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Wächter des Glaubens
Die heilige Inquisition wurde im Jahre 1965 auf dem 2. Vatikanischen Konzil durch die Glaubenskongregation ersetzt.
Seit über 20 Jahren wird diese von Kardinal Ratzinger geleitet. Er hatte sich auch dafür eingesetzt, einen Teil der eingelagerten Schriften für die Wissenschaft zugänglich zu machen. Doch wäre die ehemalige Inquisition nicht der älteste noch funktionierende Geheimdienst der Welt, wenn sie alle ihre Rätsel preisgegeben hätte. Alle Akten jüngeren Datums bleiben für die Öffentlichkeit gesperrt. So existiert ein kleines Geheimarchiv, zu dem nur der Kardinal und der Heilige Vater selbst Zutritt haben. Dort lagern sicher noch recht interessante Aufzeichnungen …
†
Der erste Tag
Die Felder und Wiesen verströmten den Duft des Sommers. Alfredo Ottavioni rollte gemächlich mit seinem Wagen den kleinen Feldweg entlang, der ihn zu dem kleinen Städtchen führen sollte. Der Friede und die Harmonie der Landschaft beflügelten seine Sinne. Er dankte Gott, dass er zu den glücklichen Menschen gehörte, die so einen schönen Tag erleben durften. Schmetterlinge in den schönsten Farben gaben sich mit den emsigen Bienen ein Stelldichein. Die Pollen der Gräser kitzelten in der Nase und ein Feldhäschen huschte flink zurück in sein Versteck. Was konnte es Schöneres geben, als im Auftrage des Herrn unterwegs zu sein, um den Menschen das Wort Gottes und seine Lehren zu verkünden.
Aus einer Waldlichtung kommend, steuerte der Geistliche das Gespann nach rechts und war bald nur noch wenige Hundert Meter von den Stadttoren entfernt. Auf einer Wiese spielten zwei Kinder mit einem Ball, und hatten die Welt um sich total vergessen. Wie schon so oft, fühlte der Gottesmann ein wohliges Gefühl in seinem Herz aufsteigen. Waren Kinder nicht das Schönste, das es gab auf Erden? Fast seine gesamten Einkünfte spendete Ottavioni an Waisenhäuser. Diese Unschuld, die Unbekümmertheit und nicht zu vergessen, diese schonungslose Offenheit. Gerade letztere hatte Ottavioni schon des Öfteren gute Dienste geleistet. Mit seinem Gefährt steuerte er auf die beiden Kinder zu und rief das Mädchen und den Jungen zu sich her. Die beiden unterbrachen ihr Spiel und liefen dem Geistlichen entgegen. Ottavioni begann sein Katz-und-Maus-Spiel und erkundigte sich zuerst nach den Namen der beiden Kinder. Während es aus dem lebhaften Mädchen herausstieß, kam der schüchterne Junge derart ins Stottern, dass der Kirchenmann leicht schmunzeln musste. Er wusste natürlich um seine autoritäre Erscheinung, die nicht nur bei Kindern ihre Wirkung zeigte, und versuchte den Knaben ein wenig zu beruhigen. Doch die Namen der Kinder waren indessen weniger von Bedeutung. Ottavioni suchte nach ganz anderen Informationen. Es war immer wieder erstaunlich, mit welcher Offenheit sich die Kinder ihm anvertrauten. Noch bevor er in einem Dorf oder einer Stadt in Kontakt mit den Erwachsenen kam, suchte er die Nähe zu Kindern. Diese plapperten einfach munter und ungestüm drauf los. So gelangte Ottavioni immer wieder aus unschuldigen Quellen an sehr interessante Informationen. Auch jetzt hatte er nach kurzer Zeit einiges über den örtlichen Pfarrer nebst dessen Gemeinde erfahren. Allerdings kam es Ottavioni so vor, als wollten ihm die beiden irgendetwas verheimlichen. Zu gut kannte er das Verhalten seiner kleinsten Schäfchen. Ottavioni musterte die Kinder etwas genauer. Beide schienen fürs Spiel eigentlich zu gut gekleidet, so startete der Kirchenmann einen Versuch.
