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Huhuuu! Ich bin neu hier und das ist meine erste Kurzgeschichte. Diese habe ich schon vor einiger Zeit geschrieben und wollte sie jetzt nun endlich mal veröffentlichen. Ich weiß nicht, ob weitere folgen werden, da ich gerade mein Abitur mache und seltener zum Schreiben komme. Lasst mir doch gerne eine Rückmeldung da, wie es euch gefallen hat! Vielen Dank und einen schönen Tag wünsche ich euch!
Vernichtung, die schöpft
Millionen Lichtjahre von der Galaxis der Menschen entfernt, Milliarden Jahre nach der Selbstauslöschung der Menschen, ergab es sich, dass eine weitere Spezies den Weg der Evolution beschritt. Sie nutzten Werkzeuge, sie richteten sich auf und begannen auf zwei Beinen zu laufen. Sie lernten, das Feuer zu beherrschen und die giftigsten und ungenießbarsten Lebewesen, ungefährlich und schmackhaft zuzubereiten. Sie bauten Häuser nahe von Flüssen, Seen und Meeren, um das lebenswichtige Wasser für alle zugänglich zu machen. Sie etablierten Staaten und Gesellschaften. Diese Spezies war so vielfältig, anpassungsfähig und wandelbar, sodass es zu Separation einzelner Gruppen kam, die wiederum eigene Gesellschaften und Ordnungssysteme hatten. Eine Sache hatten sie allerdings alle gemeinsam: Das gleiche Schicksal. In den Geschichtsbüchern war immer wieder von gigantischen Wellen geschrieben, die ganze Städte und Länder verschlangen, die Häuser mitrissen und diese Individuen töteten. Wie diese Individuen es an sich hatten, suchten sie immer weiter, um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Doch egal, was sie auch taten, egal wie widerstandsfähige Schutzwälle sie errichteten und Dämme bauten, um mächtiger als die Kraft des Wassers zu werden, immer wenn sie eine neue Strategie entwickelten, war die aufkommende Welle ihnen immer einen Schritt voraus. Als sie das realisierten, verfolgten sie eine andere Strategie: Sie wählten den passiven Weg; die Flucht. Sie versuchten alles, um ihrem offenbar unveränderbaren Schicksal zu entkommen. Sie zogen weiter ins Landesinnere. In die Wüsten des Kontinents, wo kilometerweit kein Tropfen Wasser zu finden war. Sie siedelten auf den höchsten Bergen, wo die Luft so dünn war, dass sie kaum atmen konnten. Sie starben an Epidemien, da sie kein sauberes Wasser nutzen konnten. Sie verhungerten aufgrund der Trockenheit, da keine Pflanzen wuchsen und die Tiere nicht überlebten. Diejenigen, die überlebten, erfanden mit der Zeit Mittel gegen die Dürren, schmutziges Wasser und Sauerstoffmangel. Sie fanden heraus, die unbewohnbarsten und extremsten Regionen ihres Planeten zu Handelszentren und Hauptstädten machen. Auch, wenn sie sich für eine kurze Zeit sicher damit fühlten, änderte das doch nichts an ihrer Situation. Das Wasser fand seinen Weg in die Wüsten, auf die höchsten Berge; überall dort hin, wo die Individuen hofften, es nicht zu sehen. Sie zogen weiter und versuchten Waffen gegen die Kraft des Wassers zu finden. Was aus ihnen geworden ist, ist nicht überliefert worden. Eine kleine Gruppe, die sich abgrenzte schritt einen anderen Weg ein; den Weg zurück zum gefährlichen Wasser. Sie bauten einfache Holzhütten an einem schmalen aber kräftigen Fluss im Landesinneren. Ihr Alttag war nicht länger von dem nicht endenden Kampf gegen das Wasser geprägt, sondern von Plänen für die nächste Mahlzeit. Sie kämpfen jeden Tag aufs neue, um zu überleben und waren erfolgreich damit. Sie wussten, dass sie nie reich werden würden. Sie wussten, dass sie niemals Häuser bis hoch an die Wolken bauen würden. Sie wussten, dass sie nicht besonders alt werden würden. Aber sie wussten, dass die Zukunft ihrer Kinder und Kindeskinder nicht von Tod und Elend geprägt sein würde, sondern vom Leben in seiner ursprünglichsten Form.