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Untreue

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Untreue

Kapitel 1: Untreue​
[07.07.2005]​

Meine Frau ist nun seit etwas über zehn Jahren meine Frau. Wir lieben und respektieren uns. Bis gestern dachte ich das jedenfalls. Gestern fand ich – durch Zufall – einen Zettel mit einer Telefonnummer in ihrer Manteltasche. Ich wollte den Mantel aufhängen, da fiel er mir runter und zum Vorschein kam diese Notiz. Es handelte sich um eine Nummer in dieser Stadt. Kein Name war dabei. Einfach nur diese nackten Zahlen, die mir anfangs belanglos erschienen.
Beim Abendessen fiel mir auf, dass sie Parfüm trug, was sie sonst nie unter der Woche tat. Ich bemerkte auch, dass sie sich ihr leicht angrauendes Haar wieder hatte blond färben lassen.
Da regten sich erste Zweifel in mir. Die Telefonnummer – bis zum Abendessen vergessen – drängte sich nun wieder in meinen Gedankengang. Was ging hier vor?

Er betrat das Büro.
„Guten Tag.“
„Hallo. Was kann ich für Sie tun, Herr ...?“
„Namen tun nichts zur Sache.“
„Kommen Sie, wir sind hier nicht in einem amerikanischen Detektivfilm, das hier ist die Realität. Wenn Sie mir einen Auftrag erteilen, müssen Sie mir Ihren Namen nennen, damit ich mich bei der Bank über Ihre finanziellen Verhältnisse informieren und mein Honorar dementsprechend hoch gestalten kann. Außerdem ist der neueste Klatsch über Ehekrisen ohne Namen nicht viel wert.“
„Wie bitte?“
„Äh, habe ich das gerade laut gesagt? Ich meinte ... Es ist doch sehr unhöflich, ich sage Ihnen meinen Namen, aber Ihren wollen Sie mir verschweigen?“
„Sie haben sich noch gar nicht vorgestellt.“
„Ja, aber wenn Sie so ein Kombinationstalent wie ich wären, wüssten Sie, dass ich Linkshänder bin, vor kurzem geschieden wurde, was, wenn ich das mal beiläufig erwähnen dürfte, eine Ironie des Schicksals ist, ebenfalls vor kurzem das Rauchen aufgegeben habe und dass ich Marlowe heiße. Steve Marlowe.“
Er war verwundert:
„Woher wissen Sie das? Ich hab doch gar nichts gesagt?“
„Das ist doch ganz einfach“, antwortete Marlowe. „Es ist nur eine Folge von Beobachtungen gepaart mit logischen Schlüssen.“
„Könnten Sie mir das erklären?“
„Mit Vergnügen: Dass ich Linkshänder bin, sehen Sie daran, dass ich gerade etwas schreibe – mit der linken Hand. Dass ich geschieden bin, und das erst seit kurzem, sehen Sie an der Druckstelle an meinem rechten Ringfinger: Es dauert drei Monate, bis sie verschwunden ist, wenn man keinen Ring mehr trägt. Diese Druckstelle ist noch relativ tief, was auf einen kurzen Zeitraum zwischen jetzt und der Ringabnahme schließen lässt. Dass ich mit dem Rauchen aufgehört habe, lässt sich daraus ersehen, dass es hier nicht nach Zigarettenrauch riecht, meine Zähne und Fingernägel aber eine Verfärbung aufweisen. Und zu guter Letzt, meinen Namen. Den hätten Sie auf drei unterschiedliche Arten herausfinden können: Erstens: Sie hätten dem Schild an der Tür mehr Beachtung schenken sollen. Zweitens: Auch wenn Sie erstens versäumt haben, hätte Ihnen das Schild auf meinem Schreibtisch Auskunft geben können. Und der dritte Weg, meinen Namen herauszufinden: Sie hätten mich einfach fragen können.“
„Jetzt, wo Sie mir das alles erklären, leuchtet es auch mir ein. Sie scheinen genau der richtige Mann für diese Aufgabe zu sein. Aber ich möchte Sie noch ein letztes Mal testen. Was können Sie mir über mich sagen?“
„Nun ... Sie heißen Jack Pier und befürchten, dass Ihre Frau Sie betrügt ... Sie arbeiten in einem Atomkraftwerk. Sie kommen von weiter her, sind mit der Bahn hierher gefahren und diese Bahnfahrt dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Als Sie Ihr Haus verließen, regnete es. Sie sind auf dem linken Auge blind und auf dem rechten Ohr taub ...“
„Woraus schließen Sie das alles?“
„Nichts leichter als das“, lehnte sich Marlowe selbstgefällig zurück.
„Sie tragen ein Namensschild mit der Aufschrift: Jack Pier, Sicherheit Atomkraftwerk. Würden Sie nicht befürchten, dass Ihre Frau Sie betrügt, wären Sie nicht bei mir, einem Detektiv, der sich auf Scheidungsfälle spezialisiert hat. Aus Ihrer Manteltasche hängt eine Straßenbahnkarte, die vor fünfunddreißig Minuten gestempelt wurde. Ihre Hose ist jetzt trocken, doch man kann unten noch eine leichte Verfärbung, hervorgerufen durch Wasser, erkennen. Sie halten Ihren Kopf in einem Winkel zu mir, den nur jemand anstreben würde, der wie beschrieben invalid ist.“ Er schaute sich überlegen auf seine Fingerspitzen.
„Wenn ich es mir recht überlege, Marlowe, so scheinen Sie doch nicht der rechte Mann zu sein. Sie lassen sich zu schnell überzeugen. Jack Pier ist ein Freund, den ich mal in seiner Tätigkeit als leitender Sicherheitsbeauftragter vertreten habe; seither vermisst er sein Namensschild, aber danke, dass Sie es gefunden haben. Ich wohne hier um die Ecke, die Karte habe ich auf der Straße gefunden und aufgehoben, da mein Neffe so etwas sammelt. Was die Hose angeht: Ich traute mich nicht recht zu Ihnen. Und ich bin weder blind noch taub, ich halte meinen Kopf nur so, weil ich sehen wollte, wie Sie darauf reagieren. Na, was sagen Sie jetzt?“
Das überhebliche Grinsen auf Marlowes Gesicht war verschwunden.
„Nun ja, damit habe ich Ihnen demonstriert, dass jeder sich mal irrt. Gratuliere, Sie sind nicht darauf reingefallen! Sie sind würdig, dass ich mich Ihres Falles annehme.“

Ich habe die Nummer gewählt. Aber schon bevor das erste Freizeichen kam, habe ich wieder aufgelegt. Dann habe ich das Telefon betrachtet. Soll ich noch einmal wählen? Lohnt sich das überhaupt für mich? Ich meine, SPD, CDU, wo ist der Unterschied? Alles die gleichen Verbrecher, nur andere Namen haben sie!
Ich tippe die Nummer nochmals in das Gerät ein. Tut. Tut. Tut. Es scheint niemand da zu sein. Aber ich möchte nicht frühzeitig auflegen. Nach dem sechsten Tuten meldet sich ein Mann. Ich lege auf. Ein Mann. Also doch. Ich wollte es nicht wahrhaben. Aber nun kann und darf ich das Offensichtliche nicht länger ignorieren. Meine Frau hat ein Verhältnis mit einem anderen Mann. Wie gemein.

„Also, Mister Marlowe. Ich habe Grund zu der Annahme, dass meine Frau fremdgeht.“
„Woraus schließen Sie das?“, fragte Marlowe erbarmungslos schnell, sein Ton verriet, dass er keine falsche Antwort duldete.
„Wenn Sie es unbedingt wissen müssen ...“
„Nein, eigentlich nicht, aber ich bin ein neugieriger Mensch, wissen Sie?“
„Nein.“
„Was, ‚nein’?“
„Nein, ich weiß nicht, dass Sie ein neugieriger Mensch sind. Beziehungsweise, ich wusste es nicht, bevor Sie es mir freundlicherweise sagten.“
„Ja, ich bin schon nett, net?“
„Net nett?“
„Nett, net?“
„Lassen wir das. Also, meine Frau betrügt mich. Ich will nun, dass Sie ...“
„Ja, ich weiß genau, was Sie wollen. Sie wollen, dass ich das Schwein finde, das es getan hat, und dass ich ihm sein Herz herausreiße, sodass er noch genügend Zeit zu leben hat, um mit anzusehen, wie Sie ihm ins Gesicht spucken!“
„Äh, eigentlich wollte ich, dass wir ihn wegen Ehebruch anzeigen, aber was Sie da gerade vorgeschlagen haben, war auch nicht schlecht.“
„Es war nur ein Scherz“, entgegnete Marlowe entsetzt. „Sie können das doch nicht ernstgenommen haben! Was sind Sie nur für ein kranker Mensch?!“

Ein Mann. Es hatte sich ein Mann gemeldet. Ein Mann. Nicht etwa eine Frau. Oder doch? Heutzutage konnte man das gar nicht so genau bestimmen, die Grenzen waren fließend geworden. Ich weiß nicht so genau. Vielleicht habe ich mich verhört? Weil ich so sehr darauf gefasst war, eine Männerstimme zu hören. Vielleicht hatte ich sie nur deshalb gehört; vielleicht war es in Wirklichkeit eine Frauenstimme gewesen ... Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Obwohl, genaugenommen gibt es drei: Ich rufe noch mal an, ich frage meine Frau oder ich rufe die Auskunft an und erkundige mich, wer sich hinter dieser Nummer verbirgt.