»Gibt es bei euch heute etwas zu feiern?«
Der Junge wollte artig antworten, doch das Mädchen gab ihm einen leichten Stoß. Der Kirchenmann hatte demnach richtig vermutet. Ottavioni ahnte, dass er mit dem Buben ein leichteres Spiel haben würde und wandte sich direkt an ihn.
»Na, du wolltest mir doch gerade etwas sagen?« Mit strengem Blick nahm er den Knaben ins Visier.
Der Junge gab kleinlaut nach, und so erfuhr der Geistliche, dass eine Hochzeit unmittelbar bevorstand. Wenn die Kinder so ein Geheimnis daraus machten, musste hier etwas faul sein. So verabschiedete sich der Geistliche von den Kindern, und das Schicksal nahm seinen Lauf.
Der Weg führte ihn entlang der Hauptstraße direkt zur Kirche, in der Pfarrer Hölzl das Wort Gottes predigte. Es war ein sonniger Samstagvormittag und vielerorts üblich, am Nachmittag eines solchen Tages die Trauzeremonie abzuhalten. Das Pfarrhaus lag gleich an der Südseite der Kirche, in einem wunderschön gepflegten Garten. Ottavioni klingelte an der Türe des Hauses und nahm unwillkürlich wieder seine gestrenge Haltung ein. Als die Haushälterin des Pfarrers die Tür öffnete und ihn erstaunt musterte, war Ottavioni fast ein wenig enttäuscht. Er genoss diesen Moment des Unerwartetseins und die Überraschung, welche daraus resultierte. Eine Anmeldung beim Pfarrer drohte ihn nun um dieses Vergnügen zu bringen.
So begrüßte Ottavioni die Haushälterin und drängte sich an ihr vorbei in die Wohnung. Der Pfarrer saß im Wohnzimmer an einem Tisch, und war offensichtlich in einen Text vertieft.
»Sei gegrüßt, lieber Bruder«, überraschte Ottavioni den völlig verduzten Pfarrer.
Es dauerte nicht lange, da hatte der gestrenge Kirchenmann den Grund für die Geheimniskrämerei der Kinder herausgefunden. Die geplante Hochzeit hatte einen brisanten Hintergrund. Es handelte sich um ein Paar, welches unterschiedlichen Konfessionen angehörte. Ein katholisches Mädchen, mit Namen Maria, hatte ihr Herz einem jüdischen Mann geschenkt. Die beiden kannten sich schon seit ihrer Kindheit, und waren stets ein Herz und eine Seele gewesen. Alle Beteuerungen des Pfarrers halfen nichts gegen die unumstößliche Meinung des Assessors. Der selbsternannte »Carabiniere« des Herrn und der katholische Glaube ließen eine solche Verbindung einfach nicht zu. War es nicht das jüdische Volk gewesen, welches das Schicksal des Gottessohns letztendlich besiegelt und diesen damit verdammt hatte, den fürchterlichen Tod am Kreuz zu sterben?
Eine Heirat zwischen den beiden Konfessionen konnte die katholische Kirche nicht gutheißen. Es galt die alten Werte und Ansichten zu schützen, und gegebenenfalls zu verteidigen. »Semper Idem«, immer gleich, lautete Ottavionis Credo.
