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Valcambi Suisse

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02.01.2011
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Valcambi Suisse

Der Alte lief den Feldweg durch hüfthohe Gräser. Oben, am Kamm des Waldhügels, blieb er stehen. Er sah hinunter auf die Siedlung; die Metallwarenfabrik, der hohe Handymast. Spitze Dächer, ein Dutzend Fenster, aus denen Licht in die Dämmerung brach.
Er öffnete seine Weste. Er öffnete das Papier eines Eukalyptus-Bonbons, schob es sich in den Mund. Anschließend zündete er sich eine Jin Ling an.
»Mountain!«, rief er. Sein rechtes Knie schmerzte wieder, auch die unteren Wirbel.
Der Hund kam aus dem dunkelnden Wald geschossen; mit heraushängender Zunge.
Der Alte bückte sich, strich dem Hund mit beiden Händen über das Gesicht. Die glühende Zigarette zwischen Mittel- und Ringfinger. Der Alte hatte langes, weißes Haar, zum Pferdeschwanz gebunden. Auf dem Kopf trug er eine Trucker-Cap. Er trug graue, zerschlissene Turnschuhe. Der Hund war nachtschwarz.

Er sah den Wagen schon von weitem. Scheinwerfer und Rücklichter leuchteten noch. Im Wald war es stockdunkel. Er stakste vorsichtig durch das Dickicht. Der Mond schien hell am Himmel.
Der Alte kam auf die Forststraße. Er schnaufte stark. Mountain wartete schon bellend am Wagen.
»Ist ja gut«, sagte der Alte. Er hob seine Cap und lüftete seinen Kopf. Der Motor des VW Tiguan stand still. Der Alte ging um den Wagen, fuhr mit der Hand über die Karosserie.
Die linke Fahrertür stand einen Spaltbreit offen. In ihrem Blech wölbten sich Einschusslöcher wie fingerdicke Hornissenstiche.
»Scheiße«, murmelte der Alte.
Er öffnete die Fahrertür. Der Hund jaulte und zuckte einen Schritt zurück. Die Innenbeleuchtung erhellte das Wageninnere. Er bückte seinen Kopf und sah hinein. Seine Hand an der Karosserie.
Er verzog den Mund. »Kanaken«, zischte er.
Zwei Südländer saßen auf Fahrer- und Beifahrersitz. Ihre Gesichter grau und wächsern. Sie saßen noch in ihre Sicherheitsgurten geschnallt. Der Kopf des Beifahrers in den Nacken gedreht, der des Fahrers nach vorne gekippt. Dunkle Einschusslöcher auf ihren Oberkörpern. Ihre Münder standen offen. Ihre Zungen hingen heraus. Ihre Jeans und Oberteile blutgetränkt. Der eiserne Gestank nach Blut und Urin stieß aus dem Wagen. Der Alte hob seinen Schuh; Blut tropfte aus dem Fußraum. Der Hund jaulte und bellte.
Der Alte pfiff. »Schluss!«, zischte er. Der Hund winselte und setzte sich, einige Schritte vom Wagen entfernt.
Der Alte hustete. Er sah noch mal in den Innenraum. Er hob den Kopf und ließ seinen Blick über die Umgebung gleiten, lauschte; dunkle, hohe Baumstämme umgaben ihn, das Rascheln von Blättern. Er öffnete die Messertasche seitlich an seinem Gürtel, zog die Klinge heraus und hielt sie in der Hand. Er blickte wieder um sich und lauschte dem nächtlichen Wald.
Und dann, als er sich an der Karosserie abstützend und leicht humpelnd – die chronische Entzündung seines Knies war durch den langen Waldmarsch dieses Abends wieder schmerzlich angeschwollen – beinahe von der Limousine entfernt hatte, blieb er am Fahrzeugheck stehen und dachte kurz nach; schließlich machte er kehrt, humpelte zwei Schritte und öffnete die Hintertür.
Die Rückbank war leer, nur die Stoffbezüge waren übersät von dunklen Blutspritzern und Einschusslöchern.
Der Alte sah im Fußraum, unterhalb des Fahrersitzes, den Kunststoffkoffer liegen. Er bückte sich, beäugte ihn einen Moment; schließlich griff er nach dem Koffer und hob ihn aus dem Wagen. Er blickte wieder um sich, in den dunklen Wald, und horchte. Das Messer in der Hand. Er legte den Koffer auf die Rückbank. Er öffnete die Spannverschlüsse.
Und dann sah er zum ersten Mal das Gold.
Er zählte zehn Goldbarren. Er hob einen Barren an und zählte zehn weitere darunter. Im kühlen Licht des Wagens las er:

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500g
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999,9

Er schloss die Klappe und Spannverschlüsse. Er hob den Koffer aus dem Wagen. Er schloss die hintere und vordere Wagentür. Er steckte die Klinge zurück ins Lederholster. Er nahm den Koffer und ging ächzend, mit großen Schritten, den Forstweg entlang; anschließend stieg er zurück in das Dickicht. Der Hund aufgeregt, bellend und winselnd neben ihm.

Er saß am Küchentisch und rauchte Jin Ling. Neben ihm ein Glas Wasser, eine dampfende Tasse Instant-Kaffee und eine angerissene Packung Ibuprofen. Er saß auf der Eckbank. In der Spüle stapelten sich Tassen, Teller, Geschirr und leere Baked Beans- und Suppen-Dosen. Auf dem Boden und dem Küchentisch stapelten sich Zeitschriften und Magazine, die mit Schnüren zu kleinen Päckchen zusammengebunden waren. An der Decke spannte sich ein brunnengroßer, schwarzer Schimmelfleck. Auch in seinem Schlafzimmer und der Abstellkammer unter dem Dach war Feuchtigkeit und Schimmel in das Gemäuer gezogen. Die Dachgauben, Teile der Bedeckung und die Dämmung mussten erneuert werden. Die Ölheizung war seit ein paar Jahren ausgefallen. Unter dem Giebel hörte der Alte nachts, wenn alles still war, das Tapsen und Kratzen von Mardern oder Waschbären.
Mountain lag unter dem Tisch. Mountain lag mit seinem Bauch über den Füßen des Alten; mit dem Kopf an seinem Bein.
Der Alte pfiff und murmelte vor sich hin, weil er wusste, dass es Mountain beruhigte. Er spürte den gleichmäßigen Atem des Tieres; spürte sein weiches Fell und die Wärme seines Körpers.
Er öffnete die Spannverschlüsse und die Klappe.
»Sakrament«, murmelte der Alte.
Das Gold strahlte. Er hätte nie gedacht, dass Gold so strahlen konnte. Er nahm einen Barren in die Hand, wog ihn. Der Koffer war so schwer, dass nun seine Schulter stach. Auch sein Rücken stach. Das Knie geschwollen. Er hatte nasse Tücher mit Beinwell-Wurzeln, die er hinter seinem Garten, am Wald grenzenden Bachlauf, zu pflücken pflegte, um sein Knie gebunden.
Er saß da und rauchte. Er drückte den Filter in eine leere Baked Beans-Dose. Er zündete sich eine weitere Jin Ling an, inhalierte. Die ganze Zeit war er in Gedanken.
»Verdammt!«, fluchte er.
Er stand auf, nahm den Wadenwickel ab und stieg in seine Jeans. Er zog sich Weste und Regenjacke über. Es war drei Uhr nachts. Er schloss den Koffer, ging in den Keller, wühlte in Kisten und kam schließlich mit einem Klappspaten in der Hand zurück.

Im hinteren Drittel seines Gartens – zehn Meter vom Bachlauf und dem angrenzenden Wald, und zwanzig Meter von seinem Haus entfernt – hob er das Loch aus. Er stach zuerst Rechtecke der Wiese aus dem Boden, die er feinsäuberlich neben sich legte. Anschließend schaufelte er Erde aus dem Loch, die er in den Bach kippte. Er legte den Kunststoffkoffer in das Loch. Darauf setzte er die Rechtecke des verwilderten Rasens, der seinen Garten durchzog. Er trat mit den Turnschuhen auf das wiedereingesetzte Gras, bis er glaubte, es bis zur Unkenntlichkeit festgetrampelt zu haben.

Am Küchentisch schluckte er zwei weitere Ibuprofen und steckte drei Kapseln in seine Westentasche. Er suchte Plastikhandschuhe, Müllsäcke und ein Mikrofasertuch. Er lief hoch ins Schlafzimmer – das von Stapeln an Zeitschriften, Magazinen und Kartons überfüllt war –, öffnete an seinem Nachttisch das Schubfach und nahm einen Colt Cobra Revolver, Kaliber .38, heraus, den er in die Seitentasche seiner Regenjacke steckte.

Er brauchte zwei Stunden, bis er am Wagen ankam. Der Wagen stand noch auf der Forststraße inmitten des Waldes. Die Scheinwerfer und Rücklichter brannten noch. Bevor er das Dickicht verließ, band er mehrere Schichten Müllsäcke um seine Schuhe. Er zog sich lila Plastikhandschuhe über die Hände. Er lief zum Wagen. Er merkte schnell, dass man den groben Abdruck seines Schuhprofils trotzdem auf dem erdigen Boden erkannte. Der Mond schien hell. Mit dem Tuch fuhr er über die Karosserie. Er öffnete die Hintertür. Er schrubbte über Rücksitz, Innenseite der Tür sowie das Dach. Das Wageninnere stank mittlerweile so bestialisch, dass er großflächig und schnell wischte. Er sah die Leichen vorne auf den Sitzen. Einen Moment dachte er daran, ihnen ein letztes Mal in die Gesichter blicken zu wollen.
Die Spuren seiner Schuhprofile verwischte er mit einem langen Ast. Er warf den Ast in den Wald. Anschließend ging er – vom Dickicht aus – noch einmal zum Wagen. Er umkreiste den Wagen, öffnete die Vordertür, schloss sie wieder und lief zurück zu der Stelle, von der aus er auf den Forstweg getreten war. Er blickte auf den Wagen. Er öffnete seine Feldflasche und trank große Schlucke von süßem Rotwein.
Dann verschwand er im Wald.

Er saß auf der Eckbank und rauchte Jin Ling. Draußen stand dunkel die Nacht. Mountain zu seinen Füßen. Warm, fröhlich und verängstigt wie ein Kleinkind. Der Alte fuhr ihm durch das Fell. Es ist, weil sie immer wie Kinder bleiben, dachte er. Weil nur diese Unwissenheit, dieses blinde, kindliche Vertrauen in die Dinge imstande ist, all das Schlechte, das er hatte sehen müssen, aufzuwiegen.
Dann, als erste Sonnenstrahlen durch das verschmierte Küchenfenster brachen, stand der Alte auf, ging in den Flur, hob den Telefonhörer ab und wählte 1-1-0.

Die Kriminalbeamten verließen das Haus und gingen die Treppenstufen vor dem Eingang hinunter. Der Jüngere der beiden Polizisten – keine vierzig– drehte sich im Gehen um, lächelte und sagte: »Wir melden uns bei Ihnen.«
Er trug einen blonden Dutt auf dem Hinterkopf.
Der ältere – hochgewachsen, hager, mit eulenhaften Augen – trug eine schwarze Jack Wolfskin-Jacke und die schattenartigen Reste eines weggelaserten Tattoos auf dem Handrücken.
Der Alte stand im Fliegengitter, murrte und kaute auf einem Kaugummi.
Ein weiterer Polizist stand in der Auffahrt am Polizeiwagen; die Hände an der Polizei-Weste, den Blick beobachtend auf das Grundstück des Alten (die Häuserfassade, die hohe Pappel im Garten). Er trug schwarze, nach hinten gegelte Haare; Marokkaner oder Araber.
Die drei Männer stiegen in den Wagen. Als sie im Streifenwagen anfuhren, blickten sie hoch zum Alten, als blickten sie in das Gesicht ihres Vaters oder in das eines Luchses oder Fuchses, der sein Antlitz für einen Moment aus den Untiefen der Wälder zu ihnen heraus streckte, und der ihnen später, in ihren warmen Wohnungen, nicht aus dem Kopf gehen würde.

