklich noch verhaften. Ha Ha.“ Und beide begannen leicht zu lachen. „Wie sie schon sagten sind wir wegen Steven Miller hier. Sie wissen ja schon was passiert ist.“
„Ja ich habe es gestern Morgen in der Zeitung gelesen und in den Nachrichten bringen sie es auch dauernd.“
„Mr. Rivers, in Stevens Wohnung fanden wir einen Terminkalender. Darin stand, dass er sich mit ihnen im Blue Springs treffen wollte. Der Kellner des Lokals sagte aus das sie beide sich öfters in diesem Lokal trafen aber an diesem Abend kamen sie nicht.“
„Ja ich hatte keine Lust, das Wetter war ehrlich gesagt ziemlich beschissen , das dürften sie ja selbst wissen. Mein Telefon ist kaputt , außerdem ist mein Auto in der Werkstatt und von hier bis zum Lokal sind es immerhin 3 Kilometer quer durch die ganze Stadt. Allein schon bei Nacht will ich diesen Weg nicht freiwillig gehen und wenn es auch noch aus Kübeln schüttet, Ne.. lieber nicht. Ich habe auch gar nicht daran gedacht ihn anzurufen. Das passierte öfters, dass ich mich mit ihm treffen wollte aber nicht kam, meine ich. Er war mir auch nie böse deswegen, daran hatte er sich scheinbar gewöhnt. Bin halt kein sonderlich zuverlässiger Mensch.“
John lachte.
„Also waren sie die ganze Nacht zuhause?“
„Ja, die ganze Nacht. Jetzt wollen sie sicher so eine Art Alibi.?“
„Nein, das ist schon in Ordnung.“ John atmete beruhigt aus.
„Können sie mir vielleicht sagen ob Steve ihnen gegenüber jemals erwähnt hat, das ihm jemand gedroht hätte? Oder hatte er sonst irgendwelche Feinde?“
„Nein nicht das ich wüsste. Lassen sie mich aber kurz überlegen“ John versuchte fieberhaft sich an eine Situation zu erinnern die nützlich sein könnte, doch ihm fiel keine ein. Er sah die Frau wieder an und seine Gedanken bewegten sich sofort wieder in eine bestimmte Richtung. Aber diese Gedanken verwarf er umgehend wieder. „Nein, nein tut mir wirklich leid. Und falls da etwas war, dann hat er es mir auf jeden Fall nicht erzählt. Tut mir wirklich leid“
„Hm. In Ordnung. Das wäre dann alles, sollten wir weiter Fragen haben, dann werden wir uns wieder bei ihnen melden. Lassen sie uns dann aber bitte nicht so lange in diesem stinkenden Flur stehen„
witzelte der Detektive und ging mit seiner Kollegin Richtung Tür, öffnete sie und verschwand mit den Worten:
„Auf Wiedersehen Mr. Rivers und falls ihnen doch noch etwas einfällt, ich habe ihnen meine Karte auf dem Tisch liegen lassen.“
Die Tür schloss sich, John drehte sich zum Tisch und hob die Karte auf.
Detektive Paul Hastings, Stainswiev Police Department, Telefonnumer: 555-85-8963-183.
“Der hat mir wohl nicht zugehört als ich sagte das Telefon ist defekt. Jetzt brauch ich erst mal nen Kaffee.“


Kapitel 2

Dies Nacht konnte John etwas besser schlafen, was hauptsächlich daran gelegen haben dürfte, dass er keinen Whisky mehr hatte, welcher dafür gesorgt hätte, dass er sich wie auf einem Fischerboot im Ozean fühlte. Doch die seltsamen Träume fraßen sich auch dieses Mal in seinen Verstand. Es war dunkel, einige Meter vor ihm konnte er ein Licht erkennen, ganz schwach und je näher er dem Licht kam umso schwächer wurde es. Jetzt begannen sich vor ihm die Konturen einer Person zu zeigen. Langsam erkannte er auch wo er war. Er stand in dem kleinen Park, direkt neben seiner Lieblingsbank. Der Boden war nass, aber nicht vom Wasser. Er sah zu seinen Füßen und erkannte das er bis zu den Knöcheln in einem Brei aus Blut und Gedärmen watete. Als er seinen Kopf wieder zu der Gestalt drehen wollte war sie verschwunden. Ein Gelächter ertönte in der Dunkelheit, nicht aus einer bestimmten Richtung. Es schien von allen Seiten auf ihn zu zukommen. Voller Angst lief er ohne wirklich etwas erkennen zu können tiefer in den Park hinein. Und je weiter er hinein lief, desto klarer wurde ihm, dass dies nun nicht mehr der Park aus seiner Nachbarschaft war, die Umgebung erinnerte ihn eher an einen Wald in dem er sich als Kind einmal verlaufen hatte. Es lag ein seltsamer Gestank in der Luft. Feucht, modrig, es roch überall nach verfaultem Fleisch. Einige Meter vor ihm konnte er auf einer Lichtung jemanden erkennen, der ihn zu sich her wank. Obwohl er nicht das Bedürfnis verspürte sich dieser Person zu nähern, tat er es, so wie man im Traum oft Dinge tut die man nicht kontrollieren kann. Langsam konnte er die Gestalt erkennen. Es war Detektiv Hastings, der sich mit lebloser Mimik von John abwandte und wie versteinert über die Lichtung hinwegsah. John stand jetzt direkt hinter dem Detektiv, streckte seine Hand aus um ihn zu sich her zu drehen. Als er ihn berührte, schnellte der gesamte Körper zurück in seine Richtung und brach vor ihm zusammen. Was er da sah war nicht mehr als Detektiv Hastings zu erkennen. Ein Haufen verfaultes Fleisch, von Würmern befallen. John wich vor Erschrecken zurück und verspürte einen stechenden Schmerz, der sich durch seinen ganzen Körper zu winden schien. Als er an sich herunter sah, konnte er erkennen das die spitze eines großen Messer sich durch seine Bauchdecke gebohrt hatte. Unter Schmerzen brach er zusammen, konnte gerade noch die Stiefel einer Person erkennen die sich direkt vor ihn stellte, bevor alles um ihn herum Schwarz wurde und er völlig durchnässt aufwachte.
„Verdammt!“
Er fasste sich an den Bauch, blickte in alle Richtungen seines Schlafzimmers und zuckte Ruckartig zusammen als ein Blitz das Zimmer erleuchtete. Es hatte wieder angefangen zu Regnen.
„Jetzt reicht’s. Ich hab die Schnauze entgültig voll.“
John sprang aus seinem Bett, riss den Kleiderschrank auf, zog seine Reisetaschen heraus und begann hastig damit seine Klamotten hineinzustopfen.
„Diese Scheiß halt ich nicht mehr aus, wenn ich erst mal in Florida bin, ist alles wieder in Ordnung, dann hören diese verdammten Träume auf. Das liegt nur an dieser beschissenen Stadt. Die hat mich schon vom ersten Tag an kaputtgemacht.“
Er verbrachte die Zeit bis zum Morgengrauen damit alle seine Habseligkeiten zu verpacken und begab sich auf den Weg in die Werkstatt um seinen Wagen abzuholen.