Eine Lockerung der Regeln konnte eine Kettenreaktion auslösen und somit die ganze katholische Kirche bis in ihre Grundfeste erschüttern. So war alles Fürsprechen des Pfarrers vergebens, dass er die Brautleute doch seit ihrer Kindheit kenne und im Ort jeder wisse, dass die beiden füreinander bestimmt seien. Kein Einwand konnte Ottavionis Herz erweichen, nein, mehr noch. Er rügte den Pfarrer aufs Schärfste und drohte ihm, im Falle von Zuwiderhandlung, mit ernsthaften Konsequenzen. Er verlangte vom Pfarrer, die kirchliche Hochzeit abzusagen und die beiden zur Ordnung zu rufen. Vor allem das katholische Mädchen, welches zu allem Überfluss noch den Namen der Heiligen Mutter Gottes trug, sollte sich auf ihren Glauben besinnen. Ein letztes Mal versuchte der Pfarrer sich Gehör zu verschaffen, doch Ottavioni kehrte ihm den Rücken und war zu keiner Diskussion mehr bereit. Er verabschiedete sich von Pfarrer Hölzl mit dem Hinweis, dass er in der naheliegenden Herberge ein Zimmer nehmen werde. Morgen würde er dann die Unterhaltung mit ihm fortsetzen, um weitere Weisungen des Heiligen Offiziums zu erteilen.
So stieg der Assessor in seinen Wagen und machte sich auf, sein Nachtlager zu besichtigen. Pfarrer Hölzl sah ihm von der Türe des Pfarrhauses nach und überlegte verzweifelt, wie er dem Brautpaar diese Hiobsbotschaft am besten überbringen konnte.
†
Der zweite Tag
Nachdem Ottavioni gefrühstückt und die Zeitung gelesen hatte, verließ er die Herberge. Da es zur Kirche nicht sehr weit war, beschloss er, zu Fuß zum Gotteshaus zu gehen. Der Assessor schien mit sich im Reinen. Wieder einmal hatte er Schlimmes verhindert. Ottavioni hatte dafür gesorgt, dass die alten Lehren befolgt wurden. Sämtliche Neuerungen schienen ihm wie Opium fürs Volk. Auf was für dumme Gedanken würden die Menschen sonst noch kommen? Ihm fiel der Name dieser jungen Französin nicht mehr ein. War es nicht die christliche Pflicht einer Frau, an der Seite ihres Mannes zu stehen und ihm Kinder zu gebären. Diese Französin forschte doch allen Ernstes nach unbekannten Strahlen im Gestein. Dies konnte doch nicht Sinn und Zweck ihrer Natur, und der Wille Gottes sein. Am Ende würde diese Frau noch versuchen, selbst an der renommierten Sorbonne in Paris zu lehren. Nein, der Glaube und die Werte durften nicht angezweifelt, das Wort Gottes musste Ernst genommen werden. Alle diese unschuldigen Kinder wären sonst der Grundlage beraubt, auf welcher sie ihr Leben aufbauen konnten.
Oh ja, Ottavioni hatte richtig gehandelt, als er diesem Paar den kirchlichen Segen verweigerte – da hörte er die Schreie.
Das Wehklagen kam ohne Zweifel aus Richtung der Kirche. Er beschleunigte besorgt seinen Gang und erblickte alsbald die Quelle des Lärms. Eine ältere Frau taumelte aus der Kirche und schrie irgendetwas von ihrer Tochter. Als sie den Assessor erblickte, ging die Alte mit hasserfülltem Blick auf den Gottesmann zu und trommelte mit den Fäusten wild auf ihn ein. Der Assessor stieß die Alte von sich und lief rasch die Stufen zur Kirche hinauf. Auch andere Passanten kamen jetzt hinzu und wollten sehen, was geschehen war.
Als der Assessor die schwere Kirchentür aufstieß und in den Raum trat, entrann ein lautes Stöhnen seiner Kehle, und ihm war, als schlüge ihm eine unsichtbare Faust mit aller Gewalt vor die Brust.
