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Walter ist schon wieder tot

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26.08.2002
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Anmerkungen zum Text

Fassung nach Kommentaren vom 7.7.23; 19.12.23; 15.1.24

Walter ist schon wieder tot

Unmittelbar nach seinem Ableben fand sich Walter Neuenreuther in der Eingangshalle der Abteilung für Reinkarnationsorganisation wieder. Am Anmeldeschalter saß die Empfangsdame, eine Kaninchenfrau, und blickte erstaunt, als sie ihn gewahrte.
«Was? So schnell bist du wieder zurück? Mit dreiundzwanzig!»
Walter zuckte mit den Schultern. «Unfreiwillig!», sagte er. «Und ich möchte wissen, was jetzt schon wieder los war!»
«Moment», sagte die Kaninchenfrau. «Eins nach dem anderen. Als was warst du unterwegs?»
«Ich war stolz, ein Deutscher zu sein. Wir waren ganz harmlos unterwegs, es gab gar keinen Grund, diesmal!» maulte Walter und trat mit dem Fuß gegen den Tresen.

Er hatte sich wie jede Woche Montagvormittags mit seinen beiden Kumpels Erwin und Bodo und einem Kasten Edelstoff vorm Flüchtlingsheim getroffen, um gegen die Zuwanderungspolitik der Regierung zu protestieren. Persönlich hatte er nichts gegen Zuwanderer und Flüchtlinge, aber – das stand im Internet – jetzt kamen sie und wollten so tun, als ob sie dazu gehörten; völlig ohne deutsche Vorfahren zu haben, insbesondere hervorragende deutsche Musikanten: Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach, Dieter Bohlen.
Diese Afrikaner da drin wollten in Deutschland leben und Deutsche werden, dabei war ein Deutscher mindestens jemand, der in Deutschland lebte und nicht einer, der das erst noch wollte, dachte Walter. Und es brauchte außerdem Vorfahren, die schon in Deutschland lebten, noch bevor es Deutschland gegeben hatte; so was wie 'Ur-Deutsche' in vordeutschen Zeiten, dort, wo Deutschland dann halt bald sein würde – aber noch bevor jemand, egal wo, das Rad entdeckt hatte oder sonst etwas entdeckt oder erfunden, glaubte Walter, zum Beispiel ein Shampoo gegen Haarausfall.

Vor dem Heim hatte es dann die üblichen Diskussionen gegeben und ein paar geringfügige Körperverletzungen. Die Körperverletzungen, nachdem Walter einen jungen Afrikaner, der unverfroren ein Trikot der deutschen Fußballnationalmannschaft trug, angebrüllt hatte: «Geht nach Hause! Ihr habt hier nichts verloren!»
«Genau!», rief Erwin und Bierspucke flog durch die Luft. «Und wenn ihr doch was verloren habt, dann müsstest‛s ihr zum Fundbüro!»
Das führte zu Verwirrung und einigen Sekunden Pause bei allen Beteiligten. Bodo bewegte sich als Erster wieder und versuchte, dem Afrikaner das Trikot vom Körper zu reißen. Der wehrte sich, es kam zu einem Gerangel, und wenig später hatte Erwin einen Ellbogen hart im Gesicht.
«Ihr seid alle Rinder!», rief er.
«Das heißt Schweine!», rief der Afrikaner, und gleich trat Erwin ihm dafür in die Eier und hielt sich anschließend wieder die blutende Nase. Bodo packte den Gegner am Hals, doch Walter hielt ihn zurück; er hatte vorhin in einigen Metern Entfernung zwei Polizeibeamte entdeckt, die inzwischen beim Zuschauen etwas interessierter wirkten, jetzt sogar heran schlenderten.
Walter hatte sich den Bierkasten geschnappt, Bodo auch, sie waren gelaufen, den Kasten in ihrer Mitte, doch nach wenigen Schritten bemerkten sie, dass Erwin nicht mitgekommen war, also ließ Walter den Kasten los und rannte zurück zum Ort des Vaterlandkampfes, wo Erwin dem am Boden sich windenden Afrikaner lallend erklärte, dass laut Heidegger «die Dugitolisierung eine wahre Demokratie verhindere» (was der einzige Satz war, den er üblicherweise zu Debatten beisteuerte), und ihn gelegentlich in den Unterleib trat.
Walter packte ihn am Arm, riss ihn hoch und übersah dabei einen Schäferhund, der aus der Ferne heran gehastet war und, vermutlich schon länger provoziert durch die vielen schnellen und lauten Bewegungen, beschlossen hatte, sich in Walters rechtes Bein zu verbeißen. Der brüllte; Erwin schrie auf und wollte ruckartig flüchten, allerdings in Walters Richtung, womit er den schreienden und schon wankenden Freund – während dieser versuchte, die Bestie abzuschütteln – auf die Straße stieß. Wo sie beide, Hund und Mann, von einem großen Müllfahrzeug überrollt wurden, das nicht mehr bremsen hatte können. So endete sein deutsches Leben und mitgeholfen hatte dabei ein deutscher Schäferhund.

