Was ist neu

Verkabelt

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29.11.2006
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Verkabelt

Ein junger Mann saß auf einer Parkbank und las in einem Buch. Ich vergewisserte mich, dass niemand in der Nähe war und setzte mich neben ihn auf die Bank.
"Entschuldigen Sie junger Mann, was lesen sie da?"
Er sah mich misstrauisch, aber nicht unfreundlich an und sagte: "Einen Krimi."
"Sehr schön. Kennen Sie Lucas Leistenschneider? Das ist mein Lieblingskrimischriftsteller. Nie werde ich seine letzten Worte vergessen: 'Jetzt musst Du mein Werk fortsetzen!' "
"Na klar kenne ich Lucas Leistenschneider. Ein genialer Schreiber! Aber der ist doch vor zwei Jahren ertrunken. Wem soll er da 'letzte Worte' gesagt haben?"
"Mir. Und ich habe Wort gehalten mit TOD AM SEE."
Der junge Mann konnte es nicht fassen.
"Echt? Sie sind Michael Mordstein, der TOD AM SEE geschrieben hat?"
Er sah mich bewundernd an. Ich genoss die stille Verehrung und blickte siegessicher in die Ferne. Dieser junge Mann würde mir weiterhelfen. Das spürte ich.
"Ich frag' mich immer, wie man so echt schreiben kann, als ob man es selbst erlebt hätte. Ihr Roman kommt für mich gleich nach KALTBLÜTIG von Capote. Okay, Capote hatte einen Tatsachenbericht geschrieben, aber bei Ihnen bekommt man das Gefühl, selbst dabei gewesen zu sein."
Er lachte mich an:
"Wie war das nochmal? Da hatte sich angeblich das LKA an sie gewandt, weil die wissen wollten, woher Sie das alles wüssten? Das ist unglaublich. Die dachten, dass sie mit einem Killer unter einer Decke stecken, weil die gerade genau so einen Typen gesucht hatten, den Sie in Ihrem Roman beschrieben haben. Das muss man sich mal vorstellen!"
"Nein," entgegenete ich, "das LKA hat sich nicht deswegen an mich gewandt..."
Er winkte ab: "Ach, was die Zeitungen schreiben. Aber Sie schreiben sicher an einem neuen Buch? Verraten Sie mir, worum es geht?"
Ich zögerte. "Nun, ich..."
"Okay, ich verstehe. Entschuldigen Sie. Natürlich werden Sie nicht darüber reden wollen. Wahrscheinlich passiert Ihnen das ständig, dass Sie über Ihr neues Buch ausfragt werden. Ich hoffe ..."
"Aber nein", unterbrach ich ihn, "das stört mich überhaupt nicht. Ich würde Ihnen sehr gerne meinen neuen, noch unfertigen Roman vorstellen, wenn es Sie interessiert. Ich würde zu einigen Punkten Ihre ehrliche Meinung hören wollen. In Kriminalliteratur kennen Sie sich ja bestens aus."
Er schien zu platzen. "Sie meinen, Sie wollen mich um Rat fragen?!"
"Naja, nicht direkt. Wie heißen Sie eigentlich?"
"Bill Bockhardt!" Er streckte mir seine glatte, haarlose Hand entgegen. Ich packte sie und spürte seinen weichen Händedruck. Mit Leichtigkeit, bildete ich mir ein, hätte ich sie zusammendrücken können wie eine Packung Wiener Würstchen, ließ es ihn aber nicht merken.
"Hallo Bill! Ich bin Michael. Du kannst mich Micha nennen." Ich hüstelte etwas verlegen.
Bill strahlte.
"Bill!" wiederholte er sich.
Endlich ließ mich seine schwitzige Hand los.
"Lass uns etwas spazieren gehen, Bill."
