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Vom Vermissen

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12.10.2005
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Vom Vermissen

Es ist jedes Mal ein seltsames Gefühl, wenn der Zug langsam in die Talsenke einfährt und der Blick auf Aachen freigegeben wird. Die Stadt wird nicht umsonst von den Franzosen ´Aix la Chapelle´ - Stadt der Kirchen genannt. Türme bilden das Stadtbild, undeutlich ist auch der Glockenturm des alten Doms zu erkennen. Regenwolken haben sich über den Himmel gezogen, während die kleinen Berge, die das Tal bilden, mit Nebel verdeckt sind.
Meine Heimat, denkt Johann und versucht, nicht links aus dem Fenster auf das eher ärmliche Ostviertel zu sehen. Es ist wieder fast zwei Monate her, dass er zuletzt daheim gewesen ist. Seit über einem Jahr studiert er nun in einem anderen Bundesland. Wenn der Zug immer weiter fahren würde, dann käme nach ein paar Minuten die Bundesgrenze. Er sieht doch nach links, ein paar Kinder spielen mit einem Basketball auf einem Schulhof. Ihnen scheint das schlechte Wetter nichts auszumachen. Er selber streicht sich über die Stirn, als würde er Sorgenfalten suchen. Wieder ein Blick nach rechts, der Zug rattert inzwischen in die Innenstadt hinein. Es scheint sich nichts verändert zu haben, seit dem letzten Mal.
Johann liebt es immer wieder aufs neue, dieses einzigartige Gefühl, zu dem Ort zu kommen, den er wohl seine Heimat nennt. Er kann von sich nicht einmal behaupten, sonderlich Sehnsucht nach diesem Platz zu haben, aber dennoch diese Vertrautheit zu spüren, diesen schleichenden Stolz dazuzugehören oder einfach nur die Abkürzung des Stadtnamens auf dem Autokennzeichen zu sehen: AC. Schon, wenn er in der Fremde ist und plötzlich irgendwo diese Abkürzung sieht, überkommt ihn die Freude, dass es diesen Ort ganz im Westen von Deutschland gibt.
„Wir erreichen in Kürze unser Endziel, Aachen Hauptbahnhof. Die deutsche Bahn dankt für ihre Fahrt. Im Namen des Zugpersonals wünsche ich Ihnen noch einen schönen Freitag."
Johann steht auf, zieht sich seinen Mantel an und sucht seine Sachen zusammen. Aus den Kopfhörern seines Mp3-Players kommt „All my lovin" von den Beatles. Er hat die Musik bis auf den Anschlag gedreht, als wolle er sich vor den Geräuschen der Welt schützen.
Er summt leise mit, als er sich den Rucksack über die Schultern packt. Die Beatles singen, dass sie jeden Tag nach Hause schreiben und all ihre Liebe nur diesem einem Mädchen schicken würden. Für einen kurzen, lachhaften Moment denkt Johann, wie schön es doch wäre, wenn da jemand am Bahnsteig auf ihn warten würde. Ein blondes Mädchen mit großen, blauen Augen, das auf ihn zu gestürmt kommt, als sich die Tür schwerfällig öffnet und er langsam herabsteigt. Er will sich zwingen, mit dem Träumen aufzuhören, will sich in die Wade kneifen, nur um diesen Spott nicht ertragen zu müssen. Doch geht es weiter. Er sieht, wie er auch auf das Mädchen zu stürmt, sie lange und fest umarmt und sie sich minutenlang küssen, während die Beatles davon singen. Er sieht all ihre Freude in den strahlenden Augen, spürt die Wärme, die durch ihren Mantel zu ihm dringt und fühlt ihre Liebe, die er sich doch nur einbildet.
Dann endlich erlöst ihn sein Denken von dem Traum und er hört wieder die Musik aus den Kopfhörern.
And then while I'm away
I’ll write home ev’ry day
And I’ll send all my loving to you.