Der Alte steuerte seinen Wagen auf die Bordsteinkante; anschließend drehte er den Motor ab. Er fuhr einen roten VW Polo II. Baujahr 1991. Das hintere Fenster mit Gaffer-Tape verklebt. Er saß noch einen Moment im Wagen; rauchte seine Jin Ling fertig und blickte durch die Scheibe auf das imposante Haus. Mountain lag eingerollt im Fußraum des Beifahrersitzes. Mountain wedelte mit dem Schwanz.
»Jetzt wird’s kompliziert«, murmelte der Alte.
Er fuhr dem Hund über den Kopf. Mountain schleckte nach seiner Hand.
Der Alte stand an der Haustür und drückte die Klingel. Alle Lichter im Erdgeschoss brannten. Durch das Küchenfenster sah er den Kopf seines Sohnes und den seiner Schwiegertochter; und die Köpfe eines anderen Ehepaares, das er nicht kannte.
Er klingelte noch mal.
Er kaute auf einem Kaugummi. Er hob seine Cap und lüftete seinen Kopf.
Anschließend öffnete die Tür. Sein Sohn war fünfunddreißig. Er trug eine Kochschürze, auf der stand: Bester Koch der Welt
Sein Sohn sah ihn einen langen Moment ungeduldig an, mit der Türklinke in der Hand.
»Guten Abend«, sagte der Alte. »Können wir reden?«
Sein Sohn atmete tief ein. Im Hintergrund schrie seine Frau nach ihm. Menschenlachen aus dem Wohnzimmer.
»Worüber?«, fragte sein Sohn. Dann drehte er sich um und rief: »Ja, ich komme gleich!«
Der Alte blickte ihm einen Augenblick betreten ins Gesicht. Durch das Fenster sah er die Menschen am Esstisch lachen. »Wir müssen etwas besprechen«, sagte er. »Es geht um das Beste, was mir je passiert ist.«
Sein Sohn atmete tief ein und schloss die Tür einen Spaltbreit. »Du weißt, was ich dir über solche Sachen gesagt hab«, sagte er.
Seine Enkeltochter kam den Gang entlang gelaufen. Sie trug einen viel zu langen Schlafanzug. »Wer ist da, Papa?«, sagte sie.
»Wir müssen uns unterhalten«, sagte der Alte. »Du wirst es nicht glauben.«
Jason schüttelte den Kopf. In seiner Ausfahrt stand ein nagelneuer, diamantschwarzer BMW.
»Egal, was es ist«, sagte Jason, »ich will es nicht wissen. Geh nach Hause«, sagte er. Er blickte wieder nach hinten, in Richtung Wohnzimmer. Seine Tochter stand an sein Bein geklammert und blickte hoch in das Gesicht des Alten. »Ich kann dir nicht mehr helfen«, sagte Jason.
»Nein«, sagte der Alte, »es geht um das Geschäft deines Lebens.« Er sagte: »Lass uns reden.«
Jason schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. Sein Gesicht lief rot an. Die Augen und grazilen Hände hatte er von der Mutter. Er sagte: »Ich hab dir gesagt wie’s läuft. Ich hab dir gesagt, dass du hier nicht einfach auftauchst. Egal, was es ist«, sagte er, »es interessiert mich nicht.« Er schloss die Tür langsam.
»Sei nicht so stur«, sagte der Alte.
»Und wenn schon«, sagte Jason.
Im Wagen startete der Alte den Motor und zündete sich eine Jin Ling an. Er strich Mountain über den Kopf. Am Küchenfenster stand sein Sohn – in Kochschürze –, mit verschränkten Armen; neben ihm seine Ehefrau, mit der Tochter auf dem Arm.
Der Alte bog mit dem Polo auf die Bundesstraße. Im Rückspiegel sah er die Lichter der Stadt. Er rauchte, summte und zog ein Eukalyptus-Bonbon aus der Brusttasche. Mountain eingerollt im Fußraum des Beifahrersitzes. Der Auspuff röhrte und das Getriebe quietschte beim Lenken, wenn er im ersten oder zweiten Gang anfuhr.
Er fuhr bis nach Kreuzthal; anschließend verließ er die Dorfstraße und folgte einem steilen Seitenweg. Die Straße endete und er steuerte den Wagen einige Minuten über die Forststraße durch dunklen Wald. An seinem Grundstück angekommen, manövrierte er den Polo über den Vorhof in den Garten. Er öffnete die Garage und parkte den Wagen ein. Sein Rücken war so steif und voller Schmerz, dass er es nur unter lautem Ächzen und verzogenem Gesicht aus dem Wagen schaffte. Aus dem Kühlschrank in der Garage nahm er ein paar Sträucher Beinwell-Kraut, das er dort in Klarsichtbeuteln lagerte.
Er lief – leicht humpelnd und mit der Hand am Rücken – über den Rasen zur Haustür. Kurz sah er in der Dämmerung zu dem Stück Wiese am angrenzenden Waldstück, an dem er das Gold vergraben hatte. Mountain lief neben ihm, hielt die Nase in die Luft und murrte.
»Still«, machte der Alte. »Du Gauzer.«
Er stieg stöhnend, ans Geländer gelehnt, den Treppenaufgang zur Haustür hinauf. Er steckte den Schlüssel in das Schloss. Als er die Tür öffnete, stand er einen Moment regungslos auf der Schwelle. Mountain bellte. Der Alte sah, dass einige der Kisten und gebündelten Zeitungsstapel, die links und rechts im Gang lagerten, umgefallen oder schief wiederaufgestellt waren. Der Hund bellte und winselte, ging einen Schritt zurück.
Der Alte bewegte seine Hand zur rechten Jackentasche, in der sich der Revolver befand.
Etwas schlug auf seinen Hinterkopf; der Alte fiel zu Boden.
Als er wieder zu sich kam, hörte er die Schüsse einer Vorderschaft-Repetierflinte. Er hörte Mountain (draußen, vor dem Treppenaufgang) winseln. Er hörte wieder einen Schuss. Er hörte einen Mann auf Arabisch fluchen, den Treppenaufgang hochkommen. Der Kerl trug eine schwarze Montur und eine schwarze Sturmmaske. In der Hand hielt er die Vorderschaft-Repetierflinte.
Ein zweiter Mann in schwarzer Montur mit Sturmmaske stand im Gang neben dem Alten; er fauchte dem ersten etwas zu. Er zielte mit einer Schalldämpfer-Uzi auf das Gesicht des Alten. Der Vorderschaft-Repetierflinte-Mann ging humpelnd; sein Hosenbein war zerrissen.
»Scharmuta!«, sagte er. Er ging zum Alten und trat ihm ins Gesicht. Der Alte stöhnte und japste, dort auf dem Fußboden.
»Cüs!«, sagte der Uzi-Mann und schob seinen Kollegen mit dem Arm weg vom Alten.
Der Alte keuchte. Sein Schädel pochte. Er spuckte Blut.
Gemeinsam packten sie den Alten und zogen ihn in die Küche.
Sie lehnten den Alten gegen den Kühlschrank. Sie schalteten das Licht ein.
Der Alte hustete und biss die Zähne zusammen.
Der mit der Vorderschaft-Repetierflinte stand einen Meter neben dem Alten und blickte nervös aus dem Fenster. Er sprach etwas auf Arabisch, schnell und zischend, und der andere, der dem Alten die Uzi ins Gesicht hielt, antwortete etwas und streckte den Kopf in Richtung des Fensters.
Der Alte spuckte aus. Der Alte biss die Zähne zusammen. »Kanaken«, zischte er.
Er öffnete den Reißverschluss der Seitentasche seiner Jacke. Er griff in sie hinein und feuerte den Revolver durch den Stoff seiner Jacke in das Schienbein des Uzi-Trägers. Er spürte den heftigen Rückstoß; spürte, wie der Lauf nach oben wegzog. Der Knall hallte schockartig durch den Raum. Der Alte sah, wie das Schienbein des Mannes nach hinten weggeschleudert wurde; wie Blut, Muskelgewebe und Knochen durch den Raum spritzten. Der Mann sackte sofort seitlich auf die Küchenfliesen. Keine halbe Sekunde verging, da bewegte der Alte seinen Arm zur Seite und feuerte Blei in den Unterbauch des anderen (der schon – zusammengezuckt – die Vorderschaft-Repetierflinte auf ihn gerichtet hatte).
Der Uzi-Träger schrie fürchterlich. Der Alte hörte kaum seine Schreie, da feuerte der Uzi-Träger eine Salve in das Gesicht des Alten. Er fluchte auf Arabisch. Der Alte spürte ein fürchterliches Brennen seitlich seines Halses; er schwenkte die Knarre wieder zum Uzi-Mann, der vor ihm auf dem Boden lag, und knallte ihm erst in die Brust, dann verfehlte er zwei Mal sein Gesicht.
Der Alte trat nach der Hand des Uzi-Mannes, in der er die Maschinenpistole hielt; schließlich kickte er die Maschinenpistole aus seinen Fingern.
Der Alte hievte sich keuchend und fluchend, mit zusammengebissenen Zähnen, am Kühlschrank auf.
Der Uzi-Mann keuchte, hielt sein Bein und schrie.
Der andere Mann lag gekrümmt, wimmernd und schreiend auf dem Boden und hielt seinen Bauch. Der Alte trat dem Mann die Vorderschaft-Repetierflinte aus der Hand. Dann hielt er sich am Waschbecken fest und feuerte dem Kerl eine weitere Ladung Blei in den Bauch. Der Alte drückte noch ein paar Mal den Abzug, aber die Trommel drehte leer. Der Uzi-Mann wimmerte auf Arabisch, spuckte in Schüben Blut, keuchte und hielt sein Bein. Der Vorderschaft-Repetierflinten-Mann lag gekrümmt auf dem Boden und schrie fürchterlich. Eine dicke Blutlache breitete sich auf den Fliesen um seinen Körper aus.
Der Alte stürmte humpelnd aus der Küche. Draußen, im Gang, fasste er sich an den Hals; auch er blutete.
Er hastete die Treppenstufen hoch, ins Schlafzimmer. Er warf den Colt auf das Bett. Er öffnete den Kleiderschrank, schob Hemden am Kleiderbügel zur Seite und Griff nach seinem Repetiergewehr. Er lud es durch. Er schnaufte. Er hörte die Männer unten schreien. Er hastete die Treppen hinab, mit dem Gewehr im Anschlag. Die Männer lagen so in der Küche, wie er sie eine Minute zuvor verlassen hatte. Der Boden war voller Blut. Die Wände waren voller Blut, Fleisch und Knochensplitter. Er zielte auf den Hinterkopf des Uzi-Mannes und drückte ab. Er sah, wie der Schädel des Mannes platzte, wie sämtliche Bewegung plötzlich aus dem Mann fiel. Der andere Kerl hatte sich die Sturmhaube aus dem Gesicht gezogen. Seine Haut war bereits wächsern; dicke Schweißperlen standen ihm im Gesicht. Er lag gekrümmt da, mit den Händen am Bauch. Der Araber sah den Alten an, hob die Hand. »Bitte«, sagte er. »Nicht.«
Der Alte lud das Gewehr durch. Er lief zu dem Araber. Er hielt ihm den Lauf ins Gesicht. Er sah den Araber einen Moment an, als blickte er in seine eigene Vergangenheit. Als läge er, Jasons Vater, dort auf den Küchenfliesen.
Dann drückte er ab.

Vor der Haustür – unterhalb der Treppenstufen – fand er Mountain. Körper und Gesicht des Hundes waren von fingerdicken Einschusslöchern übersät. Seine Zunge hing aus dem Maul. Seine Ohren hingen schlaff. Um ihn herum, auf dem vertrockneten, erdigen Rasen, eine schwarze Blutlache.
Der Alte setzte sich auf die oberste Treppenstufe und schnaufte. Er griff in seine Westentasche und schob sich ein Eukalyptus-Bonbon in den Mund. Er blickte zu Mountain, dann blickte er wieder in die Ferne.
Er saß zwölf Minuten dort vor der Haustür. Als er sicher war, dass die Polizei nicht kommen würde, zog er sich ächzend und keuchend am Geländer auf, stieg die Treppenstufen hoch ins Schlafzimmer und entledigte sich all seiner blutverschmierten Klamotten. Er hatte einen Streifschuss am Hals und eine tiefe Fleischwunde am Oberarm und Bauch. Sein Knie war dick und rot geschwollen. Alles tat ihm weh.
Im Bad nahm er drei Ibuprofen und trank aus der Leitung. Der komplette Rücken und Oberkörper des Alten war mit bläulich-verlaufenen Tattoos überzogen. Auf der Brust fletschte ein Puma die Zähne.
Er klebte hastig Klammerpflaster auf seine Wunden.
Er stieg in frische Jeans, Unterhemd, T-Shirt und Flanellhemd. Er lud den Colt und das Repetiergewehr. Er steckte sich Patronen in Hosen- und Hemdtaschen. Er humpelte in den Keller, holte Klappspaten und Plastikmüllsäcke. Er hängte sich das Repetiergewehr um die Schulter, schnallte sich das Revolver-Holster um den Bauch.
Noch mal geh ich nicht in den Knast, dachte der Alte.
»Dreckigen Kanaken«, murmelte der Alte.
Im Garten schaufelte er den Koffer frei. Schweiß stand ihm im Gesicht. Kühle, klamme Luft; Nieselregen. Die Dämmerung stark. Die Schmerzen und Steifheit seines Rückens strahlten bis in seine Brust und seine Beine.
Er nahm den Koffer aus dem Loch. Er lief mit Klappspaten, Repetiergewehr, Plastikmüllsäcken und dem Kunststoffkoffer zur Grenze seines Gartens; anschließend überstieg er den Bach und trat in den Wald ein.
Er zählte eintausend Schritte. Er hielt an einer großen Eiche. Mit dem Klappspaten hob er das Loch aus. Er öffnete den Koffer. Er packte drei Goldbarren in einen Plastiksack. Er verknotete den Sack, legte das Päckchen in das Loch und schaufelte Erde darüber. Er trat die Erde fest. Er streute Laub und Gräser über die festgetretene Erde.
Er versuchte, die markanten Stellen, an denen er alle eintausend Schritte die Goldbarren vergrub, im Gedächtnis zu behalten.
Das Beste, was mir je passiert ist, dachte er.
Ich geh nicht wieder in den Knast, dachte er.
Er wünschte, Mountain wäre bei ihm. Er wünschte, er hätte für den Hund pfeifen oder murmeln können.
Er wünschte, sein Sohn wäre bei ihm gewesen. Mit seiner Ehefrau und seiner Enkelin.
Er wünschte, er hätte etwas fühlen können; er wünschte, er hätte all die Dinge nicht sehen müssen, die er gesehen hatte.
Er wünschte, er hätte die Dinge nicht getan, die er in seinem Leben getan hatte. Aber es war zu spät, um zu bereuen.
Er hatte seine Strafe abgesessen.
Das Schicksal hatte ihm das Beste vor die Füße gelegt, was ihm je passiert war.
Zuletzt hob er ein Ein-mal-ein-Meter-Loch aus dem Waldboden, in dem er den Kunststoffkoffer begrub.
Er griff in seine Hemdtasche und knackte eine Ibuprofen aus der Zehnerreihe. Er nahm große Schlucke von süßem Wein aus seiner Feldflasche. Er war durchgeschwitzt. Der Mond schien hell am Himmel.
Jetzt ist es vorbei, dachte er.
Er lief eine halbe Stunde zurück zu seinem Grundstück. Er hielt einige Male an Bäumen und zog die Beinwell-Binde an seinem Knie gerade. Er zündete sich eine Jin Ling an. Er trug das Repetiergewehr noch um die Schulter.
Er überquerte den Bachlauf und trat in die verwilderte Wiese seines Gartens. Er kniete sich, mit dem Gewehr im Anschlag. Er beobachtete das Haus für einige Minuten; lauschte. Er sah Mountain regungslos vor dem Hauseingang liegen.
Dann stand er auf, streifte zur Garage, öffnete die Wagentür, legte das Repetiergewehr auf den Beifahrersitz und steckte den Schlüssel ins Schloss.
Aber er dachte auch an Mountain.
»Verdammt«, sagte der Alte.
Er wurde mit einem Mal hundemüde.
Die Schuldgefühle stiegen wieder in ihm auf.
Aber er hatte seine gerechte Strafe dafür abgesessen.
Er wünschte, Mountain wäre bei ihm gewesen. Er wünschte, er könnte jetzt in das Gesicht des Hundes blicken, sein warmes und weiches Fell spüren. Es ist, weil sie so ein gutes Herz haben, dachte der Alte. Weil sie dich besser behandeln als deine eigenen Kinder. Weil sie dir immer verzeihen. Weil sie nicht wissen, wer du früher warst.
Weil sie unerschütterlich an das Gute in dir glauben.
»Verdammt«, sagte der Alte.
Dann stieg er ächzend und stöhnend aus dem Wagen.
Er lief vor zu Mountain. Er kniete sich zu ihm. Er strich dem Hund mit beiden Händen über das Gesicht. Er küsste seine Stirn. Er legte seine Stirn gegen die Stirn des Hundes.
»Ich liebe dich«, murmelte der Alte.
»Diese Kanaken«, murmelte der Alte.
Er wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.
Noch ein Kind, das auf mein Konto geht, dachte der Alte.
Er spürte seine Hände zittern.
»Verdammt«, sagte der Alte.
Er hievte den Hund auf seine Arme; ächzend und schnaufend, mit schmerzverzerrtem, zerfurchtem und unrasiertem Gesicht. Der Alte trug den Hund dreißig Meter zu dem Erdloch. Er bückte sich, schrie vor Schmerzen auf und legte Mountain in das Loch. Er lag einen Moment neben dem toten Hund. Mit stocksteifem Rücken. Er sah hoch, in die leuchtende Lichterkette aus Sternen. Er sah den Mond blutrot und orangenförmig auf ihn – dort auf der Wiese, neben seinem toten Hund – herab schauen.
Dann sah der Alte die grellen Scheinwerfer eines Jeeps in seine Auffahrt biegen.
Der Alte drehte sich auf den Bauch.
Türen öffneten sich.
Drei Südländer mit Kurz- und Langwaffen stiegen aus dem Wagen. Einer deutete zum Alten.
Der Alte drehte sich auf die Seite, zog sich hoch und begann humpelnd zu rennen.
Und dann fielen Schüsse.

