Was ist neu

Unlimited War

Mitglied
Beitritt
09.06.2003
Beiträge
37
Zuletzt bearbeitet:

Unlimited War

Unlimited War

Es war Freitag, der 13. Oktober 2003, 5.45 Uhr. Deutschland schlief. Vor der Bäckerei sammelten sich die ersten Frühaufsteher. Es war angenehm hell. Hell? Das konnte eigentlich gar nicht sein. Es hätte um diese Zeit stockfinster sein müssen. Zudem wurde es allmählich immer heller. Eine kleine, leuchtende Kugel schien am Himmel. Sie ging langsam nieder. Die verdutzten Menschen wurden von riesigen Scheinwerfern geblendet und mussten die Hände vor die Augen nehmen. Die Erde bebte, als die Raumkugel auf die Erde schlug. Eine starke Druckwelle warf die „Zuschauer“ einfach um. Als die Menschen wieder aufsahen, erschloss sich ihnen eine erschütternde Szenerie.
Dort, wo vor kurzem noch die Raumkugel stand, ragte nun ein gigantischer Totenschädel in den Himmel. Der aus schwarzem Granit bestehende Schädel wies Tausende von winzigen Verzierungen und Symbolen auf und stellte ein gigantisches, architektonisches Wunder dar, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte. Mit dem weit aufgerissenem Mund bildete der Kopf eine Art Tor. Die Menschen standen nur da, einer Trance gleich. Weder ein Gedanke noch ein Gefühl vermochte diesen Augenblick auch nur im Entferntesten zu beschreiben. Es schien so unwirklich. Wissenschaftler hatten schon vor langer Zeit die Frage nach außerirdischem Leben geklärt und als nicht bestätigt beantwortet. Doch nun war es real. Der beeindruckende Gegenstand strahlte eine fast fühlbare, wabernde Dunkelheit aus, die der Umgebung alle Farbe entzog und alles älter und primitiver wirken ließ.
Ohne Vorwarnung glühte und blitzte es im Rachen des Totenschädels. Ein unbändiges Blitzgewitter ergoss sich über die Zuschauer. Das Leuchten und Funkeln tat in den Augen weh, doch niemand konnte dem unglaublichen Drang hinzusehen wiederstehen.
Als die Blitze und Leuchtkörper genug Energie gebündelt hatten, manifestierte sich aus dieser Energie ein Kanal zu einer anderen Welt. Nach wenigen Minuten kamen den Menschen die Silhouetten einer Horde merkwürdiger Wesen aus dem Tor entgegen. Sie waren nicht so groß wie Menschen, aber doppelt so hässlich. Mit ihren eingedrückten Nasen, glühend roten Augen und ihren Buckeln sahen sie wirklich scheußlich aus. Das alles wäre ja noch tolerierbar gewesen, hätten sich die Neuankömmlinge friedlich verhalten. Doch sie waren genauso brutal und rücksichtslos, wie sie aussahen. Die außerirdischen Wesen waren aus Menschensicht nur mit höchst primitiven Waffen ausgestattet und gingen mit Äxten und Schwertern auf die in der Umgebung befindlichen Menschen los. Als sie das sahen, flohen die meisten Menschen panisch, doch einige wenige, die sich immer noch nicht sicher waren, ob sie nun träumten oder ob das alles echt war, dachten nicht an Gegenwehr und wurden brutal niedergemetzelt. Innerhalb kürzester Zeit töteten die Monsterhorden alle Menschen im umliegenden Gebiet. Dabei bekamen sie andauernd Nachschub aus dem Tor. Augenzeugen, die überlebt hatten, setzten sofort die Medien von der außerirdischen Invasion in Kenntnis. Die Bundeswehr wurde mobilisiert und der deutsche Bundeskanzler bat alle Länder der Welt um Hilfe im Kampf gegen „diesen Abschaum des Universums“. Die Staaten der Welt stellten eine gigantische Armee auf die Beine, um die Invasion zu stoppen. Tausende von Soldaten, Panzern, Bombern und Kriegsschiffen zogen in Deutschland ein. Nachdem die Monster, die sich noch immer in der Umgebung des schwarzen Tors aufhielten, eingekesselt worden waren, stürmten die Soldaten los. Die Monster hatten den modernen Schnellfeuerwaffen der Menschen nichts entgegenzusetzen und starben zu Dutzenden unter dem Dauerfeuer der Angreifer. Die Verteidiger der Erde drangen immer weiter zum schwarzen Tor vor und es sah nach einem schnellen Sieg aus. Doch je näher die menschlichen Soldaten dem Tor kamen, desto schwerer war es, die Monster zu töten. Mittlerweile verbrauchten sie für ein Monster ein halbes Magazin. Die Monster schienen sich den Kugeln und Patronen anzupassen und waren schließlich immun gegen sie. Die Kugeln prallten auf den "gestählten" Körpern der Monster einfach ab. So wurden die Angreifer wieder zurückgedrängt, während die Reihen der Monster Verstärkung aus dem Tor erhielten. Der Einsatz von Granaten ließ einen Hoffnungsschimmer aufkommen, denn die Monster wurden in ganzen Gruppen auseinander gerissen. Doch merkwürdigerweise hielt sie auch das nur einige Momente auf und schon machten ihnen die heftigen Explosionen nichts mehr aus. Sie stapften einfach hindurch, als ob es sich dabei nur um starke Brisen handelte. Als selbst Panzer und Raketen keinen ernst zu nehmenden Schaden mehr anrichteten, waren die Soldaten der Erde gezwungen zum Nahkampf überzugehen. Hierbei waren ihnen die kampferprobten Monster jedoch bei weitem überlegen und die Verteidigungsarmee wurde stark dezimiert. Durch den immerwährenden Nachschub aus dem Tor waren die Monster bald in der Überzahl. So fielen sie zu dritt oder viert über die menschlichen Kämpfer her und schlitzten ihnen die Bäuche und Kehlen auf oder spießten sie mit Speeren auf.
Es sah immer schlechter aus für die tapferen Kämpfer der Erde. Nach langer Überlegung befahl der amerikanische Präsident den Einsatz einer Atombombe. Zunächst zögerten die Flieger des amerikanischen Bombers, doch als sie sahen wie grausam ihre Landsleute abgeschlachtet wurden, ließen sie die Bombe über dem Tor, vor dessen Pforte der größte und brutalste Krieg in der Geschichte der Erde stattfand, fallen. In diesem Moment blickten alle Krieger zum Himmel und beobachteten die in Zeitlupe näherkommende Bombe. Die Menschen wussten, was das bedeutete und schickten letzte Stoßgebete zum Himmel. Als sie die Erde berührte, explodierte die Bombe und riss alles auseinander, sowohl Monster, als auch Mensch. Ein riesiger Atompilz bildete sich und als sich der Rauch nach fast endloser Zeit verzogen hatte, war von Deutschland und den Menschen nichts mehr übrig... Und von den Aliens auch nicht...
Das schwarze Tor war zerstört und die Invasion abgewehrt!
Der Krieg war vorbei!