Ich würde es echt tun, denkt Johann, als er weiter vor sich her singt. Nicht mehr viele Menschen sitzen um diese Uhrzeit noch im Zug. Der Großteil der Menschen, der mit ihm aus Hessen ins Rheinland gefahren ist, ist bereits in Köln ausgestiegen, um von da aus ins Ruhrgebiet zu gelangen. Ihm ist es recht, volle Züge sind lauter und unerträglicher als leere.
Endlich kommt der Zug ins Stoppen, die Maschinen rauschen, es ertönt ein unangenehmes Pfeifen, das selbst die Lautstärke der Musik aus seinen Kopfhörern übertönt. Die Türen des Waggons öffnen sich und er atmet die Luft seiner Heimat.

Kalte Luft empfängt ihn, sie streicht wie die Hand einer Frau um seine Wange. Ein älterer Herr mit schwarzer Aktentasche zwängt sich an ihm vorbei und hastet zu den Treppen. Johann sieht nach oben, durch die kleinen Glasfenster der Bahnhalle kann er den dunklen Himmel sehen. Es regnet nicht mehr.
Auch, wenn er weiß, wie dämlich es ist, reckt er den Hals und hält Ausschau, in der Hoffnung, dass ihn doch jemand abholen kommt. Nur die Nacht scheint aber außerhalb des Bahnhofes auf ihn zu warten. Kurz überlegt er, ob er traurig sein soll, grinst aber lieber bei dem Gedanken, seine Heimat hätte ihn so vermisst, wie er sie.
„Hier bin ich", schreit jemand durch die geschäftige Stille.
Er dreht sich um, versucht die Stimme auszumachen. Erst glaubt er nicht, dass es wahr sein kann, was er da sieht.
Ein Mädchen kommt auf ihn zu gerannt, ihr Schal flattert ihr hinterher und scheint nur noch durch Zufall zu halten und nicht auf den Bahnsteig zu fallen. Ihre blonden Haare schauen unter der Mütze hervor. Sie ist wunderschön, denkt er kurz und will seinen Rucksack fallen lassen, sich vollkommen aufgeben und diesen Moment genießen, in dem endlich einer seiner Träume real geworden ist. Er spürt keine Kälte mehr und er braucht Minuten, um zu begreifen, dass Lena nicht in seine Arme gelaufen ist.
Im Nachhinein kann es Johann nicht glauben, dass er das Mädchen nicht erkannte. Erst als er im Bus sitzt und noch einmal in Zeitlupe zu sehen glaubt, wie sie etwa zwanzig Meter vor ihm zum Stehen kommt und in die Arme eines anderen Jungen springt, erinnert er sich, dass er es war, der vor mehr als zwei Jahren ihre Stirn küssen durfte. Er sitzt im Bus auf dem Weg nach Hause und denkt an all die wundervollen Nächte, in denen er sich bei ihr ausweinen konnte, in denen er seinen Kopf auf ihre Brust legen durfte und sie sich liebten und glaubten, dass es auf ewig so weitergehen würde. Irgendwann beginnt es wieder zu regnen. Als er aussteigt, empfängt er ihn wie ein unbeliebtes Geschenk. Und so merkt Johann erst spät, dass es nicht die Tropfen sind, die seinen Blick verschwommen machen.
Er kann es immer noch nicht glauben, dass er eben Lena, seine erste und einzige Freundin gesehen hat, als er den Schlüssel in das Schloß der Haustür steckt und ihn langsam umdreht.
Im Eingangsraum seines Elternhauses steht ein Spiegel, in dem er gezwungen ist, sich zu betrachten, will er seinen Mantel aufhängen. Er sieht lange in das viereckige Glas und erst jetzt bemerkt er die Tränen, die seine Wangen herab fließen.

