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Traumreise

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10.05.2007
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Traumreise

Traumreise

Es spiegelte sich mir eine Resignation in ihren märchenhaften, blauen Augen. Morgens huschte diese grazile, junge Frau mit den wallenden blonden Haaren immer an meinem Schlafzimmerfenster vorbei, einen Aktenkoffer unter den Arm geklemmt, auf dem Weg zur Universität. Eines Tages aber wählte Babette Schneider den Freitod und ich fand keine Ruhe, musste immerzu an sie denken; mich drängte es zu ihrem Grab, als könnte ich dort ihrem Wesen noch einmal begegnen.

Gerade ließ ich das knarrende, eiserne Friedhofstor hinter mir ins Schloss fallen, da türmten sich mächtige schwarze Wolken am Himmel auf, aus denen Blitze zuckten. Die wenigen Menschen, die hier noch verweilten, flüchteten schnell nach Hause. Einige blickten im Vorbeieilen verwundert zu Babette Schneiders Grabstein, auf dem ein stattlicher Rabe hockte. Der Wind fächelte mir ihre Äußerungen ans Ohr: „Welch erbärmliches Tier“, oder „Man müsste den Jäger holen, den Vogel erschießen lassen, damit er von seinem Leid erlöst wird.“

Ein Hund hetzte an mir vorüber, wie vom aufkommenden Sturm dahingefegt; der Mond sauste wie ein Kugelblitz durch das finstere, wild am Zenit dahinziehende Wolkenband; kurz hüllte sich alles in Stille und Dunkelheit, dann reflektierte sich das fahle Licht des Mondes wieder an der bleichen, zerfallenen Friedhofsmauer.

Ich stellte mich dicht vor den Raben. Er kauerte noch immer wie eine Eule auf Babette Schneiders Grabstein. Sein rechtes Auge erschien wie die magische Kugel einer Wahrsagerin; es war ein Leuchten darin und mir war, als wenn es in mich hineinsah. Das linke Auge hing wie eine zerquetschte Kirsche aus seiner Höhle, fortwährend floss ein leichter Strom aus Blut und Tränen aus ihm hervor. Der zerzauste Rabe bot ein jämmerliches Bild.

Dann sprach der Vogel zu mir. Es war die Stimme von Babette Schneider: „Ja, die Mächte des Universums haben meinen Selbstmord nicht akzeptiert, nun muss ich mein Dasein als Rabe fristen. Aber nun zu dir. Alle Menschen, die mir bisher begegneten, zeigten Mitleidsgebaren oder verachtende Ekelgefühle. Du aber betrachtest mich sachlich und ruhig.“ Ich erwiderte: „Jede menschliche Regung trübt den Verstand, ist hinderlich bei der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis, nach den Geheimnissen dieser Welt und nach dem Sinn des Lebens.“

Der Rabe empörte sich: „Nun, ich selbst war ein Narr wie du. Ich suchte auch den Sinn des Lebens und das Leben ging an mir vorbei. Mit meiner Forschung ging’s nicht weiter, aus Verdruss brachte ich mich um. Ich glaubte, nur mit der kosmischen Wahrheitsfindung wäre mein Glück zu besiegeln. Ich habe alle Intuition und Gefühle als profan verachtet; mein Herz wurde kalt. Doch nun sehe ich ein, Lachen und Lieben ist im All geboren und genauso wahr wie die Wahrheit an sich. Aber was rede ich. Schau tief in mein magisches Auge und du wirst an einer Geist- und Seelenreise teilhaben, die mir widerfahren ist.“

Ich wurde in einen Bann gezogen, mein Körper löste sich auf, durchschwebte den Raum, durchgeisterte die Welt der Atome, ich sah, wie sie wirklich beschaffen sind, Zeit und Raum verschmolzen, die vierte Dimension, dann auf in andere Universen, ich wurde in Wesen versetzt, deren Welt den Endpunkt erreicht hatte, für jene gab es keine entgegengeworfene Außenwelt wie für uns, Subjekt und Objekt waren eins, es war ein Dasein ohne Geheimnisse, wo kein Verstand sich regte, wo kein Streben ist, nur ein Meer eisiger Stille, ihre Außenwelt war für die Wesen gleichsam so, als wenn sie sich selbst in einem Spiegel schauten, es war die absolute Erkenntnis, doch ich verspürte nur eine frostige Atmosphäre, aber das Universum schien zufrieden, genügte sich selbst, sich vollkommen entdeckt zu haben, seine Materie implodierte, schrumpfte in einem Sog zusammen, zerfiel in ein Nichts, aus dem sich ein neues Universum begann zu kreieren, ein neuer Zyklus.

