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Wahre Gangster
Wahre Gangster
James stutzte. Er hatte ein Geräusch gehört. Inmitten dieses dunklen Hauses, indem nach seinen Nachforschungen niemand sein sollte, hatte er ein dumpfes Geräusch gehört, das ihn stark an das Schlagen einer Tür erinnerte. Langsam schritt er auf dem verstaubten, ehemals roten Teppich weiter in Richtung Haustür. Das alte Haus, aus dem er gerade einen Koffer voller Geld stahl, erinnerte ihn nun, nachdem er das Türschlagen gehört hatte, an seine Gefängniszelle. Ähnlich wie damals hatte er auch jetzt den Eindruck, dass der Flur durch den er ging immer enger wurde und die Wände verzweifelt versuchten sein Entkommen zu vereiteln. Wieder hörte er das Geräusch. Diesmal bestand kein Zweifel. Das Geräusch, das ihn so beängstigte, war eindeutig das Schlagen einer Tür in einen der vielen alten Türrahmen. Er ging nun etwas schneller und nach einigen Sekunden, die ihm wie Stunden vorkamen, erreichte er endlich die rettende Tür in die Außenwelt.
Er blickte auf eine fast leere Straße. Das einzige, was er neben Müll auf der Straße sah, war sein alter dunkelroter Chevy mit dem er hier angekommen war. Er konnte sein Auto allerdings nicht richtig sehen, da es das grelle Licht der Sonne reflektierte und ihn blendete. An diesem Frühlingstag schien die Sonne extrem hell und wirkte fast künstlich, wie in einem schlechten Film. James griff in seine Jackentasche, holte eine schwarze Sonnenbrille hervor und setzte diese auf. Sie passte farblich genau zu seinem schwarzen Anzug. Er schaute sich langsam um und ging dann über den leicht verfallenen Bürgersteig zu seinem Auto, als plötzlich hinter ihm die Haustür aufsprang. Sofort drehte James sich um die eigene Achse, zog dabei eine 45er aus seiner Jacke und zielte auf die nun weit offen stehende Tür und den darin stehenden braun gekleideten Mann. Auch er hatte eine Waffe in der Hand, doch bevor er Gebrauch von ihr hätte machen können, hatte er bereits zwei Löcher in seinem Bauch. Schmerzerfüllt fiel er zu Boden während James bereits das Geräusch von Polizeisirenen hörte.
Von Panik erfasst rannte er zu seinem Auto und riss die Tür auf. Sofort schlug ihm der Geruch von altem Leder und Rauch entgegen, der sich in seinem Auto in den letzten Jahren gebildet hatte. Das Auto startete nicht beim ersten Versuch und James fluchte laut. Dann hörte er endlich den Motor aufheulen und drückte sofort das Gaspedal durch. Mit quietschenden Reifen verlies er die Straße vor dem Haus.
Als er kurze Zeit später nach Hause kam, wartet Judy schon auf ihn. „Wo warst du Schatz?” fragte sie ihn, während sie ihn leidenschaftlich umarmte, „Ich habe mir sorgen gemacht”. „Sorry aber es gab einige kleine Probleme aber mach dir keine Sorgen jetzt bin ich ja wieder da” antwortete James. Langsam gingen sie in James Wohnung, einem kleinen aber elegant eingerichteten Apartment mit Blick aufs Meer.
James zog seine Jacke aus, stellte den erbeuteten Koffer in eine Ecke, drehte sich langsam um, schaute Judy an und sagte „So jetzt machen wir es uns gemütlich” Sie fielen sich küssend, aufs Sofa.
Timm stand vom Sofa auf, drehte frustriert den Fernseher leiser und ging in die Küche. "Was guckst du da für einen Müll?" fragte ihn das Mädchen, dass am Küchentisch saß und einen Hamburger aß. " Nichts!" grunzte Timm und öffnete den Kühlschrank. Er hatte das Mädchen vor 3 Tagen in einem runtergekommen Club getroffen . Seitdem wohnte sie hier, was Timm mittlerweile ziemlich auf die Nerven ging. Sie verbrachte den ganzen Tag damit, ihm seine Vorräte wegzuessen, an ihm rumzumekkern und sich mit Bier zuzudrönen. Während er sich ebenfalls ein Bier aus dem fast leeren Kühlschrank hohlte musste er an James denken;An sein von Drehbuchautoren und Produzenten erschaffenes traumhaftes Gangster Leben. Timm machte sein Bier an der Tischkante auf und sein Blick fiel dabei auf das wenige Geld, das er am Mittag aus der Wohnung eines Freundes geklaut hatte.
Es machte ihn wütend.
Die Tatsache, dass er seine eigenen Freunde ausrauben musste um zu Überleben machte ihn wütend. Die Schlampe die bei ihm wohnte und ihn ausnutzte machte ihn wütend. Aber am meisten macht ihn James wütend.
Langsam drang seine Wut in seinen Bewusstsein vor.
"Raus hier!" brüllt er das Mädchen an ",Raus hier und zwar sofort".
"Was soll den der Scheis, mann?!?!"
"Du hast mich gehört Schlampe! Raus hier !!!"
"Verdammter Hurensohn" brüllte sie ihm in Gesicht und rannte raus.
Vor Wut schwitzend ging Timm zurück zum Fernseher.
"Ich könnte mir wirklich kein schöneres Leben vorstellen" grinste James aus der Bildröhre und nippte an seinem Cocktail.
Das war zuviel für Timm. Er warf sein Bier weg, ging auf den Fernseher zu und trat ihn vom Tisch. Dabei riss er sein Stromkabel ab und brachte somit endlich James zum Schweigen.
Doch für Tim war es zu spät, er hatte seine Waffe vom Tisch genommen und hielt sie sich nun klischegetreu an den Kopf.