 

Hallo @zigga,
Danke für deinen Beitrag zur Challenge.
Leider bin ich nicht so recht warm geworden mit dem Text. Das liegt nicht an dem Plot, der so in der Art zwar nicht neu ist, aber dennoch seinen Reiz hat, nein, es ist vor allem die Sprache, die mich auf Abstand gehalten hat. Ist sicher Geschmackssache, aber mich haben diese wiederholten Aneinanderreihungen von kurzen Sätzen, die mit "Er" oder ähnlichem beginnen, in meinem Lesevergnügen nachhaltig gestört, beziehungsweise haben eben jenes gar nicht erst aufkommen lassen. Ich gehe davon aus, dass du dieses Mittel bewusst eingesetzt hast, bei mir hat es allerdings eher eine negative Wirkung gehabt. Was noch? Ja, der namenlose Alte ist schon eine Type, kantig, knorrig, keine Lusche, wenn es um Schmerz geht. Deine Andeutungen interpretiere ich so, dass er eine ziemlich rüde Vergangenheit hat. Rocker? Gang? Das Verhältnis zu seinem Sohn, der erst nur Sohn und dann plötzlich Jason heißt, scheit nachhaltig gestört. Der einzige, der ihm bleibt, ist sein treuer Hund, für den er letztendlich den einen Fehler begeht, der ihm das Leben kostet. Das ist schon gut in Szene gesetzt, aber eben auch irgendwie so, na ja, bekannt.

Ein paar Details zum Text noch, für Doppelungen mit anderen Kommentaren bitte ich schon mal um Verzeihung.

Er bückte seinen Kopf und sah hinein.
Kann man den Kopf bücken? Klingt seltsam für mich.

Zwei Südländer saßen auf Fahrer- und Beifahrersitz. Ihre Gesichter grau und wächsern.
Ich bin kein Spurensicherungsprofi, aber wenn die grau und wächsern aussehen, sitzen die wohl schon länger da. Hintehrer kommt er noch mal zurück, einfacher Weg 2 Stunden. Ich würde also vermuten, das Auto steht mindestens schon 1 Tag da. Da wären die Lichter nicht mehr an. Batterie leer, oder bei moderneren Autos schaltet sich alles ab, wenn der Ladestand zu niedrig zu werden droht, um den Motor anzubekommen. Außerdem, normalerweise ertönt ein Warnsignal, wenn die Beifahrertür bei eingeschaltetem Licht geöffnet wird.

Die Rückbank war leer, nur die Stoffbezüge waren übersät von dunklen Blutspritzern und Einschusslöchern.
Ballistikfachmann bin ich auch nicht, aber geht das? Die beiden Insassen mit Einschusslöchern in den Oberkörpern, aber nach wie vor in den Gurten. Also mussten sie von vorne attackiert worden sein. Der Angreifer musste also die Tür öffnen und in den Wagen schießen. Und dann ballert er so brachial um sich, dass hinten alles mit Einschusslöchern übersät ist? Ist für mich irgendwie unstimmig.

Der Alte sah im Fußraum, unterhalb des Fahrersitzes, den Kunststoffkoffer liegen.
Und hier frage ich mich, wie das Ganze vor sich gegangen ist. Die fahren in den Wald (angeschnallt, sehr löblich) mit einem Koffer voller Gold und werden warum auch immer erschossen. Und die Angreifer finden den Koffer nicht? Seltsame Sache.

Er schloss die Klappe und Spannverschlüsse. Er hob den Koffer aus dem Wagen. Er schloss die hintere und vordere Wagentür. Er steckte die Klinge zurück ins Lederholster. Er nahm den Koffer und ging ächzend, mit großen Schritten, den Forstweg entlang; anschließend stieg er zurück in das Dickicht.
Fünf Mal "Er". Finde ich persönlich ermüdend.

Mountain lag unter dem Tisch. Mountain lag mit seinem Bauch über den Füßen des Alten
Hier dasselbe mit dem Hundenamen. Das hat mich spontan an die Schreibweise von Kinderbüchern erinnert.

die er hinter seinem Garten, am [an den] Wald grenzenden Bachlauf, zu pflücken pflegte,

Er fuhr einen roten VW Polo II. Baujahr 1991.
Ist das Baujahr wichtig?

Jason schüttelte den Kopf.
Warum auf einmal Jason? Der einzige Name im Text. Bedeutet das etwas?

Er zählte eintausend Schritte. Er hielt an einer großen Eiche.
Das ist dann aber ein ziemlicher Zufall, wenn man bedenkt, dass es Eichen in unseren Wäldern kaum noch gibt. Ich denke mal, wenige Prozent, wenn überhaupt. Normalerweise ist das ja alles Fichte. Einheimische (naturbelassene) Laubwälder wären hingegen vor allem Buchenwälder, doch gibt es die ja so gut wie gar nicht mehr.

Bei mir hat die Geschichte leider nicht so richtig gezündet, was zu einem guten Teil an deinem Schreibstil lag, der bei mir persönlich ein unschönes Lesegefühl erzeugt hat. Und das ist ja für einen "Freizeitleser" der primäre Einstieg in einen Text, also zumindest für mich.

Beste Grüße,
Fraser

 

Huhu zigga,

ja, Überraschung: ich hier :D

hab gerade deinen Text gelesen und wollte dir ein - wenn auch kurzes - Feedback dalassen. Hab die anderen Kommentare nicht gelesen, also sorry, falls sich was wiederholt.

Puuuuh. Ich bin ewig nicht in den Text reingekommen, weil ich dauernd über irgendwelche Stellen gestolpert bin. Die ganzen Wortwiederholungen z.B. (tragen, stapeln, öffnen, ...). Ich glaube ja, dass die Absicht waren, aber ich bin trotzdem jedes Mal drüber gestolpert und ich hab mich gefragt: wozu? warum machst du die?

Irgendwann war ich dann doch in der Geschichte drin. Was mir gut gefallen hat, war, wie du die Beziehung des Alten zu seinem Hund darstellst. Dass Mountain einfach immer präsent ist, dass der Alte ihn nie vergisst, sowas

.Im Wagen startete der Alte den Motor und zündete sich eine Jin Ling an. Er strich Mountain über den Kopf.

Ansonsten hat mir die Idee an sich gut gefallen, hat mich an eine Schirach-Story erinnert :D und die Szene, als er wie verrückt das Auto putzt, die fand ich mega.
ABER das Ende, das ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Z.B. finde ich es komisch, dass da zwei junge, fitte, bewaffnete Kerle es nicht schaffen, den Alten zu töten. Oder dass dann gleich eine Nachhut aufkreuzt. Woher wussten die denn so schnell, dass der Alte die beiden Ersteren umgebracht hat?

Abschließend noch ein paar Stellen:

In ihrem Blech wölbten sich Einschusslöcher wie fingerdicke Hornissenstiche.
wölben sich Stiche nicht eher nach außen? Der Vergleich passt für mich nicht.

.Die Innenbeleuchtung erhellte das Wageninnere.
Die Innenbeleuchtung erhellt das Wageninnere? Da fällt dir sicher was besseres ein. ;)

.Und dann, als er sich an der Karosserie abstützend und leicht humpelnd – die chronische Entzündung seinesKnies war durch den langen Waldmarsch dieses Abends wieder schmerzlich angeschwollen – beinahe von der Limousine entfernt hatte
Das Knie schwillt an, nicht die Entzündung.

.Er lief hoch ins Schlafzimmer – das von Stapeln an Zeitschriften, Magazinen und Kartons überfüllt war –, öffnete an seinem Nachttisch das Schubfach
wozu braucht es den Einschub?

.Er lief zum Wagen. Er merkte schnell, dass man den groben Abdruck seines Schuhprofils trotzdem auf dem erdigen Boden erkannte. Der Mond schien hell. Mit dem Tuch fuhr er über die Karosserie. Er öffnete die Hintertür. Er schrubbte über Rücksitz, Innenseite der Tür sowie das Dach. Das Wageninnere stank mittlerweile so bestialisch, dass er großflächig und schnell wischte.
Ah, die Stelle mag ich. Da baust du gut Spannung auf.

.
»Wir müssen uns unterhalten«, sagte der Alte. »Du wirst es nicht glauben.«
Jason schüttelte den Kopf.
Irgendwie stört es mich, dass hier plötzlich ein Name auftaucht. In diesem Text hat keiner einen Namen (nur der Hund). Ich hätte es konsequenter gefunden, wenn du weiter von dem "Sohn" gesprochen hättest.
Nur ne Idee.

.Dann hielt er sich am Waschbecken fest und feuerte dem Kerl eine weitere Ladung Blei in den Bauch
das mit dem "Blei in den Bauch feuern" hast du paar Absätze weiter oben schon

.
»Ich liebe dich«, murmelte der Alte.
»Diese Kanaken«, murmelte der Alte.
find ich gut


Ich hoffe, du kannst was damit anfangen. Schönen Abend dir noch + lieben Gruß!

 

Hi @zigga,

es ist Challengezeit, da lese sogar ich einen Krimi. Und was ist die Belohnung dafür? Du lässt den Hund sterben! Buhh! :dagegen:

Ich denke zum Inhalt muss ich dir nichts schreiben. Da das nicht mein Genre ist, würde es dir nicht viel bringen und da haben andere kluge Leute ja auch schon einiges zu geschrieben.

Die Änderungen des Titels gefällt mir nicht. Okay, der vorher war auch merkwürdig. Aber mir sagt das jetzt erstmal gar nichts. Erst im Text lese ich, dass das eine Bezeichnung für Goldbarren ist, oder eine Bank? Ich finde es besser, wenn der Titel wenigstens ein paar Ideen auslöst, egal ob diese nachher stimmen oder nicht.

Zu deinem Schreibstil. Ich habe in den Kommentaren gelesen, dass du da etwas herumexperimentierst.

Der oft einfache Satzbau und die gleichen Satzanfänge stören mich nicht. Gerade so ein Wort wie „Er“, das überliest man doch, das nimmt man so mit. Ob es den Text nun besser macht … keine Ahnung.
Die Wiederholungen von Verben oder ganzen Satzteilen, die finde ich allerdings wirklich schlimm. Das ist wie eine Wurzel auf dem Waldweg. Da bleib ich einfach hängen, oder muss ihr ausweichen, aber da geh ich nicht einfach lockerflockig her. Das bringt mir nichts, das gefällt mir nicht.
Und ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass diese Wiederholungen in irgendeiner Form gut für den Text sein sollen. Oder was wolltest du damit bezwecken?

Mich würde ja mal interessieren, wie das ein Leser liest, der nicht schreibt. Haben wir hier alle zu sehr unsere Autorenbrille auf, die bei jeder Wiederholung aufschreit? Würde das ein „normaler“ Leser anders wahrnehmen?

Die Klammern gefallen mir auch nicht. Ich finde, das wirkt einfach so als hätte der Autor da keine Lust gehabt, einen ordentlichen Satz zu schreiben.

Ich finde es super, dass du so etwas versuchst, von der Norm abweichst. Allerdings muss so ein Stilmittel doch auch immer einen Sinn haben. Es sollte den Text besser machen, den Inhalt angemessen transportieren. Ich bin mir nicht sicher, ob das hier der Fall ist.
Die einfachen Strukturen entsprechen vielleicht dem Charakter des Alten und transportieren dadurch eine gewisse Kargheit oder auch Kauzigkeit/ Andersartigkeit. Bei den anderen Stilmitteln sehe ich da leider keinen positiven Effekt.

So weit meine Meinung zu deinem Experiment. Ich hoffe, es hilft dir ein wenig.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallo @zigga!

Viele Kommentare! Viele Ideen! Ein paar subjektive Eindrücke zu deiner Story.

Du hast die Geschichte ja überarbeitet und sie gefällt mir jetzt viel besser. Besonders der Titel (Koffer, Mountain schien mir zu erzwungen, Vacambi Suisse packt [den Koffer, haha, sorry, dummer Wortwitz]). Dein Stil hat etwas Kompromissloses, etwas So-und-nicht-anders. Das schafft die Atmosphäre deiner Geschichte, viele haben das ja schon angemerkt.