Der Weg zur Werkstatt führte ihn an seinem altbekannten Lieblingsweg vorbei und so erreichte er auch zwangsläufig den Park. Schon bevor er über die letzte Straßenecke abbog, überkam ihn ein seltsames Gefühl. Es schien ihm als würde er unbeabsichtigt langsamer werden, Bilder seines Traums gingen ihm durch den Kopf. Kaum über die Ecke abgebogen, stockte ihm der Atem. Etliche Polizeiwagen, TV-Reporter und duzende Schaulustige scharten sich um den Eingang vor dem Park, das einzige das sie davon abhielt hinein zu stürmen waren Polizisten die hinter gelben Polizeiabsperrungen penibelst darauf Achteten dass es niemandem der nicht die Berechtigung dazu hatte, die Absperrung zu passieren.

John näherte sich zögernd der Menschenmenge. Ihn überkam ein ungutes Gefühl, zwischen all den Rot-Blau blitzenden Lichtern, sein Blick glitt durch die Menge, es kam ihm so vor als ob ihn alle anstarrten. Er war nicht die Art Mensch die es lange in einer solchen Menschenmenge aushalten konnte. Im Gegenteil, es bereitete ihm ein ungutes Gefühl was dazu führte keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Zögernd begann er einen der Menschen in der Menge anzusprechen:
„Entschuldigung. Ähm Entschuldigen sie bitte. Können sie mir vielleicht sagen was hier los ist?“
„Haben sie es den nicht gehört? In welcher Welt leben sie? Haben sie kein Fernsehen? Der Stainsview-Schlächter hat wieder zugeschlagen!“
„Was? Wer?“ ein ziemlich passender wenn auch geschmackloser Ausdruck das doch war. Stainsview-Schlächter.
„Der Stainsview-Schlächter!!! Diesmal hat’s einen von den Bullen erwischt. Den Einen, nah wie heißt der doch gleich. Ähm Detektiv Housling? Hislag? Hobking?“
„Hastings? Detektiv Hastings? John Hastings?”
“Ja genau Detektiv John Houslings. Sag ich doch! Der verrückte Geisteskranke hat ihn heute Nacht hier im Park abgemurkst. Soweit ich das hier so mitbekommen habe hat er ihn aufgeschlitzt wie ein Schwein. Also wenn sie mich fragen, der Typ muss wohl ein arbeitsloser Metzger sein. Diese Metzger waren mir noch nie sonderlich geheuer. Also jedes Mal wenn ich ein..“
„Entschuldigen sie bitte, ich.. habe..., ich muss... ich brauche ein Zeitu..“
„Vergessen sie’s hab ich mir schon besorgt, steht noch nix drin... Also in diesen Zeitungen steht doch sowieso nur noch Müll Ist doch reine Abzocke was die Verlage da mit einem treib..“ „Seid mal ruhig Leute!!!!! Seid mal ruhig!!!!! Da vorne redet ein Polizist mir der Presse!!!“ ertönte es aus der Menge.

Ein älterer Mann mit Vollbart im Gesicht, gekleidet in einen dunkelbraunen Anzug mit schäbiger Krawatte - er konnte nur ein Polizist sein, nur Polizisten tragen solche hässliche Krawatten - trat vor die drängelnden Menge aus Journalisten und Klatsch-Reportern, welche sich gegenseitig regelrecht wegschuppsten nur um an „vorderster Front zu kämpfen“. Ein Anblick wie man ihn nur von Schlussverkäufen oder dem erscheinen eines von diesen Harry dem Zauberer Romanen kennt.

Ein ziemlich heller ohrenbetäubender Ton klang aus den Boxen die vor den Übertragungswagen der Reporter aufgebaut wurden.
„Darf ich bitte um etwas ruhe bitten. Bitte..... Danke.“
„Was können sie uns über den Mord an Detektiv Hastings sagen?!?!?“
„Wenn sie mich bitte ausreden lassen würden?...Danke! Heute Nacht, zwischen ein Uhr und halb sechs, wurde Detektiv Paul Hastings, der leitende Ermittler im Mordfall von Steven Miller, allem Anschein nach in diesem Park ermordet. Ein Jogger fand ihn heute Morgen gegen halb Sieben, auf dem Hügel in der Mitte des Parks liegen. Dem Detektiv wurde..“
Der Mann zögerte einige Sekunden.
“..tut mir leid aber das können sie dem offiziellen Pressebericht entnehmen, welchen unsere Beamten jetzt unter ihnen verteilen werden....Was den Detektiv dazu veranlasste diesen Ort mitten in der Nacht aufzusuchen ist noch unbekannt. Wir bitten daher die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise. Hat irgendjemand den Detektiv in der vergangenen Nacht zwischen elf Uhr bis etwa sechs Uhr dreißig gesehen und wenn ja war er alleine oder in Begleitung. Ist jemandem vielleicht in der näheren Umgebung des Parks eine oder mehrere Personen aufgefallen, die sich verdächtig benahmen? Bei sachdienlichen Hinweisen wenden sie sich bitte an eine Polizeistation in ihrer Nähe. Danke. Mehr kann ich ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht mitteilen. Auf Wiedersehen.“

Unter aufdringlich geifernden Reportern, die wie wild mit ihren Mikrofonen herumfummelten als ob sie dem Mann damit durch die Nasenlöcher bis ins Gehirn bohren wollten und unter einem Blitzgewitter von Fotoapparaten verschwand er hinter einem der Polizeiwagen.

„Was für ein Scheiß geht hier ab? Was ist hier eigentlich los?“
John stolperte einige Schritte zurück und rempelte eine der Personen, einen älteren Herren an, welcher beinahe umgekippt wäre, hätte ihn nicht eine Frau hinter ihm gerade noch aufgefangen. Ohne sich zu entschuldigen, lief John davon.
„Das ist alles nur ein Zufall. Ja ein dummer Zufall. Vielleicht sah der Mann in meinem Traum dem Detektiv nur sehr ähnlich. Ja, es war gar nicht der Detektiv. Er war es nicht.“
John versuchte sich selbst zu belügen, schaffte es aber nicht, schließlich konnte er das Gesicht des Detektivs klar und deutlich erkennen.
„Alles nur Zufall John. Mach dich nicht verrückt. Davon kannst du nicht gewusst haben, schließlich kannst du nicht in die Zukunft sehen. Du hast nur den Mord an deinem Freund verarbeitet und weil du Hastings getroffen hast, hat dein Gehirn nur alle Ereignisse der letzten Tage verarbeitet. Alles nur Zufall. Denk an was schönes, sieh der die kleine Katze da vorne an, ist die nicht schön?“
Nein das war sie nicht, die Katze war hässlich, in diesem Augenblick wären sogar alle Frauen in sämtliche Herrenmagazinen hässlich gewesen, selbst wenn sie ihm seine wildesten Träume erfüllen würden.
„Verdammt wo bin hier? Was ist das für ne Straße?“
Als er sich umblickte, erkannte er ein Uhr an einem der Geschäfte. Er hatte zwar keine Ahnung wann er von zuhause losging, doch kam es ihm so vor als ob er einige Stunden damit verbracht hätte sich selbst einzureden was völlig unrealistisch war und zwar während er planlos durch die ganze Stadt lief, und die Stadt war groß. Diese Gegend kannte er überhaupt nicht, über die Häuser hinweg starrend versuchte er das Dach seines Hauses zu erkennen, nur ein verzweifelter Versuch das beste aus seiner Situation zu machen. Trotz oder gerade wegen alldem was in den letzten Stunden passierte war sein Verlangen danach die Stadt zu verlassen noch größer.