Er stand fast gleichzeitig mit mir auf und schien mir nie wieder von der Seite weichen zu wollen. Stolz schritt er neben mir her und wünschte sich wahrscheinlich, dass ihn alle seine Freunde so sehen konnten, wie er mit mir, einem so erfolgreichen Autor, hier spazierenging.
Ich schlug ihm unvermittelt einen Haken in den Unterleib. Bill beugte sich röchelnd nach vorn. Ich griff ihn schnell unter die Arme und zog ihn in das dichte Buschwerk am Wegrand.
Bills Achselhöhlen waren schweißnass und mich überkam leichter Würgereiz.
Angewidert ließ ich los. Bill fiel in die Hocke und noch bevor er sich mir mit blödem Gesichtsausdruck zuwenden konnte, rammte ich ihm mit der Schnellkraft eines Elfmeterschützen mein rechtes Knie in die Visage. Es krachte und er fiel hintenüber. Einen Moment dachte ich, dass mein Knie viel mehr schmerzen musste, als seine gebrochene Nase. Aber der Schmerz verflog schnell und Bill lag regungslos in den Sträuchern.
Mit dem Fuß drehte ich Bill auf die Seite und drückte mit dem spitzen Schuhende auf seiner angeschwollenen Nase herum, damit das Blut abfließen konnte. Bill durfte nicht ersticken. Nicht jetzt.
Mit Plastikkabelbindern zurrte ich seine schwitzigen Handgelenke auf dem Rücken zusammen.
Bill stöhnte. Ich hielt ihm den Mund zu, mit der anderen Hand hielt ich ihm ein Teppichmesser an das mir zugewandte, mich anglotzende Auge.
"Psst, Bill. Keinen Ton, wenn du deine Glupscher behalten möchtest."
Ich nahm meine Hand von seinem Mund. Einen Moment verbanden uns noch lange, blutige Speichelfäden und ich stach angewidert eine Einwegspritze mit Betäubungsmittel in seinen Körper und drückte ab.
"Bill, Du wirst gleich einschlafen. Aufwachen wirst du in einem Grab. Gut - die Idee ist nicht neu. Aber der Clou ist, dass wir uns unterhalten werden, Bill. Ich werde dir ein Luftloch lassen und dich verkabeln, so dass wir in Kontakt bleiben werden. Du wirst mir von da unten alles erzählen, was einem lebendig Begrabenen so durch den Kopf geht."
Bills Auge weitete sich angstvoll. Ich drückte die Klinge des Teppichmessers direkt auf seinen Augapfel.
"Mal sehen, wenn du es gut machst, Bill, hole ich dich vielleicht wieder 'raus. Das müsste doch genau deinen Geschmack treffen, was Bill?! Nichts bereitet dir doch mehr Vergnügen, als von realistischen, bis in alle Einzelheiten minutiös geschilderten, bestialischen Morden zu lesen. Und jetzt darfst du live dabei sein! Du bist sogar die Hauptfigur in meinem neuen Roman STIMME AUS DEM GRAB!"
Bill ächzte und sein Körper sackte in sich zusammen. Die Betäubung schien einzusetzen. Näselnd und hustend sagte er mit matter Stimme:
"Ich bin von der Polizei. Schneiden Sie mich sofort los!"
"Ach ja, diese Tour. Was willst du damit erreichen, Bill? Meinst du ich fall' auf so einen alten Trick 'rein?"
"Wir beobachten Sie seit der Sache mit Leistenschneider, weil wir ihnen nichts nachweisen konnten, Mordstein. Aber wir wissen alles über sie: Ihre Vorbereitungen, wo sie nach potentiellen Opfern suchen, ...alles. Meine Leute müssten gleich hier sein."
"Aber wer wird denn deinen Freunden bescheid sagen, Bill?"
"Das haben Sie selber... Ich bin verkabelt, du Arsch."