Wer war für diese Planung verantwortlich? Das wollte Walter jetzt gefälligst wissen.
«Ich hab’ alles gut gemacht gehabt, musste nicht arbeiten und hab’ politisch aktiv am gesellschaftlichen Leben mitgewirkt, und dann macht ihr's kaputt», schrie er. «Und noch dazu hätt‛ ich bald endlich hoffentlich Beate Herrmann ins Bett gekriegt!», schrie er und ballte die Fäuste.
«Augenblick mal, alles ruhig», sagte die Kaninchenfrau. «Da muss ich erst mal im System nachschauen.» Sie klickte und klackte auf der Tastatur herum und scrollte mit der Maus. «Also, meinen Informationen hier zufolge, wenn ich da mal in die Übersicht gehe, Augenblick, erst mal zu Beate Herrmann – also, da sehe ich, dass sie ihrer besten Freundin erst gestern gesagt hat, dass sie lieber unheilbar am ganzen Körper an Fußpilz erkranken würde, als auch nur sechzig Sekunden im Bus neben dir sitzen zu müssen. – Brauchst du ein Taschentuch? Dein Schädel tropft. Nein? Na, dann kommen wir zu deiner Basisexistenz, und da sehe ich, dass du als ‘Stolz, ein Deutscher zu sein‛ noch gar nicht abschließend qualifiziert warst. Da fehlte dir noch ein Modul und deshalb wurde dein Programm abgebrochen …»
«Was?», brüllte Walter jetzt. «Hab‛ ich es übersehen, alles ordnungsgemäß anzukreuzen? Kleinen Moment, ich denk’ mal nach. Wollen Sie einen alkoholkranken, gewalttätigen Vater: ja; wollen Sie eine ignorante, narzisstisch gestörte Mutter: ja; wollen Sie in einem Stadtteil geboren werden und aufwachsen, in dem sich sogar ausgebildete Berufssoldaten nur wohlfühlen, solange sie in einem gepanzerten Fahrzeug sitzen: ja! Also, was hab’ ich ausgelassen, dass es jetzt heißt, ich wäre nicht berechtigt, ein ‘Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein‛ zu sein? Oder hab’ ich mich etwa nicht auf das Wesentliche reduziert?»
«Ruhig, ruhig», sagte die Anmeldedame. «Ich sehe, du hast ohnehin gleich den Termin bei deinem persönlichen Karmaberater – und der hat das hier so hinterlegt. Wenn ich das richtig sehe, geht es nicht um die interne Berechtigung. Sondern um die Zulassungsqualifikation. Zimmer 22005, in sieben Minuten, zurück zum Eingang und dann links hoch.»
Walter Neuenreuthers Gesicht war lila angelaufen.
«Und dann der Scheiß mit dem Köter! Was hab' ich dem denn getan?», sagte er.
«Ruhig, ruhig», sagte die Kaninchenfrau und erforschte den Bildschirm. «Der Hund, das war Konstanze Krautbüchner, die wollte wie immer unbedingt dabei sein.»
«Konstanze schon wieder? Als Hund jetzt auch noch? Wie oft war sie meine Ehefrau, ohne dass ich es wollte?»
«Vierzehn mal», sagte das Kaninchen. «Und du hast sie – gucken wir nach – auch genau vierzehn mal sitzen gelassen – stets wegen einer anderen Frau – in einem Fall sogar wegen einer deutlich älteren Frau, die schielte und Kamerun für ein südamerikanisches Kriechtier hielt. Erwähnenswert ist außerdem die Geschichte, als sie Marie Antoinette war – und deine nicht unbedingt geringfügige Rolle als Mitglied des französischen Revolutionstribunals.»

