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Vernichtung, die schöpft

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09.01.2021
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Anmerkungen zum Text

Huhuuu! Ich bin neu hier und das ist meine erste Kurzgeschichte. Diese habe ich schon vor einiger Zeit geschrieben und wollte sie jetzt nun endlich mal veröffentlichen. Ich weiß nicht, ob weitere folgen werden, da ich gerade mein Abitur mache und seltener zum Schreiben komme. Lasst mir doch gerne eine Rückmeldung da, wie es euch gefallen hat! Vielen Dank und einen schönen Tag wünsche ich euch! :herz:

Vernichtung, die schöpft

Millionen Lichtjahre von der Galaxis der Menschen entfernt, Milliarden Jahre nach der Selbstauslöschung der Menschen, ergab es sich, dass eine weitere Spezies den Weg der Evolution beschritt. Sie nutzten Werkzeuge, sie richteten sich auf und begannen auf zwei Beinen zu laufen. Sie lernten, das Feuer zu beherrschen und die giftigsten und ungenießbarsten Lebewesen, ungefährlich und schmackhaft zuzubereiten. Sie bauten Häuser nahe von Flüssen, Seen und Meeren, um das lebenswichtige Wasser für alle zugänglich zu machen. Sie etablierten Staaten und Gesellschaften. Diese Spezies war so vielfältig, anpassungsfähig und wandelbar, sodass es zu Separation einzelner Gruppen kam, die wiederum eigene Gesellschaften und Ordnungssysteme hatten. Eine Sache hatten sie allerdings alle gemeinsam: Das gleiche Schicksal. In den Geschichtsbüchern war immer wieder von gigantischen Wellen geschrieben, die ganze Städte und Länder verschlangen, die Häuser mitrissen und diese Individuen töteten. Wie diese Individuen es an sich hatten, suchten sie immer weiter, um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Doch egal, was sie auch taten, egal wie widerstandsfähige Schutzwälle sie errichteten und Dämme bauten, um mächtiger als die Kraft des Wassers zu werden, immer wenn sie eine neue Strategie entwickelten, war die aufkommende Welle ihnen immer einen Schritt voraus. Als sie das realisierten, verfolgten sie eine andere Strategie: Sie wählten den passiven Weg; die Flucht. Sie versuchten alles, um ihrem offenbar unveränderbaren Schicksal zu entkommen. Sie zogen weiter ins Landesinnere. In die Wüsten des Kontinents, wo kilometerweit kein Tropfen Wasser zu finden war. Sie siedelten auf den höchsten Bergen, wo die Luft so dünn war, dass sie kaum atmen konnten. Sie starben an Epidemien, da sie kein sauberes Wasser nutzen konnten. Sie verhungerten aufgrund der Trockenheit, da keine Pflanzen wuchsen und die Tiere nicht überlebten. Diejenigen, die überlebten, erfanden mit der Zeit Mittel gegen die Dürren, schmutziges Wasser und Sauerstoffmangel. Sie fanden heraus, die unbewohnbarsten und extremsten Regionen ihres Planeten zu Handelszentren und Hauptstädten machen. Auch, wenn sie sich für eine kurze Zeit sicher damit fühlten, änderte das doch nichts an ihrer Situation. Das Wasser fand seinen Weg in die Wüsten, auf die höchsten Berge; überall dort hin, wo die Individuen hofften, es nicht zu sehen. Sie zogen weiter und versuchten Waffen gegen die Kraft des Wassers zu finden. Was aus ihnen geworden ist, ist nicht überliefert worden. Eine kleine Gruppe, die sich abgrenzte schritt einen anderen Weg ein; den Weg zurück zum gefährlichen Wasser. Sie bauten einfache Holzhütten an einem schmalen aber kräftigen Fluss im Landesinneren. Ihr Alttag war nicht länger von dem nicht endenden Kampf gegen das Wasser geprägt, sondern von Plänen für die nächste Mahlzeit. Sie kämpfen jeden Tag aufs neue, um zu überleben und waren erfolgreich damit. Sie wussten, dass sie nie reich werden würden. Sie wussten, dass sie niemals Häuser bis hoch an die Wolken bauen würden. Sie wussten, dass sie nicht besonders alt werden würden. Aber sie wussten, dass die Zukunft ihrer Kinder und Kindeskinder nicht von Tod und Elend geprägt sein würde, sondern vom Leben in seiner ursprünglichsten Form.​

 

Hola @lucylullaby,

hereinspaziert und Willkommen! Ich lese in Deinem Profil:

Ich habe vor einiger Zeit eine Geschichte geschrieben und hätte gerne eine Ressonanz.
Kein Problem, fangen wir an:
Wenn dieser Text schon etwas länger liegt, hat das den Vorteil, dass der Autor ihn dann und wann hervorkramen und – in zeitlichen Abständen – an ihm arbeiten kann.

Es ist eh eine, leider zu selten befolgte, Regel, Texten etwas Verschnaufpause zu gönnen, damit sie sich und der Autor entspannen.

Allerdings muss ich sagen, dass ich Deinem Text mehrmaliges Überarbeiten nicht anmerken kann. Schon beim ersten Überfliegen stieß ich auf grobe Ungereimtheiten, die mir das weitere Lesen vergällten. Ein paar Beispiele:

Das Wasser fand seinen Weg in die Wüsten, auf die höchsten Berge; überall dort hin, wo die Individuen hofften, es nicht zu sehen.
Dein ‚Text-Wasser‘ hat irdische Eigenschaften. Hier fließt es auf die höchsten Berge (!) und in die Wüsten, doch die Individuen wollten es dort nicht sehen. Kurz darauf lese ich:
Sie zogen … ... in die Wüsten des Kontinents, wo kilometerweit kein Tropfen Wasser zu finden war. Sie verhungerten aufgrund der Trockenheit, da keine Pflanzen wuchsen und die Tiere nicht überlebten.
Das widerspricht sich gewaltig. Warum sollte ich diesen Text ernst nehmen? Bevor ich ihn durch meinen Kommentar ‚bearbeite‘, bist Du an der Reihe und nicht umgekehrt.

Diejenigen, die überlebten, erfanden mit der Zeit Mittel gegen die Dürren, schmutziges Wasser und Sauerstoffmangel.
Mittel gegen Sauerstoffmangel!?

… diese Individuen töteten. Wie diese Individuen es …
Doppelungen vermeiden.

Alttag

… sie wussten, dass die Zukunft ihrer Kinder und Kindeskinder nicht von Tod und Elend geprägt sein würde, …
Sie sind unsterblich? Doch vermutlich meinst Du Krieg und Grausamkeiten, oder?
Müsstest Du klarer ausdrücken.

Unterm Strich hast Du ein ordentliches Startkapital: Du schreibst beinahe fehlerfrei,
formulierst bis auf Ausnahmen korrekt und bist Mitglied der Wortkrieger.

Kleine Mängel gibt es auch: Du springst manchmal bei den Zeiten:

Sie kämpfen jeden Tag aufs neue, um zu überleben und waren erfolgreich damit. Sie wussten, dass …

Feierabend. Ich verzichte, noch manches zu erwähnen, dass mMn besser, weniger unlogisch und runder gemacht werden könnte, doch dazu muss der Text von Dir gründlich überarbeitet werden, damit der Leser nirgendwo stolpert.

Deine Themen-Wahl finde ich gut; der Leser soll nachdenken. Das kann man gar nicht oft genug fordern.

Schöne Grüße und viel Erfolg!
José

 

Hallo @lucylullaby und herzlich willkommen hier!

Ich mochte deine Geschichte wirklich, vor allem wegen des Endes. Dein Text hat einen schönen Einstiegssatz, der ein bisschen an Star Wars erinnert :D, der eine tolle Einleitung einleitet, einen zentralen Konflikt, Reaktionen der Figur auf den Konflikt, die zunächst fehlschlagen, und schließlich eine schöne Lösung des Konflikts. Schön, weil man den Gegner nicht besiegt, sondern mit ihm zu leben lernt. Damit hast du auch eine schöne, antikapitalistische Message mit deinem Text, gefällt mir sehr.

Den Schreibstil fand ich auch gut, du schreibst flüssig und so liest es sich auch. Die Geschichte ist kurzweilig, überhaupt nicht langweilig, das hat mir gefallen. Ab und zu reißen mich ein paar ungewohnte Begriffe raus, aber das bin vermutlich nur ich.

ungenießbarsten Lebewesen
hier würde ich einfach ekelhafteste schreiben

Doch egal, was sie auch taten, egal wie widerstandsfähige Schutzwälle sie errichteten und Dämme bauten,
Klingt für mich auch irgendwie komisch, vielleicht: Doch egal, was sie auch taten, egal wie widerstandsfähig sie ihre Schutzwälle und Dämme bauten, ...

Dann fand ich die Verwendung von “Individuen“ als Bezeichnung für die neue Spezies auch irgendwie seltsam. Vielleicht hat das ja eine wichtigere Bedeutung, aber für mich klang das auch komisch, da würde ich eher “Wesen, Gestalten, Lebewesen, Bewohner, Geschöpfe“ sagen, ist aber nur meine persönliche Meinung.

Gerne würde ich noch mehr von dir lesen!

Viele Grüße!
Max

 

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