Dann tauchte ich wieder in unsere Welt ein, wieder auf atomarer Ebene, ich geriet kurz durch einen heftig pulsierenden Atomverbund und dachte, vielleicht schlägt hier ein vor inniger Liebe erregtes menschliches Herz und sehnte mich nach der Wärme der menschlichen Sphäre, nach ihren bunten Farben, ich sah ein, ich würde auch im Innern ein Wesen der dritten Dimension bleiben, doch ich hatte ihr Fühlen verloren, und die Schau der vollendeten Wirklichkeit hatte mich nicht zufriedener gemacht; wie töricht auch, wenn eine Raupe sich gleich zum Schmetterling erheben will, hat doch die Natur es bestimmt, dass sie sich erst einmal verpuppen muss, eine Raupe kann nicht den Genuss des Schmetterlings beim Fliegen spüren, allein vom Zuschauen.

Doch meine Einsicht befreite mich nicht von meinem kalten Herzen. Allein die Einsicht hat noch keine schwere Depression geheilt. So fand ich mich auf dem Friedhof wieder. Immer noch hockte der Rabe unbeweglich da und sprach: „Nun, wie ich sehe, scheinst du ja nicht vor Glück zu zerspringen.“

Der Rabe hatte recht. Er konnte sich gut in mich rein versetzen, verstand mich, wie noch keiner. Ich spürte, wir waren wesensgleich. Viele Menschen hatte ich kennen gelernt, je mehr es wurden, umso einsamer fühlte ich mich. Mit dem Raben aber teilte ich das Schicksal; wir litten an unseren kalten Herzen und für jeden von uns war die Einsamkeit durchbrochen. So fragte ich denn den Raben: „Willst du bei mir bleiben? Ich glaube, wir gehören zusammen.“ Der Rabe zeigte sich zufrieden und war einverstanden.

Plötzlich segelte ein goldener Ring vor meine Füße; mir war, als töne eine Stimme aus einer hinteren Ecke meines Bewusstseins, unwirklich wie aus den Tiefen der Weltenräume: „Mich rührt eure Zuneigung zueinander. So will ich euch eine letzte Chance zum Glücklichsein geben. Nimm den Ring und stecke ihn dem Raben auf die rechte mittlere Kralle!“ Ich befolgte die Anweisung und die blutigen Tränen aus dem linken Auge des Raben kristallisierten sich plötzlich zu Salz.

Abermals dröhnte die Stimme: „Hier ist das Salz des Lebens. Kostet beide davon und ihr werdet wieder Freude empfinden, lachen, lieben und weinen können und erfüllt sein mit wohliger Ehrfurcht über eure Welt. Und nun lebt wohl.“

Ich kostete als erster vom Salz des Lebens, dann folgte der Rabe; sofort verwandelte sich seine hässliche Gestalt in den anmutenden, liebreizenden Körper von Babette Schneider. Aus ihrem Gesicht war jede Resignation gewichen. Ihre märchenhaften, blauen Augen blickten mich froh und sinnend an; wie durch ein Schlüsselloch lockte die Liebe aus ihren Pupillen. Wärme strömte von Körper zu Körper und konnte nicht aufhören zu fließen. Meine Seele schlüpfte in die ihre und ihre in die meine. Das Eis, was uns einmal umschloss, war für ewig ins Koma verbannt.

Ich ergriff Babettes zarte Hände, wollte sie gerade küssen, als ich durch das schrille Klingeln meines Weckers aufwachte. Neben mir der Platz war leer, ich war allein. Hatte ich geträumt? Aber was ist schon Traum, was Wirklichkeit? Vielleicht hatte ich eben noch von einer gewissen Babette Schneider geträumt und träumte jetzt von einem unerbittlich rasselnden Wecker.

Ich stand auf und begab mich zum Bad, als ich auf etwas kleines Metallisches trat. Verwundert starrte ich vor mir auf den Boden. Da lag doch wahrhaftig ein funkelnder Ring.

- Ende - (oder nicht?)

