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Unschuld

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10.05.2010
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Unschuld

Sanfter Wind blies mir über das Gesicht. Ich öffnete die Augen und stand langsam auf. Wo war ich? Ich sah mich um und merkte, dass ich auf etwas stand, was schwebte. Es war blanker Fels unter mir und er schwebte direkt auf fliegende Berge zu. Hinter den Bergen sah ich die Sonne aufgehen. Es war wunderschön mit anzusehen, wie Lichtstrahlen langsam die riesigen Massen umspielten und somit der ganzen Umgebung eine Idylle vorspielten. Die Sonne blendete mich, also schaute ich runter und bekam es mit der Angst zu tun. Ich ließ mich auf die Knie fallen und kroch zum Rand des Felsen unter mir. Ich sah nur noch Wolken. Unter mir war nur der Fels und dann nur noch Wolken und ein endloses Nichts. Mittlerweile waren die Berge näher gekommen. Riesige uralte Steine, die in der Luft schwebten. Komischerweise fragte ich mich nicht, warum sie flogen. Es war für mich so wie der Stein unter mir. Ich betrachtete die Berge und merkte bald, dass ich dem größten Berg näher gekommen bin. Plötzlich umhüllte mich dieser.

Es wurde kalt, mir war kalt, ich schloss meine Augen.

Sanfter Wind blies mir über das Gesicht. Ich öffnete meine Augen und stand langsam auf. Ich hörte einen Schrei. Woher kam er? Ich versuchte ihn auszumachen. Ich lief los und merkte, dass es dunkel war. Es war pechschwarz. Ein Klicken. Ich drehte mich um und wurde von einem weißen Licht geblendet. Ich sah eine Frau, die ein Kind trug. Sie war panisch und weinte. Unter ihr breitete sich eine Lache roter Flüssigkeit aus. Aus dem Nichts kam ein großer muskulöser Mann. Seine Augen wie Schlitze betrachtete er die Frau, die nun auf die Knie fiel und schluchzte, das Baby eng an sich gedrückt. Der Mann fuhr sich mit der Hand durch die haselnussbraunen Haare. Er zitterte vor perverser Erwartungen. Ich konnte ihm nun direkt in die Augen sehen. Er hatte blaue Augen in denen ich mich trotz der schlimmen Szene verlor. Er trat einen Schritt auf die Frau zu.Ein Messer blitzte in der linken Hand. Die Frau schrie.

Ich schloss meine Augen, es wurde kalt, mir war kalt.

Ich öffnete meine Augen. Vor mir war ein Mann mit einer pechschwarzen Kutte. Er hielt einen Hammer in der Hand, sah mich mit wutverzerrtem Gesicht an, schlug mit dem Hammer nieder, schrie etwas, doch ich konnte es nicht hören, zeigte mit seinem Finger auf mich. Ich wurde weg gezerrt.

Mir war kalt, ich schloss meine Augen, es wurde kalt.

Ein unheimliches Lachen weckte mich. Ich zuckte zusammen und fiel von der Pritsche. Irgendjemand stupste mich an und fragte was mit mir los sei. Ich starrte ihn den orange gekleideten Menschen an. Es war ein Mann mit Glatze und Hakenkreuz Tattoos auf den Unterarmen. Die Zellentür öffnete sich und zwei riesige Männer in Uniformen schleiften mich raus. Ich sah den kahlköpfigen Mann durch die Gitter mir hinterher schauend. Es war ein sorgenvolles Gesicht, das ich nicht zu deuten wusste. Der Boden unter mir war aus Zement und als ich dort entlang geschliffen wurde, zog es meine Schuhe aus und riss meine Fersen auf. Ich wollte mit den Wachen reden, doch sie hielten mich so fest umklammert, dass mir die Luft weg blieb. Die Schmerzen der Füße wurde schlimmer. Ich wurde in einen großen Raum mit einer Bühne gezogen. Ich wurde auf den Stuhl gesetzt, festgeschnallt und bekam einen Schwamm auf den Kopf. Bevor Ich eine Art Helm aufgesetzt bekam, sah ich dass vor mir eine Menge mit vor Erwartung gespannten Gesichtern saß. Sie ließen mich nicht aus den Augen und weideten sich an meinem Unglück. Ich sah ein blaues Augenpaar. Ich verlor mich darin. Der Helm wurde aufgesetzt. Ich sah immer noch in die blauen Augen.