Mit der Hilfe einiger Anwohner von denen ihm die meisten ohne zu zögern, freundlich und zuvorkommend den Weg zur Werkstatt wiesen, kam er am späten Nachmittag, leicht entnervt, was verständlicher aber hauptsächlich an den Ereignissen der letzten Tag lag, dort an. „Big Mikes Auto-Hospital Wir machen aus ihrem Übel `nen richtig Geilen Kübel“ prangerte das große Schild über dem Eingang zur Garage an. Der Typ dem die Garage gehörte war ein witziger Mann, zumindest hielt er sich selbst für einen. Für John war er eher ordinär. Er hätte seinen Wagen auch lieber zu einem etwas seriöserem Schrauber gebracht aber die Geldnot zwang ihn zu diesem Schritt, auch wenn er schon befürchtete sein treues Vehikel nie wieder zu sehen. Die verwendete Wortwahl des Schilds spiegelte auch das innere der Werkstatt wieder. Scheinbar war Big Mike kein Verfechter von Sauberkeit und Ordnung. Als John das erste Mal hier war um seinen Wagen abzugeben sah er die Werkstatt nicht von innen, Big Mike fing ihn draußen auf dem Parkplatz ab, doch dieses Mal sah er das Grauen in all seinen Fassetten. Die Luft roch übel, ein Gemisch aus Schmiermitteln, Schweiß, Metall und Autolack. Big Mike lebte wohl nicht sonderlich gesund hier drin. Alte Stofflappen in Pfützen aus Öl, als ob jemand versucht hätte sie die Pfützen damit aufzusaugen, ein Versuch der von Erfolg gekrönt wäre, wären die Lappen größer und die Pfützen kleiner. Alte verbogenen Schraubenschlüssel und anderes Werkzeug das John noch nie sah, selbst nicht im Werkzeugladen seines Vaters, lag über alte Werkbänke verteilt. Berge aus Autoreifen und alten Motoren versperrten ihm den kürzesten Weg zum Büro. Eigentlich wäre der Begriff Büro nicht sehr passen gewählt, bestand es doch nur aus einem Tisch am anderen Ende der Werkstat. Und selbst der sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen auf ihm eingeschlagen.
„Hallo?! Big Mike?!”
“Jau, was los? Oh sie sinds! Sie sind der Typ mit dem ähh grünen Doge. Ähmm der Wagen is... noch nicht so ganz fertig.“
„Oh nein, kommen sie. Sie hatten eine Woche Zeit. Was hab...“
„Heute Abend is er fertig. Das verspreche ich ih..“
„Was soll das heißen? Heute Abend? Sie hatten eine Woche Zeit. Eine Woche!!!! Was haben sie mit der Kiste gemacht, sie sollten mir doch nur die Bremsen wechseln! Was? Was sind sie verdammt noch mal für ein... bescheuerter... Pfuscher?“
„He!! Immer langsam. Passen auf was sie sagen, sonst stopf ich ihnen meinen Schraubenschlüssel quer in die Fresse.“
„Ähh... Schon gut, war nicht so gemeint. Ähh. Entschuldigung. Ist.. Ist nicht gerade mein Tag heute.“
„Hmm Ok! Also heute Abend is er fertig. Morgen früh können sie in holen, das Verspreche ich ihnen.“
„Also gut. Dann Morgen früh.“
John verlies sichtlich entnervt die Werkstatt.
„Seltsamer Typ. So ein Arschloch.“
Flüsterte Big Mike vor sich hin, während er John nach sah und sich die verschmierten Hände an einem Lappen abwischte.


Kapitel 3


Am späten Nachmittag betrat John den Flur seiner Wohnung, überzeugt dass der Tag gar nicht mehr schlimmer werden könnte, wurde jedoch sehr schnell eines bessere, als ihn am Fuß der Treppe seine Nachbarin, eine zurückhaltende, unscheinbare Frau, dicke Hornbrille im Gesicht, etwa in seinem Alter, abfing. Sie war erst vor 3 Monaten in die Wohnung gegenüber seiner eingezogen. John hatte schon ein paar mal mit ihr geredet, eher der Smalltalk, wie man ihn mit einem Nachbarn hat. Man trifft sich im Flur und redet kurz miteinander. Völlig belanglosen Quatsch eben.
„Mr. Rivers. Ähmm.“
„Kathlin. Ich habe ihnen doch schon mindestens hundert mal gesagt, nennen sie mich John.“
„Ähh ja, John.. Hää“
Kathlin grinste verschmitzt.
„Da oben warten zwei Polizisten auf sie. Die haben mir ein paar Fragen gestellt. Wollten wissen wo sie sind. Ob ich sie die Nacht die Wohnung habe verlassen sehen. Habe denen gesagt das ich sie ihre Wohnung erst heute morgen habe verlassen sehen. Haben sie etwa Probleme? Haben sie ihre Strafzettel nicht bezahlt?“
„Nein, Kathlin, nein. Ähmm, das ist alles nur ein Irrtum,“ e
ntgegnete John ihr lächelnd, während er bereits die Treppe hinauf lief.