Erst hört er nur Rauschen aus dem Telefonhörer. Seine Hände zittern wie die Äste des Ahorn, den er durch das Fenster sehen kann.
„Johann?"
„Ja."
„Hallo... Warum rufst du mich an?"
„Woher weißt du, dass ich es bin?"
„Ich hab deine Nummer erkannt. Es ist die gleiche wie vor zwei Jahren"
Er atmet langsam, fühlt sich ein paar Sekunden nicht fähig, ein Wort zu sprechen. In ihm sammeln sich Tränen, ganz tief in seinem Inneren drohen sie einen imaginären Stausee zu sprengen.
„Ich vermiss dich so", sagt er schließlich und lauscht ihrem ruhigen Atem, den er fast auf seiner Wange zu spüren glaubt.
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."
Ihre Worte schießen aus ihr heraus, als hätte sie ihre Antworten auswendig gelernt. Dann kann er nicht mehr und muß weinen. Er versucht, dagegen anzukämpfen und diesen beschissenen Staudamm wieder aufzubauen, statt dessen kracht das ganze Fundament immer weiter in sich zusammen.
„Oh Lena."
„Ich wußte auch, dass du es bist, weil ich geahnt habe, dass du mich anrufen würdest. Ich habe dich heute auf dem Bahnsteig gesehen. Erst dachte ich, dass ich mich irre. Ich habe oft das Gefühl, dich zu sehen. Manchmal, wenn ich wie damals zu unser Schulzeit an der Bushalte stehe und warte. Oder dass du vor mir in der Vorlesung sitzt und dich gleich umdrehst."
Unfähig zu sprechen, betete Johann in diesem Moment wie nie zuvor, dass er die Zeit stehen lassen könnte und ihr alles sagen könnte, was er ihr immer sagen wollte.
„Trotzdem wünschte ich mir, du hättest nicht angerufen", sagt sie leise, als hätte sie schon Angst, dass der Klang ihrer Worte ihn verletzten könnte.
„Aber ich weiß nicht mehr, was ich machen soll, Lena. Es tut scheiß weh, dich so schrecklich zu vermissen."
„Hör mir mal zu... ja?"
Ihre Stimme hat schon lange nicht mehr die Festigkeit, die sie noch vor Sekunden hatte.
„Also, ich vermisse dich auch und denke oft an dich, aber du mußt einfach verstehen, dass ich nicht zwei Menschen gleichzeitig lieben kann. Das würdest du doch auch nicht wollen."
„Lena... bitte..."
Eine Träne läuft an dem Hörer des Telefons herunter und tropft auf die zitternden Beine.
„Wieso können wir denn nicht einfach versuchen, Freunde zu sein? Es wenigstens versuchen? Auch, wenn du jetzt weit weg wohnst. Wir könnten ja hin und wieder telefonieren und uns schreiben."
Aber Beide wissen in diesem Moment, dass das nie funktionieren würde, dass Johann so viel mehr will. Er will nur noch schreien, sich all den Schmerz aus der Seele kreischen, aber kann doch nicht mehr als flüstern.
„Lena... überlege es dir doch noch einmal."
Kein Ton scheint mehr aus dem Hörer zu kommen. Stunden verrinnen für Johann, dabei muss er nachher voller Schmerz feststellen, dass das Gespräch keine drei Minuten gedauert hat.
„Bitte, leg jetzt auf. Es hat einfach keinen Sinn mehr. Bitte leg auf. Du weißt, dass ich das nicht kann", sagt sie wieder lauter. Wie sehr es ihn schmerzt, dass sie nicht einmal für ihn weint, dass er nicht einmal mehr Tränen für sie wert ist.
„Wirklich, ich vermisse dich echt", flüstert sie, dann legt er auf. In seinem Zimmer ist es unfassbar still, ihre letzten Worte hallen noch in seinem Gehörgang wie ein Chor von Geistern. Dann lacht er leise.
Es scheint sich nichts verändert zu haben, seit dem letzten Mal.