Im Grunde lebt der Alte nur in der Geschichte. Trotz der kurzen Episode mit seinem benannten Sohn Jason sehe ich hier keinen Menschen, der eine erwähnenswerte, interessante und spannende Vorgeschichte besitzt. Der Einfluss aus der Vergangenheit, das Lernen aus Erfahrungen und das Anwenden letzterer bleiben begrenzt. Alltag bleibt All-Tag. Der Alte ist alt geboren. Das meine ich nicht negativ, sondern das ist das, was deine Texte - finde ich - auszeichnet. So verschwindet der Alte aus jeglicher Individualität und bleibt ein anonymer Charakter im Wald, der irre viel Gold findet. Der Mensch ist das, was er tut, und den ganzen inneren Mist vergessen wir mal. Ich hoffe, das war nicht zu kryptisch...kurzum: Mir gefällt das sehr.

Vor diesem Hintergrund frage ich mich, ob die Jason-Sequenz wirklich relevant ist oder eher als interessante Ergänzung verstanden werden kann.

Ein paar Anmerkungen!

aus denen Licht in die Dämmerung brach.

Vielleicht so?

Er sah den Wagen schon von weitem.
Der Mond schien hell am vom Himmel.
Er öffnete das Papier eines Eukalyptus-Bonbons,

Das Eukalyptus-Bonbon taucht, glaube ich, zwei Mal in deiner Geschichte auf. Ein gutes Detail, finde ich.

Er saß am Küchentisch und rauchte Jin Ling.

Der Alte ist alt geboren, der Alte lebt alleine im Wald und findet Gold und das einzige Namenswerte sind der Sohn Jason, das Städtchen Kreuzthal, aber vor allem der Tabak und das Schmerzmittel. Tja. So ist das eben. Tabak und Schmerzmittel, "wertvoller" als der Alte.

An der Decke spannte sich ein brunnengroßer,

Gefällt mir!

dampfende Tasse Instant-Kaffee

Hier könntest du ergänzen: Instant-Kaffee Gold (der bei Aldi Nord trägt diesen Namen).

Das Wageninnere stank mittlerweile so bestialisch,

Über etwaige Plausibilitätsfehler ist ja schon diskutiert worden. Was die Ballistik angeht, keine Ahnung. Null. Der bestialische Leichengeruch entsteht aber durch die Verwesung und die biologischen Abbauprodukte. Das setzt nicht innerhalb einer so kurzen Zeitspanne an, denke ich. Aber ich lasse mich gerne eines anderen überzeugen, so gut kenne ich mich da nicht aus.

Dann verschwand er im Wald.

An der Stelle ein schöner Abschluss.

»Jetzt wird’s kompliziert«,

Vielleicht abgehackter? "Wird kompliziert, Mountain."

wählte 1-1-0.

Die Zahlen gefallen mir nicht. Irgendwie passt die Zahlenfolge 1-1-0 nicht zu anonymen, distanzierten und reduzierten Stil deiner Geschichte.

Er fuhr bis nach Kreuzthal;

Ist das dieses Krombacher-Hauptstädtchen im Siegerland? Hmm...muss der Ort erwähnt werden?

Noch ein Kind, das auf mein Konto geht, dachte der Alte.

Für mich ist das der zentrale Satz deiner Geschichte. Er vermittelt eine verschlüsselte Info aus der Vergangenheit. Ist damit der Sohn gemeint? Oder ein Mord? Die moralische Bewertung des Lesers über den Alten konzentriert sich auf diesen einen Satz. Ein Verbrecher oder nicht? Eine arme Sau, die den Kontakt zum Sohn verloren hat oder eben nicht? Vielleicht habe ich auch nicht alles verstanden, aber du lässt das wohl offen (oder habe ich etwas überlesen?). Lass es ruhig so offen, mich stört das zumindest nicht. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

***

Mir gefällt dein verknappender, reduzierter Stil sehr. Du kannst das. Der Stil schafft die Atmosphäre und die Menschen bleiben vollkommen auf physikalische Bewegungen reduziert, zwei, drei psychische Motive, fertig. Über den Realismus der Kampfszene kann ich leider nichts sagen. Für mich ist es aber nicht unwichtig, wo die Geschichte spielt. Kreuzthal, ok, dann eben Siegerland. Aber nur durch diese kurze Ortsangabe packst du Vergangenheit in den Alten. Ist wohl ein Europäer, Deutscher, Siegerländer, kein Plan, aber er kriegt einen tabellarischen Lebenslauf. Das brauchst du nicht, denn mit solchen Angaben, glaube ich, gefährdest du die starke Anonymität deines Stils. Es mag klein klingen, unwichtig, vielleicht nicht bedeutsam, aber ich halte das für ausgesprochen wichtig. Erwähnenswertes aus der Vergangenheit bleibt sehr, sehr ausgewählt, wie in Noch ein Kind, das auf mein Konto geht, dachte der Alte.

So, das war's!

Lg
kiroly

(bin mal Regionalexpress Hagen-Siegen gefahren, kurz vor Siegen Halt in Kreuzthal. Ach, die Krombacher-Stadt. Es steigen drei Männer mit drei Fässchen Krombacher ein. Ich mag selbst-erfüllende Prophezeiungen)

 

Moin Leute!

Vielen Dank für das reichliche Feedback, das reingekommen ist.

@Geschichtenwerker

Dann hast du aber ein Logikproblem mit rund 90% der Fiktion. Ich frage mich bei "No country for old men" ja auch nicht - Hmmm, also wie sind denn jetzt die Gangster da mitten in die Wüste gekommen, warum haben die sich alle gegenseitig ermordet, gab es da Unstimmigkeiten, wollte jemand den anderen bescheißen? Das ist einfach eine andere Geschichte. Ich denke da in Sequenzen, eins nach dem anderen, und wenn sich mir die Situation so erschließt, dann benötige ich nicht den genauen Ablauf, sondern nur: da ist ein Deal schiefgelaufen.
Ja, das ist bei mir prinzipiell auch so, aber ich glaube auch, dass da jeder seine eigene Schwelle hat, ab wann man etwas als weniger logisch oder schwer nachvollziehbar empfindet (hier finde ich es einfach merkwürdig, dass das Gold noch da ist, wenn der Deal geplatzt ist und offensichtlich die Gegenseite unversehrt davongekommen ist und es keinen naheliegenden Grund gab, zu fliehen). Außerdem hängt das sicher auch daran, wie sehr einen die Geschichte in den Bann zieht. Wenn man gleich gefesselt ist, fallen einem diese Unstimmigkeiten weniger stark auf, da ist dann wohl stärker die rechte Gehirnhälfte aktiv und weniger die linke (hängt vielleicht auch damit zusammen, ob man eher die Logik oder die Emotionen/Sinneseindrücke anspricht). Damit hängen aus meiner Sicht auch oftmals die starken Unterschiede bei den Leseeindrücken zusammen (und auch der Tipp, dass man möglichst alle Sinne ansprechen sollte als Autor, damit der Leser tiefer in den Texte eintauchen kann, womit einfach die rechte Hirnhälfte aktiviert wird). Ich bin da sicher eher "logiklastig" und so fallen oftmals meine Kommentare auch aus.
Ja, ich versteh deinen Point, Geschichtenwerker, aber letztendlich, ich glaube, ich hab's dir auch schon geschrieben, sehe ich das auch nicht als Logikfehler. Aber ich weiß schon, wie du meinst. Ich denke, es geht dir eher darum, dass je außergewöhnlicher ein Situation, in die du reingeworfen wirst, ist, desto größer ist das Fragezeichen in der Geschichte, das du dann doch beantwortet haben möchtest. No Country For Old Man ist natürlich ein wenig die Mutter dieses Plottes, und ich glaube, dass - zumindest im Roman - der Prot dort anhand der Leichen und Schusslöcher dort rekonstruiert, dass sich die Gangster dort alle gegenseitig totgeschossen haben. Insofern wird die Frage dort für den Leser beantwortet, das stimmt. Aber ist wohl auch Geschmackssache irgendwo, man weiß hier einfach nicht, was passiert ist, ich denke, es gibt schon Szenarien, in denen die Ausgangssituation so sein kann.
Was auch ein Problem von dir sein könnte: Du siehst den Autor durch diese Szene, in die man reingeworfen wird, und das zerstört ein wenig die Fiktion für dich. Hmmm. Ich denke mal drüber nach, jedenfalls doch eine interessante Lesermeinung von dir für mich.

Der Charakter in Ziggas Geschichte ist außerdem ein Krimineller, bzw hat der eine kriminelle Vergangenheit. Da ist es viel wahrscheinlicher, dass er sofort rafft, was passiert ist und handelt. Man könnte jetzt darüber spekulieren, ob Zigga diese Seite stärker betonen möchte, dafür würde ich plädieren, denn dann erscheint mir sein organisiertes, berechnendes Handeln plausibler. Spannender fände ich persönlich einen Aussteiger, der damit, mit dem Milieu, überhaupt nichts zu tun hat und nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war, aber es ist eben nicht meine Geschichte.
Sehe ich mittlerweile auch so. Ein abgefuckter Einsiedler wäre origineller, aber ein Ex-Gangster, zurückgezogen im Wald wäre besser für den Plot und das Handeln des Prots. Das ist so ein wenig der Zwiespalt, in dem ich mich gerade befinde. Aber vielleicht rolle ich das Teil einfach noch mal neu auf.

Danke für eure erneuten Rückmeldungen.

Grüßdi @Fraser,

Danke für deinen Beitrag zur Challenge.
merci dir fürs Lesen und Kommentieren.

Leider bin ich nicht so recht warm geworden mit dem Text.
Ok

es ist vor allem die Sprache, die mich auf Abstand gehalten hat.
aber mich haben diese wiederholten Aneinanderreihungen von kurzen Sätzen, die mit "Er" oder ähnlichem beginnen, in meinem Lesevergnügen nachhaltig gestört, beziehungsweise haben eben jenes gar nicht erst aufkommen lassen.
Ok! Ja, das hatten einige andere auch schon angemerkt. Ach, ich bin so hin und her gerissen :D Einerseits haben ein paar geschrieben, die "Er"-Sätze sind ihnen gar nicht aufgefallen, dass man das doch einfach überlesen würde. So geht es mir halt auch. Klar, hab ich hier ein auf einen gewissen Sprachduktus und -sound geachtet, aber ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass das so viele komplett aus dem Text kickt. Also ich hab auch schon Romane gelesen, die zwar ohne Ellipsen, aber mit relativ vielen Er-Anfängen bei Sätzen konstruiert waren, und mir ist das über lange Strecken des Lesen Null aufgefallen. Ach, nehmt es mir nicht übel, Leute, ich weiß gerade nicht, ob da was dran ist oder nicht :D Klar haben einige mir das jetzt geschrieben, und ich meine nicht dich per se Fraser, aber es gibt so einen gewissen Drive in Textwerkstätten, wenn eine Person anfängt, etwas anzukreiden, fällt das den nachfolgenden dann beim Lesen auch auf und ich hab den Eindruck, es wird öfter angekreidet. Also ich glaube euch allen und bin dankbar für euer Feedback, aber ich frage mich natürlich, ob es wirklich so schlimm ist mit der Sprache oder nur auf eine verkappte Art der Gruppenpsychologie ein wenig auch zurückführt :D Aber ich nehme es mal als subjektive, ernstzunehmende Meinung auf. Danke sehr.

Das ist schon gut in Szene gesetzt, aber eben auch irgendwie so, na ja, bekannt.
Ja, ein wenig ein zu klassischer Gangster-Outlow-Plot :D Ich hätte nicht gedacht, dass das so vorhersehbar ist. Aber ihr habt mich eines Besseren belehrt

Er bückte seinen Kopf und sah hinein.
Kann man den Kopf bücken? Klingt seltsam für mich.
Das klingt auch für mich seltsam. Werde es ändern

Zwei Südländer saßen auf Fahrer- und Beifahrersitz. Ihre Gesichter grau und wächsern.
Ich bin kein Spurensicherungsprofi, aber wenn die grau und wächsern aussehen, sitzen die wohl schon länger da. Hintehrer kommt er noch mal zurück, einfacher Weg 2 Stunden. Ich würde also vermuten, das Auto steht mindestens schon 1 Tag da. Da wären die Lichter nicht mehr an. Batterie leer, oder bei moderneren Autos schaltet sich alles ab, wenn der Ladestand zu niedrig zu werden droht, um den Motor anzubekommen. Außerdem, normalerweise ertönt ein Warnsignal, wenn die Beifahrertür bei eingeschaltetem Licht geöffnet wird.
Ja Shit, das Warnsignal. Da hast du recht. Scheinwerfer maximal 3-4 Stunden, hat auch schon jemand angemerkt aber es stimmt. Grau und wächsern sehen Leichen relativ schnell aus, wenn sie Blut verlieren, das ist meines Wissensstandes keine Frage nach Zeit.

Die Rückbank war leer, nur die Stoffbezüge waren übersät von dunklen Blutspritzern und Einschusslöchern.
Ballistikfachmann bin ich auch nicht, aber geht das? Die beiden Insassen mit Einschusslöchern in den Oberkörpern, aber nach wie vor in den Gurten. Also mussten sie von vorne attackiert worden sein. Der Angreifer musste also die Tür öffnen und in den Wagen schießen. Und dann ballert er so brachial um sich, dass hinten alles mit Einschusslöchern übersät ist? Ist für mich irgendwie unstimmig.
Auch ein Punkt, über den ich noch arbeiten muss. Mir sind diese Fehler echt ein wenig peinlich, weil ich eigentlich auf sowas beim Schreiben schon komme. Aber danke für den Hinweis

Mountain lag unter dem Tisch. Mountain lag mit seinem Bauch über den Füßen des Alten
Hier dasselbe mit dem Hundenamen. Das hat mich spontan an die Schreibweise von Kinderbüchern erinnert.
Hä, wieso Kinderbücher?