Ein Streifenbeamter und die Frau von gestern, erwarteten ihn bereits vor seiner Haustür.
„Mr. Rivers, wir versuchen schon den ganzen Tag sie zu erreichen. Wir müssen dringend mit ihnen sprechen.“
Die Polizistin bemerkte Kathlin, welche am anderen Ende des Flurs über die Ecke spähte. „Gehen wir besser rein. So nett ihre Nachbarn auch sein mögen, aber das sollten wir besser unter sechs Augen besprechen.“
Und die beiden folgten John in seine Wohnung, schlossen die Tür hinter ihnen und ließen ihm nicht einmal die Zeit sich hinzusetzten.
„Mr. Rivers ich brauche ihnen ja wohl nicht zu erzählen, was vergangene Nacht passiert ist? Ihre Nachbarin Miss Kathlin Holdings erzählte uns sie hätten ihre Wohnung erst heute Morgen verlassen?“
„Ja, heute morgen erst. Ich wollte meinen Wagen aus der Werkstatt abholen, der Weg führte mich am Park vorbei, dort habe ich zwangsläufig mitbekommen was.... Schrecklich diese Sache. Ich war ja schon immer der Meinung , dass in dieser Stadt lauter Bekloppte rumlaufen. Deshalb will ich ...“
John konnte gerade noch den Satz unterbrechen. Wenn er denen jetzt sagen würde, dass er so schnell wie möglich aus der Stadt wollte, würden sie in wahrscheinlich zum Hauptverdächtigen erklären und gleich auf der Stelle verhaften.
„Deshalb wollen sie was?“
„Ähm... Deshalb will ich so .. selten aus meiner Wohnung.“
„Hmm, so selten aus ihrer Wohnung, ja ich verstehe. Nun wie gesagt, sie haben ihre Wohnung erst heute morgen verlassen? Kann das wer bestätigen?“
„Miss Holdings hat ihnen doch..“
„Miss Holdings teilte uns lediglich mit sie hätte sie heute morgen aus dem Haus gehen sehn.“ „Wie gesagt ich habe das Haus heute Morgen erst verlassen. Ich habe die ganze Nacht geschlafen.“
Die Polizistin begann einen Rundgang durch die Wohnung und ein Blick ins Schlafzimmer weckte ihr Interesse.
„Sie wollen doch nicht etwa verreisen?“
„Ich wollte meine Eltern besuchen, in Florida. Hab sie schon lange nicht mehr geseh..“
„Nun Mr. Rivers, ich will ehrlich zu ihnen sein. Sie sollten die Stadt in den nächsten Tagen besser nicht verlassen.“
„Verdächtigen sie mich etwa meinen Freund und den Detektiv ermordet zu haben?“
„Haben sie es?“
„Nein, verdammt noch mal. Ich habe weder Steve wie ein Schwein aufgeschlitzt noch habe ich dem Detektiv ein Messer in den Bauch gerammt.“
„Woher wissen sie wie der Detektiv ermordet wurde?“
„....Ich... habe es in den Nachrichten gehört.“
„Wir haben die Art seiner Ermordung der Presse noch nicht mitgeteilt.“
„...Dann.. habe ich.. nur geraten, ich bitte sie, was soll das hier?“
„Mr. Rivers an ihrer Stelle würde ich vorsichtig sein, was ich in nächster Zeit mache. Sie haben sich gerade eben auf meiner Verdächtigen-Liste nach oben katapultiert. Verlassen sie die Stadt in den nächsten Tagen nicht. Haben sie mich verstanden?“
John nickte widerspenstig. Die Polizisten machten sich auf den Weg die Wohnung zu verlassen, öffneten die Tür,
„Ach und Mr. Rivers eine Letzte Frage hätte ich da noch. Diese Autowerkstatt, wie heißt die? „Big Mikes Auto Hospital“
„Ah ja. Danke“ „Wir werden sie im Auge behalten Mr. Rivers“ gingen nach draußen und schlossen die Tür wieder hinter sich.

Plötzlich fand John die Frau gar nicht mehr so anziehend. Er trat zum Fenster und beobachtete die beiden während sie in einen schwarzen Wagen stiegen und davon fuhren und ließ seinen Blick nicht von ihnen ab bis sie über die Ecke aus seinem Blickwinkel verschwanden. Er sah noch einen Augenblick weiter aus dem Fenster starrte das Twisting Eagle an, welches er unmittelbar danach aufsuchte.

Die Ereignisse der letzten Tage hätten selbst den überzeugtesten Nichttrinker dazu gebracht sich bis zur Unterlippe wegzukippen. Beim Betreten der Bar, erinnerte er sich daran was beim ersten und bisher letzen Besuch passierte. Steve und er hatten etwas zuviel über den Durst getrunken und amüsierten sich prächtig in dem Schuppen, scheinbar begeisterte das aber einige der dunklen Gestalten da drin weniger und es letztendlich endeten die beiden im Krankenhaus mit einigen Platzwunden. Noch im Krankenhaus hatte er sich geschworen nie wieder ins Eagle zu gehen, dass war aber bevor jemanden seinen besten Freund abstach und man ihn plötzlich als zweifachen Mörder beschuldigte. Zwischen all den Gestalten und dem Nebel aus Zigarettenrauch hindurch, tastete er sich seinen Weg Richtung Tresen und setzte sich auf den einzig freien Hocker.
„Siehst aus als könntest was vertragen was dir mal so richtig die Sorgen aus dem Kopf bläst.“ John nickte zustimmend.
„Ich hab genau das Richtige für dich.“
Und der Barmann begann aus sämtlichen Flaschen etwas in ein Glas zu schütten. Viele der Flaschen waren erst gar nicht beschriftet und selbst bei denen mit Aufschrift zweifelte John daran, dass deren Aufdruck wirklich Rückschlüsse auf den Inhalt gab. Der Barmann war mittlerweile fertig mit der Giftmixtur, Einem Whisky Glas bis zur Hälfte gefüllt mit unerkennbar brauner Pampe. Der normale Menschenverstand müsste eigentlich davon abraten so etwas in sich hineinzugießen, doch den hatte er scheinbar in seiner Wohnung zurückgelassen. Und so saß er da den Rest des Abends und trank ein Glas nach dem anderen in sich hinein, schien es doch wirkungslos zu bleiben, zumindest bis zu dem Zeitpunkt als er aufstand nur um unmittelbar danach gleich mit dem Kopf voran über den Tresen zu kippen.

Der Weg Rückweg in seine Wohnung erwies sich als weitaus schwerer, als er dachte. Jeglicher Versuch gerade aus zu laufen wurde von seinen sich ständig kreuzenden Beinen zunichte gemacht. Und wäre sein Blickwinkel nicht auf einige Grade vor ihm begrenzt, würde er auch nicht andauernd über sämtliche Tische und Stühle stolpern. Unmittelbar nach dem er das Etablissement verlassen hatte, konnte er sich gerade noch an einem Laternenmasten festklammern während er den kompletten Inhalt seines Magens der Straße übergab um unmittelbar danach den langen und beschwerlichen Weg in seine Wohnung fortzusetzen. In eben dieser angelangt fiel er auf seine Couch und noch während des Falls schlief unter heftigem hämmern seines Schädels ein.

Die meisten Träume dieser Nacht waren geprägt vom Alkohol. Bis auf eben einen Traum vor dem er sich am meisten fürchtete.