Er legte dem Detektiv den Sachverhalt kurz dar.
„Und es meldete sich ein Mann?“, hakte Marlowe nach.
„Ja. Jedes Mal, wenn ich anrief.“
„Jedes Mal?“
„Jedes Mal.“
„...Jedes Mal?“
„...Jedes Mal.“
„Ohne Ausnahme?“
„Ohne Ausnahme.“
„...Ohne Ausnahme?“
„...Ohne Ausnahme.“
„Warum sprechen Sie mir alles nach?“
„Warum sprechen Sie mir, äh, hey, was soll das?“
„Ein Scherzlein, ein schales. Sei’n se mir nich’ bös.“
„Ja, okay, vergeben.“
„Sie sind ja der Beste. Bestimmt kommen Sie sich jetzt großartig vor, weil Sie ja so ein Samariter sind ...“
„Äh, ich verstehe jetzt nicht so ganz, was –“
„Unterbrechen Sie mich nicht! Sie wissen gar nicht, wie Sie mich ankotzen! Ihr seid doch alle so ein Haufen von feinen Schnöseln, die denken, wenn sie dem armen hartarbeitenden Mann ein paar nette Worte sagen, wäre alles im Lot. Aber jetzt sage ICH Ihnen mal was: Da haben Sie sich getäuscht! Nicht mit mir, sage ich Ihnen, nicht mit mir! Suchen Sie sich einen anderen Dummen!“
„Äh, was soll denn das jetzt?“
„Verzeihen Sie mir, das musste jetzt mal raus.“
„Okay, verzieh– Moment mal! Jetzt verzeihe ich Ihnen und dann drehen Sie wieder durch. Ihre Spielchen können Sie mit jemand anderem spielen! Ich kündige!“
Er stand auf und ging in Richtung Tür, als ihm einfiel, dass er gar nicht kündigen konnte, da er nicht hier arbeitete. Er drehte sich um:
„Metaphorisch natürlich nur.“
Als er nur noch wenige Schritte von der Tür entfernt war, ging diese auf und ein Mann trat ein. Er erblickte den Klienten und wollte ihn ansprechen, als er den Mann hinter dem Schreibtisch sah. Er sprach ihn an:
„Aber, aber, Herr Weißmüller! Haben Sie wieder Detektiv gespielt?“ Zu dem Klienten gewandt sagte er: „Sie dürfen es ihm nicht übel nehmen, wenn er Sie verärgert hat. Der Mann hat im Krieg alles verloren, was er besaß, nur das nackte Leben und das seiner Frau war ihm erhalten geblieben. So, Herr Weißmüller, nun gehen wir aber wieder ins Vorzimmer an unseren Sekretärsplatz, in Ordnung?“
„Ja. Aber ich habe nicht Detektiv gespielt. Ich habe hier nur sauber gemacht.“
„Ja, ja, scho recht. Aber jetzt ist’s sauber genug, jetzt können Sie wieder gehen.“
„Ja.“ Er verließ das Büro.
Die beiden noch im Zimmer befindlichen Männer setzten sich jeder an die für ihn vorgesehene Seite des Schreibtisches.
„So. Ich bin Detektiv Steve Marlowe. Was kann ich für Sie tun?“
Marlowe und der Klient arbeiteten sich durch die üblichen Formalitäten.
Marlowe: „Name?“
„Jack Pier.“
„Wo wohnen Sie?“
„In der Schillergasse.“
„Schillergasse? Die ist doch am anderen Ende der Stadt, oder?“
„Ja. Ich musste eine halbe Stunde mit der Bahn hierher fahren.“
„Beruf?“
„Sicherheitsbeauftragter im Atomkraftwerk.“
„Darf ich Ihnen eine etwas persönlichere Frage stellen?“
„Bitte.“
„Wieso halten Sie Ihren Kopf so komisch?“
„Das kommt daher, dass ich auf dem linken Auge blind und auf dem rechten Ohr taub bin.“
„Ach so. Da würde aber niemand darauf kommen.“

Ich lege den Hörer auf. Zwanzigmal innerhalb der letzten drei Tage habe ich nun angerufen und jedes Mal hat sich ein Mann gemeldet. Nun ist’s gewiss: Meine Frau betrügt mich.
Kann ich das so einfach hinnehmen? Darf ich das so einfach hinnehmen? Ich glaube nicht. Dieses Verbrechen muss gesühnt werden. Ich finde raus, wer der Mann ist.

„Und Sie wissen nicht, wer der Mann ist?“, fragte Marlowe, diesmal der echte.
„Ich habe einen Verdacht.“
„Und an wen haben Sie da gedacht?“
„Dazu möchte ich mich noch nicht äußern.“
„Nun gut, dazu bin ja auch eigentlich ich da, denn sonst bräuchten Sie mich ja gar nicht, wenn Sie es schon selber wüssten.“
„Sehen Sie? Dann ist es sogar in Ihrem eigenen Interesse, wenn ich es Ihnen verheimliche.“
„Dem kann ich nur zustimmen.“

Wer ist dieser Mann? Wer verbirgt sich hinter diesen sieben Zahlen? Welch Ironie ... sieben Zahlen ... sieben Todsünden ... Ehebruch. Ist Ehebruch eine Todsünde? Ich weiß es nicht. Ist auch nicht so wichtig. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint alles unwichtig geworden zu sein. Nur eine Frage plagt mich, drängt sich mir auf. Ich sehe sie in Gedanken groß und fett auf einer weißen Leinwand stehen. Die Buchstaben grinsen mich an; sie lachen mich aus, MICH, den treuesten Ehemann der Welt!

„Und wissen Sie, wo und ob sich Ihre Frau mit ihm trifft?“
„Ich glaube, in seinem Büro. Dort fühlt sie sich sicher. Diensträume geben ihr ein Gefühl von Geborgenheit. Sie ist ohne Eltern in einem Waisenhaus aufgewachsen. Es war sehr hart für sie; bis sie mich kennen lernte. Doch anscheinend bin ich ihr nicht mehr gut genug. In was für einer Welt leben wir nur?“
„Sie sagen es“, stimmte Marlowe zu. Er hatte das Interesse an diesem Fall verloren; er war genau wie alle anderen Fälle, öde, langweilig, keine Herausforderung.

Er hat zum ersten Mal seinen Namen am Telefon erwähnt. Ein Fehler, der ihm zum Verhängnis werden soll. Ich werde herausfinden, wo er wohnt, wo er arbeitet, ich werde herausfinden, ob er Familie hat. Ich werde ihm das Leben zur Hölle machen.

Marlowe hörte dem Redefluss seines Klienten gar nicht mehr zu. Nur ein zwischendurch eingeworfenes „Aha!“ ließ seinen Klienten denken, er wäre geistig voll dabei. Marlowe dachte an Hanna. Die dralle blonde Hanna. Wann würde er sie wiedersehen? Er war nun so lange Detektiv, aber die Liebe seines Lebens konnte er nicht finden. Einmal mehr eine Ironie des Schicksals.

Ich habe herausgefunden, wo er arbeitet. Ich werde ihm einen Besuch abstatten, den er nicht vergisst. Andererseits kann er ihn gar nicht mehr vergessen, denn er wird in seinem eigenen Blut ertrinken. Meine Waffe, die ich seit dem Krieg bei mir aufbewahre, habe ich gereinigt und wieder funktionsfähig gemacht. Ich werde keine Gnade walten lassen. Er oder ich. Das ist ab jetzt das Einzige für mich, das zählt. Er oder ich.

Marlowe merkte, dass sein Klient aufgehört hatte, zu reden.
Er fragte: „Herr Pier, eine Frage: Wie sind Sie auf mich gekommen? Es gibt so viele Detektive in unserer Stadt, darunter auch einige wenige, die in Ihrer Nähe wohnen. Wieso ich?“
„Sie sind der Beste.“
„Das weiß ich auch! Ich meine, wer hat mich Ihnen empfohlen?“
„Niemand.“
„Wie habe ich das zu verstehen?“
„Ich habe mir telefonisch einen Termin bei Ihnen geben lassen. Warum?“ Jack zog eine Militärpistole aus der Tasche und erschoss Marlowe. Einmal, zweimal, dreimal. Ach, was sollte es? Viermal, fünfmal. Wenn schon, dann richtig. Er blickte Marlowe ins Gesicht:
„Warum, Stevie, warum?“