Die Szene, die sich ihm darbot, war von einer absurden Skurrilität und die Worte, welche er dort las, trafen ihn wie Pfeile mitten ins Herz. Vor ihm, an den mit Ornamenten verzierten Streben der Kanzel, hatte sich ein junges Paar erhängt. Ottavioni besaß genug Fantasie sich auszumalen, um wen es sich bei den beiden handeln musste. Die Toten waren gekleidet wie eine Braut nebst ihrem Bräutigam. Sie hatten sich mit einem roten seidenen Band an den Händen zusammengebunden, wohl um noch im Moment des Todes vereint zu sein. Dann waren sie gemeinsam von der Brüstung der Kanzel gesprungen. Nun hingen sie mit gebrochenem Genick am Strang und gaben Zeugnis ihrer Liebe zueinander. An dem Körper von Maria hing ein Schild mit der Aufschrift »mea culpa«. Ottavioni spürte, dass sich der Schriftzug auf ihn bezog, und die Toten nunmehr ihn anklagten. Am Fuße der grausamen Szene stand der brave Pfarrer Hölzl und bekreuzigte sich fortwährend. Tränen liefen ihm übers Gesicht, und ein »Vater Unser« schien ihm in dieser schweren Stunde sein einziger Verbündeter zu sein. In den Kirchenraum drängten jetzt immer mehr Menschen, und der einzelne Schrei der Mutter, den Ottavioni anfangs vernommen hatte, drang nun aus Dutzenden von Kehlen. Der Assessor taumelte aus der Kirche, hinaus an die frische Luft. Selbst hier roch alles nach Anklage und Schuld. Ihm graute davor, womöglich nochmals der alten Frau zu begegnen. Ihre hasserfüllten Blicke ertragen zu müssen. Das Wehklagen dieser alten Vettel. Der Mutter von Maria.
†
Der letzte Tag
Sagte man nicht, wenn man ganz unten angekommen sei, dann könne es gar nicht schlimmer kommen? Doch manchmal zog das unbarmherzige Schicksal wirklich alle Register des Schreckens. Nachdem der erste Schock überwunden war, sich die Gottesmänner gegenseitig Trost gespendet hatten, erreichte sie die nächste Hiobsbotschaft. Ein Abschiedsbrief, von Maria in höchster Verzweiflung geschrieben, war gestern noch aufgetaucht. Hierin war zu lesen, dass Maria und ihr Verlobter Ismael keinen Ausweg mehr gesehen hatten. Maria war schwanger gewesen, und ein uneheliches Kind hätte grausame Schande bedeutet. So hatte die kleine Familie dann beschlossen, durch ihren Freitod für ewig im Paradies vereint zu sein.
So saß nun Ottavioni tags darauf beim Morgenkaffee und dachte über Sinn und Unsinn des Lebens nach. War dies ein Zeichen des Herrn gewesen? War alles nur ein Zufall? Maria und ihr Sohn, beide tot. Hatte er, Ottavioni, sie auf dem Gewissen? Und was für eine Rolle spielte dieser unselige Bräutigam?
Nein, die wirkliche Schuld lag nicht bei Ottavioni. Warum musste dieser verantwortungslose Mann dieses Mädchen auch schwängern? Hätte er sich nicht zügeln können, da er Maria doch angeblich so geliebt hatte?
Ottavioni wusste, dass der Hass der Gemeinde sich auf ihn konzentrierte, doch er war Anfeindungen gewohnt. In der katholischen Kirche gab es bereits Gegenströme, die eine erstarrte Form des Klerus‘ nicht guthießen. Doch hatte er noch alle Chancen, Pro-Präfekt des Heiligen Offiziums zu werden. Somit stünde nur noch der Papst selbst über ihm. Doch wie sollte er diesen Vorfall ins rechte Licht rücken? Wie sollte er sein Vorgehen rechtfertigen? Wie sein Gewissen erleichtern?