 

Hallo!

Mir hat das gut gefallen! Kurzweilig, und unterhaltsam. Am besten finde ich die Szene, wo die Beiden aufstehen, und dann der Schlag kommt. Und auch die Auflösung; warum nicht?

Gruß,
Satyricon

 

Tach Schmidt,

Deine Geschichte hat mich amüsiert ... wenngleich die Pointe im ersten Moment erst mal etwas aufstößt, aufgrund der Doppeldeutigkeit geht das dann aber doch in zweiter Instanz klar.

Am besten fand ich den Dialog zu Anfang und die Vielzahl sich auftuender Fortsetzungsvarianten (Michael Mordstein ist nicht Michael Mordstein ... Was passierte wirklich mit Leistenschneider?)

LG,

AE

 

Hallo Schmidt!

Ungemein straff verkabelte Geschichte; kein abschweifen zum Wetter, das es nicht regnet kann man auch so herauslesen; die Umgebung ist halt irgendein Park, nur die Bank und das Gebüsch sind wichtig; keine langatmigen Rückblenden, Hintergrund und Absicht deines Prota erschließen sich aus dem Dialog.
Die Pointe, die man recht bald erahnen konnte, ist dann zum Schluss doch eine andere.
Mir hat dein kurzer knackiger Pointen-Krimi gefallen.

rammte ich ihm mit der Schnellkraft eines Elfmeterschützen mein rechtes Knie in die Visage. Es krachte und er fiel hintenüber
Elfmeterschütze und Schnellkraft ja, aber an Knie denke ich dabei nicht, eher an Fuß, Spann, oder Schuh.

Ich drückte die Klinge des Teppichmessers direkt auf seinen Augapfel.
Ich weiß nicht genau, wie stabil oder zäh so ein Augapfel ist, denke aber, das geht kaum ohne ernsthafte Verletzung ab. Ich würd das Teppichmesser woanders ansetzen, oder drücken irgendwie abschwächen, oder durch ein anderes Verb ersetzen.

Gruß
Asterix

 

Hi Satyricon,
danke für das positive Feedback! obwohl

warum nicht?
eher nach "aber warum eigentlich?" klingt Die Pointe ist anscheinend eh nicht der Renner..

Gruß Schmidt


Hi Alter Ego,

danke für die überwiegend positive Kritik, das freut, wenns amüsiert.

Am besten fand ich den Dialog zu Anfang und die Vielzahl sich auftuender Fortsetzungsvarianten (Michael Mordstein ist nicht Michael Mordstein ... Was passierte wirklich mit Leistenschneider?)
Stimmt, aber ich musste mich ja dann für EINE Fortsetzungsvariante entscheiden...

Gruß Schmidt


Hi Asterix,

danke auch Dir für das positive Feedback!

Die Pointe, die man recht bald erahnen konnte, ist dann zum Schluss doch eine andere.
Welche hast Du erwartet?

Elfmeterschütze und Schnellkraft ja, aber an Knie denke ich dabei nicht, eher an Fuß, Spann, oder Schuh.
mh.. Schnellkraft bezieht sich ja nicht auf ein spezielles Körperteil. UNd mit Kniehebern werden auch jede Menge Tore geschossen (wenn auch nicht beim Elfmeter) mal sehen,

Ich weiß nicht genau, wie stabil oder zäh so ein Augapfel ist, denke aber, das geht kaum ohne ernsthafte Verletzung ab. Ich würd das Teppichmesser woanders ansetzen, oder drücken irgendwie abschwächen, oder durch ein anderes Verb ersetzen.
Die Hornschicht eines Auges ist ziemlich zäh. Wenn man die Klinge flach aufsetzt und stillhält passiert nichts (nicht wie bei Luis Bunuel: senkrecht aufsetzen, Druck ausüben und ziehen)
Das lasse ich, weil der Prot Bill glaubhaft unter Druck setzen muss, damit er ruhig bleibt solange er noch bei Bewusstsein ist

Gruß Schmidt

 

Hi Schmidt

Noaja ... Mir ging das alles viel zu schnell. Für mich baut sich die Spannung nicht ordentlich genug auf. Am Anfang stimmt das Tempo, aber dann überschlagen sich die Ereignisse und mir fehlt der Raum, damit diese wirken und glaubhaft erscheinen können.
Dennoch ist die eigentliche Idee eine Gute. In der Umsetzung aber verpufft sie, weil sie sich nicht so recht entfalten mag.
Mit der Pointe kann ich persönlich gar nichts anfangen. Das wirkt zu aufgesetzt.
Subtiler würde hier sicher stärker wirken.

grüßlichst
weltenläufer

 

Zitat:
Die Pointe, die man recht bald erahnen konnte, ist dann zum Schluss doch eine andere.