Kapitel 2: Folgen eines Mordes​
[10.07.]​

Oh sein Gott, was hatte er getan? Er hatte einen Menschen erschossen!
Wie zur Salzsäule erstarrt stand er vor der toten Leiche, sich überlegend, wieso man „tote Leiche“ sagte, da es ja keine lebenden gab.
Die Türe wurde geöffnet und Herr Weißmüller trat ein.
„So, haben Sie es also doch getan ...“
„Was?“
„Sie haben ihn umgebracht.“
„Ach so, ja klar.“
„Und ich bin der Einzige, der es weiß ...“
„Was wollen Sie damit sagen?“
„Nun, lassen Sie es mich so ausdrücken ...“ Herr Weißmüller ging zum Waschbecken und ließ Wasser in ein Glas laufen.
„Würden Sie sagen, das Glas ist halb voll, oder ist es doch eher halb leer?“, fragte Herr Weißmüller ihn, ihm das Glas vor die Nase haltend.
Er zögerte, bevor er langsam sagte: „... Das ... kommt darauf an.“
„Genau. Es symbolisiert die Lebenseinstellung. Wenn das Glas für Sie halb voll ist, sind Sie ein Optimist, wohingegen Sie Pessimist wären, wenn Sie es für halb leer befänden.“
„Äh, ach so, nee, des meinte ich jetzt gar nicht. Ich meinte: Das Glas ist dann halb voll, wenn es zuerst leer war und man es zur Hälfte mit Wasser füllt, weil es ja immer voller wird. Würde man aber aus einem vollen Glas trinken, wäre es dann logischerweise halb leer, weil sich immer weniger Wasser in ihm befindet.“
„Sie wollen mich wohl zum Narren halten! Das hat doch damit gar nichts zu tun!“
„Ach so, ich dachte mir gleich, dass es sich um eine Scherzfrage handelte, da dieses Glas ja weder halb voll noch halb leer ist. Beachtet man, dass es sich nicht um ein zylindrisches Glas handelt, fällt einem sofort auf, dass es nur der Höhe nach zur Hälfte gefüllt ist. Da es aber nach oben hin einen immer breiteren Radius und damit ein größeres Volumen hat, würde ich mal schätzen, dass es zu drei Fünfteln gefüllt ist.“
Herr Weißmüller wurde zornig.
„Sie Korinthenkacker! Darum geht es doch gar nicht, Sie Depp! Es symbolisiert die Lebenseinstellung, habe ich Ihnen doch schon einmal gesagt, hören Sie mir nicht zu? Sie sind wohl zu blöd, das zu kapieren! Philosophie ist wohl zu hoch für Sie!“
„Jetzt regen Sie sich doch bitte nicht auf, und helfen Sie mir, diese Leiche verschwinden zu lassen.“
„Nein ... Sie haben gemordet, Sie sind ganz, ganz böse. Ich finde es voll gemein von Ihnen, Herrn Marlowe umgebracht zu haben. Was soll ich denn jetzt machen?“
„Sie könnten mir helfen, die Leiche verschwinden zu lassen.“
„Endlich mal eine gute Idee von Ihnen, Herr Pier.“
Die beiden schlugen den Teppich zurück und öffneten eine Falltür, von der Herr Weißmüller ihm berichtet hatte. Die Leiche wurde hinuntergestoßen und ward nicht mehr gesehen.
Die Falltür wurde geschlossen, der Teppich wieder darüber gedeckt.
„Also, Herr Weißmüller, ich müsste dann langsam gehen. Es war schön, aber ich muss wirklich.“
„Ja, tschüss auch. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“
„Ja, bis dann, vielleicht.“
Er verließ das Büro, trat auf die Straße und machte sich pfeifend auf seinen Nachhauseweg.
Oben im Büro ging Herr Weißmüller ans Telefon und drückte die Schnellwahltaste. Eine hohe Frauenstimme meldete sich:
„Giuseppe Pizzaservice. Was kann ich für Sie tun?“
„Äh, wer ist da?“
Eine Männerstimme antwortete:
„Kleiner Scherz, wir wollten nur mal ausprobieren, wie gut Helium meine Stimme verändert. Hier ist die Polizei.“
„Aha. Nun, jedenfalls möchte ich einen Mord melden, kommen Sie bitte sofort in die ...“

Die Polizei erschien in Form und Uniform zweier Beamten.
„Sie haben uns angerufen?“, fragte der eine der beiden.
„Ja, das war ich.“
„Hier ist Ihre Pizza Margarita.“
„Das hat aber länger als dreißig Minuten gedauert! Also ist sie kostenlos!“, konterte Herr Weißmüller.
„Äh, Moment mal“, unterbrach der andere Beamte, „Sie haben jetzt nicht echt gedacht, wir würden Ihnen eine Pizza liefern?“
„Äh, äh, neeein, natürlich nicht ...“, stammelte Weißmüller.
„Ah, gut, dann können wir sie ja selber essen.“
„Was? Also haben Sie ja doch Pizza dabei!?“
Die Polizisten seufzten. Einer antwortete:
„Nein, wir haben diesen schlechten Witz nur bis an die Grenzen des Möglichen ausgeschlachtet.“
„Ach so.“
„Aber warum haben Sie uns überhaupt gerufen? Sie sagten am Telefon etwas von einem Mord?“, fragte einer der Beamten übertrieben laut, während der andere heimlich ein Stück Pizza in sich hinein stopfte.
„Ja. Wir hatten heute einen Klienten hier, der kam, weil er seine Frau des Ehebruchs verdächtigte. Nach einiger Zeit muss er durchgedreht sein und hat ihn erschossen.“
„Wen?“
Weißmüller seufzte schwer.
„Also, das dauert jetzt länger, bis ich das alles erzählt habe.“
„Egal, hau rein“, sagte einer der Polizisten.
„Wie bitte?“
„Äh, ich sagte ... ‚Das mag wohl sein’.“
„... Aha. Jedenfalls, also, vor einiger Zeit begab es sich, dass hier das Telefon läutete. Ich nahm ab, aber niemand meldete sich. Das ging einige Male so. Bis ich mich dann eines Tages mit meinem Namen meldete. Da hörten die Anrufe schlagartig auf. Ich wurde misstrauisch. Ich setzte meinen Sekretär darauf an, mich hier zu vertreten, bis die Sache geklärt sein würde, denn ich ahnte etwas.“
„Haben Sie irgendwelche Anhaltspunkte auf den Täter?“
„Er heißt Jack Pier, wohnt in der Schillergasse und arbeitet als Sicherheitsmann im Atomkraftwerk.“
Der eine Polizist gab die Täterbeschreibung durch und schickte einen Streifenwagen zur Schillergasse.
Eine Viertelstunde später erreichte ihn ein Anruf von einem der Streifenbeamten:
„Es gibt in der ganzen Stadt nur einen Jack Pier, der im Atomkraftwerk arbeitet. Aber der wohnt nicht in der Schillergasse im Osten, sondern in der Bachstraße im Westen.“
„Egal, verhaften und herbringen!“, verlangte der Polizist.
Weitere zwanzig Minuten später stand Jack Pier im Detektivbüro.
Weißmüller sagte:
„Diesen Mann habe ich noch nie gesehen!“
Man erklärte Pier die ganze Situation. Er sagte:
„Ich weiß, woher er mein Namensschild hatte: Er hat mich mal in meiner Tätigkeit als leitender Sicherheitsbeauftragter vertreten und gesagt, dass er es verloren habe. Und er wohnt nicht in der Schillergasse, sondern hier um die Ecke.“
„Eine Frage“, erkundigte sich Herr Weißmüller. „Hat er einen Neffen?“
„Ja“, antwortete Pier, „das weiß ich so genau, da der Junge ein eigenartiges Hobby hat: Er sammelt gestempelte Straßenbahnkarten.“
„Aha“, entgegnete Weißmüller.
„So, damit wäre alles geklärt, oder, Herr Weißmüller?“, fragte einer der Polizisten.
„Ja, aber ich muss noch etwas klarstellen. Nachdem mir klar wurde, in welcher Gefahr ich schwebte, setzte ich meinen Sekretär als meinen Stellvertreter ein. ICH bin Steve Marlowe, dieser Mann hat meinen Sekretär Weißmüller erschossen. Apropos, gut, dass Sie mich daran erinnern.“
Er schlug den Teppich zurück und öffnete die Falltür.
„Sie können jetzt herauskommen, Herr Weißmüller.“
Das tat dieser dann auch, unversehrt, nur mit einem blutbesudelten Hemd.
„Das müssen Sie uns mal erklären!“, forderte Pier.
„Ganz einfach“, entgegnete Marlowe, „mein unglaublicher Intellekt veranlasste mich, Herr Weißmüller ein präpariertes Hemd anziehen zu lassen. Er trug eine kugelsichere Weste, die mit kleinen, blutgefüllten Plastikbeuteln gespickt war. So würde der Täter denken, seine Tat wäre vollbracht.“
„Ich staune. Aber wieso haben Sie ihn nicht dabehalten, bis wir eintrafen?“
„Das konnte ich nicht riskieren, er hatte immerhin noch einen Schuss in seiner Waffe.“
„Ach so, na dann.“
Nachdem die Spurensicherung mit dem üblichen Kram fertig war, verließen alle außer Marlowe das Büro und gingen jeder für sich nach Hause.
Marlowe setzte sich an seinen Schreibtisch und ließ seinen Blick darüber schweifen.
Er
(Marlowe oder sein Blick?)
blieb am Telefon hängen.
Er betrachtete es einige Zeit.
Dann klingelte es. Er hob nach dem dritten Klingeln langsam ab.
„Ja?“
„Ich bin es“, meldete sich eine männliche Stimme.
„Wer ist ich?“
„Äh, meinen Sie nicht: ‚Wer BIN ich?’“
„Oh, doch, natürlich. Also, wer bin ich?“
„Woher soll ich das wissen, Sie haben doch abgenommen.“
„Nein, ich wiege konstant 75 Kilogramm.“
„Ich meine ja auch den Hörer.“
„Der Hörer wiegt nur wenige Gramm.“
„Ich meine, Sie haben den Hörer abgenommen!“
Marlowe legte auf. Er musste es sich nicht gefallen lassen, wenn er einem Unbekannten am Telefon sinnlose Dinge an den Kopf warf.
Es klopfte an der Tür.
„Ja?“
Sie ging auf und der Mann, der Herrn Weißmüller „erschossen“ hatte, trat ein.
„Hi, Stevie.“
„Ah, hallo.“
„Wo ist mein Geld?“
„Welches Geld?“, fragte Marlowe unschuldig.
„Du hast mich doch angeheuert, damit ich deinen lästigen Sekretär erschieße, der dich erpresst.“
„Ach ja. Weißt du, er hat mich nie erpresst.“
„Wie bitte?“
„Tja, tut mir leid, alter Freund. Du hättest mir damals in der vierten Klasse nicht verbieten dürfen, beim Diktat bei dir abzuschreiben. Tut mir leid, warst echt ein Kumpel, aber das hättest du nicht tun dürfen!“
Marlowe zog eine Pistole aus der obersten Schreibtischschublade und zielte auf den Mann.
„Hey, Stevie, was soll das? Du kannst mich nicht einfach umbringen! Wie würdest du das vor der Polizei rechtfertigen?“
„Notwehr, Richie, Notwehr“, sagte Marlowe lächelnd und drückte ab.
Dann rief er die Polizei an.

