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Versteck im Wald

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03.08.2009
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Versteck im Wald

Sie hörte das Einrasten des Türschlosses und augenblicklich rannen die Tränen schneller ihre Wangen entlang. Sie presste ihren Teddybär noch fester an sich und ihr kleiner Körper zitterte. Sie wusste was jetzt kam. Er würde sie „besuchen“, er besuchte sie oft.
Sie kannte kein Wort für das, was er dann mit ihr tat, aber sie wusste sicher, dass sie sich schlecht fühlte, wenn er es tat.

Ihrer Mama durfte sie nichts sagen, sonst würde Mama sie in ein Heim schicken, er sagte ihr das immer wieder.
Ihre Zimmertür öffnete sich leise und sie sah den großen Schatten in dem Lichtschein, der vom Flur nun in ihr Zimmer fiel.
Sie musste würgen, aber das durfte sie nicht, dann würde er sie schlagen.
„Na, meine Kleine, schläfst du schon?“ Sie rollte sich immer weiter zusammen, in der Hoffnung für ihn unsichtbar zu werden. Doch dann spürte sie schon, wie seine Hand unter ihre Decke griff.
Vögel zwitscherten, sie hörte das Lachen von Lilly, Florian und den anderen, so hatte sie sie genannt, wie die Kinder im Kindergarten.
Sie war jetzt wieder an ihrem Versteck im Wald, lachend rannte sie auf die anderen zu, ihren Teddy fest in der Hand haltend.
Immer kam sie hierhin, wenn er bei ihr war. Hier konnte sie sich verstecken, hier war sie vor ihm sicher. Hier durfte sie spielen, lachen und all ihre Freunde waren hier. Hier war sie frei.

Aber niemand durfte von diesem Ort wissen, denn die Kindergärtnerin hatte mit ihren Eltern gesprochen, als sie ihr von diesem Ort erzählt hatte, und das hatte Ärger zuhause gegeben.
Nie wieder erwähnte sie ihr Versteck.

Am nächsten morgen wurde sie früh wach, ängstlich stellte sie fest, dass sie nicht mehr in ihrem Versteck, sondern wieder in ihrem Zimmer war. Alle schliefen noch, die Sonne ging grade über den Häuserdächern auf. Leise öffnete sie die Tür, sie hörte ihn Schnarchen und fasste einen Entschluss, sie würde zu ihrem Versteck laufen. Es war ja ein Wald, und ganz hier in der Nähe war ein großer Wald, dass wusste sie.

Leise öffnete sie die Haustür, den Teddy fest in der Hand. Niemals mehr sollte er sie nachts besuchen kommen. Sie lief los, auf den Strassen war noch nicht viel Betrieb, so fiel niemandem das kleine 5 jährige Mädchen auf, das im Schlafanzug, mit einem Teddy in der Hand durch die Stadt lief.

Wielange sie schon gelaufen war, das wusste sie nicht, aber sie hatte den Wald erreicht, es war warm, sie hatte durst und war müde, aber das machte ihr nichts, denn sie wollte zu ihrem Versteck, zu all ihren Freunden. Nach weiteren Stunden des rumirren hörte sie endlich das Lachen und Rufen von Florian. Sie lachte und spielte mit ihren Freunden. Sie war frei.


Man fand sie drei Tage später. Sie lag zusammengerollt unter einem Baum, im Wald nahe der Hauptstrasse. Ein Lächeln umspielte ihre blassen Lippen, ihren Teddy festumklammert, konnte man nur noch ihren tot feststellen. Sie war frei.

 

Tach Katinka1380 und ein herzliches Willkommen von mir

Sie hörte das Einrasten des Türschlosses und augenblicklich rannen die Tränen schneller ihre Wangen entlang.

Wenn, dann eher „hinab“ aber vielleicht wäre eine Umformulierung hier besser, z.B.: „Sie hörte das Einrasten des Türschlosses und unwillkürlich rannen ihr Tränen die Wangen herab“ oder wo was in der Art.


Sie kannte kein Wort für das, was er dann mit ihr tat, aber sie wusste sicher, dass sie sich schlecht fühlte, wenn er es tat.

Ahh, mal wieder eine Vergewaltigungsgeschichte, werde nie verstehen wieso sich das Thema einer solch konsequenten Beliebtheit erfreut und warum es fast immer nach dem selben Schema abläuft, so wie hier.


Sie war jetzt wieder an ihrem Versteck im Wald, lachend rannte sie auf die anderen zu, ihren Teddy fest in der Hand haltend.

Man ist eher „in“ einem Versteck.


Immer kam sie hierhin, wenn er bei ihr war.