Walter stöhnte und drehte sich um, dabei rempelte er gegen Bodo und Erwin, die blutend und mit durchlöcherter Kleidung hinter ihm standen. Erwin hielt sich außerdem die blutige Nase, deren Teile in drei verschiedenen Richtungen aus dem Gesicht ragten.
«Was denn, ihr auch hier?», rief er. «Ihr seid auch noch unter den Müllaster gekommen?»
«Wir sind erschossen worden», sagte Bodo. «Von den Polizisten.»
«Warum haben sie denn auf euch geschossen?»
«Weil sonst niemand anders da war», sagte Erwin.
«Quatsch nicht!» Bodo gab seinem Kumpel einen Rempler. «Sie wussten nicht genau, wer mit der Schlägerei angefangen hat», sagte er. «Und damit sie abends nicht sagen müssen, dass sie den ganzen Tag auf niemand geschossen haben, schießen sie sicherheitshalber lieber auf alle, die in der Nähe sind. Immerhin, der Schuldige entwischt so auf keinen Fall. Falls er dabei ist.»

Walter sah in diesem Moment, dass die Schlange noch viel länger war: Hinter seinen Kumpels, dem Schwarzen im Fußballtrikot und dem Konstanze-Hund hatten sich weitere Inkarnationen aufgereiht, die meisten davon waren menschlich oder hatten es zumindest fast geschafft …
«Hey da vorn, wir sind auch tot und wollen hier nicht bis in alle Ewigkeit rumstehen!», nölte eine erschossene Frau vom hinteren Ende der Schlange; sie hielt ihre gleichfalls erschossenen Kinder links und rechts an der Hand. Der Junge zog einen blutigen Popel aus der Nase.
«Dein Berater wartet und ich muss jetzt hier weitermachen», sagte die Kaninchenfrau zu Walter und winkte ihn weg.
Walter Neuenreuther stürmte davon und ohne anzuklopfen in das Zimmer des Karmaberaters. Der blickte auf.


«Da sind Sie ja», sagte er. «Setzen Sie sich doch. Ich hoffe, Sie haben Ihren letzten Tod gut weggesteckt, so weit. Schön war es diesmal weniger, aber Sie hatten Glück, wir konnten da noch nachbessern. In der ursprünglichen Version wären Sie nicht unter dem Müllwagen, sondern im Müllwagen ums Leben gekommen.»
Walter setzte sich nicht. Er warf einen kurzen Blick auf das grün blinkende Licht an der Röhre, die aus der Zimmerdecke ragte, auf den gelben Knopf auf dem Schreibtischpult und legte los: «Erstens, ich will jetzt ein für alle Mal und für immer, dass ihr mir Konstanze vom Hals schafft. Wie oft habe ich das schon gesagt? Gut, diesmal musste ich sie wenigstens nicht heiraten; dafür hat sie mir mit den Reißzähnen die Wade zerfleischt und mich vor einen Dreißigtonner gestoßen – und das ist bisher bloß das Viertschlimmste, was sie mit mir gemacht hat. Wer lässt das zu? Ich habe auch eine Karmaberechtigung. Was multipliziert euer Dreckscomputer da eigentlich? Zweitens, ich fordere jetzt eine Wiedergutmachung für den Scheißdreck und alle übrigen Scheißdrecke zuvor! Wisst ihr, als ich etwas wollte, wo einem mal die Massen zujubeln, hatte ich damit nicht konkret von selbst Mussolini gemeint, sondern vielleicht mal jemand, der nicht am Schluss erschossen und aufgehängt wird; danach wollte ich meine Ruhe haben, irgendwas sein, was nur ereignislos rumsteht und möglichst kein Gehirn hat. Ich wollte ein Gebüsch sein und nichts weiter zu tun haben, als den ganzen Tag in der Sonne zu stehen und Fotosynthese zu betreiben – und ihr stellt mich auf einen Schulhof! Wo mir jeden Tag Blätter und Äste abgerissen werden, bis zum grausigen Ende! Ja, auch ein Gebüsch kann leiden! Ich habe genug! Ich fordere jetzt, in einer richtigen Familie geboren zu werden, mit einem Milliardär als Vater, der mich auch mal mit in den Weltraum nimmt, und wo ich als Sohn, ohne arbeiten zu müssen, vierzigtausend bekomme. In der Minute! Mir reicht’s jetzt! Zwanzig Jahre Kindheit und Jugend in einem Viertel, das im Fall einer Alien-Invasion nichts zu befürchten hätte, weil die Viecher sich nicht reintrauen würden! Um vor einem Müllwagen zu enden? Wo ist der Sinn?»
«Ich bitte Sie, beruhigen Sie sich erst einmal. Ich werde Ihnen erklären, was es war. Es fehlte Ihnen ein Zugangsmodul. Das wurde übersehen – die karmatische Reihenfolge kam durcheinander. Mit anderen Worten, natürlich bekommen Sie die Berechtigung, stolz darauf zu sein, ein Deutscher zu sein. Schon mit dem nächsten Modul – dem Grundstein.»
«Ich warne euch, wenn jetzt wieder irgendein Mistkack kommt!», schrie Walter und ging auf den Schreibtisch zu, aber es blieb unentdeckt, was er zu tun gedachte, denn schnell hatte der Berater den gelben Knopf gedrückt; Walters somatische Konstellation – eine molekulare Illusion – war getilgt und die Essenz seiner Persönlichkeit in der Reinkarnationsröhre verschwunden. Angekreuzt hatte er diesmal nichts.