Kapitel 3: Folgen der Folgen eines Mordes​
[17.07.]​

Es meldete sich niemand, nicht einmal das Freizeichen erklang. Marlowe drückte mehrmals auf die Gabel, als ob das etwas bringen würde. Was hatte er davon, jetzt mit Besteck zu spielen?
Er legte wieder auf und dachte darüber nach, was er nun tun sollte. Die Leiche musste irgendwie aus dem Weg geschafft werden. Von Seiten der Polizei war augenscheinlich keine Hilfe zu erwarten. Bestimmt hatte sie seinen Telefonanschluss blockiert, sodass er sie nicht anrufen konnte, diese Verräterin!
Er sinnierte noch so, als sich seine Bürotür öffnete.
Herr Weißmüller trat ein. Er hielt einen Revolver in der Hand.
„Herr Weißmüller? Was wollen Sie denn mit dem Ding da? Passen Sie bloß auf, dass Sie mich nicht treffen, da kann ja so leicht was passieren.“
„Keine Angst, ich werde Ihnen keinen Schmerz zufügen ... keinen langanhaltenden jedenfalls.“
„Was? Herr Weißmüller, ich mache mir ernsthafte Sorgen über Sie. Sie benehmen sich in letzter Zeit so komisch. Ihre Witze waren auch mal besser.“
„Finden Sie? Na ja, ich werde daran arbeiten, danke für den Hinweis. Doch nun ... hier!“
Als er seinen Satz beendet hatte, schoss er Marlowe nieder.
Dann ging er zu der am Boden liegenden Leiche, nicht der von Marlowe.
„Steh’ auf, ich habe ihn kaltgestellt.“
Plötzlich wurde es dunkel, und ein goldgleißender Lichtschein kam durch das Fenster ins Zimmer und beschien die Leiche. Diese erhob sich; Auferstehung Teil 2.
Weißmüller betätigte den Lichtschalter, an den er aus Versehen gekommen war und schaltete das Licht wieder ein.
„Hat ja lang genug gedauert, Weißmüller.“
„Eile mit Weile, gut Ding will Weile haben, in der Kürze liegt die Würze.“
„Was? Das Letzte passt doch gar nicht dazu!“
„Oh, Mist. Stimmt. Vielleicht hatte Marlowe doch Recht ... meinen Witzen fehlt es an Witz.“
„Das mag sein. Ach ja, noch was“, mit diesen Worten zog er einen Dolch hervor und erstach Weißmüller.
„Hahaha. Jetzt gehört der Laden hier ganz allein mir!“
„Ach ja?“
Marlowe erhob sich aus seinem Stuhl und lächelte den Mörder, nennen wir ihn spaßeshalber R. E. Drum (was sogar wirklich sein Name war ... Zufälle gibt’s ...), an und ging langsam auf ihn zu.
„Tja, ob man dir die Besitzrechte zusprechen wird ... nach dem Mord? Das bezweifle ich stark.“
„So? Es gibt für den Mord keine Zeugen.“
„Äh ... mich?“
„Oh, stimmt. Haha, du Vollidiot, jetzt musst auch du dran glauben!“
„Oh nein, hätte ich doch nur nichts“, Marlowe zog blitzschnell ein Maschinengewehr unter seinem Schreibtisch hervor und schoss ein ganzes Magazin auf Drum, „gesagt! A-hahahaha!“
Drum wurde nach hinten geschleudert, stolperte, fiel zu Boden und brach sich dabei keinen einzigen Knochen, starb aber trotzdem.
„Puh, das wäre geschafft“, intonierte Marlowe.
„Nicht so hastig!“ Weißmüller stand auf und klopfte sich den Staub aus der Kleidung.
„Denkst du, der Dolch war echt? Deine Rechnung enthält einen Fehler, Marlowe, ein störendes Element, einen Messfehler, einen Fehlerfaktor, einen Vorzeichenfehler, mit Polwechsel, eine Quadratur des Kreises, den Satz des Pythagoras’, die Arbeit des Sisyphos’, um es kurz zu machen: Eine Kleinigkeit.“
Marlowe war im Laufe der Ausführungen von Weißmüller immer näher mit seinem Kopf an ihn herangerückt, spannungsgeladen. Jetzt wartete er darauf, dass Weißmüller ihm den Fehler offenbaren würde.
„Der Fehler war ...“
„War? Komm schon, mach es nicht so spannend!“
„War ...“
„Ja?“
„War ...“
„Ja?“
„War ...“
„Ja?“
„...“
„Ja?“
„...“
„Ja?“
„...“
„Ja? Hey, sag mal, schläfst du?“
„...“
„Also komm, du kannst wenigstens sagen, wenn du schläfst.“
„...“
„Ich hab Zeit.“
„... . ... . ... . ... Äh, was? Was? Ich bin wach, ich bin wach, die Lösung heißt fünf!“
„Falsch.“
„Ich weiß. Also, der Fehler war ...“
„Ja?“
„Mann, jetzt lass mich mal aussprechen!“, versetzte Weißmüller genervt.
„Okay.“
„War ... . ... .“
„...“
„...“
„...“
„...BUH!“
„Ah, Hilfe!“
„Hahahahahahahahahahahahaha, voll reingefallen, du Depp! Ey, ich bin so cool!“
Marlowe war durch den Schock an einem Herzinfarkt gestorben.
Drum erhob sich:
„Endlich, ich dachte schon, sein Herz wäre in letzter Zeit geheilt worden. Zum Glück war dem nicht so. Schöne kugelsichere Weste, die du mir besorgt hast. Jetzt gehört die Firma mir!“
„Wem?“
„Äh, uns, meinte ich natürlich.“
„Natürlich.“
„So, du wolltest also nur die Firma?“, fragte Marlowe.
„Was? Aber du ...“
„Herr Weißmüller, mein treuer Sekretär hat mich ins Vertrauen gezogen. Er ahnte, dass du die Firma für dich alleine wollen würdest, also haben wir uns dieses kleine Spiel ausgedacht. Du bist geliefert, wir verpetzen dich bei den Bullen.“
„Was interessiert so ein paar Ochsen, dass ich die Firma wollte?“
„Ochsen? Du Depp! Bullen, nicht Ochsen! Ochsen sind kastriert, Bullen nicht! Mann, echt hey, so ein bisschen Bildung, mehr verlange ich gar nicht!“
„Ja, tut mir leid, ich hatte eine schwere Kindheit. Mein Vater war nie da und meine Mutter begleitete ihn. Ich besuchte die Gesamtschule unseres Dorfes und schnitt als Schulbester ab. Ich –“
„Ey, halt deine Fresse! Denkst du, irgendwen interessiert deine Lebensgeschichte?“
„Äh, ja, mich“, meldete sich Herr Weißmüller schüchtern zu Wort.
„Du bist ruhig!“
„Nein, ich bin jetzt nicht ruhig! Lange genug musste ich deine Diktatur ertragen! Das reicht mir jetzt!“
Mit diesen Worten zog Weißmüller ein kleines Blasrohr aus seiner Tasche und feuerte es auf Marlowe ab.
„Einen Moment dachte ich wirklich, du hättest mich verraten, Weißmüller!“
„Aber ich doch nicht.“
„Was hast du da gerade auf ihn geschossen?“
„Ein Gift aus dem Amazonasgebiet, nicht nachweisbar.“
„Sehr gut! Es wird wie ein Herzinfarkt aussehen.“
„Wenn es denn gewirkt hätte“, antwortete Marlowe aufstehend.
„Was? Du lebst immer noch, Marlowe? Wie oft muss man dich eigentlich noch töten, bevor du stirbst?“, fragte Drum.
„Was hast du denn gedacht? Ich dachte mir schon seit langem, dass man früher oder später versuchen würde, mich mit nicht nachweisbarem Gift umzubringen. Deshalb habe ich mich vor kurzem dazu entschlossen, mich gegen alle unbekannten und bekannten Gifte impfen zu lassen. Und was soll ich sagen? Es hat gewirkt!“
„Nein, echt?“
„Schwör da’s! Glaub ma’s!“
„Ja, ich glaub’s ja, aber ich kann’s net glauben.“
„Ist dir eigentlich klar, Drum, dass du hier gequirlte Scheiße laberst?“
„Ach ja? Dann stirb!“
Kaum hatte Drum diese Worte ausgesprochen und eine Bazooka aus seiner Jackentasche geholt, sprang Weißmüller in die Schussbahn und richtete die Bazooka auf Drum. Dieser erschoss sich selbst.
„Danke, Weißmüller, das war Rettung in letzter Not!“
„Ja. Aber bilde dir nichts ein, Steve. Ich habe das nur gemacht, damit ich dich weiter erpressen kann!“
In diesem Moment stand Drum auf und die Schranktür ging auf. Darinnen waren die zwei Polizisten.
Marlowe sagte zu ihnen:
„Haben Sie alles mitbekommen?“
„Ja. Herr Weißmüller, ich verhafte Sie wegen Erpressung!“