*

 

Hallo, Betula,
gratuliere zu Deiner ersten Geschichte auf Kurzgeschichten.de!
Das Thema Deiner Geschichte ist bei mir angekommen als: "Erst wenn man erkannt hat, dass die Suche nach Erkenntnis nichts bringt, ist man offen für die Liebe, und nur Liebe macht glücklich." Die Sprache ist recht dramatisch, was aber zum Thema passt.
Leider wecken Deine Personen kein Interesse oder Mitgefühl bei mir, weil Du sie so wenig charakterisierst. Das erzählende "Ich" hat nicht mal Alter oder Geschlecht, Babette wird beschrieben als resigniert-verzweifelte, wunderschöne Forscherin. Beide haben keine individuellen Züge, keine erkennbare Lebenssituation, aus der nachvollziehbar würde, warum sie sich den Gefühlen verschlossen haben und nur nach (welcher?) Erkenntnis streben. Außerdem gibt es eine dritte "Person", eine nicht näher benannte höhere Macht mit dröhnender Stimme. Und nur diese Person handelt: sie verursacht die "Seelenreise", Babettes Rückverwandlung und die neue Liebe. Das macht Deine Personen zusätzlich blass, sie überwinden die ihnen gesetzten Hindernisse nicht aus eigener Kraft.
Sprachlich gibt es ein paar unpassende Bilder: ich kann mir keine Augen vorstellen, die gleichzeitig resigniert und märchenhaft sind, keine Erscheinung, die gleichzeitig grazil und sinnlich ist (zumindest nicht ohne nähere Beschreibung). Der Mond ist erst schnell wie ein Kugelblitz, dann aber nicht weg, sondernd friedlich-fahl.
Ein "und dann bin ich aufgewacht"-Ende empfinde ich immer als Betrug, auf mich wirkt auch der Fund des Rings nicht schlüssig, sondern wie ein willkürliches Rätsel. Wie wär's, wenn das erzählende Ich aufgrund des Traumes einen Entschluss fassen würde, das eigene Leben zu ändern?
Insgesamt habe ich nicht den Eindruck, eine Geschichte gelesen zu haben, sondern eine Ansammlung philosophischer Gedanken und dramatischer Bilder. Ich würde Dir dringend empfehlen, an der Charakterisierung Deiner Personen zu arbeiten!
Viele Grüße von anzim

 

Hallo Betula und willkommen auf kurzgeschichten.de :)

Ist schon wieder ne Weile her, dass ich im Forum was gelesen und kritisiert habe, muss ich auch selbst erst mal wieder in Schwung kommen. :D

Der Weltschmerz, die Resignation einer verzweifelten Forscherin in ihren märchenhaften, blauen Augen passten nicht zu ihrer sinnlichen Erscheinung.

Den ersten Satz find ich schon mal nicht gelungen. Zunächstmal, ich weiß das ist sehr subjektiv, kann ich das Wort „Weltschmerz“ überhaupt nicht leiden, ist mir viel zu unkonkret als Beschreibung – sagt mir einfach nichts. Ebenso „sinnliche Erscheinung“ was ist das bitte? Kann alles und nichts sein und das ist das Problem; um Atmosphäre zu erzeugen und den Charakteren ein Profil zu geben, solltest du sie präziser beschreiben.

Eines Tages aber wählte Babette Schneider den Freitod und ich fand keine Ruhe, musste immerzu an sie denken; mich drängte es zu ihrem Grab, als könnte ich dort ihrem Wesen noch einmal begegnen.

Unnachvollziebare Selbstmorde stoßen mir immer ein wenig auf. Es reicht mir nicht das du zwei Sätze vorher meintest sie sei resigniert, ich würde das ausbauen.

Gerade ließ ich das knarrende, eiserne Friedhofstor hinter mir ins Schloss fallen, da türmten sich mächtige schwarze Wolken am Himmel auf, aus denen Blitze zuckten.

Ach ja, der Klassiker... ich für meinen Teil hab diese Friedhofs-Klischee-Szenerie etwas über, aber das muss ja nun wirklich nicht allen Lesern so gehen.

Der Wind fächelte mir ihre Äußerungen ans Ohr: „Welch widerliches Tier“, oder „Man müsste den Jäger holen, den Vogel erschießen lassen, damit er von seinem Leid erlöst wird.“

Jetzt komm ich wirklich nicht mehr mit, wieso „ihre“ Äußerungen, wieso bitte „widerlich“ und „von seinem Leid erlösen“ raff ich (zumindest an dieser Stelle, wo du noch nicht näher auf das Aussehen des Rabens eingegangen bist) überhaupt nicht...