xx--xx​

Wenige Augenblicke später erblickte er das Licht der Welt in einer Stadt namens Kinshasa, Demokratische Republik Kongo, südliche Sahara. Zu diesem Zeitpunkt gab es niemanden, der wusste, welch ein schlauer Junge sich da auf seinen ungewöhnlichen Weg machte. Das erste Ungewöhnliche war, dass Kito nicht starb, bevor er fünf Jahre alt war, und das zweite, dass er an eine Schule kam. Niemand wusste kurz nach seiner Geburt, dass er ein großer Fußballfan werden würde – allerdings kaum interessiert an afrikanischem Gekicke, sondern nach Europa orientiert und ab seinem 14. Lebensjahr ein glühender Bewunderer der deutschen Nationalmannschaft. Er selbst wusste noch lange nicht, dass er mit dreiundzwanzig nach Deutschland kommen würde und dort noch eine kleine, sogar sehr kleine Weile leben.
In seinem Lieblingsland von allen.

 
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Hallo @dotslash, danke auch für das Aufrufen dieses Texts und deine Hilfe. Ich habe jetzt die lang schon aktualisierte Version eingestellt. Erklär ich gleich.

Das brauchts bei deinem Text definitiv nicht mehr.
Alle atmen auf ;)

prangerst die Fremdenfeindlichkeit mittels offensichtlicher Dumpfheit deiner Protagonisten an.
Nein, ich meine: nicht nur. Siehe weiter unten.

Der Text hängt zwar immer noch etwas in der Rohfassung fest, manche Gags zünden, andere nicht.
Ja, leider hatte ich den Text ständig offline weiterbearbeitet; bis heute war es also eine alte Fassung (weil das mit den nicht funktionierenden Umbrüchen einfach viel Arbeit ist, mach ich das nicht laufend, bei diesem Text hab ich es aber irgendwie ganz vergessen und erst neulich entdeckt, als ein, zwei Leute die Geschichte wieder ausgegraben haben). Vorhin habe ich es erledigt.

Mit Gags ist das immer so. Es gibt kaum etwas Schwierigeres als Humor. Der eine lacht da, der andere dort, aber da nicht.
Und wenn man sich sicher ist: 'An der Stelle lachen alle', weil das vorher 3-mal so gewesen ist, sitzt man beim 4. Mal vor Leuten und keiner sieht auch nur annähernd so aus, als ob er es witzig fände.
Daher, wenn ich nur die Sachen drin lasse, die alle witzig finden, lösche ich am Besten den ganzen Text. Es freut mich, wenn wenigstens einige der Stellen für dich amüsant waren.

Aber der Text will jetzt auch nicht tiefgründiger erforscht werden, als er sich präsentiert. So schnell, wie er entstand, liest er sich auch runter.
Ich meine, da ist ein doppelter Boden, die Implikationen sind komplex. Allerdings muss man das nicht, um sich damit zu unterhalten. Das Thema lautet etwa (spieltheoretisch): Was wäre, wenn jeder das Leben jedes einzelnen ein mal leben würde; ähnlich der Konstruktion: wie würde ich die Rollen aller Menschen auf Erden konstruieren, wenn der Zufall entschiede, in welcher ich mein Leben verbringen werde? Wenn ich den Kuchen in Stücke schneide, wie groß sind die einzelnen Kuchenstücke, wenn ich entweder nicht weiß, welches davon ich bekommen werde (Zufall) oder sukzessive mit allen Kuchenstücken klarkommen muss. Und da ist da noch die Sache, stolz auf etwas zu sein, was wohl pures Glück war (nicht in einem afrikanischen Armenviertel geboren zu werden, zum Beispiel).