Kapitel 4: Untreue – Epilog​
[20.07.]​

Die Polizisten hatten Herrn Weißmüller abgeführt. Jetzt würde sein Stuhl wieder fest sein.
„Danke, R. E., dass du mir geholfen hast.“
„Kein Ding, Stevie, was hätte ich anderes tun sollen? Kann ich zulassen, dass mein bester Freund erpresst wird?“
„Kannst du?“
„Nun, ja, ich kann, aber ich will nicht.“
„Was? Du kannst? Ich könnte nicht.“
„Nicht?“
„Nein.“
„Wieso nicht?“
„Ich weiß nicht.“
„Na, wenigstens kann er dich nicht mehr erpressen!“
„Kann nicht?“
„Nun, ja, er will, aber er kann nicht.“
„Was? Er will? Ich wollte nicht.“
„Nicht?“
„Nein.“
„Wieso nicht?“
„Ich weiß nicht.“
„Aber sei doch froh, dass er dich nicht mehr erpresst.“
„Wäre ich auch, wenn – “
„Wenn? Machs nicht so spannend!“
„Ja, was, du hast mich doch gar nicht weiterreden lassen!“
„Okay, sorry, jetzt sag.“
„Also, ich wäre froh, wenn er mich wirklich erpresst hätte.“
„Was?“
„Ja, R. E., es ist die Wahrheit. Er hat mich nie erpresst. Er sitzt nur aus Loyalität zu mir im Gefängnis. Das heißt, er würde sitzen, wenn die Polizisten von vorhin echt gewesen wären.“
„Ja, aber ... wenn er dich doch nicht erpresst hat ... wozu dann das alles?“
„Du hast mich in der vierten nicht im Diktat abschreiben lassen ... du bekamst eine zwei und ich nur eine eins minus. Das werde ich dir nie verzeihen.“
Marlowe zog eine Pistole aus der Tasche und erschoss Drum.
Dieser sagte in seinem letzten Atemzug:
„Und deswegen jetzt das ganze Theater hier? Mal ehrlich: Du bist doch krank ...“

 

Hi Tserk

Eigentlich gibts ja nicht mehr viel zu sagen, was nicht schon an andere Stelle gesagt wurde, aber bitte:

Die KG ist durchaus witzig, stellenweise genau mein Humor, jedoch wirds zum Schluss hin sehr, sehr, seeeehr verwirrend. Das sich gegenseitig in die Falle locken, und *habs gewusst*;, aber ne, doch ganz anders; *har* wieder reingelegt; achwas, das wusste ich schon lange, usw... da übertreibst du ein wenig.

Sonst gibts wirklcih nix zu meckern. Flüssig erzählt, keine Stolperstellen...

Fazit: Unterhaltsamer Nonsense

mfg
Kerberos

 

Hi Kerberos,
vielen, vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

da übertreibst du ein wenig.
muss auch mal sein ;)
Flüssig erzählt, keine Stolperstellen...
das hört man gern :)
Fazit: Unterhaltsamer Nonsense
Danke sehr!
Bruder Tserk
Danke an alle, die bisher für Untreue gewählt haben, oder es noch tun wollen ;)

 

Hallo Tserk,

eigentlich kann ich mit humorvollen texten nicht viel anfangen, aber trotzdem versuche ich es mal.

wenn man jemanden am ende von kapitel 3 fragt, um was es gehen würde, würde wohl seine antwort lauten: "um vieles und doch um nichts. " nach kapitel 4: "eigentlich um nichts."


josephk schrieb:
Einige Leute in diesem Forum haben scheinbar Probleme mit Geschichten die über eine halbe Seite hinausgehen, dem kann ich mich nicht anschließen. Die Länge stimmt, es wird nicht langweilig beim Lesen, die Handlung rechtfertigt den Umfang.

Leider hätte ich mir auch gewünscht, dass die geschichte etwas kürzer wäre. da (bezug auf das zitat):
welche handlung? es gibt keine handlung. durch die handlung ist die länge nicht gerechtfertigt. sie ist vielleicht gerechtfertigt durch die vielen kleinen witze, wortspiele und letztendlich durch die verwirrungen, die auftreten und den "leser bei der stange" halten, aber unterhaltsam.
deshalb mag ich deine geschichte, sie ist "unterhaltsamer nonesense", wie ein anderer user richtig feststellt, und trotzdem... sie ist eben "nur" unterhaltsamer nonesense.

wortspiele sind dir gelungen, wie z.B:

Oh sein Gott
Gabel, als ob das etwas bringen würde.
Was hatte er davon, jetzt mit Besteck zu spielen?"
ich finde es auch gut, wie sie stammtischparolen aufgreift und diese entscheidend vernichtet:
Ich meine, SPD, CDU, wo ist der Unterschied? Alles die gleichen Verbrecher, nur andere Namen haben sie!
auch schön ist:
„Ist dir eigentlich klar, Drum, dass du hier gequirlte Scheiße laberst?“

mein fazit:
die geschichte unterhält, sie ist stellenweise richtig komisch, vergisst aber auch nicht sich über sich selbst lustig zu machen, sie ist sich selbst untreu, sie ist überspitzt, verwirrend und sinnlos und genau das ist ihr problem bzw. mein problem.

mfg panel 1

 

Hallo Tserk,

gleich am Anfang mein Gesamteindruck von der Geschichte: Sehr, sehr unrealistisch. Nur muss ich dazu sagen, dass das eigentlich nicht meine Rubrik ist. Habe hier noch keine Geschichte kritisiert oder auch nur gelesen. Daher lass dich nicht zu sehr von meiner Kritik beeinflussen, wenn sie teilweise etwas hart ausfällt.

Also, mal der Reihe nach. Es kann natürlich sein, dass ich Kritiken meiner Vorredner wiederhole. Aber aus Zeitmangel konnte ich die nicht alle lesen. Aber ich will auch neutral sein und mich nicht von anderen beeinflussen lassen.

Meine Frau ist nun seit etwas über zehn Jahren meine Frau.

Wiederholung

… - einen Zettel mit einer Telefonnummer in ihrer Manteltasche. Ich wollte den Mantel aufhängen, …

Wiederholung; zweite Mantel durch „Kleidungsstück“ ersetzen.

…, der wie beschrieben invalid ist.

, dass ich mich Ihres Falles annehme.

So spricht keiner.

„Ja, ich bin schon nett, net?“
„Net nett?“
„Nett, net?“
würde ich komplett weglassen, denn es macht die Geschichte nicht lustiger.

Sie können das doch nicht ernstgenommen haben!

ernst genommen

Obwohl, genaugenommen gibt es drei

genau genommen

„Und es meldete sich ein Mann?“, hakte Marlowe nach.
„Ja. Jedes Mal, wenn ich anrief.“
„Jedes Mal?“
„Jedes Mal.“
„...Jedes Mal?“
„...Jedes Mal.“
„Ohne Ausnahme?“
„Ohne Ausnahme.“
„...Ohne Ausnahme?“
„...Ohne Ausnahme.“
„Warum sprechen Sie mir alles nach?“
„Warum sprechen Sie mir, äh, hey, was soll das?“

Diese dauernden Wiederholungen der vorangegangenen Fragen finde ich furchtbar und sollten auch bei Dialogen möglichst vermieden werden (habe ich in der Schreibwerkstatt gelernt!). Sie wirken auch nicht humorvoller.

wenn sie dem armen hartarbeitenden Mann ein paar nette Worte sagen

hart arbeitenden Mann

Okay, verziehe –

Verziehen

„Ja. Aber ich habe nicht Detektiv gespielt. Ich habe hier nur sauber gemacht.“
„Ja, ja, scho recht. Aber jetzt ist’s sauber genug, jetzt können Sie wieder gehen.“
„Ja.“ Er verließ das Büro.

Zu viele „Ja“. Übrigens: Ja, ja, schon recht.

J

ack zog eine Militärpistole aus der Tasche und erschoss Marlowe. Einmal, zweimal, dreimal.

Man kann einen Menschen nur einmal erschießen. Du müsstest schreiben „und schoss auf Marlowe, einmal, zweimal, dreimal.

Wie zur Salzsäure erstarrt stand er vor der toten Leiche, sich überlegend, wieso man „tote Leiche“ sagte, da es ja keine lebenden gab.

Da nimmst du dich selbst auf die Schippe wegen der toten Leiche. Aber ich würde nur Leiche schreiben und das andere weglassen. Es klingt, als hättest du den Fehler bemerkt und könntest ihn nicht mehr zurücknehmen.