Ein Hund hetzte an mir vorüber, wie vom aufkommenden Sturm dahingefegt; der Mond sauste wie ein Kugelblitz durch das finstere, wild am Zenit dahinziehende Wolkenband;

Hier find ich deine Formulierungen sehr seltsam: Der Hund hetzt wie dahingefegt? Das klingt nicht gut. Und der Mond saust wie ein Kugelblitz? Das würde ich wirklich ändern.

Ich stellte mich dicht vor den Raben. Er kauerte noch immer wie eine Eule auf Babette Schneiders Grabstein. Sein rechtes Auge erschien wie die magische Kugel einer Wahrsagerin;

Du hast ein Vorliebe für seltsame Vergleiche, die, wie ich finde, nicht recht passend sind.
Der Rabe kauerte wie eine Eule zum Beispiel – einen Vogel mit einem anderen zu vergleichen ist keine gute Idee. Ist so wie „Das Messer schneidet wie ein Dolch“.
Das mit der Wahrsagerkugel als Augen wird ich auch ändern, etwas weniger konkret vielleicht.

Der zerzauste Rabe bot ein jämmerliches Bild; es war der Inbegriff für die Inkarnation des personifizierten Weltschmerzes.

:D Haha, och nee, nich schon wieder der Weltschmerz.... na ja, kennst ja meine Meinung dazu...

Dann sprach der Vogel zu mir. Es war die Stimme von Babette Schneider: „Ja, die Mächte des Universums haben meinen Selbstmord nicht akzeptiert, nun muss ich mein Dasein als Rabe fristen. Aber nun zu dir. Alle Menschen, die mir bisher begegneten, zeigten Mitleidsgebaren oder verachtende Ekelgefühle. Du aber betrachtest mich sachlich und ruhig.“ Ich erwiderte: „Jede menschliche Regung trübt den Verstand, ist hinderlich bei der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis, nach den Geheimnissen dieser Welt und nach dem Sinn des Lebens.“

Oh man, ich will dich sicher nicht beleidigen, aber die Stelle find ich furchtbar. Es ist so klischeeüberladen das es schon wieder lustig ist. Als Parodie auf einschlägige Horrorwerke, super, aber ansonsten... nein, tut mir Leid, komm ich persönlich nicht mit klar.

Aber was rede ich. Schau tief in mein magisches Auge und du wirst an einer Geist- und Seelenreise teilhaben, die mir widerfahren ist.“

Unglaublich.... du ziehst das echt durch, bitte sag mir das es eine Parodie sein soll.

So fragte ich denn den Raben: „Willst du bei mir bleiben? Ich glaube, wir gehören zusammen.“ Der Rabe zeigte sich zufrieden und war einverstanden.

Auch das noch...

Plötzlich segelte ein goldener Ring vor meine Füße; mir war, als töne eine Stimme aus einer hinteren Ecke meines Bewusstseins, unwirklich wie aus den Tiefen der Weltenräume: „Mich rührt eure Zuneigung zueinander. So will ich euch eine letzte Chance zum Glücklichsein geben. Nimm den Ring und stecke ihn dem Raben auf die rechte mittlere Kralle!“ Ich befolgte die Anweisung und die blutigen Tränen aus dem linken Auge des Raben kristallisierten sich plötzlich zu Salz.

Auweia..... echt... mir fehlen die Worte. Ich finds echt zum Brüllen, aber zu einer ernsthaften Betrachtung bin ich ab hier nicht mehr in der Lage

Das Eis, was uns einmal umschloss, war für ewig ins Koma verbannt.

Äh, wie soll das denn gehen.

Ich stand auf und begab mich zum Bad, als ich auf etwas kleines Metallisches trat. Verwundert starrte ich vor mir auf den Boden. Da lag doch wahrhaftig ein funkelnder Ring.

- Ende - (oder nicht?)


mit solchen Enden komm ich prinzipiell nicht klar.