„Scheiße!“
„Was ist, Karm?“
„Die haben mich schon wieder drangekriegt!“
„Wer?“
„Na, die Menschen.“
„Hä? Ach so, du spielst wieder Unlimited War.“
„Ja, aber ich pack es einfach nicht im vierten Level die Erde zu erobern! Immer wenn die ihre blöde Atombombe einsetzen, sind meine alle platt!“
„Was nimmst du auch immer die Dunkle Horde? Nimm nächstes Mal die Marsianer, die haben viel bessere Waffen!“

by cwS

 

Gelungen, finde ich, die Botschaft kommt sehr deutlich rüber. Erst dachte ich: meine Herren, wie plump! Aber am Ende war klar, daß gerade die Plumpheit das eigentliches kritisches Stilmittel ist, um uns darüber nachdenken zu lassen, was die Botschaft der "Bumm Bumm"-Spielchen eigentlich sein soll.
OK !
eco

 

Hi Purano,
naja, deine Geschichte haut mich nicht vom Hocker.
Aber die letztendliche Aussage ist nicht schlecht.
Am Anfang fielen mir aber gleich zwei Ungereimtheiten auf:

1.) 6.45h hat noch keine Bäckerei offen? Ich weiß nicht wie das in Deutschland ist, aber bei uns in Österreich kann man da normalerweise schon einkaufen...