Es klopfte an der Tür, welche bis auf das Fehlen das Türspions identisch mit der echten war. Das Klopfen wurde langsam zunehmend zu einem Kratzen. Ruckartig öffnete John die Tür, da war nichts. Nur ein langer Gang in dessen Ferne eine weitere Tür wartete. Ein Windzug wehte durch den Gang, der Wind schien nach ihm zu rufen. John lief den Gang entlang, drehte sich noch einmal kurz um, doch die Tür war verschwunden, es gab nun bis auf die Chance aufzuwachen nur noch die Flucht nach vorne. Obwohl John Schritt für Schritt und Meter um Meter zurücklegte wurde der Gang nur unerheblich kürzer. Und immer wieder schien der Wind seinen Namen zu rufen. Als er letztendlich vor der Tür stand, konnte er klar Blutspuren am Knauf erkennen. Er wollte die Tür nicht öffnen, dies schien aber jemand anders für ihn zu erledigen. Die Tür öffnete sich und dahinter befand sich die Werkstatt von Big Mike. Big Mike selbst stand auf der anderen Seite der Werkstatt mit dem Rücken zu John. Der Weg zu ihm wurde von einer Mauer aus Autoreifen versperrt. Die beiden waren aber nicht allein. Da war noch jemand oder etwas. Ein dunkler Nebel manifestierte sich langsam zu einer schattenhaften Gestalt, welch sich langsam Big Mike näherte. John versuchte ihn zu warnen, doch brachte er kein Wort heraus. Ihm schienen die Stimmbänder zu fehlen. So konnte er nur regungslos dastehen und zusehen, wie die grauenhaften Dinge ihren Lauf nahmen. Nachdem die Gestalt ihr Ritual an Big Mike vollendet hatte, drehte sie den Kopf zu John, dort wo eigentlich ihre Augen sein müssten, triefte nur Blut aus zwei Löchern im Gesicht und obwohl sie keinen Mund hatte, verhöhnte sie John mit ihrem höllischen Lachen. In diesem Moment ertönte wieder der Wind, welcher aus dem Gang heraus, an John vorbei, quer durch die Werkstatt und letztendlich direkten Weg auf die Gestalt nahm. Welche sich unmittelbar unter kreischendem Gelächter in ihm auflöste. Just in diesem Augenblick veränderte sich der Wind zu einem Tiefschwarzen Nebel, welcher nach und nach alles in sich hüllte und zu verschlingen schien. John nahm reflexartig direkten Weg zurück in den Gang, konnte aber dem Nebel nicht entkommen und wurde letzten Endes von ihm verschlungen. Kurz bevor das dunkle Schwarz ihn ertickte, wachte tief schreiend auf.

Obwohl er es immer noch für unmöglich hielt, war ihm klar was sich diese Nacht ereignete und auch wenn sein Menschenverstand ihm davon abriet, machte er sich durch die vom Mond erleuchtet Nacht auf den Weg zur Werkstatt.

Die Nacht war kalt, Nebel stieg aus den Kanalschächten aus und setzte sich über die Straßen. Der Boden war nass, es musste die halbe Nacht geregnet haben. John ging erst langsam, hatte aber das seltsame Gefühl als würde ihm jemand durch die Nacht folgen. Er hörte Schritte die hinter sich, hörte wie sie durch die am Boden verteilten Pfützen tapsten. Doch jedes mal wenn er sich Ängstlich umdrehte sah er nichts. Und jedes Mal wenn er sich umdrehte begann er schneller zu laufen und die Schritte schienen ihm ums so schneller zu werden je schneller auch er wurde. Er war nun unmittelbar vor der Werkstatt. Die Schritte hinter ihm hatten aufgehört. Hier stand er nun. Mit schweren Schritten näherte er sich der Eingangstür, welche einen Spalt offen stand und öffnete sie langsam Millimeter um Millimeter, trat hinein ging den Gang bis zu Werkstatt entlang. In der Werkstatt brannte Licht. Das gefiel ihm nicht. Was wenn Big Mike da drin am Boden lag, wollte er das wirklich sehen, könnte er diesen Anblick ertragen? Er hörte Geräusche, etwas oder jemand hämmerte und kratzte auf Eisen. Er war nun fast da und konnte mittlerweile auch jemanden erkennen der mit dem Rücken zu ihm an einer Werkbank stand. Es war Big Mike. Beruhigt atmete John, mit geschlossenen Augen und gesengtem Kopf aus. Doch plötzlich konnte er wieder den Wind hören welcher seinen Namen zu rufen schien. Noch ehe er seinen Kopf wieder anhob, schrie Big Mike aus als ob er den Teufel persönlich vor sich stehen hatte und im selben Moment brach John zusammen als ihn etwas kräftig auf den Hinterkopf schlug.

„Mr. Rivers wachen sie auf. Wachen sie auf.“
Detektiv Swanson klatschte ihm mit der Handfläche auf die Wangen.
„Jetzt wachen sie endlich auf!“
John öffnete langsam die Augen.
„...Was..? Ahh ..mein.. Kopf! Detektiv? Was .... machen sie hier?“
„Ich bin ihnen gefolgt als sie ihre Wohnung verließen. Habe ihnen doch gesagt ich würde sie im Auge behalten. Was ist hier drin passiert? Ich habe die Werkstatt nur ein paar Sekunden hinter ihnen betreten. Also was ist hier drin los?“
John drehte seinen Kopf unter hämmernden Schmerzen nach allen Seiten, während er sich mit der Hand die Beule am Hinterkopf hielt.
„„Wo ist Big Mike? Wo ist er? Geht es im gu... Ohm mein Gott!“
John wurde ganz übel, als er in der Nähe der blutverschmierten Werkbank etwas in einer Lache aus Blut liegen sah.
„Ist das..?“
Johns Stimme verstummte. Er hatte die verzweifelte Hoffnung, dass, würde er es nicht aussprechen, alles nicht wirklich passiert sei.
„Ja ich fürchte das ist er",
sagte die Polizistin ein wenig sanfter, wandte ihren Blick vom Körper des Toten ab, sah John an John an und fuhr mit kühler Professionalität fort:
„Oder was noch von ihm übrig geblieben ist. Also würden sie mir jetzt bitte verdammt noch mal endlich sagen was hier drin passiert ist?!?!"