Welche hast Du erwartet?


Erwartet, oder besser gesagt befürchtet: Michael bringt Bill zu Studienzwecken um, und Schluß.

Gruß
Asterix

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi weltenläufer,
das war meine Absicht, eine ganz kurze Kurzgeschichte zu erzählen, nachdem sie bis jetzt immer zu lang geraten waren...
subtil enden zu lassen hieße dann z.B. beschreiben wie der Prot plötzlich festgenommen wird und ein Bulle Bill mit Vornamen anredet und ihm gratuliert , mal sehen
Danke für den Hinweis
Gruß Schmidt

Hi Maria.Meerhaba,
danke für die Kritik!

wenn der Typ tatsächlich von der Polizei ist, dann widerum hat der Typ seine Rolle wunderbar gespielt.
das gehört zur Ausbildung bei den Spitzeln, die Polizei beschäftigt sogar Maskenbildner wenn notwendig
Du hast alle nebensächlichen Details ausgelassen, und trotzdem hatte ich ein Bild vor Augen. Das ist dir wirklich gut gelungen
Genau das war mein Ziel, danke!
Hier hast du mich schon irgendwie reingelegt, weil ich erwartet habe, dass gerade dies die Pointe der Geschichte ist, obwol es eigentlich der letzte Satz der KG ist.
Du meinst, hier sollte man die Geschichte enden lassen, so wie es auch Asterix erwartete?
Naja, vielleicht ist die Wendung mit der Polizei einfach to much für so eine kurze Geschichte.
Wenn ich Zeit habe, teste ich, ob es Sinn macht die Geschichte weiterzuschreiben, also mit Einbuddeln und so...
Gruß Schmidt

Hi Asterix

Erwartet, oder besser gesagt befürchtet
mal sehn vielleicht führe ich das noch aus. Danke für die Rückmeldung!
Gruß Schmidt

 

Hallo Schmidt!

Keine tausend Wörter? Dann werde ich wohl kaum über "zu viel Text für zu wenig Story" klagen können.

Okay, dann lese ich mal und gehe ein wenig ins Detail, bei der Kürze:

Der erste Satz: Ist scheußlich langweilig, sorry. Da sitzt einer auf 'ner Bank, gähn - das ist nichts, was Leser in einen Text ziehen könnte.

"setzte mich neben ihn auf die Bank." => Die letzten drei Wörter können weg. Ist klar, dass er sich auf die Bank setzt und nicht in den Mülleimer.

"Entschuldigen Sie junger Mann," => Komma nach "Sie".

"was lesen sie da?" => Sie groß.

"Der junge Mann konnte es nicht fassen.
"Echt? Sie sind Michael Mordstein" => Allgemein: die Zeilenumbrüche. Man macht sie immer, wenn der Sprecher wechselt. Wenn einer was tut und selbst was sagt, macht man sie nicht - das verwirrt den Leser.

"Dieser junge Mann würde mir weiterhelfen."
"wie man so echt schreiben kann, als ob man es selbst erlebt hätte." => Oh, nein, das wird doch hoffentlich nicht wieder so eine "Krimischreiber muss morden, denn wenn er nicht mordet, kann er auch keinen Mord beschreiben"-Sache? Davon gibt es allein auf dieser aktuellsten Seite der Kg.de-Krimis dann drei Stück!

"Er lachte mich an:
"Wie war das nochmal?" => Kein Zeilenumbruch und kein Doppelpunkt.