„Würden Sie sagen, das Glas ist halb voll, oder ist es doch eher halb leer?“, fragte Herr Weißmüller ihn, ihm das Glas vor die Nase haltend.

Fragte Weißmüller ihn und hielt ihm das Glas vor die Nase (aktiv ist immer besser als passiv)

„Äh, ach so, nee, des meinte ich jetzt gar nicht. Ich meinte:

…, nee, das meinte ich…. ; Wiederholung von meinte

Sie haben gemordet, Sie sind ganz, ganz böse. Ich finde es voll gemein von Ihnen, …

Zu kindisch

„Endlich mal eine gute Idee von Ihnen, Herr Pier.“

Die Idee kam schon zwei Absätze vorher auf.

Nun kommt die Szene mit dem Anruf bei der Polizei. Dies klingt sehr, sehr unrealistisch. Die Polizei würde nie solche Scherze machen. Hier könntest du etwas realistischer schreiben. (ohne Zitat)

. Jedenfalls, also, vor einiger Zeit begab es sich, dass hier das Telefon läutete.

Fängt an wie ein Märchen. Würde ich ändern.

A propos, gut, dass Sie mich daran erinnern.“

Unrealistisch. Die Polizei fragt bei Mord gleich nach der Leiche.

Marlowe setzte sich an seinen Schreibtisch und ließ seinen Blick darüber schweifen.
Er
(Marlowe oder sein Blick?)
Er betrachtete es einige Zeit.
Dann klingelte es. Er hob nach dem dritten Klingeln langsam ab.

Würde ich nicht auf diese Art schreiben. „Und starrte am Ende das Telefon hypnotisch an. Nach einiger Zeit klingelte es. Nach dem dritten Ton hob er langsam ab.“

Das Gespräch, das sich dann anschließt, ist wieder sehr unrealistisch. (ohne Zitat)

„Eile mit Weile, gut Ding will Weile haben, in der Kürze liegt die Würze.“

Diese Floskeln würde ich streichen.

„Denkst du, der Dolch war echt? Deine Rechnung enthält einen Fehler, Marlowe, ein störendes Element, einen Messfehler, einen Fehlerfaktor, einen Vorzeichenfehler, mit Polwechsel, eine Quadratur des Kreises, den Satz des Pythagoras’, die Arbeit des Sisyphos’, um es kurz zu machen: Eine Kleinigkeit.“

Hier genügt zu sagen: „Denkst du, der Dolch war echt? Deine Rechnung enthält hier einen kleinen Fehler.“

Das nächste Gespräch, mit dem vielen Leerlauf, würde ich komplett streichen, oder nur die wirklich wichtigen Sachen schreiben. (ohne Zitat)

„Was hast du denn gedacht? Ich dachte mir schon seit langem, dass man früher oder später versuchen würde, mich mit nicht nachweisbarem Gift umzubringen. Deshalb habe ich mich vor kurzem dazu entschlossen, mich gegen alle unbekannten und bekannten Gifte impfen zu lassen. Und was soll ich sagen? Es hat gewirkt!“
Scheint sehr unrealistisch, sich gegen sämtliche Gifte impfen zu lassen. Bin zwar kein Mediziner, halte es aber für stark übertrieben, wenn nicht gar für undurchführbar.

Kaum hatte Drum diese Worte ausgesprochen und eine Bazooka aus seiner Jackentasche geholt, sprang Weißmüller in die Schussbahn und richtete die Bazooka auf Drum. Dieser erschoss sich selbst.

Liegt hier nicht eine Verwechslung vor? Ist eine Bazooka nicht ein riesiges Ding? Meinst du etwas eine Beretta? Eine Bazooka geht auf Biegen und Brechen nicht in eine Jackentasche. Sie hat bestimmt eine Länge von 1,50 m oder mehr. (siehe nach unter Google)

Der Anfang des vierten Kapitels enthält wieder überhaupt nichts Informatives, außer Wiederholungen der Vorfragen. Streichen! (ohne Zitat)

Es ist schwer jetzt ein Fazit zu formulieren. Aber nun ja, du wolltest es ja nicht anders.
Für mich ist die Handlung der Geschichte unrealistisch und übertrieben. Bis zu dem Punkt, als die erste „tote Leiche“ (*smile*) auftritt, kann ich noch folgen. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse. Auch der erste Auftritt der Polizei mit dem Scherz, sich als Pizzaservice zu melden, ist schier unmöglich.
Mir kommen im Verlauf der Geschichte zu viele Leichen vor, die anschließend wieder lebendig werden. Außerdem, wenn ein Mensch auch eine schusssichere Weste trägt, dann steht er nicht nach so kurzer Zeit wieder auf, als wäre er nur kurz eingenickt. Manche werden sogar für kurze Zeit bewusstlos.

Eigentlich ist der Sinn der Geschichte, der ein bisschen humorvoll, obwohl auch schon wieder extrem blöde ist, die Verwechslung, dass eine „eins minus“ besser ist als eine „zwei“. Aber dafür braucht es doch nicht einen sooooo langen Text, oder?

Vielleicht werde ich von dir und auch von anderen Kritikern für humorlos gehalten, aber es ist nun mal meine Meinung zu dieser Geschichte.

Viele Grüße
bambu

 

hi Tserk!

Wie zur Salzsäure erstarrt
SalzsäuLe!

ich fand's witzig. eigentlich mehr absurd als witzig. anstrengend zu lesen wegen der vielen kalauer, weniger wegen der vielen wendungen. die haben mich sehr an das finale in "Eine Leiche zum Dessert" mit Alec Guiness erinnert.

mit gruß
Kyselak

 

Hallo, Tserk!

Tja, ich hab deine Geschichte jetzt gelesen, aber richtig verstanden hab ich sie nicht. Die ersten Abschnitte sind sehr gelungen und wirklich unterhaltsam, aber Stück für Stück ist die KG schlechter zu lesen. Die Schnelligkeit und Häufigkeit der Wendungen nehmen exponentiell zu. Wie Kaninchen vermehren sie sich und verlieren dabei immer mehr an Bedeutung. Dafür steigerst Du den nonsens und Absurditätsfaktor gegen Ende. Mein Ding war das nicht. Alles macht nämlich trotzdem noch den Anschein, als hättest du das ganze komplett durchdacht. Das stellte mich vor ein echtes Problem: mitdenken und "ernst nehmen" oder als Quatsch abtun und weiterlesen. Die vielen Namenänderungen des Charakters nerven sehr. Das Noir-ige an der Geschichte und (größtenteils) auch die Dialoge gefallen mir dagegen sehr.
Der Humor ist mir manchmal zu wortwitzlastig und hat fast schon Peter- Frankenfeld- oder Heinz-Erhardt-Charakter. Wobei ersteres besser ist. Humor, wie so vieles Andere ist aber Geschmackssache. Meinen Geschmack triffst Du nicht.

Gruß Pei Mei

 

Hi ihr alle und danke fürs Lesen/Kommentieren.
@panel1:

die geschichte unterhält, sie ist stellenweise richtig komisch, vergisst aber auch nicht sich über sich selbst lustig zu machen, sie ist sich selbst untreu, sie ist überspitzt, verwirrend und sinnlos
hm, das war eigentlich genau meine Intention ...
und genau das ist ihr problem bzw. mein problem.

das tut mir Leid, denn wie gesagt, so sollte sie sein.
@bambu:
Wiederholung
Wiederholung; zweite Mantel durch „Kleidungsstück“ ersetzen.
hier beabsichtigt
So spricht keiner.
Marlowe schon (bzw. Weißmüller) ;)
Diese dauernden Wiederholungen der vorangegangenen Fragen finde ich furchtbar und sollten auch bei Dialogen möglichst vermieden werden (habe ich in der Schreibwerkstatt gelernt!). Sie wirken auch nicht humorvoller.

beabsichtigt. Der Witz wird schlechter, und immer schlechter, um dann (mMn) in einer lustigen Pointe zu enden, die das ganze wieder aufgreift
Verziehen

nein, da er sich selbst unterbricht
Zu viele „Ja“.
beabsichtigt
Ja, ja, schon recht.

