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Ursel und Klaus 2 - Die Genesung
Als die Ursel den Klaus in die Therapie schickte, hingen Hoffen und Bangen an beiden Enden eines Seils.
Ursel wollte, dass Klaus sich von seiner Sucht zum Stehlen befreit. Ein lobenswertes Ziel.
Klaus wollte zur Therapie, weil Ursel es wollte.
Schon am ersten Tag in einer Einrichtung stahl er einem Patienten das Handy. Am zweiten Tag stahl er einem Arzt sein goldenes Feuerzeug, dass er zum Hochzeitstag von seiner Frau geschenkt bekam.
In der Gruppe wurde das krankhafte Verhalten von Klaus diskutiert und Sanktionen beschlossen. Aber sein Verhalten konnten sie natürlich nicht ändern. Die Ärzte und Therapeuten versuchten ihn dazu zu bewegen, sich in Gruppensitzungen zu öffnen. Nichts geschah. Er weigerte sich hartnäckig, sich zu seinem Problem zu bekennen. Schlimmer noch war allerdings, dass die Dicke seines Problem, die Stärke eines Eichenstumpfes bekam. Bald war er für den Therapiehof Gesundbrunnen untragbar.
Am letzten Tag seines Aufenthaltes geschah ein kleines Wunder. Er beobachtete aus der Ferne ein kleines Madl in einem Garten am Nachbargrundstück, beim Kirschen pflücken. Er sah wie das Kind auf einer Astgabel saß und die Früchte lutschte. Plötzlich brach der dünne Ast, das Mädchen fiel herunter und landetet unsanft auf dem Boden. Klaus rannte aus dem Gebäude, zu dem Mädchen und versorgte es auf´s erste.
Er beruhigte das Madl. Ein Krankenwagen war schon unterwegs. Er fragt, nach Vater und Mutter, wo sie wohnen. Das Mädchen sagte mit weinerlicher Stimme, dass der Vater im Gefängnis sei, weil er in einem Kaufhaus immer wieder stiebizte und das sie nun keinen Papa mehr hätte.
Die Ursel wünschte sich doch auch noch Kinder?
Was soll ich erzählen? Nachdem der Krankenwagen das Mädchen ins Hospital fuhr, ging Klaus in sich. Er dachte über sich sein Leben und seine Ursel nach.
Stunden später wurde er entlassen.
Ursel berichtete, dass er nie wieder klaute.