Er fuhr einen roten VW Polo II. Baujahr 1991.
Ist das Baujahr wichtig?
So krass, dass das so viele angemerkt haben! :D Ich persönlich finde es gut, das ist ein wenig bildlicher bzw. szenischer als "ein altes Auto"

Er zählte eintausend Schritte. Er hielt an einer großen Eiche.
Das ist dann aber ein ziemlicher Zufall, wenn man bedenkt, dass es Eichen in unseren Wäldern kaum noch gibt. Ich denke mal, wenige Prozent, wenn überhaupt. Normalerweise ist das ja alles Fichte. Einheimische (naturbelassene) Laubwälder wären hingegen vor allem Buchenwälder, doch gibt es die ja so gut wie gar nicht mehr.
Geiler Hinweis, das ändere ich! Ich bin erschreckend ungebildet.

Bei mir hat die Geschichte leider nicht so richtig gezündet, was zu einem guten Teil an deinem Schreibstil lag, der bei mir persönlich ein unschönes Lesegefühl erzeugt hat. Und das ist ja für einen "Freizeitleser" der primäre Einstieg in einen Text, also zumindest für mich.
Ok, ja ich hadere schwer mit dem Text, vielleicht hab ich noch nie so hart mit einem Text gerungen wie den hier gerade, ist ein bisschen, als ob ich Steine gefressen hätte. Aber danke für deine ehrliche Meinung, bringt mich weiter, auch für kommende Projekte.

Alles Gute, Fraser!


Huhu zigga,
Huhu @Tintenfisch!

ja, Überraschung: ich hier :D
Ich fall gleich vom Stuhl. :p

Puuuuh. Ich bin ewig nicht in den Text reingekommen, weil ich dauernd über irgendwelche Stellen gestolpert bin.
Ja, ich hadere auch gerade schwer mit der Story.

Die ganzen Wortwiederholungen z.B. (tragen, stapeln, öffnen, ...). Ich glaube ja, dass die Absicht waren, aber ich bin trotzdem jedes Mal drüber gestolpert und ich hab mich gefragt: wozu? warum machst du die?
Ok, ja, das haben ungefähr 90% der Kommentatoren angemerkt :D

Irgendwann war ich dann doch in der Geschichte drin. Was mir gut gefallen hat, war, wie du die Beziehung des Alten zu seinem Hund darstellst. Dass Mountain einfach immer präsent ist, dass der Alte ihn nie vergisst, sowas
perfekt

Ansonsten hat mir die Idee an sich gut gefallen, hat mich an eine Schirach-Story erinnert :D und die Szene, als er wie verrückt das Auto putzt, die fand ich mega.
sehr cool

ABER das Ende, das ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Z.B. finde ich es komisch, dass da zwei junge, fitte, bewaffnete Kerle es nicht schaffen, den Alten zu töten.
Ja, die Szene gefällt mir auch nur so lala, wie die ganze Story. Hab es ja weiter oben schon geschrieben, dass ich sie mMn viel zu früh rausgehauen hab & ich selbst sehr viele Kritkpunkte sehe. Ich hätte sie liegen lassen sollen!! :D

Oder dass dann gleich eine Nachhut aufkreuzt. Woher wussten die denn so schnell, dass der Alte die beiden Ersteren umgebracht hat?
Na jaaaa, ok ich sehe deinen Kritikpunkt. Aber theoretisch gäbe es schon gute Gründe, wieso das so passieren kann. Es ist halt eine Frage, die der Text im Subtext aufwirft und nicht beantwortet. Das bietet natürlich Nährboden für Skepsis und den Autor dahinter wittern für den Leser, das ist mir jetzt auch ein wenig klarer geworden.

In ihrem Blech wölbten sich Einschusslöcher wie fingerdicke Hornissenstiche.
wölben sich Stiche nicht eher nach außen? Der Vergleich passt für mich nicht.
Ja, da ist das dran

.Die Innenbeleuchtung erhellte das Wageninnere.
Die Innenbeleuchtung erhellt das Wageninnere? Da fällt dir sicher was besseres ein. ;)
Eine Wiederholung, die ich hasse, aber irgendwie nicht lösen kann!

.Und dann, als er sich an der Karosserie abstützend und leicht humpelnd – die chronische Entzündung seinesKnies war durch den langen Waldmarsch dieses Abends wieder schmerzlich angeschwollen – beinahe von der Limousine entfernt hatte
Das Knie schwillt an, nicht die Entzündung.
Das stimmt allerdings

.Er lief hoch ins Schlafzimmer – das von Stapeln an Zeitschriften, Magazinen und Kartons überfüllt war –, öffnete an seinem Nachttisch das Schubfach
wozu braucht es den Einschub?
Ich dachte, um die Lebensumstände des Prots zu zeigen!

.Er lief zum Wagen. Er merkte schnell, dass man den groben Abdruck seines Schuhprofils trotzdem auf dem erdigen Boden erkannte. Der Mond schien hell. Mit dem Tuch fuhr er über die Karosserie. Er öffnete die Hintertür. Er schrubbte über Rücksitz, Innenseite der Tür sowie das Dach. Das Wageninnere stank mittlerweile so bestialisch, dass er großflächig und schnell wischte.
Ah, die Stelle mag ich. Da baust du gut Spannung auf.
Ja krass :D

.
»Wir müssen uns unterhalten«, sagte der Alte. »Du wirst es nicht glauben.«
Jason schüttelte den Kopf.
Irgendwie stört es mich, dass hier plötzlich ein Name auftaucht. In diesem Text hat keiner einen Namen (nur der Hund). Ich hätte es konsequenter gefunden, wenn du weiter von dem "Sohn" gesprochen hättest.
Nur ne Idee.
Das ist ein guter Punkt, den auch andere angesprochen haben, was mich ein wenig verwundert. Aber klar, es ist ein wenig seltsam, dass der Text auf Jason switched. Ich persönlich fand es nicht so seltsam, da in dieser Situation - so dachte ich - der Junge richtig Gesicht bekommt. Aber ja, ich denke mal drüber nach!

Dann hielt er sich am Waschbecken fest und feuerte dem Kerl eine weitere Ladung Blei in den Bauch
das mit dem "Blei in den Bauch feuern" hast du paar Absätze weiter oben schon
Da ging es wohl ein wenig durch mit mir :D

Ich hoffe, du kannst was damit anfangen. Schönen Abend dir noch + lieben Gruß!
Danke für das Feedback! Bringt mir auf jeden Fall etwas, gerade, wenn sich einige Kommentatoren unabhängig voneinander zu sehr ähnlichen Dingen melden (und sich beschweren) heißt das für mich, dass ich ein wenig auf dem Holzweg war hier.

Lass dir gut gehen!

Hi @Manlio!

nur ein kurzes Feedback.
Na gerne!

Der Text verströmt eine Menge Atmosphäre. Ich war sofort in der Szene, ich habe alles vor mir gesehen, den dunklen Wald, das Auto mit den Scheinwerfern. Sowas kannst du einfach :)
Ja krass. Ich bin so verwirrt! :D Einerseits schreiben Leute in den Kommentaren, die Sprache/Atmosphäre ist eine Katastrophe, andererseits gibt es Leute wie dich, die das sehr mögen. Ist das Geschmackssache? Ich weiß es wirklich gerade nicht. Ich bin schon dazu geneigt, Lesermeinungen immer sehr ernst zu nehmen und mich dahingehend auch ein wenig zu orientieren einzulassen, weil ich weiß, dass man eigene Texte sehr schwierig selbst perfekt einschätzen kann und da immer irgendwo befangen ist.

Besonders gut gefiel mir, wie er dann beim Sohn aufgekreuzt ist und der ihn einfach nur wegschickt.
super

Die Sache mit den Gangstern ging mir zu schnell - dadurch fällt die Spannung früh in der Geschichte ab. Man ahnt ja, dass sowas passieren würde, und ich würde die Konfrontation lieber noch hinausgezögert sehen.
Ok! Hinauszögern ist eigentlich keine schlechte Idee.

Zumal ich hier ein kleines Logikproblem habe: Warum haben sie das Gold nicht mitgenommen? Und wenn sie schon auf seiner Spur waren, warum greifen sie erst bei seinem Haus zu? Aber damit kann ich leben.
Ja das mit dem Gold wurde hier schon hitzig mit Geschichtenwerker diskutiert :D Es ist eine Frage, die der Text aufwirft, aber nicht beantwortet. Ich kann verstehen, dass das - gerade, wenn es ein sehr krasser Zufall ist - dann unbefriedigend wirkt. Danke für den Hinweis

Dass du immer die Namen der Produkte nennst, wundert mich etwas. Reicht nicht Zigarette/Schmerzmittel?
Hm, ich finde das eigentlich schön, wenn man etwas Konkretisiert - da bekommt es für mich mehr Gesicht, als wenn man Produkte größtenteils allgemein hält

Danke fürs Lesen und Kommentieren, Manlio!


Hallo @Nichtgeburtstagskind,

Dank auch dir für Lesen und Kommentieren.

es ist Challengezeit, da lese sogar ich einen Krimi. Und was ist die Belohnung dafür? Du lässt den Hund sterben! Buhh!
:D

Ich denke zum Inhalt muss ich dir nichts schreiben. Da das nicht mein Genre ist, würde es dir nicht viel bringen und da haben andere kluge Leute ja auch schon einiges zu geschrieben.
Alright

Die Änderungen des Titels gefällt mir nicht. Okay, der vorher war auch merkwürdig. Aber mir sagt das jetzt erstmal gar nichts. Erst im Text lese ich, dass das eine Bezeichnung für Goldbarren ist, oder eine Bank? Ich finde es besser, wenn der Titel wenigstens ein paar Ideen auslöst, egal ob diese nachher stimmen oder nicht.
Hmm, ok

Zu deinem Schreibstil. Ich habe in den Kommentaren gelesen, dass du da etwas herumexperimentierst.
Der oft einfache Satzbau und die gleichen Satzanfänge stören mich nicht. Gerade so ein Wort wie „Er“, das überliest man doch, das nimmt man so mit. Ob es den Text nun besser macht … keine Ahnung.
Ja, vielen Dank für das Feedback. Mir geht es halt genauso. Es ist halt ein eigener Duktus, aber ich kann das irgendwo nicht nachvollziehen, wenn Leute sagen, es hat sie absolut aus dem Text katapultiert. Aber, ja, wenn es das gibt. Ich hab das zu jemand anderem schon geschrieben, manchmal denke ich mir, ob es so etwas wie ein gruppenpsychologisches Phänomen hier unter den Kommentaren gibt. Ja, das klingt bissig, aber so meine ich's gar nicht. Ich frag mich halt, ob es da einen bestimmten Drive gibt, dass jemand mit einem Kritikpunkt anfängt, andere Leser lesen den Kommentar bevor sie die Geschichte lesen, und dann fällt ihnen natürlich auch die "Er"-Satzanfänge ins Auge. Wäre das auch so, wenn sie unvoreingenommen an den Text gegangen wären? Das meine ich nicht im Bezug darauf, dass ich die Kritik relativieren möchte, sondern, ob bestimmte Kritikpunkte unter Storys wirklich so gravierend sind, weil sie oft vorkommen, oder ob da - zumindest zum Teil - eine Dynamik dahinter steckt, die eigentlich nichts mit dem Text an sich zu tun hat und die den Autor eher in die Irre führt. Aber nur ein Gedanke.

Die Wiederholungen von Verben oder ganzen Satzteilen, die finde ich allerdings wirklich schlimm. Das ist wie eine Wurzel auf dem Waldweg. Da bleib ich einfach hängen, oder muss ihr ausweichen, aber da geh ich nicht einfach lockerflockig her. Das bringt mir nichts, das gefällt mir nicht.
Ja, das ist angekommen. Werde mich bessern! :D

Allgemein bin ich nicht zufrieden mit der Story. Ich finde sie nicht schlecht, aber irgendwie holpert es auch für mich an einigen Stellen und na ja, hab es halt ein wenig früh rausgeschossen.

Mich würde ja mal interessieren, wie das ein Leser liest, der nicht schreibt. Haben wir hier alle zu sehr unsere Autorenbrille auf, die bei jeder Wiederholung aufschreit? Würde das ein „normaler“ Leser anders wahrnehmen?
Das würde mich auch interessieren! Da schießt du ja in ähnliche Löcher wie ich ein paar Zeilen weiter oben. Ich hab es ein paar Bekannten, die halt immer was von mir lesen wollen, mal rausgegeben, we'll see.

Die Klammern gefallen mir auch nicht. Ich finde, das wirkt einfach so als hätte der Autor da keine Lust gehabt, einen ordentlichen Satz zu schreiben.
Ok! So sollte es natürlich nicht wirken :D Ich wollte das mal ausprobieren, weil in einem guten Roman, den ich neulich teilweise gelesen habe, hat mir das gut gefallen.

Ich finde es super, dass du so etwas versuchst, von der Norm abweichst.
gut

Allerdings muss so ein Stilmittel doch auch immer einen Sinn haben. Es sollte den Text besser machen, den Inhalt angemessen transportieren. Ich bin mir nicht sicher, ob das hier der Fall ist.
unterschreibe ich. Ich denke, dass ich die Atmosphäre so hinbekomme. Aber danke fürs Feedback.

Die einfachen Strukturen entsprechen vielleicht dem Charakter des Alten und transportieren dadurch eine gewisse Kargheit oder auch Kauzigkeit/ Andersartigkeit. Bei den anderen Stilmitteln sehe ich da leider keinen positiven Effekt.
ok!

So weit meine Meinung zu deinem Experiment. Ich hoffe, es hilft dir ein wenig.
natürlich! Merci für deine Zeit.


Hallo @kiroly,

ich glaube, wir haben uns noch nicht kennengelernt?