Dialekt
Man kann einen Menschen nur einmal erschießen. Du müsstest schreiben „und schoss auf Marlowe, einmal, zweimal, dreimal.
stimmt so, da er ja verrückt ist
Es klingt, als hättest du den Fehler bemerkt und könntest ihn nicht mehr zurücknehmen.
war als gag beabsichtigt, nicht als Fehler
Zu kindisch
vermutlich beabsichtigt
Die Idee kam schon zwei Absätze vorher auf
mMn lag darin der Witz
Diese Floskeln würde ich streichen.
wieso? in der nächsten Zeile wird das doch dann wieder aufgegriffen?
Hier genügt zu sagen: „Denkst du, der Dolch war echt? Deine Rechnung enthält hier einen kleinen Fehler.“

diese Kritik interpretiere ich so, dass du die Szene net verstanden hast (sorry, wenns net so is). Ist die Quadratur des Kreises eine Kleinigkeit? Oder die Arbeit des Sysiphos? Und haben die 2 Sachen püberhaupt was gemein?
Eine Bazooka geht auf Biegen und Brechen nicht in eine Jackentasche
darin lag der absurde Witz
Aber dafür braucht es doch nicht einen sooooo langen Text, oder?
"Untreue" versteht sich nicht als Pointengeschichte
Vielleicht werde ich von dir und auch von anderen Kritikern für humorlos gehalten
ehrlich gesagt: von mir ja :)
aber es ist nun mal meine Meinung zu dieser Geschichte.
die ich dir auch gar nicht nehmen will :)
Danke, dass du obwohl dus unlustig fandest, durchgehalten hast.
So, nach bambus "Fertigmache" muss ich mich erst mal erholen. Die anderen kommen später dran.
Bruder :sad: Tserk

 

un weida gehts ...
@Bravopunk:

Im Großen und Ganzen find ich die Geschichte eigentlich ganz gut und mit einigen witzigen Stellen.
eigentlich? *grr* ;-)
was aber (denk ich mal) auch so beabsichtigt war.
da denkst du richtig :-)
Danke auch dir.
@Gregor
wie Du es von mir verlangt hast.
verlangt? *gekränkt sei* höflich gebeten hatte ich dich!
Die Hälfte der Witze sind gut, die andere Hälfte unterirdisch,
es war so beabsichtigt, dass die unterirdischen erst durch die guten lustig werden
Die Pointe gefiel mir auch gar nicht
"Untreue" ist keine Schlusspointengeschichte!
Danke auch dir.
@Kyselak
SalzsäuLe!
:sconf: :thumbsup:
eigentlich mehr absurd als witzig
so wars gedacht
die haben mich sehr an das finale in "Eine Leiche zum Dessert" mit Alec Guiness erinnert.
*grmpf*
Danke auch dir.
@Pei Mei
Alles macht nämlich trotzdem noch den Anschein, als hättest du das ganze komplett durchdacht.
:rotfl: Du hast wohl noch nie was von mir gelesen? :lol: sorry, das war echt lustig :D
Die vielen Namenänderungen des Charakters nerven sehr.
was für namensänderungen?
Der Humor ist mir manchmal zu wortwitzlastig und hat fast schon Peter- Frankenfeld- oder Heinz-Erhardt-Charakter.
nicht beabsichtigt. Obwohl: Ich halte Heinz Erhardt für den besten deutschen Komiker aller Zeiten. Jawohl!
Meinen Geschmack triffst Du nicht.
Schade, da kann man nix machen :)
Du bist sowieso nur ein mieslauniger kleiner Tropfen auf dem heißen Stein der Majorität ;) (Das war ein Witz (nur zur Sicherheit noch mal anmerken))
Bruder :sad: Tserk

 

Hallo tserk,

es sollte von mir keine "Runtermache" sein. Es ist lediglich meine Meinung über das Ganze. Aber ich hatte dich ja vorgewarnt, dass ich wahrscheinlich für "Humor-Geschichten" zu humorlos bin.

Also nimm mir meine Kritik nicht übel.

Viele Grüße
bambu

 

es sollte von mir keine "Runtermache" sein.
nee, war mir klar! du hast ja deine Meinung, die muss ich akzeptieren, und du hast es ja sogar noch "naständig" formuliert und begründet, eben nicht wie bei einer Runtermache!
Hallo tserk,
Tserk!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :drool:
Also nimm mir meine Kritik nicht übel.
mach ich nich :)
Bruder :sad: Tserk

 

Hey Tserk, kann man zu dieser Masse an Posts überhaupt noch etwas beisteuern, was nicht schon gesagt wurde?
Na ja, hatte leider keine Zeit die ganze Geschichte zu lesen, aber die ersten Kapitel sind echt stark.

Musste zwar nicht lauthals loslachen, aber öfters schmunzeln. Wenn ich in naher Zukunft mehr Zeit hab, werd ich sie mir zumindest nochmal ganz durch lesen, scheint ja sowas wie der Klassiker hier zu sein ;)

:thumbsup:

 

scheint ja sowas wie der Klassiker hier zu sein
:)
Hi syscolin,
danke fürs Lesen und Kommentieren und Beiträge dreistellig machen ;)
Na ja, hatte leider keine Zeit die ganze Geschichte zu lesen, aber die ersten Kapitel sind echt stark.
das ist ja auch schon mal was ;)
Musste zwar nicht lauthals loslachen
schade, aber
aber öfters schmunzeln
ein guter Trost ;)
Wenn ich in naher Zukunft mehr Zeit hab, werd ich sie mir zumindest nochmal ganz durch lesen
zumindest?
danke (da sollte jetzt eigentlich dein Daumen erscheinen *g*)
Bruder :sad: Tserk

 

Hallo Bruder Tserk,

nun bin ich durch, wie kürzlich schon mal angekündigt. Diese Geschichte scheint ja besonders viel Interesse hervorgerufen zu haben. Ich habe mir nun aber neben der relativ langen Story nicht noch die Zeit nehmen können, sämtliche Kommentare zu lesen. So laufe ich natürlich Gefahr, Dinge anzusprechen oder zu wiederholen, die für die eingefleischte Fan-Gemeinde der Story längst ein alter Hut sind. Egal, da müssen wir nun alle durch.

Zunächst ist das mal eine sehr eigenwillige und verschrobene Geschichte, die sich um die klassische Detektiv-Story immer weiter herumschlingt, mit einem eigenartigen Rhythmus und Dialogen, die teilweise schwer zuzuordnen sind (man kann gerade noch so folgen, wenn man aufpasst). Stellenweise überziehst du den Witz in den Dialogen. In einem Sketch würde es bei entsprechenden Könnern sicher lustig wirken (hast du dir das evtl. teilweise so vorgestellt?), für den Leser wird es dann ein wenig nervig und ermüdend (nett, net, nett), aber man merkt halt auch, dass dir diese Stellen besonders wichtig sind. Der grundsätzliche Humor mit all seinen Stärken (und Schwächen) erinnert mich an die Fernsehserie "Kottan ermittelt". Das habe ich immer gern gesehen, war manchmal aber auch fassungslos, wie skurril einiges ablief.

Ich habe mich jedenfalls amüsiert und es nicht bereut, diese Geschichte mit ihrer ungewöhnlichen Struktur zu lesen. Nun denke ich mal, das hast du wahrscheinlich alles schon soweit bestätigt bekommen, aber dennoch fehlte ja noch meine Duftmarke in deiner Kritiksammlung zu dieser Story.

Grüße von Rick Tappert

 

Hi Rick,
du hast wirklich einige neue Aspekte eingebracht! :)

die für die eingefleischte Fan-Gemeinde der Story längst ein alter Hut sind.
:lol: ... ich glaub, da gibts gar keine :(
In einem Sketch würde es bei entsprechenden Könnern sicher lustig wirken (hast du dir das evtl. teilweise so vorgestellt?)
na gut, den gabs so ähnlich schon mal: In der Tat habe ich es mir wie einen Film oder ein Theaterstück (doch eher Film) vorgestellt
erinnert mich an die Fernsehserie "Kottan ermittelt".
hm, was Neues ;) Kenn ich aber net, die Serie
Ich habe mich jedenfalls amüsiert und es nicht bereut, diese Geschichte mit ihrer ungewöhnlichen Struktur zu lesen.
vielen Dank!
Nun denke ich mal, das hast du wahrscheinlich alles schon soweit bestätigt bekommen, aber dennoch fehlte ja noch meine Duftmarke in deiner Kritiksammlung zu dieser Story.
ein wahres Wort :)
Grüße von Rick Tappert
:D
Danke fürs Lesen und Kommentieren.
Bruder :sad: Tserk

 

nichtlustig.de

Servus Tserk,

es hat mir einige Mühe bereitet, der Handlung zu folgen, da du extrem häufig zwischen den einzelnen erzählsträngen hin- und herspringst. die gags sind auch etwas, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig aber bekanntlich ist humor ja Geschmackssache.

Dein Stil ist sehr flüssig, kurz und knapp auf den Punkt, keine überflüssigen Details. Sehr gut! :thumbsup:

Dafür nerven die Wortgefechte zwischen dem Prot. und dem Detektiv gewaltig. Oft verliert man den Überblick, wer gerade was sagt und vor allem warum. Und plötzlich geschieht etwas, das dem Leser (also mir) bis zu dem Zeitpunkt absolut unverständlich ist (der Mord an Marlowe). :confused:

Summa summarum war ich nicht gerade begeistert, aber dein flotter Stil sorgt zumindest für einen guten Ersteindruck!

Wenn du noch was verändern willst, dann kürz hier und da was raus und trenn die einzelnen Abschnitte klarer voneinander ab.

Ciao, Marv

 

Hi Marvin (von Donjon?),

Und plötzlich geschieht etwas, das dem Leser (also mir) bis zu dem Zeitpunkt absolut unverständlich ist (der Mord an Marlowe).
wieso sollte das unverständlich sein? Marlowe hats mit der Frau des Prots getrieben, und er sah keine andere Möglichkeit als den Mord.
Aber irgendwie, aus deinem Kommentar, ich weiß net, es wirkt irgendwie so, als hättest du nur das erste Kapitel gelesen?
z.B.:
es hat mir einige Mühe bereitet, der Handlung zu folgen, da du extrem häufig zwischen den einzelnen erzählsträngen hin- und herspringst
das ist nur im 1. Kap. so
Und plötzlich geschieht etwas, das dem Leser (also mir) bis zu dem Zeitpunkt absolut unverständlich ist (der Mord an Marlowe).
das ist ja das Ende des 1. kap.
Summa summarum war ich nicht gerade begeistert
sehr schade, tut mir echt Leid
aber dein flotter Stil sorgt zumindest für einen guten Ersteindruck!
na, wenigstens :)
Wenn du noch was verändern willst
hm ... das muss ich mir noch gut überlegen ...
Danke fürs Lesen und Kommentieren, Marvin. Viel Spaß noch bei kg.de.
Bruder :sad: Tserk

 

Hallo noch mal,

tja was soll ich sagen, du hast mich durchschaut. :Pfeif:

Aber irgendwie, aus deinem Kommentar, ich weiß net, es wirkt irgendwie so, als hättest du nur das erste Kapitel gelesen?