"LKA an sie gewandt" => Beim Anrede-Sie, bzw. -Ihnen sind noch mehrere Fehler drin. Du solltest den gesamten Text durchsehen.

"Nein," entgegenete" => Komma hinter die Anführungszeichen, entgegnete.

"mich gewandt..." => Leerzeichen vor die Auslassungspünktchen. Kommt auch noch öfter.

"Ich würde zu einigen Punkten Ihre ehrliche Meinung hören wollen." => Du benutzt ein etwas hochgestochenes Deutsch, das man kaum bei einer ungezwungenen Unterhaltung verwenden würde.

"Bill Bockhardt!" => Allgemein: Namensgebung: LL, MM, BB. Erinnert irgendwie an Bastian Balthasar Bux und Karl Konrad Koriander. Aber Michael Ende hat damit einen ganz bestimmten Zweck verfolgt. Bei dir sehe ich da nichts Derartiges.

"viel mehr schmerzen musste, als seine gebrochene Nase." => Das Komma muss weg.

"Psst, Bill. Keinen Ton, wenn du deine Glupscher behalten möchtest." => Ich finde, das "Psst" passt nicht.

"Bill, Du wirst gleich" => Du und dich schreibt man in literarischen Texten klein.

"Gut - die Idee ist nicht neu. Aber der Clou ist, dass wir uns unterhalten werden, Bill." => Letzteres ist auch nicht neu, aber okay, dein Micha ist ja ohnehin ein Idiot.

"Bills Auge weitete sich angstvoll." => Das klingt, als wäre er einäugig.

"Ich drückte die Klinge des Teppichmessers direkt auf seinen Augapfel." => Teppichmesser sind irre scharf. Wenn man das auf ein Auge drückt, oder auch nur auf die Haut, dann schneidet das. Ich rate dir nicht dazu, das selbst auszuprobieren! (Oder probier es doch, mit einem stramm aufgeblasenen Luftballon.) Auch müsste Bill hier eine Reaktion zeigen, das kommt ganz automatisch, wenn man was ins Auge bekommt.

"wieder 'raus." => "Raus" ist ein sehr gebräuchliches Wort. Das benötigt keinen Apostroph.

"was Bill?!" => Und bitte, nicht mehrere Satzzeichen hintereinander. Das macht man allerhöchstens in Comicstrips.

"fall' auf so einen alten Trick 'rein?" => Auch hier: Weg mit den Apostrophen.

"suchen, ...alles." => Komma weg, Leerzeichen nach die Auslassungspünktchen.

"Freunden bescheid sagen," => Bescheid groß.

Tja, dann wurde es doch die "Krimischreiber muss morden, denn wenn er nicht mordet, kann er auch keinen Mord beschreiben"-Sache. Da hast du einen der zehn gebräuchlichsten Anfänger-Krimiplots verwendet. Deine Pointe reißt da dann auch nichts mehr raus, sorry.
(Übrigens, wenn man nur einen Mord begehen müsste, um Bestsellerautor zu werden, müssten die Gefängnisse doch eigentlich voll mit Bestsellerautoren sein. Warum ist das bloß nicht so?)

Okay, ich habe ein wenig darüber nachgedacht, was mir hier fehlt: etwas das Drumrum, das nicht nur Atmosphäre schaffen würde, sondern auch die Pointe aufbaut. Du hast ja nicht mal einen winzigen Hinweis auf die Pointe drin, so dass Bill statt Polizist genausogut ebenfalls ein Killer, ein Außerirdischer oder eine Halluzination sein könnte, oder sonstwas.

Tja, ich bin mal wieder nicht begeistert, sorry, aber ich hoffe, du kannst mit meinen Details etwas anfangen.