Hm, was soll ich dazu sagen... also zunächstmal, sprachlich ist es ja ganz ok, wenn man von den schiefen Bildern mal absieht. Du bemühst dich um Bildlichkeit und das ist auf jeden Fall der richtige Ansatz, auch das Tempo bei der "Traumreise" fand ich recht stimmig - es hapert halt noch im Schliff aber schon mal ein guter Anfang.
Aber der Inhalt.... ist ja wirklich nur mein persönlicher Eindruck und ich will dir nicht auf den Schlips treten, aber ich kann das nur als Scherz betrachten. Viel zu viel Klischee und Kitsch, in Kombination mit den leichenblassen Charakteren und den pamphletartigen Weisheiten... das kommt bei mir überhaupt nicht an. Ich hatte den Eindruck du hasttest vor allem vor,die philosophischen Gedanken aufzuschreiben und hast dann den Plot drum herum geschustert, dieses Konzept geht meistens nicht auf. Die Ideen wirklich einzuflechten ist die Kunst der Sache.
Ok, ich hoffe das war jetzt alles nicht zu grob von mir. Falls doch: Verzeihung, ist nicht persönlich gemeint und alles nur meine bescheidene Meinung.

Schöne Grüße, Skalde

 
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Lieber anzim, lieber Skalde, vielen Dank für die Befasse und das Willkommenheißen. Ich hatte bei dir, lieber anzim, den Eindruck, du orientierst dich an Mustervorlagen für KG, und alles was dort nicht hineinpasst an dem Text, könne also nicht okay sein. Ja, ich mag auch kein „April, April Aufwach-Ende“. Dies ist hier aber eben nicht der Fall. Ironisiert ist dargestellt, dass es nicht klar ist, ob es sich um ein wirkliches Erwachen aus einem Traum handelt, und am Ende die Szene mit dem Ring auf dem Boden setzt dies Rätsel der Erkenntnis fort. Wie Skalde richtig erkannt hat, spielen die Charaktere als solche keine Rolle, außer eben als Vermittler der „philosophischen Botschaft“. Ich werde also keineswegs an der Ausformung der Prot. etwas ändern. Ja, lieber Skalde, „Weltschmerz“ ganz rauszunehmen ist wohl besser. Den Raben hier wie eine Eule kauern zu lassen, sehe ich nicht unbedingt als schräges Bild. Zeigt es doch bereits an, dass es um einen ungewöhnlichen Raben geht. Muss man abwägen. Andere Feinheiten, wie „nicht zu ihrer sinnlicher Erscheinung passen“ u.a, die du kritisiert hast , werde ich versuchen, entsprechend zu verbessern. Danke. Bemängelt wird das Unklare am Anfang des Textes. Ich sehe in diesem Diffusen gerade die Stärke, aus dem sich dann alles weitere entwickelt. Außerdem passt dieses Nebulöse zu dieser Textart, und die Bilder finde ich insofern okay. Auf einem ähnlichen Geschehen in einer realen Alltagsstory-Story dürfte man sie allerdings nicht so übertragen. Allgemein glaube ich, man kann nur jemanden für den Text gewinnen, der eine Affinität zu so was hat.

LG E.

P. S.: Ach, lieber Skalde, was die "philosophischen Weisheiten" angeht, die werden sich wohl nicht so schnell ändern, aber die Verpackungen. Wenn neue Weisheiten gefragt wären, müssten alle Schreiber im Netz wohl ihre Griffel resignierend wegwerfen.

 

Hallo Betula, willkommen auf kg.de.
Als ich den Titel gelesen habe, hatte ich bereits gefürchtet, dass so eine Art Geschichte folgen würde. Dein Protagonist melancholiert durch wortgewaltige Inhaltsarmut, die profillosen Gestalten ergehen sich in gestaltlosen Träumereien, und am Ende ist der Goldring die philosophische Pointe - und? Warum habe ich es gelesen? Ich habe nichts davon.
Möchtest du den Text nach "Philosophisches" oder nach "Sonstige" verschoben haben? Dein Zielpublikum wirst du hier nicht finden, und rubrikenspezifisch ist der Text auch nicht.

gruß
vita
:bounce:

 

Grüß dich, Vita

die allgemeinen Lebensweisheiten über die verschiedenen Ebenen der Realität, die hier vermittelt sind, scheinen nicht angekommen zu sein. So vermitteln Märchen auch ihre Moral. Schaffen sie es nicht bzw. erkennt der Leser sie nicht, verbleibt nur eine kümmerliche Episode vom Rotkäppchen.

LG B.

 

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