Aachen, 27.12.2005

 

Hallo Sternensegler,

Meine Heimat, denkt Johann schmunzelnd und versucht nicht links aus dem Fenster auf das eher ärmliche Ostviertel zu sehen. Es ist wieder fast zwei Monate her, das er zuletzt Daheim gewesen ist.
versucht, nicht ....daheim

Seit über einem Jahr studiert er nun in einem anderen Bundesland, hat seine Verbundenheit zu seiner Heimat für das Studium aufgegeben.
Die Verbundenheit lebt im Herzen weiter - nur weil man woanders wohnt, ist diese nicht auch verschwunden
Jeder, der ein Zuhause hat, kann nachvollziehen, was es heißt, dahin zurückzukehren.

Das ist sehr pauschal. Jeder verbindet etwas anderes mit "Zuhause" - ob gut oder schlecht - du weist dem Leser da etwas zu, was dir nicht zusteht.


Kalte Luft empfängt ihn, sie streicht wie die Hand einer Frau zart um seine Wange.
Ich protestiere als Frau - besonders die Verbindung von kalt und zart ist unpassend.

Das Gewicht deiner Geschichte schwankt zwischen Heimatgefühlen und alten Sehnsüchten. Auf eine Art gehören sie zusammen, da die alte Liebe in der alten Heimat lebt.

Mich läßt die Geschichte etwas unbefriedigt zurück, da ich beim Lesen des ersten Teiles einfach eine andere Geschichte erwartet habe - jedenfalls kein erbarmungsloser Versuch einer Beziehungsaufwärmung, die so sinnlos wie der Glauben an einen 6er ist, wenn man einmal Lotto spielt.

Es sind für mich einfach zwei Stränge da und keinem wirst du (noch) gerecht.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo bernadette,
trotz deiner nicht durchweg positiven Kritik fällt mir ein Stein vom Herzen.

Ich protestiere als Frau - besonders die Verbindung von kalt und zart ist unpassend.
sorry... wird gleich umgeschrieben.

Das Gewicht deiner Geschichte schwankt zwischen Heimatgefühlen und alten Sehnsüchten. Auf eine Art gehören sie zusammen, da die alte Liebe in der alten Heimat lebt.
Darum dachte/ hoffte ich auch, dass die beiden Stränge am ende zusammengehören würden und es für den Leser Sinn ergäbe. Ich wollte Lena aber auch nicht zu früh in der Geschichte bringen, weil ich diesen plötzlichen Moment wollte, in dem er sie sieht. Vielleicht werd ich es noch ein wenig andeuten am Anfang und die Geschichte damit abrunden

jedenfalls kein erbarmungsloser Versuch einer Beziehungsaufwärmung, die so sinnlos wie der Glauben an einen 6er ist, wenn man einmal Lotto spielt.
Nun, das Gespräch zwischen den beiden sollte auch überraschend kommen und ich wollte auch nicht, das es der Leser ahnt. Aber ich muß zugeben, dass ich das Ende zuerst geschrieben habe, diesen Teil sogar am gelungensten betrachte und deswegen alles nicht richtig zusammenpassend erscheinen kann.
Und ja, defintitiv sinnlos, Johanns Versuch. Aber manche Menschen brauchen sowas.

Werd mich auf jeden fall nochmal dahintersetzen
Eike

 

Hi E ... Star ... Art ... No ... Sternense ... ach, hi Mann mit den tausend Gesichtern.


Der Prot schwankt zwischen der Sehnsucht nach seiner Heimat, die er verdrängt, und der Sehnsucht nach einem Mädchen, die ihn beide nur überkommen, wenn er sie sehen kann.
Nur wenn er seine Stadt sieht, vermisst er sie, nur wenn er Lena sieht, denkt er an sie.
Wir wollen immer das, was wir nicht kriegen und wollen es nur, wenn wir es vor der Nase haben, das lese ich ein wenig aus der Geschichte heraus, obwohl ich bezweifle, dass es nicht das war, was du ausdrücken wolltest.

Was mir weniger gefällt, ist die Unentschlossenheit, mit der du deinen Prot charakterisierst. Er weint, er lacht. Er versinkt in Wunschträumen, die ihn noch trauriger machen, er grinst. Das passt alles nicht zusammen, schon gar nicht zu der eigentlichen Tragik deiner Geschichte.
Vielleicht siehst du da noch einmal drüber.