Grüße
Chris

Oh, noch ein PS: "Du wirst mir von da unten alles erzählen, was einem lebendig Begrabenen so durch den Kopf geht." => Das finde ich echt lustig. Der glaubt wohl wirklich, dass sein zukünftiges Mordopfer ihm den Gefallen tut und ihm Dialog für seinen Krimi liefert, oder? Fraglich ist nur, wenn er so beschränkt ist, warum hat die Polizei ihm dann nicht den Mord an Leistenschneider nachweisen können?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Chris,

Der erste Satz: Ist scheußlich langweilig, sorry.
Unmöglich, dazu ist der Satz viel zu kurz.

"setzte mich neben ihn auf die Bank." => Die letzten drei Wörter können weg. Ist klar, dass er sich auf die Bank setzt und nicht in den Mülleimer.
Naja, wie ich Dich kenne, hättest Du geschrieben, wenn ich „neben die Bank“ weggelassen hätte: „Wo setzt er sich denn hin, in den Mülleimer? da du musst schon genauer sein, sorry“ o.s.ä.
also ich lass das mal.


Du benutzt ein etwas hochgestochenes Deutsch, das man kaum bei einer ungezwungenen Unterhaltung verwenden würde.
das passt an dieser Stelle, da der Sprecher, also der Prot, ja auch ein Anliegen hat und sich verstellt, und Schriftsteller ist, die sprechen - manchmal - „hochgestochen“, also prollen eigentlich nicht immer so rum, ist jedenfalls plausibel,
„hochgestochen“ klingt auch wesentlich anders.


Allgemein: Namensgebung: LL, MM, BB. Erinnert irgendwie an [...] Michael Ende ...
Nicht gelesen. Du meinst Alliteration. Eigentlich muss das nichts besonderes ausdrücken, nur das die Namen dann eben nicht unbedingt total realistisch klingen, was bei meiner story ja auch nicht notwendig ist Welchen „Zweck“ verfolgte Michaerl Ende damit?

"Psst, Bill. Keinen Ton, wenn du deine Glupscher behalten möchtest." => Ich finde, das "Psst" passt nicht.
naja, das ist aber der Grund, weshalb der Prot Bill überhaupt bedroht, damit er ruhig ist und keinen Lärm macht, eigentlich für jeden verständlich


Letzteres ist auch nicht neu, aber okay, dein Micha ist ja ohnehin ein Idiot.
? Ich wüsste nicht, schon einmal von Michas Vorhaben gelesen oder gehört zu haben
Wieso ist er eine „Idiot“?


"Bills Auge weitete sich angstvoll." =>Das klingt, als wäre er einäugig.
Ich schrieb kurz vorher: „Ich hielt ihm den Mund zu, mit der anderen Hand hielt ich ihm ein Teppichmesser an das mir zugewandte, mich anglotzende Auge.“


"Ich drückte die Klinge des Teppichmessers direkt auf seinen Augapfel." => Teppichmesser sind irre scharf. Wenn man das auf ein Auge drückt, oder auch nur auf die Haut, dann schneidet das.
Trifft nicht zu, es sei denn, man drückt es senkrecht aufs Auge, er tut es aber flach, dann passiert auch nichts. Asterix störte sich auch schon daran, vielleicht sollte ich das explizit so hinschreiben.

(Oder probier es doch, mit einem stramm aufgeblasenen Luftballon.)
ein Luftballon ist stabiler als du denkst.

"Krimischreiber muss morden, denn wenn er nicht mordet, kann er auch keinen Mord beschreiben"-Sache. Da hast du einen der zehn gebräuchlichsten Anfänger-Krimiplots verwendet.
Interessant, ich wusste nicht, dass es überhaupt so viele Krimiplots gibt. Du meinst vielleicht nur das selbe Motiv. (Aber selbst die Zahl der Motive in Krimigeschichten sind insgesamt sehr überschaubar.)
z.B. können 2Krimis, in denen es inhaltlich jeweils um einen Mörder geht, der mordet um zu schreiben, zwei ganz verschiedene Plots haben


Okay, ich habe ein wenig darüber nachgedacht, was mir hier fehlt: etwas das Drumrum
ja, ist eben sehr knapp, war auch meine Absicht.
aber ich weiß, weltenläufer gings auch zu schnell.