„Ich weiß es verdammt noch mal nicht!!!“
John merkte, wie ein hysterischer Unterton in seine Stimme trat.!!!
„Warum haben sie mitten in der Nacht ihre Wohnung verlassen? Sie sind ja ganz schön gerannt, hatte richtige Schwierigkeiten mit ihnen Schritt zu halten.“
„Also waren sie das? Sie sind mir gefolgt? Oh Gottseidank! Und ich dachte schon, ich würde den Verstand entgültig verlieren“,
entgegnete er ihr erleichtert.
„Ja ich bin ihnen gefolgt, aber das ist jetzt uninteressant. Wieso sind sie mitten in der Nacht in die Werkstatt gelaufen? Wieso? Und wer hat das getan?!“
Sie deutete auf den Kadaver rechts von ihnen.
„Hören sie ich weiß das muss sich irgendwie seltsam anhören aber seit mein Freund ermordet wurde da...“
„Da was? Mr. Rivers? Was?!?!
“Da.. habe ich diese Träume.“
„Träume?“ Jetzt erzählen sie mir bloß nicht ich bin ihnen den ganzen Weg bis hier nachgelaufen nur weil sie schlecht geträumt haben!“
entgegnete ihm Swanson mit beirrtem aber doch deutlich erzürntem Unterton.
„Jetzt hören sie mir doch erst mal zu. Gestern Nacht habe ich von Detektiv Hastings geträumt! Und diese Nacht habe ich von Big Mike geträumt. Versuchen sie nicht es zu begreifen, das tue ich nicht einmal selbst. Und wenn sie mir nicht glauben wollen, dann kann ich das verstehen. Also bitte verhaften sie mich wenn sie wollen. Aber ich habe diese Menschen nicht ermordet!!!“
John schrie die Polizistin verzweifelt an.
„Wissen sie was Mr. Rivers? Ich glaube ihnen... fürs erste.“
„Sie glauben mir?!“
„Ja. Ich weiß zwar nicht was hier drin passiert ist, aber sie wären unmöglich fähig gewesen, das in so kurzer Zeit zu tun.“
Sie deutete wieder auf die Leiche.
„Ich kann mir ehrlich gesagt auch gar nicht vorstellen, dass es überhaupt einen Menschen gibt, der zu so etwas im Stande ist. Und wenn doch, dann muss er noch hier drin bei uns sein, denn ich habe niemanden die Werkstatt verlassen sehen.“
Sie zog ihre Waffe aus dem Halfter und begann die Werkstatt abzutasten, doch da war nichts. „Es ist wohl besser wenn wir von hier verschwinden. Ist das ihr Wagen?“
„Ja, ist er.“
John suchte die Werkstatt mit den Augen nach den Schlüsseln ab. Sie hingen an der Wand direkt hinter ihm. Er griff sich die Schlüssel vom Brett an der Wand.
„Gut, ich rufe auf dem Revier an und sage sie sollen einen Trupp herschicken. Und wir beide fahren jetzt erst mal ins Krankenhaus. Die Beule da sieht nicht gerade gesund aus.“
Swanson betrachtete die Erhebung an Johns Hinterkopf leicht angeekelt.
„Nein. Nicht nötig. Das wird schon wieder.“
„Na gut. Wie sie meinen. Dann werden wir beide direkt zum Revier fahren.“
John sah sie erschüttert an.
„Keine Angst. Ich werde sie schon nicht verhaften. Können sie fahren? Oder soll ich..“
„Tun sie sich keinen Zwang an.“
Er warf ihr die Schlüssel zu. Die beiden warfen einen letzten Blick auf Big Mikes Überreste
„Wissen sie Detektiv, irgendwie fand ich sowieso dass er ein riesengroßes Arsc..“ John unterbrach sich selbst, er erinnerte sich an etwas, dass sein Großvater ihm einmal gesagt hatte.
„Johny mein kleiner, sprich niemals böse über tote Menschen!“
Er konnte sich seinen Großvater regelrecht vorstellen, wie er ihn mit erhobenem Zeigefinger und grimmigem Gesicht abmahnte, anschließend aber mit Bonbons verhätschelte.
„Ach Opa ich wünschte du wärst jetzt hier, du wüsstest bestimmt was ich machen sollte.“
Er blickte in den Himmel, welcher zwar durch das Dach der Garage versperrt war, aber er glaubte fest daran, sein Großvater würde ihn hören.
John drückte auf einen Bedienknopf links neben der Garagentür, diese öffnete sich langsam unter unangenehmen Quietschen. Er bestiegen den Wagen auf der Beifahrerseite und der Wagen fuhr los. Der Detektiv kam mit dem Karren drei Meter bevor der Motor seinen Dienst versagte. „He was machen sie mit meinem Auto? Geben sie bitte etwas mehr Gas, beim losfahren!“
„Ich werd`s versuchen.“
Entgegnete sie ihm lächelnd. Und so fuhren sie, anfangs noch unter Bocksprüngen, langsam die Straße entlang, Richtung Polizeirevier.