Besser „hierher“ glaub ich.


Immer kam sie hierhin, wenn er bei ihr war. Hier konnte sie sich verstecken, hier war sie vor ihm sicher. Hier durfte sie spielen, lachen und all ihre Freunde waren hier. Hier war sie frei.

Seehhhr viele „hiers“ das klingt nicht gut.


Am nächsten morgen wurde sie früh wach, ängstlich stellte sie fest, dass sie nicht mehr in ihrem Versteck, sondern wieder in ihrem Zimmer war.

Morgen


Leise öffnete sie die Tür, sie hörte ihn Schnarchen und fasste einen Entschluss, sie würde zu ihrem Versteck laufen.

Dreimal „sie“

Sie lief los, auf den Strassen war noch nicht viel Betrieb, so fiel niemandem das kleine 5 jährige Mädchen auf,

„Niemandem“ hier groß glaub ich


Wielange sie schon gelaufen war, das wusste sie nicht, aber sie hatte den Wald erreicht, es war warm, sie hatte durst und war müde,

Durst

Nach weiteren Stunden des rumirren hörte sie endlich das Lachen und Rufen von Florian.

Des Herumirrens

Ein Lächeln umspielte ihre blassen Lippen, ihren Teddy festumklammert, konnte man nur noch ihren tot feststellen. Sie war frei.

Hm, fällt mir schwer was zum Inhalt zu sagen. Ich muss gestehen ich hab persönlich ein Problem mit Geschichten dieser Art. Sie laufen fast immer nach dem selben Prinzip ab und enden mit dem Tod des Protagonisten, was häufig, wie hier, positiv im Sinne von befreiend konnotiert wird... find ich letztlich, wie soll ich sagen, ein zu oberflächlicher Umgang mit einem sehr schwierigen Thema. Ohne dir hier was unterstellen zu wollen hab ich einfach häufig den Eindruck das dieses Thema aufgrund der hohen emotionalen Aufladung gewählt und dann mit den typischen (aus dem Fernsehen allseits bekannten) Motiven abgehandellt wird. Hintergründe und Problematiken bleiben dabei meist auf der Strecke. Das Problem ist wahrscheinlich das ich mitlerweile stark übersättigt von Geschichten dieser Art bin weshalb ich dir da jetzt objektiv gar nichts vorwerfen will ausser meinem ganz subjektiven Eindruck das sich das Thema für eine Schreibübung nicht wirklich eignet.

Mit freundlichen Grüßen
Skalde

 

Leider kann ich zu deiner Kg nichts Positives sagen. Du greifst ein hartes, trauriges Thema auf, das leider oft "verwurstet" wird. Weisst du, nur ein spektakuläres Thema macht eine KG nicht lesenswert, im Gegenteil, je heikler das Sujet, mit umsomehr Fingerspitzengefühl sollte der Autor vorgehen. Sonst liest sich das Ganze nur wie ein Bericht bei BILD.
Du knallst die Fakten des Missbrauchs ziemlich sofort auf den Tisch, vermeidest sanfte Zwischentöne und holperst so schnell auf der rutschigen Spur der Klischees entlang, dass der Unfall vorprogrammiert ist.

Schon der start:

augenblicklich rannen die Tränen schneller ihre Wangen entlang. Sie presste ihren Teddybär noch fester an sich und ihr kleiner Körper zitterte. Sie wusste was jetzt kam. Er würde sie „besuchen“, er besuchte sie oft.
Das ist so....so unüberlegt runtergeschrieben, da fehlt mir jegliches literarische Wollen. Und so geht es weiter:

Ihrer Mama durfte sie nichts sagen, sonst würde Mama sie in ein Heim schicken, er sagte ihr das immer wieder.
Ihre Zimmertür öffnete sich leise und sie sah den großen Schatten in dem Lichtschein, der vom Flur nun in ihr Zimmer fiel.
bis zum dramatischen Ende:

konnte man nur noch ihren tot feststellen. Sie war frei.

Sorry, aber das Kind ist tot, nicht frei. Solchen Blödsinn kann man zwar immer wieder lesen, besser wird er dadurch nicht.


Textkram:

Sie presste ihren Teddybär
...bären, Akkusativ

Sie wusste komma was jetzt kam

Ihre Zimmertür öffnete sich leise und sie sah den großen Schatten in dem Lichtschein, der vom Flur nun in ihr Zimmer fiel.

Moment, grade eben hat er die Tür doch bereits geschlossen?

Am nächsten morgen wurde
Morgen

das kleine 5 jährige
fünfjährige

das im Schlafanzug, mit einem Teddy in der Hand durch die Stadt lief.
ohne komma

sie hatte durst
Durst

Nach weiteren Stunden des rumirren
Herunmirrens

Man fand sie drei Tage später
Ziemlich unwahrscheinlich, bei so einem kl. Kind durchforstet Polizei und Feuerwehr gleich das gesamte Gelände.

noch ihren tot feststellen
Tod

 

Hallo Katinka,

herzlich willkommen :) Leider muss ich mich hier meinen Vorschreibern anschliessen. So drückt das zu sehr auf die Tränendrüse, versucht zu schokieren, tut es aber nicht. Viel effektiver, wie ich meine, ist es, gut recherchiert und "nüchtern" an so ein Thema heranzugehen.

Das Kind in Deiner Geschichte ist fünf Jahre alt. Ihr wird natürlich nicht gefallen, was mit ihr geschieht, aber sie weiß auch noch nicht, dass es etwas ist, das nicht normal ist. In diesem Alter finde ich auch die Heimandrohung überflüssig. Zumindest so reflektiert, wie es hier dargestellt ist, kann eine Fünfjährige noch nicht wirklich was damit anfangen. "Mama wird böse/ traurig, o.ä." zieht da genauso gut.


Sie presste ihren Teddybär noch fester an sich und ihr kleiner Körper zitterte.

Das ist so eine dieser Sachen, die auf unsere Tränendrüse drücken sollen. Muss aber wirklich nicht sein. Die Realität ist so schon hart genug. Genauso könnte man den Teddy das eine oder andere Mal streichen. Das ist zuviel des Guten.

Aber niemand durfte von diesem Ort wissen, denn die Kindergärtnerin hatte mit ihren Eltern gesprochen, als sie ihr von diesem Ort erzählt hatte, und das hatte Ärger zuhause gegeben.

Warum gab es Ärger? Warum der Vater Panik bekommt, okay. Aber die Mutter? Hat sie nie wieder nachgefragt? Oder auch die Erzieherin?

Andererseits haben Kinder, auch wenn sie nicht missbraucht werden, oft solche Orte, die sie sich ausdenken. Sie hätten es auch einfach abtun können.

Sie war frei.

Tot ist nicht gleich frei :schiel: Tut mir Leid, aber dabei dreht sich mir ein wenig der Magen um. Frei wäre sie gewesen, wenn jemand eingegriffen hätte, obwohl sie dann sicherlich noch für den Rest ihres Lebens daran geknabbert hätte.

Tut mir Leid, dass es vielleicht so hart klingt. Es ist ja nicht so, als wäre Hopfen und Malz verloren. Es ist nur, das so ein Thema ganz viel Fingerspitzengefühl verlangt. So verklärt erreicht mich die Geschichte leider nicht, das Schicksal des Kindes beschäftigt mich nicht, so hart es auch klingen mag.

Liebe Grüße :),
gori

 

Hallo in die Runde,

ich freue mich, so viel Feedback erhalten zu haben, werde die grammatikalischen und die Rechtschreibungs-bezogenen beachten.

Es gibt aber auch 2 Punkte mit denen ich nicht konform gehe:

Hat einer von euch Kontakt zu 5-jährigen Kindern? Ja, sie können solche Sachen schon überblicken.

Schonmal mit "so einer Sache" Kontakt gekommen? Tot sein, heisst dann frei sein!! Und die Suche nach der "Freiheit" hört auch nicht auf, wenn diese Kinder älter und erwachsen werden.


Liebste Grüße, Kathi

 

Hallo nochmal,

Hat einer von euch Kontakt zu 5-jährigen Kindern?

Ja, habe ich ;) Und mit kleineren und auch älteren Kindern.

Schonmal mit "so einer Sache" Kontakt gekommen?

Auch, wenn ich das eigentlich nicht beantworten müsste, aber auch hier leider ja.

Tot sein, heisst dann frei sein!! Und die Suche nach der "Freiheit" hört auch nicht auf, wenn diese Kinder älter und erwachsen werden.

Ich schrieb ja, dass sie ihr ganzes Leben daran zu knabbern hätte. Darum geht es auch nicht. Es geht um die Aussage, die Du mit dieser Geschichte transportierst. Und es ist eben nicht tot=frei. Entschuldige bitte, aber das sehe ich wirklich anders. Natürlich, Du bist die Autorin und wenn Du das stehen lassen willst, dann ist das eben so. Aber die Anmerkung sei mir wenigstens erlaubt ;)

Liebe Grüße,
gori

 

Ähm. Zu Punkt zwei: da sprichst du ja wohl kaum aus Erfahrung, nech?

Schon klar, was du meinst, aber es klingt dennoch furchtbar klischeehaft.

 

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