Du hast ja nicht mal einen winzigen Hinweis auf die Pointe drin, so dass Bill statt Polizist genausogut ebenfalls ein Killer, ein Außerirdischer oder eine Halluzination sein könnte, oder sonstwas.
Kommt unerwartet, aber ist schlüssig. Dass der Prot ein Mörder und was sein Motiv ist, ist ja klar bis dahin und dass er schon Kontakt mit der Poizei hatte


"Du wirst mir von da unten alles erzählen, was einem lebendig Begrabenen so durch den Kopf geht." => Das finde ich echt lustig. Der glaubt wohl wirklich, dass sein zukünftiges Mordopfer ihm den Gefallen tut und ihm Dialog für seinen Krimi liefert, oder? Fraglich ist nur, wenn er so beschränkt ist, warum hat die Polizei ihm dann nicht den Mord an Leistenschneider nachweisen können?
Naja, anzunehmen, dass jemand, der lebendig eingegraben ist, sich also direkt mit einer qualvollen Todesaussicht konfrontiert sieht, konsequent bis zum Ende die eingeschnappte Leberwurst spielen wird, wäre wohl eher sehr beschränkt
Ich glaube nicht dass selbst Psychologen oder erfajrene Psychiater dazu seriöse Vorhersagen liefern könnten.
(insbesondere wenn der Prot Bill die ungewisse Hoffnung gibt: "Mal sehen, wenn du es gut machst, Bill, hole ich dich vielleicht wieder 'raus.“ )

Vielen Dank für Deine akribisches Fehlersuche, für die Komma-, Zeilenumbruch, Leerzeichen- und wörtliche Redehinweise

Mit deinen inhaltlichen Kritiken kann ich leider nicht viel anfangen,
danke trotzdem für die Mühe!

Gruß Schmidt

 

Hallo Schmidt!

Also, ich weiß nicht, was dein Problem ist. Ich vermute mal, du magst mich nicht (Leute, die unverblümt ihre Meinung sagen, kommen ja oft nicht gut an, daran bin ich gewöhnt) - und weil du mich nicht magst, tust du meine Kommentare schlicht als Mist ab, richtig? Kein Interesse, dich in jemanden (einen Leser, der nicht deine eigene Meinung nachsabbelt) hineinzudenken, an deinen Texten zu arbeiten und sie so vielleicht einem weiteren Leserkreis schmackhaft zu machen?
Meine Ansprüche ans Schreiben sind anders, aber deine Ansichten sind ja dein Problem, ich lasse mich vom Kommentieren jedenfalls nicht abhalten.

Nur zu den ersten zwei Punkten deiner Antwort, ist ja ohnehin vergebene Liebesmüh:

"Unmöglich, dazu ist der Satz viel zu kurz." => Kurz kann nicht langweilig sein? Schwachsinn. Als Gegenbeispiel ein kurzer, hervorragender erster Satz: "Stella, cold, cold, the coldness of hell."(Cynthia Ozick, The Shawl)

"Naja, wie ich Dich kenne, hättest Du geschrieben, wenn ich „neben die Bank" weggelassen hätte: „Wo setzt er sich denn hin, in den Mülleimer? da du musst schon genauer sein, sorry"
=> Du kennst mich kein Stück und du versuchst weder mich kennenzulernen, noch meine Kommentare zu verstehen.
Nein, mein Argument ist die plumpe Wortwiederholung: Parkbank, Bank. "saß auf einer Parkbank und las in einem Buch. Ich vergewisserte mich, dass niemand in der Nähe war und setzte mich neben ihn auf die Bank."

"Vielen Dank für Deine akribisches Fehlersuche, für die Komma-, Zeilenumbruch, Leerzeichen- und wörtliche Redehinweise" => Na, dann hoffe ich mal, dass du wenigstens den Kram korrigierst.

Grüße
Chris

 

Hallo Schmidt!