Viele Kommentare! Viele Ideen! Ein paar subjektive Eindrücke zu deiner Story.
super

Du hast die Geschichte ja überarbeitet und sie gefällt mir jetzt viel besser. Besonders der Titel (Koffer, Mountain schien mir zu erzwungen, Vacambi Suisse packt [den Koffer, haha, sorry, dummer Wortwitz]). Dein Stil hat etwas Kompromissloses, etwas So-und-nicht-anders. Das schafft die Atmosphäre deiner Geschichte, viele haben das ja schon angemerkt.
ok! So weit, so gut :D

Im Grunde lebt der Alte nur in der Geschichte. Trotz der kurzen Episode mit seinem benannten Sohn Jason sehe ich hier keinen Menschen, der eine erwähnenswerte, interessante und spannende Vorgeschichte besitzt. Der Einfluss aus der Vergangenheit, das Lernen aus Erfahrungen und das Anwenden letzterer bleiben begrenzt. Alltag bleibt All-Tag. Der Alte ist alt geboren. Das meine ich nicht negativ, sondern das ist das, was deine Texte - finde ich - auszeichnet. So verschwindet der Alte aus jeglicher Individualität und bleibt ein anonymer Charakter im Wald, der irre viel Gold findet. Der Mensch ist das, was er tut, und den ganzen inneren Mist vergessen wir mal. Ich hoffe, das war nicht zu kryptisch...kurzum: Mir gefällt das sehr.
Ja danke für das Lob, aber ich kann dein Feedback irgendwie nicht als Lob annehmen, sondern lese darin für mich eher, dass die Figur sehr konstruiert und unauthenisch wirkt. Also, ich möchte eigentlich schon "echte Menschen" kennenlernen lassen und keine Pappbildchen zeigen. Ich weiß nicht, ob du es so gemeint hast. Aber es scheint für dich etwas Positives zu sein :D Oder meintest du, dass die Geschichte absolut im Jetzt stattfindet, ohne Gedanken, Vergangenheitsschauen, usw.?

Vor diesem Hintergrund frage ich mich, ob die Jason-Sequenz wirklich relevant ist oder eher als interessante Ergänzung verstanden werden kann.
Hmm ja, interessanter Punkt. Ich denke, ich werd die Geschichte vielleicht noch mal komplett neu aufziehen. Sie gefällt mir in der jetzigen Form nicht schlecht, aber irgendwie denke ich, dass ich eigentlich ein anderer Autor sein möchte. Also, da sind viele Dingen im Text, die mir nicht gefallen und die ich gerne eingänglicher, origineller und authentischer zeigen würde. Die Grundidee gefällt mir, aber na ja

aus denen Licht in die Dämmerung brach.
Vielleicht so?
klingt auf jeden Fall gut!

zigga schrieb:
Er sah den Wagen schon von weitem.
zigga schrieb:
Der Mond schien hell am vom Himmel.
übernommen!

Er öffnete das Papier eines Eukalyptus-Bonbons,
Das Eukalyptus-Bonbon taucht, glaube ich, zwei Mal in deiner Geschichte auf. Ein gutes Detail, finde ich.
Super, danke.

Er saß am Küchentisch und rauchte Jin Ling.
Der Alte ist alt geboren, der Alte lebt alleine im Wald und findet Gold und das einzige Namenswerte sind der Sohn Jason, das Städtchen Kreuzthal, aber vor allem der Tabak und das Schmerzmittel. Tja. So ist das eben. Tabak und Schmerzmittel, "wertvoller" als der Alte.
Das ist eine schöne Lesart. Um mal ein Kompliment auszusprechen, ich finde, dass du sehr fein liest.

An der Decke spannte sich ein brunnengroßer,
Gefällt mir!
toll

dampfende Tasse Instant-Kaffee
Hier könntest du ergänzen: Instant-Kaffee Gold (der bei Aldi Nord trägt diesen Namen).
Wäre einen Gedanken wert! :D

Das Wageninnere stank mittlerweile so bestialisch,
Über etwaige Plausibilitätsfehler ist ja schon diskutiert worden. Was die Ballistik angeht, keine Ahnung. Null. Der bestialische Leichengeruch entsteht aber durch die Verwesung und die biologischen Abbauprodukte. Das setzt nicht innerhalb einer so kurzen Zeitspanne an, denke ich. Aber ich lasse mich gerne eines anderen überzeugen, so gut kenne ich mich da nicht aus.
Das ist ein guter Punkt, der noch nicht genannt wurde. Genau wegen solchen Details würde ich die Geschichte noch mal aufziehen. Leichen stinken nicht nach so kurzer Zeit, höchstes nach Urin oder Fäkalien, wenn sie sich entleert haben, ja. Hier dachte ich eher an das viele Blut der beiden, das zu stinken anfangen könnte. Aber ich weiß es nicht. Ich will mich nicht rausreden, aber na ja, ohne Zeitdruck hätte ich das in Ruhe recherchiert. Das werde ich nachholen.

»Jetzt wird’s kompliziert«,
Vielleicht abgehackter? "Wird kompliziert, Mountain."
Übernommen!

wählte 1-1-0.
Die Zahlen gefallen mir nicht. Irgendwie passt die Zahlenfolge 1-1-0 nicht zu anonymen, distanzierten und reduzierten Stil deiner Geschichte.
Hmm ok

Er fuhr bis nach Kreuzthal;
Ist das dieses Krombacher-Hauptstädtchen im Siegerland? Hmm...muss der Ort erwähnt werden?
Das meinte ich nicht. Hier in Franken gibt es ein winziges Loch, das so heißt. Das hatte ich vor Augen.

Noch ein Kind, das auf mein Konto geht, dachte der Alte.
Für mich ist das der zentrale Satz deiner Geschichte. Er vermittelt eine verschlüsselte Info aus der Vergangenheit. Ist damit der Sohn gemeint? Oder ein Mord? Die moralische Bewertung des Lesers über den Alten konzentriert sich auf diesen einen Satz. Ein Verbrecher oder nicht? Eine arme Sau, die den Kontakt zum Sohn verloren hat oder eben nicht? Vielleicht habe ich auch nicht alles verstanden, aber du lässt das wohl offen (oder habe ich etwas überlesen?). Lass es ruhig so offen, mich stört das zumindest nicht. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Hey sehr cool, dass du das so rausgepickt und gesehen hast. Genau darum ging's mir in der Story. Ich weiß auch, dass das viel zu verpackt und abgehakt in der Story steht. Es hat auch noch kein Vorkommentator bemerkt. Aber das ist es eigentlich, um was es mir ging. Schön. Werde ich auch noch ausbauen.

Mir gefällt dein verknappender, reduzierter Stil sehr. Du kannst das. Der Stil schafft die Atmosphäre und die Menschen bleiben vollkommen auf physikalische Bewegungen reduziert, zwei, drei psychische Motive, fertig. Über den Realismus der Kampfszene kann ich leider nichts sagen. Für mich ist es aber nicht unwichtig, wo die Geschichte spielt. Kreuzthal, ok, dann eben Siegerland. Aber nur durch diese kurze Ortsangabe packst du Vergangenheit in den Alten. Ist wohl ein Europäer, Deutscher, Siegerländer, kein Plan, aber er kriegt einen tabellarischen Lebenslauf. Das brauchst du nicht, denn mit solchen Angaben, glaube ich, gefährdest du die starke Anonymität deines Stils. Es mag klein klingen, unwichtig, vielleicht nicht bedeutsam, aber ich halte das für ausgesprochen wichtig. Erwähnenswertes aus der Vergangenheit bleibt sehr, sehr ausgewählt, wie in Noch ein Kind, das auf mein Konto geht, dachte der Alte.

So, das war's!

Super, danke für deine Zeit, Lesen und Kommentieren, kiroly! Freut mich natürlich, dass die Story durchaus ihr Positives für dich hatte.

(bin mal Regionalexpress Hagen-Siegen gefahren, kurz vor Siegen Halt in Kreuzthal. Ach, die Krombacher-Stadt. Es steigen drei Männer mit drei Fässchen Krombacher ein. Ich mag selbst-erfüllende Prophezeiungen)
:D Wenn du mal Würzburg-Nürnberg fährst und drei Männer mit Ulrich Martin-Spezialbräu einsteigen siehst, bist du für diese Story hier richtig!

Beste Grüße
zigga

 

Ich hab das zu jemand anderem schon geschrieben, manchmal denke ich mir, ob es so etwas wie ein gruppenpsychologisches Phänomen hier unter den Kommentaren gibt. Ja, das klingt bissig, aber so meine ich's gar nicht. Ich frag mich halt, ob es da einen bestimmten Drive gibt, dass jemand mit einem Kritikpunkt anfängt, andere Leser lesen den Kommentar bevor sie die Geschichte lesen, und dann fällt ihnen natürlich auch die "Er"-Satzanfänge ins Auge. Wäre das auch so, wenn sie unvoreingenommen an den Text gegangen wären?

Sorry, wenn ich hier schon wieder rumnerve, aber das ist ein Punkt, der mir auch immer wieder auffällt und ich habe mich schon oft das Gleiche gefragt, inwieweit so eine Gruppendynamik existiert und wie man damit insbesondere als Autor umgeht (Ich bin überzeugt, dass die existiert und zwar in positiver und negativer Richtung!).

Mir sind die "Er"-Anfänge zwar schon aufgefallen, bevor ich einen Kommentar gelesen habe, ABER, ich lese hier natürlich auch immer Texte durch die Autorenbrille. Was wäre also, wenn das ein Text gewesen wäre, den ich nicht im Analysemodus, sonder im reinen "Genussmodus" gelesen hätte? Ich kann Dir das nicht beantworten (wobei ich bei sowas generell (über)empfindlich bin).

Lass Dich also nicht verrückt machen. Ich würde den Text an Deiner Stelle erst einmal in dieser Hinsicht so lassen, dann ein paar Wochen später drüber schauen und Dir dann überlegen, ob es Dir gefällt oder nicht.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Als er wieder zu sich kam, hörte er die Schüsse einer Vorderschaft-Repetierflinte. Er hörte Mountain (draußen, vor dem Treppenaufgang) winseln. Er hörte wieder einen Schuss. Er hörte einen Mann auf Arabisch fluchen, den Treppenaufgang hochkommen. Der Kerl trug eine schwarze Montur und eine schwarze Sturmmaske. In der Hand hielt er die Vorderschaft-Repetierflinte.

Aber hallo, als hätten „wir“ es nicht schon 2015 f. geahnt, als bei einer öffentlichen Versammlung mit Oberbürgermeister und Dezernenten, Parteienvertretern, Superintendent und Presbytern und ihren kath. Kollegen bis hinab zu der sich bedroht fühlenden, oft hysterisch aufgeheizten Bürgerschaft und vor allem potentiellen künftigen Nachbarn eines Flüchtlingsheimes, die sich da schon von noch gar nicht vorhandenen, mediterranen, dunkelhäutigen und grimmig dreinschauenden Männern an Haltestellen für den ÖPNV bedroht fühlten und um ihre Kinder und (vor allem) die Grundstückspreise fürchteten.

Ich hab nur bis zum Eingangszitat gelesen und hatte dann genug Beschreibungsliteratur mit ein bisschen viel Werbung gelesen, gleichwohl ist die Liste der Anmerkungen schon stattlich, zudem wird mir zu viel geraucht und leid tut‘s mir eigentlich nur um den armen Hund. Selbst eine für meine Augen und Ohren poetische Formulierung wie

Draußen stand dunkel die Nacht. Mountain zu seinen Füßen.
heißt mich, die Lektüre nicht weiterführen.

Der Alte lief den Feldweg durch hüfthohe Gräser. Oben, am Kamm des Waldhügels, blieb er stehen. Er sah hinunter auf die Siedlung; die Metallwarenfabrik, der hohe Handymast. Spitze Dächer, ein Dutzend Fenster, aus denen Licht in die Dämmerung brach.
Er öffnete seine Weste. Er öffnete das Papier eines Eukalyptus-Bonbons, schob es sich in den Mund. Anschließend zündete er sich eine Jin Ling an.
Jetzt nicht erschrecken, dass der ganze erste Absatz ins Rennen geworfen wird, aber ich hab diese Flut an Kommentaren, wenn schon nicht gründlich durchgelesen, so doch überflogen und die Probleme wie dem inflationär gewählten „er“, aber auch dem Semikolon gesehn, wiewohl beides nicht missbraucht wird, wie ich finde. Zum Semikolon verweis ich schlicht auf Duden | Das Semikolon, er-Sätze ließen sich durch Sätze kleistschen-Formats einschränken, oder – um einer vermeintlichen Unübersichtlichkeit zu entgehen – Ellipsen, Sätze ohne Satzsubjekt eingrenzen. Solltestu einfach mal ausprobieren, dass sich Wiederholungen wie „er öffnete“ erst die Weste und dann das Bonbon verhindern lassen. Vllt. derArt „Der Alte lief den Feldweg durch hüfthohe Gräser. Oben, am Kamm des Waldhügels, blieb er stehen, sah hinunter auf Siedlung, Metallwarenfabrik, den hohen Handymast. Spitze Dächer, ein Dutzend Fenster, aus denen Licht in die Dämmerung brach.
Er öffnete seine Weste und das Papier eines Eukalyptus-Bonbons, schob es sich in den Mund. Anschließend zündete er sich eine Jin Ling an.“
Schön, dass nicht das/die Bonbon/ näher benannt wird/werden

Der Hund kam aus dem dunkelnden Wald geschossen; mit heraushängender Zunge.
Weg mit jeglichem Satzzeichen vorm „mit“!

Er hob seine Cap und lüftete seinen Kopf.
Wessen Cap und/oder Kopf könnte es sonst sein? Wie wär‘s mit einer Halbierung der Auftritte des Possessivpronomens?

Die linke Fahrertür stand einen Spaltbreit offen. In ihrem Blech wölbten sich Einschusslöcher wie fingerdicke Hornissenstiche.
Kann sein, aber ich entsinne mich eines Oberarmes so dick wie mein Oberschenkel nach einem Stich durch eine Hornisse während des Sommers als Werkstudent im Garten- und Landschaftsbau ...

Er bückte seinen Kopf und sah hinein.
„Bücken“ kommt vom „biegen“, Du kannst Dich bücken oder buckeln, den Kopf senken oder beugen (letzteres kommt auch vom biegen). Possessivpronomen ...

Zwei Südländer saßen auf Fahrer- und Beifahrersitz
Kanaken, Südländer – mediterrane Bedrohung 2015 ff.?, da kam der erste Verdacht auf ...

Der eiserne Gestank nach Blut und Urin stieß aus dem Wagen.
Der eiserne Geruch des Blutes ist ein Gerücht. Ebenso wie die Variante des Kupfer-Geruchs.
Worauf beim Blut“geruch“ feinnasige Raubtiere abfahren ist das Aldehyd namens trans-4,5-Epoxy- (E) -2-Decenal. Eisen wie andere Metalle riechen „an sich“ nicht.