Ansonsten hat es mir gut gefallen. Der für dich typische tragische, etwas schnodderige Stil. Die Atmosphäre, der verzweifelte Prot.


Tamira

Kleinkram:

Es ist jedes Mal ein ungewöhnliches Gefühl, wenn der Zug langsam in die Talsenke einfährt und der Blick auf Aachen freigegeben wird.
Ist es ja scheinbar nicht, wenn es das jedes Mal ist. Seltsam vielleicht?

Türme bilden das Stadtbild, undeutlich ist auch der Glockenturm des mehr als 1200 Jahre alten Doms zu erkennen.
Eine merkwürdige Beschreibung. Und dass der Dom 1200 Jahre alt ist ... macht das Bild nicht bildlicher. 1200 Jahre streichen

Meine Heimat, denkt Johann schmunzelnd und versucht nicht links aus dem Fenster auf das eher ärmliche Ostviertel zu sehen.
Warum schmunzelnd?

Es ist wieder fast zwei Monate her, das er zuletzt Daheim gewesen ist.
dass

Er kann von sich nicht einmal behaupten, sonderlich Sehnsucht nach diesem Platz zu haben, wenn er weg ist,
Verrenk dich nicht.
Er kann nicht behaupten, den Platz zu vermissen (wenn er weg ist, erübrigt sich, denn wenn er da ist, wird er ihn wohl kaum vermissen können.)

Johann steht auf, zieht sich seinen Mantel an und sucht seine Sachen zusammen. Aus den Kopfhörern seines Mp3-Players kommt „All my lovin" von den Beatles. Er hat die Musik bis auf den Anschlag gedreht, als wolle er sich vor den Geräuschen der Welt schützen.
Er summt leise mit, als er sich den schwarzen Mantel anzieht und den Rucksack über die Schultern packt.
Na, wie viele Mäntel hat der Kleine denn? ;)

ie lange und feste umarmt und sie sich minutenlang küssen.
was hast du denn mit feste? Das ist ein furchtbares Wort, das e ist einfach z viel! Du sagst ja auch, er fühlt sich allein, und nicht alleine. :D

Er sieht all ihre Freude in den strahlenden Augen, spürt die Wärme, die durch ihren Mantel zu ihm dringt und fühlt ihre Liebe, die er sich doch nur einbildet.
Das gefällt mir

Ich würde es echt tun, denkt Johann,
was tun?

Auch, wenn er weiß, wie dämlich es ist, reckt er den Hals und hält Ausschau, in der Hoffnung, das ihn doch jemand abholen kommt.
dass

Nur die Nacht scheint aber außerhalb des Bahnhofes auf ihn zu warten.
Nur die Nacht wartet auf ihn, nur die Dunkelheit wird ihn umarmen.

wie sie etwa zwanzig Meter vor ihm zum Stehen kommt und in die Arme eines anderen Jungen springt, erinnert er sich, das er es war, der vor mehr als zwei Jahren ihre Stirn küssen durfte.
dass
ich glaube, du stehst damit auf kriegsfuß. :D

„Ich habe deine Nummer nicht aus meinem Verzeichnis gelöscht."
Man redet nicht so explizit.
"Ich habe deine Nummer erkannt."

In ihm sammeln sich Tränen, ganz tief in seinem Inneren drohen sie einen imaginären Stausee zu sprengen.
solche Worte kannst du streichen, denn der Leser weiß, dass der Stausee imaginär ist, anders wäre es ja auch kaum möglich

Eine schöne Erinnerung. Wirklich, ich vermisse dich echt.
streichen, so wirkt es viel intensiver

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey liebste Tamira,
ach, ich hatte dich ja schon gewarnt :D Von wegen typische Eike- Geschichte und so...
He is just a joung boy looking for a way to find love

Erstmal danke für diese schöne Interpretation:

Der Prot schwankt zwischen der Sehnsucht nach seiner Heimat, die er verdrängt, und der Sehnsucht nach einem Mädchen, die ihn beide nur überkommen, wenn er sie sehen kann.
Nur wenn er seine Stadt sieht, vermisst er sie, nur wenn er Lena sieht, denkt er an sie.
Wir wollen immer das, was wir nicht kriegen und wollen es nur, wenn wir es vor der Nase haben, das lese ich ein wenig aus der Geschichte heraus, obwohl ich bezweifle, dass es nicht das war, was du ausdrücken wolltest.
Find ich richtig schmeichelnd, wenn sich jemand soviele Gedanken um einen meiner Texte macht. Und wie heißt es nicht in "Schweigen der Lämmer": Wir begehren das, was wir jeden Tag sehen.

Was mir weniger gefällt, ist die Unentschlossenheit, mit der du deinen Prot charakterisierst.
Ich weiß nicht, sicher werd ich da nochmal drüber sehen, aber der arme Protagonist wird von Gefühlen und Sehnsüchten an diesem Tag übermannt, da kann sowas durchaus passieren. Er weiß nicht mehr echt, was er denken und tun soll. Sicher wird er auch später kapiert haben, dass es ein Fehler gewesen ist, Lena anzurufen...

Ansonsten hat es mir gut gefallen. Der für dich typische tragische, etwas schnodderige Stil. Die Atmosphäre, der verzweifelte Prot.
Thanx :)

Eine merkwürdige Beschreibung. Und dass der Dom 1200 Jahre alt ist ... macht das Bild nicht bildlicher. 1200 Jahre streichen
Darauf sind wir Öcher aber so stolz :D

Vielen dank fürs lesen. Es grüßt zu gegebener Jahreszeit der
Sternsinger (die waren echt vor kurzem bei uns und ich hab die Ohren bei dem Gesinge zugehalten)

 

Hallo Sternensegler,

neben der Verbundenheit zur Heimat handelt die Geschcihte vor allem von einem Missverständnis über die Liebe. Denn Johann scheint in dem Mädchen etwas zu suchen, dass sie ihm nicht geben kann. Er will sich bei ihr ausweinen, seine Trauer mit ihr teilen und sie durch sie etwas kühlen lassen. Er will das Mödchen benutzen. Da mag sie ihn noch so sehr lieben. Sie muss sich davor schützen, sich von ihm runterziehen zu lassen. Das sagt sie ihm nicht so, vielleicht sieht sie es nicht einmal, aber ihre innere Zerrissenheit macht es deutlich.
In sofern trifft deine Geschichte gut die Befindlichkeit eines jungen Mannes, der gleichzeitig Erlösung sucht, sich aber an seiner Trauer festhält.

Es ist wieder fast zwei Monate her, das er zuletzt Daheim gewesen ist
du und das/dass findet wohl nie zusammen
hat seine Verbundenheit zu seiner Heimat für das Studium aufgegeben.
das trifft inhaltlich nicht, was du sagen willst, denn die Verbundenheit ist ja noch da, er lebt nur nicht mehr in der Heimat.
zu dem Ort zu kommen, den er wohl seine Heimat nennt.
zu viel Heimat. Das wohl auf alle Fälle streichen, da es nach der Einleitung kein "wohl" gibt, dazu ist die Verbundenheit zu sicher.
Ein blondes Mädchen mit großen, blauen Augen, dass auf ihn zu gestürmt kommt
Augen, dass(und schon wieder ;))
Er sieht, während die Beatles davon singen, wie er auch auf das Mädchen zu stürmt
hier würde ich umstellen: wie auch er ...
Der Großteil, der mit ihm aus Hessen ins Rheinland gefahren ist
hier fehlt, der Großteil von was. Der Großteil der Menschen, die mit ihm ... klänge schöner.
es ertönt ein unangenehmes Pfeifen, dass selbst die Lautstärke der Musik aus seinen Kopfhörern übertönt
Pfeifen, das (welches)
in der Hoffnung, das ihn doch jemand abholen kommt
Hoffnung, dass
erinnert er sich, das er es war
sich, dass
Irgendwann beginnt es wieder zu regnen und so merkt Johann erst spät, dass es nicht die Regentropfen sind, die seinen Blick verschwommen machen
er sitzt im Bus
Oder das du vor mir in der Vorlesung sitzt und dich gleich umdrehst."
Oder dass
„Trotzdem wünschte ich mir, dass du nicht angerufen hättest", sagt sie leise
wegen des vielen "dass" würde ich hier vorschlagen: wünschte ich mir, du hättest nicht angerufen
Stunden verrinnen für Johann, dabei muß er nachher
wenn "dass" dann auch "muss"
dabei muß er nachher voller Schmerz vorstellen, dass das Gespräch keine drei Minuten gedauert hat
ich nehme an, eher "feststellen" als "vorstellen", sonst fehlt ein "sich"