Die Ungleichbehandlung von Punkt und Ausrufezeichen/Fragezeichen ist doch ... naja, jedenfalls ist es nicht Nichtwissen, sondern Ästhetik, die mich diesen Fehler wiederholt machen lässt ;)
Okay, ich überleg's mir. Ehrlich, ich finde: xxxx!", sagte nicht schön. Der springende Punkt ist allerdings, ich habe nachgeschaut, selbst manche renommierte Verlage verzichten auf diesen Beistrich. Offensichtlich auch, weil 2 Satzzeichen so nah beieinander ... aber das hatten wir schon ... vielleicht mach’ ich es aber einfach mal so.

Walter zuckte mit den Schultern. «Unfreiwillig!» sagte er. «Und ich möchte wissen, was jetzt schon wieder los war!»
«Moment!» sagte die Kaninchenfrau. «Eins nach dem anderen. Als was warst du unterwegs?»
«Ich war stolz, ein Deutscher zu sein. Wir waren ganz harmlos unterwegs, es gab gar keinen Grund, diesmal!» maulte Walter und trat mit dem Fuß gegen den Tresen.
Muss Walter die ganze Zeit so schreien?
Was kann ich jetzt dafür, was Walter macht? Ich hab’ ihn losgelassen in die Geschichte und beschreibe letztlich nur, was ich beobachte. Und er kommt halt ständig ins Schreien bzw. wird laut. So isser.


zum Beispiel deutsche Musikanten: Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach oder Dieter Bohlen (einen hervorragenden Komponisten).
Kommt zu erklärend rüber, wie wärs mit
, Johann Sebastian Bach oder ganz besonders: Dieter Bohlen.
Ja. Ich hatte das von dir Angemahnte schon gestrichen, ist bereits länger weg.

Jemand wie Erwin konnte die alle zwar auch nicht als Deutscher auseinanderhalten, allerdings war sein IQ so niedrig, dass man sich tief bücken musste, wenn man ihn streicheln wollte.
Hä?
Ach so: Obwohl Deutscher, konnte so jemand wie Erwin die alle auch nicht auseinanderhalten,
Ja. Ich hätte die Wortstellung ändern können: Erwin konnte die alle zwar auch als Deutscher nicht auseinanderhalten ... hab’ mich dann jedoch dafür entschieden, den Satz komplett herauszunehmen, gefiel mir so gut insgesamt nicht.

Persönlich hatte er nichts gegen Zuwanderer und Flüchtlinge, aber – das stand im Internet – jetzt kamen sie und wollten so tun, als ob sie dazu gehörten
Mit Grund würde es mir noch besser gefallen: Persönlich hatte er nichts gegen Zuwanderer und Flüchtlinge, solange sie die Pisspötte reinigten, aber ...
Ja, nur so was ist schon ein altbekannter Gag, so oder so ähnlich hab’ ich das mehrfach gehört/gelesen. À la "Ich habe nichts gegen die Frauenbewegung, nur rhythmisch sollte sie sein";


«Das heißt Schweine!» rief der Afrikaner, doch gleich trat Erwin ihm in die Eier und hielt sich dann wieder die blutende Nase.
, worauf ihm Erwin in die Eier trat und sich danach wieder seine blutende Nase hielt.
Ich entscheide mich oft für Varianten, die besser 'kommen' -- wegen des Metrums. Deine Lösung ist elegant, aber ich kann meinen Satz besser pointieren beim Vorlesen. Hörst du das? Die unterschiedlichen Tempi? Oft kommt z.B. was an das Satzende. Weil ich den letzten Teil mit einer Pause absetzen kann.

und wo ich als Sohn, ohne arbeiten zu müssen, vierzigtausend bekomme in der Minute!

Natürlich wäre ein rein informativ-eleganter Satz so:

und wo ich als Sohn, ohne arbeiten zu müssen, in der Minute vierzigtausend bekomme!

Aber dann kann ich die Pointe nicht mit einer Pause abtrennen und es hat eine deutlich schwächere Wirkung. Die Pause kommt natürlich nach 'Minute'.

Ich habe das im Forum mehrfach erklärt: Ich schreibe "phonetisch", ich höre die Sätze und schreibe sie so auf, wie ich sie höre. Klar, oft kommen korrekte Verbesserungen stilistischer Art von Kommentatoren. Nur schwächen sie manchmal das, was ich vorhabe ;)


Walther Neuenreuther stürmte weg und ohne anzuklopfen in das Zimmer des Karmaberaters.
Walter heester. lakita hat's schon angemeckert, aber doppelt hält besser
Ja danke, auch das war eigentlich korrigiert :)

Frohes Fest und ho ho ho.
Liebgruss, dotslash
Dir auch und vielen Dank!
Gruß von Flac

 

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