Der Alte pfiff. »Schluss!«, zischte er. Der Hund winselte und setzte sich, einige Schritte vom Wagen entfernt.
Das ist kleistsche Zeichensetzung!, Regieanweisung – Komma weg!

Er hätte nie gedacht, dass Gold so strahlen konnte.
Warum Konj. und Indikativ zugleich?
Besser „könnte“!

Weil nur diese Unwissenheit, dieses blinde, kindliche Vertrauen in die Dinge imstande ist, all das Schlechte, das er hatte sehen müssen, aufzuwiegen.
Seh ich auch so, wobei die "Intelligenz" ja niedrig gehalten werden soll, wenn der Welpe nach ca. acht Wochen vom Muttertier etrennt wird. Der Wolfswelpe bleibt ca. ein halbes Jahr bei der Mutter, die ihm alles beibringt, was ein Wolf so braucht.
Schwache Klammer lässt sich gefahrlos beseitigen durch einfaches Möbelrücken, etwa „Weil nur diese Unwissenheit, dieses blinde, kindliche Vertrauen in die Dinge aufzuwiegen imstande ist, all das Schlechte, das er hatte sehen müssen.“

Der Jüngere der beiden Polizisten – keine vierzig– drehte sich im Gehen um, lächelte und sagte: »Wir melden uns bei Ihnen.«
der „jüngere“ wie die „vierzig“ fürs Alter bloßes Attribut der „beiden Polizisten“

Er trug schwarze, nach hinten gegelte Haare; Marokkaner oder Araber.
ah ja

Als sie im Streifenwagen anfuhren, blickten sie hoch zum Alten, als blickten sie in das Gesicht ihres Vaters oder in das eines Luchses oder Fuchses, der sein Antlitz für einen Moment aus den Untiefen der Wälder zu ihnen heraus streckte, und der ihnen später, in ihren warmen Wohnungen, nicht aus dem Kopf gehen würde.
„herausstrecken“ ein Wort

Er saß noch einen Moment im Wagen; rauchte seine Jin Ling fertig und blickte durch die Scheibe
wissen wir doch schon

»Ich hab dir gesagtKOMMA wie’s läuft.
„wie“ leitet einen vollständigen Satz ein ...

Jetz' hab ich Durscht!
Wie dem auch sei,
schöne Tage diese Tage vom

Friedel

 

Ach, nehmt es mir nicht übel, Leute, ich weiß gerade nicht, ob da was dran ist oder nicht :D Klar haben einige mir das jetzt geschrieben, und ich meine nicht dich per se Fraser, aber es gibt so einen gewissen Drive in Textwerkstätten, wenn eine Person anfängt, etwas anzukreiden, fällt das den nachfolgenden dann beim Lesen auch auf und ich hab den Eindruck, es wird öfter angekreidet. Also ich glaube euch allen und bin dankbar für euer Feedback, aber ich frage mich natürlich, ob es wirklich so schlimm ist mit der Sprache oder nur auf eine verkappte Art der Gruppenpsychologie ein wenig auch zurückführt :D Aber ich nehme es mal als subjektive, ernstzunehmende Meinung auf. Danke sehr.
Hallo @zigga,
Kurz dazu: in, na ja, 90% der Fälle, vor allem, wenn ich mir fest vornehme, einen Text zu kommentieren, lese ich die bereits eingetrudelten Kommentare nicht. Du kannst dir also hier sicher sein, dass ich mich keiner Gruppendynamik ergeben musste. Es ist doch aber wirklich interessant, dass deine Geschichte die Gemeinde scheinbar in zwei Lager teilt, was die Art des Schreibens betrifft. Ich für meinen Teil bin nicht so der glühende Verehrer dieses "verdichteten" Schreibens, oder wie immer der Stil auch genannt werden will - weder beim Lesen, noch beim Verfassen (und fange mir evtl. dadurch dann die Kritik der "Langatmigkeit" ein ;-). Obwohl es eher diese Häufung gleich beginnender Sätze war, die ich unschön fand. Wie gesagt, alles Geschmackssache.

Hä, wieso Kinderbücher?
Kennst du diese Bücher à la "Meine ersten Sätze"? Also, eher Babybücher. Das war so in der Art. Mountain (der Hund, der Bagger, das Pferd...) macht dieses. Nächste Seite. Mountain macht jenes. Spontane Assoziation, nimm es mir bitte nicht übel.

Er fuhr einen roten VW Polo II. Baujahr 1991.
Ist das Baujahr wichtig?
So krass, dass das so viele angemerkt haben! :D Ich persönlich finde es gut, das ist ein wenig bildlicher bzw. szenischer als "ein altes Auto"
Hm, verstehe. Aber so klingt es irgendwie zu sehr nach Datenblatt. Fehlt nur noch Hubraum, PS. Ich übertreibe natürlich. Würde vielleicht VW Polo II reichen? Dann würde man (sogar ich, der ich nicht der große Autokenner bin) wohl auch verstehen, dass der Wagen schon älter ist.

Ok, ja ich hadere schwer mit dem Text, vielleicht hab ich noch nie so hart mit einem Text gerungen wie den hier gerade, ist ein bisschen, als ob ich Steine gefressen hätte. Aber danke für deine ehrliche Meinung, bringt mich weiter, auch für kommende Projekte.
Das ist toll. Freut mich, falls ich dazu ein Fitzelchen beitragen konnte.

Beste Grüße,
Fraser

 

Hi @zigga

wahrscheinlich brauchst du den Kommentar nicht, weil ich vorhabe ein paar Punkte anzusprechen, die bereits erwähnt wurden. (Allerdings habe ich nicht alles, was zu dem Text geschrieben wurde aufmerksamst gelesen.

Der Reihe nach.
Der Plot: Du legst den schon geschickt an. Der einsame alte Mann, ein Ex-Knacki, der die sozialen Bindungen verloren hat, dem sein Hund etwas Halt gibt. Was auch schön symbolisch mit den Rückenschmerzen verknüpft wird. Ein Typ wie aus einem der Filme, bei denen Clint Eastwood Regie geführt hat. Klar, dass er über Kampferfahrung verfügt, drei Leute auszuschalten vermag, die einiges jünger sind. Das Gold, mit dem er die Hoffnung auf Zukunft verbindet, mit dem er den Sohn wieder an sich binden will. Das finale Scheitern in der Beziehung. Alles hübsch verknüpft und ich lese das auch gern, aber nicht mit dem besonderen Touch, der mehr aus einer Story macht, das Narrativ so abwandelt, dass ich eine Überraschung erlebe, wie das eben bei den Clint Eastwood Filmen passiert. Das Blut, die Gewaltszenen, na gut, man liest das ja häufig und Autoren versprechen sich womöglich davon was. Letztlich kann ich mich aber im Sessel zurücklehnen und mir sagen: okay, das ist keine Wirklichkeit, die ich je erleben werde, das betrifft mich nicht. (mag sein, dass deshalb Krimis und Gewalt so beliebt sind).

Die Sprache. Gut, dass die Geschichte als solche trägt, sonst hätte mich die Simplizität mehr gestört. (Was ich auch bei anderen Texten von dir schon angemerkt habe). Klar gibt's in Foren Verselbständigungen und Wiederholungen und wenn der Ton erst gesetzt ist, wird der Text dahingehend gelesen.

Er sah hinunter auf die Siedlung; die Metallwarenfabrik, der hohe Handymast.
merkwürdiger Satzbau, warum vermeidest du es, die Satzteile zu verbinden? Was bringt das?
hg
Auf dem Kopf trug er eine Trucker-Cap. Er trug graue, zerschlissene Turnschuhe.
graue Turnschuhe, gibt's so was?

Umgebung gleiten, lauschte; dunkle, hohe Baumstämme umgaben ihn, das Rascheln von Blättern. Er öffnete die Messertasche seitlich an seinem Gürtel, zog die Klinge heraus und hielt sie in der Hand. Er blickte wieder um sich und lauschte dem nächtlichen Wald.
Er blickte wieder um sich, in den dunklen Wald, und horchte. Das Messer in der Hand. Er legte den Koffer auf die Rückbank. Er öffnete die Spannverschlüsse.
an sich eine präzise Beschreibung, aber warum wiederholt sich das Lauschen, Horchen? Damit man's nicht vergisst?

Er schloss die Klappe und Spannverschlüsse. Er hob den Koffer aus dem Wagen. Er schloss die hintere und vordere Wagentür. Er steckte die Klinge zurück ins Lederholster. Er nahm den Koffer und ging ächzend, mit großen Schritten, den Forstweg entlang;
hier kommt so eine Er-mach-dies-er-macht-das-Anhäufung, die eigentlich größtenteils redundant ist.

Weil nur diese Unwissenheit, dieses blinde, kindliche Vertrauen in die Dinge imstande ist, all das Schlechte, das er hatte sehen müssen, aufzuwiegen.
das denkt der so, okay, aber ich fände es besser, wenn er Restzweifel hätte

als blickten sie in das Gesicht ihres Vaters oder in das eines Luchses oder Fuchses, der sein Antlitz für einen Moment aus den Untiefen der Wälder zu ihnen heraus streckte, und der ihnen später, in ihren warmen Wohnungen, nicht aus dem Kopf gehen würde.
schönes Bild

Er sagte: »Ich hab dir gesagt wie’s läuft. Ich hab dir gesagt, dass du hier nicht einfach auftauchst. Egal, was es ist«, sagte er, »es interessiert mich nicht.« Er schloss die Tür langsam.
»Sei nicht so stur«, sagte der Alte.
»Und wenn schon«, sagte Jason.
guter Dialog

In der Hand hielt er die Vorderschaft-Repetierflinte.
Ein zweiter Mann in schwarzer Montur mit Sturmmaske stand im Gang neben dem Alten; er fauchte dem ersten etwas zu. Er zielte mit einer Schalldämpfer-Uzi auf das Gesicht des Alten. Der Vorderschaft-Repetierflinte-Mann ging humpelnd;
also mir geht's auf die Nerven, das mit der wiederholten Erwähnung der Vorher- und Hinter- und Utzi-Rückwarts-Knarren-Männer

Der Knall hallte schockartig durch den Raum.
beschreib doch den Knall oder mach einen Vergleich

Der Alte lud das Gewehr durch. Er lief zu dem Araber. Er hielt ihm den Lauf ins Gesicht. Er sah den Araber einen Moment an, als blickte er in seine eigene Vergangenheit. Als läge er, Jasons Vater, dort auf den Küchenfliesen.
Dann drückte er ab.
Der gnadenlose Kämpfer fast schon ein Karikatur seiner selbst

»Dreckigen Kanaken«, murmelte der Alte.
dreckige?

Er wünschte, er hätte etwas fühlen können; er wünschte, er hätte all die Dinge nicht sehen müssen, die er gesehen hatte.
wär mMn besser, wenn er einen Flashback hätte, einzelne Erinnerungen, so steht das vages Tell

Noch ein Kind, das auf mein Konto geht, dachte der Alte.
Er spürte seine Hände zittern.
»Verdammt«, sagte der Alte.
hat er Kinder auf dem Gewissen oder meint er den eigenen Sohn?

Er hievte den Hund auf seine Arme; ächzend und schnaufend, mit schmerzverzerrtem, zerfurchtem und unrasiertem Gesicht. Der Alte trug den Hund dreißig Meter zu dem Erdloch. Er bückte sich, schrie vor Schmerzen auf und legte Mountain in das Loch.
ich habe mal einen Hund im Garten begraben, da muss man mindestens einen Meter tief graben, kostet ne Menge Zeit und Kraft, bis die Grube ausgehoben ist.

Drei Südländer mit Kurz- und Langwaffen stiegen aus dem Wagen. Einer deutete zum Alten.
Der Alte drehte sich auf die Seite, zog sich hoch und begann humpelnd zu rennen.
Und dann fielen Schüsse.
unvermeidebares Ende, schade, eine Überraschung ist's nämlich nicht

viele Grüße und einen glühweinfarbenen Abend
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey zigga,

ach je, ich drücke mich nun schon seit Tagen um den Kommentar. Zum einen, weil eh schon alles geschrieben wurde, was mir so durch den Kopf ging, zum anderen weil ich weiß, das Mann es irgendwann einfach oft genug gehört hat.
Ich finde es ja gut, wenn man das Forum nutzt, um sich auszuprobieren, man mal vom ausgetretenen Pfad abweicht und Neues probiert. Wo denn, wenn nicht hier? Und mich stören gar nicht die Wiederholungen, aber wenn schon in einer Monotonie Kurzsätze "abgeschossen" werden, und jeder dritte (gefühlt) auf Er beginnt - dazu dieses ewige SPO - meine Herren, das liest sich nicht nach kreativem Sprachgebrauch, eher so als Gegenstück von zu Sprachverliebt/verschnörkelt. Ist für mich zu gewollt. Wörter, Grammatik, Rhythmus alles im Gleichschritt. Man kann das natürlich alles machen, hat ja einen Reiz und auch Wirkung, aber ich denke, mit dem SPO haste Dir hier keinen Gefallen getan. Das Du aber versuchst die Stimmung der Texte durch den Stil auch einzufangen, dass zeichnet deine Schreibe ja eigentlich aus. Was mir in diesem Text fehlt ist eindeutig die menschelnde Seite, die ich wirklich sehr in deinen Texten genieße. Hier steht die Aktion, der Plot im Vordergrund und es wird dich nicht wundern zu hören, dass mir die Szene des Besuches beim Sohn am besten gefallen gefallen hat. Das fand ich viel brutaler und ging mir mehr an die Nieren wie der Rest. Okay, Hund ist auch fies, aber so enden solche Genretexte oder -filme ja häufig. Damit habe ich gerechnet.

Er sah den Wagen schon von weitem. Scheinwerfer und Rücklichter leuchteten noch. Im Wald war es stockdunkel.
Scheinwerfer und Rücklichter leuchteten noch vs. Wald war es stockdunkel.
Wat denn jetzt? Lampe an oder aus?
Der Mond schien hell am Himmel.
Schätze mal, der stockdunkle Wald kann getrost gestrichen werden.