Du meinst, hier sollte man die Geschichte enden lassen, so wie es auch Asterix erwartete?
Naja, vielleicht ist die Wendung mit der Polizei einfach to much für so eine kurze Geschichte.
Wenn ich Zeit habe, teste ich, ob es Sinn macht die Geschichte weiterzuschreiben, also mit Einbuddeln und so...
Gruß Schmidt

Hi Asterix

Zitat:
Erwartet, oder besser gesagt befürchtet

mal sehn vielleicht führe ich das noch aus. Danke für die Rückmeldung!
Gruß Schmidt


So war das nicht gemeint! Also bitte den Schluss nicht ändern! Diese letzte Wendung muss drinbleiben.

Gruß
Asterix

 

Hi Asterix,
nein, lasse ich natürlich so.
ich habe nur überlegt, die Einbuddelszene noch dazuzuschreiben mit ersten Ergebnisssen des Experiments vom Prot mit Bill, bevor er von der polizei überführt wird.

ich hoffe ich schaffs noch vor dem Urlaub...

Gruß Schmidt


Hi Chris Stone,
naja, ich habe dir rein sachlich (das mit der Mülltonne war etwas spekulativ, aber durchaus nicht unwahrscheinlich) auf deine (teilweise an den Haaren herbeigezogenen) Kritikpunkte geantwortet und dass du das jetz auf die Mögen/nichtmögen Ebene runterzieht ist total langweilig.
stattdessen hätte ich gerne sachliche Erwiderungen gelesen.

aber die Senmikolion- etc. fehler mach ich noch raus, wegen U. wahrscheinlich erst ab Mitte September

Gruß Schmidt

 

Habe mir deine Geschichte durchgelesen. Für mich war es eine Hoch~Tief Geschichte. Den Anfang fande ich gut, dementsprechen ein Hoch. Dann ging aber aufeinmal alles zu schnell, also Tief.
Danach kam wieder für mich ein Hoch, ich habe fast ein Schaudern bekommen, als Michael Bill das mit dem Grab erklärt hatte. Das ist großartig gelungen!
Das Ende war dann aber wieder so... Uff. Ich finde der letzte Satz ist witzig und dennoch nachdenklich zugleich; 'Was wird dann geschehen?'
Allerdings hat sich Bill meiner Meinung nach am Anfang für einen Polizistin ziemlich... doof angestellt.
Ansonsten ist sie im Großen und Ganzen ganz gut gelungen.

Liebe Grüße

 

Hi AliciaSpinnet,

Den Anfang fande ich gut, dementsprechen ein Hoch. Dann ging aber aufeinmal alles zu schnell, also Tief.
danke für Lob&Kritik, ich weiß, da bist du nicht die einzige, die es zu schnell fand,
meine Absicht war, alles überflüssige wegzulassen, was mich z.B. beim Krimilesen nervt,. wenn sich irgendetwas Spannendes anbahnt und dann ständig Belangloses erzählt wird, nur um die Spannung künstlich anzuheizen, aber anscheinend ist das notwendig...


Danach kam wieder für mich ein Hoch, ich habe fast ein Schaudern bekommen, als Michael Bill das mit dem Grab erklärt hatte. Das ist großartig gelungen!
danke


Allerdings hat sich Bill meiner Meinung nach am Anfang für einen Polizistin ziemlich... doof angestellt.
das ist sein Job, Bill ist ein Köder. Die Polizei verdächtigt den Prot schon seit seinem letzten Mord, kann ihm aber nichts nachweisen und beobachtet ihn. Die einzige Art ihn zu überführen, ist ihn in flagranti zu erwischen. und Bill soll das Opfer sein, deswegen gibt Bill sich arglos, um den Prot nicht misstrauisch zu machen
Vielleicht habe ich doch zu viel weggelassen

'Was wird dann geschehen?'
Die Kollegen von Bill werden den Prot überwältigen und verhaften

Gruß Schmidt

 

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