Ich schloss meine Augen, es war heiß, mir war kalt.

 

Hallo DMonk3y und herzlich willkommen auf kg.de!

Mein Erstling. Also nicht zu hart sein =)
Das ist ein Rudel böser Kritiker hier, da gibt's so etwas wie Gnade nicht. :P

Nein, also eigentlich fand ich deine Geschichte angenehm zu lesen, leider hat sich mir der Inhalt nicht ganz erschlossen. Es liest sich wie eine Sequenz von Träumen, wo ähnliche Motive auftauchen, aber doch nicht ganz zusammenhängen. Nun ja, da ist nicht wirklich eine Handlung. Das finde ich persönlich auch nicht weiter schlimm, nur möchte ich darauf hinweisen, dass du dich hier auf einem Forum befindest, wo Geschichten erwartet werden, nicht eine Aneinanderreihung von Bildern und Szenen.

Da ist also erst dieser schwebende Fels, dann der böse Mann und die arme Frau mit dem Kind, dann ein Folterer oder so und dann böse Nazis. Ist dein Ich-Erzähler ein unfreiwilliger Zeitreisender, der sich in Körper anderer Menschen versetzen kann? Oder zappt er sich durch das Fernsehprogramm und hat ein leichtes Problem mit Realitätsverlust?

Vielleicht bin ich auch zu doof, jedenfalls habe ich die Absicht deines Textes nicht erkannt. Der Titel weist zumindest daraufhin, dass dir möglicherweise irgendetwas Tiefgründigeres überlegt hast, wenn dem so ist, würde mich deine Absicht interessieren (kannst auch gerne eine PN schreiben, wenn du möchtest, dass das erst einmal nicht gesagt wird, Texte sollten an sich ja für sich selbst sprechen).

Stilistisch finde ich es schon ziemlich gut, wenn du das dann Mal mit einer richtigen Story verbindest, wird bestimmt was draus werden.

Nichts für Ungut, habe deinen Text einfach nicht verstanden. ;)

Liebe Grüsse,
sirwen

 

Heyho,

ARGH! Ich hab Angst vor bösen Kritikern!!! ;-)

Also, es ist im Prinzip nicht eine Anreihung von Träumen. Klar das sind alles Bestandteile von Träumen, aber es sind in dem Sinne auch nicht nur Bilder.
Der Teil mit dem Berg ist ein klarer Traum. Das "Ich" träumt von Freiheit vor der er aber auch gleichzeitig Angst hat:

Es war wunderschön mit anzusehen, wie Lichtstrahlen langsam die riesigen Massen umspielten und somit der ganzen Umgebung eine Idylle vorspielten. Die Sonne blendete mich, also schaute ich runter und bekam es mit der Angst zu tun. Ich ließ mich auf die Knie fallen und kroch zum Rand des Felsen unter mir. Ich sah nur noch Wolken. Unter mir war nur der Fels und dann nur noch Wolken und ein endloses Nichts.

Erst ist alles wundervoll und wunderschön und einzigartig, so wie der Geist der Freiheit, doch es ist auch so, dass die riesige Freiheit einem Angst macht. Er ist (wie man später erfährt) in einem Gefängnis und da frag ich, träumt da nicht jeder von der Freiheit?
Die Felsen in dieser Freiheitsdarstellung sollen die Probleme und die Schatten über dem verführerischen und mächtigen Freiheitsgefühl sein. Ich als heranwachsender habe schon Angst vor den Möglichkeiten, die das Leben mir bietet. Es sind so extrem viele, dass ich diese Angst einfach auf meinen "Ich"-Erzähler geschoben habe ;-) .

Der zweite Teil zeigt eine Tat, von der das "Ich" der Zeuge ist. Er bekam es als lieber sorgenvoller Nachbar o. ä. mit und beobachtete sie. Was zwischen dem Gericht und der Tat geschah ließ ich aus, weil das sprunghafte des wirren Realtraumes, da es eine Nacherzählung der Ereignisse also den Gründen warum das Ich im Gefängnis sitzt, ist. Vermutlich ist er zu der ermordeten Frau und dem Kind gegangen und wurde festgenommen, aber das ist nur eine von vielen Möglichkeiten.