2.) 6.45h ist es im Juni schon hell, also nichts besonderes

Auch wenn du nur ein Computerspiel beschreibst, könntest du das doch mit etwas mehr Spannung beschreiben, das Spiel ist ja auch nicht so fad...

lg Hunter

 

Schön zu hören, dass meine Aussage rüberkam. Dazu war die Geschichte ja schließlich da.
@Hunter Ok, das waren zwei kleine Logikfehler, die ich berichtigen werde.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi, Punaro.
Mir gefiel deine Geschichte auch, ich fand besonders gut, dass man während dem Lesen der Geschichte noch nicht weiß, warum alles so unspektakulär ist. Das löst sich ja mit der Schlussaussage auf.
Das muss Hunter übrigens auch übersehen haben, wenn er sich beschwert, dass alles so "langweilig" ist.
Ich weiß ja nicht aber in Wanne-Eickel, der deutschen METROPOLE, da wo ich lebe, öffnen die Läden erst um Punkt sieben Uhr.
Und in Eickel-City ist sowieso immer schlechtes Wetter, im Herzen des Ruhrpotts wird es NIEMALS hell...
Mh, jaja, in Österreich ist das vielleicht anders, aber die Geschichte spielt ja in Deutschland.
Toll übrigens, dass du dir für deine Geschichte den Tag vor meinem Geburtstag ausgesucht hast.:D
Taslum

 

Ich weiß wirklich nicht so Recht, was ich zu dieser "Geschichte" schreiben soll.
Ich spiele einfach mal mein Lieblingsspiel "Rainers Hellseher-Fähigkeiten" und behaupte, dass du irgendwann die Idee für die "Pointe" hattest und beschlossen hast, eine Geschichte daraus zu machen. Solche "Pointen-Geschichten" haben den Nachteil, dass der Autor meist darüber vergisst, eine gute Geschichte zu erzählen und darauf erpicht ist, möglichst rasch zu seiner umwerfend tollen Pointe zu gelangen.
Wobei diese der zweite Schwachpunkt ist: Dass sich ein dramatisches Ereignis als Computerspiel entpuppt, hatten wir alleine auf dieser Seite zig mal. Die "Pointe" selbst dürfte so veraltet wie ein C64 sein.

Die Geschichte selbst ist einfach schlecht erzählt. Vor allem die ungenauen Beschreibungen vermitteln einen Eindruck davon, wie viel Mühe - nämlich gar keine - du offensichtlich in den Text investiert hast.
Nur ein Beispiel:

Nach wenigen Minuten kamen den Menschen die Silhouetten einer Horde merkwürdiger Wesen aus dem Tor entgegen. Sie waren nicht so groß wie Menschen, aber doppelt so hässlich.

Doppelt so hässlich wie wer? Wie die Menschen?

Augenzeugen, die überlebt hatten, setzten sofort die Medien von der außerirdischen Invasion in Kenntnis.

Erscheint mir auch logisch, dass nur die überlebenden Augenzeugen die Medien unterrichteten.

von Soldaten, Panzern, Bombern und Kriegsschiffen zogen in Deutschland ein.

"Guten Tag! Ich bin ein Kriegsschiff und ihr neuer Nachbar!"

usw.

Als Leser fühle ich mich vom Autor verarscht, wenn ich genau merke, dass er irgendwas hingerotzt hat, ohne es auch nur ein einziges Mal selber zu lesen, geschweige denn zu bearbeiten. Deine Fans wirst du mit so etwas bestimmt finden - ernsthafte Kommentare wohl kaum. Würde mich freuen, wenn du dich zu ernsthafteren Geschichten überreden lassen könntest.

 

Hallo Rainer.
Du bist ein guter Hellseher! Hierbei handelt es sich tatsächlich um eine sogenannte Pointen-Geschichte. Dass dieses Thema bereits oft vorkam konnte ich mir denken, aber nicht wissen, da ich noch nicht allzu lange Mitglied bin.
Ich habe mir mit der Geschichte sehr wohl Mühe gegeben. Aber anscheinend zu wenig...

Zu deinen Zitaten:
"Doppelt so hässlich wie wer? Wie die Menschen?"
- Natürlich wie die Menschen! Eine andere Vergleichsmöglichkeit ist doch gar nicht gegeben!

"Erscheint mir auch logisch, dass nur die überlebenden Augenzeugen die Medien unterrichteten."
- Mir auch, aber das "überlebend" war wohl wirklich überflüssig.

"Guten Tag! Ich bin ein Kriegsschiff und ihr neuer Nachbar!"
- Was du an dieser Stelle witzig findest, ist mir vollkommen schleierhaft! Hat Deutschland etwa keine Küste mehr???

Punaro

 
Zuletzt bearbeitet:

also ich finde die Geschichte super Aber eine Stellen sind aber echt unlogisch genau wie rainer gesagt hat (das mit den Menschen). Das ist einwenig "dumm" gewählt
aber trotzdem eine gute GESCHICHTE!

 

Hallo Punaro!