Ottavioni sah nachdenklich aus dem Fenster der Herberge, als er die Unschuld erblickte. Galt nicht, das geteiltes Leid halbes Leid sei? Mit wem konnte er seine Seele wohl besser erleichtern, als mit der Reinheit eines Kindes? Wie durch Zufall liefen draußen das Mädchen und der Junge vorbei, welche er bereits bei seiner Anreise gesprochen hatte. Der Gottesmann öffnete schnell das Fenster und rief die beiden zu sich her. Das resolutere Mädchen warf ihm einen verächtlichen Blick zu und sprang davon. Die schreckliche Tat hatte sich wohl schon herumgesprochen. Das Mädchen hätte den Jungen wohl mit sich gezogen, doch der Respekt des Buben gegenüber dem Geistlichen schien doch größer, als die Loyalität zu seiner Freundin. So stand der verängstigte Junge wie erstarrt vor der Herberge, nicht wissend, wie er reagieren sollte. Der Assessor rang sich ein Lächeln ab, und mit Engelszungen bat ihn der Gottesmann doch einzutreten. Die Arroganz des Kirchenmannes schien seinem schlechten Gewissen gewichen. Als der Junge die Schenke betreten hatte und langsam auf Ottavioni zukam, bat ihn dieser, sich ein wenig zu ihm zu setzen. Der Assessor des Heiligen Offiziums hatte den genialen Einfall, durch dieses unschuldige Kind, die eigene Schuld am Tode des Paares zu relativieren. Schließlich galt es ja, gerade für die Unschuldigsten unter den Menschen, an alten Werten festzuhalten. So würde er dieses Kind in den scheinheiligen Rapport mit einbeziehen. Dieser sollte stets daran erinnern, dass für eine geregelte Zukunft auch Opfer zu bringen waren. Die beiden Sündigen waren demnach nicht für Ottavioni gestorben, sondern für alle Kinder dieser Welt. Für eine Ordnung, die es zu bewahren galt. Dies musste auch dem Heiligen Vater mitgeteilt werden. Alle Bedenken, hier ein Kind für die eigenen Zwecke zu missbrauchen, waren über Bord geworfen. Mit wachsender innerer Ruhe wandte sich Ottavioni dem sichtbar einfältigen Jungen zu.
»Mein Sohn, du hast dem Heiligen Vater und mir einen großen Dienst erwiesen.«
Die Augen des Knaben wirkten riesengroß, und voller Ehrfurcht blickte er den Gestrengen an. Es war mehr ein Wispern, als er entgegnete: »Euer Heiligkeit, die Leute sagen aber alle, dass Sie Schuld …«
»Ach was, sieh einmal her!«, unterbrach ihn Ottavioni und zeigte auf ein schwarzes Buch mit verziertem Einband.
»Gerade so, wie du deine Hausaufgaben erledigst, muss auch ich Berichte an den Heiligen Vater schreiben. Schließlich will er wissen, was alles in der Welt passiert und ob die Menschen nach rechtem Glauben leben.«
Der Junge hörte dem Geistlichen aufmerksam zu.
»Hier, in dieses Buch, werde ich den Fall der beiden Sünder eintragen. Vor allem das schändliche Treiben des Mannes sei allen eine Warnung. Hüte dich in Zukunft vor solchen Leuten. Dir, mein Sohn, soll aber eine ganz besondere Ehre zuteil werden. Denn ich werde dich mit Namen erwähnen; der Heilige Vater wird den Bericht lesen, und für deine Mithilfe bei der Klärung des Falles sehr dankbar sein.«
Bei soviel Lob des Gottesmannes schwand plötzlich alle Zurückhaltung des Knaben. Die Backen des Jungen glänzten in der Farbe eines überreifen Apfels, und ein Lächeln erstrahlte über sein unschuldiges Antlitz. Der Kirchenmann griff zur Feder, und las die Zeilen, die er schrieb dabei laut vor: »… und in den Augen des Knaben sehe ich noch viel Gutes, denn dieser redliche Junge mit Namen …«
Ottavioni blickte kurz auf und fragte den Buben.
»Ach, wie war doch gleich dein Name, mein Sohn?«
Und in freudiger Erregung, mit stolz geschwellter Brust, sprach der Knabe mit dem Liebreiz der überwundenen Schüchternheit: »Ich heiße Adolf, Euer Eminenz, mein Name ist Adolf Hitler.«
»Und das wahre Grauen ist die Bestie selbst. Denn auch sie war einst nur Kind.«
F. P.