„John? Ich darf sie doch so nennen oder?“
„Wenn ich sie Angela nenne darf?“
entgegnete er ihr.
„Können sie mal kurz das Lenkrad halten?“
Sie tastete in ihren Taschen nach etwas. Zog ein Päckchen Zigaretten heraus, nahm eine aus dem Päckchen, steckte sie in den Mund, holte das Feuerzeug aus der anderen Tasche und zündete den Glimmstängel an.
„Sie rauchen? Ist ne schlechte Angewohnheit.“
„Oh. Bitte hören sie auf. Sie hören sich schon fast an wie meine Mutter. Ich wollte eigentlich auch aufhören, aber nach allem was sie mir erzählt haben... ist es sowieso wahrscheinlicher das ich so Ende wie Big Mike. Irgendwie scheint jeder den sie kennen so zu Enden.“
Entgegnete sie ihm mit einem leicht sarkastischem Unterton und übernahm das Steuer wieder.
„Wir sind gleich da. Und dann erzählen sie mir noch einmal in aller Ruhe was das mit ihren Träumen auf sich hat.“
Und die restliche Zeit bis zum Revier sah John mit besorgtem Blick aus dem Beifahrerfenster seines Wagens, ständig diesen blutigen Blick in seinem Kopf. Er fürchtete sich schon jetzt davor die nächste Nacht wieder träumen zu müssen, und bekam bei dem Gedanken daran eine Gänsehaut.
„Wer ist wohl der nächste?“
Ein geschmackloser aber zugleich auch berechtigter Gedanke.
„Vielleicht sie?“
besorgt und nachdenklich sah er Angela an.
„Ah da sind wir ja. Kommen sie John. Mögen sie Kaffee? Als ich kann jetzt einen vertragen. Ach was red ich denn da. Ich kann jetzt ne ganze Kanne vertragen. Am besten schwarz und ohne Zucker.“
Und während sie diese Worte sprach stieg sie aus dem Wagen und lief die Treppen hinauf die zum Eingang des Reviers führten. John zögerte noch einen Augenblick, bevor er die Beifahrertür öffnete, ausstieg, vor den Treppen anhielt und seinen Kopf nach oben neigte. Eine Armee von Streifenwagen parkte links und rechts neben der Eingangstreppe. Es war ein großes Gebäude, mit Backsteinfassade, sehr alt, mit barocken Verzierungen über der doppelflügliegen Eingangstür, von den Angela eine aufhielt und auf ihn wartete.
„John kommen sie schon. Worauf warten sie?“
Langsam bestieg er die Treppe und schriet durch die Tür. In einen großen Vorsaal. Es roch nach frischer Farbe, in einigen Ecken standen noch immer Farbeimer des Maler, es muss vor kurzem renoviert worden sein. Angela durchschritt einen der vielen Metalldetektoren, welche vor der Haupttreppe des Flurs standen und penibelst von Beamten bewacht wurden. Sie zog John durch den Detektor hindurch, welcher sogleich ein piependes Signal von sich gab. Wimmelte die Polizisten aber durch vorzeigen ihrer Marke ab, als wollte sie sagen, ist schon in Ordnung Jungs, der gehört zu mir.
„Kommen sie, wir müssen die Treppen rauf in den zweiten Stock. Da ist mein Büro und der Kaffeeautomat.“
Die oberen Etagen glichen der Haupthalle gar nicht. Hier waren die Maler das letzte mal scheinbar vor 10 Jahren. Die Wände waren verdreckt, Putz fehlte an einigen Ecken, die Türstöcke waren angeschlagen. Scheinbar wurden hier oft Gegenstände durch die Räume getragen. Eine große Halle war vor ihnen. Man hatte sie zu einem Großraumbüro umfunktioniert. Die meisten der Schreibtische waren schon besetzt. Angela zog John zwischen den Büroabteilen hindurch, zu einer Tür auf der anderen Seite der Halle. Ein Schild klebte darauf: Detektiv Angela Swanson. Sie öffnete die Tür. Das Büro, war ordentlich aufgeräumt. Nur einige Akten lagen auf der rechten Seite des Schreibtisches. Einige Stifte steckten in Stifthaltern wie man sie in jedem Schreibwarenladen bekam. Bilder ihrer Familie standen neben dem laufenden Computer. An der Wand hingen Bilder aus ihrer Akademiezeit, darunter Aktenschränke und auf einem von ihnen stand die angepriesene Kaffeemaschine, welche schon bis obenhin gefüllt. Scheinbar lief das Ding die ganze Zeit, was sicherlich auch von Vorteil war, besonders in Situationen wie dieser. Angela machte sich eine Tasse voll, nahm einen kräftigen Schluck und fiel völlig entschöpft in ihren Bürostuhl.
„Setzen sie sich Steve, sie machen mich ganz nervös.“
Sie zeigte auf einen der Stühle auf der anderen Seite des Tischs, kramte in ihren Schubladen nach einer Kopfschmerztablette, welche sie mit einem weiteren Schluck Kaffee nach unten würgte.
„Also legen sie los.“
John begann zu erzählen. Er erzählte ihr davon wie er vor zwei Tagen das erste Mal aus der Zeitung vom Mord an seinem Freund erfuhr und den Träumen die er seit dem hatte. Angela unterbrach ihn kein einziges Mal, verschlang gespannt jedes Wort das er ihr erzählte. Sie konnte nicht glauben wie ausführlich er alles beschrieb, wenn man die unlogischen Wirren seiner Träume wegließ, konnte man fast meinen er sei wirklich jedes Mal dabei gewesen. John tat es sichtlich gut, diese Träume mit jemandem zu teilen ohne gleich als verrückt abgestempelt zu gelten und jeden Augenblick befürchten zu müssen in eine Anstalt gebracht zu werden.
„Also das klingt ja schon fast, als hätten sie das aus einem richtig guten Horrorroman.“ Beide hätten sicher gerne gelacht, wäre die Situation nicht so ernst gewesen.
„Da gibt es nur eins, was ich nicht verstehe. Warum haben sie vom Mord ihres Freundes nicht auch schon vorher geträumt? Und warum hatten sie nicht schon früher solche Träume? Oder hatten sie solche schon mal?“
„Nein. Ich glaube an so eine abgefahrene Scheiße könnte ich mich erinnern.“
John schüttelte verzweifelt den Kopf.
„Ich habe diese Träume wirklich erst seit den letzten Tagen.“
„Auf jeden Fall muss das ganze irgendwie mit ihnen zusammen hängen. Sie kannten alle drei Mensche die ermordet wurden. Sie sind der Schlüssel zu dem ganzen. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wo das dazugehörige Schloss ist.“
Und sie kramte wieder in ihren Schubladen und holte ein Telefonbuch hervor. Mit einem suchenden Blick begann sie darin zu lesen.
„Ü..Ü..Ü.. Ah da.. Übersinnlich.. Madame Lolette, ihre Spezialistin in übersinnlichen Dingen.“
John hob ungläubig eine Augenbraue,
„Das ist doch nicht ihr ernst oder?“
„Haben sie einen besseren Vorschlag? Dann lassen sie mal hören. Ich bin gespannt.“
„Nein tut mir leid. Versuchen wir´s.“
Angela trank hastig den Rest aus ihrem Becher, stand auf, öffnete die Tür und machte eine weisende Handbewegung welche John zeigen sollte „Du zuerst“. Ihr Vertrauen in ihn schien wohl noch von vielen Zweifeln geprägt. Der Weg der beiden führte wieder durch das Großraumbüro, welches nun mittlerweile auch schon bis zum Rand mit Menschen gefüllt war, die Treppen hinunter, durch die große Haupthalle, deren Anblick für John nicht weniger Aufregend war als vor einer halben Stunde. John lief schon in Richtung seines Wagens, als ihn Angela zurück pfiff.
„Sie glauben doch wohl nicht im ernst, dass ich noch mal mit der Mühle fahre?“
Sie streckte ihre rechte Hand aus, drückte auf etwas in ihrer Hand, was zur Folge hatte, dass eine der vielen schwarzen Limousinen auf dem Parkplatz diesen typischen Ton, begleitet von blinkenden Lichtern, erzeugte.
„Wow. Darf diesmal ich fahren?“
„Nein!“
„Ach kommen sie schon. Ich hab sie auch mit meinem Wagen fahren lassen.“
„Nein. Einsteigen!“
„Jetzt lassen sie mich schon. Ich wird auch ganz Vorsichtig fahren.“
„Nein. Steigen sie ein oder ich erschieße sie.“
„Das dürfen sie doch gar nicht.“
Antwortete John mit einem ungläubigen Unterton.
„Wollen sie’s wirklich drauf anlegen?“
Entgegnete ihm Angela und ohne ein weiteres Wort zu sagen stieg John blitzschnell in das Vehikel. Der Wagen roch noch neu, auf den Sitzen waren ganz im Gegensatz zu Johns Doge keine Flecken von Fast Food.