Und meine Geheimidentität hast du auch noch enthüllt (Lang lebe der Donjon).

Na gut, um mich zu rehabilitieren, werde ich deine Geschichte diesmal sorgfältiger lesen. Also, dann mal los! :read:

a, aber wenn Sie so ein Kombinationstalent wie ich wären, wüssten Sie, dass ich Linkshänder bin, vor kurzem geschieden wurde, was, wenn ich das mal beiläufig erwähnen dürfte, eine Ironie des Schicksals ist, ebenfalls vor kurzem das Rauchen aufgegeben habe und dass ich Marlowe heiße.

Den Satz finde ich zu lang, sodass man ihn nicht ohne „Hänger“ durchlesen kann, ist aber ein schönes Beispiel für Marlowes Kombinationstalent.

Sie tragen ein Namensschild mit der Aufschrift: Jack Pier, Sicherheit Atomkraftwerk.

Der Gag ist nicht gerade neu, funktioniert aber gut.:)

Er schaute sich überlegen auf seine Fingerspitzen.

Einfallsreiche Formulierung, sehr gut! :thumbsup:

Ein Mann. Nicht etwa eine Frau. Oder doch? Heutzutage konnte man das gar nicht so genau bestimmen, die Grenzen waren fließend geworden.

Stimmt, kenn' ich aus eigener Erfahrung.

Okay, der Detektiv ist also gar nicht der Detektiv (Hätt' ich jetzt nicht mit gerechnet).

Marlowe hörte dem Redefluss seines Klienten gar nicht mehr zu. Nur ein zwischendurch eingeworfenes „Aha!“ ließ seinen Klienten denken, er wäre geistig voll dabei. Marlowe dachte an Hanna.

Hm, auf einmal wechselst du die Erzählperspektive, gewagter Kunstgriff. :hmm:

„Warum, Stevie, warum?“

Ja, okay, beim zweiten Mal, hab' ich es verstanden. Aber warum spricht er den, ihm fremden Mann mit Vornamen an? Ist aber auch nicht weiter wichtig, denn im Anschluss passieren noch so einige seltsame Begebenheiten (Humor muss schließlich auch keinen Sinn ergeben).

„Giuseppe Pizzaservice. Was kann ich für Sie tun?“
„Äh, wer ist da?“
Eine Männerstimme antwortete:
„Kleiner Scherz, wir wollten nur mal ausprobieren, wie gut Helium meine Stimme verändert. Hier ist die Polizei.“
„Aha. Nun, jedenfalls möchte ich einen Mord melden, kommen Sie bitte sofort in die ...“

:D Ja, der hat mal wirklich gesessen. Schön bescheuert und unvorhersehbar.

„Nein, wir haben diesen schlechten Witz nur bis an die Grenzen des Möglichen ausgeschlachtet.“

Ehrliche Antwort, aber der Witz war trotzdem gut.

„Woher soll ich das wissen, Sie haben doch abgenommen.“
„Nein, ich wiege konstant 75 Kilogramm.“
„Ich meine ja auch den Hörer.“
„Der Hörer wiegt nur wenige Gramm.“

Und der Witz ist leider nicht neu.

Sie benehmen sich in letzter Zeit so komisch. Ihre Witze waren auch mal besser.

Selbstironie bringt Pluspunkte, keine Frage. :thumbsup:

Ochsen? Du Depp! Bullen, nicht Ochsen! Ochsen sind kastriert, Bullen nicht! Mann, echt hey, so ein bisschen Bildung, mehr verlange ich gar nicht!

Wusste ich noch gar nicht, danke für die Info.

So, fertig!
Und jetzt die abschließenden Worte: Beim zweiten (vollständigen) Anlauf habe ich einen besseren Eindruck von "Untreue" gewonnen, aber immer noch keinen guten. Vor allem das nicht-enden-wollende Verwirrspiel im letzten Drittel war extrem frustrierend. Dabei hättest du zumindest das letzte Kapitel locker streichen können, die Auflösung des Motivs (Abschreiben) wurde ja schon zuvor erwähnt. Und fast zum Schluss, bringst du es fertig, noch einen neuen Charakter(Drum) einzuführen, was aber für einen Satire-Krimi gar nicht mal schlecht ist. Dein Humor errinnert mich frappierend an nichtlustig.de und "Eine Leiche zum Dessert".
Dein Gag-Timing ist noch verbesserungswürdig, die Witze selbst eher altbacken. Zu deiner Ehrenrettung muss ich aber sagen, dass witzige Literatur die absolute Königsdisziplin ist und nur sehr wenige (Loriot, Kishon) sie wirklich beherrschen. Witziger als ich bist du jedenfalls, auch wenn das nicht schwer ist.
Bleib' deiner Linie einach treu und ärgere dich nicht zu sehr über meine Kritik! :shy:

Ciao, Marvin

 

Hi Marvin (grüß Herbert von mir ;) ),
danke fürs ausführlichere Lesen :)

Der Gag ist nicht gerade neu, funktioniert aber gut
was, nicht gerade nbeu, wo gibts den???
Einfallsreiche Formulierung, sehr gut!
danke, danke
Hm, auf einmal wechselst du die Erzählperspektive, gewagter Kunstgriff.
ach ja? Fontane macht das in "Effi Birest" ungefähr 5mal pro Seite! Oh, ich vergaß ... Fontane =berühmt -> gut; Tserk = unberühmt -> schlecht ;)
Aber warum spricht er den, ihm fremden Mann mit Vornamen an? Ist aber auch nicht weiter wichtig
das sollte nicht mal ein witz sein (ok, war zwar von mir anfangs so gedacht, aber golio hat mich in die Realität zurückgeholt als er sagte "nein, das ist nicht witzig, aber unglaublich cool")
Und der Witz ist leider nicht neu.
waaaaaaaaas??? Auf den bin ich am viertstolzesten bei dieser Geschichte!!!!!! Der ist von mir! WO gibts den, hä??? MEINER!! *ausrast*
Bleib' deiner Linie einach treu und ärgere dich nicht zu sehr über meine Kritik!
mach ich (beides) :)
Danke noch mal.
Bruder :sad: Tserk

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten Tach,

Also ich weiß nicht, so richtig lachen konnte ich bei deiner Geschichte nicht ...

:rotfl:

Das ist der Standardeinstieg für Kritiken in dieser Rubrik, ist das schon mal jemandem außer mir aufgefallen? Nein? Könnt' ihr mal sehen, wie ihr aufpasst hier!

Zum Thema:

Schtielsicher und fehlerfrei geschrieben, formal alles erste Sahne, Pluspunkt.

Die Geschichte: Wirr ... Ist wohl Absicht, kann ich persönlich aber nicht so viel mit anfangen. Vielleicht war ich einfach nur zu faul, etwas aufmerksamer zu lesen.

Der Humor: Ein einziges auf und ab. Leider wird es jetzt etwas mühsam, diese Behauptung zu konkretisieren, weil ich aus irgendeinem Grund deine Geschichte nicht zeitgleich mit dem Verfassen dieser Kritik einsehen kann, und daher Copy und Paste nicht stattfinden werden können. Tun.

Einige Dialogteile, sowas wie "Was?" "Was?" "Was?" usw. (Gott, weiß irgendwer, wovon ich rede?) haben mir ganz gut gefallen, Daumen hoch dafür.

Exemplarisch für die offenbar beabsichtigten Lacher, die gewaltig nerven gehen, lasse ich mal die ersten vier Zeilen des, ich glaube, zweiten Kapitels stehen. "Zur Salzsäure erstarren, oh sein Gott" etc. Hier jagt ein Sieben Tage Sieben Köpfe-mäßiger Kalauer (Au, das war vielleicht etwas zu hart) so penetrant den nächsten, dass ich die Geschichte wahrscheinlich aus dem Fenster geworfen hätte, wenn sie ein Fernseher wäre.

es war so beabsichtigt, dass die unterirdischen erst durch die guten lustig werden

Das hab' ich erst gelesen, nachdem ich die Kritik bereits geschrieben hatte. Diesen Clou hätte ich ehrlich gesagt ohne nachträgliche Erklärung nicht verstanden. Den (also den K-l-u-h) solltest du vielleicht deutlicher machen ... aber frag' mich jetzt nicht wie.

Abschließend bleibt wohl nur zu sagen, dass augenscheinlich sehr viel Arbeit und Sorgfalt in Untreue stecken, weshalb sich wohl allzu verreißerische Kritiken von vorneherein verbieten.

Obwohl, so gesehen war ja auch die NS-Diktatur recht sorgfältig durchgeplant. :hmm: ... Ich schweife schon wieder ab.

Gruß,

Jan-Christoph

 

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