Als sie im Streifenwagen anfuhren, blickten sie hoch zum Alten, als blickten sie in das Gesicht ihres Vaters oder in das eines Luchses oder Fuchses, der sein Antlitz für einen Moment aus den Untiefen der Wälder zu ihnen heraus streckte, und der ihnen später, in ihren warmen Wohnungen, nicht aus dem Kopf gehen würde.
Jetzt haste mal einen längeren Satz und ich kapiere nicht, warum der Anblick des "Vaters" die gleiche Wirkung haben soll, wie der Anblick eines Fuchses. Das alte, vertraute und das schelmische des Fuchses in einem Gesicht - schätze, darauf willst Du hinaus, aber so kommt das bei mir nicht an. Ich versuche eher Vater und Fuchs in Einklang zu bringen.

Anschließend öffnete die Tür.
Klingt nicht fertig der Satz.

»Egal, was es ist«, sagte Jason, »ich will es nicht wissen. Geh nach Hause«, sagte er. Er blickte wieder nach hinten, in Richtung Wohnzimmer. Seine Tochter stand an sein Bein geklammert und blickte hoch in das Gesicht des Alten. »Ich kann dir nicht mehr helfen«, sagte Jason.
»Nein«, sagte der Alte, »es geht um das Geschäft deines Lebens.« Er sagte: »Lass uns reden.«
Jason schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. Sein Gesicht lief rot an. Die Augen und grazilen Hände hatte er von der Mutter. Er sagte: »Ich hab dir gesagt wie’s läuft. Ich hab dir gesagt, dass du hier nicht einfach auftauchst. Egal, was es ist«, sagte er, »es interessiert mich nicht.« Er schloss die Tür langsam.
Da hattest Du mich kurz ;).

Am Küchenfenster stand sein Sohn – in Kochschürze –, mit verschränkten Armen; neben ihm seine Ehefrau, mit der Tochter auf dem Arm.
Ich glaube nicht, das die Familie ihn da so "verabschiedet". Ich fände es auch härter, es würde niemand am Fenster erscheinen, oder nur das Mädchen, kindliche Neugier und so.

Der Alte bewegte seine Hand zur rechten Jackentasche, in der sich der Revolver befand.
Etwas schlug auf seinen Hinterkopf; der Alte fiel zu Boden.
Wie haben die ihn gefunden? Haben die ihn beobachtet? Aber da hätten die doch schon früher ... oder haben die einen bei der Kripo zu sitzen, der von der Anzeige weiß. Weiß nicht.

Und mit dem Ende geht es mir, wie es mir bei allen Aktionfilmen geht, alle müssen schießen. Nur trifft bei Dir auch mal wer den Protagonisten :D. Kann er also nicht seine Enkelin am Ende in die Arme schließen, die gegen den Wunsch des Vaters Kontakt zum Opa sucht; bist aber auch nicht Hollywood verpflichtet :). Noch nicht, wer weiß. Ich glaube ja an Dich. Vielleicht nicht Hollywood, aber Buchhandlung hoffe ich doch sehr.

In diesem Sinne, ich ziehe meinen Hut vor deinem Willen und Mut dich auszuprobieren, was Stil und Genre betrifft. Da bin ich viel mehr Schisser. Und genau deshalb, werde ich auch immer weiter deine Texte lesen, egal was Du machst und wie es sich ausgeht.

Ich wünsche Dir was,
Fliege

Nachtrag: Gerade in den Kommentaren gefunden:

zigga schrieb:
Ach, nehmt es mir nicht übel, Leute, ich weiß gerade nicht, ob da was dran ist oder nicht :D Klar haben einige mir das jetzt geschrieben, und ich meine nicht dich per se Fraser, aber es gibt so einen gewissen Drive in Textwerkstätten, wenn eine Person anfängt, etwas anzukreiden, fällt das den nachfolgenden dann beim Lesen auch auf und ich hab den Eindruck, es wird öfter angekreidet. Also ich glaube euch allen und bin dankbar für euer Feedback, aber ich frage mich natürlich, ob es wirklich so schlimm ist mit der Sprache oder nur auf eine verkappte Art der Gruppenpsychologie ein wenig auch zurückführt :D

Glaub mir, die Frage habe ich mir auch schon sooo oft gestellt. Schätze, die einen ja, die anderen nein.
Viele Kommentare sind nicht immer nur Segen ... I know.

 

Hallo zigga,

ich habe keine Kommentare gelesen und hoffe jetzt nicht, schon geklärte Dinge nochmal anzusprechen.


Er öffnete seine Weste. Er öffnete das Papier eines Eukalyptus-Bonbons, schob es sich in den Mund.
Gibt es einen triftigen Grund, zweimal öffnen zu benutzen? Zumal ich auswickeln beim Bonbon passender fände.
Der Hund kam aus dem dunkelnden Wald geschossen; mit heraushängender Zunge.
Ist diese Satzkonstruktion wirklich Absicht?

Der Alte bückte sich, strich dem Hund mit beiden Händen über das Gesicht.
Haben Tiere Gesichter? Für mich ungewohnt.

Im Wald war es stockdunkel. Er stakste vorsichtig durch das Dickicht. Der Mond schien hell am Himmel.
Irgendwie komme ich nicht ganz mit.

Er hob seine Cap und lüftete seinen Kopf.
Wenn es sein Cap ist, kann es nur sein Kopf sein. Also würde auch den reichen.

Zwei Südländer saßen auf Fahrer- und Beifahrersitz. Ihre Gesichter grau und wächsern. Sie saßen noch in ihre Sicherheitsgurten geschnallt.

Ihre Münder standen offen. Ihre Zungen hingen heraus. Ihre Jeans und Oberteile blutgetränkt.

Er schloss die Klappe und Spannverschlüsse. Er hob den Koffer aus dem Wagen. Er schloss die hintere und vordere Wagentür. Er steckte die Klinge zurück ins Lederholster. Er nahm den Koffer und ging ächzend, mit großen Schritten, den Forstweg entlang; anschließend stieg er zurück in das Dickicht.

Er saß am Küchentisch und rauchte Jin Ling. Neben ihm ein Glas Wasser, eine dampfende Tasse Instant-Kaffee und eine angerissene Packung Ibuprofen. Er saß auf der Eckbank.

In der Spüle stapelten sich Tassen, Teller, Geschirr und leere Baked Beans- und Suppen-Dosen. Auf dem Boden und dem Küchentisch stapelten sich Zeitschriften und Magazine, die mit Schnüren zu kleinen Päckchen zusammengebunden waren.

Das Gold strahlte. Er hätte nie gedacht, dass Gold so strahlen konnte. Er nahm einen Barren in die Hand, wog ihn. Der Koffer war so schwer, dass nun seine Schulter stach. Auch sein Rücken stach.

Okay, ich habe mittlerweile kapiert, dass die Wiederholungen von dir bewusst eingesetzt sind.
Ich mag es nicht. Ich kann mich auf dieses Schreibkonzept gerade nicht einlassen, da würde es mich bei jedem Satz mit Wiederholungen jucken.

Das ist jetzt wohl ein ganz komischer Kommentar, aber ich wollte es dir einfach sagen, wie es bei mir ankam. Leider halt gar nicht.

Nichts für ungut,
bernadette

 

Grüßt euch Leute,

ich muss es kurz machen! :D Deswegen antworte ich euch mal gleichzeitig @Geschichtenwerker @Friedrichard @Fraser @Isegrims @Fliege @bernadette

Vielen Dank für eure Zeit und eure ausführlichen Kommentare. Ich hoffe, die Kürze meiner Antwort lässt euch nicht glauben, dass ich euer Feedback nicht genauestens gelesen hätte. Hab ich nämlich. Die Sache ist die: Mir gefällt die Geschichte selbst nicht mehr. Das ist auch nicht besonders schlimm. Für mich ist das ein absoluter Rohentwurf, den ich so nicht veröffentlicht hätte und den ich als gescheitert ansehe. Das ist auch nicht weiter schlimm. Viele Anmerkungen von euch - eigentlich die Hauptkritikpunkte - haben sich überschnitten: Die Sprache, Wiederholungen, Satzanfänge, der Plot und einzelne Unstimmigkeiten. Das bricht jetzt mein Ego nicht, aber ich sehe das auch schon als Murks an. Das Problem ist, dass es mir oft (eigentlich: immer) sehr schwer fällt, eigene Texte einzuschätzen - wahrscheinlich kennt ihr das, ich schwanke beim Schreiben zwischen dem Gefühl, es ist absolut geil und es ist grandios beschissen. Ich brauch dann immer ein paar Wochen/Monate abstand, bis ich das wirklich noch mal mit frischen Augen lesen und richtig einordnen kann. Oft lad ich dann auch erst Sachen hier ins Forum hoch, weil ich natürlich niemanden mit Halbgarem die Zeit stehlen möchte. Den Text hier hab ich relativ schnell rausgeschossen, weil ich die Deadline mal linientreu einhalten wollte. :D Aber ich sah das kurze Zeit nach der Veröffentlichung schon so: Das ist nichts. Auch nichts, hinter dem ich stehen würde. Ich sehe die Fehler. Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt, ihn löschen zu lassen, aber so ein Dokument des Scheiterns ist ja auch ganz interessant. Ich hoffe bloß, jetzt kommt niemand mehr und verbringt zwei Stunden mit Lesen und Kommentieren um mir dann zu sagen, die Er-Sätze taugen nichts und der Plot ist eine blöde Kopie von McCarthy. Weiß ich! :D Nein echt, danke Leute. Ich weiß euer Feedback zu schätzen und mir gefällt der Text nicht mehr. Oft ist es so, dass ich an diesem Punkt ein Detail, das mir besonders gefällt, herauspicke und den Text noch mal komplett neu aufrolle. So entstehen zumindest die meisten meiner Storys. Also kann sein, dass ich das mache. :D

Gutes Neues euch!

Beste Grüße,
zigga

 

Hi zigga,
danke für dein Feedback. Das ist in Ordnung so für mich.
Zu dem:

Ich hoffe bloß, jetzt kommt niemand mehr und verbringt zwei Stunden mit Lesen und Kommentieren um mir dann zu sagen, die Er-Sätze taugen nichts und der Plot ist eine blöde Kopie von McCarthy. Weiß ich!
würde ich dir raten, in der KG selbst auf Beitrag #33 zu verweisen.

 

Hallo @zigga,
Schön, dass du dich deswegen noch einmal meldest.
Wie ich in meinem Kommentar geschrieben habe, schien deine Geschichte bzw die Art des Schreibens die Gemeinde hier zu spalten. Einige fanden es spannend, die anderen (mich eingeschlossen) eher schwierig. Damit möchte ich sagen, dass du diese Geschichte (und damit verbunden deine Arbeit an dem Text!) nicht als Murks abschreiben solltest. Man kann ja aus allem etwas lernen. Und was die "blöde Kopie von McCarthy" angeht, herrje, ganz ehrlich, welche Geschichte wurde denn nicht schon in der einen oder anderen Form erzählt? Natürlich ist das von dir beschriebene Setting ein sehr bekanntes Motiv, aber deswegen sollte man sich doch nicht davor scheuen und versuchen, dem noch einen neuen Aspekt hinzuzufügen. Zum Beispiel wie in deinem Fall eine geographische Komponente.
Letztendlich musst du als Autor aber natürlich dahinter stehen. Und vielleicht wird ja noch was draus. Bin gespannt.

Beste nachträgliche Neujahrsgrüße,
Fraser

 

Hallo @zigga,
ich finde deinen Text weder absolut geil noch grandios beschissen. Und ihn als Dokument des Scheiterns stehen zu lassen, fände ich verschenkt. Mit ein wenig Sprach- und Plotarbeit könntest du die Dinge, an denen der Leser sich einhakt, glätten und so die Stärken des Textes hervortreten lassen.
Wie gesagt, ich habe große Teile des Textes gerne gelesen.
Peace, linktofink

 

Guten Abend,

@bernadette Danke das werde ich machen!

@Fraser Danke für die erneute Rückmeldung.

Einige fanden es spannend, die anderen (mich eingeschlossen) eher schwierig.
Das habe ich auch so vernommen

Damit möchte ich sagen, dass du diese Geschichte (und damit verbunden deine Arbeit an dem Text!) nicht als Murks abschreiben solltest.
Hey, alles gut :D Ich glaube, man kann meinen Kommentar depressiver lesen als er gemeint war. Ich bin einfach nicht ganz überzeugt von Plot, Figur und Sprache. Meiner Ansicht nach sind hier so viele Baustellen offen, dass das noch mal viel Arbeit benötigt. Ich lasse ein paar Wochen vergehen und setze mich dann noch mal dran.

Man kann ja aus allem etwas lernen.
Natürlich, ich hab hier auch ein paar gute Dinge mitnehmen können.

Und was die "blöde Kopie von McCarthy" angeht, herrje, ganz ehrlich, welche Geschichte wurde denn nicht schon in der einen oder anderen Form erzählt?
:D Danke für deine netten Worte. Ich weiß nicht, es ist nicht besonders schlimm für mich, dass ich den Text in der jetzigen Form als offene Baustelle oder eben halben Mist ansehe, ehrlich. Wahrscheinlich spielt da auch eine Form von Masochismus mit, der mich irgendwie anmacht. Die Lust am Scheitern. Aber naja. :D

Letztendlich musst du als Autor aber natürlich dahinter stehen. Und vielleicht wird ja noch was draus. Bin gespannt.
Jo, ich lass was hören, wenn ich eine neue Version aufgezogen habe :)

Dir auch ein gutes Neues!

Hey @linktofink,

danke für die erneute Rückmeldung.

ich finde deinen Text weder absolut geil noch grandios beschissen.
Ich auch. Das war darauf bezogen, dass man (ich) solche Phasen beim Schreiben durchschreitet, und es mir deswegen lange Zeit schwer fällt, einzuschätzen, ob ein Text klappt oder nicht. Ich dachte, vielleicht geht es anderen Leuten auch so.

Mit ein wenig Sprach- und Plotarbeit könntest du die Dinge, an denen der Leser sich einhakt, glätten und so die Stärken des Textes hervortreten lassen.
Jepp, das stimmt. Ich lass ein wenig Zeit vergehen und setze mich dann noch mal dran. Freut mich, dass du den Text teilweise mochtest.

Guten Abend! :)
zigga

 

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