Eine knappe Stunde waren sie im Morgenverkehr der Stadt unterwegs, bevor sie an Madam Lolett´s Laden vorfuhren. Er lag in einem abgelegenen Viertel der Stadt, dass einige Jahre zuvor noch mit einer abwechslungsreichen Einkaufspromenade aufwartete. Doch die allgemeine Wirtschaftskrise machte auch vor dieser Stadt nicht halt.
„Treten sie nur ein wenn sie bereit sind die bekannte Welt zu verlassen und das für das Auge verborgenen zu entdecken. Klingt vielversprechend“,
scherzte John. Sie öffneten die Ladentür, ein Geruch aus Weihrauch und seltsamen Kräutern wehte ihnen entgegen während sie den nur durch Kerzen erleuchteten Gang in eine Art Vorraum kamen. Die Wände waren voll von unlesbaren Zeichen und Runen in allen nur erdenklichen leuchtenden Farben. Von der Decke hingen duzende Traumfänger und andere Dinge um böse Geister zu vertreiben. Die Regale an den Wänden standen voll mit Schrumpfköpfen, abgefüllten Violen und antiken Büchern. Und zwischen all den faszinierenden und zugleich erschreckenden Dingen stand ein unscheinbarer Tresen und auf ihm ein kleiner chinesischer Miniatur Gong, welchen Angela gerade schlagen wollte, als aus dem Hinterzimmer eine beruhigende Stimme ertönte.
„Kommen sie. Ich habe sie bereits erwartet.“
John sah Angela leicht überrascht an, als die beiden das Hinterzimmer betraten, in dem noch mehr Traumfänger von der Decke hingen und noch mehr antike Bücher und mystische Utensilien in Regalen lagen. In einem alten Sessel saß eine noch ältere Frau. Ihr leuchtend weißes Haar hing ihr ins Gesicht und verdeckte ihre Augen, welche die selbe Farbe zu haben schienen. Auf ihrer Schulter krümmte sich eine weiße Ratte. Ihre Kleider ähnelten denen von afrikanischen Medizinfrauen und um den Hals trug sie viel Talismänner, mehr als Mr. T Goldkettchen besaß.
„Die Geister haben mir ihre Ankunft bereits mitgeteilt Miss Swanson und Mr. Rivers.“
Sie sah die beiden mit ihren ergrauten Augen an.
„Welche Geister? Die Kirschgeister oder die Pflaumengeister?“
John zog seine Mundwinkel zu einem lächeln hinauf, als ihn die alte Frau anfauchte:
„Machen sie sich nicht lustig über die Geister Mr. Rivers. Haben sie nicht schon genug Schwierigkeiten?“
„Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass sie wissen weshalb wir hier sind?“
„Doch das tue ich. Ich weiß von den Ereignissen aus den vergangenen Tagen und ich weiß auch von den Träumen, welche ihnen Schlaflosigkeit bescheren. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie den Weg zu mir finden würden.„
Ein neckisches Lachen formte sich zwischen den Falten um ihren Mund.
„Sie wissen von den Träumen? Wissen sie auch was sie bedeuten? Wieso ich? Was habe ich getan, dass ich so etwas...?“
„Verdiene? Nichts Mr. Rivers. Sie haben nichts getan um so etwas zu verdienen.“
„Dann machen sie ,dass dieser Alptraum aufhört. Ich will mein normales Leben zurück,“
schrie John sie befehligend an, nur um im selben Moment ihre ernüchternde Antwort zu erhalten:
„Glauben sie wirklich sie haben eine Wahl?! Glauben sie die Menschen in ihrer Nähe sterben nicht mehr wenn sie diese Träume nicht mehr haben?“
„Ich will diese verdammten Träume nicht mehr!!!“
„Das ist nicht ihre Entscheidung!“
„Was...?“
„Nun Mr. Rivers...“
Sie zögerte einen Augenblick, dann fuhr sie fort.
„..ich muss zugeben, Anfangs dachte ich sie hätten dies Gabe. Diese Gabe Dinge in ihren Träumen zu sehen.... Doch.. Doch ich habe mich getäuscht. Ich spüre von ihnen keine spirituelle Aura.“
Verzweifelt neigte sie ihren Kopf.
„Was? Was faseln sie da?“
„..Aber auch ich bin nur ein Werkzeug Mr. Rivers. Ein Werkzeug einer höheren Macht, genau wie sie. Auch wenn ihnen dies Fähigkeit nicht in die Wiege gelegt wurde, so hat man sie ihnen, zumindest zwangsläufig, verliehen. Das vermute ich zumindest.“
Einen Moment verweilte sie in Stille um nachzudenken.
„Vielleicht ist es ihr Freund. Steve ist sein Name nicht wahr? Ja, vielleicht hat seine gequälte Seele ihnen diese Fähigkeit verliehen.. Verliehen um dafür zu sorgen diesen Mörder zu finden und seine Opfer in Frieden ruhen zu lassen.“
Nun erhob Angela ihre Stimme, welche das Gespräch bisher still aber konzentriert verfolgte.
„Wissen sie wer der Mörder ist?“
„Ja... Ja ich weiß wer der Mörder ist. Doch fürchte ich ihre Fähigkeiten als Polizistin sind machtlos in diesem Fall. Der Mörder den sie finden wollen. Ihm können keine Kugeln etwas anhaben. Sie können zwar den Körper dieses Mannes töten, doch seinen Geist zu vernichten haben schon viele Weiße versucht. Ich eingeschlossen. Die Torheit des Menschen war es erst, die diesen Teufel, vor langer Zeit beschworen hat. Und diese Torheit ist auch dafür verantwortlich dass er ihren Freund ermordet hat. Denn das alles ist nur ein bedauerlicher Zufall, hervorgerufen durch einen von vielen menschlichen Fehlern.“
Madam Lolette atmete tief ein, dann beendete sie den Vortrag.
„Das alles ist ein Rätsel. Ein Rätsel gegen die Zeit. Und ich habe ihnen schon zuviel geholfen... Denn wie ich schon sagte bin auch ich nur ein Werkzeug. Sie müssen jetzt gehen. Ich bin müde. Ich muss mich ausruhen. Zwei Dinge gebe ich ihnen jedoch noch mit auf den Weg.“ Sie fasste in ihre Tasche holte zwei kleine, alt aussehende Anhänger heraus und übergab Angele und John jeweils einen.
„Dies Anhänger werden ihnen etwas Zeit verschaffen. Sie werden dafür sorgen, dass sie einige Tage Zeit bekommen. Einige Tage ohne das ein weiterer Mord geschieht. Doch sie müssen sich beeilen. Lösen sie das Rätsel, finden sie einen Weg. Einen Ratschlag will ich ihnen noch mit auf den Weg geben. Beginnen sie mit ihrer Suche in der Vergangenheit. Die Vergangenheit, hält viele Ratschläge und Hinweise bereit. Auf dem Tisch dort liegt ein Buch. Nehmen sie es. Und jetzt gehen sie.“
John schnappte sich das alte modrige Buch, welches auf einem kleinen Runden Tisch lag, nahm Angela bei der Hand, welche doch leicht verstört darauf drängte hier zu bleiben um mehr zu er fahren. Doch John verlies das Zimmer in Richtung Ausgang ohne eine weitere Frage zu stellen. Tief in seinem inneren schienen alle Antworten bereits vorhanden zu sein, auch wenn vieles für seinen Verstand noch keinen Sinn ergab.

Fortsetzung folgt..

 

Hallo. Bin neu hier. Ich hoffe die Geschichte wirkt nicht zu 0815 (obwohl ich das befürchte) Aber ich finde dafür das ich das erste mal schreibe...

Sorry dafür, dass die Geschichte etwas zu lange ist und auch dafür das ich noch kein Ende habe. Aber ich will auch noch einige Seiten dranhängen bis ich soweit bin.

 
Zuletzt bearbeitet:

Schätze, du kriegst Ärger mit den Mods. :dozey:
Keine Fortsetzungen!
Ich denke, du trittst am Besten mit Cerberus oder Dante in Verbindung.

Grüße!

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom