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Vom Tod Gottes
Petronius Geschichte vom Tod Gottes
Es war einmal – es war und es war nicht so, wie es im Märchen hieß, es geschah und es geschah nicht – vielleicht also, oder vielleicht auch nicht... Hahaha
Als Gott erschaffen wurde, aber nein, das ist falsch ausgedrückt. Wäre er erschaffen worden, müsste es eine weitere Schöpfernatur geben – nicht wahr? Also nochmal: Als Gottes Existenz einfach begann, als er plötzlich ward und bestimmte, dass er also demzufolge, weil Allmacht und so, schon immer gewesen sein musste, da gab es nur eine einzige universelle Regel, an die er sich bei allem was er tat halten musste. Nichts was er tat durfte er wieder rückgängig machen. Er durfte erschaffen und vernichten, verändern und verbessern, aber hätte er eine seiner Regeln oder Geschöpfe einfach wieder rückgängig gemacht, hätte er so getan als ob er nie etwas getan hätte, das wäre das Ende gewesen. Gott hätte sich einen Fehler eingestanden, verstehst du? Wie kann er einen Fehler machen, wo er doch schon immer existierte (diesen Schwindel durfte er ja jetzt auch nicht mehr rückgängig machen), also quasi alles wissen muss. Und dann legt Gott erst mal so richtig los, wie man sieht, er kreiert ein Universum, mindestens eins, ein paar Planeten und zu guter letzt das, was seiner Schöpfung die Krone aufsetzen würde (oder ihm, das kann man sehen wie man will, denn wer außer uns Menschen war dumm genug ihn zu verehren – hahaha).
Und hier geschah was geschehen musste: dem alten Herren unterlief ein gewaltiger Fehler. Nein, nicht die Frau, sondern der Tod.
Als Gott den Menschen schuf, da kreierte er ihn nach seinem Vorbild. Punkt Punkt, - und so weiter, du kennst das ja. Aber wenn er ihn nach seinem Vorbild schuf, was bedeutete das? Adam war ein Gott. Wollte Gott sich durch seine Schöpfung eine Krone aufsetzen lassen, so war der Schuss gewaltig nach hinten losgegangen. Warum, dachte sich Adam, soll ich jemanden verehren, dem ich in nichts nachstehe? Geformt nach Gottes Vorbild war Adam Gott und demzufolge war Gott nun Adam. Also ließ sich Gott der erste etwas einfallen. Den Tod. Wenn er meint, er sei ihm ebenbürtig, dann soll er sehen wo er bleibt, wenn ihm die Zeit davon rennt. Und noch im selben Moment da er bestimmte dass der Mensch im allgemeinen und Adam im besonderen vom Tod heimgesucht werden sollten, da erkannte er die Misere die er nicht mehr rückgängig würde machen können: Wenn die Menschen Gott sind, und Gott ist Mensch, dann ist der Tod der Menschen zugleich der Tod Gottes. Er hatte sich selbst sterblich gemacht. Er hatte Adam zwingen wollen ihn zu verehren indem er den Tod erschuf, getötet hatte er sich selbst. Und was tat Adam? Er lachte laut, aß einen Apfel und ging davon.