Das Gerichtbild soll dem Leser den Grund für den Titel erläutern. "Unschuld", warum sitzt er dann vor Gericht und wird böse fort gejagt. Ich wollte dem Leser so viel Vorstellungsspielraum wie möglich bieten. Erst die Freiheit, dann eine böse Tat und darauf ein Gericht. Es ist wie eine mathematische Gleichung:
Freiheitsbild+böse Tat+Gericht ungleich Unschuld

Der rote Faden ist die Nacherzählung für die kafkaeske Auflösung der Geschichte. Der Mann wird von einer unbekannten Macht auf den elektrischen Stuhl gesetzt. Es sind keine Nazis, auch keine Linksradikalen, kein Staat sondern einfach eine übergeordnete Macht. Der Leser kann sich aussuchen ob er dem Staat oder dem stummen "Ich" die Schuld gibt, dass das "Ich" in dieses Situation sitzt.

Am Ende noch der blauäugige Mann. Bei mir werden immer blauäugige Menschen, Tiere, Monster usw. die Bösen sein. Hab mit blauäugigen Menschen schlechte Erfahrung gemacht ;-) aber der Mann spielt eine einschneidende Rolle für das "Ich". Ich will dem Leser auch hier wieder einen sehr großen Spielraum lassen, wie er sich den Mann vorzustellen hat. Er kann eine berühmte Persönlichkeit sein, ein reicher Mann, ein hinterhältiger Mensch, vielleicht ein Transvestit, mir ist es egal. Aber man soll den Eindruck bekommen, dass er der böseste aller Menschen ist. Er ist die Person, die eigentlich auf den Stuhl muss. Er ist der Mensch, der Frau und Kind umgebracht hat. Das "Ich" muss aber bezahlen.
Vielleicht ist das nicht so gut herübergekommen, aber ich geb' mir ja Mühe ;-)

Gruß DMonk3y

 

Argh! Hab vergessen was ich mit den Augen schließen usw. andeuten wollte!
Ganz einfach, dass jeder der Episoden ein Teil der Geschichte ist und somit das "Ich" zeichnen. Es ist immer das gleiche nur in einer anderen Reihenfolge, wenn nun der tot kommt, dann ändert sich ja etwas für ihn. Somit will ich zeigen, wie er ein Routine in sein nun verkorkstes Leben bringt und diese dann wieder durchricht

 

Hallo Dmonk3y,

Ich wollte dem Leser so viel Vorstellungsspielraum wie möglich bieten.
Ah, das ist so eine Erklärung, die ich nicht besonders mag. Wenn ich mir selber möglichst viel vorstellen kann, muss ich deinen Text gar nicht lesen. Du bietest etwas an, gibst dann aber schlussendlich doch nichts, böse gesagt. Natürlich soll der Leser seinen eigenen Freiraum haben, aber das Mass sollte stimmen.

Die Felsen in dieser Freiheitsdarstellung sollen die Probleme und die Schatten über dem verführerischen und mächtigen Freiheitsgefühl sein. Ich als heranwachsender habe schon Angst vor den Möglichkeiten, die das Leben mir bietet.
Himmel gleich Freiheit, Felsen gleich Hindernis/Problem ... ist das nicht ein bisschen sehr einfach? Na ja, vielleicht ist das auch nur Geschmackssache, bin ein wenig geschädigt von pseudoanalytischen Kunstunterrichtsstunden.

Es ist wie eine mathematische Gleichung:
Freiheitsbild+böse Tat+Gericht ungleich Unschuld
Hä? Das musst du jetzt erklären.

Ich will dem Leser auch hier wieder einen sehr großen Spielraum lassen, wie er sich den Mann vorzustellen hat. Er kann eine berühmte Persönlichkeit sein, ein reicher Mann, ein hinterhältiger Mensch, vielleicht ein Transvestit, mir ist es egal. Aber man soll den Eindruck bekommen, dass er der böseste aller Menschen ist.
Und genau hier liegt das Problem. Ich persönlich finde böse Menschen langweilig, die nur böse sind, weil sie böse sind. So wie Sauron bei Herr der Ringe. Der ist auch nur einfach böse. Und dann?

Er ist der Mensch, der Frau und Kind umgebracht hat. Das "Ich" muss aber bezahlen.
Und warum? Weil er so passiv ist? Was spielt es für eine Rolle?

Insgesamt glaube ich, dass ich deshalb Mühe mit deinem Text hatte, weil er so allgemein ist und nur Andeutungen macht. Das lässt mich kalt, da kommt wenig emotionaler Bezug auf, auch werden nicht wirklich Fragen aufgeworfen. Du hast dir ja offensichtlich einige Gedanken gemacht, aber glaubst du nicht, dass es ein bisschen viel Stoff für eine so kurze Geschichte ist? Dein erklärender Kommentar ist ja fast so lange wie der Text selber, und eigentlich müsste ja die Geschichte für sich sprechen.

Joa, ich will jetzt nicht weiter darauf herumhacken. Vielleicht haben andere ja eine andere Meinung dazu. :)

Liebe Grüsse,
sirwen

 

Hey sirwen,

ich finde, dass Kurzgeschichten den größten Reiz zeigen, wenn sie a) kurz, b) viele Interpretationsmöglichkeiten bietet und c) jemanden zum nachdenken animiert. Auf der anderen Seite ist es doch langweilig, wenn man sich eine Handlung durchliest, dadurch eine Interpretationsmöglichkeit vorgegeben bekommt und somit der Geschichte nur eine kurzweilige Wirkung entzieht. Klar man kann auch mit exotischen erotischen Anspielungen, gelungen gezeichneten Monstern und allem Erschreckenden einen länger bleibenden Eindruck hinterlassen, doch ist es dann nicht so wie ein Actionfilm, Tierp*** oder einem Splatterfilm (extrem überzogen und übertriebene Veranschaulichungen *lach* )? Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Für mich sind tolle KGs kurze und Deutungsreiche KGs. Klar Geschmäcker sind wie Polöcher und es gibt viel zu viele davon und jeder hat eins. Das will ich ja nicht abstreiten. Das ist meine Meinung und du hast eine andere ;-)

Zu der Gleichung: Mathe ist immer logisch. Ist es dann nicht logisch, wenn ein Mann von Freiheit träumt, eine böse Tat sieht und dann trotzdem vor dem Gericht verurteilt wird, er im Prinzip unschuldig eingelocht ist. Das ist logisch, oder? Aber das alles steht im Wirderspruch zu dem Titel, darum die mathematische Gleichung ;-)

Meiner Meinung nach muss das Böse nicht immer vielschichtig dargestellt werden. Ein nicht weiter dargestellter, skizzierter Bösewicht, der gar kein Bösewicht sein muss, ist vielschichtiger als ein schillernder offensichtlich böser Bösewicht. Der Blauäuger ist zum Einen der klare Bösewicht, aber zum Anderen eine unbekannte Größe im ganzen Gefüge um das "Ich", oder? Er kriegt dadurch eine viel größere Bedeutung. Klar mir fehlt die Erfahrung einen richtig tiefgründigen Bösewicht in einer kurzen Geschichte darzustellen, aber darum hab ichs ja hier rein gestellt, oder? Um zu diskutieren, Fragen zu beantworten, dir und mir.

Der letzte Punkt: Die Länge des erklärenden Kommentars. Ich finde grad in kurzen Geschichten, meine ist extrem kurz, sollte eine Interpretation länger sein, als der Text. Grad weil etwas kurz ist, kann man doch viel mehr daraus machen: Verschiedene Gedankengänge nachverfolgen, schauen ob ein ähnliches Erlebniss dazu passt, Aufhänger für wilde Träume oder Vorstellung, sei es erotische Fantasien, brutale Action oder ähnliche Extreme sein, bieten. Als bestes Beispiel für so etwas bietet Kafka. Kafkas Urteil besitzt 200 Interpretationsvorschläge, manche sind länger als die Geschichte, die in 12 Seiten in ein Reklamheft passt. Man weiß viel über Kafkas privates Treiben und die Gründe, warum er was schrieb, dass weiß man bei mir nicht, klar, aber man kann sich trotzdem viel vorstellen ;-).

Nun ist gut, irgendwie will hier aber keiner mitmischen, sirwen ;-)

Kenny

 

Hallo DMonk3y,

mhhh, ich frage mich die ganze Zeit, was Deine Geschichte bewirken will.

Sie beginnt mit surrealen Bildern, die ich entzetteln soll, damit sich mir der Inhalt erschließt. Erst ab dem Moment, in welchem der orangene Klischeetyp ins Geschehen kommt, hatte ich eine Ahnung, worum es hier geht.

Den Anfang, den Du ja mit dem Wunsch nach Freiheit im Gefängnis gleichsetzt, dass kann sich mir als Leser bei der Erstlektüre nicht erschließen, da ich ja nicht weiß, dass er im Gefängnis ist (an dieser Stelle des Textes). Das er dort zu Unrecht einsitzt, das ergibt sich nur aus dem Titel. Denn der beobachtete Mord, erscheint mir erst ein Mal, genau wie der Anfang, wie ein Traum. Das dachte ich nämlich ... jemand träumt wirres Zeugs.

Nach Deinen Angaben, wird also erzählt - jemand ist Zeuge eines Mordes, wird aber selbst für diesen zur Verantwortung gezogen, sehnt sich nach der Freiheit und wird zur Todesstrafe verurteilt und hingerichtet.

Und wo soll ich jetzt etwas interpretieren? An welcher Stelle soll ich mich als Leser einbringen? Um den Inhalt zu entschlüsseln und dann? Denn dann, wirft der Text mehr Fragen auf, als er zu beantworten vermag?

Warum? Was ist schief gelaufen, warum ist er verurteilt worden? Er war doch der Zeuge - also muss da doch was schief gelaufen sein. Was?

Wie ist ein Richter drauf, der Todesstrafen ausspricht? Kann er noch schlafen nachts? Zumal seine Schuld sicher auch vor Gericht nicht eindeutig sein kann, wenn er es nicht wirklich war? Ein Geständnis, gab es ein Geständnis?

Wer war die Frau mit dem Kind? Warum wurde sie ermordet? Wer ist der Typ mit dem Messer? Wieso konnte er das alles so genau sehen? Warum hat er ihr nicht geholfen?

Allein die Tatsache: jemand kommt unschuldig ins Gefängnis - was ja nur durch den Autor behauptet wird, was ich selbst ja gar nicht beurteilen kann, dass ist kein Text, der nachwirkt oder zum interpretieren einlädt.
Das ist wie - heute gab es zum Mittag Essen. Aha. Jede Antwort, was es denn gegeben haben könnte, ist beliebig und austauschbar. Wozu sich also die Mühe machen und nach einer Antwort suchen?

Insofern wirkt Dein Text eher, wie eine Narichtenmeldung und löst genauso viel aus: In Texas wurde heute ein wegen Mordes Verurteilter hingerichtet, der bis zu Letzt seine Unschuld beteuerte.

ich finde, dass Kurzgeschichten den größten Reiz zeigen, wenn sie a) kurz, b) viele Interpretationsmöglichkeiten bietet und c) jemanden zum nachdenken animiert.

Interpretationsmöglichkeiten beziehen sich (bei Dir) ausschließlich auf die Erfassung des Inhaltes. Und viele - viele heißt beliebige ;).
Nachdenken ... mh, eher zur Kenntnis nehmen. Da erzählt mir jemand wie grausam und ungerecht die Welt sein kann, naja, dass hab ich vorher schon gewusst.

Fazit, der Text lässt mich relativ unbefriedigt zurück. Ich habe so Fragen, auf die ich keine Antworten finde in Deinem Text. Eine Meinung zur Todesstrafe hatte ich vorher auch schon. Hat jeder, da bewegt sich nichts in mir. Die finde ich nämlich Scheiße, selbst wenn der Typ schuldig wäre.
Ich hoffe, ich konnte mich irgendwie ausdrücken, was Deinen Text bei mir in Schieflage brachte und ich hoffe, Du kannst damit was anfangen.

Beste Grüße Fliege

 

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