Lieben Gruß, sim

 

Und wieder ne Kritik :) Und die Fehlerliste, sie wird immer länger. Naja, da hab ich heute abend wenigstens mal was zu tun. :D

Hey sim,

Er will das Mädchen benutzen. Da mag sie ihn noch so sehr lieben. Sie muss sich davor schützen, sich von ihm runterziehen zu lassen. Das sagt sie ihm nicht so, vielleicht sieht sie es nicht einmal, aber ihre innere Zerrissenheit macht es deutlich.
Man weiß hoffenltich als Leser nicht, wer einem mehr leid tun soll: Der einsame Junge oder das Mädchen, dass unmöglich zwei Männer lieben kann. In er ersten Version der Geschichte reagierte sie noch wesentlich schroffer, und auch der Erzählstil war an manchen Stellen sehr parteiig. Ich find schön, dass es für dich so rübergekommen ist.

Hatte ja wirklich erst überlegt, dir die Geschichte zu schicken und dich nur zu bitten, die das/dass Fehler rauszusuchen...

Vielen dank fürs lesen,
Eike

 

Hey Sternensegler,

Tja Aachen ... scheinst dich ja gut daran zu erinnern, es ist echt öfters neblig hier. Mmh spielende Kinder auf einem Schulhof, den man mit der Bahn sieht, meinst du die Maria-Montessori-Gesamtschule? Ja die Sache mit dem Autokennzeichen ... bei mir löst es auch immer ein Heimatgefühl aus, wenn ich z.B. in den Ferien auf einem Nummernschild AC lese.
Nun gut zur Geschichte *schnief*, ich finde sie einfach ergreifend. Ich glaub ich hab mich zu sehr in deinen Prot hineinversetzt ich heul ja schon fast ... .

Mmh hier hast du deine Kritik von einer Aachenerin,

Topra

 

Hey Topra,

Tja Aachen ... scheinst dich ja gut daran zu erinnern, es ist echt öfters neblig hier.
Joa, hab da ja 20 Jahre lang gewohnt ;)

Nun gut zur Geschichte *schnief*, ich finde sie einfach ergreifend. Ich glaub ich hab mich zu sehr in deinen Prot hineinversetzt ich heul ja schon fast ... .
Ach, wie mich das freut... die story spielt dann ja bei dir fast um die Ecke :D

Grüße aus dem All in die Kaiserstadt,
Eike

 

Hallo Eike,

bin im Kritisieren nicht gut, das überlass ich gerne Sim und den anderen ;-)

Wer sagt "ihr" denn, dass man nicht zwei Menschen zur gleichen Zeit lieben kann? Ich bin mir sicher, dass das geht. Aber sie hat Recht damit, ihn nicht in ihr Leben zurück zu lassen. So etwas bedeutet nur Schmerz...

LG,
Dany

 

Hey Sunny,

Nun, ich bezweifel, dass der Protagonist sie mit ihrem Freund geteilt hätte.

GLG,
Eike

 

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