Dass dieses Thema bereits oft vorkam konnte ich mir denken, aber nicht wissen, da ich noch nicht allzu lange Mitglied bin.

Nun, es gibt kein KG-Patent auf diese Pointe. Genau so wenig, wie etwas Zeitreisegeschichten praktisch nur hier vorkämen.

Zu deinen Zitaten:
"Doppelt so hässlich wie wer? Wie die Menschen?"
- Natürlich wie die Menschen! Eine andere Vergleichsmöglichkeit ist doch gar nicht gegeben!

Dann scheint die Geschichte für dich so, wie sie ist, in Ordnung zu sein und es erübrigt sich jeglicher weiterer Kommentar meinerseits.

 

Super Story! Klasse Umsetzung!(von den sehr sehr unwichtigen Logikfehlern mal abgesehn.):anstoss: Und die Message hat auch Charakter:teach:

MfG
loop

 

Punaro schrieb:
Sie waren nicht so groß wie Menschen, aber doppelt so hässlich.
Ich muss Rainer widersprechen, die Aussage dieses Satzes ist sehr deutlich! Hier scheint ausnehmsweise auch mal ein wenig Sprachwitz durch. Er ist ehrlich gesagt das Beste an dieser Geschichte, die ich ansonsten überhaupt nicht gut finde. Weder Idee noch Stil konnten mich überzeugen. Aber bei genau diesem Satz musste ich unwillkürlich ein wenig lächeln und fühlte mich das erste und einzige Mal gut unterhalten.

Mal was anderes: Wer gräbt eigentlich immer diese uralten Dinger wieder aus? Und warum gerade diese äußerst mittelmäßige Story?

 

Hi Punaro!

Ich kann nur sagen: Selten eine so laue Geschichte gelesen. Nicht nur, dass der Stil ziemlich plump ist, die Pointe ist so alt und vorhersehbar, dass ich mich nicht mal mehr verarscht fühle.

Der Text ist sprachlich ziemlich schlampig ausgearbeitet:

Die verdutzten Menschen wurden von riesigen Scheinwerfern geblendet und mussten die Hände vor die Augen nehmen.

Woher wissen die Menschen, dass es Scheinwerfer sind?

Eine starke Druckwelle warf die „Zuschauer“ einfach um.

Klarer Fall von "Ich versuch' die Wortwiederholung zu vermeiden, mir fällt aber nix Besseres ein, also nehm' ich mal was Unpassendes und setz' es in Anführungszeichen". Es gibt wesentlich elegantere Möglichkeiten, z. B. "... warf alle, die sich in der Nähe befanden, um".

Als die Menschen wieder aufsahen, erschloss sich ihnen eine erschütternde Szenerie.

"Erschließen" hat was mit "erkennen" oder "urbar machen" zu tun. Sie erkennen die Szenerie aber nicht, sie sehen sie vor sich. Und das kann man umschreiben mit "bot sich ihnen ein(e) erschütternde(s) Szenerie/Bild".
Wobei ich versuchen würde, mir einen noch originelleren Ausdruck auszudenken.

Dort, wo vor kurzem noch die Raumkugel stand,

Ach, ich dachte, die wäre herabgefallen? Und seit wann stehen Kugeln?

Der aus schwarzem Granit bestehende Schädel wies Tausende von winzigen Verzierungen und Symbolen auf und stellte ein gigantisches, architektonisches Wunder dar, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte.

Ja, wie schön, dass die Menschen noch den Nerv haben, dieses architektonische Wunder zu würdigen, wo sie doch nicht mal die Worte finden, den Moment zu beschreiben.

doch niemand konnte dem unglaublichen Drang hinzusehen wiederstehen.

Widerstehen.

Tausende von Soldaten, Panzern, Bombern und Kriegsschiffen zogen in Deutschland ein.

Also Kriegsschiffe können höchstens am Rande Deutschlands entlangziehen, es sei denn, die Flüsse sind erheblich verbreitert worden.

Und jetzt kommt der größte Klopfer:

Wissenschaftler hatten schon vor langer Zeit die Frage nach außerirdischem Leben geklärt und als nicht bestätigt beantwortet.

:confused: :confused: :confused: Dazu sag ich jetzt mal lieber nichts. :bonk:
Eine Frage klären, indem man sie ungeklärt lässt. Darauf muss man erst mal kommen ...

Ich hoffe, du weißt, was du zu tun hast.

Ciao, Megabjörnie

 

Bitte beachten, dass der Autor seit 2,5 Jahren nicht mehr auf kg.de gepostet hat.

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom